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Zweite Chance

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So endlich das erste Kapitel. So lang hab ich wohl noch nie für ein Kapitel gebraucht, wie hier für. Es ist mir etwas schwer gefallen Arisas Charakter auszudrücken und so ganz ist sie immer noch nicht so, wie ich sie haben will, vorallem weil ich die Entwicklung eigentlich etwas ausführlicher schreiben wollte. Naja, irgendwo entwickeln sich Charaktere und Geschichten auch selbst und solang der Charakter passt, damit ich meine Ideen ausführen kann, bin ich zufrieden.
Ich hoffe, es ist als erstes Kapitel nicht ganz zu langweilig, aber für mein Vorhaben müssen sich gewisse Dinge eben erst aufbauen.

Viel Spaß beim Lesen!

Grüße
Reeney Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo!
Das Kapitel sollte eigentlich schon vor über einem Monat on kommen, seitdem es fertig war, allerdings gab es mehrere Probleme, die das Ganze hinausgezögert haben... leider auch kann es dauern, bis das nächste Kapitel fertig sein wird, da die nächsten Monate bei mir sehr stressig werden.

Vorweg möchte ich mich auch bei denen entschuldigen, denen Itachi in diesem Kapitel unsympathischer wird, aber leider muss das für meine FF so sein. Warum, das werdet ihr noch sehen. Und auch mit Kisame hab ich noch so meine Schwierigkeiten, weswegen ich Kritik und Tipps zu ihm gerne sehen würde, falls sich jemand mit dem Charakter besser auskennt.^^

Jedenfalls hoffe ich, das Kapitel gefällt dem ein oder anderen trotzdem.
Viel Spaß beim Lesen!

Grüße
Reeney Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wegen diesem Kapitel bin ich lange nicht an der FF weitergekommen. Es dient eher nur der Überbrückung und soll ein paar Dinge einleiten, die später noch wichtig werden, sowie ein bisschen auf die Verbindung der beiden Schauplätze eingehen. Eigentlich hatte ich gehofft, es etwas spannender gestalten zu können, aber die Spannung wird wohl eher in den nächsten Kapiteln kommen, die sicherlich etwas schneller folgen werden.
In dem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.
LG Komplett anzeigen

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Ende und Anfang

Schwarz.

Unendliche Dunkelheit und Uchiha Itachi befand sich mitten in ihr. Gewöhnlich verband man einen solchen Zustand mit Kälte, doch der Shinobi fühlte sich in ihr warm und geborgen. Es war das, wonach er sich so lange gesehnt hatte, die Erlösung im eigenen Tod, herbeigeführt durch seinen Bruder. Nun, viel mehr war es wohl der Krankheit zu verdanken, dass er den Attacken Sasukes, denen er eigentlich mit Leichtigkeit hätte standhalten können, unterlegen gewesen war. Jedoch zählte für ihn nur das Ergebnis und dieses besagte, dass sein Bruder ihn besiegt hatte. Itachi musste zugeben, Sasuke hatte ihn überrascht, der Junge hatte sich zu einem großartigen Kämpfer entwickelt. Itachi war stolz auf ihn.

Der Gedanke ließ ihn vor Zufriedenheit innerlich lächeln, warm und ehrlich. Dabei kam es ihm etwas seltsam vor, dass er überhaupt noch denken konnte und sich das nicht zu ändern schien.

Itachi war noch nie tot gewesen, er hatte dementsprechend keine Ahnung, wie es sich anfühlte, wenn die Seele den Körper verließ, wenn man schlichtweg starb. Er wusste nicht, was danach mit einem geschah. Lebte man als Geist auf Erden weiter oder kam man in den Himmel? Gab es eine Hölle, die Mörder wie ihn strafte?

Konnte man noch denken?

Im Moment gab es für ihn nur das endlose Schwarz, seine Gedanken und die Wärme. Wobei… warm? Nein, es wurde immer kälter. Eiskalt.

Die Umgebung, die er geradeeben noch als angenehm empfunden hatte, kam ihm immer härter und erdrückender vor.

Schmerz machte sich langsam in ihm breit, umhüllte ihn. Erst war es mehr nur ein taubes Gefühl, doch dieses verstärkte sich mit jedem Mal, dass er ihn wahrnahm.

Ein Stechen in seiner Brust, ein Kratzen in seinem Rachen, ein unaufhörliches Pochen in seinem Kopf.

