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Im Schoss der Familie

(Pairing: LawXViola)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zum besseren Verständnis: Da Laws Mutter bis lang leider noch immer keinen Namen von Oda bekommen hat, war ich mal so dreist und habe ihr für diese FF einen Namen gegeben - und zwar Liane, zumal es sich mit einem Namen immer schöner lesen lässt als ständig "Laws Mutter". Komplett anzeigen

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Prolog

Prolog
 

Familie. Dieser Begriff ist viel zu komplex und vielseitig um ihn genau analysieren zu können. In politischer und gesetzlicher Hinsicht besteht eine Familie aus Mutter, Vater und den Kindern. Doch in persönlicher Sicht, bedeutet der Begriff „Familie“ so viel mehr als eine Konstellation aus mindestens 3 Personen. Viele sehen zu ihrer Familie noch die restlichen Blutsverwandten an, andere wiederum sehen neben den Blutsverwandten noch ihre Freunde als Mitglieder der Familie und wiederum andere sehen jene als Teil ihrer Familie, die sich ihrer Ansicht nach es durch Treue, Beistand, Güte, Liebenswürdigkeit oder andere Charaktereigenschaften und Taten „erarbeitet“ haben, egal ob sie dasselbe Blut teilen oder nicht.
 

Somit lässt sich zum Begriff „Familie“ eigentlich nur festhalten, dass dieses Wort so viele Emotionen enthält, dass man es nicht einfach in eine „Schublade“ stecken kann. Im Schoss der Familie, ist eine bekannte Redewendung, die den essenziellen Inhalt der Familie repräsentiert: Die Geborgenheit, die einem das Beisammensein innerhalb seiner eigenen Familie schenkt. Das wärmende Gefühl der Sicherheit, welches man verspürt wenn man im Arm seiner liebsten Mitmenschen liegt. Das Gefühl, dass nichts deine Welt erschüttern kann, egal wie schlimm es aussieht, da man auf ihre Treue vertrauen kann. Das Gefühl, dass egal was passiert und wie grausam das Erwachen aus jedem Alptraum ist, alles wieder Gut wird, da du weißt, dass du immer noch geliebt wirst und sich nichts daran ändern wird.
 

Doch nicht jede Familie ist so, wie das, was wir unter dem Wort „Familie“ verstehen. Diese Familie gleicht einem Gefängnis, erbaut von einem gebrochenen Menschen, den der Verlust seiner Familie, seines Luxus und seiner damit verbunden Definition der „Geborgenheit im Schoss der Familie“ in den Wahnsinn verfallen lies. Getrieben von Neid, der Gier nach Macht und dem tiefen Hass auf die Welt mit dem Plan Unschuldigen, dass zu nehmen was ihnen am meisten bedeutet. Wer einmal in die Fänge dieser Familie gerät, dem blieben nur zwei Wege um sich aus ihrem festen Griff zu lösen. Entweder sie stößt dich ab wie ein funktionsuntüchtiges Organ und beendet dein Leben oder man wählt den Freitod.
 

Bis diese Familie in unser Leben trat, war uns nicht bewusst, dass es eine so schwarze, seelenzerfressende und traurige Seite an einer Familie gibt. Es schenkte uns auch nur wenig Trost, dass man nicht zu dieser Familie gehören wollte, sondern als ein Teil von ihr erkoren wurde. Denn wir alle verfolgten dasselbe Ziel: Die Flucht aus dieser Gefangenschaft und zurück in dem wärmenden Schoss der Familie zurückzukehren.
 

Ein Keller, 20:51
 

Es war ihr unmöglich zu sagen, wie spät es gerade war oder zu schätzen wie lange sie hier schon festsaß, doch für Viola fühlte sich jede Sekunde wie eine Ewigkeit an. Ihr Herz schlug schnell, der Herzschlag dröhnte in ihren Ohren. Ihr Gesicht glühte. Vor ihren Augen war eine tiefe und furchterregende Schwärze zu sehen. Ihre Augen schmerzten und ihren Wangen liefen Tränen in vereinzelten Perlen hinab. Bis auf das Pochen ihres Herzens und einem gelegentlichem Tuscheln, war das Tropfen eines defekten Wasserrohres alles was sie hören konnte. Sie atmete in tiefen und hastigen Zügen, den jeder Atemzug, den sie in ihre Lungen hineinzog, könnte der Letzte sein.
 

