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Schicksal oder Fluch?

von

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Los geht's, eine neue Mission!

Ich erinnere mich gerne zurück. Zurück an das, was war und das, was ich erlebt habe. Ich erinnere mich an Momente und an meine Gefühle dabei. Oft denke ich zurück an schlechte Tage, aber noch lieber an Gute. Ich denke an meine Freunde und daran, wie ich sie kennengelernt hab. Es ist so schön ruhig hier draußen, keiner der mich hier stört. Ich liebe es, wenn das Leben etwas wilder wird, ich liebe es z kämpfen, doch oft bin ich lieber allein. Ich habe Akamaru, aber er kann leider nicht mit mir reden. Ob er mich verstehen würde, wenn er reden könnte? Würde er mir wohl helfen?
 

„Akamaru?“ ich merkte, wie er zu mir hoch schaute. Ich sagte nichts mehr, er stupste mich mit seiner Nase an „ach, ist schon okay. Ich habe mich nur gefragt… Egal, vergiss es“. Akamaru legte sich wieder hin. Er ist mehr als nur ein Hund, das weiß ich. Er ist mein bester Freund. „Weißt du noch, als wir zusammen auf der Ninja-Akademie waren? Es ist schon lange her“, Akamaru hebte seinen Kopf erneut. Ich merke, wie er mir zuhört. „Damals mochten wir uns alle nicht besonders, es hat sich vieles geändert. Bei den Chunin-Auswahlprüfungen habe ich gegen Naruto gekämpft. Ich habe ihn nie wirklich gemocht und obwohl ich dort gegen ihn verloren hab, sind wir nun gute Freunde. Es ist klasse zu sehen, was das Leben mit sich bring. Du warst auch noch sehr klein und schau dich jetzt an, du bist groß und stark geworden. Nun können es nicht mehr viele Gegner gegen uns aufnehmen. Ich bin froh dich zu haben und nimm es mir bitte nicht böse, aber oft fühle ich mich allein… Naruto wird mittlerweile von allen anerkannt und das freut mich für ihn, doch ich spiele nur eine Nebenrolle in diesem Dorf. Ich würde gerne wissen wie es ist, wenn man einen besten Freund hat, mit dem man über alles reden kann…“ Akamaru dreht seinen Kopf weg. „Akamaru, ich hab doch gesagt sei mir nicht böse, ich meine es nicht so. Du weißt doch, dass du der beste Freund bist, den ich mir vorstellen könnte!“ Er bellt laut, er sieht fröhlich aus. Puh, gerade noch mal gut gegangen. Der Himmel ist schön heute, so blau und klar. Hier ist man ungestört, anscheinend gefällt es Akamaru hier auch.
 

„Hallo Kiba!“ Nanu, wer ist das? „O hallo, Hinata! Wie hast du mich gefunden?“ „Naruto sagte er hätte dich gesehen, als du das Dorf verlassen hast. Weit weg konntest du ja nicht sein“ Naruto… Weswegen sie mich wohl sucht? „Was ist denn passiert?“ „Tsunade hat uns zu einer Mission eingeteilt, wir sollen Händler aus Konohagakure sicher in ein anderes Dorf bringen“ „Nur wir beide?“ „Nein, Temari wird auch mitkommen. Sie sollen wohl etwas Wertvolles dabei haben, ich weiß leider nicht was es ist“ „Ich komme gleich mir Akamaru nach“. Hinata nickt und geht. Sie ist seid den Chunin-Auswahlprüfungen so groß geworden… und so stark! Kaum zu glauben, was aus der unsicheren kleinen Hinata wurde. Der einzige, der sich nicht besonders verändert hat ist Shino, doch er war schon immer stark. Nunja, solange Naruto hier bleibt gehe ich gerne auf diese Mission. Immer muss er im Mittelpunkt stehen, wenn wir auf Missionen sind. Okay ich muss zugeben, dass er wirklich stark geworden ist. Wäre er mein Gegner, müsste ich mich auch ziemlich anstrengen.
 

