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Journey to surprise

von

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Wanderschaft

An diesem Abend schien noch die sonne ungehindert auf die Landschaft herab. Im Gegensatz zu den vergangenen tagen war keine einzige Wolke mehr am Himmel zu sehen. Hell schimmerte die wiesen und der kleine Fluss reflektierte in seinem Wasserlauf das sonnenlicht zwei reisenden auf einem Pferd entgegen. Ein Mann und ein älteres Mädchen. Der Mann, der die Zügel vom Pferd in der Hand hatte, war mittleren alters. Schwarze Haare und Bart, worin schon einige graue Strähnchen zu sehen waren. Das eigentlich hellgrüne Hemd hatte schon erheblich bessere Zeiten gehabt. Das orangene Kariermuster konnte man kaum noch als solches erkennen. Auch seine Hose sah schon viel besser aus. An den Hosenbeinen ausgefranst und verwaschen, waren auch viele Flecke zu sehen. Wie bei einem Waffennarren lugten aus dem alten Rucksack eine Schrot, ein Jagdgewehr heraus und seitlich war noch ein Recurvebogen und ein Eisenrohr befestigt. Das Mädchen sah auch nicht anders aus. Ihr T-Shirt, das schon soweit gealtert war, dass das Sommerlogo auf der Brust kaum noch zu erkennen war, hatte die letzte Reinigung wohl vor Monaten hinter sich. Ihr langärmliges schwarzes Unterhemd wärmte sie nur wenig. Ihre Hose sah schlimmer aus. An einigen stellen war sie aufgerissen und war auch in einem abgetragenen zustand. Lediglich ihre Schuhe und ihr Rucksack sahen besser aus. Ein auffrischender Wind wehte ihr ein paar ihrer braunen haare ins Gesicht. Sie hatte heute wieder auf ihren Zopf verzichtet. Der Reiter lenkte sein Pferd über dem Hügel auf einem Wald zu.
 

„Hey Ellie. Hier werden wir für heute übernachten können.“
 

Besagtes Mädchen schaute in die Richtung wohin der Mann zeigte. Dort stand ein verwitterter Jägerstand. Es sah aus, als ob es beim nächsten Windstoß umstürzen würde. Grüner Moosbewuchs machte sich vor allem am Dach und den Pfählen bemerkbar. Die Fenster schon seit langem zerbrochen und das Geländer der Aufstiegsleiter fehlte. Der Mann stieg vom Pferd ab und besah sich die Konstruktion genauer an. Ellie stieg ebenfalls ab, band das Pferd an einem Ast fest um zu verhindern das es womöglich davonlief.
 

„Willst du wirklich da hochsteigen Joel?“

„Na klar. Hier haben wir endlich wieder ein Dach über dem Kopf.“

„Und dann stürzt es ein. Sehr sicher.“

„Siehst du hier etwa einen sicheren Unterschlupf?“
 

Joel drehte sich wieder entnervt um und stieg langsam die leite hinauf. Schwer knarrten die verwitterten Holzsprossen und auch der gealterte Boden ächzte unter der neuen Belastung. So überprüfte er noch den Rest des Jägerstandes ehe er Ellie hochholte.
 

„Okay, sieht sicher aus.“
 

Doch Ellie war sich da überhaupt nicht sicher.
 

„Sieht sicher aus, oder ist sicher?“

„Hoch mit dir, oder ist der Boden lieber?“
 

So stieg dann auch Ellie die Leiter hinauf.
 

„Erdboden oder Holzboden, ich hab die Qual der Wahl.“
 

Sagte sie dabei zu sich. Oben im stand hatte Joel seinen Rucksack nach essbarem geplündert und es vor sich ausgebreitet. Es war nicht viel. Ein paar Snacks und eine halbvolle Wasserflasche. Es war nicht sehr viel.
 

„Was hast du noch dabei?“
 

Auch Ellie durchsuchte ihren Rucksack. Doch mehr als eine Dose Thunfisch und etwas Trockenfleisch zauberte sie nicht hervor. Ihre Vorräte waren wie der heute Tag am Ende. Sie mussten entweder jetzt noch auf die Jagd gehen, oder morgen auf die Suche. Doch für die Jagd war es bereits zu spät. Zu groß war jetzt die Gefahr auf Infizierte zu treffen.
 

„Wir werden morgen in die Stadt Vorräte suchen gehen müssen. Es gibt nicht weit von hier, ein paar stunden, eine Stadt namens Wichita. Dort können wir hin. Ich übernehme die erste wache.“
 

Joel setzte sich seitlich an das kaputte Fenster und Ellie legte sich hin, mit dem Rucksack als Kopfstütze. Die ersten stunden der Nacht vergingen ohne Vorkommnisse. Auch das Pferd blieb ruhig was ein gutes Zeichen war. Nun war Ellie an der Reihe. Er stieß sie an der Schulter an.
 

„Du bist dran.“
 

Sie bekam das Jagdgewehr und beide tauschten die Positionen. Wieder vergingen die stunden ohne Probleme. Bis das Pferd etwas unruhig wurde. Schnell legte sie das Gewehr an und suchte mit dem Zielfernrohr die Lichtung ab. Doch zu sehen war trotz Vollmondes nichts. „Wo bist du?“ flüsterte sie. Da das Pferd wieder ruhe gab, schien es für sie vorerst erledigt zu sein. Bis ihr jemand auf die Schulter tippte. Ellie schrak zusammen und starrte Joel an, als wäre er ein Geist.
 

„Leg dich hin, die letzte Stunde mach ich wieder.“
 

So schlief sie über die Morgendämmerung hindurch bis die ersten Sonnenstrahlen hinter den Bäumen hervorkamen. Es war zeit zum Aufbruch. Er weckte Ellie, die sich murrend erhob. Zu kurz war diesmal die Schlafphase. Sie stiegen wieder aufs Pferd und ritten weiter Richtung Wichita. Wie Joel es sagte, dauerte es nicht lange und sie kamen an die ersten Häuser von Wichita vorbei. Verfallene Häuser zierten die maroden Straßen. Was von der Welt vor 20 Jahren übrigblieb, wurde nach und nach von der Natur wiedergeholt. In Kürze hatten sie auch die Innenstadt mit den Hochhäusern erreicht. Doch eine Straßenblockade versperrte den weg. Auch die Seitenstraßen waren Meterhoch blockiert. Der einzige Weg war das marode Parkhaus.
 

„Alles dicht. Sie haben die wohl die ganze Stadt verbarrikadiert. Dann eben parken wir das Pferd und durchsuchen das nächstbeste Haus.“
 

Joel dirigierte das Tier in das Parkhaus und die Etagen hinauf. Bei der vierten Etage war eine versteckt gelegene Lücke, in der er das Pferd hinführte. Dort angebunden mussten sie es vorübergehend zurücklassen. In den Häusern würde es vermutlich stürzen und sich am Ende noch ein Bein brechen. In der nächsten Etage verband ein Skywalk das Parkhaus mit dem Nachbarsgebäude. Die Bauten hatten früher sehr futuristisch ausgesehen haben müssen. Jetzt jedoch sind die meisten Fenster zerbrochen, die Wände verwittert und die Böden ausgebleicht. Ellie linste zu den Straßen herunter und Joel horchte nach Feinden in den Räumen. Glücklicherweise machte keiner von beiden negative Entdeckungen. Sie huschten von Raum zu Raum und ließen das wenige, was sie finden konnten direkt mitgehen. Es musste früher ein Bürogebäude gewesen sein, denn es ließen sich viele Klingenstücke von scheren und Brieföffnern auftreiben, als auch Klebeband. Weiter unten in Kantinen war mehr Alkohol und Zucker zu finden. Zu ihrem Glück waren auch ein paar Dosengerichte dabei. Es lief gut und wenn es so blieb konnten sie gleich wieder verschwinden. Joel hasste es in die Städte zu gehen. Banditen lauerten überall und infizierte trieben sich auch herum.
 

„Suchen wir noch den Raum da hinten ab, und hauen dann ab.“
 

Kaum waren sie in den Raum hineingegangen, kamen nach und nach Infizierte in das Gebäude. Sie hatten bisher das Duo nicht bemerkt. Dennoch war der alte Rückweg nun versperrt. Doch auch die beiden hatten sie noch nicht bemerkt. Erst als Joel die für Klicker typischen Klickgeräusche hörte, fuhr er leise fluchend zusammen. Energisch gestikulierte er Ellie zu, das sie sich verstecken soll. Nun stand er vor der Entscheidung, was zu tun galt. Kampf, welcher bei der großen zahl an infizierte nahezu Selbstmord wäre, oder die flucht, welche durch den unbekannten komplex erschwert würde. Joel entschied sich für die flucht. Leise schlich er sich der wand entlang zur Tür und schloss sie. Mit einem Tisch und einem Wischmopp verbarrikadierte er sie noch zusätzlich.
 

„Das hält nicht lange, höchstens ein paar Minuten, wenn überhaupt. Wir müssen weg Ellie.“

„Wenn du mich in den Lüftungsschacht bringst, kann ich dir die Kombüse aufmachen.“
 

Joel stellte sich an die Wand und machte eine räuberleiter damit Ellie in den Schacht gelangen konnte. Sie kroch behutsam durch die Gänge, bis sie an geeigneter stelle wieder gefahrlos herabsteigen konnte. In der Küche hing modriger Geruch in der Luft. Schuld trug das 20 Jahre alte Fritteusen fett, das vor sich hinmoderte. Auch der Kühlschrank hatte noch Nahrungsmittel intus als damals der Strom ausfiel. Ellie war gerade dabei die Tür zu öffnen, als sie aus den Angeln fiel und lautstark zu Boden krachte. Dies rief vor allem die Klicker auf dem plan, die trotz der Barrikade sofort herbeistürzten.
 