4 Monate zuvor

"Gut und jetzt zeigst du mir welcher von denen, der Junge ist, auf den du ein Auge geworfen hast!" sagte Scarlet voller Euphorie und sah sich rasch suchend nach einem Jungen um, der in ihren Augen dem "Typ" ihrer Schwester entsprach. "Scarlet!" rief Viola genervt und vergrub sich verschämt in den Beifahrersitz des Autos ihrer älteren Schwester "Jetzt fahr einfach nach Hause. Dahinten kommt der Bus und falls es dir nicht auffällt du stehst hier Parkbucht für die Busse!" ermahnte Viola sie. "Ist dir das etwa peinlich?" erwiderte Scarlet frech schon etwas schadenfroh grinsend. "Ja und sogar sehr! Fährst du jetzt bitte los?" flehte sie. "Ja ja, aber zeig dezent auf ihn, wenn wir an ihm vorbei fahren" gab sie dem Willen ihrer kleinen Schwester nach. Gesagt, getan. Sie setzte den Blinker und fuhr aus der Parkbucht hinaus.
 

"Und und? Wer ist es?" harkte sie wieder nach. "Siehst du den Jungen dort drüben in dem blauen Anzug?" fragte Viola. "Na du hast leicht reden. Die tragen hier alle die selbe Uniform" beklagte sie sich. "Der dort! Der neben dem Mädchen mit den zwei Zöpfen steht, mit der weißen Mütze mit den Flecken drauf"beschrieb sie den Jungen genauer. "Der?" kam es verwundert von Scarlet. "Ich dachte eher du suchst dir einen mit mehr Farbe im Gesicht aus. Der ist ja blass wie ein Betttuch. Kränklich scheint wohl das neue "Heiß" zu sein. Aber bist du dir sicher, dass es mit dem klappen wird? Sieh dir doch seine Uniform an. Ist das nicht die von dem streng religiösen Internat, das gegenüber deiner Schule ist?".
 

„Das hat doch gar nichts zu bedeuten, Scarlet“ warf Viola gleich ein. „Immerhin schicken viele Akademiker ihre Kinder auf diese Schule, da sie einen strengeren Lehrplan verfolgen und einen besseren Ruf als die öffentliche Schule hat auf die ich gehe“ erklärte Viola energisch. „Schon gut, schon gut“ gab Scarlet klein bei. „Du musst ihn nicht weiter verteidigen. Obwohl diese Tatsache nur darauf schließen lässt, dass du schwer in ihn verliebt bist“ kicherte sie schelmisch grinsend. In Violas Gesicht war eine deutliche Schamesröte zu erkennen. „Oh Gott, Scarlet! Bist du peinlich!“ beklagte sie sich. „So sind große Schwestern eben“ rechtfertigte sie sich lächelnd. „Wie heißt denn dein Traumprinz?“. „Das weiß ich leider nicht“ gestand Viola beschämt. Scarlet nahm die Antwort ihrer Schwester mit einem verwunderten „Aha“ zur Kenntnis. „Was weißt du denn über ihn?“ ging sie auf das Thema genauer ein. „Ich weiß leider gar nichts über ihn. Ich sehe ihn nur nach der Schule an der Bushaltestelle. Wegen der Uniform weiß ich, dass er auf das Internat geht. Und jedes mal wenn ich ihn sehe ist dieses Mädchen bei ihm. Entweder ist es seine Schwester, Cousine oder etwas ähnliches oder seine, und das hoffe ich nun nicht, Freundin“ erklärte sie mit einer starken negativen Betonung auf das Wörtchen Freundin.
 

