Zum Inhalt der Seite

Außenvor

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sasukes Provokationen

Kapitel 1
 

1 Jahr nach Mittendrin
 

Mein Leben fing an mich abzustoßen.

Wie ein schlecht transplantiertes Organ wollte es mich los werden. Es wehrte, stemmte und sträubte sich gegen mich, mit allen Mitteln welches es nur aufbringen konnte. Weil es wusste, dass ich hier nicht hin gehörte, weil es wusste, dass ich nur Schwierigkeiten bereiten würde, weil es wusste, dass ich ihm niemals gut tun würde...

Ich hatte schon immer bemerkt, dass das was hier ablief nicht normal war. Keineswegs. Irgendwas hatte dieses verdammte Leben gegen mich. Ganz klar und eindeutig. Und wieso sollte das Leben für einen nutzlosen Bastard, wie ich es unweigerlich war, was Gutes bereit halten? Wie hatte ich auch nur auf die lächerliche Idee kommen können, dass sich seit dem letzten Jahr etwas zum Positiven verändert hatte? Nur weil Kibas Unfall gut ausgegangen war, Hinata mir nicht die Beine für meine Lügerei gebrochen hatte und Sasuke und ich uns nicht mehr wegen jedem Wort direkt an die Kehle gingen. Ich war unvorsichtig geworden und hatte meinen gesunden Pessimismus abgelegt. Und dafür bekam ich jetzt die Quittung auf einem silbernen Tablett serviert. Und an dieser würde ich irgendwann ersticken. Ob ich es wollte oder nicht.
 

Wie verdammt naiv hatte ich denn sein können? Schon traurig das mich solch lächerliche Gegebenheiten zum positiveren Denken gebracht hatten. Vor einem Jahr, nach der Klassenfahrt, war ich wirklich für einen kurzen Augenblick zufrieden gewesen. Glücklich zu sagen, wäre übertrieben gewesen. Aber zufrieden, ja das stimmte. Voller Eifer hatte ich das ja sogar noch in meinen Aufsatz geschrieben. Ich naiver Idiot. Doch jetzt hatte das Leben, nein, mein Leben mich wieder mit voller Wucht eingeholt, um mir einen dicken Schlag in die Fresse zu geben. So dick, um alle gespürte „Zufriedenheit“ im letzten Jahr kompensieren zu können.
 

Ich befand mich im Büro unserer Schuldirektorin Tsunade. Es war ein großer und heller Raum, mit vielen Zimmerpflanzen auf den Regalen, der Schreibtisch selber sah aus wie ein Schlachtfeld. Gegenüber von mir saß die blonde Frau, mit den größten Vorbau, welchen ich je gesehen hatte und schaute mich ernst an.

Und ich, ich konnte nicht anders, als meiner Direktorin auf die Brüste zu starren. Zu dem war mir auch noch übel. Aber so richtig übel. Als wäre ich seit vier Stunden ununterbrochen mit einem Karussell im Kreis gefahren, oder als hätte ich schlechten Fisch gegessen.

Ich stellte mir vor, wie ich mich auf der Stelle in ihren Ausschnitt übergeben würde. Sie würde angeekelt aufspringen und mich wahrscheinlich fürs erste aus ihrem Büro schmeißen, wahrscheinlich würde es dann noch eine dickere Strafe geben.
 

„Hast du mich verstanden, Naruto?“, fragte Direktorin Tsunade und suchte meinen Blick, doch ich konnte meinen Blick nicht von ihren Brüsten nehmen, wie hypnotisiert starrte ich auf ihren Ausschnitt. Schon lange nicht mehr, weil ihr Vorbau mich faszinierte oder sonstiges, inzwischen nur noch, weil ich mich auf einen Punkt hatte fixieren müssen, als mir die Panik langsam den Rücken hoch gekrochen war. Mir war egal, dass Tsunade mein Starren schon lange bemerkte hatte.
 

„Ja, sie suspendieren mich“, gab ich mit heiserer Stimme wieder.

„Tut mir leid, Naruto. Aber das muss sein, schließlich hast du die Schulregeln missachtet und dabei ist sogar jemand zu schaden gekommen“, erklärte sie mir im ernsten Ton. Ihr tat es nicht leid. Da war ich mir sicher, dass merkte ich sofort. Am liebsten hätte sie mich ganz von der Schule weggehabt.

„Ich bitte Sie!“, rief ich leicht verzweifelt, „es sollte doch nicht so ablaufen!.“

Es war tatsächlich ein Unfall gewesen. Wirklich, diese verdammte Temari hatte sich zur falschen Zeit, am falschen Ort aufgehalten. Ich hatte Langeweile gehabt. Nichts weiter. Und Kiba hatte zufällig diese scheiß, verhängnisvollen Böller in seiner Tasche gefunden, die ich dann warf und einer landete genau in Temaris Kapuze. Seit dem wurde sie von einer leichten Taubheit auf dem rechten Ohr begleitet. Und irgendein Wichser, der es gesehen hatte, hatte mich verpfiffen.
 

„Naruto! Du weißt ganz genau, dass Knallkörper hier in der Schule strengstens verboten sind. Und dir ist jetzt auch klar warum, ja?“, fragte Tsunade mich und ich nickte, jedoch ohne meinen Blick von ihrem Ausschnitt ab zu wenden.

„Also bist du drei Wochen suspendiert!“, lautete ihr hartes und abschließendes Urteil.

Es kam mir so vor, dass ich das erste mal seit ich ihr Büro betreten hatte, meinen Blick von ihren Brüsten nahm. Ich schaute ihr direkt ins Gesicht und brachte nur ein:„Klasse“, hervor. Sie seufzte daraufhin nur angestrengt. Dafür hätte ich ihr am liebsten zum Abschied auf den Schreibtisch gerotzt, doch ich konnte mich beherrschen, schnappte mir meinen Rucksack und ohne noch ein Wort zu sagen, verließ ich das Büro mit einer knallenden Tür.
 

Draußen auf dem Flur, an der gegenüber liegenden Wand angelehnt, wartete Kiba auf mich, welcher als ich aus dem Büro kam, sich von der Wand abstieß und mich prompt mit einer Mischung aus Neugier und Schuldgefühlen anblickte:

„Und?“, fragte er.

„Drei Wochen suspendiert“, antwortete ich knapp und mich wunderte es selber, wie gleichgültig meine Stimme in diesem Moment klang.

„Scheiße“, rief Kiba direkt aufgeregt, „scheiße Naruto, scheiße ey!“

Er schien völlig die Fassung zu verlieren.

„Sorry, ey, das ist meine Schuld. Verdammt!“

Ich atmete tief ein und sagte dann:

„Du kannst ja nichts dafür, dass mein Wurf so beschissen ausging.“

„Trotzdem! Ich geh da jetzt rein und sag der Alten, dass ich den Böller mitgebracht habe“, sagte Kiba entschlossen.

„Bloß nicht Kiba“, hielt ich ihn davon ab, „Wahrscheinlich wirst du dann nur zusätzlich 'ne Strafe bekommen. Lass gut sein. Mit der ist nicht gut Kirschen essen!“

Er schaute mich immer noch, in Schuldgefühlen versinkend, an. Ich merkte, wie sehr es ihm leid tat. Deswegen fügte ich grinsend, um ihn zu beruhigen hinzu: „Außerdem, drei Wochen keine Schule, dass ist doch auch mal was! Keine Hausaufgaben, keine blöden Lehrer und Mitschüler!“.

Es klappte auch tatsächlich, Kiba schien ruhiger zu werden.

„Kacke. Was mach ich ohne dich hier?“, fragte er nun.

„Sai ist doch auch noch da“, versicherte ich ihm.

Tatsächlich hatte Sai sich unserer Zweiergruppe hinzugefügt, er war noch lange nicht so ein guter Freund wie Kiba, aber seit der Klassenfahrt hatte ich angefangen ihn zu mögen.

Er war uns ein guter Freund geworden. Jedoch, dass Sai in Kiba verliebt war, wusste Kiba nicht. Sai hatte es ihm nie gestanden. Da wir beide wussten, das Kiba hetero war und Sai schlau genug war, die Freundschaft nicht zu gefährden, war mir das nur mehr als recht.

„Ja, aber das ist nicht das selbe“, nun schaute Kiba wie ein trauriger Hund, „nochmals sorry, alter!“

Ich hatte keine Zeit mehr, darauf zu antworten, da es genau in diesem Moment zum Unterricht klingelte. Jedoch fürs erste nicht mehr für mich, sondern nur für Kiba.

„Ich werd dann mal nach Hause. Drück mir die Daumen, dass Itachi mich nicht tötet!“, scherzte ich und Kiba brachte ein halbwegs gescheites Lächeln zu Stande.

„Mach ich.“

Dann verabschiedeten wir uns mit unserem üblichen Handschlag, Kiba machte sich auf den Weg in den Unterricht, ich machte mich stattdessen auf den Weg nach Hause.
 

Auf dem gesamten Weg nach Hause hätte ich mir jedes mal in die Hose pinkeln können, wenn ich daran dachte, dass ich Itachi die Sache beichten musst. Ich war mich sicher, dass er mir den Kopf abreißen würde. Und verdammt, ich hatte echt schiss davor!

Ich überlegte auf den kompletten nach Hause Weg, verzweifelt, wie ich es ihm am besten beibringen könnte. Ich ging alle Szenarien durch, doch am Ende wurde mir klar, dass so oder so mein Kopf rollen würde, also entschied ich mich für die spontane Variante. Meine einzige Hoffnung war noch die, dass Itachi von seiner Geschäftsreise noch nicht zurück war, und dass er erst nach Hause kam, wenn ich schon lange am schlafen war.
 

Doch natürlich sollte es nicht so sein. Als ich die Haustür aufschloss und das Gepäck im Flur liegen sah, wusste ich: Mein Unglück war perfekt.

„Hallo?“, hörte ich Itachis Stimme fragend aus der Küche rufen. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich zog meine Schuhe aus und warf meinen Rucksack neben Itachis Reisegepäck, dann ging ich zögernd in die Küche und brachte ein: „Hi“, hervor.

„Oh Naruto, schon Schule aus?“, fragte Itachi verwundert. Er saß am Tisch und trank einen Kaffee, während er die Zeitung las. Ich kratzte mich am Hinterkopf: „Ähm. Ich dachte du kommst erst später wieder“, sagte ich anstatt zu antworten.

„Nein, ich hatte morgens gesagt. Eindeutig. Und du....“, er schaute mich an, als wenn er mich ertappt hätte: „Schwänzt die Schule, richtig?“

Ich war wirklich kurz am überlegen ob ich einfach „Ja“ sagen sollte. Aber der Plan würde nicht aufgehen, wenn ich dies als Ausrede für die nächsten drei Wochen benutzte. Dann würde Itachi mich mit seinen eigenen Händen zur Schule schleppen. Da war ich mir sicher. Also würde er es, so oder so, herausbekommen. „Nein“, fing ich an. Suchte nach den richtigen Worten und schaute dabei alles in der Küche an, nur Itachi's Blick mied ich. Schließlich rückte ich jedoch prompt mit der Sprache raus:„Naja, ich wurde suspendiert, für drei Wochen.“ Ich merkte zu deutlich, wie Itachi alle Gesichtszüge entglitten und bevor er etwas dazu sagen konnte, fügte ich hinzu:

„Es tut mir leid! Wirklich! Und es war auch echt nicht gewollt!“

Er starrte mich weiterhin fassungslos an, ich schluckte hart und hatte das Gefühl, dass ich gleich sterben musste. Nach wenigen Sekunden fing sich sein Blick wieder. Dann seufzte er einmal tief und schüttelte langsam den Kopf.

„Was soll bloß aus dir werden Naruto?“, fragte er in einem erschreckend ruhigen Tonfall, stand vom Tisch auf und ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ er die Küche und ich wünschte mir, dass er mich einfach verprügelt hätte.

Aber mit so etwas zu strafen, kannte keine Gnade. Die Ich-bin-ja-so-enttäuscht-nummer, war echt mehr als für den Arsch. Ich ließ meinen Kopf einmal gegen den Türrahmen knallen, dann lief ich Itachi ins Wohnzimmer nach.

„Komm schon, straf mich bitte nicht so!“ ,verzweifelte ich fast. Itachi der sich inzwischen auf das Sofa gesetzt hatte, schaute hoch und nur zu deutlich erkannte ich die Enttäuschung in seinem Blick. Und ich hätte zum zweiten Mal, an diesem Tag, kotzen können.

„Wie sonst, Naruto? Ich bin nicht dein Vater und du bist zudem auch noch volljährig.“

„Schrei mich doch wenigstens an“, schlug ich verzweifelt vor. Itachi seufzte.

„Du bist bekloppt“, stellte er fest, „ Und ich bin erschöpft. Die Rückfahrt war lang. Ich möchte mich nur noch ausruhen, also lass mich bitte in Ruhe.“

„Super toll! Danke, echt!“, brachte ich nun auch mehr als enttäuscht hervor und ging anschließend die Treppe hoch, um mich in mein Zimmer zu verkriechen. Dort schmiss ich mich auf mein Bett, vergrub mein Gesicht in mein Kissen und wollte von nichts und wieder nichts wissen. Ich beschloss, dass ich die nächsten drei Wochen ausschließlich im Bett verbringen würde. Ich war sauer auf Tsunade, sauer auf Itachi und vor allem sauer auf mein ganzes Leben, welches egal was ich tat, mir immer in den Arsch trat. Ich würde langsam aber sicher depressiv werden, wenn das so weiter ging. Irgendwann schlief ich dann schließlich mit diesem Gedanken ein.
 

.xXx.
 

Es war ein unruhiger Schlaf. Ich träumte davon, wie sich alle gegen mich wendeten, selbst Kiba, mein bester Freund. Sasuke lachte über mein ganzes Leben und alle anderen machten es ihm nach. Und ich war kurz davor, im Traum, zu verzweifeln.
 

.xXx.
 

Nach knapp zwei Stunden wachte ich wieder auf. Schweiß gebadet, nach Atem ringent. Mit nur einem einzigen Gedanken: Zum Glück, es war nur ein Traum!

Noch völlig benommen schaute ich auf die Uhr. Es war kurz nach drei. Ich stellte fest, dass ich vor einer halben Stunde Schule ausgehabt hätte. Ich schnappte mir mein Handy und drückte auf die Kurzwahltaste eins. Nach einer kurzen Zeit, hörte ich Kibas Stimme: „Na, Alter, wie ist es?“

„Hey Kiba... Ganz gut soweit, hab jetzt wenigstens, dank der Suspendierung, meinen Mittagsschlaf drinnen.“

Ich hörte Kiba am Ende der Leitung leise lachen:

„Das ist doch schonmal was. Hat wohl auch positive Seiten!“

„Ja, auf jeden fall!“, antwortete ich und fragte dann:„ Bock was zu machen heute?“
 

Um ehrlich zu sein, hatte ich jetzt schon das Gefühl vor Langeweile sterben zu müssen.

„Klar, gib mir eine Stunde. Hab Kohldampf, muss noch was futtern.“

„Ok, super! Treffen wir uns im Park? Ist ja ziemlich geiles Wetter heute.“

„Können wir machen, dann bis später, yo!“

„Hau rein!“
 

Eine Stunde später fand ich mich also im Park wieder. Ich war ein bisschen zu früh, da ich keine Lust mehr hatte zu Hause herumzusitzen. Ich war froh, als ich der angespannten Stimmung entfliehen konnte, die dank Itachi's blöden Verhalten überall in der Luft lag. Mir war schon klar, dass meine Suspendierung der Grund dafür war. Aber, dass Itachi auf super-enttäuscht machte und mich ignorierte ging mir echt auf den Sack.

Auf Kiba würde ich also noch ein paar Minuten warten müssen. Ich lehnte mich auf der Parkbank zurück und ließ mir die Sonne ins Gesicht knallen. Es war zwar verdammt warm, tat aber auch verdammt gut. Im Hintergrund hörte ich Stimmen, Vögel zwitschern und einen Hund bellen.

Bis jemand meine, gerade gewonnene, Entspannung unterbrach:

„Yo, Naruto“, sagte eine Stimme im ruhigen Tonfall.

Im ersten Moment hatte ich Schwierigkeiten die Stimme zuzuordnen, doch bevor ich die Augen auf machen musste, wusste ich auch schon wer da vor mir stand. Mit eben jenem, hatte ich zuletzt vor einem Jahr geredet. Auf Sasukes Geburtstag.

„Na, Shikamaru, willst du mir wieder Flausen in den Kopf setzen?“, fragte und begrüßte ich ihn zu gleich. Ich hatte ihm die Sache von damals immer noch nicht verziehen. Wegen ihm hatte mich mein Stiefbruder geküsst. Verdammt, mein Stiefbruder! Nichtmal meine Belohnung, dafür, dass ich Sasuke aus dem Haus geschafft hatte, hatte ich eingelöst. Es hatte sich um Nudelsuppe gehandelt. Und das musste was heißen, dass ich einer gratis Nudelsuppe, nein, einer Woche gratis Nudelsuppe aus dem Weg gegangen war. So sehr hatte ich diesen Kerl gefressen. Shikamaru brachte ein amüsiertes Lächeln zustande:„ Bist du wegen der Sache von damals immer noch sauer?“

Ich schnaubte verächtlich. Wusste jedoch nicht, was ich darauf antworten sollte, da ich mir keine Blöße geben wollte.
 

„Außerdem waren das keine Flausen“, fuhr er fort, als er merkte, dass er keine Antwort bekam.

Mein Blick verfinsterte sich.

„Ach ja?! Was bitte dann?!“, fragte ich.

Er verdrehte genervt die Augen, was mich wütend werden lies.

Und ich wusste jetzt schon, wie jedes andere Gespräch auch mit dem Nara, würde dies kein gutes Ende nehmen,.

„Du hast ihn doch darauf angesprochen, oder?“, fragte er mich und ich musste unweigerlich hart schlucken. Auf einmal fühlte ich mich ganz schön ertappt. Ich glaub mein Blick sprach in dem Moment Bände. Mit großen Augen starrte ich Shikamaru an. Wieso wusste er davon?

Shikamaru fuhr fort:„ Dann weißt du doch selber, dass es keine Flausen waren. Schließlich hat er dich als Antwort gekü-“

Ich glaubte in den Moment, dass mein Herz still stehen blieb.

„Sei ruhig!“, unterbrach ich ihn hektisch. Und schaute mich um, um mich zu vergewissern, dass keiner und bloß nicht Kiba in der Nähe war. Danach machte sich deutliche Verzweiflung in mir breit. Wieso wusste er von diesem gottverdammten Kuss?! Das ein Außenstehender davon wusste, veränderte diese ganze scheiß Situation deutlich. Davon abgesehen, dass der Kuss schon ein Jahr her war und ich ihn schon fast aus meinem Gehirn verbannt hatte, hatte ich nie mit Sasuke darüber geredet! Es schien fast so, als hätte dieser Kuss nie statt gefunden.

Doch jetzt,die Tatsache, dass erste mal mit Jemanden darüber zu reden und auch noch mit einem so gut wie Fremden, ließ die Panik in mir hoch kriechen. Shikamaru der Wichser unterbrach die Illusion, dass der Kuss nie etwas wichtiges gewesen war, eben etwas worüber man nicht reden müsste. Er schmetterte mir die Realität gerade gleichgültig in die Fresse. Diese Absurdität, dass mein Stiefbruder mich geküsst hatte, war wieder vollkommen präsent.

Und dann wuchs die Wut auf Sasuke wieder. Wieso hatte er mit Shikamaru darüber geredet? Warum gerade darüber, obwohl er doch nie über persönliches redete. Warum musste er gerade DAS weiter erzählen. Verdammt.

„Wieso erzählt Uchiha dir das?“, zischte ich aufgebracht und leicht panisch.

Shikamaru zuckte mit den Schultern. Sein Blick war so gleichgültig, als wenn er über das Wetter reden würde.

„Wahrscheinlich, weil er sich höllisch darüber aufgeregt hat, dass ich dir das damals auf der Party erzählt hatte. So kam eins zum anderen.“

„Das ist so absurd“, beteuerte ich.

Ich schüttelte den Kopf und sah dabei, wie Kiba auf uns zu kam. Shikamaru folgte meinen Blick und bemerkte dies ebenfalls. Er stand von der Bank auf: „Wie auch immer“, sagte er.

Und dann lies er die Bombe platzen: „Eigentlich hatte ich auch nur die Uhrzeit von dir wissen wollen.“

Für diese Aussage hätte ich mich am liebsten selber geohrfeigt. Ich biss mir auf die Unterlippe. Dieses mal hatte also ich das Gespräch in diese verdammte Richtung gelenkt.

„Scheiße!“, brachte ich nur noch heraus und bettete meinen Kopf verzweifelt in meine Hände.

„Naja“, sagte Shikamaru, „Ich schulde dir übrigens noch Nudelsuppe.“ Ich antwortete nicht mehr darauf und damit machte Shikamaru sich vom Acker.

Kurze Sekunden später, nahm ich das Gesicht aus meinen Händen und wartete, dass Kiba die letzten Meter überwand.

„Yo, Alter! War das nicht gerade Sasukes Kumpel?“, fragte Kiba verwundert und deutete auf den schon weit entfernten Nara.

„Jap“, antwortete ich kurz und knapp.

„Was wollte er?“, fragte Kiba während er sich neben mich setze und ich stöhnte:

„Die Uhrzeit. Mehr nicht.“
 

Als ich nach Hause kam, hatte sich die Wut auf mich selber immer noch nicht gelegt. Dank dem Gespräch mit Shikamaru tauchten wieder diese Gedanken an den Kuss, die ich eigentlich schon lange erfolgreich verdrängt hatte, wieder auf. Und das nur wegen mir, und nicht wegen Shikamaru, wie ich zu meinem bedauern zu geben musste. Ich hatte mit dem Thema wieder angefangen. Als ich dann Zuhause ankam, wollte ich nur noch was trinken und mich wieder in mein Bett verkriechen. Und, oh Wunder, zu meinem Glück saßen Sasuke und Itachi in der Küche. Ohne die beiden zu begrüßen, schnellte ich am Tisch vorbei zum Kühlschrank. Besonders Sasuke war gerade der letzte den ich sehen wollte. Doch natürlich schaffte ich es nicht ohne Verluste wieder aus der Küche heraus.
 