Soll ich Hinata wirklich alleine gehen lassen? Ach, ich glaube ich leiste ihr etwas Gesellschaft unterwegs. „Los Akamaru“, forderte ich ihn heraus „warte Hinata, ich komme mit dir“. Sie drehte sich um und lächelte „freut mich Kiba“. Ich habe mich so beeilt, um sie einzuholen, dass ich schon leicht außer Atem war. Es war mir schon fast peinlich. Das Dorf lag nicht weit weg. So, dass wir schnell ankamen.
 

Am Haupttor angekommen sah ich Naruto auch schon. Egal wo man ist, immer ist er da. „Hallo Hinata! Wo warst du? Hast du Jiraya gesehen? Wir wollten uns treffen, aber er ist immer noch nicht da, dieser kauzige Bergeremit“ Ich sehe zu, wie Hinatas Gesicht langsam errötete „Ehm, hallo Naruto… Nein, ich hab ihn nicht gesehen. Tut mir leid“ „Ach schon gut, er wird sicherlich gleich auftauchen“. Naruto, dieser Idiot. Er hat Hinata immer noch nicht verstanden. Er ist zwar stärker geworden, doch schlauer ist er bis heute nicht. „Hinata komm, wir gehen zu Tsunade“ „Einen Blick noch, ich verabschiede mich noch kurz von Naruto“ Immer Naruto. Naruto ist auch nicht besser als alle anderen. „Komm Akamaru, dann gehen wir eben alleine…“ Ich ging ein Stück vor, bis ich merkte wie Hinata versuchte mich einzuholen. „Soll ich vielleicht auf dich warten?“ rief ich. Ich blieb stehen, bis sie bei mir ankam „danke, Kiba!“ Ich schaute sie nicht an, ich schaute zur Seite.
 

Wieso merkt sie denn nicht, dass Naruto seine Augen bis jetzt immer nur bei Sakura hatte? Ich mache mir etwas Sorgen um sie. Er wird sie noch verletzen, ich habe da kein gutes Gefühl bei der Sache. Ob jemand anderes wohl auch so denkt, wie ich? Ich frag mich, wie Neji das sieht. Akamaru versteht bestimmt, wieso ich mir Sorgen mache. Akamaru ist der Einzige, der mich überhaupt versteht.
 

„Hallo, da seid ihr ja!“ rief Tenten während sie uns zuwinkte „ich hab schon auf euch gewartet!“ Ich sah wie Neji auch langsam auch uns zukam. „Hinata!“ sie schaute ihn überrascht an. „Pass gut auf dich auf. Wenn der Kampf zu schwierig wird, dann gib ihn auf und bring dich in Sicherheit. Ich möchte…“ „Hör auf!“ entgegnete sie ihm „ich bin kein kleines hilfloses Kind mehr, ich bin ein vollwertiger Shinobi aus Konoha. Ich kann sehr gut auf mich aufpassen, ich hab endlich Selbstvertrauen. Ich würde kämpfen bis zum Ende, ich bin nicht mehr so schwach. Tut mir leid, aber du musst dir um mich keine Sorgen mehr machen!“ Neji schaute nachdenklich, nickte jedoch und ging. Wieso vertraut Neji mir nicht? Ich würde sie doch im Kampf beschützen. Er hat sie mir noch nie anvertraut, aber in Naruto hat natürlich jeder volles Vertrauen. Ich bin hier doch überhaupt nicht erwünscht.
 

„Ich hab mit Tsunade geredet“, unterbrach Tenten meine Gedanken „sie sagte die Mission wurde auf morgen verlegt. Die Händler ziehen erst morgen los, bis dahin haben wir noch Freizeit“. Klingt gut, dann kann ich heute Abend noch etwas mit Akamaru trainieren. Vielleicht kommt Hinata ja auch mit, ich werde sie später mal fragen. Ich denke bis zum Training werde ich noch etwas schlafen, ich bin etwas müde. Ich verabschiedete mich von den beiden anderen und ging nach Hause.
 