Scarlet hatte sie Lage nun voll durchschaut. Ihre kleine Schwester liebäugelte seit Wochen mit einem Jungen und hatte nicht die leiseste Ahnung von ihm. Da sie wusste, dass ihre Schwester nur schleichend den Mut aufbringen würde ihn anzusprechen und er ohne weiteres nicht auf sie aufmerksam werden würde, musste sie nun die Sache selbst in die Hand nehmen und ihre Schwester zu ihrem Glück zwingen beziehungsweise sie in die richtige Richtung schubsen.
 

Scarlet warf einen Blick in den Rückspiegel. Der Bus fuhr in die Parkbucht ein und öffnete die Türen, damit die Schüler einsteigen konnten und wie der Zufall es so wollte stieg auch der Junge zusammen mit dem Mädchen ein. Scarlet vergewisserte sich darüber, dass auf dem Bürgersteig keine Passanten liefen, blinkte nach links und fuhr teils auf den Bürgersteig. „Was treibst du denn jetzt schon wieder?“ fragte Viola verwirrt. „Warte es ab“ gab ihre Schwester zufrieden von sich. Der Bus fuhr aus der Parkbucht heraus, blinkte und scherte neben dem Wagen von Scarlet aus. Nachdem der Bus das Auto überholt hatte, warf Scarlet erneut einen Blick in die Spiegel, fuhr wieder auf die Straße und folgte dem Bus. „Scarlet, was hast du vor?“ fragte Viola nun mit mehr Nachdruck. „Wir fahren dem Bus jetzt hinterher und finden etwas über deinen kleinen Freund heraus“ erläuterte sie ihren Plan.
 

„Was???!!!“ fragte Viola schockiert. „Du willst ihn doch nicht etwa bis nach Hause verfolgen?“ fügte sie hinzu. „Doch“ bestätigte Scarlet mit einem Nicken. „Du bist ein hoffnungsloser Fall“ stöhnte Viola genervt mit einem Kopfschütteln.
 

Eine Weile später blieb der Bus an seiner Endhaltestelle stehen: Dem städtischen Krankenhaus. „Haben wir ihn beim Aussteigen an einer anderen Busaltstelle übersehen?“ wunderte sich Scarlet. „Nein!“ rief Viola aufgeregt. „Sieh doch da steigt er aus“ stellte die jüngere Schwester fest. Weiterhin beobachten sie den Jungen dabei wie er aus dem Bus ausstieg und wieder war das Mädchen an seiner Seite. Sie wirkte ziemlich aufgeweckte und ihr Umgang mit dem Jungen war sehr vertraut. Er hingegen erwiderte ihre Albernheiten mit einem Lächeln, nahm sie an der Hand und lief mit ihre den Weg zum Krankenhaus hinauf.
 

„Dann wollen wir mal herausfinden, was er im Krankenhaus möchte“ meinte Scarlet, blinkte nach rechts und fuhr die Schräge zum Krankenhaus aufwärts. Es war eigentlich zu erahnen, was die beiden im Krankenhaus unternehmen wollten, denn da beide, mal abgesehen von dem bleichen Teint, ziemlich gesund aussahen, war wohl die naheliegende Antwort auf Scarlets Frage: Sie möchten jemanden im Krankenhaus besuchen.
 

Oben am Krankenhaus angekommen, verschwanden die beiden Schüler schon im Krankenhaus. „Nun schnell hinterher!“ rief Scarlet aufgeregt, parkte das Auto sofort an Ort und Stelle. Rasch überprüfte sie noch ob die Handbremse angezogen war und das Lenkradschloss eingeharkt war. Ehe die beiden Schwestern sich abschnallen und aussteigen konnten, wurde durch ihr Verhalten das Interesse eine dienstansässigen Arztes geweckt. Hastig nahm er den letzten Zug an seiner Zigarette und drückte diese am Rand des im Mülleimer intrigierten Aschenbechers aus und ging auf den Wagen zu. Vorsichtig klopfte er am Fenster des Autos und wartete darauf, dass die Fahrerin das Fenster herunter lassen würde.
 