„Herzlichen Glückwunsch“, hörte ich Sasuke spotten.

Itachi zischte darauf hin: „Sasuke, bitte“.

Mir war natürlich sofort klar, dass das mir und meiner verdammten Suspendierung galt. Ich stand mit den Rücken zu den beiden und merkte wie die Wut langsam, aber unaufhaltsam, in mir hoch kroch. Es stimmte, in letzter Zeit hatten Sasuke und ich uns wirklich kaum gestritten, doch jetzt als ich wieder an den Kuss erinnert wurde, sollte es also wieder anfangen. Perfektes Timing, Sasuke Uchiha. Ich drehte mich langsam in Richtung des Tisches und begann:

„DU!“, mein Gesicht war zu einer Fratze verzehrt. Ich zeigte auf Sasuke und sah wie dieser seine Stirn fragend runzelte.

„Halt die Fresse! Fresse halten“, rief ich und verlor dabei jede jegliche Zurückhaltung, „das verdammt letzte was ich jetzt gebrauchen kann, ist deine scheiß provokante Art! Lass mich in Ruhe, lass mich einfach in Ruhe!“

Sasuke schien ein wenig verwirrt über meinen plötzlichen Wutanfall.

„Hast du sie noch alle?“, fragte er leicht verdutzt.

„Natürlich nicht!“, schrie ich weiter, „genauso so wenig wie du. Ich-“.

Doch bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, hörten Sasuke und ich einen lauten Knall. Verwundert drehten wir uns zur Küchentür, und mussten, nicht gerade erfreut, feststellen, dass Itachi die Tür schwungvoll zu geschlagen hatte. Das nächste was wir hörten war, wie sich von außen der Schlüssel im Schloss umdrehte.

„Ihr kommt da nicht raus, bis ihr euch mal wie normale Menschen benimmt“, hörte man ihn von der anderen Seite der Tür rufen. Dann war es still.
 

„Also nie?“, schrie ich noch verzögert hinterher. Doch keine Antwort kam, Itachi war wohl schon weggegangen.

„Klasse. Das ist alles deine Schuld“, sagte Sasuke, blieb jedoch weiterhin am Küchentisch sitzen und machte keine Anstalten, irgendwas zu unternehmen. Ich drehte mich zu ihm und fixierte ihn. Er würdigte mich keines Blickes, stattdessen nahm er sich gelangweilt die Zeitung.

„Meine Schuld?“, fragte ich sauer, „Du konntest es doch mal wieder nicht lassen, mich zu provozieren.“

Ich schwor mir, dass ich erst Sasuke in der Küche erledigen würde, danach würde Itachi für diese sinnlose Aktion dran glauben müssen. Was versprach er sich davon? Sasuke und ich würden uns sicher nicht um den Hals fallen. Wir würden uns eher gegenseitig unsere Hälse brechen.

Sasuke blickte weiterhin nur auf die Zeitung.

„Woher sollte ich den wissen, dass Itachi so eine Kindergartenscheiße abzieht? Und normaler weise, flippst du in letzter Zeit auch nicht so schnell aus.“

Verdutzt schaute ich zu ihm rüber. Ich flippte in letzter Zeit nicht so schnell aus?

„Wie?“, fragte ich nur. Sasuke guckte nun endlich zu mir und bemerkte meinen verwirrten Blick.

„Glaub mir, mich hat's auch gewundert!“, beteuerte er.

Ich konnte nicht anders, als Sasuke weiterhin anzustarren und mein Gehirn begann zu rattern. Wahrscheinlich so laut, dass man es bis zum nächsten Kontinent hören konnte.
 

Und normaler weise, flippst du in letzter Zeit auch nicht so schnell aus...
 

Natürlich hatte ich bemerkt, dass Sasuke und ich uns kaum gestritten hatten in letzter Zeit. Aber nach Sasuke's Aussage hieß das doch, dass das nur so war, weil ich mich nicht hatte provozieren lassen. Und das hieß dementsprechend, dass Sasuke sich kein Stück verändert hatte. Er hatte weiter gemacht wie bisher, stattdessen hatte ich einen kühlen Kopf bewahrt und mein Verhalten geändert.
 

Hatte ich vielleicht nur unbewusst anders auf Sasukes Provokation reagiert, weil ich zufrieden gewesen war? Und jetzt wo mein Leben wieder Berg abging, war ich wieder leichter zu reizen? Ich versuchte mich daran zurück zu erinnern, ob Sasuke mich das letzter Jahr über wirklich weiterhin provoziert hatte. Doch beim besten Willen, ich konnte mich nicht daran erinnern.

„Ehm“, ich war so verdutzt über diesen Denkanstoß, dass ich nichts weiter sagen konnte.

Sasuke blickte zu mir hoch.

„Was schaust du so verwirrt?“, fragte er mich, „hast du doch selber gemerkt, dass wir uns in letzter Zeit nicht so oft in den Haaren hatten“

Ja, das hatte ich in der Tat, aber ich hatte gedacht, dass Sasukes und meine Beziehung sich beruhigt hatte. Doch jetzt zu erfahren, dass es wahrscheinlich nur daran lag, dass ich unbewusst ruhig geblieben war, dass veränderte die Situation noch mal komplett. Schließlich bedeutete das, dass Sasuke mich immer noch wie damals behandelte.

Es lies mich nur so staunen, weil ich wirklich gedacht hatte, dass Sasuke und ich einen Schritt aufeinander zugemacht hatte. Doch anscheinend falsch gedacht.
 

Ich atmete einmal tief durch:

„Ja“, brachte ich nur hervor und merkte, wie meine Wut gänzlich erloschen war.
 

Und das war der Moment, in dem ich es begriff.

Egal was passieren würde, oder passiert war: Die Gespräche mit Shikamaru, vorübergehende Zufriedenheit mit meinem Leben, Sasuke, der sich mal für andere interessierte oder auch der Kuss.
 

Nichts, ganz und gar nichts würde die grundlegende Beziehung zwischen Sasuke und mir jemals ändern können.
 

Wir beide waren durch unsere Vorgeschichte zu gefühlsgeschädigt und stur geraten.

Allgemein war zu viel passiert, zu viele Jahre waren vergangen und unsere Beziehung zu einander hatte sich, in der Weise wie sie heute war, hart verankert.
 

Kein Ereignis und kein Vorfall würde das jemals wieder rückgängig machen können. Dafür hatte unsere Vorgeschichte zu deutliche Spuren hinterlassen.
 

Ich seufzte unweigerlich.
 

„Wofür ist unsere Küche denn im Erdgeschoss?!“, fragte ich lediglich rhetorisch, bemerkte aber, dass ich trotzdem auf eine Antwort von Sasuke wartete.

Doch der blieb weiterhin am Tisch sitzen und las seine Zeitung.

Als mir bewusst wurde, dass Sasuke nichts mehr sagen würde, sprang ich auf die Theke, machte das Fenster auf und verschwand aus der Küche.

Meine Lust

Kapitel 2 Meine Lust
 

Ich erwachte aus meiner Trance, als mein bester Freund, nicht gerade sanft, an meinem Ärmel rüttelte.

„Ey, Alter!“, staunte er und ich schaute zu ihm hoch.

Sein Blick jedoch ging an mir vorbei. Seine Augen glitzerten vor Aufregung und er grinste über beide Ohren. Ich war gerade dabei mich umzudrehen, um Kibas Blick zu folgen, doch der rief dazwischen:

„Jetzt bloß nicht auffällig umdrehen!“

Nur dieser Satz allein, ließ meine Neugier von Null auf Hundert anschwellen.

„Was denn, was denn?“,rief ich aufgeregt, drehte mich jedoch trotzdem nicht um.
 

Kiba und ich saßen in einer Kneipe, welche wir öfters besuchten, am Donnerstagabend in der Innenstadt von Konoha und tranken ein paar Bier. Es war noch früh, und Sai würde auch noch kommen. Ich hatte den Kneipenbesuch vorgeschlagen, da ich von Zuhause nur noch weg wollte; die letzten zwei Tage hatte ich unter Itachi's enttäuschten Blicken nur so dahinvegetiert. Ich konnte es dort kaum noch aushalten.

„Also“, Kiba beugte sich ein Stückchen zu mir rüber, wo durch meine innere Spannung noch mehr anstieg, „Hinter dir, sind gerade drei richtig heiße Hühner reingekommen!“

Ohne etwas darauf zu antworten drehte ich mich, so unauffällig wie nur möglich, um. Und tatsächlich; Kiba hatte nicht untertrieben, dort waren wirklich drei verdammt heiße Mädchen reingekommen! Eine heißer als die andere, wobei ich nicht übertrieb! Kichernd nahmen sie an einem der hinteren Tische platz. Sie schienen etwa in unserem Alter zu sein. Das Mädchen ganz links hatte braune lange Haare, war schlank und trug sehr aufreizende Klamotten. Die zweite hatte rote längere Haare, trug eine Brille und ebenfalls eine super Figur. Ich stellte sofort fest, dass sie mich an Sakura Haruno erinnerte. Die letzte hatte blonde Haare, kurze, welche ihr knapp bis zum Kinn reichten, sie war ein wenig dicker als die anderen beiden, trotzdem hatte sie ein hübsches Gesicht.

Ich drehte mich wieder zu Kiba, welcher mit hochgezogenen Augenbrauen gespannt auf meine Reaktion wartete.

„Ich nehm die rothaarige!“, rief ich. Kibas Gesicht nahm direkt eine schockierte Form an.

„Ey, ich hab die drei zu erst gesehen, das bedeutet jawohl, dass ich die freie Wahl hab“, grummelte er nun empört.

Ich musste grinsen: „Denkste“.

Kiba schaute nochmal an mir vorbei, musterte die Mädchen und schien kurz zu überlegen.

„Nimm ruhig die Rothaarige. Die mit den braunen Haaren ist eh geiler!“

„Is klar! Liegt wohl kaum an den großen Ausschnitt“, bemerkte ich und Kiba zuckte vielsagend mit den Schultern.

„Perfekt. Und die Blonde überlassen wir dann Sai.“

Ich musste leicht schlucken.

Nur zögernd brachte ich ein „Ja“ hervor. Schließlich wusste ich hinsichtlich dieses Themas ein nicht gerade unwichtiges Detail. Nämlich jenes, dass Sai stockschwul war und in Kiba verknallt. Ich war nicht unbedingt dafür, dass Sai Kiba seine Liebe gestand, eher das Gegenteil war der Fall, es würde nur unsere Freundschaft gefährden. Jedoch würde Sai früher oder später in eine Zwickmühle geraten, wenn Kiba bemerkte, dass er nie auch nur das geringste von Frauen wissen wollte. Ich spielte schon länger mit dem Gedanken, dass Sai Kiba zumindest sagen sollte, dass er halt auf Typen stand. Kiba würde damit klar kommen, da war ich mir sicher. Einen toleranteren Menschen als ihn gab es nicht. Es war eben nur eine Frage der Zeit, irgendwann würde Kiba verdacht schöpfen, da Sai niemals über Frauen redete, mit ihnen flirtete oder mit ihnen 'Spass' hatte. Und wenn Sai es Kiba nicht selber sagte, hatte ich das mulmige Gefühl, würde es einen großen Knall geben.

„Und wie gehen wir die Sache jetzt an?“, lenkte ich schnell von dem Thema ab. Ich wollte mich am liebsten so wenig wie möglich da einmischen. Als dritte Partei hatte ich schließlich nicht viel zu melden und würde, wenn ich was falsches sagte, nur alles schlimmer machen. Kiba schien kurz zu überlegen, dann grinste er wieder breit und funkelte mich mit großen Augen an, und ich wusste, es war mal wieder an der Zeit für eine von Kibas glorreichen Ideen.

„Was meinste wie geil das wäre, wenn wir drei mit denen morgen auf Shinos Hausparty auftauchen? Alter, ich sag's dir alle Jungs werden sterben vor Neid und den weniger hübschen Mädchen werden die Augen aus dem Kopf fallen!“

Kiba war hin und weg von dem Gedanken, sein Gesichtsausdruck bestehend aus gnadenloser Euphorie und dieser gewissen Prise Dummheit verriet es mir. Erwartungsvoll funkelte er mich an. Und um ehrlich zu sein, fand ich die Idee gar nicht mal so schlecht, als ich mir die Blicke der anderen vorstellte. Natürlich mussten wir aber erst die Mädels rumkriegen. Ich antwortete Kiba nicht, stattdessen, beugte ich mich über die Theke.

„Hey“, ich winkte den Barkeeper zu mir ran, welcher sofort kam, da er im Moment nichts zu tun hatte, „drei Bier für die Mädels da vorne.“

Ich deutete unauffällig auf die Mädchen, welche inzwischen ununterbrochen gackerten, wie die Hühner auf der Stange. Der Barkeeper zwinkerte mir vielsagend zu.

„Geht klar.“

Doch Kiba unterbrach unsere Konversation hektisch:

„Nein, bloß kein Bier! Am besten irgendwas Süßes, oder noch besser irgendwas Edles. Wie wär's mit Wein?“

Fragend schaute ich ihn an: „Echt jetzt? Wein?“

„Klar ! Das beweist Stil!“

Der Barkeeper unterbrach uns amüsiert:

„Wie wäre es wenn ich da was zubereite, was auf jeden fall klappt?“, fragte er. Anscheinend hatte er mehr Ahnung von Getränken und Mädchen als wir. Das war aber nicht besonders wunderlich, als Barkeeper, hatte man schließlich jeden Tag mit Mädchen und Drinks zu tun.

„Hört sich gut an“, bestätigte ich ihm und Kiba nickte ebenfalls. Also begann der Barkeeper souverän einen Longdrink zu mixen, während wir ihm mit Adleraugen beobachteten.

„Perfekt!“, sagte Kiba, als der Barkeeper uns die rosa Drinks präsentierte.

„Echt Jetzt!“, stimmte ich ihm bei, „Super gemacht! Damit kriegen wir die sicher rum!“
 

Der Barkeeper stellte die Getränke auf ein Tablett und lief sofort, charmant lächelnd, zu den Mädchen. Direkt drehte ich mich um, um die Situation analysieren zu können, doch Kiba schlug mir leicht auf den Hinterkopf:

„Aua Alter!“

„Du schaust wie ein kleines, neugieriges Kind man!“, warnte er mich, was mir dann auch im selben Moment peinlich bewusste wurde. Also lehnte ich mich so entspannt an die Bar wie ich nur konnte, dabei kam ich mir jedoch nur noch lächerlicher vor, also setze ich mich ganz normal hin.

Der Barkeeper hatte währenddessen die Aufmerksamkeit der Mädels ergattert. Er plauderte im leichten Ton mit ihnen, so dass sie zu lächeln anfingen und schließlich zu uns hinüber schauten. Ich fühlte mich komischerweise ertappt, was mir ein bisschen unangenehm war, doch dann lächelten sie uns zu und das blonde Mädchen winkte sogar freundlich rüber. Kiba und ich grinsten uns stolz an, sprangen nun selbstüberzeugt von unseren Stühlen und gingen herüber.

„Hallo Mädels“, begrüßten wir sie.

„Danke für die Drinks, Jungs“, sagte das blonde Mädchen.

„Ihr habt echt ne gute Wahl getroffen!“, bestätigte die rothaarige.

Innerlich dankte ich dem Barkeeper tausend Mal dafür. Der würde ein dickes Trinkgeld bekommen.

„Nur das Beste“, bestätigte Kiba, „seit ihr aus Konoha? Ich hab euch noch nie in der Gegend gesehen.“
 

Das rothaarige Mädchen antwortete:

„Das kann wohl möglich sein. In der Bar hier, sind wir auch zum ersten mal. Aber ja wir alle sind aus Konoha.“

Kiba antwortete mit dem plattesten Spruch der Welt:

„Ich wollt schon sagen, so Mädels wie ihr, wärt mir schon öfter aufgefallen.“

Doch der Spruch zog tatsächlich, die Mädchen kicherten.

„Geht ihr noch zur Schule?“, fragte ich, um indirekt ihr Alter zu erfahren.

„Ja, auf die Konoha Gakure High School.“

„Ey, wir auch!“, rief Kiba begeistert, „Krass, dass ich euch noch nie wahrgenommen hab!“

Tatsächlich hatte ich die Mädchen auch noch nie gesehen, was aber nicht weiter wunderlich war, da die Schule weit über 5000 Schüler beherbergte. Nur eins war mir klar, dass das heißen musste, das sie wahrscheinlich älter als wir waren. Dass sie jünger waren schloss ich instinktiv aus. Und in unseren Parallelklassen kannte ich so ziemlich jeden vom Namen her.

Bevor die Mädchen fragen konnten, in welcher Stufe wir waren, und sie somit hinter unser Alter kamen, fragte ich schnell:

„Dann seid ihr doch sicher auch morgen auf Shinos Party?“

„Natürlich!“, antwortete das brünette Mädchen.

„Ja, klasse!“, rief Kiba ganz begeistert, „Wie wär es wenn wir dort gemeinsam aufkreuzen würden? Ein guter Kumpel von uns kommt auch noch mit“

„Ich bin übrigens Naruto, und das ist Kiba“, warf ich dazwischen, da mir Kiba etwas zu schnell ran ging. Wir reichten uns alle die Hände.

Die Brünette stellte sich mit Hiko vor, die Blonde war Chizu und die rothaarige, für die ich mich am meisten interessierte, hieß Karin.

„Also?“, fragte Kiba noch mal nach.

Die Mädchen kicherten leicht, schauten sich dabei fragend an, dann zuckte die Blonde mit den Schultern und die Brünette sagte: „Wieso nicht?“. Die anderen stimmten zu. Und ich merkte zu deutlich, wie sich mir ein Grinsen auf die Lippen schlich.

„Geil!“, freute Kiba sich, „dann muss ich nur noch mit einer von euch Nummern austauschen“

Er holte sein Handy aus der Tasche und drückte es, wie ich nicht anders erwartet hatte, der Brünetten, mit dem super Ausschnitt, in die Hand. Welche sofort damit begann ihre Nummer einzutippen.

„Super! Dann werd ich dich morgen anrufen“, sagte Kiba, als Hiko ihm das Handy zurück gab. Wir verabschiedeten uns freundlich, drehten uns um und grinsten uns gegenseitig vielsagend an. Wir bezahlten, ließen ein dickes Trinkgeld zurück und dankten den Barkeeper vielmals, dann gingen wir ohne ein weiteres Wort zu sagen aus der Bar hinaus. In der Eingangstür begegnete uns dann auch endlich Sai, der uns fragend anschaute.

„Ey Leute, wieso verschwindet ihr schon?“

Doch anstelle zu antworten, hielten sowohl Kiba als auch ich uns den Zeigefinger vorm Mund und machten: „Pssst!“

Sai schaute uns nur äußerst fragend an, dann bugsierten wir ihn nach draußen.

„Was ist den mit euch los?“

„Wir haben grad drei richtig geile Weiber aufgerissen!“, platzte es aus mir hinaus.

„Oh, ja! Und rat mal, Alter, wohin die uns morgen begleiten?!“

Sai brachte ein Lächeln zu Stande:

„Shinos Party?“, fragte er begeistert. Sai ließ sich nichts anmerken und spielte perfekt mit.

„Jackpot! Für jeden eine!“, jubelte Kiba.

„Hört sich gut an“, beteuerte Sai. Meine Euphorie verflog in dem Moment, als ich merkte, dass es sich natürlich nur um Schauspielerei handeln konnte und lediglich Kiba nicht wusste, was hier abging.

„Was?! „Hört sich gut an?“ Weißt du wie geil die aussehen?!“, rief Kiba nun.

„Ich wüsste es wenn ihr nicht aus dem Laden gestürmt wärt“, lachte Sai.

„Ging nicht anders. So bauen wir Spannung auf“, mischte ich mich nun auch wieder in das Gespräch ein und versuchte ebenfalls einfach mitzuspielen, weil mir nichts besseres einfiel. Kiba nickte zustimmend:

„Genau. Es ist nämlich so; erstens wirken wir dann super interessant und zweitens, müssen sie nun mit zur Party kommen, um uns kennen zu lernen.... Und jetzt grübeln sie die ganze Nacht und den ganzen Tag über diese geheimnisvollen Typen, von denen die nicht mehr wissen als die Namen.“

„Ist das euer ernst?“, fragte Sai skeptisch und schaute uns verständnislos an.

„Klar, weißt du wie cool und locker wir jetzt rüber kommen?“

Sai merkte anscheinend, wie ernst wir das meinten, denn plötzlich fing er laut an zu lachen.

„Ihr habt sie wirklich nicht mehr alle!“

„Unterschätz unsere Masche nicht!“, warnte ich ihn.

„Jaja, schon gut. Und wo bekomm ich jetzt mein Bier her?“

Kiba schnaubte abfällig.

„Scheiß aufs Bier! Du. Nein wir alle, haben dafür morgen Sex!“
 


 

x.
 

Ich war so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr. Ich lief grinsend durch das Haus, summte Lieder vor mich hin und dachte nur daran, dass ich heute Abend endlich zum Schuss kommen würde. Ich mein, ich musste zum Schuss kommen! Verdammt, die Nacht war perfekt dafür. Karin kannte mich schließlich noch nicht, ich war einfach nur ein mutiger Fremder, welcher sie in der Bar angesprochen hatte. Das würde sicherlich seine Wirkung zeigen. Also tanzte ich fröhlich durch das Haus, die genervten Blicke die Sasuke mir dabei zu warf, ignorierte ich gekonnt.

Sollte der doch für immer seine Miese-Peter-Rolle spielen, ich würde mich ganz sicher nicht mehr davon runter ziehen lassen. Irgendwann dann war es auch genug für ihn, genervt herrschte er mich an, als ich schon zum dritten Mal ein und das selbe Lied grölte.

„Meine Fresse, Uzumaki, was ist los mit dir?!“

„Geht dich gar nichts an, Mr. Griesgram“, flötete ich.

Angewidert rümpfte er die Nase.