Mutter ist ja gar nicht da, ob sie wohl auf Mission ist? Ich stand im Bad vor dem Spiegel, ich beobachtete mich. Ich nahm das Konoha-Stirnband ab und legte es auf die Ablage des Waschbeckens. Mein Gesicht sah nicht besonders glücklich aus, die Mundwinkel nach unten verzogen. Ich verstehe wieso ich allein bin, ich bin einfach anders als die anderen. Ich verbringe nicht viel Zeit mit den anderen Shinobis, ich bin meist allein mit Akamaru. Die Farbe in meinem Gesicht, das ist eins meiner Merkmale, aber ob es das ist, was die anderen stört? Naruto ist auch anders, als jeder von uns und trotzdem wird er von allen gemocht. Er ist ja auch Konohas Held. Ich fing leicht an zu weinen. Da ich sowieso immer allein bin, würde es nie jemand erfahren. Ich wischte mir mit meinem Unterarm über die Augen. Im Spiegel sah ich wie die Tränen die Farbe in meinem Gesicht verlaufen ließen. Akamaru schlief schon in meinem Zimmer. Niemals würde jemand erfahren, wie es mir geht und wie allein ich bin. Niemand interessiert sich dafür. Ich bin nur eine einfache Nebenrolle in diesem Dorf, die niemandem auffallen würde, wenn sie verschwindet. Ich sah im Spiegel die Angst in meinem Gesicht. Ich sehe so ängstlich aus, so fragend, so… einsam. Die in meinem Gesicht übrig gebliebene Farbe wusch ich mir über dem Becken ab. Seltsam, wie mein Gesicht ohne diese Farben aussieht. Es sieht leer aus. So leer, wie der Blick in meinen Augen. Ich studierte meine braunen, ziemlich dunklen Haare, meine Augen, meine Nase, auch meine schmalen Lippen, mein markantes Gesicht… Was ich sah war kein kleiner Junge mehr, aber auch kein Mann. Mein Anblick enttäuschte mich. Ich ging in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich kurz dagegen. Anschließend legte ich mich in mein Bett. Eine Weile lag ich dort wach, weil ich vertieft in meine Gedanken nicht schlafen konnte.
 

Ob Naruto sich manchmal wohl auch Gedanken über Hinata macht, wie sie sich über ihn? Was denkt Hinata wohl, wenn sie meinen Namen hört? Ich bezweifle, dass ich sie überhaupt interessiere. Sie wird mich auch nicht wahrnehmen, wie die Anderen hier im Dorf. Es war schon immer so. Ich war schon immer der Alleinkämpfer. Wieso ist Neji immer noch so besessen darauf auf Hinata aufzupassen? Sie ist doch mittlerweile auch schon stärker geworden. Wenn ich so darüber nachdenke, ist sie wirklich ziemlich stark geworden. Sie hat interessante Fähigkeiten. So sehr ich mir auch Mühe gab, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen, ich schaffte es nicht, bis ich doch irgendwann mit der Zeit einschlief…
 

Was klopft denn so? „Kiba!“ Ich glaube es ist an der Tür. Wer das wohl ist? Mist, ich hab bis zum Morgen geschlafen. Wie spät ist es? Ich machte die Tür auf. Ziemlich verschlafen stand ist plötzlich meiner Mutter und Tenten gegenüber. „Kiba, wie siehst du denn aus? Wir haben eine Mission, hast du das etwa schon vergessen?“ nörgelte Tenten. „Ich bin eingeschlafen“ „Zieh dich an, mach dich fertig und mach dich mit dem Mädchen auf den Weg. Tsunade wird schon auf euren Aufbruch warten“, forderte meine Mutter mich auf. Verdammt, ich wollte doch gestern noch trainieren. Daraus wurde wohl nichts, das Training hab ich verschlafen.
 

Ich lief schnell in mein Bad und kramte meine Farbe und einen Pinsel aus dem Schrank. Schnell bemalte ich mein Gesicht und zog mich an. Tenten stand schon ungeduldig an der Tür. Ich rief Akamaru und rannte aus der Tür. Zusammen mit Tenten ging ich in Richtung Haupttor, wo ich von weitem schon erkannte, dass Hinata dort schon in Begleitung von Tsunade und Naruto wartete. „Wird er mitkommen?“ fragte ich Tenten. „Nein, ich denke nicht. Soweit ich weiß, ist er gleich mit Sai und Kakashi Hatake unterwegs“, sagte sie zögerlich. Na Gott sei dank. Immer, wenn er dabei ist, passiert etwas. Aber was macht er jetzt dort mit den beiden? „Hallo Tenten, hallo Kiba“, Tsunade schaute ungeduldig aus „seid ihr bereit, um loszuziehen?“ Wir nickten gleichzeitig. „Sehr gut, dann werde ich euch in ein paar Tagen wieder hier sehen. Seid immer wachsam, das Dorf Konoha steht voll und ganz hinter euch“, sagte Tsunade, während sie sich schon umdrehte, um zu gehen. „Viel Erfolg, Leute!“ grinste Naruto und folgte Tsunade. „Seid ihr vorbereitet?“ fragte ich Hinata und Tenten. Sie bejahten die Frage. „Dann kann es ja losgehen!“ Wir verließen durch das Haupttor das Dorf…