„Lauf!“
 

Rief Joel und beide rannten was das zeug hielt. Sie hechteten durch die Gänge und räume, sprangen Treppen hinab und wuselten zwischen Gerumpel hindurch. Erst als sie eine Panzertür passierten blieben sie stehen. Ohne groß zu überlegen stemmten sie, sie zu. Danach wurde es still. Selbst die infizierten konnte man nicht mehr hören. Allerdings war es auch dunkel. Im Lichtkegel der Taschenlampen tat sich ein Generator auf.
 

„Mal sehen, was an dem dranhängt.“
 

Sagte Joel und startete ihn. Scheppernd lief er an und lieferte Energie für Lampen und Einrichtung. Links und rechts standen schränke mit Gerätschaften und Werkzeug, gegenüber hing ein gigantischer Flachbildschirm. Zwischen den schränken befand sich eine art Stasiskapsel über der an der Wand #Futuresy…# stand. Der Rest war unleserlich.
 

„Futuresystems? Was hatten die hier zu suchen?“

„Kennst du sie?“

„Nur vom hören. Sie waren gerade an der Entwicklung eines neuen Androiden bevor der Cordyceps kam.“
 

Ellie nahm die Kapsel unter die Lupe. Bis auf alles vergilbte, war sie reinweiß Sie konnte keine Griffe oder Sichtfenster finden. Joel fand eine alte DVD, legte sie in den DVD-Spieler ein und startete die Wiedergabe. Stumm lief eine Animation ab, in der in Bildern der Alltag einer jungen Frau erzählt wurde. Am ende des dargestellten Tages wechselte die Szene. Die Frau war nun nackt, hatte die arme über die Brust gekreuzt und lag in derselben Kapsel, wie die hinter ihm. Als der Deckel zuklappte, blendete die Szene aus und der Film endete.
 

„Krass! Wir haben einen Roboter gefunden.“

„Schön. Nur das der Schrott ist. Die Batterien seit Ewigkeiten ausgelutscht und die Elektronik marode. Womöglich ist er noch nicht mal fertig.“
 

Ellie, die ebenfalls den Film gesehen hatte, wandte sich wieder der Kapsel zu. Sie suchte nach der Möglichkeit sie zu öffnen. Doch sie fand kein Knopf zum Drücken. Resigniert lies sie die Hand sinken. Dann geschah unerwartet eine Reaktion der Kapsel. Die Kapsel hatte einen Berührungssensor. Es piepte einmal laut und gab ein knacken von sich. Ein kleines grünes licht leuchtete auf. Und dann zischte es noch einmal, dann klappte langsam der Deckel auf und gab den Innenraum frei. Aufgeregt trat Ellie langsam heran. Mit großen Augen sah sie denselben weiblichen Körper wie der aus der letzten Szene des Filmes.

Aufgewacht

Ellie kam kaum aus dem staunen heraus. Vor ihr lag ein echter Androide. Ellie schätzte sie etwa einen Kopf größer als sie selbst ein. An ihren Gliedmaßen waren Bänder aus Kunststoff, die mit firmeninternen Informationen bedruckt wurden. Auch am Hals, Brust und ihrem Becken war solch ein band. Kleine laschen erleichterten das spätere abziehen der Bänder vom Körper. Was Ellie auch direkt auffiel war, das der Androide keine Kopfbehaarung hatte. Ellie berührte sachte den arm.
 

„Joel, sieh mal. Es fühlt sich wie echte haut an.“

„Kein Bedarf. Überlege lieber, wie wir wieder hier rauskommen.“
 

Doch Ellies Interesse galt voll und ganz dem Androiden. Solange sie sicher waren konnte sie sich den Androiden vornehmen. Hinten in der Kapsel fiel ihr ein kleines Heft auf, das hinten in einem kleinen Fach war. Ellie beugte sich nach vorne um das Heft zu greifen, reichte aber nicht weit genug. So musste sie auf den Rand der Kapsel klettern um das Heft zu erreichen. Dabei stützte sie sich auf dem Bauch des Androiden ab. Mit vollem Gewicht lastete sie darauf. Gerade als sie das Heft schnappte, spürte sie eine kurze kraftvolle Kontraktion des Bauches. Panisch kreischend stürzte Ellie zurück.
 

„Willst du mich ins Grab schicken!? Ich hantiere gerade mit Sprengstoff herum.“

„Die hatte sich gerade bewegt!“

„Blödsinn. Es wurde seit 20 Jahren nicht bewegt, da wird auch jetzt nichts passieren. Such lieber ein weg hier raus.“
 

Langsam aber sicher wurde es Joel zu bunt, das Ellie sich lieber an einer Maschine aufhielt, als das sie sich darum kümmert das sie wieder hier heil herauskamen. Die Panzertür kam nicht mehr in Frage, dort lauerten die infizierten. Daher musste ein anderer weg her. Ellie schaute sich um. Über der Kapsel gab es in der wand ein Gitter von einem Lüftungsschacht. Leider war es geschützt angebracht, so das man es nicht abschrauben, geschweige denn ausreisen konnte. Eine andere Tür gab es nicht.
 

„Kein Ausweg. Wir kommen nur auf demselben weg raus.“

„Verdammt. Warte ich überlege mir was.“
 

Joel stellte sich an den Tisch und fing an, an den Waffen zu schrauben. Das Werkzeug war nicht gerade die Krönung, aber es reichte um eine Taschenlampe anzubringen. Ellie hingegen wandte sich wieder dem Androiden zu. Sie bedauerte es, das sie zurückgelassen wird. Ellie strich ihr über die Wange und stupste gegen ihre Nase. Dabei fiel ihr auf, das auf dem Boden noch das Heftchen lag. Es war aufgeschlagen, als Ellie es aufhob. Noch kniend begann sie zu lesen. Dieses Kapitel behandelte den Körperbau. Darin vertieft, bemerkte Ellie nicht, wie zwei Beine herabbaumelten. Als sie sich aufrichtete, streifte sie einen Fuß vom Androiden. Wieder sprang Ellie vor schreck zurück.
 

„Scheiße! Soll ich nen Herzinfarkt kriegen?“

„Was ist denn jetzt wieder los Ellie? Gleich kette ich dich…“
 

Als Joel sich umdrehte, erstarrte er als er Ellie erblickte, die wie versteinert auf die Kapsel deutete. Dort am Rand saß die Androide und schaute sie mit einer Unschuldsmiene an. Joel konnte es kaum glauben. Die Androide bewegte sich tatsächlich. Ellie trat wieder langsam an die Kapsel heran. Doch ehe Ellie sie erreichen konnte, hob die Androide ihre Füße und drückte sie sanft wieder zurück.
 

„Hey, Hufe runter.“
 

Beschwerte sich Ellie darüber. Dennoch nahm sie nicht die Füße runter. Im selben Moment fuhren aus der Kapsel in Bodennähe zwei Schubladen auf. Diese hätten Ellie getroffen, wäre sie nicht zurückgedrängt worden. Sie nahm die Schubladen unter die Lupe. Einer enthielt nur einen weißen Koffer, der zweite gab ein paar dünne Stoffschuhe, Hose und Hemd die auch sehr dünn waren und eine blaue Unterhose. Die Androide wackelte kurz mit den Füßen und hielt den Blickkontakt zu Ellie aufrecht.
 

„Ich glaube sie will die Schuhe von dir.“

Von mir? Warum ausgerechnet von mir?“

Vermutlich, weil sie dich als erste gesehen hat. Wer weiß.“
 

Ellie wunderte sich zwar darüber, machte sich trotzdem nicht zu viele Gedanken darüber. Sie streifte ihr die Schuhe über. Wo sie schon dabei war, zog Ellie ihr auch die Hose an und legte ihr das Hemd an, als sie danach aufstand. Um die Bänder wollte sich Ellie nachher kümmern, wenn sie am Abend wieder rasten gingen. Sie plante sie mitzunehmen. Das Problem war, das sie Joel das Beibringen musste. Allerdings galt es erst mal hier zu entkommen. Just in diesem Moment erstarb der Generator an Benzinmangel. Joel hatte denselben Gedankengang und linste durch den Türspalt durch.
 

„Keiner da. Sie sind wieder abgehauen.“
 

Leise schlich Joel aus dem Raum. Ellie nahm die Hand des Androiden, die sich den Koffer griff und deutete ihr möglichst leise zu sein. Sie lief hinter Ellie her, die wiederum Joel folgte. Der weg aus dem Keller war ohne jeglicher Begegnung. Der Erdgeschoss aber komplett belagert, so das sie sich einen anderen weg suchen mussten. Die Androide zog Ellie zurück und deutete auf einen Schacht in der wand. Ellie machte daraufhin Joel darauf aufmerksam.
 