„Ein bisschen dezenter Parfüm hätte es auch getan.“

Ertappt schaute ich an mir runter und roch an meinem Hemd, es musste heute einfach alles perfekt sein. Nicht zu wenig Parfüm und nicht zu viel! Doch ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass der Zigarettenrauch im Haus sein Beitrag leisten würde.

„Ach, klappe Uchiha. Die Weiber stehen auf den Duft“, versicherte ich ihm, wusste jedoch im selben Moment, dass ich absoluten Stuss redete. Sasuke rollte genervt die Augen und wollte schon weiter gehen, doch dann blieb er stehen und fragte:

„Sag bloß, du bist auch heute Abend bei Shino auf der Party?“

„Na klar, ey!“

„Klasse...“

Die Ironie war kaum zu überhören.
 

x.
 

Kurze Zeit später klingelte es an der Haustür, aufgeregt lief ich die Treppe runter und riss enthusiastisch, grinsend die Tür auf. Draußen stand, ebenfalls grinsend, Sai.

„Na, bereit für den Abend ?“, fragte ich, und ertappte mich selber dabei, dass ich bei den Gedanken an heute Abend nur an Karin dachte.

„Natürlich“, erwiderte Sai. Im Gegensatz zu mir, dachte er wohl kaum an eins der Mädchen.

Ungeschickte, vor Aufregung, zog ich mir meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und mein Haustürschüssel und stolperte aus der Haustür raus.

„Ruhig Naruto“, besänftigte mich Sai.

„Bor Sai, das muss heute einfach klappen mit den Mädels!“, rief ich aufgeregt.

„Wird schon werden, bisschen abfüllen und dein Charme spielen lassen“, beteuerte Sai.

In dem Moment fragte ich mich unweigerlich, ob ich überhaupt Charme besaß. Dann musste ich an Sasuke denken und wie locker, leicht er jede haben konnte. Doch da ich keine Lust hatte, über meinen Stiefbruder nachzudenken, vor allem über unser letztes Gespräch, wechselte ich schnell das Thema:

„Sag mal Sai, vielleicht 'ne doofe Frage, aber kommst du damit klar, wenn Kiba eins der Mädels flachlegen würde.“

Die Frage hatte mich schon den ganzen Tag beschäftigt und jetzt war der perfekte Moment dafür sie zu stellen, schließlich war Kiba nun nicht anwesend.

„Ich muss damit klar kommen“, antwortete Sai.

Ich dachte kurz darüber nach, dann offenbarte ich ihm die Gedanken, welche ich nun schon seit Wochen hatte.

„Vielleicht solltest du es ihm sagen. Also nicht das du in ihn verknallt bist, sondern, dass du... na ja, schwul bist. Das würd's vielleicht bisschen einfacher machen, weil du dann zumindest nicht so tun müsstest, als wenn du auf Mädels stehst.“

Sai schaute mich nicht an, ohne seine Gefühle ergründen zu können, sagte er:

„Mach dir keine Sorgen Naruto, ich weiß schon was ich tue.“
 

Ich merkte, dass damit für Sai das Thema abgeschlossen war. Also unterhielten wir uns auf dem Weg nur noch über belanglose Dinge. An dem vereinbarten Treffpunkt, wartete auch schon Kiba auf uns. Er sprang aufgeregt von ein Bein auf das andere, als er uns bemerkte.

„Jungs!“, rief er uns entgegen, „ Heute ist die Nacht der Nächte! Heute werden wir drei die heißesten Mädels der Party abschleppen! Alle anderen werden vor Neid Platzen und wir werden in die Geschichte eingehen.“
 

x.
 


 

Es lief gut.

Wirklich verdammt gut. Wir hatten die Mädels an der Bushaltestelle abgeholt, waren mit ihnen zur Party gegangen und waren direkt damit angefangen sie abzufüllen. Eine Stunde später, waren sie schon ordentlich betrunken. Sie kicherten über alle unsere blöden Sprüche, wurden immer kontaktfreudiger und offenherziger. Auch Sai, Kiba und ich waren gut betrunken. Schließlich wollten wir die Mädels beeindrucken und tranken jedes mal einen mit Bekannten und Freunden, welche in die Küche kamen.
 

Doch natürlich, wie es bei mir nun mal so war, konnte es nicht lange gut laufen. Ich hatte schon den Arm um Karins Schulter gelegt. Wir saßen auf der Theke und unterhielten uns prächtig, dank des Alkohol fast nur über Schwachsinn, trotzdem sie schien mich zu mögen. Kiba und Hiko schienen sich auch mehr als gut zu verstehen und auch Sai spielte mit, er unterhielt sich die ganze Zeit mit Chizu, machte aber natürlich keine Anstalten, dass da mehr liefen könnte. Trotzdem schien ihn Kibas heftige Flirterei nichts auszumachen.
 

„Weist du ich bin nicht das Mädel, welches mit jedem schlääft“, lallte Karin mir betrunken ins Ohr. Mein Kopf war ganz warum von dem ganzen Schnaps und ich hatte mühe Karin's Augen zu fixieren. Sie war hübsch, zweifellos. Heute musste es einfach mit dem Sex klappen.

„Das hab ich mir direkt gedacht“, log ich und stellte mir unweigerlich vor, wie wir beide es auf der Stelle hier auf den Tisch vor allen treiben würden.

„Das ist so süß! Viele denken immer ich wäre so eine, weil ich nicht gerade hässlich bin.“

Doch ich hörte ihr gar nicht mehr richtig zu, ich verlor mich zunehmend, abwechselnd in ihren Augen und in ihren Ausschnitt und merkte immer mehr wie meine Lust stieg, mit jeder Berührung die zustande kam.

„Du bist super sexy“, sagte ich noch, bevor wir auf einmal von einem schrillen Schrei unterbrochen wurden.

„Du scheiß Idiot!“, rief Hiko aufgebracht.

Ich brauchte ein wenig Zeit um zu registrieren was passiert war: Über Hikos weißes Top war roter Alkohol verschüttet worden. Kiba stand geschockt neben ihr und beide sahen Sai mit großen Augen an, der brachte ein komisches Grinsen zu Stande und brüllte gegen die Musik an:

„Tschuldigung, war nicht extra.“

„Man ey, wie kann man so blöd sein und einfach sein Glas verschütten?!“

Während Karin und ich auf der Theke saßen, hatten Kiba und Hiko es sich neben uns auf den Boden bequem gemacht, weil sie betrunken so hatten lachen müssen, dass sie auf den Boden gelandet waren. Sai und Chizu saßen direkt daneben, ebenfalls auf der Theke. Sai hatte also sein Getränk direkt auf Hikos Kopf schütten können. Die Sülze tropfte aus ihren Haaren hinaus.

„Echt man, Sai!“, rief Kiba aufgebracht.

„Ich geh ins Bad!“

Hiko stapfte davon. Kiba folgte ihr sofort wie ein Dackel.

„Perfektes Timing Sai“, bemerkte Chizu. Karin schien gar nicht zu verstehen und fragte:

„Wie, was ist passiert?“

„Die beiden waren kurz davor gewesen miteinander rumzumachen, da hat Sai sein Getränk verschüttet. Auf Hiko“, erklärte Chizu.

Sai zuckte mit den Schultern, er wirkte nicht gerade reumütig, eher gleichgültig und fast schon zufrieden...

Und da viel es mir wie Schuppen von den Augen.
 

„Ich muss mal kurz mit Sai reden“, sagte ich zu Karin und ohne auf ihre Reaktion zu warten, packte ich Sai am Arm und zog ihn weg von den Mädels, aus der Küche raus, in den Flur.

„Ich dachte du kommst damit klar?“, schrie ich gegen die Musik an.

Ich war sauer auf Sai, da er mir erst Gewissheit gegeben hatte und nun so eine auffällige Nummer abzog. Natürlich hatte er das Getränk nicht aus versehen über Hiko's Kopf geschüttelt. Der Wichser hatte verhindern wollen, dass sie sich küssten. Er war verdammt nochmal eifersüchtig und kam kein Stück mit dieser Situation klar.

Und als er antwortete, „Ich weiß nicht was du meinst“, wurde mir bewusst, wie betrunken der Kerl dazu noch war.

„Ach, vielleicht die Tatsache, dass du dein Getränk über Hiko's Kopf verschüttet hast? Und tu nicht so, als wäre es keine Absicht gewesen.“

Sai schien kurz zu überlegen, dann gab er es zu.

„Sorry, Alder, kam so über mich“,

Er grinste und ich wusste nicht was ich sagen sollte, weil dieses Verhalten so untypisch für Sai war, und ich nicht wusste, wie ich damit umzugehen hatte. Eigentlich war er immer der Vernünftige von uns Dreien gewesen.

„Du bist ja schlimmer als jedes eifersüchtige Mädchen“, stellte ich schließlich fest.

Ich strich mir überfordert übers Gesicht. Was für eine beschissene Situation, ich hatte gewusst, dass es irgendwann aus dem Ruder laufen würde.

„So kannst du nicht weiter machen“, warnte ich ihn.

„Naruto, ich komm schon klar!“, beteuerte er mir.

Doch das hatte ich schon mal gehört. Und er war viel zu betrunken, um bei klaren Verstand sein zu können. Am Ende würde er eine noch viel größere Scheiße bauen. Im schlimmsten Fall würde er sogar noch Kiba seine Liebe gestehen und das war's dann mit unserer Dreiergruppe. Auch wenn ich mich im Nachhinein in diesem Moment wie das größte Arschloch fühlte, konnte ich nicht anders: „Sai mach kein Scheiß. Wehe es kommt raus, dass du auf Kiba stehst. Das geht nur schief.“

Sais Miene blieb unergründlich, er schaute mich einfach nur an, dann sagte er: „Komm wir gehen mit den Mädels 'ne Runde tanzen.“
 

Ohne auf meine Worte einzugehen verließ er also den Flur und ging wieder in die Küche. Ich folgte ihm verdutzt und wusste nicht, wie ich sein Verhalten deuten konnte. Hieß das etwa, dass er begriffen hatte oder ignorierte er mich nun einfach? Doch ich sollte keine Antwort bekommen, denn schon hatte er die Mädels gefragt, ob sie tanzen wollten. Begeistert bejahten die beiden. Also folgte ich den Dreien ins Wohnzimmer wo die Anlage aufgebaut war. Der Raum war stickig, Zigarettenqualm hing in der Luft und trotzdem roch man den Schweiß der tanzenden Leute. Mehr Leute als in den anderen Räumen hielten sich hier auf. Die Möbel waren komplett an die Seiten gestellt. In der Mitte tanzten Leute ausgelassen und lasziv zu Hip-Hop Musik. Ich verbannte meine Sorgen über Sai, wollte ihm zu dem nun aus den Weg gehen, weil er mich auf gewisser Weiße mit seiner leichtsinnigen Handlung wütend gemacht hatte, also nahm ich Karin's Hand und zog sie in die Menge, weit weg von Sai. Sie ließ es geschehen und schon bald fanden wir uns mitten in der Menge wieder und tanzten ebenfalls ausgelassen. Ich war zwar nicht der beste Tänzer, dafür tanzte sie um so besser. Sie scheute sich nicht mir ihre Reize zu zeigen. Sie schwang ihre Hüfte, streifte sich durch die Haare und schaute mich immer wieder verführerisch an, ich legte meine Hände auf ihre Hüfte, durch die Menschenmasse drehten wir uns ein wenig und als ich den Blick von Karin wandte, blickte ich direkt in zwei dunkle Augen.

Ich musste unweigerlich zugeben, dass ich ein wenig erschrak.

Auf der Couch, welche man an die Wand gestellt hatte, saß Sasuke locker und lässig, wie eh und je....und schaute mich an.

Perplex hielt ich inne mit dem tanzen, merkte jedoch, dass das zu auffällig gewesen wäre, und tanzte nun leicht weiter. Auf Grund der Menge drehten wir uns wieder, so dass Sasuke nun nicht mehr in meinem Blickfeld war, was mich zwar irgendwie erleichterte, trotzdem fühlte ich mich beobachtet und als wir uns nach einer Weile wieder drehten, und Sasuke somit wieder in meinem Blickfeld war und mich immer noch anstarrte, konnte ich nicht anders.
 

„Karin?“,

„Hm?“

„Ich hol mal eben was zu trinken, ja? Ist Bier ok?“

„Ja klar!“
 

Doch in Wirklichkeit war das nur ein Vorwand, ich manövrierte mich aus der tanzenden Meute raus, was gar nicht so einfach war, weil es sich nur um Betrunkene handelte ( einschließlich mir ) und ging so auffällig wie möglich zu Sasuke rüber, der sah das natürlich kommen, weil er auch nicht nur einmal die Anstalten gemacht hatte, für eine Sekunde weg zu gucken. Ich lies mich auf den Platz neben ihm fallen.

„Was soll die Scheiße, Uchiha?“, fragte ich noch relativ gelassen, ob wohl ich irgendwie ein wenig nervös war.

Spöttisch, grinsend schaute er mich an:

„Was soll was?“

„Na, die Tatsache, dass du mich beobachtest, als wäre ich ein Mädchen auf das du stehst oder so?“

„Tss. Bild dir nichts ein. Schon mal daran gedacht, dass ich Karin beobachte?“

„Ich- äh“, fing ich an und in diesem Moment wurde mir peinlich bewusst, dass ich in Gewisser weiße schon wieder was ganz anderes von Sasuke gedacht hatte. Erst mal die Sache, dass Sasuke und ich uns besser verstanden als früher und nun auch noch das. Wie kam ich auf die scheiß Idee, dass Sasuke mich beobachtete? Karin als Grund war doch wirklich viel plausibler...

Ich brachte kein Wort mehr heraus, Sasuke ebenfalls nicht, aber wohl aus einem völlig anderen Grund als ich. Ich stand auf und auch nur ohne ein Getränk zu holen, quetschte ich mich wieder durch die Menge zu Karin und fragte sie:

„Lust mit zu mir nach Hause zu kommen?“

„Gerne!“

Sie hatte nichts von Sasukes und meinem Gespräch mitbekommen. Ich wollte nur noch aus dieser Situation hier flüchten. Ich war echt ziemlich beschämt, da ich wirklich gedacht hatte, dass Sasuke mich angestarrt hatte. Andererseits konnte ich aber auch immer noch nicht glauben, dass Sasuke sich wirklich kein Stück verändert hatte!

Irgendein Teil von mir wollte das einfach nicht wahrhaben. Ich war überzeugt davon, dass sich im letzten Jahr etwas zum positiveren veränderte hatte. Und wie doof das jetzt auch klang, mich wurmte es, dass Sasuke es anders sah.
 

...War das irgendwie verständlich ?
 

x.
 

Ich würde endlich zum Abschuss kommen. Verdammte scheiße. Endlich!

Erstes Mal mit jemanden den man liebt? Kein bock mehr zu warten! Ein Mädel, welches ich in der Bar aufgerissen hatte, musste reichen. Und außerdem war sie einfach super hübsch.
 

Ich wollte Sex. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach nur Sex!

Und keine Gedanken mehr an Sai oder vor allem an Sasuke verschwenden...
 

„Hier wohn ich!“, sagte ich als wir nach einem halb stündigen Weg, auf dem wir immer wieder angehalten hatten um miteinander rumzumachen, endlich mein Zuhause erreicht hatten.
 

„Wow, nicht gerade klein“, staunte Karin, als sie das Uchiha Anwesen begutachtete.
 

„Bin dran gewöhnt“, prahlte ich ein wenig und zog sie mit mir zur Haustür.
 

Ich merkte wie der Schlüssel nicht so recht passen wollte, weil ich aufgeregt und auch ein wenig betrunken war. Ich musste mich zwar anstrengen, doch nach ein paar wenigen Sekunden war auch diese Hürde geschafft.
 

Ich war zuversichtlich was die Sache mit Karin anging. Schließlich war sie schon in meinem Haus, also was sollte noch schief gehen?
 

Wir torkelten, mehr oder weniger lachend und küssend in das Haus hinein und zogen uns ungeschickt unsere Schuhe aus.
 

„Möchtest du was trinken?“, fragte ich.
 

„Gerne!“
 

Wir gingen also zu erst in die Küche, wo sich Karin auf den Tisch setzte und direkt ihre Jacke auszog. Sie lies ihre Beine hin und her schwingen. Ich machte den Kühlschrank auf und holte zwei Bier heraus, nachdem ich die Flaschen geöffnet hatte, reichte ich ihr eins und setzte mich neben sie auf den Küchentisch. Ich streichelte ihr durchs Haar und wollte sie näher an mich ran ziehen, um sie zu küssen, doch sie wich grinsend aus.
 

„Nicht so zügig, Naruto“, kicherte sie und nahm einen großen Schluck von ihrem Bier, „wo ist eure Toilette?“
 

Ein bisschen enttäuscht sagte ich: „Direkt neben dem Eingang.“
 

„Gut, dann geh ich mich erst mal ein wenig frisch machen.“

Sie sprang vom Küchentisch, warf mir noch ein Handkuss zu und ließ mich somit auf heißen Kohlen sitzen. Aber das war ok, schließlich würde sie ja wieder kommen.

Ich nahm erst mal einen großen Schluck vom Bier zur Beruhigung und grinste über beide Ohren. Jackpot!

Es dauerte ein wenig, doch schließlich hörte ich die Tür zuknallen, und mein Grinsen nahm wieder zu. Ich hörte sie den Gang wieder hoch kommen, doch verwundert musste ich feststellen, dass es sich nicht um Karin handelte, welche dort in der Tür stand.

„S-sasuke!“

Scheiße, was machte der denn schon hier?!

„Was ist?“, fragte er und ging zum Kühlschrank.

„Wieso bist du schon zuhause?“, zischte ich aufgebracht. Sasuke schaute mich verwundert an.

„Ich hatte keine Lust mehr“

Dann wandte er sich wieder dem Kühlschrank zu.

„Ja ok, verständlich“, brabbelte ich planlos drauf los, „war auch nicht so gut die Party. Ich will jetzt auch nur noch ins Bett und mich erholen. War ganz schön anstrengend und ich-“

Sasuke schaute mich verständnislos an und runzelte skeptisch die Stirn.

„Was ist los mit dir?“

Ich wollte einfach auf gar keinen Fall, dass Sasuke Karin sah und umgekehrt, schließlich wusste ich, dass mein Plan dann doch noch gehörig schief gehen konnte. Sasuke würde mir wieder alles verderben.

„Sasuke, bitte, geh einfach nach oben“, flehte ich ihn an.

Dann schien es bei ihm klick zu machen.

„Hast du Karin abgeschleppt?“, fragte er und bevor ich antworten konnte, hörten wir beide, wie die Badezimmertür auf ging und jemand den Gang hoch torkelte.

Karin kam die Tür rein, grinsend, schaute mich an und bemerkte geschockt Sauske. Wir standen beide reglos in der Küche und starrten Karin an. Karin's Blick blieb natürlich an Sasuke hängen und sie lief schließlich rot an.

„S-Sasuke?“

Mir kam diese Situation verdammt bekannt vor und ich sah jetzt schon meine Chancen davon schwimmen...

„Was machst du den hier?“, fragte sie merklich aufgeregt.

„Ich wohne hier.“

„Wow, ich wusste gar nicht, dass ihr Brüder seit!“, sagte sie und schaute zwischen mir und Sasuke hin und her.

„Stiefbrüder!“, antworteten wir gleichzeitig und ich warf Sasuke daraufhin einen bösen Blick zu. Immer musste er mir alles kaputt machen, er machte nicht mal Anstalten zu gehen, deswegen ergriff ich nun die Initiative:

„Karin, sollen wir in mein Zimmer gehen?“

„Ähm,“, sie schaute nochmals aufgeregt zu Sasuke rüber, „ich glaub, ich sollte jetzt lieber nach Hause gehen.“

Es wunderte mich nicht mal mehr.

„Bist du dir sicher?“, harkte ich noch mal nach.

„Ja, es ist besser so.“

Sie konnte nicht einmal mehr ihren Blick von Sasuke nehmen.

„Ok, schade“, ich versuchte gar nicht erst sie umzustimmen, mir war schon klar was passiert war.

Sasuke war passiert.
 

„Ich bring dich noch zur Tür“, teilte ich ihr mit, tat dies aber nur aus reiner Höflichkeit, am liebsten wäre ich direkt, wie ein trotziges Kind auf mein Zimmer gegangen, weil ich nicht bekommen hatte, was ich wollte.

Karin schnappte sich ihre Jacke, lächelte Sasuke noch mal zu und wünschte ihm noch einen gute Nacht. Dann brachte ich sie zur Tür, wo wir uns ohne großartige Worte, mit einer Umarmung, verabschiedeten. Mir war es in diesem Moment sogar egal, wie sie mitten in der Nacht nach Hause kam. Ich knallte die Haustür zu und stapfte den Flur entlang. Doch bevor ich die Treppe hinauf, in mein Zimmer, verschwand, brüllte ich Sasuke noch ein: „Danke, du Arsch!“ entgegen.
 

x.
 

Puh, mir gefällt das Kapitel nicht wirklich. Es ist zu oberflächlich und es passiert zu wenig. Ja, ich bin irgendwie unzufrieden. Aber im Moment weiß ich es nicht auszubessern, also stell ich es online. ( Außerdem hab ich keinen Nerv mehr auf dieses Kapitel. -.- )

Andererseits mochte ich es, Kiba und Naruto im ersten Teil mal ganz unbefangen da zu stellen. Zwei Idioten und die Frauen eben :D.
 

Und ja, ich weiß, ihr wartet, dass was „passiert“. Im Moment steht die Storyline für die nächsten vier Kapitel und somit kann ich euch guten Gewissens sagen: Es fängt an zu rollen... da kommt was ! Das muss ich euch jetzt einfach mal sagen, nach dem das, dass gefühlt langweiligste Kapitel in Mittendrin + Außenvor war. Also ihr dürft gespannt sein Und JA auch schon auf das nächste Kapitel! ;-)
 

Nächstes Kapitel kommt spätestens am 14. Oktober !
 

Cheers!