Erschrocken über das plötzliche Klopfen, zuckten die Schwestern quietschend zusammen. Nachdem Scarlet sich beruhigt hatte, lies sie auch gemäß des Wunsches des Arztes das Fenster hinunter. „Ja, bitte?“ fragte sie vorsichtig. Der Arzt mit den blonden Haaren, dem sternenförmigen Symbol unter dem Auge und den markanten Mundwinkeln blickte die junge Dame mahnend an. „Ihnen ist schon klar wo Sie geparkt haben?“ fragte er mit mahnendem Ton entsprechend seines Gesichtsausdruck. „Ja vor einem Krankenhaus“ gab Scarlet als Antwort und war sich nicht sicher worauf der Arzt nun hinaus wollte. „Ja genau vor einem Krankenhaus“ bestätigte er. „Und dies ist eine Krankenwagenzufahrt“ fügte er erklärend hinzu. Entsetzt stellte sie fest, dass der blonde Herr recht hatte. „Ohje! Sie haben ja recht“. Kurz blickte sie wieder zur Krankenhauseingangstür, in der der Junge zusammen mit dem Mädchen verschwunden war.
 

„Wir sind sofort wieder weg, nur könnten Sie mir bitte eine Frage beantworten?“ bat sie den Arzt. „Und die wäre?“ harkte er nach. „Wissen Sie wer der schwarzhaarige Junge war, der zusammen mit dem Mädchen hier gerade rein ging?“ führte sie ihr Anliegen weiter aus. „Er, im blauen Anzug und einer weißen Mütze mit Flecken drauf? Sie, ebenfalls in einer blauen Schuluniform und die Haare zu zwei Zöpfen zusammengebunden?“ ergänzte er die Beschreibung. „Ja, ja“ nickte Scarlet aufgeregt. „Das sind die Kinder vom Chef“ erklärte er. Über Scarlets Lippen zog sich ein Lächeln. Da hatte ihre Schwester doch einen besseren Geschmack als sie dachte, wenn er der Sohn des Chefarztes des Krankenhauses war. Und zu Violas Glück war die Kleine mit den Zöpfen nur seine Schwester und nicht seine Freundin. „Warum fragen Sie? Haben die beiden schon wieder was angestellt?“ wollte er wissen. Scarlet winkte ab. „Nein, keine Sorge. Sie haben nichts angestellt. Es geht nur um die junge Dame hier. Sie hat sich ein wenig in den Junior des Chefarztes verliebt“ erklärte sie lächelnd und deute auf Viola. „Das ist doch nicht wahr!“ warf Viola gleich hastig ein. „Bitte glauben Sie ihr nicht, sie hat das nur falsch verstanden“.
 

„Wenn dem so ist, viel Glück Kleine“ kam es grinsend vom ihm. Er blickte auf seine Uhr und stellte fest, dass seine Pause nun zu Ende war. „Ich muss dann wieder weiter. Ich wünsche den Damen noch einen schönen Tag und bitte räumen Sie nun die Zufahrt“ mit diesen Worten verabschiedete sich der Arzt und ging wieder zurück in Richtung Eingangstür.
 

„Können wir nun bitte wieder nach Hause?“ flehte Viola ihre Schwester an. „Ja schon gut, wir wissen ja nun mehr über deinen kleinen Schwarm und weißt du was? Rate mal wer morgen zum Arzt muss?“ gab Scarlet lächelnd von sich. „Wer? Ich?“ fragte die kleine Schwester. Scarlet schüttelte mit dem Kopf. „Nicht du, sondern Rebecca, aber DU! kommst mit!“ trällerte sie zufrieden und triumphierend.
 