„Joel, hier können wir rauf.“

Die Leiter sieht stabil aus. Mit etwas Glück kommen wir bis zur Skywalk hoch.“
 

Joel kletterte als erster hoch, gefolgt von Ellie und dem Androiden. Sie schnallte sich vorher schnell den Koffer um die Schultern. Jedoch war bereits nach 2 Etagen Schluss, so das sie gezwungen waren über die angrenzende Straßenbarrikade zum Parkhaus zu klettern. Im Flur stand ein Wasserspender, der noch über Wasser verfügte. Die Androide trank ihn komplett leer. Ellie hatte nicht erwartet das sie auch Wasser trinken würde und beobachtete sie dabei verwundert. Joel drängte sie zur Eile. Er war bereits über die Barrikade geklettert was Ellie gefolgt vom Androiden gleichtat. Ellie trat ungeschickt auf und rutschte ab. Die Androide warf sich auf dem Bauch und bekam noch Ellies Handgelenk zu packen. Dennoch schrammte sie hart an einem zerbrochenen Holztisch entlang. Die Androide zog sie mühelos aber unbedacht wieder hoch was sie ein weiteres mal entlang schrammen ließ. Diesmal konnte Ellie ein Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Als sie auf die knie sank, hob die Androide sie hoch und trug sie zu Joel, der bereits sicher im Parkhaus stand.
 

„Lass mal sehen Ellie.“

„Das geht schon. Ich komm klar.“

„Nun zeig schon her Ellie. Das sieht ziemlich übel aus.“

„Nein. Ich schaff das schon.“
 

Ellie blockte vehement ab, das Joel sich um die Verletzung kümmern konnte. Ihr Hemd hatte einige neue Risse. Auch ihre Hose zierte ein neuer riss am Oberschenkel. Blut begann bereits langsam den Stoff zu färben. Der Grund warum Ellie abblockte war, das die schrammen auch am schritt verliefen. Der Rest des Weges zum Pferd konnte Ellie nur humpelnd zurücklegen. Joel band es los und führte es aus der Lücke heraus. Ellie saß auf und die Androide folgte ihr. Doch Joel stieß sie zurück.
 

„Was machst du da Joel?“

„Sie kommt nicht mit.“

„Weshalb soll sie denn nicht mitkommen dürfen?“

„Weil sie eine last ist.“

„Dann hat mich also ein Geist auf dem Geheimweg gebracht? Oder gerade eben vor dem Absturztod bewahrt?“

„Keine Widerrede Ellie. Ich kann mich nicht um dich und um eine Maschine kümmern. Außerdem wird das zu viel für das Pferd.“

„Mach dir keine Sorgen Joel, dann werde ich mich um sie kümmern.“

„Sie bleibt hier.“

„Nein, ich lasse sie nicht zurück. Ich verdanke ihr mein Leben. Wenn sie dir so eine last ist, kümmere ich mich um sie.“
 

Joel rang mit der Beherrschung. Die Situation drohte schnell zu derselben zu werden wie die am Staudamm, als er sie seinem Bruder aufs Auge drücken wollte. Er atmete einmal tief durch.
 

„Okay. Wenn du sie wirklich dabei haben willst, wird sie auch dein Problem sein. Du kümmerst dich um sie, egal weswegen. Und wenn sie Ärger macht, dann wirst auch du sie erledigen. Und jetzt hoch mit dir.“

„Nein, wenn sie nicht aufs Pferd kann, lauf ich auch.“
 

Joel hatte keine Lust sich noch länger damit aufzuhalten. So ließ er Ellie mit der Androide neben dem Pferd laufen. Ellie redete mit ihr, stellte aber fest, das sie zwar aufmerksam zuhörte aber offenbar nicht sprechen kann oder möchte. So vergingen ein paar stunden. Die Stadt hatten sie längst wieder verlassen und Ellie es aufgegeben ihr auch nur ein Wort zu entlocken. Sie kamen in ein kleines Dorf an. Ellie schaute nach der Androide, die langsam den Anschluss verlor. Sie hielt sich beide Hände in den Schritt gepresst und klemmte die Beine zusammen. Die Androide verwunderte Ellie mehr und mehr.
 

„Muss sie etwa? Warum geht sie dann nicht hinters Gebüsch?“

Vermutlich weiß sie nicht wo sie hin soll? Auch ein teil der übernommenen Verantwortung.“
 

Innerlich rang Ellie mit der Fassung. Jetzt musste sie auch noch einer Androide das Wasserlassen beibringen und Joel dachte nicht mal daran ihr zu helfen. Verärgert stapfte sie zur Androide, die mittlerweile stehen geblieben ist. Die Androidengeschichte hatte sich Ellie etwas anders vorgestellt. Sie schnappte sie am Arm und zog sie beiseite. Nahe eines Hauses stand etwas abseits ein alter Pflanzenkübel, das als einziges in Frage kam.
 

„Hier. Was besseres gibt es gerade nicht. Ich warte um die ecke auf dich.“
 

Sagte Ellie, drehte sich um und ging. Vor der Hausecke schaute sie nochmals zu ihr um. Dort kam sie mit zusammengekniffenen Beinen zurück. Ellie seufzte. Offenbar wusste sie nicht einmal wie man sich erleichtert, oder nicht wo. Sie nahm erneut die Androide beiseite und stellte sie vor dem Kübel. Dann zog sie ihr die Hose herunter. Am Plastikband zog sie die Reiß nähte ab und versuchte das restliche band zu entfernen. Allerdings hielt sie immer noch die Hände in den Schritt gepresst, so das Ellie es ihr nicht ausziehen konnte.
 

„Hör mal. Ich weiß nicht, ob du mich verstehst, aber du musst deine Hände da wegnehmen. Sonst kann ich dir nicht helfen.“
 

Ellie kniete sich wieder hin und zog ihre Hände beiseite. Danach zog sie ihr das Band aus, setzte sie auf dem Kübel und schaute ihr in die Augen.
 

„Entspann dich und lass es einfach laufen. Der Rest kommt von alleine.“
 

So ging sie erst als sie es laufen hörte um die Ecke und wartete auf die Androide. Ellie spähte hin und wieder kurz zu ihr. Nervös tippte sie mit dem Fuß. » Wie lange soll das noch dauern? « Kaum war sie wieder aufgestanden, ging Ellie zu ihr. Das Band musste sie mit Klebeband an den Reiß nähten fixieren. Es war eine Notlösung bis Ellie für sie richtige Kleidung gefunden hatte. Als sie dabei ihren schritt berührte, hielt sie inne, verdrängte aber aufkommende Gedanken sofort. Beim Aufrichten zog Ellie ihr wieder die Hose hoch. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie umarmt. Sie ließ die Umarmung über sich ergehen.
 

„Kannst du eigentlich auch sprechen?“
 

Die Androide versuchte es, brachte mehr als ein paar krächzlaute und keuchen nicht hervor.
 

„Verstehst du mich überhaupt was ich dir sage?“
 

Sie nickte. Ellie löste sich von ihr und gemeinsam nahmen sie wieder die Wanderung auf. Ellies Stimmung hatte sich wieder positiv aufgebaut. Fest entschlossen nahm sie sich vor es ihr beizubringen.

Neubeginn

Es vergingen wieder ein paar stunden, seit Ellie die Androide um das haus begleitet hatte. Den Vorort von Oakley hatten sie bereits lange hinter sich. Die Felder, welche bereits seit langem zu steppen und Wildwuchs verwildert sind, wichen dem angrenzenden Laubwald. Durch dem dichten Laub, der bereits vom Herbst gezeichnet wurde, konnte die ohnehin schon tiefer stehende sonne nicht mehr so gut den Wald erhellen. Für Joel ein Zeichen, langsam einen sicheren Unterschlupf zu suchen. Oben auf dem Pferd hatte er eine bessere Aussicht und konnte Ellie rechtzeitig warnen. Sollte es wirklich hart auf hat kommen, würde es ohne zu zögern Ellie auf das Pferd ziehen und sich mit ihr davon machen. Ellie hingegen beschäftigte sich weiterhin mit der Androide. Sie hatte Joels Meinung nach sich zu sehr in ihr vernarrt. Ellie war dabei ihr das Sprechen beizubringen und lehrte ihr gerade die laute.
 

„Den Mund weit aufmachen und aaaa… sagen“

„Nyaaaaaaaa…“
 

Kam es von der Androide. Ellie zog verwundert eine Augenbraue hoch.
 

„Keine Katze. Du musst aaaa… sagen. Und die stimme tiefer.“
 

Sie wiederholte ihren versuch und traf die Betonung. Weiter ging es mit dem nächsten laut. Ellie brachte ihr auf diesem Wege alle laute bei. Schnell hatte die Androide es gelernt. Ellie ging zu den grundlegenden Sätzen und Wörtern über. Mittlerweile hatten sie den Wald hinter sich gelassen. Der Tag neigte sich dem ende zu.
 

„Hey ihr beiden. Das nächste Haus werden wir als Unterschlupf nutzen. Also Augen auf.“
 

Beide schauten sich um, wobei Ellie nach besagte Unterschlupf Ausschau hielt, und die Androide eher alles in Augenschein nahm. Kurz darauf schien sie zu schwächeln. Das Gleichgewicht konnte sie nicht mehr gut halten und schaffte es nicht mehr den Anschluss zu halten. Ellie machte sich um sie Sorgen.
 

„Alles in Ordnung?“
 

Sie schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich total unwohl und Müdigkeit machte ihr zu schaffen. Ellie zögerte nicht lange und legte einen arm des Androiden um ihre Schulter um sie zu stützen. Doch auch Ellie setzte die reise zu. Derart lange Märsche hatte sie seit langen nicht mehr bewältigen müssen. Hinzu kommt das Gewicht des Androiden und ihre Schürfwunde, welches bei jedem schritt brannte und stach. Joel, dem dies natürlich nicht entgangen ist, wurde es zu bunt.
 