Karins Charme

Kapitel 3: Karins Charme
 

Wieder tanzte ich mit Karin auf Shinos Party. Ich hatte das Gefühl, dass sie noch hübscher und aufreizender aussah als beim ersten Mal. Eng umschlungen bewegten wir unsere Körper sanft zu der Musik. Alle schienen uns zu beobachten, selbst aus der hintersten Ecke nahm ich die Blicke war. Ich konnte den Neid deutlich spüren und genoss es sehr. Ich fühlte mich gut. Karin und ich waren kurz davor uns zu küssen, doch Millimeter bevor sich unsere Münder trafen, begann ich zu schrumpfen. Geschockt merkte ich, wie ich immer kleiner wurde und Karin immer mehr in weite Ferne zu rücken schien. Ich schaute an mir hinunter, und stellte fest, dass meine Haut immer mehr Falten bekam. Meine Hände sahen aus wie die von einem sehr alten Mann. Karin schaute auf mich hinunter und schenkte mir mit ihrem Blick nicht mehr als Ekel, auch die Blicke aller anderen Gäste waren nun nicht mehr neidisch, sondern lediglich angewidert. Doch dann wandelte sich ihr Ausdruck plötzlich in blankes Staunen um. Ich begriff jedoch, dass dieser Wandel nicht mir galt, sondern der Person hinter mir. Ich drehte mich um, und sah wie Sasuke auf uns zu kam. Er ging an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Dann nahm er sich Karins Kopf und küsste sie leidenschaftlich. Alle klatschten begeistert und Karin schien dahin zu schmelzen vor Glück.

Schließlich drehte sich Sasuke zu mir um, blickte zu mir hinunter, machte den Mund auf, doch anstelle das er etwas sagte, wie ich erwartete, erklang nur eine schrille Melodie. Fragend schaute ich ihn an.

Er machte wieder den Mund auf, doch wieder keine Worte, nur der penetrante Klang ...
 

...
 

Erschrocken riss ich die Augen auf und schnappte nach Luft.

Durchgeschwitzt musste ich feststellen, dass es nur ein Traum gewesen war und die Melodie der nervige Klingelton meines Handys war.

Ich brauchte einige Sekunden um mich zu sammeln, dann schlug ich genervt die Bettdecke bei Seite und schaute mich um, entdeckte mein Handy jedoch nicht. Lediglich meine Hose, welche auf dem Zimmerboden lag, an der Stelle wo ich sie gestern ausgezogen hatte. Ich stand auf, merkte direkt ein stechendes Gefühl in meinem Kopf und die Schwäche in meinen Beinen.
 

„Scheiß Alkohol … “, murmelte ich, taumelte zu meiner Hose, und fischte mein Handy hinaus, was inzwischen aufgehört hatte zu klingeln. Ich schaute auf das Display: Vier verpasste Anrufe von Kiba, eine SMS und es war noch nicht einmal zwölf Uhr. Und das nach einer durch gezechten Nacht. Also musste irgend etwas besonderes passiert sein; mein erster Gedanke war, dass Kiba wahrscheinlich Hiko abgeschleppt hatte, meinen zweiten Gedanken verlor ich daran, dass ich gestern, was Karin anging, versagt hatte.

Doch bevor ich daran noch weitere Sekunden verschwenden konnte, begann mein Handy erneut zu läuten. Wieder war es Kiba, dieses mal nahm ich direkt ab.
 

„Morgen Kiba“, nuschelte ich und musste dabei gähnen. Ich war noch ziemlich fertig von gestern, im Gegensatz zu Kiba, wie es schien, denn dieser brüllte in sein Handy hinein:

„Meine Fresse Naruto! Gehst auch mal an dein Handy ran?!“

„Bist du doof Kiba?“, fragte ich nun etwas wacher, da ich nicht mit solch einer Lautstärke gerechnet hatte, „Hast du mal auf die Uhr geguckt?“

„Jaja“, wimmelte er direkt ab, „aber es gibt nun mal wichtigeres als schlafen.“

„Niemals.“

„Naruto, ich muss dir unbedingt was erzählen!“

Ich gähnte noch mal herzhaft, ehe ich fragte:

„Worum geht’s denn?“

Ich vermutete, dass es um Hiko gehen würde, doch falsch gedacht.

„Es geht um Sai!“

Sofort war ich hellwach. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Er hat Kiba seine Liebe gestanden! Das war mein erster Gedanke.

Und ich merkte wie die Anspannung in meinen Muskeln kroch. Unweigerlich musste ich schlucken und verwünschte die betrunkene, eifersüchtige Version von Sai, die mir gestern unter die Augen gekommen war. Ich hatte es im Gefühl gehabt, dass das schief gehen würde und trotzdem hatte ich nichts unternommen. Ich hatte Sai aus den Augen gelassen und nun würde ich dafür die Quittung bekommen. Ich totaler Idiot. Das war's dann mit unserer dreier Truppe. Schluss, Aus, Ende.

„Ähm, um Sai? Was ist mit ihm?“, fragte ich.

Ich spielte den Ahnungslosen, weil alles andere wahrscheinlich nur nach hinten los gegangen wäre. Wahrscheinlich hätte ich sogar Stress mit Kiba bekommen, wenn er mit bekam, dass ich schon seit einem verdammt langen Jahr davon wusste!

„Du wirst es nicht glauben können. Er hat mir gestern ein Geständnis gemacht, wo ich niemals mit gerechnet hätte! Ist dir schonmal aufgefallen, dass Sai eigentlich nie über Mädchen redet oder geredet hat?“, fragte Kiba und ich hörte wie aufgeregt er war und ich war mir nun zu hundert Prozent sicher, dass Sai es ihm gestanden hatte. Scheiße.

„Ähm, keine Ahnung“, log ich, hätte aber innerlich verzweifeln können.

„Denk mal drüber nach, mir ist es an sich auch nicht aufgefallen, aber als ich darüber nach dachte … “

Ich konnte Kibas Geschwafel, um den heißen Brei herum, nicht viel länger mehr ertragen. Ich war zu nervös, und wollte einfach nur, dass er es aussprach und mir darauf hin sagte, was er davon hielt! Ich wollte Gewissheit.

„Was hat Sai dir gestanden?“, fragte ich deswegen direkt hinaus.

„Alter, halt dich fest! Sai. Ist. schwul!“

Und das war es. Pause. Kiba sagte nichts weiter, wartete auf meine Reaktion. Und ich sagte nichts, weil ich mit mehr rechnete. Doch da kam nichts weiter.

„Hallo? Naruto? Noch dran?“,fragte Kiba verwundert, als ich nach Sekunden immer noch nichts gesagt hatte.

„W-wow“, log ich, „unglaublich!“

Ich war ein schlechter Lügner, doch Kiba kaufte es mir ab:

„Krass oder?!“

Ich war verdutzt darüber, dass es so schien, als wäre das alles was Kiba zu sagen hatte, doch ich wollte auf Nummer sicher gehen.

„Und hat er noch was gesagt?“, fragte ich so beiläufig wie möglich, doch man hörte zu deutlich die Anspannung in meiner Stimme.

„Wie? Was denn noch?“, fragte Kiba verwundert und empört zugleich, „reicht das denn nicht?“

Und mit einem Schlag fiel alle Anspannung von meinen Schultern. Er hatte Kiba nicht seine Liebe gestanden! Er hatte ihm nur gesagt, dass er auf Typen im allgemeinen stand! Am liebsten hätte ich Sai in diesem Moment geknutscht! Auch wenn das nicht gerade der beste Vergleich war ...
 

„Doch, doch! Aber ich bin nur so … geschockt!“, lenkte ich ab, war aber so erleichtert wie noch nie.

„War ich auch, Alter. Hat er mir einfach gestern auf der Party gesagt, als wir uns zufällig draußen getroffen hatten. Einfach so! Ich mein ich hab da echt nichts gegen, aber man, dass kam echt unerwartet! Ich versteh nicht, wieso er es uns nicht vorher schon gesagt hat.“

„Keine Ahnung. Öhm, vielleicht wollte er uns erst mal besser kennen lernen, damit er sich sicher sein konnte, dass wir nichts dagegen haben würden“, schlug ich vor, um zu überspielen, dass ich davon schon lange wusste.

Kiba schien zu überlegen, er sagte wenige Sekunden nichts, doch dann stimmte er mir zu.

„Ja, vielleicht. Klingt jedenfalls plausibel. Wahrscheinlich war das gestern dann zu viel für ihn, dass wir ihm die Perle aufgedrückt hatten, mein ich. Und wuuusch, in Verbindung mit dem ganzen Alkohol, kam es in ihm hoch.“
 

Ich konnte gar nicht beschreiben, wie erleichtert ich war. Im Prinzip hatte ich alles was ich wollte und dafür dankte ich Sai innerlich. Er hatte Kiba gestanden das er schwul war, aber eben nicht seine Liebe. Und das würde es alles ein wenig erleichtern.

„Was war eigentlich mit dir?“, harkte Kiba auf einmal nach, „du und Karin, ihr wart auf einmal weg. Was lief da?“

Ich stellte mir Kiba vor, wie er auf der anderen Seite der Leitung vielsagend grinste.

„Da lief nichts“, gab ich grummelnd zu, „ ich hab sie mit nach Hause genommen, als sie dann Sasuke in der Küche sah, hat sie sich direkt verzogen, weil sie anscheinend nicht wusste, dass er hier ebenfalls wohnt.“

„Man, scheiße, Alter! Immer dieser Idiot von Sasuke!“

Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr Kiba mir damit aus der Seele sprach. Doch ich wollte nicht weiter über meine Niederlage sprechen, es brachte ja eh nichts, also lenkte ich das Thema in eine andere Richtung:

„Aber erzähl du mal, was lief da noch mit dir und Hiko? Sie schien ja nicht abgeneigt zu sein!“

Diesmal war ich der jenige der grinsen musste, auch wenn ich versagt hatte, so gönnte ich meinem besten Freund das Glück um so mehr.

Doch als er anfing zu sprechen, wusste ich sofort, dass auch bei ihm was schief gelaufen war, den seine Euphorie war verflogen

„ … Ja, also. Wir hätten uns ja fast geküsst. Und wie du weißt, hat Sai dann ja das Getränk über Hiko geschüttet.“

An der Art wie er es sagte, glaubte er wirklich daran, dass Sai es nicht extra gemacht hatte.

„ Wir gingen also ins Bad, Hiko bekam die Scheiße nicht wirklich raus, und dann lief den ganzen Abend nichts mehr, weil sie nur noch schlecht drauf war, da ihr Shirt und ihre Haare ruiniert waren und sie anscheinend gar nicht damit umgehen konnte. Die ist so zur Oberzicke mutiert, Naruto, das glaubst du gar nicht! Schrecklich. Also hab ich sie irgendwann sitzen lassen und hab mich mit Gaara und den anderen amüsiert.“

„Naja, wie traurig es auch ist, kennen wir doch, dass wir keinen Erfolg bei Mädels haben.“

Ich fing an zu lachen, weil es doch sowie immer gelaufen, und dieser Abend eben keines Falls irgendwie besonders gewesen war. Deswegen war es besser, es mit Humor zu nehmen. Doch Kiba lachte nicht.

„Du Naruto, da ist noch was, was ich dir sagen sollte“, fing er zögernd an

und ich merkte die Unsicherheit in seiner Stimme zu deutlich, und direkt kam mir wieder der Gedanke, dass Sai es ihm doch gesagt hatte. Doch meine Vermutung wurde direkt widerlegt, als er sagte:

„Es geht um Hinata.“

Und diesmal war ich wirklich verwundert. Damit hatte ich kein bisschen gerechnet. Es ging um Hinata? Um meine Ex-Freundin?

„Erzähl“, sagte ich nur und wartete gespannt auf das, was nun kam.

„Also … wie gesagt, nachdem Hiko zur Oberzicke mutiert war, hab ich mich mit Gaara, Tenten und den anderen amüsiert. Hinata war natürlich auch dabei. So wie immer eben. Und Naruto, wir haben uns echt super verstanden! Ich muss sagen, ich hab Hinata noch nie so locker erlebt zu vor. Sie war wie ein ganz anderer Mensch. Total süß … “

Kiba machte eine Pause, in der er mir die Chance lies etwas zu sagen, doch ich hielt meine Klappe und wartete darauf, dass Kiba weiter redete. Schließlich wusste ich bis dato noch nichts mit dem Gespräch anzufangen.

„Jedenfalls hab ich sie dann auch nach Hause gebracht. Mädchen sollte man ja nicht alleine Nachts durch die Gegend laufen lassen … Und ich schwör dir Naruto da lief nichts, rein gar nichts! Obwohl ich sie am liebsten geküsst hätte, nur da sie deine Ex-Freundin ist, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Also habe ich es gelassen.“

Dann verstummte er und ich spürte nur zu deutlich Kiba's Nervosität, als er auf meine Antwort wartete. Und natürlich wusste ich auch ohne das Kiba die Frage gestellt hatte, dass er mich fragte, ob ich es Ok fand, wenn Kiba was mit meiner Ex-Freundin hatte. Ich konnte nicht anders, direkt nahm mein Mund das größte Grinsen an und ich brüllte begeistert ins Telefon:

„JA, MAN!“

Von der anderen Leitung hörte ich erst mal nicht.

Kiba schien verwirrt, wahrscheinlich hatte er nicht mit so einer Reaktion gerechnet. Unsicher fragte er:

„Eh, wie?“

Im Prinzip war es ganz einfach, ich war damals nicht mit Hinata zusammen gekommen, weil ich in sie verliebt gewesen war, sondern eigentlich nur, weil Kiba so begeistert von der Idee gewesen war, dass man jemanden hatte, mit dem man rummachen konnte.

(Was für eine Ironie!)

Es war so, dass ich nie mehr als Freundschaft für Hinata empfunden hatte, deswegen war ich dementsprechend auch nicht sauer oder eifersüchtig, wenn ein anderer Kerl was von ihr wollte.

Als Hinata damals bemerkt hatte, dass ich nicht ihn sie verliebt gewesen war, und ihr somit nur was vorgespielt hatte ( es tat mir heute immer noch leid), war ihre Reaktion für mich daraufhin so unerwartet gewesen, dass ich sie nur völlig erstaunt mit offenen Mund anschauen konnte. Sie war nicht mal ein bisschen sauer auf mich gewesen, im Gegenteil sie hatte mich sogar besser verstanden als ich mich selber, zu diesem Zeitpunkt. Daraufhin hatte ich nur feststellen können, was Hinata doch für ein klasse Mensch war. Und so ein toller Mensch, hatte ebenfalls nur einen der besten Menschen an seiner Seite verdient. Und für mich gab es keinen besseren, aufrichtigeren Menschen als meinen besten Freund Kiba Inuzuka!

Allein die Tatsache, dass er erst mal fragte, bevor er etwas mit Hinata anfing, bewies mir wieder, was für ein guter Mensch er war.

„Kiba“, fing ich nun etwas ruhiger an, „Nimm sie dir! Wenn du es mit ihr ernst meinst, dann steh ich vollkommen dahinter. Und das mein ich echt so.“

„Wirklich?“, fragte er nochmal ziemlich verwundert.

„Wenn du mir versprichst, dass das nicht nur für eine schnelle Nummer ist, ja!“

Ich hörte Kiba am anderen Ende der Leitung lachen:

„Bor Naruto, du weißt nicht was ich für eine scheiß Angst wegen deiner Antwort hatte, ich hatte echt was vollkommen anderes erwartet. Und dann sowas! Und ja ich mein es ernst. Hinata ist einfach kein Mädchen für eine Nacht.“

Ich lächelte, da ich wusste das Kiba die Wahrheit sagte und weil sich endlich jemand um Hinata bemühte, der es auch wert war!

„Dann schnapp sie dir, Alter!“

Damit gab ich ihm das endgültige Go.

„Ich werd sie auf jeden fall die Tage in der Schule um ein Date bitten. Danke, danke Naruto! Du bist der Beste!“

„Ich weiß!“

Ich musste Grinsen und war mir sicher, dass Kiba es am anderen Ende der Leitung ebenfalls tat.

„Dann sorry nochmal, dass ich dich geweckt hab, aber es musste einfach sein. Leg dich nochmal schlafen, Alter! Wir hören voneinander. Machs gut““

„Du auch!
 

Immer noch grinsend legte ich auf, und bemerkte dabei, dass ich ja noch eine SMS bekommen hatte, ich rechnete damit, dass diese ebenfalls von Kiba war, doch es handelte sich um eine unbekannten Nummer. Ich öffnete die SMS direkt und traute meinen Augen nicht:
 

Hey, Naruto!

Tut mir leid, dass ich gestern so schnell abgehauen bin.

War nur so geschockt, dass Sasuke da war, schließlich ist er bei mir in der Stufe, und das war mir unangenehm, ihn so zu begegnen.

Auf jeden fall, denke ich, sollte ich das wieder gut machen.

Hast du heute Nachmittag Zeit?
 

Karin :-* <3
 

Ich las die SMS nochmal und nochmal und nochmal, während mein Grinsen immer weiter zunahm.
 

„Verdammt ja!!!“, schrie ich vor Freude durch mein Zimmer.. Aufgeregt tippte ich die Antwort ein:
 

Guten Morgen!
 

Macht echt nichts wegen gestern Abend, kann ich ja verstehen!

Was schwebt dir vor? Kino, Schwimmen, Essen gehen?
 

Naruto :-*
 

Mein Grinsen nahm nicht ab, während ich auf die Antwort wartete, aufgeregt hüpfte ich durchs Zimmer, nicht mal mein Kater konnte mich davon abhalten, so euphorisiert war ich. Ich hatte doch nicht versagt, dass mit Sasuke war ihr einfach schlicht weg unangenehm gewesen. Und ja das ergab sogar Sinn!

Schließlich war er in ihrer Parallelklasse und sie sah ihn jeden Tag auf dem Schulflur und nicht im Haus, von dem Typen der sie gerade abschleppte.

Als mein Handy in meiner Hand klingelte, öffnete ich aufgeregt die SMS.
 

Ich dachte daran, dass ich einfach zu dir komme.

Ich bring einen guten Wein mit und wir machen es uns bei dir gemütlich, wie wäre das?
 

:-***
 

Zwar gefiel mir diese Idee nicht wirklich, da wir dann schon wieder bei mir Zuhause waren und wieder gestört werden konnten, doch ich hatte Angst es kaputt zu machen, wenn ich wieder sprach, also tippte ich eine SMS in der ich zustimmte. Vielleicht war das ja auch gar nicht schlecht, schließlich konnten wir dann direkt damit weiter machen, womit wir gestern aufgehört hatten. Ob das wohl auch ihr Gedanke war? Schließlich wollte sie sogar Wein mitbringen.
 

Egal was sie vor hatte ...
 

Verdammt, ich hatte ein Date!
 

x.
 

Karin und ich befanden uns draußen auf der Terrasse. Sie trank schon ihr zweites Glas Wein, während ich noch an meinem ersten nippte. Um ehrlich zu sein fand ich die Plörre zum würgen. Aber was tat man nicht alles, um eine Frau rum zu bekommen. Da trank man selbst ekligen Wein.

Die Unterhaltung mit Karin schien immer ein wenig zu stocken. Was definitiv nicht an mir lag. Schließlich setze ich die geballte Kraft meiner Gesprächsthemen ein; ich erzählte von meinen glorreichen Streichen, über leckere Nudelsuppen bis hin zu wilden Partys. Karin dagegen schien immer etwas abwesend und schaute öfter mal von draußen, hinein zur Haustür. Doch ich wollte es nicht wahrhaben, dass ich der Grund dafür war. Schließlich hatte sie mich um ein Date gebieten! Nicht mal, als sie schon ihre zweites Glas Wein auf hatte, wurde sie gesprächiger oder lockerer. Ich war gerade dabei ihr von dem Tag zu erzählen, als Kiba und ich auf das höchste Dach von Konoha geklettert waren, als Karin ihr Verhalten auf einmal schlagartig änderte. Wie von der Tarantel gestochen schaute sie mir auf einmal tief in die Augen, lächelte ihr schönstes Lächeln und legte ihre Hand auf meinem Arm.

„Die Story ist echt der Hammer!“, lachte sie mir entgegen.

„Hä? Ich hab doch noch gar nicht zu ende erzählt“, brachte ich verwirrt hervor.

„Ja, aber ich mein sie ist jetzt schon ein Knaller!“, versicherte sie mir.

„Öh, ja. Wenn du das meinst, also auf jeden fall sind wir dann da hoch und wussten nicht mehr so recht wie wir-“

„Oh, Sasuke!“

Meine Miene verfinsterte sich direkt. Karins Miene nahm den glücklichsten Ausdruck an, welchen ich am ganzen Abend gesehen hatte. Wäre ich in diesem Moment nicht ganz so doof gewesen, hätte ich auch gecheckt, dass das der Grund für Karins Date genau hier bei mir Zuhause war.

Sasuke blickte leicht verwundert drein, weil er anscheinend nicht erkannte, wer ihn begrüßt hatte, dann kam er näher und entdeckte Karin.

„Hi Karin.“

Von seinem Gesichtsausdruck her hätte ich gedacht, dass er direkt das Weite suchen würde. Was am Anfang auch so schien, doch dann zögerte er, und ging schließlich hinaus auf die Terrasse.

„Wie geht es dir, Karin?“, fragte er leicht lächelnd und ohne mir auch nur eines Blickes zu würdigen, schnappte er sich einen Stuhl und gesellte sich zu uns.

Ich konnte nicht anders als mit weit offenen Mund Sasuke anzustarren. Zu erstaunt war ich über seine Dreistigkeit und dann lächelte er noch! Verdammt, seit wann konnte Sasuke lächeln?!

Für Karin war ich mit dem Lächeln von Sasuke komplett abgeschrieben. Plötzlich fühlte ich mich wie das dritte Rad am Wagen. Dieser Wichser von Sasuke tat es schon wieder, er drängte mich zur Seite. Und Karin lies das natürlich mit offenen Armen geschehen.

„Mir geht’s super. Wie geht es dir denn, Sasuke?“, fragte sie und ich merkte, wie sie nervös wurde.

„Oh, danke der Nachfrage, jetzt wieder gut.“

Einmal auf den Rasen kotzen, schien mir als Reaktion auf diese Antwort am plausibelsten. Wie konnte so ein gestelzter Spruch bei Mädchen ziehen? Man, das war doch aalglatt! Nicht mehr und nicht weniger. Doch Karin kicherte wie ein doofes Schulmädchen.