Ich werde dich beschützen

In dem Dorf angekommen, warteten die Auftraggeber schon auf uns. Wir unterhielten uns kurz über die Ware, die wir transportierten sollten. Es war ein Gemälde des Shodai Mizukage, dem ersten Mizukage. Sie sagten uns, dass es viele Räuber darauf abgesehen haben, da das Bild sehr wertvoll ist. Wir sollten es zusammen mit ihnen sicher nach Kirigakure bringen. Im Gespräch erklärte man uns, dass die Leute eine Zusammenstellung aus Ninjas und einfachen Dorfbewohnern waren, um als Tarnung die Sicherung zu unterstützen. Wir brachen sofort auf.
 

Nach einigen Stunden hörte man die gewöhnlichen Dorfbewohner aus der Menge heraus. Sie beschwerten sich über Hunger und Schmerzen vom Laufen, doch hielten mit einer starken Willenskraft durch. „Du, Kiba? Weißt du vielleicht was für eine Mission Tsunade Naruto aufgetragen hat? Er redete heute nicht besonders viel, deshalb hab ich mich nicht getraut nachzufragen“, fragte Hinata zurückhaltend mit einer recht leisen Stimme. „Das ist mir doch egal, sollte es dir auch sein“, murmelte ich und senkte meinen Kopf in Richtung Boden. „Ist alles in Ordnung?“ „Wie? Was soll sein? Ja, natürlich“, antwortete ich blitzschnell. Ich merkte, dass ich etwas Falsches gesagt habe.
 

Hinter mir hörte ich ein kleines Mädchen, das leise anfing zu weinen. Keiner hatte bemerkt, dass es schon Schmerzen von dem weiten Weg hatte. Ich wandte mich ohne ein Wort von Hinata weg und ging zu dem Mädchen. „Wie heißt du?“ lächelte ich sie an. Ich merkte, wie Hinata sich zu mir umdrehte und mich beobachtete. Das kleine Mädchen fühlte sich zuerst unbemerkt, erschrak jedoch, als ich sie ansprach und wischte sich schnell die Tränen mit ihrem Ärmel aus dem Gesicht. „Ich heiße Mayumi“ „Das ist ein schöner Name, Mayumi“, lächelte ich sie an. Ihr trauriges Gesicht verwandelte sich in ein Strahlen. „Tun dir die Beine weh?“ „Ja, alle sagen immer wir müssen schnell weiter, aber ich hab nicht so viel Kraft, wie die Erwachsenen“, sie schaute wieder traurig. „Hast du meinen besten Freund, Akamaru schon kennengelernt?“ fragte ich sie. Sie nickte. „Magst du ihn?“ Sie schaute mir in die Augen „ja, er ist ein echt lieber Hund“, lächelte sie. „Dann hab ich da eine echt gute Idee“, lächelte ich zurück. Ich rief Akamaru zu mir, er kam sofort. Ich musste kein Wort von mir geben und trotzdem wusste er, was ich fragen wollte. Er bellte einmal laut, so gab er mir eine Bestätigung. Ich hob Mayumi hoch und setzte sie Akamaru auf den Rücken. „Er wird dich tragen, so werden deine Schmerzen schnell verschwinden. Du musst auch keine Angst haben, er wird aufpassen, dass du nicht runter fällst, versprochen!“
 