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Ansonsten wieder einmal vielen Dank fürs Lesen x3 und über Kommis würde ich mich sehr freuen ;P
 

Liebe Grüße

Cavi

Kapitel 1: Arztbesuch

Kapitel 1 - Arztbesuch
 

Der nächste Tag, Anwesen der Familie Riku, 16:16 Uhr
 

Sehnsüchtig wartend und nervös mit dem Fuß tippelnd stand Scarlet vor der Tür. Bekleidet mit einer Jacke, hielt sie ihre Handtasche in der Hand und war aufbruchsbereit. Etwas packte sie am Saum ihrer Jacke und zog daran. "Worauf warten wir Mama?" fragte die piepsige Stimme ihrer Tochter Rebecca. Sie beugte sich zu der Kleinen herab und antwortete mit einem Lächeln "Auf deine Tante Viola". "Warum? Muss sie auch zum Doktor?" fragte Rebecca. "Ja, aber keine Sorge sie ist nicht krank" meinte Scarlet beruhigend. "Ach, so wie ich?" hakte sie nach. "Ja, so wie du. Sie hat nur eine Vorsorgeuntersuchung" bestätigte die Mutter.
 

Gerade in diesem Moment öffnete sich die Tür. Und zu Scarlets Freude war es ihre kleine Schwester, die durch die Tür die Wohnung betrat. "Oh! hallo, Viola!" begrüßte Scarlet sie. "Hi, Scarlet, Rebecca. Wollte ihr irgendwohin?" fragte sie und zog den Reißverschluss ihrer Jacke auf. "Na, na, na!" gab Scarlet von sich und packte mit ihren Händen nach denen von Viola. "Du brauchst dich gar nicht erst auszuziehen. Du kommst mir uns!" erklärte Scarlet.
 

Allmählich dämmerte Viola anhand des Verhaltens ihrer Schwester, warum diese so aus dem Häuschen war. "Nein! Nein! Das ist nicht dein Ernst?!" sagte Viola aufgebracht. Ihr war bewusst was Scarlet vor hatte. Aber sie hatte nicht geglaubt, dass sie ihre "Drohung" wahr machen würde. "Du willst doch nicht mit Rebecca ins Krankenhaus?" fragte sie um sich über das Vorhaben ihrer Schwester zu vergewissern. Schelmisch grinsend nickte Scarlet. "Oh ja, Schwesterherz!". rasch schüttelte Viola den Kopf. "Nein, nein, nein! Das kannst du vergessen!" brachte sie aufgeregt hervor. "Doch, meine Liebe. Oder willst du etwa, dass ich Vater von deinem kleinen Freund erzähle? Du weißt doch wie er reagieren würde" grinste sie triumphierend. Für Viola mag das eine miese Erpressung gewesen sein, doch für Scarlet war es eine Maßnahme um ihre Schwester zu ihrem Glück zu br(zw)ingen. "Scarlet, das ist unfair!" beklagte sie sich. "Ich weiß. Also hopp, hopp, ihr beiden, ab ins Auto" drängelte Scarlet und wies die beiden Mädchen an das Haus zu verlassen.
 

Krankenhaus der Familie Trafalgar D. Water, 15:39 Uhr
 

Wieder mit seiner kleinen Schwester im Schlepptau kam Law von der Schule nach Hause. Lamy, seine kleine Schwester huschte gleich durch den Aufenthaltsraum der Ärzte direkt durch den kleinen Flur, welcher zu der Privatwohnung der Familie führte. Law hingegen, blieb kurz im Aufenthaltsraum stehen und suchte nach seinen Eltern. Da diese sich offenbar nicht im Aufenthaltsraum aufhielten, sondern Patienten behandelten, folgte er Lamy in die Wohnung.
 

Dort angekommen stellte er seine Schultasche ab, aß eine Kleinigkeit, machte seine Hausaufgaben und trat durch den Verbindungsflur wieder in den Aufenthaltsraum.
 

"Hallo, Mama" begrüßte er seine zierliche Ärztin, welche hektisch auf die Uhr schaute und parallel einen Salat aß. An ihrem Verhalten schlussfolgerte Law, dass mal wieder Hochbetrieb im Krankenhaus war und ihr nicht einmal 5 Minuten blieben um schnell etwas zu essen. rasch schluckte sie herunter, lag die Gabel zur Seite, stand auf und umarmte ihren Sohn. "Hallo, mein Schatz" erwiderte sie die Begrüßung ihres Sohnes. "Braucht ihr Hilfe?" fragte Law gleich direkt heraus. Seine Mutter seufzte. Eigentlich wollte sie nicht immer ihren Sohn mithelfen lassen, da er immerhin auch mal seine Freizeit mit seinen Freunden verbringen sollte. "Aber nur wenn es dir nichts ausmacht und du heute Mittag nichts anderes vor hast" erklärte sie.
 