„Ja, mir geht es auch super, gut, klasse, toll! Danke für die Nachfrage Mr. Ich-komm-immer-im-unpassendsten-Moment“, machte ich Sasuke nun blöd von der Seite an, so dass die beiden ihren Flirt unterbrachen und die Aufmerksamkeit nun auf mir lag. Ich saß dort mit verschränkten Armen, funkelte Sasuke böse an und schnaufte wie ein wütender Büffel.

„Zicke“, war das einzige was Sasuke dazu sagte und augenblicklich merkte ich wie die Wut in mir hoch kochte, doch gleichzeitig beschloss ich, dass ich es nicht übertreiben durfte, sonst würde ich wirklich vor Karin als Zicke da stehen, also schaffte ich es grade noch mich zu beruhigen. Sagen tat ich dazu nichts, meine Stimmlage hätte meine Wut sicher verraten.

„Ehm“, Karin schien die angespannte Stimmung zu merken, „willst du auch ein Glas Wein Sasuke?“

„Gerne!“, antwortete er und hätte ich die Schimpftirade, welche ich nun innerlich raus lies, laut ausgesprochen, wäre Karin wahrscheinlich aus allen Wolken gefallen und wahrscheinlich jeder der sich in 100 Meter Umgebung befand ebenfalls. Ich biss mir auf die Unterlippe und grummelte vor mich hin, wie ein alter verwirrter Opa.

„Ich hol dir ein Glas“, presste ich hervor und verschwand ins Haus. Natürlich nicht, um Sasuke einen Gefallen zu tun, sondern nur um meiner Wut platz zu machen. Die Küchentür ließ ich geräuschvoll hinter mir zu knallen.

„DIESER VERDAMMTE, SCHEIß SACK!. Wichser, Hurensohn, Bastard! Der wird noch sein blaues Wunder erleben! Der hat sich den falschen Typen als Feind ausgesucht! So leicht gebe ich mich nicht geschlagen!“
 

Doch es schien aussichtslos, Karin schenkte mir den gesamten Abend kein Fünkchen Aufmerksamkeit mehr, egal was ich versuchte. Sie konzentrierte sich komplett auf Sasuke und dieser schien es voll und ganz auszunutzen.

Ich saß nur noch schmollend in der Ecke, spielte mit dem Korken und trank das eklige Gesöff, namens Wein, fast schon alleine. Die Genugtuung, dass ich nun ganz verschwand, wollte ich Sasuke jedoch nicht auch noch gönnen. Doch die Wut, die ich in mir hatte, war gnadenlos! Dafür würde Sasuke noch ordentlich auf die Fresse bekommen. Auch Sasuke tat so als wäre ich Luft, nicht mal ein hämisches Grinsen warf er mir zu. Ich war für keinen der Beiden anwesend.

Ich war schon kurz davor, irgendwas total Doofes zu machen, nur um die Aufmerksamkeit von irgendjemanden zu bekommen, doch Karin schaute auf einmal ganz aufgeregt auf ihr Handy.

„Oh Gott, schon so spät! Ich muss sofort los zur Arbeit!“

Ich war alles andere als traurig über diese Nachricht, ich hatte nur noch darauf gewartet, dass die beiden sich vor meinen Augen küssen würden. So würde es wenigstens nicht dazu kommen. Bevor Sasuke etwas sagen konnte, stand ich energisch auf und stemmte meine Hände auf den Tisch.

„Schade Karin. Ich bring dich zur Tür!“

„Ich dich natürlich auch“, äffte Sasuke mir nach, dabei lächelte er sein charmantestes Lächeln und Karin wurde zum gefühlten tausendsten Mal rot im Gesicht. Ich warf Sasuke natürlich wieder einen bitter bösen Blick zu, doch der ignorierte ihn komplett und ich war nur froh, dass diese Schmierenkomödie bald ihr Ende fand. Während wir zur Haustür liefen, brabbelte Sasuke nochmal davon, wie schön es doch gewesen war sich mal außerhalb von der Schule mit Karin zu unterhalten. Sie stimmte aufgeregt zu. Dann war es Zeit sich zu verabschieden.

„Danke, für den tollen Nachmittag, Jungs!“, sagte sie freundlich. Dann umarmte sie Sasuke. Fest und lange ... Als wollten sie sich gar nicht mehr los lassen! Als sie es dann doch endlich taten, blickte Karin ganz verliebt in seine Augen und es hätte mich nicht gewundert, hätte sie mich damit komplett vergessen. Doch, Oh, Wunder sie kam auch auf mich zu. Ich wollte sie ebenfalls umarmen, doch sie setzte erst gar nicht zu der Umarmung an, sondern legte ihre linke Hand auf meine Wange und dann- vor Sasukes Augen- küsste sie mich! Ja, richtig! Karin. Küsste. Mich! Und wie!

Ich glaub so perplex wie ihn diesem Moment war ich selten gewesen. Das war das LETZTE womit ich gerechnet hatte, der Kuss dauerte ungefähr fünf Sekunden, bis wir uns wieder voneinander lösten. Sie grinste mich einmal leicht an, schaute dann wieder zu Sasuke. Der nicht mehr ganz so cool drein blickte, wie vorher.

„Ok, dann noch einen schönen Abend, Jungs!“, sie zwinkerte uns zu und lief zur Tür hinaus. Ich schaute ihr total verwundert nach. Meine Wut war komplett erloschen und statt dessen machte sich Freude in mir breit.

Grinsend ließ ich die Tür ins Schloss knallen. Es war triumphierend. Karin hatte mich zum Abschied geküsst, während Sasuke alles mit angesehen hatte! Und das würde ich ihm jetzt für das fast verpatzte Date unter die Nase reiben. Schwungvoll drehte ich mich um, immer noch grinsend, doch das Grinsen verging mir in Sekundenschnelle wieder. Kaum hatte ich mich umgedreht, packte Sasuke mich an meinem Kragen meines Kapuzenpullovers und zog mich mit einem Ruck näher an sich ran. Unsere Gesichter waren weniger als fünf Zentimeter getrennt. Wahrscheinlich schaute ich in diesem Moment wie ein erschrockenes Reh, so unerwartet kam die Handlung von Sasuke. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Seine Augen fixierten meine. Er kam mir noch näher, doch dann schien es so, als würde er aus einer Trance erwachen. Er schubste mich grob von sich weg und ging dann die Treppe hinauf.
 

Bis auf eine Kleinigkeit, kam mir diese Situation zu bekannt vor.

Das alles war schon mal passiert, vor einem Jahr. Nur das Ende stimmte nicht.

Überrumpelt blieb ich kurz stehen, wollte diese Scheiße aber nicht schon wieder Sasuke durchgehen lassen. Also rannte ich die Treppe hinauf und lief in sein Zimmer. Wütend schaute er mich an, als er mich bemerkte.

„Raus aus meinem Zimmer.“

Doch darauf ging ich gar nicht erst ein.

„Alter, sag mir nicht, dass du gerade das machen wolltest, was du schonmal getan hast!“

Sasuke zuckte nur betont lässig mit den Schultern.

„Kommt drauf an was du meinst … “

Ich war mir sicher, dass er das extra machte, und ganz genau wusste, was ich meinte, doch er wollte mich aus der Reserve locken und es gleichzeitig wahrscheinlich selber nicht zu geben. Die nächsten Worte kamen nur betont peinlich und sehr leise aus meinem Mund.

„Du wolltest mich schon wieder küssen, du Arsch … “

Sasuke zuckte wieder nur mit den Schultern. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er das nun abstreiten würde. Aber er tat so, als hätte ich gerade gesagt: „Hach, wie schön das Wetter heute ist.“

Ich war regelrecht empört.

„Alter, Sasuke. Dir ist schon klar, dass das auf keinsten Fall ein normales Verhalten ist?! Wir. Sind. Stiefbrüder!“

Und das nächste was er nun sagte, haute mich komplett aus den Socken.

„Genau. Stiefbrüder und somit nicht biologisch verwandt.“

Daraufhin blieb ich sprachlos. Ich konnte Sasuke nur mit offenen Mund anschauen und mich innerlich fragen, ob er das jetzt wirklich gesagt hatte! Auf eine eklige Art und Weiße kam es mir nun so vor, als hätte Sasuke mich somit zum Abschuss frei gegeben.

„W-was?! Das ist doch kein Grund!“, stotterte ich irgendwann geschockt und fragte mich, wie geisteskrank dieser Junge wirklich war. Wenn ich mit allem vögeln würde, was nicht mit mir verwandt war, könnte ich es -trauriger Weiße – mit jedem treiben!

„Dann ist vielleicht Langeweile ein Grund … “

„WAS?! Langeweile?!“

Ich war so geschockt wie noch nie in meinem Leben. Was war mit diesem Typen los, dass er seinen Stiefbruder aus Langeweile küsste?! Ich bekam es nicht in meinem Kopf rein.

„Und jetzt hau ab, du nervst, Uzumaki!“

Wie widersprüchlich in sich konnte ein Typ bitteschön sein?! Seit wann küsste man eine Person, welche einen ja anscheinend bis aufs Blut nervte nur aus Langeweile?! Und seit wann küsste man einen Jungen, wenn man nicht schwul war?! Und seit wann verdammt küsste man seinen Stiefbruder nur, weil man nicht biologisch verwandt war!

Ich wollte Sasuke nur zu gerne entgegen kommen und sofort aus seinem Zimmer verschwinden, denn auf gewisse Art und Weiße fühlte ich mich nun ganz schön belästigt von Sasuke, obwohl er da nur locker auf seinem Schreibtischstuhl saß und mir kaum Beachtung schenkte.

Doch bevor ich den Raum verlies konnte ich nicht anders und drohte:

„Versuchst du auch nur einmal mich anzufassen, geschweige denn zu küssen, ich schwöre dir Uchiha, breche ich dir beide Arme! Und das mein ich tot ernst!“

Sasuke schien dies nicht im geringsten zu interessieren, er verdrehte nur genervt die Augen, als wäre mein Verhalten lächerlich und wandte sich dann ganz den Dingen auf seinem Schreibtisch zu. Ich verlies mehr als aufgewühlt Sasukes Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Das nächste, was ich tat, war mein Handy aus der Hosentasche zu nehmen und eine Nummer zu wählen, welche ich vorher noch nie gewählt hatte.
 


 

X.
 

Ich blieb im Eingang stehen.

Shikamaru saß bei Ichikaru's Ramen so wie man es sich in einem Film vorstellte: Der einsame, dunkel gekleidete junge Mann, der ein Geheimnis bei sich trug und mit ernster Miene auf jemanden wartete, während alle anderen Gäste drum herum gut gelaunt waren.

So oder so ähnlich.

Und ich war der Typ der nun in das Lokal rein schreiten würde, mit unergründliche Miene, ich würde mich gegenüber von ihm setzen, ein kurzes Gespräch mit ihm führen, welches mehr Fragen auf werfen lassen würde, als das welche geklärt werden. Dann würden wir uns trennen, das Geld auf den Tisch legen und die Story würde seinen Lauf nehmen. Die Fragen würden im Laufe des Films aufgeklärt werden. Doch das hier war kein Film und Shikamaru war eben nicht jener Typ. Und ich war einfach nur ein total verwirrter Trottel, welcher sich vor den Neigungen seines Stiefbruders ekelte. Ich fand die Rolle als Typ mit unergründlicher Miene auf jeden fall deutlich cooler.

Ich schüttelte einmal den Kopf, weil ich selber merkte, was ich für einen Mist dachte, ging dann in das Lokal und setze mich gegenüber von Shikamaru.

„Tag“, begrüßte ich ihn.

„Hi Naruto, ich hätte echt nicht gedacht, dass du das mit der Nudelsuppe noch einlöst“, gestand mir Shikamaru direkt, doch ich wollte nicht auf Smalltalk eingehen, ich wollte direkt zur Sache kommen, da ich endlich Klarheit wollte.

Die erhoffte ich mir nun mal von Shikamaru. Und von niemand anderem.

„Naja, es geht mir auch nicht wirklich um die Nudelsuppe. Aber die möcht ich natürlich trotzdem haben!“, versicherte ich ihm jedoch nochmal.

„Jaja, um was geht’s denn?“, fragte er.

Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Shikamaru ganz genau wusste, was jetzt kam.

„Du bist doch Sasukes bester Freund oder? Und irgendwie scheinst du ja über die ganze ... Sache, die da abläuft bescheid zu wissen.“

Es war mir unangenehm mit einem Fremden darüber zu reden, doch wenn Sasuke mir keine vernünftige Antworten gab, außer „Langeweile“ dann musste ich halt zu anderen Mitteln greifen.

Shikamaru runzelte die Stirn.

„Die Sache?“, fragte er.

„Du weißt was ich mein, du bist doch so klug!“, zischte ich ihm zu, weil ich Probleme damit hatte, es laut auszusprechen. Dass ich das vor Sasuke getan hatte, hatte schon mehr als gereicht.

„Ich kann es mir denken“, stöhnte er genervt. Ichiraki kam begrüßte mich überschwänglich, schließlich war ich hier Stammgast und nahm unsere Bestellung auf. Als er weg war, fragte Shikamaru:

„Und was willst du nun genau von mir?“

Um ehrlich zu sein, wusste ich das selber nicht so exakt. Klar, ich wollte Gewissheit haben, aber ich wusste nicht was ich fragen sollte, geschweige denn, was ich als Antwort erwartete.

„Naja“, fing ich an, „vielleicht ist die beste Frage, was mit Sasuke los ist?“

„Was soll mit ihm los sein?“, fragte Shikamaru.

Mir war es unangenehm, aber es schien, als müsse ich konkreter werden.

„Es scheint, als wenn der Junge … naja, irgendwie ein Verlangen nach mir hat.“

Die letzten Worte nuschelte ich fast vor mich hin, so peinlich war mir das, doch Shikamaru verstand. Ich fuhr, nun lauter, fort:

„Und das versteh ich nicht! Ich mein, erstens sind wir Jungs und zweitens sind wir, naja ... irgendwie Stiefbrüder … und außerdem hassen wir uns.“

Da war ich mir aber dank der letzten Gegebenheiten nicht mehr so sicher.

Angestrengt seufzte Shikamaru, er schien mit sich zu hadern, doch dann rückte er mit der Sprache raus:

„Wahrscheinlich kennst du Sasuke sogar besser als ich. Du weißt, warum er so geworden ist, wie er heute ist.“

Es war nicht wirklich eine Frage, trotzdem antwortete ich:

„Naja, ich geh mal stark davon aus, dass der Tod seiner Eltern seinen Beitrag dazu geleistet hat.“

Er hatte es wohl in gewisser Weiße nie verkraften können und war deswegen so eiskalt geworden, wie er heute war. Wahrscheinlich hatte er Angst davor Gefühle zu zeigen und dann wieder mit so einem Schicksalsschlag konfrontiert zu werden.

„Hör zu, Naruto. Sasuke hat mir natürlich nie etwas davon erzählt, es sind einfach nur Vermutungen meinerseits, welche aber sehr wahrscheinlich ins schwarze Treffen. Und ich sag dir das jetzt auch nur, weil ich mich dieses ganze Scheiße nervt. Ich meine, dass du zu mir ankommst oder auch Sasukes komisches Verhalten.Es ist echt nervig weißt du. Ihr sollt das unter euch klären.“

Ich fragte mich in wie fern sich Sauske gegenüber Shikamaru komisch verhielt. Doch ich hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn Shikamaru fuhr fort:
 

„Du und Sasuke ihr kennt euch ein Leben lang, richtig?“

„Richtig“, ich nickte.

„Deine Eltern sind gestorben, du bist bei den Uchihas eingezogen, Sasukes Eltern sind gestorben. Itachi übernahm die Firma, war und ist viel auf Geschäftsreise.“

Ich verstand nicht warum er mir jetzt meine und Sasukes Lebensgeschichte erzählte, schließlich kannte ich diese Story jawohl am besten.

„Und es ist fast so, als wenn nur ihr beide da seid.“

„Ja und?“, fragte ich und war verwirrt, weil ich nicht wusste, was mir Shikamaru damit sagen wollte.

„Verstehst du das nicht?“, fragte er.

Ich schüttelte den Kopf und fühlte mich deswegen doof.

Und dann rückte Shikamaru endlich mit der Sprache raus:

„Du bist die einzige Konstante in Sasukes Leben. Du bist immer da und das schon seit Anfang an!“

„Ehm“, irgendwie verstand ich es immer noch nicht. Also die Aussage an sich war mir schon klar, doch eine Tatsache verwirrte mich enorm:

„Ich weiß ja nicht, also das mit der Konstante versteh ich schon. Aber bei mir ist es ja im Prinzip das selbe, wenn nicht sogar schlimmer, da ich nicht mal mehr einen Verwandten habe und ich verhalte mich halt nicht so wie Sasuke, wenn du versteh-“

„Ich bin nicht Sasuke und du bist es eben auch nicht. Jeder Mensch tickt anders. Aber denk doch mal drüber nach Naruto, vielleicht ist dir das gar nicht klar. Du hast es grad selber gesagt, du hast nicht mal mehr einen Verwandten.

Also, im Gegensatz zu Sasuke, der noch seinen Bruder hat, wie wichtig ist es dir in Wirklichkeit, Sasuke, welchen du ja so zu hassen scheinst, jedoch dein ganzes Leben lang kennst, weiterhin an deiner Seite zu haben? Auch wenn es nur darum geht, jemanden zu „haben“, der eben nicht kommt und geht. Ihr werdet auf Grund der Firma immer miteinander zu tun haben. Eure Vergangenheit ist so miteinander verworren, dass es ebenfalls eure gesamte Zukunft betrifft.“

Ich blieb erst mal sprachlos, als Shikamaru mit seinem Vortrag aufhörte. Und ich musste zugeben … irgendwie ergab das Sinn. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich Shikamarus Aussage traf. Es war gerade so als hätte er mir dich ultimative Erkenntnis geliefert und mit einem mal sah ich mich und Sasuke in einem ganz anderen Licht: Nicht wie zwei Typen, welche sich hassten und nur auf Grund der Firma etwas miteinander zu tun hatten, sondern wie zwei Typen welche viel zu stolz waren zuzugeben, dass sie schiss davor hatten, ganz alleine da zu stehen. Und Shikamaru hatte recht. Sasuke würde in gewisser Weiße immer an meiner Seite bleiben …

Auf Grund unserer Vergangenheit, der Gegenwart und unserer Zukunft ...

„Vielleicht leg ich ja auch völlig falsch mit meiner Annahme. Naruto, ich weiß nicht was du hören willst. Jedoch kann ich dir einfach nur das dazu sagen.“

Doch mit „falsch legen“ hatte das nichts zu tun, ich wusste nicht ob Shikamaru es mitbekommen hatte, wie sehr seine Aussage bei mir eingeschlagen war. Ich war erschrocken darüber, dass - in Grunde - ein Fremder mich und Sasuke wie ein offenes Buch las und ich nur da sitzen konnte und die Erkenntnis über mich einprasseln lies. Jedoch einen Einwand hatte ich noch:

„A-aber“, fing ich an, „schön und gut alles, ja. Aber das heißt doch immer noch nicht, dass Sasuke mich deswegen küssen muss!“

Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich den Grund kannte. Ich konnte es mir nun selber denken und auch Shikamaru verdrehte nur genervt die Augen. Wenn das alles stimmen sollte, was Shikamaru mir da erzählt hatte, dann hatte Sasukes Verhalten nicht viel mit „Langeweile“ zu tun, sondern griff tiefer, viel tiefer. Und auf einmal war „Langeweile“ als Grund, doch gar nicht mehr so unangenehm ...
 


 

Hallöle liebe Leser, gerade noch geschafft das Datum einzuhalten, yeahr!

Kann sein, dass in diesem Kapitel ein paar mehr Rechtschreib etc Fehler sind, da ich nur einmal rüber gucken konnte, weil ich es jetzt online stellen muss, da ich erst mal die nächsten Tage kein Internet habe (außer aufm Handy). Dazu kommt noch, da ich jetzt mit meinem Studium anfange, nicht sagen kann, ob ich das nächste Kapitel wieder in einem Monat schaffe. Muss mich erst mal einfinden. Aber ich denke ich kann sagen, dass ich das nächste Kapitel noch vor 2014 online bekomme. ;-)

Achja, und ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, bin auf jeden fall zufriedener als mit den letzten ! :-)
 

Schönes Wochenende!

Das Foto von meinem Stiefbruder

Kapitel 4 Das Foto von meinem Stiefbruder
 

Seit dem Gespräch mit Shikamaru waren zwei Tage vergangen und ich hatte seit dem keine Stunde, keine Minute und keine Sekunde mehr an etwas anderes denken können. Ich hasste Shikamaru dafür, dass er meine Gedankenwelt immer wieder so komplett durcheinander brachte. Wie ein Orkan fegte er hindurch und ließ nichts gerade und ordentlich zurück. Er richtete das pure Chaos an und ich schaffte es danach nur mühsam auch nur irgendetwas in Ordnung zu bringen. Es war zum verrückt werden …
 

Sasuke hatte ich seit dem fast Kuss und der anschließenden Drohung nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich hatte mich in meinem Zimmer verbarrikadiert und hatte mich nur herausgewagt, wenn ich mir sicher war, dass Sasuke nicht zu hause war. Das letzte was ich wollte, war dem Typen gegenüber zu stehen. Ich war mir sicher, dass ich im Erdboden versinken würde … oder ähnliches. Nicht auf Grund der Tatsache, dass Sasuke mich wieder versucht hatte zu küssen.

Nein, das Dilemma hatte ich ja schließlich schon vor einem Jahr gedanklich durchgekaut. Shikamaru hatte mich nun erfolgreich auf die nächste Treppenstufe, meiner gedanklichen Verzweiflung, geschubst.
 

Er hatte meine und Sasukes Situation so locker durchleuchtet, als wären wir schmutzige, dreckige Fenster und man konnte einfach Ordnung schaffen, indem man einmal kurz drüber wischte.
 