Ein großes Lächeln bildete sich in dem Gesicht des kleinen Mädchens „ich danke ihnen!“ „Nenn mich einfach Kiba“ „Danke, Kiba!“ Ich merkte, wie Hinata mich immer noch beobachtete. Ich lief weiterhin neben Akamaru und Mayumi her. „Kiba?“, fragte das Mädchen. „Ja, Mayumi?“ „Sind wir jetzt Freunde?“ „Ja, natürlich“ „Dann möchte ich dir ein Geheimnis verraten“, sagte sie nachdenklich. „Ehm, was denn?“ „Ich habe Angst, dass wir angegriffen werden. Ich bin schwach, ich kann dann nichts dagegen tun. Ich wurde nur mitgenommen, weil sie ein Kind als Tarnung gebraucht haben… Sie haben mich nicht gefragt, ob ich mitkommen möchte, sie haben mich einfach mitgenommen. Ich wollte nicht mit“, sie schaute enttäuscht auf den Boden. „Du musst keine Angst haben, Akamaru und ich werden dich beschützen. Wofür hat man denn schließlich Freunde?“ grinste ich sie beruhigend an. Sie fing an zu lachen „ich mag dich!“
 

Noch bevor ich antworten wollte, unterbrach Tenten das Gespräch. „Kiba, wir werden noch einen Tag bis nach Kirigakure brauchen. Bis jetzt lief alles gut. Da Tsunade mich zum Teamführer ernannt hat, würde ich sagen, dass wir bald eine Pause einlegen sollten. Langsam sind alle erschöpft und ich denke, dass wir schneller vorankommen werden, wenn die Leute sich etwas ausruhen können!“ „Da hast du vielleicht Recht. Ich werde Ausschau nach einem geeigneten Platz halten“, antwortete ich. Hinata beobachtete mich mittlerweile auch nicht mehr. Sie sprach mit einem der Ninjas aus dem kleinen Dorf. Ich schaute sie eine Zeit lang an. Bis jetzt lief wirklich alles gut, ob wir wohl noch angegriffen werden? Ich muss gut auf Mayumi Acht geben, ich hab ihr schließlich versprochen, dass ihr nichts geschehen wird. Sie hat hier keine Freunde, die musste sie wohl im Dorf zurück lassen. Ich kann verstehen, wie sie sich fühlt. Ich weiß wohl am besten, wie es ohne Freunde ist. Ich frag mich, wie sie das kleine Mädchen nur mitnehmen konnten. Die Sicherheit des Gemäldes ist wichtig, doch die Sicherheit eines Menschen ist noch wichtiger. Wieso versteht das denn kaum noch einer? Muss denn immer erst etwas Schlimmes geschehen, damit die Menschen daraus lernen?
 

Ich sah eine gute Stelle für einen Lagerplatz „da hinten, Tenten!“ Sie schaute sich um „ja, ich denke das ist ein guter Ort für eine Pause. Sehr gut, Kiba“. Es wurde auch langsam Zeit für eine Pause, der Himmel verdunkelte sich schon, bereit für die Nacht. Ich hob Mayumi von Akamaru runter. Alle bereiteten sich ihre Plätze zum Schlafen vor. Ich beobachtete, wie das kleine Mädchen langsam einschlief, gefolgt von den anderen Dorfbewohnern und Ninjas. „Kiba?“ Ich drehte mich um. Hinter mir stand Hinata. „Ja?“ „Es ist nett von dir, wie du dem Mädchen geholfen hast“, sagte sie. „Mayumi heißt sie. Das ist doch klar, keiner der Anderen hat auf sie Acht gegeben“, antwortete ich „und jetzt geh du auch schlafen, Hinata“. „Gehst du denn nicht schlafen?“ „Nein, einer muss ja schließlich auf alle aufpassen“, grinste ich sie an. Alle schliefen, auch Tenten. Ich sah zu, wie sich nun auch Hinata zum Schlafen hinlegte.
 

In einer Tasche, die ich aus Konoha mitnahm trug ich Proviant für den Weg, falls Akamaru und ich Hunger oder Durst bekamen. Ich hatte mir Brot mitgenommen, das ich nun auspackte. Ich teilte das Brot in zwei Hälften, die Eine gab ich Akamaru „hier, mein Freund. Lass es dir schmecken“. Er schmiegte seinen Kopf an meinen Oberarm. Ich starrte mein Stück Brot an. Ob die anderen wohl auch so einen Hunger hätten, wenn sie wach wären? Haben sie sich überhaupt etwas zu Essen mitgenommen? Vertieft in Gedanken hielt ich das Stück weiterhin in der Hand vor mir und musterte es. Wir haben einen noch recht langen Weg vor uns, ich muss gestärkt sein. Das Lagerfeuer war schon erloschen, der Himmel dunkel. Das Leuchten des Mondes unterbrach die Dunkelheit der Nacht. Ich schaute wieder auf Hinata. Ich beobachtete sie, während sie schlief.
 