„Genau deswegen solltest du es zurücklassen! Weil es nur eine unnötige last ist.“
 

Grob packte er die Androide am Genick und schulterte sie. Von dort ging es gleich der Länge nach auf das Pferd. Ellie, die lautstark zu protestieren begann, wurde auch auf das Pferd gehievt. Er nahm die Zügel und steuerte die einfahrt an, die er weit hinten ausgemacht hatte. Tatsächlich verbarg sich dort ein kleiner Bungalow. Zum Glück war es verlassen und somit frei von fremden und infizierten. Im Haus gab es nichts zu holen. Selbst die Möbel hatte man mitgehen lassen. Ellie wuchtete die Androide in eine ecke, währenddessen Joel das Pferd in ein Nebenraum bugsierte.
 

„Ich mach uns eben etwas zu essen. Sieh nach was deine Freundin bei sich hat.“
 

Ellie nahm ihr ihren Koffer ab und setzte sich neben der Androide hin. Sie probierte herum wie er zu öffnen war, schaffte es aber nicht.
 

„Hey bleib wach. Wie mach ich den Kasten auf?“
 

Sie drückte den Haltegriff ein und seitlich einen versteckten Knopf. Nun schwang der Deckel auf. Zum Vorschein kamen zwei kleine Kisten, zwei Wasserflaschen und leere Fächer die für Ersatzkleidung gedacht waren. Ellie sah, das sie nach der Flasche greifen wollte. Sie hielt ihr die Flasche an den Mund und lies sie trinken. Ellie fragte sich wozu sie stets Wasser brauchte und was sie damit machte. Danach schaute sie nach, was in den beiden Kisten drin war. In der ersten befand sich Werkzeug und Material zur Reparatur des Androiden. Die andere Kiste beinhaltete Verbandszeug und Medikamente. Des Weiteren fand sie noch ein Halsband aus blauem Satin mit einer schleife. Wozu diese dabei war verstand Ellie nicht. Vermutlich um die Androide auch als Geschenk darbieten zu können. Selbige sank nun mit dem Kopf auf Ellies Schulter. Sie nahm einen zustand ein der dem Schlaf glich.
 

„Das Essen ist fertig. Komm, sonst wird es wieder kalt.“
 

Ellie setzte sich zu Joel. Mit einem kleinen Campingbrenner hatte er eine Dose Erbsen warmgemacht. Während Ellie aß, stöberte sie im Heftchen herum. » Clone Skin, carbon bones, real muscles, water managing, « Dies waren ein teil der begriffe auf der übersichtsseite. Beim einem begriff verschluckte sich Ellie fast. Nervös blätterte sie zum Kapitel. Tatsächlich wurde dort das Sexual System von der Androide erläutert. Ellie fiel fast vom glauben ab. Die Entwickler haben tatsächlich für die Androide die weiblichen Geschlechtsmerkmale nachempfunden. Schnell blätterte sie auf das Kapitel water managing um. Nun erfuhr sie auch warum sie Wasser brauchte. Die Kühlung bedarf viel Wasser, aber auch ihr Energiesystem benötigte sie es. Warum, das konnte Ellie nicht in Erfahrung bringen. Dieser Kapitel gab nur spärliche Infos preis. Der Rest wurde mit einem top secret Hinweis geschwärzt. Da es nun langsam dunkel wurde, war für Ellie die Lektüre zu Ende. Beide machten sich für die Nachtruhe das beste aus dem Boden, wobei Ellie einen großen Vorteil hatte. Sie bettete ihren Kopf auf dem Schoß des schlafenden Androiden. Am nächsten Morgen wurde Ellie durch das auf ihr Gesicht einfallende Sonnenlicht geweckt. Die Androide war noch im Schlafzustand. Ellie schüttelte sie sanft an ihrer Schulter. Genüsslich streckte sich Ellie und zog die Androide hoch.
 

„Komm schon. Wir müssen weiter. Und wenn wir eine Gelegenheit finden, werde ich dir etwas zum Anziehen suchen.“
 

Ohne sich großartig aufzuhalten wurde die reise wieder aufgenommen. Ellie weigerte sich weiterhin ohne die Androide auf das Pferd zu steigen. Doch eben jene überredete sie es doch zu tun. Zudem ihre Schürfwunde immer noch stach. Ereignislos zog sich der Marsch dahin, bis sie auf eine schmale Holzbrücke über einem Fluss angelangten. Sie sah sehr ramponiert aus.
 

„Runter Ellie. Ich schau mir das mal an.“

„Was? Und was ist wenn du abstürzt?“

„Besser ich stürze ab, als das du ertrinkst.“
 

Dies war natürlich ein überzeugendes Argument. Ellie würde chancenlos verenden, während Joel sich retten kann. Und ob die Androide schwimmen kann, war auch nicht geklärt. Joel prüfte die Brücke auf ihre Tragfähigkeit. Ein leichtes knarzen war alles.
 

„Bring das Pferd Ellie.“
 

Langsam und ziemlich unsicher schlich Ellie über die Brücke. Das Pferd dirigierte sie möglichst hinter sich um das Gewicht zu verteilen. Doch bereits nach halben Wege fing das Unglück an. Es ertönte lautes krachen und der Boden sank ins Wasser. Die Brücke brach ein. Wiehernd scheute das Pferd auf. Es musste schleunigst an Land zurück bevor es flüchtete. Ellie rettete sich an Land, während die Androide die Situation verstand und das Tier an den zügeln festhielt. Die Brücke spülte es nun komplett weg. So standen sie und Ellie mitsamt Pferd noch auf der einen Seite des Flusses, und Joel mit Waffen auf der anderen Seite.
 

„Geht es dir gut?“

„Ja, UNS geht es gut.“
 

Dabei deutete sie theatralisch auf sich und die Androide.
 

„Nehmt das Pferd und folgt der Strömung Fluss aufwärts. Sobald es sicher ist, überquert ihr den Fluss und wartet dort auf mich.“
 

Ellie half der Androide auf das Pferd und stieg danach selbst vor ihr auf. Als sich das Tier in Bewegung setzte, klammerte sie sich schreckhaft an Ellie fest. Ellie gefiel die Situation überhaupt nicht. Sie hasste es, wenn sie auf sich alleine gestellt ist, und zudem hatte sie nun eine Verantwortung zu übernehmen. Dazu noch musste Ellie davon ausgehen, das sie von dieser Welt nichts kannte und somit weder schwimmen, noch reiten oder kämpfen, geschweige denn mit Waffen umgehen konnte. Nach kurzer zeit hatten sie auch Joel aus den Augen verloren. Um die stille als auch die angst ihrer Begleiterin zu vertreiben, begann Ellie ein Gespräch mit ihr.
 

„Sag mal, wie heißt du eigentlich?“
 

Ellie schaute zu ihr um, bekam aber nur einen fragenden Gesichtsausdruck zu sehen.
 

„Du hast nicht einmal einen Namen?“
 

Die Androide schüttelte den Kopf.
 

„Dann wird es zeit, das wir einen Namen für dich finden. Wie findest du Lisa?“

„Naaaa…“

„Und Sophia? Nicht? Dann Emilie. Auch nicht? Hannah? Victoria? Jenny? Lilly? Nathalie? Phuu… Du machst es einem echt schwer. Dann eben Karoline.“

„Saaaa-kiiiii“
 

Lies die Androide verlauten.
 

„Saki? Diesen Namen willst du? Okay, dann werde ich dich Saki nennen.“
 

Die Androide, Saki, drückte sich glücklich an Ellie. Auch Ellie freute sich ihr geholfen zu haben. Mittlerweile haben sie die ersten Häuser des nächsten Ortes erreicht. Bisher verlief alles problemlos und bis sie wieder auf Joel trafen, sollte es auch so bleiben. Die Fußgängerbrücke trug die Reiterinnen problemlos.
 

„So, jetzt müssen wir auf Joel warten bis er… Ohooo… Schau mal, ein Kleidergeschäft. Hier finden wir was für dich.“
 

Nachdem das Pferd gesichert war, begutachtete Ellie die zugenagelte Türe, ehe sie an den Brettern zerrte. Kurz darauf gab sie auf. Saki stellte ihren Koffer ab und zerrte nun selbst daran. Ellie konnte nun deutlich Sakis Muskeln erkennen, die sich unter ihrer Haut abzeichneten. Knirschend gab die Vernagelung nach. Saki riss auch die restlichen Bretter mit Leichtigkeit ab.
 

„Du bist ja richtig stark Saki.“
 

Saki lies es sich nicht nehmen einmal kräftig ihren Bizeps anzuspannen, wobei sich das band tief in die haut einschnitt. Ellie schubste Saki sanft in die Boutique.
 

„Komm schon, holen wir was neues zum Anziehen. Du brauchst Unterwäsche, Hose, T-Shirt und ein Pulli. Eine Jacke ist auch nicht verkehrt. Bis Joel hier ist, können wir uns in Ruhe umsehen.“
 

Nahezu alles war schon ausgeräumt. Nur im hinteren teil war noch Kleidung vorhanden. Ellie stellte Saki sichtgeschützt ab und entkleidete sie. Dann wandte sie sich um. Leise wimmernd hielt Saki sie am arm fest.
 