Ein Stelle des Gespräches, war mir besonders im Gedächtnis hängen geblieben:
 

Im Gegensatz zu Sasuke, der noch seinen Bruder hat, wie wichtig ist es dir in Wirklichkeit, Sasuke, welchen du ja so zu hassen scheinst, jedoch dein ganzes Leben lang kennst, weiterhin an deiner Seite zu haben?

... Auch wenn es nur darum geht, nicht völlig alleine da zu stehen und jemanden zu „haben“, der eben nicht kommt und wieder geht …
 

Sollten diese Worte stimmen, dann waren Sasukes und mein Leben viel mehr miteinander verworren, als ich bis her angenommen hatte, oder hatte wahr haben wollen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass mir diese Tatsache nicht sonderlich gefiel. Ich versuchte raus zu finden, ob ich wirklich so „abhängig“ von Sasuke war … oder er von mir. Aber nur darüber nachzudenken, brachte mir keine Antwort. Ich hätte weiterhin getrost behaupten können, dass ich Sasuke von einem auf den anderen Tag nie wieder sehen könnte, ohne auch nur ein Fünkchen Bedauern zu äußern.

Doch war das die Wahrheit? Da war ich mir dank Shikamaru nicht mehr so sicher ...
 

Schließlich waren wir beide mal beste Freunde gewesen, das hieß, dass wir schon mal etwas für einander übrig gehabt hatten und vielleicht war ja davon immer noch etwas übrig. Lediglich auf Grund der schlimmen Sachen die passiert waren, war uns unser Stolz und unsere Trauer dazwischen gekommen.
 

Ich musste außerdem darüber nachdenken, wie Sasuke und ich letztes Jahr zusammen auf dem Friedhof unserer Eltern gewesen waren und in Stille unsere Trauer geteilt hatten. In diesem Moment war ich mir sicher gewesen, dass Sasuke kein vollkommenes Arschloch geworden war. Unser Telefonat auf der Klassenfahrt hatte diesen Eindruck nochmals verstärkt.
 

Doch dann war da das Gespräch von vor ein paar Tagen, in dem Sasuke als Grund dafür, dass wir uns besser verstanden, angemerkt hatte, dass ich lediglich nicht mehr so schnell ausrastete wie vorher.
 

Was zu bedeuten hatte, dass ich mir die Mühe seitens Sasuke nur eingebildet hatte. Und das hatte ich bis Dato auch geglaubt. Doch nun nach Shikamarus Worten begriff ich allmählich, dass Sasuke einfach nur die krasseste Fassade aufgebaut hatte, die ein Mensch jemals aufbauen konnte. Trotzdem war ich mir über die Tragweite von Shikamarus Worten nicht ganz bewusst …
 

Und was war mit mir? Hatte sich bei mir auch solch eine Fassade aufgebaut?

Und wollte Sasuke nur eine feste Konstante in seinem Leben haben oder mich doch nur aus der Fassung bringen? Wusste er selber nicht so genau was er wollte, oder wollte er ... eben mehr ?
 

Allein bei dem Gedanken schoss mir die Hitze in den Schädel und ich schüttelte meinen Kopf so heftig, im Glauben, dass der Gedanke verfliegen könnte.

Doch vergeblich, der Gedanke kam immer und immer wieder ...
 

..

.
 

Das erste mal seit ich suspendiert worden war, gefiel es mir, auf Grund dessen, dass ich endlich mal getrost mein Zimmer verlassen konnte, ohne das die Möglichkeit bestand, Sasuke über den Weg zu laufen. Der war ja schließlich in der Schule. Es war gerade mal kurz nach acht, als ich aufwachte, weil ich dringend pissen musste, nachdem ich das getan hatte, tapste ich noch total verschlafen, in Barfuß und nur mit Boxershorts und T-shirt an, die Treppe hinunter und ging ins Wohnzimmer, wo sich Itachi befand, auf dem Sofa sitzend und am Zeitung lesend.
 

„Guten Morgen“, sagte ich gähnend, blieb in der Tür stehen und fragte mich, warum ich hier her gekommen war und nicht wieder direkt ins Bett gegangen war. Man konnte es nicht anders sagen, diese ganze Sache verwirrte mich so sehr, dass ich nicht mal mehr meiner liebsten Angelegenheit nachging: Das schlafen, bis in den tiefen Nachmittag hinein.

Nun beraubte Sasuke mich also noch dessen …

„Guten Morgen, Naruto“, erwiderte er, blickte einmal kurz zu mir hoch und wieder zurück auf die Zeitung.

Und dann war da auf einmal dieser Gedanke …

Er kam so schnell, dass es mir Angst machte. Ohne zu wissen wieso, war er auf einmal da, so präsent und klar, dass es erschreckend war.
 

Ich erzähl Itachi von Sasukes Verhalten ... und dem Kuss.
 

Der Gedanke war so simpel und doch lies er mich zur Salzsäure erstarren.

Was würde dann passieren? Wie würde Itachi darauf reagieren? Würde er mir überhaupt glauben? Schließlich fand ich es selber zu lächerlich, um wahr zu sein … Um all das herauszufinden, brauchte es nur ein paar Worte aus meinem Mund. Doch ich zögerte …

Wieso verdammt zögerte ich?

Es war doch nicht mein Problem, wenn Itachi Wind von der Sache bekam. Nein, es war lediglich Sasukes Problem! Dem musste die Scheiße peinlich und unangenehm, vor anderen, sein. Nicht. Mir.

Und trotzdem war ich der Meinung, dass es mit Shikamaru schon eine Person zu viel gab, welche Bescheid wusste …

Und ehe ich weiter drüber nachdenken konnte, bemerkte Itachi mein ungewöhnliches Verhalten und blickte von seiner Zeitung hoch.
 

„Ist was Naruto?“, fragte er.
 

Auf keinen Fall! Ich konnte es ihm nicht erzählen. Allein der Gedanke, ließ mich auf einmal in Panik verfallen.

„Nein, nein“, wimmelte ich ab und löste mich gleichzeitig aus meiner Starre. Ich hatte das Gefühl, dass ich rot geworden war. Ich ging zur Couch, schnappte mir im vorbeigehen die Fernbedienung und setzte mich, so unauffällig wie möglich, zu Itachi.

Irgendwas musste ich jedoch über Sasuke rauskriegen, etwas, was sein Verhalten vielleicht ein Stück weit erklären konnte. Wahrscheinlich wusste Itachi am meisten über seinen Bruder Bescheid. Eine letzte Hoffnung, dass er doch nicht in mich … verliebt war. Allein bei dem Gedanken wurde mir ganz anders.

Doch ich war mir nicht sicher wo ich anfangen sollte, oder eher wie ...

Nach längerem grübeln, platzte es dann einfach aus mir heraus:

„Was läuft bei Sasuke falsch?“
 

Itachi schaute mich verwirrt an.

„Was?“, fragte er verdutzt. Ich antwortete nicht direkt, druckste erst mal eine Weile herum, weil schon wieder das Problem aufkam, dass ich nicht wusste, wie ich weiter machen sollte …
 

„Najaaa … Meinst du … vielleicht … dass er anders ist, wie er tut?“
 

Ich war keinesfalls zufrieden mit meiner Fragestellung und auch Itachi schaute mich skeptisch an.

„Wie meinst du das?“, fragte er mich.
 

„Ach shit“, seufzte ich und fühlte mich im nächsten Moment ertappt. Ich hörte mich wie ein verzweifeltes, verliebtes Schulmädchen an, welches versuchte etwas über sein Schwarm herauszufinden.

Doch Itachi half mir aus der Patsche, als er merkte, dass ich mich nicht gescheit ausdrücken konnte. Sein skeptischen Gesichtsausdruck wich einem Lächeln.

„Grenzt ja schon fast an ein Weltwunder, dass du etwas über Sasuke wissen willst“, lachte er, machte eine kurze Pause und fuhr schließlich fort , „wobei es damals zum Alltag gehörte.“

Er lächelte sanft, als er mich anschaute und wirkte, als wenn er an glückliche Zeiten dachte. Ich guckte lediglich leicht verdutzt.

„Wie meinst du das?“, fragte ich.
 

„Erinnerst du dich wirklich nicht mehr?“ ,fragte er leicht überrascht, „Du wolltest früher wirklich alles über Sasuke wissen! Er war so was wie dein Vorbild.“
 

Ich starrte Itachi weiterhin nur an. Es klingelte nicht wirklich bei mir.

„Echt?“, fragte ich verhalten und versuchte mich zwanghaft daran zu erinnern.
 

„Wo ihr jünger wart, oh ja. Nachdem du damals bei uns eingezogen warst und du Sasuke irgendwann mit deiner Fragerei auf die Nerven gingst, bist du immer zu mir gekommen und hast mir Löcher in den Bauch gefragt. Was Sasukes Lieblingsgetränk ist, seine Lieblingsserie … Nur solche Dinge.“
 

Es fiel mir schwer mich daran zu erinnern, doch als ich meine Hände anschaue, keimte eine Erinnerung auf. Sie war so trivial und trotzdem mit einem mal so präsent, als wäre sie von gestern gewesen. Ich erinnerte mich daran, wie ich Sasukes T-Shirt heimlich anzog, weil ich so „cool“ wie er aussehen wollte.
 

„Ich glaub eine Zeit lang, war ich ganz vernarrt in Sasuke“, gab ich zu und dachte an damals zurück. Wurde dann aber unbewusst rot, weil das Wort „vernarrt“ mir in diesem Moment völlig falsch vorkam und unangenehme Assoziationen hervorrief. Doch Itachi bemerkte diesen leichten Aussetzer nicht und schwelgte weiter in Erinnerungen.
 

„Oh ja, ihr wart wirklich wie Pech und Schwefel, euch konnte keiner auseinander bringen … Schade, dass es heute nicht mehr so ist.“
 

Und in diesem Moment wusste ich plötzlich, welche Frage ich stellen sollte. Itachi hatte mir unbewusst den richtigen Anstoß geliefert.

„Meinst du Sasuke denkt ebenfalls so? Findet er es auch schade?“
 

Itachi antwortete mir nicht direkt. Ich beobachtete ihn dabei, wie er gründlich nach dachte und versuchte die richtigen Worte zu finden.
 

„Auch wenn Sasuke in den letzten Jahren seine Fassade perfektioniert hat, denke ich schon, dass er es bedauert. Wahrscheinlich mehr als du denkst.“
 

Und obwohl ich mir sicher war, dass Itachi mit „Wahrscheinlich mehr als du denkst“ nicht meinte, woran ich dachte, traf es genau den

wunden Punkt und bestätigte mir damit Shikamarus Vermutung.
 

Sasuke bedauert es wahrscheinlich mehr als du denkst ...
 

Ich lies mir mein mulmiges Gefühl nicht anmerken. Meine Hände schwitzten, während ich mit der Fernbedienung leicht nervös herumspielte.
 

„Ach ja!“, rief Itachi auf einmal und holte mich damit wieder aus meinen Gedanken, „ich hab da letztens was gefunden!“
 

Gebannt schaute ich zu, wie er zum Bücherregal ging und sich einen Bilderrahmen nahm, welcher umgekehrt auf dem Regal lag. Er schaute das Bild kurz an und kam dann wieder zur Couch. Es war ein Holzbilderrahmen, mit einem alten, leicht vergilbten Foto, welches zwei Jungen zeigte, die über beide Ohren am grinsen. Einer blond, der andere schwarzhaarig. Sasuke und ich ungefähr im Alter von acht Jahren. Die Arme um die Schultern des anderen gelegt.
 

Das Bild kam mir verdammt bekannt vor.
 

„Erinnerst du dich an das Foto?“, fragte Itachi, als ich keine Reaktion von mir gab.

„Ja, aber ich weiß nicht mehr wo es aufgenommen wurde“, erzählte ich und mein Kopf begann zu rattern. Es kam mir so vertraut vor, dass es seltsam war, dass ich nicht mehr wusste wieso.
 

„Das weiß ich auch nicht mehr, aber -“, fing Itachi an, doch dann unterbrach ich ihn aufgeregt. Ich wusste es mit einem Schlag wieder.

„Ja, klar! Das Foto stand immer in meinem alten Kinderzimmer, auf meiner Kommode, neben meinem Bett. Deswegen kommt es mir so verdammt bekannt vor! …. Aber ich bin mir sicher, dass ich es irgendwann weggeworfen hatte.“

… Als es mit mir und Sasuke Berg abging, dachte ich mir noch, doch das sprach ich nicht laut aus.
 

„Ich habe es auch damals aus dem Müll gerettet und vor ein paar Wochen wieder gefunden“, erzählte Itachi mir.
 

Ich schaute weiterhin das Foto an.

Zwei überglückliche Jungs, blickten mir entgegen. Schwer vorzustellen, dass sie sich je hassen könnten ...
 

Ich war unfähig noch irgendetwas dazu zu sagen, irgendwo löste dieses alte Foto, was ich damals jeden Tag angeblickt hatte, etwas wehmütiges in mir aus.
 

„Ich muss mich auf jeden Fall jetzt gleich auf den Weg in die Firma machen, aber vorher esse ich noch, möchtest du auch etwas?“, plauderte Itachi drauf los, „hatte an Pfannkuchen gedacht.“
 

Er merkte gar nicht, was dieses Foto in mir auslöste.
 

„Nein, danke“, antwortete ich und starrte weiterhin das Bild an. Itachi verließ schließlich den Raum und ich blieb allein mit dem Foto zurück. Während ich Itachi in der Küche hantieren hörte, stellte ich das Bild auf den Wohnzimmertisch ab, aber so das ich es sehen konnte. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich es noch anschaute, oder wie lange Itachi noch in der Küche war, ehe er sich auf den Weg zur Arbeit machte. Aber mit einem verdammt vertrauten Gefühl im Bauch, schlief ich irgendwann auf der Couch ein …
 

..

.
 

Als ich wieder aufwachte, hörte ich immer noch das Klirren aus der Küche. Ich wunderte mich darüber, dass ich scheinbar so kurz geschlafen hatte. Mein Blick fiel direkt wieder auf das Foto, doch ich konnte es nicht sehen, denn jemand hatte es um 90 Grad gedreht. Müde rappelte ich mich auf, streckte mich, gähnte laut und erschrak, als ich auf die Uhr blickte. Ich hatte mehr als zwei Stunden geschlafen, dass hieß, dass das nicht Itachi in der Küche war und mit einem mal, wurde mir klar, wieso das Foto verschoben war. Die Erkenntnis lies mich schlagartig wach werden.
 

So leise wie möglich stand ich auf, den Schlaf noch in den Beinen, schlich ich mich aus dem Wohnzimmer und blickte in die Küche. Tatsächlich, meine Vermutung hatte sich bestätigt. Dort stand Sasuke in der Küche und hantierte herum. Er hatte das Foto verschoben ...
 

Wieso war er schon da? Er hatte noch lange nicht Schule aus.

„Wieso bist du schon zuhause?“, platzte es aus Neugier aus mir heraus und ich hätte mich im nächsten Moment selber dafür Ohrfeigen können. Wieso war ich nicht einfach in mein Zimmer geschlichen. Was dachte Sasuke nun von mir? Schließlich hatte er mich am Schlafen gesehen, mit dem Blick auf ein altes Foto von uns gerichtet! Der Gedanke war mir verdammt unangenehm.

Verwundert blickte er sich um und bemerkte mich, wie ich im Türrahmen stand. Er sah nicht gut aus. Er war noch blasser als sonst und hatte dicke Augenringe. Und genauso scheiße hörte er sich auch an.

„Mir geht’s nicht wirklich gut ...“, antwortete er.

„Siehst auch ganz schön scheiße aus“, bemerkte ich trocken.

„Fresse, Uzumaki“, hüstelte er und machte dabei einen Taumel schritt nach links.

„Hast du Fieber?“, fragte ich.

„Keine Ahnung. Sag du es mir ...“, nuschelte er und kam dann auf mich zu.

„Was?“, frage ich verdutzt und merkte wie sich Panik in meinen Fingerspitzen regte.

„Leg deine Hand auf meine Stirn, Idiot. Ich beiße dich schon nicht.“
 

Fieberwahn, verdammter Fieberwahn! Ich musste nicht mal meine Hand auf seine Stirn legen, um das bestätigen zu können.
 

„Wehe, das ist ein scheiß Trick und du versucht wieder mich zu küssen.“

Die Panik in meiner Stimme war kaum zu überhören, ich merkte jedoch selber wie schlecht es ihm ging, als er so dicht vor mir stand. Er atmete mir praktisch den heißen Atem ins Gesicht. Trotzdem saß der Schreck tief.
 

„Dafür brauch ich keine Tricks“, antwortete er .

Toll …
 

Ich konnte nichts dafür, dass ich mir wie ein nervöses Schulkind vorkam, als ich zögernd meine Hand auf seine Stirn legte. Der Körperkontakt brachte mich innerlich tierisch aus der Fassung. Von außen lies ich mir, gefühlt, nichts anmerken.
 

„Ich bin zwar kein Experte, aber fühlt sich verdammt nach Fieber an.“
 

Sasuke nickt einmal kurz.
 

„Mir geht es so dreckig …“, bestätigte er mir.
 

„Vielleicht solltest du ins Bett gehen, Alter“, schlug ich vor.
 

Doch er lächelte leicht und versicherte mir:

„Ach, hier ist es gerade ganz angenehm“
 

Wie vom Blitz getroffen, schnellt meine Hand von seiner Stirn und ich wich zwei Schritte von ihm. Mir schoss die Röte ins Gesicht, obwohl ich es nicht mit Sicherheit sagen konnte, fühlte ich mich angesprochen.
 

„I-ich geh auf mein Zimmer“, sagte ich völlig angespannt und machte mich direkt auf den Weg aus der Küche.
 

„Meinetwegen ...“, hörte ich ihn noch murmeln.
 

Fieberwahn, eindeutig Fieberwahn …

..

.
 


 

Hallöle, liebe Leser!

Hat mal wieder bisschen länger gedauert. Tschuldigung!

Bin im Moment dabei Mittendrin von vorne bis hinten zu überarbeiten und dann nochmal Außenvor auszubessern. Schreibe bald Klausuren, werde deswegen bisschen im Lernstress sein, versuche jedoch Ende März spätestens das nächste Kapitel online zu stellen. Hab auch schon bisschen daran rumgebastelt. :-)
 

Ich danke euch für eure Geduld und entschuldige mich für die Kürze dieses Kapitel!
 

P.S. Danke an Onlyknow3 fürs beta lesen :-)

Karins Charme II

Kleine Verspätungen sind schick ;-) Viel Spaß!
 

Kapitel 5 Karins Charme II
 

Auf dem Kopf war die Welt viel angenehmer zu ertragen. Ja, da war ich mir sicher. Umgedreht war alles irgendwie anders, schräg, nicht mehr so gewohnt und somit nicht alltäglich und ätzend. Nicht umsonst sagten alle, man sollte Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Gesagt getan. Füße nach oben, Kopf nach unten. Alles andersrum betrachten.

Irgendwie wollte die Erleuchtung jedoch nicht wirklich kommen und anscheinend mochte meine verkehrte Welt mich noch weniger, als meine normal ausgerichtete. Der Druck in meinem Kopf stieg von Sekunde zur Sekunde rasant an und lies ein unangenehmes, pochendes Gefühl zurück. Mein Kopf wurde immer schwerer, war gefühlt noch kaum tragbar für meine Schultern und wäre am liebsten auf der Stelle einfach abgefallen. Außerdem hatten meine Augen enorme Schwierigkeiten die absurden, völlig überladenen Splatterszenen aus dem schlechten Horrorfilm der im Fernsehen lief, über Kopf, richtig zu verarbeiten.
 

Doch trotzdem wollte ich diese Absurdität noch nicht aufgeben und trotz des überladenen Gefühls in meinem Kopf, sträubte ich mich dagegen, ihn wieder in die Höhe zu richten. Kein Bock auf meine völlig unnormale Normalität.

Mein Körper jedoch war erbarmungslos und schnitt mir irgendwann einfach die Luft ab. Ich hielt es nicht mehr aus.
 

Ungeschickt griff ich mit der linken Hand in die Schale von Erdnüssen auf dem Wohnzimmertisch, bekam eine handvoll zu fassen und warf sie mit voller Wucht auf Sai. Ich traf genau in sein Gesicht und die Erdnüsse verfehlten ihr Wirkung nicht. Sai wachte laut schnaufend auf.
 

Mehr spielte sich in jenem Moment nicht in Sai's stickigen Wohnzimmer, an einem Donnerstagnachmittag, ab.
 

„Alter ...“, murmelte er noch völlig schlaftrunken und rieb sich verwundert die Augen, „ich hab von fliegenden Kettensägen geträumt.“

In der Zwischenzeit hatte ich mich wieder in normale Lage gebracht, merkte wie der Druck verschwand und mir leicht schwindelig wurde. Richtig herum war die Welt wieder so ätzend wie eh und je.

„Liegt vielleicht an den Kettensägentypen im Film. Echt mal Sai, der Film ist mit Abstand der schlechteste Horrorstreifen der je produziert wurde!“

Sai richtete sich noch ganz benommen auf und schien noch nicht wirklich zu begreifen. Er schaute an sich runter:

„Geil, Erdnüsse“, bemerkte er und gönnte sich direkt eine.
 

Sai und ich hatten uns bei ihm zum DVD gucken getroffen, für mich war es eine willkommene Abwechslung zur Suspendierung gewesen und ein guter Grund das Haus zu verlassen. Jedoch hatte ich was anderes erwartet, als den schlechtesten Horrorfilm den es gab. Ein bisschen mehr Spaß hätte echt nicht schaden können. Sai war prompt eingepennt, da er vor der Schule noch eine Nachtschicht geschoben hatte und ich hatte das Elend des Filmes nur über Kopf ertragen können. Irgendwann war die Mischung aus schlechtem Horrofilm und Blut im Kopf jedoch zu viel geworden.
 

„Alter, der Film geht gar nicht klar“, beschwerte ich mich bei Sai, „Ich bin hierhin gekommen um der Langeweile zu entgehen und nicht umgekehrt.“

Sai hatte inzwischen die geworfenen Nüsse von seiner Brust nach und nach aufgegessen.