„Du magst sie, ne?“ durchbrach eine Stimme meine Gedanken. Wer?... Es war Mayumi, sie setzte sich neben mich. „Wen meinst du?“ „Das Mädchen. Das Mädchen aus deinem Dorf. Du magst sie, nicht wahr?“ grinste sie. „Nein, das stimmt doch gar nicht“, antwortete ich erschrocken. „Das stimmt wohl, ich hab oft gesehen, wie du sie anschaust. Du schaust sie anders an, als andere Mädchen“, sie nickte und lächelte „ja, du magst sie“. Ich bekam kein Wort raus. Wie kann so ein kleines Mädchen so etwas merken? So etwas hat noch nie jemand gesagt. „Mayumi, weißt du… Es ist schwer zu erklären. Sie ist in meinem Team, wir sind gute Freunde. Ich versuche sie zu beschützen, doch sie setzt ihr ganzes Vertrauen in einen anderen Kerl. Ich habe mir geschworen sie mit meinem Leben zu beschützen“. Man konnte sehen, wie das kleine Mädchen grübelte. „Wieso sagst du es ihr nicht?“ „Da gibt es nichts zu sagen, sie braucht mich einfach nicht“ „Keine Sorge, ich brauche dich“, entgegnete Mayumi mir mit einem breiten Lächeln. „Wir sind auch gute Freunde, ich werde dich beschützen, vergiss das nicht“, lächelte ich zurück. „Versprichst du mir etwas?“ „Ja klar. Nun, was denn?“ „Pass genauso gut auf das Mädchen auf, wie auf mich, okay? Du musst sie auch jederzeit beschützen“ „Ja das werde ich, versprochen!“
 

Ein lautes Knurren unterbrach das Gespräch, es war ihr Magen. Sie schien Hunger zu haben, genau wie ich „Du hast bestimmt großen Hunger oder, Mayumi?“ Sie nickte „wir haben kaum Proviant mitgenommen und das was wir dabei hatten, haben die Anderen schon gegessen. Keiner hier beachtet mich. Irgendwann werde ich aber genauso stark wie du sein, dann werden mich alle respektieren, das schwöre ich dir!“ Sie senkte ihren Kopf und schloss die Augen, um ihre Tränen zu unterdrücken. Ich schaute erneut auf das Stück Brot in der Hand. „Hier!“ ich reichte es ihr. Sie schaute überrascht hoch „ist das wirklich für mich? Hast du denn keinen Hunger?“ Ich schüttelte mit dem Kopf „nein, ich habe eigentlich gar keinen Hunger.“ Sie nahm das Brot entgegen und aß. Sie aß schnell, sie schien wirklich einen riesigen Hunger gehabt zu haben. Im Licht des Mondes erkannte ich, dass sie glücklich aussah.
 

Sie war wohl wahrscheinlich der einzige Mensch hier, der mich versteht. Sie war allein, genau wie ich. Einsamkeit ist furchtbar, doch sie wird halb so schlimm, wenn man sie mit jemandem teilen kann. Sie verließ ihre Freunde. Nein, sie wurden ihr einfach genommen und ich hatte nie wirklich welche. Was wohl mit ihren Eltern ist? Wissen sie davon, dass ihre Tochter einfach zu einer Mission raus geschickt wurde? Oder sind sie nicht mehr am Leben?
 

Ich rieche etwas. Ich spüre, dass wir nicht allein sind. Fremde Menschen halten sich in unserer Umgebung auf. Verdammt, ich hoffe, dass es keine Räuber sind. In dem Moment, als sich Mayumi das letzte Stück Brot in den Mund stecken wollte, explodierte plötzlich etwas hinter uns. Es ist eine Briefbombe! Ein Knall folgte dem Nächsten. Es waren viele Briefbomben. Auch die anderen wurden durch die Explosionen schnell geweckt.
 