Law nickte. "Es macht mir nichts aus. Also wo kann ich euch helfen?". "Am besten hilfst du heute mal Rosi etwas aus" meine seine Mutter. "Okay" bestätigte Law, verließ dem Raum und lief nach Rechts hinaus in Richtung der Kinderstation. "Law! Law, mein Schatz!" rief seine Mutter hinterher. Er machte eine Kehrtwende und ging in den Aufenthaltsraum zurück. "Ja, Mama?" fragte er nach. "Ich glaube Rosi ist vorhin in den Keller gegangen." erklärte sie. "Okay, Dankeschön" mit diesen Worten verließ Law den Raum und ging nach Links zum Fahrstuhl.
 

Krankenhauskeller, Leichenhalle, 15:46 Uhr
 

Im Keller des Krankenhauses befindet sich die Leichenhalle. Die Fahrstuhltür öffnete sich. Law befand sich nun in einem kleinen, dunklen und kühlen Flur. Hinter ihm war der Fahrstuhl, neben dem eine Treppe nach oben führte, vor ihm eine große und schwere Tür. Law kramte in seiner Hosentasche nach seinem Schlüsselbund, holte diesen hervor und steckte den besonders geformten Schlüssel ins Schloss der Tür. Er hielt ihn mit der linken Hand fest und tippte mit der rechten Hand den 5-ziffrigen Code in das Passwortfeld neben der Tür ein. Nach einem kurzen Piepen dreht er rasch den Schlüssel um und die Tür sprang aus dem Schloss.
 

Langsam und leisen Schrittes betrat er die Halle und ging auf Rosinante zu. Der große blonde Arzt stand mit dem Rücken zu Law. „Hi, Rosi“ grüßte er ihn. Der Angesprochene zuckte vor Schreck zusammen und warf, tollpatschig wie er war, das Tablett mit dem OP-Besteck herunter. Am Klang der Stimme erkannte er seinen kleinen Freund. „Man! Law, erschrecke mich doch nicht so!“ beklagte sich Rosinante. „Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“ entschuldigte sich Law. Er ging um Rosi und die Trage, auf der der Körper eines leblosen Mannes lag, herum. Von dem kleinen Tisch, der neben der Trage lag, nahm er ein paar Handschuhe, zog diese an und sammelte das Besteck auf. „Was machst du denn hier?“ fragte Law. „der Mann wurde von den Assistenzärzten behandelt. Und obwohl sie alles nach Anweisung gemacht haben wollen, ist er trotzdem gestorben. Nun versuche ich herauszufinden, ob er an etwas anderem aus natürlichen Gründen gestorben ist oder ob ein Assistenzarzt doch gegen die Anweisungen gehandelt hat.“ erklärte er. Nach einem kurzen Augenblick setzte er erneut an, „Law, wärst du so nett und gehst hoch, das Besteck waschen. Das ist nun leider nicht mehr steril.“ bat er Law. „Klar, Rosi“ meinte Law, packte das Besteck und ging wieder nach oben.
 

„Dank Law! Ich komm dann gleich nach!“ rief er Law hinterher. Rosinante verstaute den Körper wieder in der Kühlkammer und verließ mit einem weißen Päckchen den Raum. Er schloss die Tür hinter sich,stieg die Treppe hinauf auf die Eingangsetage und verließ diese durch die Hintertür, welche als Notausgang dient. Dort stand eine Jugendliche mit einer roten Schleife in ihrem tiefschwarzen Haar. Rosinante übergab ihr das Paket und symbolisierte ihr mit einem Handzeichen, dass sie verschwinden solle. Sie nickte und ging mit einem „Jawohl, Corazón“ davon.
 