„Vertrau mir, ich hole nur dein Koffer und Sachen zum Anprobieren.“
 

Saki lies Ellie los, die den Koffer holte. Dann wanderte sie durch die Gänge, griff hier und da etwas heraus. Bevor Ellie ihre Größe anprobieren konnte mussten die Bänder weg. Sie streckte Sakis arme aus. Dann zog sie alle Bänder ab. Als letztes kam schritt und Brust dran. Als Ellie Sakis schritt entblößte, wurde sie nervös. Ellie zog ihr einen weißen Slip mit Rüschen an. Es kratzte ihr an der Haut. Weiter ging es zur Brust. In dem Moment, als das band um ihre Brust fiel, schlang dir Androide schnell ihre arme um ihr Oberkörper.
 

„Entspann dich, ich werde dir nichts tun. Komm schon, nimm deine arme hoch, sonst kann ich nicht sehen, welche Größe du brauchst.“
 

Saki entspannte sich zwar, nahm ihre arme dennoch nicht hoch. So konnte Ellie nicht helfen und benötigte einen anderen plan. Da sie selbst auch einen neuen BH benötigte, kam ihr eine ungewöhnliche Idee. Ellie zog ihre Oberbekleidung aus. Mit nacktem Oberkörper stand sie vor Saki.
 

„Siehst du. Dafür müssen wir uns untereinander nicht schämen.“
 

Endlich nahm Saki die arme hoch. Ellie nahm die BH und hielt sie an ihre Brust. Ellie konnte nicht abstreiten, dass sie etwas Neid verspürte. Sie hatte trotz ihres alters B-Größe, während Saki auf C kam, wenn nicht sogar mehr. Noch dazu waren ihre Brüste idealgeformt.
 

„Zieh diesen hier an.“
 

Saki begann am Verschluss hinter ihrem Rücken zu nesteln. Ellie suchte sich den passenden BH heraus den sie anzog. Es fühlte sich viel besser an, als der zu kleine eben. In dem Moment hörte sie bei Saki ein knacken. Sie hatte den Verschluss abgerissen. Nun musste Ellie ihr das schwarze Set geben, das sie ihr aufheben wollte. Damit Saki es nicht wieder kaputtmachte, zog Ellie es ihr an. Beim Slip verlor sich Ellie im Anblick von Sakis Körper. Ellie legte vorsichtig ihre Hand auf den Stoff, fühlte ihren Körper. Als sie mit einem Finger unter den Stoff schlüpfte, schreckte Saki zurück. Dies holte auch Ellie zurück.
 

„Tut mir leid, tut mir leid. Ich hab nicht nachgedacht.“
 

Entschuldigte sie sich und schlug sich gegen die Wange. Saki holte aus und lies ihre flache Hand herabsausen.
 

„NEIN!!!“
 

Ellie geriet in Panik. Saki stoppte im letzten Moment. Ellie hielt sich beide arme schützend vor ihrem kopf und fiel rücklings hin. Sie befürchtete schwere schmerzen, sollte sie von Saki solch einen Hammer kassieren. Saki deutete, nachdem Ellie wieder sie anzuschauen traute, auf sie und patschte sich auf die Wange, danach auf sich und patschte wieder auf die Wange.
 

„Wolltest du mir etwa bei den Backpfeifen helfen?“
 

Saki nickte. Ellie näherte sich vorsichtig Saki. Saki schloss sie langsam in ihre Arme um sie nicht zu erschrecken. So verweilten sie eine weile. Während Ellie noch Entschuldigungen murmelte. Als Saki zu zittern begann, lösten sie sich. Ellie musste sie noch einkleiden. Schnell wurde passende Kleidung gefunden. So hatte Saki nun eine Schwarze Jeanshose an sowie ein Blaues T-Shirt mit einem Ed Hardy Totenkopf als Motiv. Ein schlichter grauer Pulli gab Saki wärme. Ellie, die auch fertig war, ging zum Ausgang. Sie wollten nun am Treffpunkt auf Joel warten. Doch gerade als sie die Tür erreichte, wurde sie gepackt und in ein Seitengang gezerrt.

Behandelt

Saki wollte mit Ellie gehen, als sie plötzlich gepackt und in den Seitengang gezerrt wurde. Dieser jemand hielt Ellie den Mund zu um zu verhindern, dass sie schreien konnte. Saki stürzte sofort los um ihr zu helfen. Wutentbrannt hastete sie um die Ecke, und entdeckte Joel, der sie ergriffen hatte. Auch Ellie erkannte die Situation. Sie schaffte es noch rechtzeitig ihren Mund zu befreien.
 

„Saki, warte!“
 

Saki, die bereits zum Angriff ausholte, stoppte mitten in ihrer Bewegung. Verwirrt schaute sie zu Ellie, dann zu Joel. Er wiederum kümmerte sich wenig darum und startete die Standpauke.
 

„Ist es dir so wichtig sich umbringen zu lassen Ellie? Das Pferd unbeaufsichtigt, achtlos herumspielen, ohne Schutz in unbekannte Gebäude rein, und dann nicht mal bemerken das sich jemand anschleicht.“
 

Ellie musste zugeben, dass sie die Deckung völlig vernachlässigt hatten. Joel hielt einen Vortrag, der es in sich hatte. Auch Saki bekam ihr fett weg. Bedrückt schaute sie zu Boden. Joel packte Ellie arm und zog sie mit sich. Wortlos gab sie Saki ein Zeichen mitzukommen. Über der gesamten reise hatten sie miteinander kein Wort mehr gewechselt. Ellie saß nun wieder hinten auf dem Pferd, da das Stechen immer schlimmer wurde. Gegen Abend erreichten sie ein Blockhaus, mit einem Schild beschriftet mit „Blue River“ über der eingangs-Tür. Stets wurde das Pferd gesichert, ehe das Haus unter die Lupe genommen wurde. Das Erdgeschoss wurde von Joel auf Sicherheit überprüft, während Ellie sich um die obere Etage kümmerte. Saki wusste nicht so recht, was sie machen sollte. So schaute sie sich die Inneneinrichtung an. In der Ecke neben dem Fenster war ein Kamin aus Naturstein in der wand eingelassen. Ausgebleichte schwarze Ledersessel standen davor. Eichenholzbretter dienten als Fußboden. Verwitterte Teppiche dekorierten den Boden. Der Wohnzimmer war mit der offenen Küche verbunden. Diese trennte das Wohnzimmer bis auf einem Durchgang mit Holzunterbauten ab, auf denen eine dunkle Marmorplatte als Arbeitsfläche lag. Hängelampen hatten diese früher beleuchtet. Der Kühlschrank, der Backofen und die Einbaumikrowelle wurden aus Edelstahl hergestellt und hatten somit die 20 Jahre erstaunlich gut überlebt. Auch die Hängeregale wurden aus dunklem und edlem Eichenholz gefertigt. Joel ging es wieder zunehmend auf die Nerven das Saki um ihm herumschlich während er wieder das Essen zubereitete.
 

„Wenn du nichts zu tun hast wäre es besser Ellie zu helfen. Also sieh zu, das du hochgehst.“
 

So trollte sich Saki nach oben. Ein Langfaseriger Teppich wurde auf den Treppenstufen verlegt. Oben angekommen teilte sich der kleine Flur auf mehrere Türen auf. Dort befanden sich außen je ein Schlafzimmer und in der Mitte das Badezimmer. Saki linste durch die offenen Türen. Das Schlafzimmer verfügte über 2 Doppelbetten auf denen noch ein einfaches Bett im Stockbettsystem befand. Da das Ferienhaus bisher nahezu unberührt blieb, waren auch die Decken und Kissen erhalten. Ausgebleichte wildnismuster waren aufgedruckt. In der Ecke waren 2 Holzfenster von wo man ein großes Blickfeld hatte. Auf dort diente ein weicher Teppich als Bodenbelag. Die dritte Türe war geschlossen. Saki öffnete sie und entdeckte Ellie, die auf einem Bett saß. Sie hatte den Reißverschluss ihrer Hose geöffnet und beugte sich herunter soweit es ihr Körper zuließ. Sie war mit beiden Händen an ihrer Scham zugange und zog zischend Luft ein.
 

„Verdammt, tut das weh.“
 

Saki trat näher. Das Knarzen des Holzbodens verriet sie, worauf Ellie aufmerksam wurde. Schnell sprang sie fluchend auf und schloss ihren Hosenladen.
 

„Verdammt Saki, musst du dich immer heranschleichen. Ich hab gerade andere Probleme, also verschwinde!“
 

Sakis blick sagte Ellie, das sie gerade verletzt wurde. Sie drehte sich um und riss die Tür auf. Ellie begriff, das sie überreagiert hatte und bekam sogleich Schuldgefühle. Sie musste die Situation klären, sonst würde sie es noch bereuen.
 

„Warte!“
 

Rief sie Saki zu. Diese hielt inne, als sie schon im Türrahmen stand.
 