Die Ninjas aus dem kleinen Dorf versammelten sich sofort um das Gemälde des Shodai Mizukage herum, um es zu schützen. Tenten, Hinata und ich warteten angespannt auf die Gegnger. Auch Akamaru machte sich neben mir kampfbereit.
 

Mayumi versteckte ich schnell hinter mir. „Geh schnell zu den anderen Dorfbewohnern. Los!“ Sie fing an zu weinen „ich hab Angst, Kiba“. „Ich hab dir versprochen, dich zu beschützen. Wir sind doch schließlich Freunde, weißt du noch?“ lächelte ich sie an. Sie lief zu den anderen Leuten.
 

Vor uns stellten sich drei große breit gebaute Männer mit blauen Umhängen auf. Sie trugen schwarze Masken, die aber nur ihr halbes Gesicht verdeckten. Die zu sehende Gesichtshälfte einer der Männer war geschmückt mit vielen Narben. Ich schaute zu Mayumi zurück. Sie stand inmitten der anderen Ninjas und Dorfbewohner. Gut, sie war vorerst in Sicherheit. „Gebt uns den Schatz!“ knurrte einer der Männer. „Ihr werdet ihn nicht bekommen“, schrie Tenten, während sie den Mänenrn eine Menge Kunais entgegen warf. Sie blockten jeden einzelnen ab. Verdammt, die sehen nicht aus, als könnte man mit denen scherzen.
 

„Wir sind dran, Akamaru!“ Er bellte. „Tiermensch-Doppelgänger!“ Durch den Überraschungsmoment schafften wir es, einen der Gegner auszuschalten. „Sind es nur die drei?“ rief Tenten Hinata zu. „Byakugan… Ja, in unserer Umgebung befinden sich nur drei Chakraquellen. Eine davon hat Kiba schon erledigt!“ Einer der Männer stürmte auf die Ninjas des anderen Dorfes zu. Die einfachen Bewohner dieses Dorfes gerieten in Panik. Ein großes Gedränge entstand, Streit unter den Leuten. Es war furchtbar. Einer der Ninjas schubste Mayumi aus Versehen, man übersah sie, da sie noch sehr klein war. Sie fiel auf den Boden. Ich musste zusehen, wie die anderen über sie stolperten, mit nur wenig Beachtung, sie zertrampelten. Der große Mann mitten in der Menge bekämpfte die hilflosen Leute, die anderen Ninjas hatten keine Chance gegen ihn anzukommen. Der Maskierte warf Briefbomben in die Ansammlung von Leuten. Sie schafften es zu entkommen, bis auf eine Person…
 

Es war das kleine Mädchen auf dem Boden. Es war Mayumi! Wutgepackt mit Tränen in den Augen sammelte ich meine ganze Kraft und startete einen Angriff auf den Gegner „du Mistkerl, sie war doch noch ein Kind!“ Er lachte. Bis zu dem Moment, indem ihn mein Angriff traf. Er fiel um, ich hatte ihn besiegt. Sofort rannte ich zu dem Mädchen. Ich nahm ihren leblosen Körper in den Arm. Ich weinte. So sehr, dass ich nicht mehr mitbekam, was sich um mich herum noch abspielte. Tenten hatte es geschafft den letzten Räuber zu erledigen, wie ich hinterher mitbekam, die Dorfbewohner, die anderen Ninjas und das Gemälde waren nun in Sicherheit.
 

Wieso musste ein so junges Mädchen sterben? Ich konnte die Tränen nicht stoppen, ich versuchte es nicht einmal mehr. Ich hielt die Kleine fest in meinem Arm. Um mich herum sammelten sich langsam die Leute und beobachteten uns. Es war mir egal, sie trugen die Schuld dafür! Ihre Gesichter sahen aber nicht gerade traurig aus, eher etwas überrascht. „Ihr seid schuld, ihr allein! Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich und ihr habt auf ihrem Leben rumgetrampelt, ihr habt auf ihr rumgetrampelt. Keiner hat sie beachtet, nicht ein Mal. Was ist nur los mit euch?“ schrie ich sie an. Keiner sagte etwas. Stille. Man hörte nichts, außer dem Wind, der durch die Bäume brauste.
 