Er schloss wieder die Tür des Notausganges, vergewisserte sich, dass niemand ihn gesehen hatte und begab sich auf die Suche nach Law. Nach wenigen Minuten hatte er ihn auch gefunden. Wie aufgetragen wusch er das Op-Besteck sauber. „Danke, Kleiner. Sag mal, was wolltest du denn vorhin von mir?“ fragte Rosinante nach. „Ich wollte fragen, ob ich dir helfen könnte.“ erklärte er. „Achso...Gut! Dann siehst du mir jetzt beim Behandeln über die Schulter zu“ meinte Rosi und wedelte mit der Patientenakte, die eine Schwester ihm in die Hand gedrückt hatte, als er nach Law gesucht hatte.
 

„Dann mal los!“ kündigte der Arzt an und ging mit Law in Richtung des Behandlungszimmers. Sie traten ein und auf der Trage saß auch schon die kleine Patientin und wippte fröhlich mit den Beinen. Hinter ihr stand ihre Mutter mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Ihr Blick wandte sich zu ihrer jüngeren Schwester, die als Begleitung mitgekommen war. Schadenfroh grinste sie diese an. Sie jedoch sah beschämt zur Seite und traute sich nicht den Arzt und seinen jungen Assistenten anzusehen. Rosinante streckte seine Hand der Mutter entgegen. „Frau Riku, richtig?“ fragte er. Scarlet erwiderte den Händedruck. „Genau, Freut mich, Dr. Don Quichotte“ grüßte sie ihn. „Freut mich ebenso. Und dies hier ist mein Assistent. Der Kleine will auch mal Arzt werden“ erklärte Rosinante und stellte Law vor. „Guten Tag, mein Name ist Trafalgar D. Water Law. Freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen“ stellte Law sich noch einmal selbst vor. Scarlet stieß unbemerkt mit ihrem Ellenbogen gegen Violas Oberarm. „Hörst du, er will Arzt werden, wirst also reich heiraten“ flüsterte sie ihr zu. Viola hingegen erwiderte nichts auf die Hänselei ihrer älteren Schwester. „Das ist meine jüngere Schwester, Viola und diese kleine Maus ist die kleine Patienten, Rebecca“ stellte Scarlet die Anwesenden vor und streichelte Rebecca über das Köpfchen.
 

Rosinante beugte sich zu der Kleinen herunter. „Na? Was fehlt dir, Rebecca?“ fragte er mit sanfter Stimme. „Nichts!“ sagte Rebecca zufrieden. „Also sollen wir nachschauen, ob du auch wirklich gesund bist und keine versteckten Auas hast?“ hakte er nach. Die Kleine nickte. Rosinante trat einen Schritt zurück und fasste Law auf die Schulter. „So ein kleine Routineuntersuchung bekommst du auch alleine hin“ meinte Rosi und wies Law an die Untersuchung vorzunehmen. Law trat hervor, nahm das Stethoskop vom Beitisch und begann mit der Untersuchung in der er Rebecca abhorchte. „Jetzt beneidest du die Kleine, nicht wahr?“ fragte Scarlet gehässig ihm Flüsterton ihre Schwester.
 

Nachdem Law die Untersuchung abgeschlossen hatte und sein Gutachten abgegeben hatte, überprüfte Rosinante sein Untersuchungsergebnis. „Bist ja doch kein hoffnungsloser Fall. Da wird sich Mama Liane freuen, dass du alles richtig gemacht hast“ meinte Rosinante. „Danke Rosi, aber muss das immer vor den Patienten sein? Und lass meine Mutter aus dem Spiel“ meinte Law sarkastisch. Er mochte es nicht, wenn Rosinante ihn immer vor den Patienten wie ein Kind behandelte. Rosi hingegen kümmerte sich nicht weiter um Laws Kommentar und wandte sich wieder Scarlet zu. „Also Frau Riku, die kleine Rebecca ist vollkommen gesund“ bestätigte er und gab währenddessen Rebecca einen Lolly. „Das hört man doch gerne“ meinte Scarlet lächelnd und half Rebecca von der Trage herunter, welche damit beschäftigt war, den Lolly von dem Einwickelpapierchen zu befreien. „Dann vielen Dank, Dr. Don Quichotte und Assistenzdoktor Trafalgar D. Water und einen schönen Tag noch“ verabschiedete sich Scarlet und begab sich mir Rebecca an der Hand und mit Viola aus dem Raum, welche noch gerade so ein „Tschüss, schönen Tag noch“ zwischen ihren Lippen hervorbrachte.
 