„Ich dachte Joel kommt hier rein und sieht mich, wie ich halbnackt auf dem bett sitze. Ich wollte dich nicht anschreien, Saki, ich hab mich erschrocken, weil… Mist. Es tut mir wirklich leid. Schon seit ich mich in Wichita verletzt hatte, sticht es immer im Bein. Jetzt habe ich endlich die Gelegenheit nachzusehen kann aber nichts machen. Und es wird immer schlimmer. Es macht mich einfach verrückt, verstehst du? Entschuldigung.“
 

Saki schaute Ellie tief in die Augen. Man sah, das es ihr zu schaffen machte, und Saki ist es auch aufgefallen das sie trotz ihrer versuche es zu kaschieren es nicht gänzlich verbergen konnte. Saki erkannte, das nun sie nun Ellie helfen konnte, wie Joel es gerade von ihr verlangte. So deutete sie Ellie an zu warten. Dann hüpfte sie die Treppe herab, kam vor der Küchenzeile zum Stehen und deutete Joel mit Handzeichen an, das sie beide schlafen gehen.
 

„Soll das Essen etwa verkommen? Ich mach mir nicht gerne die Arbeit, nur damit es für die Katz ist.“
 

Saki korrigierte es.
 

„Nur kurz schlafen? Na gut, ich weck euch, wenn es fertig ist.“
 

Saki griff sich ihren Koffer, der unten an der Treppe stand, huschte wieder hoch ins Schlafzimmer und schloss die Türe hinter sich. Der Koffer fiel aufs Bett. Saki bugsierte Ellie in die ecke zu den beiden Fenster. Dann kniete sie sich hin und begann ihre Hose zu öffnen. Als sie diese herabziehen wollte, stoppte Ellie ab.
 

„Warte. Ich glaub nicht, das es eine gute Idee ist. Wenn Joel reinkommt…“
 

Saki hatte sich auf Augenhöhe mit Ellie begeben und sie eindringlich an.
 

„Vertchau mir.“
 

Das Sprechen gelang ihr nur bruchstückhaft. Dennoch vermittelte es die beabsichtigte Botschaft an Elli. Diese nickte und lies sie gewähren. Wenn Saki es schaffte sie vom Schmerz zu befreien, dann war sie bereit diesen preis zu bezahlen. Dennoch stieg ihr die Schamröte ins Gesicht. Sich oben zu entblößen und dabei sicher zu sein das sie keiner sieht, gegenüber sich unten zu entblößen und jederzeit von Joel gesehen zu werden, während Saki an ihrem Schritt zugange war, waren verschiedene Welten. Als Saki Ellies Schamregion freilegte, erkannte sie die ausmaßen ihrer Verletzung. Die schrammen zogen sich von der Innenseite ihres Oberschenkels hinauf zur Gürtellinie. Saki schaute es sich genau an. Bis auf einer stelle verheilte es gut. Diese Stelle schien sich zu entzünden. Ein Splitter schien dort die Ursache zu sein. Saki holte aus ihrem Koffer den Verbandskasten heraus und von dort eine Pinzette und eine kleine klinge. Des weiteren Verbandszeug und Wundheilsalbe. Als Saki die Klinge ansetzte, blockierte Ellie.
 

„Stopp! Muss das echt sein?“
 

Saki nickte stumm. Ellie griff sich ein Kissen, dann signalisierte sie Saki dass sie weitermachen konnte. Damit Joel sie nicht hörte und hereinplatzte, wenn sie ein Schmerzensschrei nicht unterdrücken konnte, drückte sie sich das Kissen ins Gesicht. Dann zog ein scharfer dumpfer Schmerz durch ihren Oberschenkel. Krampfhaft biss sich Ellie in den Kissen hinein, während Saki einen kleinen schnitt vornahm. Dann zog sie per Pinzette ein Haselnussgroßes Holzstück aus der Wunde heraus. Nun verband sie die nun erneut blutende Wunde. Sie drückte ein Wattepad auf und umwickelte ihr Oberschenkel mit Verbandsbinde. Damit es nicht verrutschte, führte sie weiteres verband nun durch ihren schritt und zwischen ihren Pobacken oberhalb ihrer hüfte hindurch. Danach verknüpfte sie beide verbände. Als letztes rieb Saki die Schürfwunden mit der Salbe ein. Nachdem sie fertig war, prüfte sie ihr Werk. Die verbände saßen. Dann stand sie auf und schob das Kissen beiseite. Dabei kam sie Ellies Gesicht sehr nahe was sie nervös werden lies.
 

„Ende“

„Okay… Danke… Ich, ähm…“
 

Ellie wurde zunehmend verlegen, besonders weil Saki ihr das Haar aus ihr Gesicht strich. Es begann ihr im Bauch zu kribbeln als sie sich Saki näherte. Ihr Umfeld hatte sie völlig ausgeblendet. Ellie fühlte wie ihr Herzschlag deutlich zulegte als Ellie sie fast berührte. Saki überbrückte den letzten Abstand. Ihre Lippen berührten sich zu einem zaghaften Kuss. Ellies Brust fühlte sich an, als würde es jeden Moment bersten. Doch ihr Glücksgefühl hielt nicht lange, denn in dem Moment, als sie zum intensiveren Kuss ansetzte, wurde sie unterbrochen.
 

„Ellie, das Essen ist fertig“
 

Joel klopfte an der Tür. Dann öffnete er die Türe. Im selben Moment wehrte Ellie ab. Innerlich grollte sie über die jähe Unterbrechung.
 

„Warte! Ich muss mich noch anziehen.“

„Beeil dich aber.“
 

Ellie zog sich hastig Slip und Hose an. Der verband im Schritt fühlte sich ungewohnt an, wurde aber ignoriert. Dann begab sie sich zum Abendessen. Saki, die wieder müde geworden ist, zog es vor oben zu bleiben und ihre Sachen wieder einzupacken. Ellie schlang wortkarg den Eintopf herunter.
 

„Warum so still?“

„Müde.“
 

Mehr lies sie nicht verlauten. Tatsächlich wollte sie schnellstens wieder zu Saki hoch. Sie begann ihre nähe zu genießen. So hastete sie nach nicht einmal 10 Minuten nach oben. Dort lag jedoch schon Saki im Bett und schlief. Ihre Kleidung am Boden verriet ihr, das sie noch ihre Unterwäsche anbehielt. Ellie zog sich auch aus und legte sich zu Saki. Insgeheim hatte sie auf einen weiteren Kuss gehofft, aber dies genügte ihr auch. Die Nacht verging ruhig und schnell. Zu schnell für Ellis Geschmack. Als sie wieder erwachte, graute gerade der morgen an. Saki schlummerte weiterhin vor sich hin. Ellie, die vergeblich versuchte wieder einzuschlafen, schlich aus dem Bett. Gedankenverloren sah sie aus dem Fenster und lies ihren blick über die Landschaft schweifen. Seit langem hatte sie keinen Ausblick gehabt wie diesen. Wenn sie Joel überreden könnte, ein paar tage zu bleiben, hätte sie Gelegenheit, Saki ein wenig das Kämpfen beizubringen. Mit diesem plan stieg sie wieder ins Bett. Ellie wollte es noch mal versuchen zu etwas Schlaf zu kommen. Doch einen Moment später wachte sie erneut auf. Diesmal war sachtes stupsen gegen ihre Wange die Ursache. Es war bereits heller Sonnenschein und Saki kniete bereits angezogen neben ihr. Genüsslich streckte sich Ellie ehe sie aufstand und sich anzog. Dem plan folgend ging sie mit Saki herunter. Dort traf sie auf Joel, der bereits auf sie wartete.
 

„Na endlich. Ich dachte schon das du im Bett festgewachsen bist.“

„Saki hat mich geweckt.“

„Ich weiß. Ich hab sie ja hochgejagt.“

„Joel, ich hab mir etwas überlegt.“

„Und das wäre?“

„Wenn wir alles sichern und aufpassen, wäre es möglich ein paar tage hier zu bleiben?“
 

Joel ahnte schon worauf es hinauslaufen sollte. Er überlegte, wie er sich entscheiden sollte. Entweder er blockierte gleich, oder er hörte sich an, was Ellie sich ausgedacht hatte, und entscheidet dann, wie es weiterging.
 

„Möglich wäre es. Interessanter ist es zu hören, weshalb.“

„Weil ich Saki trainieren will.“
 

Darum ging es ihr also. Wieder einmal nur um die Maschine. Als besagte Androide ihren Namen hörte, setzte sie ein grinsen auf, wovon Joel ganz und gar nicht angetan war. Ohne haare erweckte sie auf ihn den Eindruck ein krebskrankes Mädchen zu sein. Unwirsch schob Joel sie zur Seite und rückte Ellie zu leibe.
 

„Ich habe das Gefühl, das du nur noch Augen für sie hast. Schon mal an die Hunter gedacht?“

„Wir werden fallen aufstellen.“

„Und wir? Die Vorräte reichen nur ein paar tage, aber hier ist nichts da. Nicht zu vergessen, dass das Pferd versorgt werden will.“

„Essen können wir beschaffen, und um das Pferd kümmern wir uns auch. Ich will sie nur ein paar tage trainieren. Du hättest sehen sollen mit welcher Leichtigkeit sie die Bretter abgerissen hatte. Sie könnte wirklich nützlich sein.“

„Ellie, halt mal die Luft an. Ein paar tage pause können uns wirklich gut tun. Aber wenn ihr es verbockt, war es das, klar?“

„Glasklar.“
 

Ihr Plan schien aufzugehen. Freudig lief sie zu Saki und nahm sie an der Hand.
 

„Komm Saki, wir fangen gleich mit deinem Training an. Es gibt viel zu tun.“

Training

Ellie hatte wieder die Androide an die Hand genommen und führte sie mit nach draußen in den Garten des Gebäudes. Sie hatte nun zwar ein paar tage bekommen um Saki die grausame Welt zu erklären, dennoch wusste sie, dass es kaum ausreicht. Damit sie sicher waren, mussten zuerst die Fallen aufgestellt werden. Erst dann konnte Ellie ihr den Nahkampf und fernkampf beibringen.
 