„Keiner mochte sie im Dorf“, unterbrach plötzlich eine Stimme die Stille. „Wie?“ Ein alter Mann trat hervor. Seine Haare wurden von seinem Alter schon gräulich gefärbt „ihre Eltern waren auch Räuber, die unser Dorf überfallen haben. Sie war noch jünger. Bei dem Überfall starben viele Menschen, auch ihre Mutter, ihr Vater war spurlos verschwunden. Sie blieb bei uns im Dorf, sie wuchs dort auf, doch keiner wollte je mit ihr zu tun haben. Alle hatten Angst, dass ihr Vater zurückkehren würde und sie holen will. Er hätte uns alle getötet. Sie wuchs ohne Eltern auf und Freunde hatte sie auch nicht…“ „Doch, ich war ihr Freund!“ unterbrach ich ihn.
 

Ich brachte es nicht übers Herz ihren Körper aus meinen Armen zu lassen. Auch Akamaru stupste sie nun mit der Schnauze an und jaulte. Ich dachte sie hätte Freunde, doch sie hatte noch nie wirklich Freunde. Sie war so jung und trotzdem war sie genau wie ich – sie war einsam. Ich wollte sie beschützen, doch ich hab es nicht geschafft…
 

„Kiba? Bitte beruhige dich“, Hinata legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich schlug diese aber weg „lass mich bloß in Ruhe!“ Sie erschrak „wir wissen, dass es schwer ist, wenn ein Mensch von uns geht…“ „Nichts wisst ihr“, unterbrach ich sie „keiner interessierte sich für sie. Sie war ein guter Mensch! Wenn ich ehrlich bin, hab ich selten einen Menschen kennengelernt, der so ehrlich, rein und verständnisvoll ist und dazu war sie gerade mal ein Kind. Menschen sie wie würden die Welt verändern, sie würden Frieden in diese Welt bringen. In dieser Ninjawelt wird nie der Frieden einkehren, wenn wir das Wichtige im Leben nicht achten!“
 

Ich nahm Mayumi auf den Arm und ging. Alle schauten mir hinterher. Ich wollte sie beerdigen, so ehrenvoll wie sie es verdient hat. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und begrub sie. In der Umgebung pflückte ich Blumen, die ich auf ihr Grab legte. Ich fiel auf die Knie und fing wieder an zu weinen. Es war mir egal, was die anderen darüber dachten, wenn ich zeigte, wie schwach ich in diesem Moment bin. Es hatte auch sonst niemanden interessiert, als ich allein war und geweint habe. Akamaru legte sich neben mir auf den Boden und jaulte erneut.
 

„Kiba? Kann ich kurz mit dir reden?“ fragte Tenten vorsichtig. „Was willst du von mir?“ „Es tut mir leid, aber es wird Zeit, wir müssen weiter ziehen. Du weißt, dass wir diese Mission abschließen müssen. Wenn du möchtest kommen wir auf dem Rückweg noch einmal hier hin“.
 

Ich starrte auf das Grab, sprach kein Wort. Weitere Tränen liefen mir die Wange runter. Ich versuchte nun sie aufzuhalten, damit die Farbe in meinem Gesicht nicht noch weiter verschmierte. Ich verabschiedete mich von Mayumi, stand auf und ging in Richtung Kirigakure, ohne ein Wort zu sagen. Niemand sprach. Während ich lief, hielt ich meinen Kopf gesenkt auf den Boden. Ich dachte daran, was Mayumi mir alles erzählt hatte, worüber wir geredet haben und was ich ihr versprach. Ich hoffte, dass die anderen Dorfbewohner sich endlich dessen bewusst waren, was sie getan haben. Ich dachte daran, wie ihre Zukunft hätte aussehen können und fragte mich immer und immer wieder, wieso so etwas passieren musste. Die Stille begleitete uns den ganzen Weg über, niemand sprach auch nur ein Wort…



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Nebeltatze
2014-06-25T21:05:39+00:00 25.06.2014 23:05
<3 (<- muss ich noch mehr sagen? Ich denke nähmlich das beschreibt es passend ^^)


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