„Mensch Viola, was war denn das?“ fragte Scarlet empört. „Was meinst du denn?“ hakte sie nach. „Na, da nehme ich dich mit, damit du mit Law etwas ins Gespräch kommen kannst und du stehst nur da, guckst beschämt weg und sagst gar nichts“ beklagte sich die Rosahaarige. „Ich habe dich nicht um diese „Hilfe“ gebeten, Scarlet“ entgegnete Viola. „Dann mach es Morgen in der Schule aber besser“ ermahnte Scarlet sie. Viola hingegen seufzte nur. „Aber schon süß, dass dieser Dr. Don Quichotte sich so schminkt um die Kinder aufzuheitern“ warf Scarlet nun ein. „Stimmt“ nickte Viola. „Kein Wunder, dass er dann den Ruf als bester Kinderarzt hier in der Nähe hat“ fügte sie hinzu. „Obwohl es irgendwie echt naja du weißt schon...“ begann Scarlet kichernd.
 

Plötzlich erklang hinter ihr eine Stimme „Obwohl es irgendwie echt was ist?“ fragte eine bekannte Stimme in einem strengen Tonfall. Erschrocken drehte sich Scarlet um und erblickte Rosinante, der das Gespräch mithören konnte. Peinlichberührt winkte Scarlet rasch ab. „Nichts, nichts Doktor“. Rosinante konnte diesem „Nichts“ jedoch nicht glauben und zog unglaubwürdig eine Augenbraue nach oben. „Sag mal, sind Sie nicht die Dame, die ich gestern schon ermahnt habe, da sie die Krankenwagenzufahrt zugeparkt hat?“ fragte er. „Nein, Doktor, Ich doch nicht!“ erwiderte Scarlet. „Ich muss mich dann leider verabschieden, aber vielen Dank nochmal“ meinte Scarlet und ging schnelles Schrittes die Eingangstür hinaus.
 

Langsam folgte Rosinante ihnen, während er eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug aus seiner Kitteltasche heraus kramte. Draußen vor dem Krankenhauseingang stellte er sich in den Raucherbereich und zündete sich eine Zigarette an. Scarlet, Rebecca und Viola stiegen währenddessen wieder ins Auto ein, das wie zu erwarten wieder in der Krankenwagenzufahrt stand, welche man vom Eingang aus sehen konnte. „Scarlet, ich hab dir doch gesagt, dass es keine gute Idee ist dort zu parken“ meinte Viola während sie einstieg, nachdem sie Rebecca in des Kindersitz gesetzt und angeschnallt hatte. „Ach jetzt auf einmal kannst du wieder sprechen!“ beklagte Scarlet sich, schnallte sich an und fuhr los, nachdem sie sich vergewissert hatte, das Rebecca und Viola ebenfalls angeschnallt waren. Rosinante beobachtete diese Szene derweil. „Die Alte ist echt bekloppt“ meinte er kopfschüttelnd und rauchte seelenruhig seine Zigarette weiter.
 

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Ansonsten bedanke ich mich wie immer fürs Lesen und würde mich über Kommis sehr freuen :3
 

Liebe Grüße

Cavendish



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rinnava
2015-02-23T23:36:08+00:00 24.02.2015 00:36
Tolles Kapi mach weiter so
Von:  Yu-chaan
2015-02-23T21:43:34+00:00 23.02.2015 22:43
Schönes Kapitel echt :D
"Die Alte ist echt bekloppt"
Bester Satz EVER 👍
Von:  Yu-chaan
2014-11-17T22:20:41+00:00 17.11.2014 23:20
Oh man so eine Schwester will ich auch :)
Sie ist echt crazy aber cool
Ich freu micjbschon wenns weiter geht

♡Yu-chaan


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