„Zuerst müssen wir fallen aufstellen, damit wir nicht überrascht werden können. Den Grund erkläre ich heute Abend.“
 

Für die fallen brauchten sie Material, welches sich gut zum Lärm machen eignete. Ellie gedachte an ferne fallen für die Klicker und an fallen die nahe am Haus waren, sollten infizierte oder Banditen zu nahe kommen.
 

„Hilf mir beim suchen. Wir brauchen etwas, was richtig laut sein kann. Glasflaschen oder bleche. Etwas zum anbinden und ein paar Behälter benötigen wir.“
 

Die Mädchen schlichen auf dem Anwesen herum, in der Hoffnung besagtes Material zu finden, oder zumindest auf teile davon. Jedoch ergab sich auch nach einer halben stunde intensivem durchsuchen des Hauses nichts brauchbares. Da sie nicht auf die schweren Möbel zurückgreifen wollten, suchten sie als letztes im hinterhof nach. Doch auch dort fanden sie nichts. Ellie wollte bereits wieder ins Haus gehen als Saki sie am arm festhielt. Sie deutete auf einem Rosenbusch, hinter dem sich ein Gartenschuppen verbarg. Saki musste die Tür eintreten, da sie vom alterungsprozess blockierte. Darin eröffnete sich ihnen ein Paradies. Viele Glasflaschen in den Regalen, Bindfaden und Werkzeug. Sogar zwei alte Fenster boten sich zum fallenbau an. Ellie wusste schon was zum Einsatz kommt.
 

„Saki, nimm dir ein Fenster, ich nehme die Metallfächer da hinten. Pass aber auf, dass es nicht kaputt geht.“
 

Ellies ziel war die Terrasse. Dort plante sie die falle mit dem Fenster. Ihr zweiter schuppenbesuch bereicherte sie um die Flaschen und Kleinteile. Auch das Werkzeug war dabei.
 

„Präge dir gut ein, wie die Fallen aufgebaut werden. Du wirst das auf jeden Fall noch brauchen. Halt das Fenster so.“
 

Ellie stellte es mit dem griff nach oben auf und Saki hielt es fest. Währenddessen baute Ellie die seilmechanik auf damit das Fenster umfällt, sollte jemand die falle auslösen. Dabei erklärte sie der Androide genau, was sie gerade tat und welche alternativwege es dabei gibt.
 

„Und sobald du die Schnur aufgestellt hast, ist die falle scharf. Dann musst du gehörig darauf aufpassen du sie nicht aus versehen auslöst. Ich glaube, es gibt nichts Schlimmeres als in die eigene falle zu laufen, oder sie versagt. Okay, genug geredet. Verminen wir uns und dann ab zum Training.“
 

Leider stellte es sich zu Ellies Missgunst heraus, das der Bau der fallen mehr zeit in Anspruch nahm, als sie geplant hatte. Um dem ganzen noch die Krönung zu verleihen, lief Saki auch noch in eine von Ellies Blechfalle hinein, was einen Mörder Krach veranstaltet hatte. Saki kauerte vor Schreck auf dem Boden und lies sich erst nach Minuten dazu zu überreden wieder aufzustehen. Ellie fürchtete, dass Saki ziemlich feige sein wird. Zum ende hin stand die sonne bereits tief am Horizont als sich auch Ellies Magen lautstark meldete. Das Knurren drang bis zu Sakis Ohren, welche verwundert zu Ellie schaute. Dieses Geräusch hatte sie noch nie von ihr gehört.
 

„Das war nur mein Magen. Ich schiebe schon seit Stunden Kohldampf.“

„Kohl… Dampf?“

„Hunger. Wir sollten jetzt wirklich etwas essen und… Mist! Ich habe das Essen vergessen.“ „Saki, hast du etwas zum Essen da?“

„Nein.“
 

Geknickt musste sie Joel beichten das beschaffen vom essen vergessen zu haben.
 

„Dachte ich mir schon, das du es vergisst. Was sagte ich als Bedingung?“

„Aber…“

„Kein aber. Bringt das Pferd in den Hof und kümmert euch darum. Bis dahin ist der Fisch fertig.“

„Fisch? Welcher Fisch?“

„Den, den ich gefangen habe. Keine zwanzig Meter von hier ist ein Bach, dort gibt es fische und sauberes Wasser. Du warst so sehr mit ihr beschäftigt, das ich zeit zum Angeln fand. Morgen seid ihr dran, sonst ist es hier ende Gelände.“
 

Joel fand, das auch sie eine zweite Chance verdient hatten. Insbesondere ihren Tatendrang im bau der fallen rechnete er ihnen an. Saki, die sich in der Küche umsah, machte sich mit einem Becher an dem Eimer zu schaffen, in dem der Fisch seine gnadenrunden drehte. Becher für Becher trank sie zügig das Wasser. Sie spürte schon vorhin, das es ihr knapp wurde. Joel, der nun den Fisch zubereiten wollte, drehte sich um und starrte entgeistert Saki an. Saki wiederum bemerkte den lastenden blick auf sich und hielt eingeschüchtert inne.
 

„Ich glaub es nicht. Hast du Schluckspecht nichts besseres im Hirn, als dich volllaufen zu lassen? Pack dich raus und hilf ihr gefälligst!“
 

Joel jagte Saki aus dem Haus. Ellie, die natürlich alles mitbekam, folgte ihr und beruhigte sie erstmal. Gemeinsam brachten sie das Pferd in den abgezäunten Bereich des Innenhofes.
 

„Brauchst du so dringend Wasser“

„Ja.“

„Ich meinte eher, hättest du nicht etwas sagen können? Wie zum Beispiel, ich brauche dringend Wasser. Das war gerade nicht sehr genial deine Aktion.“
 

Sie unterhielten sich während sie sich um das Pferd kümmerten noch ein wenig darüber wie sie die Wasserversorgung gewährleisten können, bis Ellie der Duft von gebratenem Fisch in die Nase stieg. Durch ihren Hunger wahr sie kaum zu halten.
 

„Komm, es ist zeit zum Essen.“
 

Sie fanden sich wieder im Haus ein, wo sie die Quelle des Geruches im Wohnzimmer ausmachten. Joel hatte ein kleines Feuer im Kamin des Wohnzimmers gemacht, worin er den Fisch briet.
 

„Hier, setz dich und nimm dir was.“
 

Ellie nahm sich großzügig vom Fisch und setzte sich. Als Saki sich neben ihr setzte, schielte Ellie zu ihr herüber und schien über etwas nachzudenken. Joel entging dies nicht.
 

„Was denn? Glaubst du etwa, das es auch essen kann?“

„Ich weiß nicht. Trinken kann sie jedenfalls.“

„Vergiss es Ellie. Wasser hat einen nutzen. Kühlung und Reinigung, aber essen doch nicht.“

„Testen wir es aus. Saki, schau mal, ich hab was für dich. Probier mal.“
 

Saki bekam eine Gabel mit Fisch in den Mund geschoben. Sie schaute Ellie nur ratlos an.
 

„Du musst kauen und dann schlucken. Etwa so.“
 

Ellie zeigte ihr wie man isst. Saki machte alles richtig, bis sie herunterschluckte. Ab da an begann das Unglück. Panisch packte Saki sich an den Hals und stürzte würgend zur Tür. Abseits der Haustür erbrach sie sich.
 

„Ich kümmere mich darum.“
 

Sagte Ellie schnell zu Joel und lief zu Saki. Dort fand Ellie sie kniend am Wegesrand vor, wo sie sich ein weiteres mal erbrach. Behutsam tätschelte sie ihr auf dem Rücken.
 

„Das wird wieder Saki. Dir ist nur nicht der Fisch gut bekommen.“

„Eklig.“

„Ja, so was ist wirklich eklig. Aber es ist schnell vorbei.“
 

Saki musste erneut würgen. Ihr Bauch verkrampfte sich dabei so stark, das es ihren rücken durchbog. Dennoch brachte Saki nur wenig raus. Hustend schnappte sie nach Luft, bevor sie wieder krampfte. Es zog ihr schmerzhaft im unterleib, ehe sie zur ruhe kam.
 

„Geh schon mal ins Bett und Ruh dich aus. Dann geht es dir bald besser. Ich komm später nach.“
 

Saki lies es sich nicht zweimal sagen. Dies war eine Erfahrung, auf der sie dankend verzichten konnte. Geschafft schleppte Saki sich nach oben und entledigte sich diesmal ihrer gesamten Kleidung, da Saki ein merkwürdiges Gefühl im Schritt hatte. Erschöpft legte sie sich ins Bett. Kurz darauf bekam sie wieder das starke verlangen nach Wasser, welches sie vorhin verlor. Zügig wurde die zweite Flasche und somit die letzte Flasche in ihrem Koffer geleert, ehe sie sich wieder zum Schlaf bettete. Unterdessen aß Ellie bedrückt den restlichen Fisch auf.
 