„Du warst mit dem Film einverstanden“, bemerkte er.

„Jaja, ich weiß … Hatte dir aber auch einen besseren Filmgeschmack zu getraut. Echt man.“

„Ach, klappe Naruto.“

Sai streckte sich komplett auf der Couch aus, gähnte einmal laut und schloss wieder seine Augen.

„Jetzt penn bloß nicht wieder ein, man! Wieso bin ich überhaupt gekommen. Was macht Kiba der Sack heute eigentlich, dass wichtiger ist, als seine besten Freunde?“, fragte ich leicht sauer und komplett gedankenverloren, denn eigentlich wusste ich ganz genau, was Kiba heute machte … und Sai wusste es leider auch.
 

„Date mit Hinata“, antwortete Sai kurz und knapp, mir den Rücken zugewandt. Wahrscheinlich war mir mein Gehirn flöten gegangen, als es falsch herum die Couch runtergehangen hatte. Anders konnte ich mir meine Taktlosigkeit kaum erklären.

„Ach, stimmt ja … 'Tschuldige“, antwortete ich, nur um überhaupt etwas zu sagen. Ein wenig nachdenken würde mir auf keinen Fall schaden. Nicht nur in dieser Situation. Ich fragte mich in letzter Zeit öfter, ob ich ein schlechter Freund war, weil ich Kiba ein „Go“ für Hinata gegeben hatte, obwohl ich wusste, wie es um Sai's Gefühle stand. Doch ich kam auf keine vernünftige Antwort. Schließlich wusste ich auch, wie Kiba fühlte und der hatte nunmal keine homosexuellen Neigungen. Trotzdem, das schlechte Gewissen blieb.
 

„Ich hab überlegt Kiba, die ganze Wahrheit zu sagen“, gestand Sai auf einmal, mir immer noch den Rücken zugewandt, so dass er nicht sehen konnte, wie ich leicht verzweifelt mein Gesicht verzog.

„Alter, bloß nicht. Das bringt echt nichts gutes.“
 

Und so hart das auch klang, ich war mir sicher, dass es das Beste war, wenn Sai die Klappe hielt. Ich hatte keine Lust darauf, dass das unserer aller Freundschaft unnötig belastete, obwohl die Reaktion von Kiba schon von vorne rein klar war. Für mich und auch für Sai. Er wusste, dass Kiba nichts von ihm wollte...

Ich wusste jedoch auch, dass Sai schon länger daran haperte, es Kiba zu gestehen. Es war ihm anscheinend auf irgendeine selbstzerstörerische Weise wichtig und lange würde ich ihn nicht mehr davon abhalten können. Es grenzte ja schon an ein Wunder, dass er es im betrunkenen Zustand Kiba nicht gestanden hatte.
 

Wieso mussten Leute, wenn Beziehungen klar definiert waren, Grenzen voller Absicht verwischen und völlig ins Wanken bringen? Das konnte doch nichts Gutes bringen! In diesem Moment merkte ich, wie eine unterdrückte Wut langsam in mir hoch kroch …
 

„Wahrscheinlich brauch ich einfach einen Schlag in die Fresse, um damit abschließen zu können ...“

Sai wirkte wie immer sehr gefasst, doch ich kannte ihn inzwischen zu gut, um zu wissen, dass er ziemlich verzweifelt war.

War das der Grund wieso Menschen diese Grenzen verwischten? Um alle Eventualitäten zu zerstören, oder doch weil sie Hoffnungen auf mehr hatten?
 

Wahrscheinlich war es nicht einfach mit solchen Gefühlen Tag für Tag zu leben und diese geheim halten zu müssen. In der Hinsicht verstand ich Sai – wahrscheinlich. Doch trotzdem überstieg seine Lage meine Kompetenz komplett und auch meine, ließ mein Urteilsvermögen meilenweit hinter mir.
 

„Sai, woran hast du gemerkt, dass du was von Kiba willst?“, fragte ich vorsichtig. Ich dachte darüber nach, ob ich schon mal verliebt gewesen war und tatsächlich hatte ich keine Ahnung.

Rasch drehte sich Sai um und grinste mich vielsagend an. Ertappt und angegriffen über solch eine Reaktion stotterte ich nur: „W-was?!“

„An welches Mädchen denkst du grade?“, bohrte er nach und ich konnte nicht anders, als krass rot zu werden.

„Ich hab an gar kein Mädchen gedacht!“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen und das war nicht mal gelogen.

Tatsächlich hatte ich eine Sekunde vorher an einen Jungen gedacht.

Sasuke. Aber nur weil ich eben wissen wollte, woran Sasuke bemerkte hatte, dass er mehr von mir wollte! Nicht andersrum.

Sai grinste lediglich.

„Kam ein bisschen zu schnell. Aber ist schon okay, Kiba und ich erfahren eh früh genug davon oder?“ harkte er nach und ich antwortete mit:

„Ja.“

Ja?Ja?Ja?! Oh Gott, was war bloß los mit mir?! Die beiden waren zwar meine besten Freunde, aber von Sasuke würden sie NIEMALS etwas erfahren. Das Thema war einfach zu verstrickt, als das es jemals an die Öffentlichkeit gelangen sollte.

Ich hoffte, es sobald wie möglich begraben und vergessen zu können.

Ich schob die Kapuze meines Pullovers in mein Gesicht, um meine Röte zu verbergen. Ich musste auf einmal an das Foto von Sasuke und mir denken, und an dieses wehmütige Gefühl, welches ich dabei gehabt hatte. Wieso musste ich daran genau jetzt denken?

Sai lachte leise.

„Woran ich es gemerkt habe, dass ich was von Kiba will? Zum Beispiel konnte ich an niemand anderen mehr denken.“
 

Autsch. Das saß. In letzter Zeit hatte ich tatsächlich viel über Sasuke nachdenken müssen. Ich konnte aber mit Sicherheit sagen, dass auf keinen Fall der Grund dafür war, dass ich mich ebenfalls in ihn verknallt hatte. Der Grund dafür war, dass Sasuke sich in mich verknallt hatte. Und nicht anders herum. Und da es sich bei ihm nun mal um mein Stiefbruder handelte, waren die Gedanken jawohl mehr als berechtigt.

Oder ?

.

.

.
 

Es war nur der Schock im ersten Moment gewesen, der so gesessen hatte. Ich hatte nämlich feststellen müssen, dass ich wirklich viel zu oft in letzter Zeit über Sasuke nachgedacht hatte. Viel zu oft.

Aber wer würde das nicht tun, wenn sein Stiefbruder abartige Neigungen zeigte und dazu noch so unberechenbar war wie ein Ninja ?

Es lag jedenfalls nicht daran, dass ich ebenfalls irgendetwas für ihn empfand.

Naja, irgendetwas empfand ich schon für ihn. Aber dabei handelte es schlichtweg um eine Mischung aus Abneigung und Verwirrtheit.

Nichts da mit Liebe und so.
 

Das Wort Liebe und Sasuke in einem Satz zu bringen, klang für mich im übrigen abartig scheiße. Die Worte Naruto, Sasuke und Liebe in einem Satz zu bringen, liesen mein Gehirn abstürzen wie ein Computer. Error. Absurder ging es nun mal nicht und bei den Gedanken konnte ich nicht anders und wurde knall rot, und während ich nach Haus ging und darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich, verdammt noch mal, schon wieder über Sasuke philosophierte, dazu dann noch Sai's Worte und am liebsten wäre ich durchgedreht, doch eine süße Stimme holte mich auf einmal auf den Boden der Tatsachen zurück.
 

„Hey du, warte mal! Du hast was verloren!“
 

Es war wie in einer von diesen typischen Hollywoodromanzen gewesen.Es kam so unerwartet, dass es wirklich zu schön sein musste, um wahr zu sein. Doch es passierte wirklich und ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich mich umdrehte und in die schönsten grünen Augen der Welt starrte.

Sakura Haruno's Augen.

Ja, genau. Die Sakura Haruno, welche in diesem Moment auf mich zu gelaufen kam. In einer Sekunde schoßen zehntausende von Gedanken durch meinen Kopf, mit Überlegungen, was sie wohl von mir wollen könnte.
 

„Oh, du bist doch Sasukes Bruder oder?“, fragte sie mich und ich fragte mich stattdessen, ob ich träumte.
 

Ohne Zweifel. Es war Sakura Haruno. Sakura Haruno. Sakura Haruno.

Verdammt, das war Sakura Haruno vor mir!
 

„Äh ja, also Stiefbruder“, stammelte ich ,ein wenig mit der Plötzlichkeit dieser Situation überfordert. Ich merkte tatsächlich mit Präzision, wie mein Hirn immer und immer mehr flöten ging. Sie hielt mir ein Portmonee entgegen und erst als sie sagte:„Das ist dir aus deiner Tasche gefallen“, begriff ich, dass es sich dabei um mein Portmonee handelte, was sie mir in die Hand drückte. Ich hatte wirklich nicht bemerkt, wie es mir aus meiner Hosentasche gefallen war.
 

Schicksal? Fühlte sich verdammt danach an.
 

„Oh, shit. Das hab gar nicht gemerkt. Danke, echt!“

„Ach, kein Problem“, versicherte sie mir und ich wusste, dass ich diese perfekte Vorlage nutzen musste, sonst würde ich mich selber nie wieder mögen können.

„Nein, wirklich, dass ist echt super lieb von dir! Darf ich dich zum Dank auf ein Bier einladen?“
 

So war es abgelaufen, genau so. Auf dem ganzen Weg zur nächsten Kneipe hatte ich nicht aufhören können zu grinsen. Es war nicht übertrieben, wenn ich sagte, dass das hier meine Traumfrau war, mit der ich gleich ein Bier trinken würde. Auch ein Versager wie ich konnte mal Glück haben. Und dafür dankte ich, wenn auch immer, die Strapazen in letzter Zeit hatten sich genau für diesen Moment gelohnt. Das konnte und durfte ich jetzt einfach nicht versauen. Scheiß auf Karin, die hatte sich eh nicht auf meine Nachrichten, seit dem Kuss gemeldet und so richtig war sie eh nicht mein Typ gewesen. Und ein Fuck auf den ganzen Stress mit Sasuke. Sollte der meinetwegen jetzt Karin vögeln. Gaben sicher ein super Paar ab, mit ihren komischen, undurchschaubaren Maschen. Mit mir würden die sich keine Faxen mehr erlauben können, wenn ich das hübscheste Mädchen der Stadt an meiner Seite hatte. Ich war wirklich seit langem nicht mehr so aufgeregt gewesen. Meine Gedanken hielten keine Minute still und endlich drehte sich alles nicht mehr nur um Sasuke. Das tat gut.
 

„Bist du immer so schusselig?“, fragte Sakura mich, während wir uns an die Bar, einer kleinen, modernen Kneipe setzen.

„Najaaa, vielleicht ein bisschen zu unaufmerksam“, gestand ich. Wir bestellten uns beide ein Bier. Ein hübsches Mädchen das Bier mochte. Perfekt.
 

„Kommt schon mal vor, kenn ich … Wann haben wir uns eigentlich dass letzte mal gesehen? Es kommt mir so vor, als wäre das ewig her. Du siehst so viel erwachsener aus“, bemerkte sie. Es war auf Sasukes Geburtstag gewesen, wo wir uns das letzte mal gesehen hatten. Doch das sprach ich nicht laut aus. Außerdem hatte ich sie öfter auf den Schulhof bemerkt, sie mich aber anscheinend nicht.

„Ja, ist auch ewig her“, stimmte ich ihr zu.

„Sasukes Geburtstag, kann das sein?“, fragte sie mich und schien nachzudenken.

„Öhm, keine Ahnung“, log ich. Ich wollte nicht, dass sie mich mit der Prügelei in Verbindung brachte, die am Ende nur Mitleid für Sauske bezweckt hatte. Doch sie schien auf einmal einen Gedankenblitz zu haben.

„Ihr hattet euch am Ende der Feier geprügelt“, stellte sie fest und schaute mich ernst an. Ich fing leicht hysterisch an zu lachen.

„Was? Haha? Echt? Kann ich mich gar nicht mehr dran erinnern, ist eigentlich gar nicht so mein Ding. Sicher, dass es nicht jemand anders war?“

Sakura schaute skeptisch, setzte dann jedoch wieder ihr Lächeln auf.

„Ist schon ok, Naruto. Ich kann's nachvollziehen, dass man Sasuke ab und zu eine reinhauen möchte ...“

Ich glaubte, dass ich meine Ohren nicht traute. Ich hatte in Erinnerung, dass Sakura total vernarrt in Sasuke gewesen war. Irgendwas musste da jawohl vorgefallen sein.

„Echt?“, fragte ich noch mal vorsichtshalber nach, wie ein Blödmann. Sie lachte amüsiert.

„Ich weiß, ich war mal genauso ein Fangirl, wie die ganzen anderen Mädels von unserer Schule, aber … es hat sich rausgestellt, dass Sasuke ein ganz schönes Arschloch sein kann. Oh, sorry, ist ja immer noch dein Stiefbruder.“

„Nein, nein ist schon ok. Arschloch triffts ganz gut.“
 

Ich hätte am liebsten nach gefragt, warum Sakura ihre Meinung so geändert hatte, doch mir war bewusst, dass das keine Frage war, die ich jetzt stellen konnte, ohne dass es zu persönlich wurde.
 

„Weißt du, was die ganzen Mädels von unserer Schule über Sasuke denken?“

„Nein?“, fragte ich unsicher.

„Sie denken, Sasukes kühle Art ist nur eine Fassade, die bricht, sobald er die Richtige gefunden hat und natürlich denkt jedes Mädel, dass sie irgendwann der Grund dafür ist ... Ich hab mal genau so gedacht. Aber inzwischen bin ich der Meinung, dass Sasuke sich für niemanden öffnen wird und einfach alle nur ausnutzt um Sex zu haben. Korrigier mich wenn ich falsch liege“

Nein, da gab es nicht viel zu korrigieren. Sakura hatte in gewisser Weise recht, selbst zu mir, zu dem ihm aller Anschein nach mehr verband, war er ein gnadenloses Arschloch.

„Weißt du, was die ganzen Jungs denken?“

„Was?“, fragte ich und nahm einen großen Schluck von meinem Bier.

„Das Sasuke schwul ist“

Auf der Stelle verschluckte ich mich an meinem Bier und hustete drauf los.

Bitte was?! Wieso dachten die so eine Scheiße, wenn Sasuke eine nach der anderen vögelte? Scheiße man. Wieso kam ich mir so ertappt vor?!

„A-alles ok?“, fragte Sakura besorgt.

„Äh ... sorry, ja. War nur ein bisschen zu viel … Sie denken er wäre schwul?“,

harkte ich nochmals nach. Ich wollte alles zu diesem Thema wissen.

„Ja, aber ich denke nur, weil sie neidisch darauf sind, dass Sasuke so viele Mädels abkriegt.“

Puh, Glück gehabt. Ich nickte erleichtert.

„ ... Sag mal, du als sein Stiefbruder, wie denkst du darüber?“, fragte sie mich nun vorsichtig. Sie wusste ja gar nicht, dass ich mir diese Frage selber seit ein paar Tagen immer und immer wieder stellte und ebenfalls nicht wirklich eine Antwort hatte. Trotzdem blieb ich ehrlich:

„Also ich glaub nicht, dass Sasuke schwul ist. Ich glaub einfach, der ist nicht so der Typ, der sich einer Person öffnet, egal ob er die Person im Ansatz mag oder auch nicht.“
 

Und das war nicht gelogen. So dachte ich wirklich über Sasuke.

Sie schien zu überlegen.

„Ja, dass klingt ganz plausibel. Aber lass uns nicht von weiter von Sasuke reden, ich kann den Kerl nicht mehr sonderlich leiden.“

„Ok, soll mir reicht sein“, sagte ich grinsend und merkte, dass ein wenig Anspannung von meinen Schulten fiel. Sasuke war zur Zeit wirklich nicht mein Lieblingsthema.
 

.

.

.
 

Tatsächlich bestritt ich mit dem größten Grinsen der Welt den Nachhauseweg.

Ich erwischte mich sogar zwischen durch dabei, wie ich leicht tänzelnd die Staße entlang lief. Es war aber auch einfach zum schreien. Im positiven Sinne natürlich. Nach den ganzen Mist der mir wider fahren war in den letzten Tagen, kam Sakura genau richtig. Ich hatte einen super Abend mit ihr gehabt, sie stand nicht mehr auf Sasuke und zum Schluss hatte mir sie auch noch ihre Telefonnummer gegeben. Konnte es den besser laufen?
 

Nach zwei stündigen Bierkonsum war ich nicht wirklich betrunken, aber leicht angeheitert, was meine Stimmung noch mehr empor hob. Ich war mir sicher, dass das heute nichts mehr kaputt machen konnte.
 

Ich konnte nur noch über Sakura nachdenken. Ihre grünen Augen, ihre perfekte Haut, ihre rosa Haare …
 

Ich war mir sicher, dass jeder Typ mich für diesen Abend getötet hätte. Sie war wirklich nicht unbeliebt bei meinen Mitschülern. Eher das Gegenteil war der Fall. Mein Grinsen wurde noch ein Stück breiter. Sie konnte jeden haben und stattdessen gab sie mir ihre Telefonnummer und sie wollte nichts mehr von Sasuke, so dass der Typ mir sie auch nicht mehr ausspannen konnte. Was wohl zwischen den beiden vorgefallen war? Die Frage interessierte mich wirklich brennend. Irgendwas war da gestehen, da war ich mir sicher. Doch ich hatte nicht fragen wollen, da ich es für das falsche Thema gehalten hatte. Hatte Sasuke Sakura verarscht? Hatten die beiden wohl möglich was miteinander gehabt? Theoretisch müsste das dann ja im letzten Jahr passiert sein. Seit dem wusste ich auch indirekt davon, dass Sasuke was von mir wollte. Mit wie vielen Frauen er seit dem wohl was gehabt hatte … ?
 

In gewisser Weiße ließen sowohl Shikamaru, als auch Itachi mir keine anderen Möglichkeit als zu glauben, dass Sasuke nicht nur aus Langeweile über mich „herfiel“. Da war wohl doch ... mehr. Auch wenn ich es mir nur unter Alkoholkonsum eingestehen konnte. Der Alkohol erwärmte meinen gesamten Körper und auf einmal fing ich an alles weicher zu sehen. Ganz ohne Scharm.
 

Das Foto von Itachi hatte irgendwas wehmütiges in mir ausgelöst. Das musste ich unweigerlich zugeben und dieses Gefühl hielt immer noch an. Und auch Shikamaru's Worte hatten gesessen, Sasuke und mich verband wohl wirklich mehr als Hass und ein gemeinsames Dach.
 

Und unter der Leitung dieses dämlichen, beschwipsten Gehirns, total aufgeweicht und geschwächt von Wehmut, erzeugt durch Shikamarus Worte und Itachis Foto, kam ich tatsächlich auf die Idee, dass ich Sasuke vielleicht doch auch nicht so sehr hasste, wie ich glaubte. Vielleicht lag mir ja doch was an diesem egoistischen Arschloch. Auch wenn ich noch nicht genau wusste was.
 

Doch als ich die Haustür aufschloss und ich direkt ein schrilles Mädchenlachen hörte, welches mir zu bekannt vor kam, verwarf ich diesen Gedanken wieder sofort. Meine positiven Neigungen wurden mit einem mal im Keim erstickt und schon war da wieder diese altbekannte Wut.
 

Nach Karins Kuss war die Freude darüber erst mal durch Sasukes Aktion gebremst worden. Doch irgendwann hatte ich mich wieder daran zurück erinnert und Karin geschrieben; ohne Erfolg. Ich hatte es mit einem Schulterzucken abgetan, da ich gedacht hatte, dass Karin ein Mädchen war und bestimmt irgendeine komische Nummer abzog und sich schon irgendwann melden würde. Und jetzt hörte ich ihr Lachen aus meinem Wohnzimmer, vermischt mit Sasukes charmantem Arschlochlachen ...

Von wegen Sasuke und ich würden uns je einkriegen, wir würden uns immer mit Hass begegnen und uns gegenseitig das Leben schwer machen … und das war mir schon mal klar geworden.

Es war ein Wunder, dass ich tatsächlich noch einen halbwegs vernünftigen Plan ausarbeitete, als ich meine Schuhe auszog. Bevor ich das Wohnzimmer betrat schrieb ich noch einen SMS und dann ging ich meinen Plan nach.
 

„Hey, Karin!“

Ich tat ganz überrascht, als ich Karin und Sasuke im Wohnzimmer sitzend, entdeckte, mit einer Flasche Wein auf dem Tisch.

„Naruto, oh ... eh Hallo“, stammelte sie und schaute mich so verblüfft an, als wäre ich der letzte Mensch den sie in meinem Haus erwartet hätte. Die Ironie ihres Blickes schien ihr nicht bewusst zu sein. Sasukes Blick war unerwartet nicht sehr böse, er schaute mich eher skeptisch an.

„Oh geil, Wein!“, bemerkte ich ganz zufällig und setzte mich einfach prompt zu den beiden auf die Couch, so wie es Sasuke damals auch getan hatte. Nicht mal jetzt erntete ich einen bösen Blick von Sasuke, was mir echt nicht gefiel, statt dessen fragte er, als ich wahllos nach einem Glas Wein griff und daraus trank:

„Bist du betrunken?“

Ich verzog einmal kurz meinen Mund, weil ich vergessen hatte, wie eklig Wein doch war.

„Äh, nein“, antwortete ich viel zu schnell und fühlte mich irgendwie leicht ertappt. Sasuke schaute mich nur weiter skeptisch an und Karin fühlte sich sichtlich unwohl in dieser Situation. Was hatte sie auch erwartet?

Sie saß hier im Wohnzimmer von dem Typen, welchen sie benutzt hatte, um an dessen Stiefbruder ran zu kommen. Ja, tatsächlich, ich war auch mal auf die Lösung gekommen, dass dies der Grund war für Karins Kuss. Sie hatte Sasuke eifersüchtig machen wollen. Und anscheinend hatte es funktioniert.