„Wie erwartet ging das in die Hose.“

„Hm…“

„Du solltest dir keine großen Hoffnungen von ihr machen.“

„Hm…“
 

Ellie war gerade nicht zu einem Gespräch mit Joel zumute. Sie machte sich sorgen um Saki und fragte sich ob es ihr wieder besser ging. Sie gab nach dem Essen Joel bescheid, das sie nun auch schlafen geht und begab sich zu Saki. Im Schlafzimmer angekommen stolperte sie fast über Sakis Kleidung, welches achtlos neben dem Bett angehäuft wurde. Gerade als Ellie sie entnervt wegräumen wollte, sah sie, dass sich ein dunkler Fleck den Hosenbeinen entlang zog. Saki hatte sich wohl eingenässt, als sie sich übergab. Da Ellie keinen Uringeruch im Raum wollte, schnappte sie sich Sakis Sachen und warf sie in die Badewanne. Jetzt konnte Ellie endlich schlafen gehen. Müde krabbelte sie zu Saki ins Bett und dämmerte gleich weg. Erst spät am morgen erwachte Ellie durch ein schweres Gefühl auf ihrer Seite. Saki hatte sich im Schlaf von hinten heran gekuschelt und sie umarmt. Ellie mochte es, aber als sie Sakis nackter Körper an sich spürte, fiel es Ellie wieder ein, das sie komplett nackt war. Sich nackt zu sehen war für Ellie noch ertragbar, aber voller Körperkontakt zu Saki war ihr doch zu viel. Auch wenn sie, wie Joel es ihr vorhielt, nur eine Maschine war. Ellie schubste sie von sich und stand auf. Dadurch wachte auch Saki auf. Als sie über dem Bettrand schaute und das verschwinden ihrer Kleidung bemerkte, begann sie fast verzweifelt danach zu suchen. Ellie hingegen war wieder in ihren Gedanken versunken und bemerkte es nicht. Als sie sich fertig umgezogen wieder umdrehte, blieb ihr erstmal das Herz stehen. Der Grund war Saki, die gerade unter dem Bett schaute und dabei Ellie ihr Hinterteil in voller Pracht präsentierte. Augenblicklich schoss ihr das Blut in den Kopf. Einerseits wollte sie ihre haut berühren, anderseits aber ihr einbläuen nicht so leichtsinnig mit ihrem Körper umzugehen. Ellies Herzschlag stieg an, als sie sich ihr näherte. Kurz bevor sie Sakis Po berührte, entschied Ellie sich für die strafe. Weit holte sie aus und knallte ihre Hand mit Schwung auf ihr Gesäß. Ein lautes klatschen, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag und Sakis schmerzerfülltem Aufschrei ertönte. Saki hielt sich beide schmerzenden stellen mit ihren Händen bedeckt, als sie sich aufrichtete und Ellie weinerlich ansah.
 

„Wofür?“

„Wofür!? Vielleicht dafür, das du deinen nackten Hintern in die Gegend hältst, als ob du unbedingt besprungen werden willst! Du hast doch sonst so ein großes Schamgefühl.“
 

Gerade als Saki antworten wollte, flog die Tür auf. Joel hatte Sakis Schrei gehört und eilte mit gezogener Waffe herbei. Ebenso wie Ellie erstarrte er, als sein blick auf den nackten Körper Sakis traf. Schnell riss er sich von ihr los und durchbohrte Ellie mit seinem blick.
 

„Was zum Henker treibt ihr beide denn schon wieder?“

„Ich bringe ihr nur Manieren bei, damit sie nicht zum freischein für übergriffe wird.“

„Und darum muss sie nackt sein?“

„Deswegen bringe ich ihr ja Manieren bei. Hier, Anziehen!“
 

Sie warf Saki ihre leichte Laborkleidung zu. Joel widmete sich wieder den wichtigeren dingen zu. Das Fernrohr seines Jagdgewehrs ist kaputt und muss dringend repariert werden. Ellie zog Saki hoch, damit sie sich endlich anzog.
 

„Deine Sachen sind in der Badewanne, weil sie gewaschen werden müssen. Und da wir zum Fluss müssen, können wir sie gleich dort waschen.“
 

Ellie hielt den Atem an, als sie Sakis Kleider holte. Lange hielt sie es nicht durch und musste sich beeilen. Dabei stellte sie fest, dass Sakis Kleider keinen Geruch absonderten. Es interessierte sie weshalb dies so ist. Ellie reichte ihr ihre Sachen da dies ihr Problem ist.
 

„Wir gehen jetzt zum Fluss.“

„Bleib aber in der Lichtung, damit ich dich sehen kann. Und ja keine Waffe für sie.“
 

Genervt von Joels ständiger Ablehnung von Saki bewaffnete Ellie sich mit der kleinen Pistole und einer selbstgebastelten Angel. Mit ihr im Schlepptau ging es zum Fluss. Dort stellte Ellie zuerst die Angel auf. Sie deutete Saki an, leise zu sein, damit sie nicht die Fische verscheuchte.
 

„Zuerst angeln wir uns den Fisch, damit das Essen sicher ist. Danach waschen wir deine Kleider.“
 

Ellie setzte sich vor der Angel am Uferrand hin. Saki, die keine Beschäftigung hatte, setzte sich neben Ellie. Schon bald wurde ihr das stillsitzen zu langweilig. Saki begann unruhig zu werden. Mal rutschte sie auf dem Felsplateau hin und her, mal spielte sie an ihrem Laborhemd herum, was diesem ein Loch im Bauchbereich verschaffte. Als sie wieder gespielt aufseufzte, stieß ihr Ellie hart in ihre Seite.
 

„Halt endlich die klappe, sonst haut der noch ab.“
 

Zischte Ellie ihr gereizt zu. Dabei deutete sie auf einem kleinen Schatten im Wasser, der verdächtig um den Köder herum schwamm. Saki schaute gebannt auf das Gebilde, dann ging alles schnell. Mit einem schnellen angriff, schnappte der Fisch zu und hing am haken. Ellie zog mit bedacht die Schnur ein. Allerdings war der Fisch größer als erwartet, und so wurde es schwieriger ihn einzuholen. Mal hatte Ellie ihn unter Kontrolle, mal war es wieder der Fisch, der Land gewann. Das Problem war die Angelschnur, die beim zu starken ziehen reißen könnte, und somit auch ihre Mahlzeit stiften gehen würde. Etwas später lies der Fisch nach. Ellie brauchte Sakis Hilfe, wenn sie die Sache jetzt beenden will.
 

„Nimm den Eimer und fang ihn ein, wenn er wieder springt.“
 

Saki stieg mit dem Eimer in den Fluss hinein. Zum Glück ging das Wasser nur bis zu ihren Knien, denn das Wasser war sehr kalt. Als der Fisch wieder sprang, kescherte sie ihn mit einem geschickten Schwung ein. Triumphierend hielt sie den Eimer hoch.
 

„Ich hab ihn. Ich hab ihn. Ich hab ihn gefangen.“
 

Freute sich Saki über den Fang des Fisches.
 

„Das hast du wirklich gut gemacht. Wir haben ihn endlich gefangen. Stell ihn hier hin, jetzt waschen wir deine Kleider.“
 

Mit diesen Worten nahm Ellie den Wäschehaufen und drückte ihr für den Eimer die eingenässte Hose und Unterwäsche in die Arme. Saki schaute sie fragend an.
 

„Das ist für dich. Du hast die Hose eingesaut, du musst sie wieder waschen. Ich zeig dir, wie man das macht.“
 

Sie hielt ihr ein Stückchen Seife entgegen, den Saki nahm. Als sie neugierig an der Seife roch, verzog sie angewidert das Gesicht. Angeekelt hielt sie die Seife von sich, als ob sie sich daran vergiften könnte, sollte es ihr zu nahe kommen.
 

„Hey, verliere es nicht. Mehr Seife hab ich nicht.“

„Es stinkt aber.“

„Das stinkt nicht, es ist nur gewöhnungsbedürftig.“
 

Ellie bugsierte Saki zur flachen stelle des Flusses. Sie zeigte Saki, die einzelne Schritte zum Reinigen. Sie tränkte den Pullover mit Wasser, seifte diesen ordentlich ein, und rubbelte den Stoff aneinander, ehe sie alles wieder ausspülte.
 

„So einfach geht das. Man wiederholt alles solange, bis es sauber ist. Aber übertreibe es nicht, denn es geht sonst schnell kaputt. Wie alles hier kaputtgeht.“
 

Fügte sie noch leise hinzu. Saki wusch wie von Ellie gelehrt ihre Hose und Unterhose, während Ellie sich um Pulli und Shirt bemühte. Nachdem sie fertig waren, nahm Ellie ihr die Sachen ab. Saki musste wieder durch den Knietiefen Bereich gehen um zum Ufer zu gelangen. Dabei trat sie auf einem glitschigen Stein und rutschte aus. Kopfüber fiel sie in Wasser. Panisch zappelte sie und schlug um sich. Ellie hörte hinter sich das Platschen.
 

„Saki!“
 

Rief sie entsetzt. Verzweifelt hetzte sie zu Saki, die weiterhin im Wasser zappelte. Ellies Kopf war wie leergefegt. Sie hatte gerade nur Saki in Gedanken. Saki, die gerade im Wasser um sich schlug. Dabei wollte sie doch vorher in Erfahrung bringen, ob sie Wasser vertrug. Ellie verfluchte ihr Schicksal. Es war jedes mal das gleiche. Schaffte Ellie es eine Beziehung aufzubauen, starb ihr die Person weg.

Riley. Von einem infizierten gebissen.

Tess. Erschossen von Soldaten.

Saki. Die Gerade ertrank.

Sie hasste es.



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