Ich merkte, wie die Wut unaufhaltsam in mir brodelte, doch ich lies es mir nicht anmerken. Ich war nicht wütend auf Karin, sondern auf Sasuke. Sasuke Sasuke Sauke. Dieses Arschloch.

Was versprach er sich von dieser Aktion?

Von seinen gesamten Aktionen?

Erst küsste er mich, dann gab er mir zu verstehen, dass er mich so kacke wie immer fand, dann war er wieder kurz dafür mich zu küssen. Shikamaru erzählte mir von Sasukes Gefühlen. Und jetzt? Was war jetzt? Nun saß er hier mit Karin, meinem Aufriss und trank gemütlich Wein. Dieser Arsch. Ich dachte er wollte was von mir

Also was sollte das ganze hier?

Ich merkte wie die Wut mir, gemischt mit dem Alkohol, zu Kopf stieg und mir unglaublich heiß wurde. Doch ich hatte einen Plan.

Nicht der ausgereifteste wie ich zugeben musste, aber Hey Alkoholkonsum. Die Wut die in mir brodelte war im übrigen nicht gerade unspektakulär und das verwirrte mich unbewusst enorm.
 

„Du hast gar nicht auf meine Nachricht geantwortet“, warf ich Karin grinsend vor, um Zeit zu schinden und auch ein bisschen um sie auflaufen zu lassen.

„Eh … ja, tut mir leid, aber ... hatte echt viel Stress in der Schule letzte Zeit, weißt du und ...“

„Ach kein Problem!“, ihr Gestammel war ja doch nur uninteressant und vorhersehbar gewesen, „Und was habt ihr heute noch so vor?“

„Was soll der Scheiß Uzumaki?“, fragte Sasuke schlussendlich. Genau die gleiche Frage hätte ich ihm am liebsten entgegen geschleudert. Doch für eine gewisse Zeit musste ich mich noch beherrschen.

„Gar nichts“, betont lässig zuckte ich meine Schultern, „hatten doch schon mal zu dritt 'nen schönen Abend.“

Der Abend war keines Falls schön gewesen und das wussten die anderen beiden auch ganz genau. Karin schien sich immer unwohler zu fühlen und hielt es wohl für angebrachter die Klappe zu halten. Sasuke fand mein Verhalten wahrscheinlich mehr als lächerlich und sah das als eine Art Racheaktion an, für mein verpatztes Date.

„Ja, klar, darum geht’s“, schleuderte er mir die volle Ironie ins Gesicht.

„Worum den sonst?“, fragte ich lediglich rhetorisch, konnte mir jedoch kein provokantes Grinsen verkneifen.

„Junge, wie wärs es wenn du einfach mal akzeptieren würdest, dass Karin nichts von dir will?“

Karin war nun vollends mit der Situation überfordert und errötete komplett. Sasuke grinste, als wenn er mir damit komplett eins ausgewischt hätte.

Doch mir ging es hier nicht darum, dass Karin etwas von mir wollte oder nicht. Aber das sprach ich nicht laut aus.
 

„Ja, ja Uchiha“, wimmelte ich ab, hätte ihm aber in dem Moment am liebsten die Fresse poliert. Es war unglaublich was ein einziger Mensch tagtäglich in mir auslösen konnte, auch wenn es nur eine Mischung aus Wut und Verwirrung war. Doch diese immense Kapazität war nicht zu fassen.

„Darum geht mir vielleicht gar nicht?“, antwortete ich statt dessen.

„Worum dann?“, fragte Uchiha. Karin nippte währenddessen unbeholfen an ihrem Wein.

„Hm, ich dachte halt mal nett unterhalten.“

Doch bei diesem Satz merkte ich selber, wie gereizt ich eigentlich war und das entging Sasuke ebenfalls nicht. Er fing an schamlos zu Grinsen. Er lehnte sich siegessicher zurück, dann wieder langsam vor und grinste mir genau ins Gesicht.
 

„Eifersüchtig?“, fragte er und ich musste ebenfalls Grinsen, doch es zuckte mir immer mehr in den Fingern, wäre in diesem Moment nicht mein Handy gegangen, wäre meine Fassade in tausend Stücke gebrochen und der Uchiha hätte sich eine gefangen.
 

Ich ging vor den Augen der beiden an mein Handy ran und sprach extra laut:

„Ach jo, ich brauch noch ein bisschen, aber komm solang rein. Ich mach dir die Tür auf.“

Sasukes Grinsen erlosch und stattdessen schaute er mich wieder skeptisch an. Ich lächelte ihm noch einmal provokativ zu, ehe ich zur Tür ging und diese aufmachte.
 

„Tag Shikamaru!“

Shikamaru stand vor der Tür, in gemütlichen Klamotten und sah nicht sonderlich erfreut aus.

„Hey … was musst du den noch machen? Guck mal auf die Uhr ist schon fast zehn.“

„Jaja, dauert nicht lange. Komm rein.“
 

Ich hatte verdammt Glück gehabt, als ich Shikamaru geschrieben hatte und ihm um eine Nudelsuppe bat, war er gerade um die Ecke im Supermarkt gewesen und hatte deswegen so schnell vorbei kommen können.

Ich ließ ihn rein kommen, ging jedoch selber vorraus, damit ich Sasukes Gesicht sehen konnte, wenn sein bester Freund ins Wohnzimmer reinspaziert kam, weil er mit seinem Stiefbruder verabredet war. Sasuke wusste nicht mal ansatzweiße, dass wir irgendwas mit einander zu tun hatten.

Schwungvoll betrat ich das Wohnzimmer und sagte laut:

„Kannst am besten solang bei Karin und Sasuke warten.“
 

Und ich konnte schwören, bei allen Nudelsuppen dieser Welt, Sasukes Blick war Gold wert. Als Shikamaru das Wohnzimmer betrat, hätten Sasukes Gesichtszüge kaum mehr entgleisen können. Shikamaru kam rein, erblickte eine total in sich versunkene Karin, einen Sasuke komplett ohne Fassung und einen grinsenden Naruto. Es brauchte nicht lange, bis er die Situation durchschaut hatte und genervt auf stöhnte.

„Ey, Naruto, deswegen die späte Nudelsuppe?“, fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern, konnte mir mein Grinsen jedoch nicht verkneifen.

„Was habt ihr bitte miteinander am Hut?“, fragte Sasuke mit gereizten Unterton, doch bevor Shikamaru antworten konnte, die Frage war definitiv an ihn gerichtet, antwortete ich:

„Essen ab und zu 'ne Nudelsuppe zusammen.“

„Alter bist du betrunken?“, fragte Shikamaru mich auf einmal und dieses mal antwortete ich lediglich mit gleichgültiger Stimme:

„Vielleicht ein bisschen.“

Mein Plan war aufgegangen. Wie genial war das den bitteschön?! Ich hatte Sasukes perfiden Plan einfach komplett aus den Angeln gehoben und ihn mir zu nutze gemacht und das obwohl ich ein betrunkener Volltrottel war.

„Shikamaru-“, fing Sasuke sauer an, doch der unterbrach ihn direkt wieder:
 

„Leckt mich Leute, klärt das unter euch. Ich hab kein Bock auf eure Kindergartenscheiße. Ich bin raus.“
 

Und ohne ein weiteres Wort zu sagen, verlies er wieder das Wohnzimmer und schließlich hörten wir die Haustür zuknallen.

Die angespannte Stimmung schwebte noch eine Weile in der Luft, bis ich mich schließlich dazu entschied Sasuke komplett aus der Fassung zu bringen:
 

„Eifersüchtig?“, fragte ich ihn grinsend und damit verlor Sasuke voll und ganz die Kontrolle über sein Gesicht. Er war sprachlos. Ich hatte Sasuke Uchiha sprachlos gemacht.
 

Und mit diesem Triumph verlies ich das Wohnzimmer, lief die Treppe hoch und verschwand in mein Zimmer, doch bevor ich die Tür hinter mir schließen konnte, riss sie jemand mit voller Wucht wieder auf.

„Was soll der Scheiß Uzumaki?“, schleuderte Sasuke mir wütend entgegen.
 

„Raus aus meinem Zimmer Uchiha“, giftete ich zurück, konnte aber nur mit Mühe meine Zufriedenheit unterdrücken, welche ich ihm am liebsten unter die Nase gerieben hätte. Sasuke sah eher unzufrieden aus. Sein Gesicht war komplett in Rage versunken.
 

„Sicher nicht, ich hau erst ab, wenn du mir erklärst, was du da für eine Nummer abgezogen hast und was du mit meinem besten Freund zu tun hast!“
 

Wir standen beide mitten im Raum und funkelten uns böse an.

Er wollte wissen, welche Nummer ich abzog?
 

„Erzähl du mir doch erstmal was du für 'ne Scheiße mit Karin abziehst“, schlug ich ihm vor und ich merkte, wie die Wut wieder hin mir hoch kam.
 

„Scheiße? Ich will das Mädchen nur abschleppen.“
 

Ich glaubte ihm kein Sterbenswort, er wollte mich nur eifersüchtig machen, da war ich mir zu hundert Prozent sicher!
 

„Ach ja, genau nachdem ich etwas mit ihr hatte? Merkwürdig oder?“

„Was soll daran bitteschön merkwürdig sein? Bist du doof? Hab halt gemerkt, dass die Alte auf mich steht, also warum die Chance nicht nutzen?!“

„Haha, ja klar Uchiha! Laber nicht so ein Scheiß. Du wolltest mir damit eins auswischen!“

„Klar, Uzumaki, nur deswegen hab ich sie hier hin bestellt.“

„Spar dir deine Ironie, weißt selber, dass es so ist!“

„Ach komm runter, es dreht sich nicht immer alles um dich!“
 

Wir schaukelten uns gegenseitig mit unserer Wut komplett in die Höhe. Sasuke war ein verdammter Lügner und ich war komplett betrunken, deswegen hatte ich kein Problem damit ihm folgende Worte ins Gesicht zu schleudern:
 

„Haha. Wirklich?! Ich weiß ganz genau, dass du in mich verliebt bist Sasuke Uchiha!“
 

Stille.

Mit einem mal war da nur noch Stille. Sasuke starrte mich komplett geschockt an. Ich blickte angespannt zurück, und die Erkenntnis darüber, was ich da grade gesagt hatte, prasselte so langsam auf mich hinunter. Sasuke schien sich zu fangen, langsam, jedoch wich der erschrockene Ausdruck und dann wurden seine Augen fast zu Schlitzen.
 

„Du hast sie nicht mehr alle Uzumaki“, stellte er fest und deutlicher Hass schwang in seiner Stimme mit und diese Kälte in seinen Worten lies mich mit einem mal die Lächerlichkeit an Shikamarus und Itachis Worten erkennen.
 

Ich brachte kein weiteres Wort heraus, da ich so langsam realisierte, was da gerade passierte. Ich musste schlucken. Was zum-
 

„Ich bin sicher nicht in dich verliebt. Wie bitte kommst du auf so ein Scheiß.“
 

Es war keine Frage, trotzdem antwortete ich, jedoch nicht mehr ganz so selbstbewusst, da ich mich ziemlich vor dem Kopf gestossen fühlte.
 

„Shikamaru meinte … naja ich-“
 

„Ich verlieb mich in niemanden. Merk dir das. Das ist alles nur aus eine Laune heraus passiert. Also bild dir nichts ein und hör auf mit Shikamaru abzuhängen.“
 

Und damit war die Sache anscheinend für ihn erledigt, denn er wollte den Raum verlassen. Doch das konnte ich nicht zu lassen, erst küsste er mich und machte komische Andeutungen und am Ende sollte ich, als der Idiot da stehen, der alles in den falschen Hals bekommen hatte?! Das konnte ich so auf keinen Fall hinnehmen. Ich brauchte meinen Beweis, dass er doch etwas von mir wollte, also packte ich ihm am Arm, überwand den letzten Abstand und küsste ihn unbeholfen und viel zu hart auf den Mund ...

...

..

.

Doch die erhoffte Reaktion blieb aus. Sasuke trat lediglich ein Stück zurück, so dass sich unsere Lippen wieder voneinander lösten und lies mich damit komplett im Regen stehen. Er hatte schon wieder gewonnen und ich hatte mich zum kompletten Hampelmann gemacht.

Er schaute mich mit einem undurchschaubaren, regungslosen Blick an und mit seinen folgenden Worten brachte er komplett alles ins Wanken:
 

"Ich bin in dich verliebt? Kommt mir anders vor."
 

Und dann verließ er mein Zimmer.
 

Ich blieb wenige Sekunden komplett überfordert stehen, dann knallte ich die Tür mit voller Wucht zu und setzte mich völlig benommen auf mein Bett. Erst jetzt merkte ich, wie heiß mir war und das mir die Röte komplett ins Gesicht geschossen war. Ich vergrub meinen Kopf in meine Hände.

Was zum Teufel hatte ich da getan?! Ich hatte meinen Stiefbruder geküsst.

Am liebsten wäre ich vor Scham in den Boden versunken …
 

Verwirrtheit und Hass war das einzige was Sasuke in mir auslöste?

Wohl möglich, aber die Verwirrtheit nahm im Moment, für meinen Geschmack, einen viel zu großen Platz ein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na, wie hat es euch gefallen? :-)
Wie deutet ihr Sasukes und Narutos Verhalten? ;-)

Ich hab übrigens zwar ein grobes Skipt für die nächsten Kapitel, habe aber keine Ahnung bis her, wie die Story zum Ende hin verlaufen wird. Bin damals einfach nur mit schreiben angefangen, weil ich eine Idee hatte und Lust auf eine Sasunaru FF. Das heißt ich hab noch keinen Schimmer wie lange die FF hier noch geht. Ich geh aber mal davon aus, dass es nicht das Happy End schlecht hin wird, das würde einfach nicht passen. Tjajaja. Da seit nicht nur ihr, sondern auch ich aufs Ende gespannt. :D ( Ich hoffe ich versau es nicht. Haha.)

So. Ich freu mich auf eure Meinungen. :-)
Wünsch euch ein wunderschönes Wochenende! Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (60)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Favole
2017-05-07T17:12:13+00:00 07.05.2017 19:12
Oh nein.. . Es geht nicht weiter.. . Schade!!!
Mein erstes Kommentar nach vielen Jahren xD
Lass die Story bitte nicht unfertig.. du hast so einen schönen Schreib Stil. Findet man heute kaum noch.. also bitte schreibe weiter.. . Auch wenn es vllt nicht mehr so viele Naruto fans gibt!!!

LG
Favole
Von:  cazzee
2014-11-16T15:32:53+00:00 16.11.2014 16:32
Da du leider seit einiger Zeit kein neues Kapitel mehr hoch geladen hast, möchte ich dir noch einen Motivationskommentar da lassen ^^. Ich muss dich erst einmal ganz dick loben, deine Geschichte ist einfach klasse. Die Art wie sich die Charaktere entwickeln und sich nach und nach zeigt, dass Sasuke mehr Interesse an Naruto hat, mag ich sehr gerne, es geht einfach nicht zu schnell. Die Zwei tasten sich langesam voran. Dein Schreibstil ist gut und vorallem verständlich und du sorgst immer dafür, dass die Neugier im Leser wieder und wieder geweckt wird, schon im Vorgänger dieser Geschichte war das so. Ich hoffe wirklich, dass du bald wieder Zeit und auch Lust hast ein neues Kapitel zu schreiben. Wäre wirklich sehr schade, wenn du sie nicht beenden würdest. Ich wünsche dir aber auch ganz viel Erfolg in deinem Studium.

Liebe Grüße
Cazzee
Von:  Anna_Asakura
2014-11-02T15:11:53+00:00 02.11.2014 16:11
Hey-Ho!
Ich dachte ich lass dir mal ein kleines "Ansporn"-Kommentar da. xD
Ich hoffe sehr, dass du bald mal wieder was updatest!
LG
Von:  NaruSasu90
2014-08-24T11:08:13+00:00 24.08.2014 13:08
Ich hoffe das es bald ein Update gibt :-D. * dich Ansporn *
Von:  Tayuya
2014-08-19T10:16:45+00:00 19.08.2014 12:16
Hallo. :)

Also ich finde das Kapitel spitzenmässig, aber mir hätte es auch mal gefallen wenn der Punkt doch noch an Naruto gegangen wäre. :)

Ich freu mich riesig auf das nächste Kapitel.

Liebe Grüße,
Tayuya
Von: abgemeldet
2014-08-11T11:04:05+00:00 11.08.2014 13:04
ich würd mir auch wünschen dass es weiter geht :(
Von:  Shennen
2014-08-11T09:10:28+00:00 11.08.2014 11:10
Siehste du hast doch aufgehört. Bei so einer Geschichte finde ich das schon fast egoistisch...
Antwort von:  NaruSasu90
24.08.2014 13:12
Ich finde das ziemlich unpassend das so zu sagen.. Schließlich hat sie bisher ihre Freizeit und ihre Lebenszeit d,mit verbracht etwas zu schreiben weil sie es gerne macht. Und du kannst froh sein das man durch Veröffentlichung teilhaben kann daran. Schließlich macht sie das alles ganz umsonst.
Soll sie etwa ihr real life zurückschrauben damit sie weiter schreiben kann? Ziemlich viel verlangt oder?
Meine jetzt nicht nur dich persönlich, aber habe halt oft schon Sportwagen gelesen oder gar vorwürfe . Da brauch man sich nicht wundern wenn die Autoren noch weniger Lust bekommen. Statt einfach mal was wirklich motivierendes zu sagen...
Antwort von:  Shennen
24.08.2014 21:09
Wohoooo :D so war das echt nicht gemeint.
Das sollte wirklich eher ein Kompliment sein, denn ich find die Story einfach spitze und deshalb finde ich es echt bisschen traurig . Also das sollte echt nur ansporn sein, vlt mit etwas viel Druck. Aber unter Druck entstehen ja Diamantenk :D. Wenn ich mir den Post jetzt so anschaue, finde ich das du recht hast, komm tatsächlich falsch rüber also tschuldigung!! :) und ja du hast vollkommen recht. Die Menschen hier machen das für lau, aber ich schätze Ihnen macht das auch Spaß :) ich finde es nur schade das so schöne Geschichten aufgehört werden. Und ich denke es ist auch nicht einfach nach Monaten einfach wieder anzufangen wo man aufgehört hat.. Da hab ich echt Respekt vor.
Also nochmal ein deutliches "Entschuldigung" :)
Von:  Shennen
2014-05-23T22:14:36+00:00 24.05.2014 00:14
Schade dass du nicht mehr weiter machst...
Hoffentlich kommt doch noch was!
Lg
Antwort von:  Cutze
24.05.2014 23:11
Natürlich mach ich noch weiter, im Moment fehlt aber ein wenig Zeit und Motivation, deswegen verschiebt es sich ein wenig nach hinten. :( Aber keine angst, da kommt noch viel ( und auch hoffentlich bald) :) lg
Von:  AyshaMaySezaki
2014-04-27T22:16:30+00:00 28.04.2014 00:16
ach du meine gühte. bin zu so später stunde noch über das kapitel gestolpert und musste es natürlich gleich lesen... und was lese ich da? au weia... also naruto steckt ja mittlerweile mehr als nur in einer zwickmühle fest. ich bin zwar der meinung, dass sasuke auch zeichen von liebe in narutos richtung hatte, aber so eiskalt und herzlos sasuke noch viel öfters rüber kommt, kann es einfach nur ein böser plan sein um naruto bloß zu stellen...
also wenn ich naruto einen rat geben könnte, würde ich eiskalt sagen: zieh aus! es wird wohl auch in der geschichte unterstützung bei wohngeld geben oder so... jedenfalls komm ich auf die idee, weil mir Naruto wie sau leid tut. er hat seine gesamte familie verloren und der einzigste mensch, der ihm damals noch wichtig war, benimmt sich seid dem tot seiner eltern wie ein herzloses arschloch... dabei hat der noch nen großen leiblichen bruder -.- sasuke soll sich ja eingriegen, weil ich dem sonst ne schöne dicke und beschichtete bratpfanne überhaue.
aber ich finde das kapitel echt klasse und noch viel toller find ich: den üblichen Naruto-FF fehler hab ich bei dir entdeckt ^^ su hast einmal an einer stelle ganz viel sasuke hinter einander geschrieben und dann einmal ausversehen sauke geschrieben *lach* das passiert dann wohl doch wirklich jedem.
aber ein hammer kapitle und kann das nächste kaum abwarten.
mach weiter so.

ganz liebe grüße von deiner treuen leserin ^^
Antwort von:  Cutze
29.04.2014 23:00
Hey, freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :)
Eine Bratpfanne wöre keine schlechte Idee haha :D Würd vielleicht einiges beschleunigen...
Oha, den Fehler hab ich überlesen, muss ich korrigieren!
Danke für das schöne Kommentar :-)
Von:  Yeliz
2014-04-22T21:54:59+00:00 22.04.2014 23:54
Ich bin frustriert ^^" - nicht über dich oder die Story ... Viel mehr über Sasuke und Naruto.
Naruto, der Depp ... macht sich in seinem Betrunkenen zum Affen und Sasuke... Ich weiß gar nicht, wie ich das mit Sasuke gerade so richtig auffassen soll. Ich bin so richtig angepisst von ihm, ^^~ aber das auch nur, weil ich mich in Naruto einfühlen kann, obwohl ich sicher nicht so reagiert hätte. Er war unüberlegt, aber es war auch sehr typisch für den Blonden. Du hast die beiden wohl perfekt getroffen, denn sonst wäre ich nicht so frustriert über die Beiden. :D Ihr Verhalten ist so ähnlich, wie ihre Charaktere sich halt zusammen verhalten ... einfach frustrierend ~ die Dickschädel. ^^ (aber doch so liebenswert)
Ich bin echt gespannt ... ich weiß noch gar nicht, wie das ausgehen soll. Du wirst mich so oder so überraschen. :D

Ich freue mich auf das nächste Kapitel!
Liebste Grüße
Liz
Antwort von:  Cutze
23.04.2014 22:54
"Perfekt getroffen" hört man wohl gern :D Die Gefahr ein Charakter Ooc werden zu lassen, ist ja irgendwie immer da und Ich glaub am Ende überrasch ich mich wahrscheinlich auch selbst haha :D
Danke!


Zurück