War er vielleicht doch noch am Leben? Unmöglich. Er hatte es gespürt, wie er immer kraftloser geworden war, wie die Krankheit ihn übermannte und Sasuke hatte ihn schwer verwundet. Er konnte nicht leben, doch fühlte er immer mehr den Körper, in dem er steckte.

Er spürte den harten, kalten Untergrund, auf dem er lag, er hörte ein Rauschen, in dem er vage glaubte, die Stimme Zetsus zu vernehmen, sowie er glaubte, Blut zu schmecken.

Der Uchiha versuchte seine Lider aufzuschlagen und nach dem dritten Versuch hatte er schließlich Erfolg. Gleichzeitig erreichte ihn die Feststellung, dass sein Plan missglückt war. Er lebte.

Kurz kam ihm die Frage, ob er sich darüber nicht freuen sollte, ob er nicht schon seine Strafe erhalten hatte, ehe etwas anderes seine Gedanken in Anspruch nahm. Sasuke. Wie ging es ihm?

Sofort versuchte er seinen Kopf zu drehen, sich aufzusetzen und tatsächlich bereitete ihm dies keine Schwierigkeiten, sah man von dem Schwindel ab, der daraufhin eintrat.

Sein Blick hing sofort an dem Körper, der neben ihm lag. Verschwommen, doch ohne Zweifel war es sein Bruder.

„Scheint, als hätte er es doch überlebt.“

„Hätte mich auch gewundert, wenn ihn das bisschen wirklich schon ins Jenseits schickt.“

Zetsu.

Itachi drehte den Kopf über die Schulter, wobei ein erneuter Schmerz seinen Kopf durchfuhr, so dass er eine Hand an diesen legte.

Während das schmerzhafte Pochen immer mehr gedämpft wurde, entdeckte er nur wenige Meter entfernt den Mann – oder vielmehr das zwiespältige Wesen -, dem diese Stimmen gehörten. Neben ihm stand eine weitere Person, die der Shinobi nur allzu gut kannte. Uchiha Madara oder Tobi, wie er sich nannte.

Unverzüglich wandelte sich die Mimik des Verletzten in steinernes Eis, erfüllt von Abneigung und Kälte.

„Zetsu, geh schon mal vor“, sprach der Mann, der sich unter einer falschen Identität versteckte, eine Maske hinsichtlich beider Bedeutungen trug.

Der andere, der auf den ersten Blick wie eine Pflanze aussah, verschwand auf diese Worte in den Trümmern, während der Maskierte ein paar Schritte auf Itachi zumachte.

„Vor zwei Minuten hätte ich dich noch für tot erklärt.“

Aus der Stimme ging für den Jüngeren klar hervor, dass es seinem Gesprächspartner lieber gewesen wäre, hatte sich seine Vermutung nicht als falsch erwiesen. Die Gründe hierfür waren Itachi ebenfalls klar. Er war der Einzige, der Madara und seiner Rache an Konoha im Weg stand.

So heimtückisch der Maskierte auch sein mochte, man konnte ihm nicht vorwerfen, er würde sich nicht an Abmachungen halten, jedenfalls nicht, wenn auch er einen gewissen Vorteil aus der Sache ziehen konnte und diesen hatte er bereits. Itachi hatte ihm die Möglichkeit, sich an seinem Clan zu rächen, gegeben sowie dieser in seinen Diensten stand, während er als Gegenleistung Itachis Herkunftsdorf und Sasuke in Frieden lassen würde.

Als nach einer geschlagenen Minute keine Antwort fiel, meldete sich der ältere Uchiha erneut zu Wort. „Was hast du jetzt vor? Dich selbst zu töten? Ich könnte das auch gerne für dich übernehmen. Oder willst du wieder warten und eines Tages erneut Sasuke bekämpfen? Aber das wird dein Körper kaum mitmachen. Ein Wunder, dass du allein wegen deiner Krankheit noch nicht gestorben bist.“

Herzhaft waren diese Worte nicht, aber Itachi hatte auch gar nichts anderes erwartet.

Dennoch regten sie den Uchiha zum Nachdenken an. Sein Plan war nicht aufgegangen und Madara hatte Recht, eine weitere Konfrontation mit seinem Bruder würde es nicht geben können oder wenn, dann würde Sasuke bemerken, dass es nicht er war, der Itachi besiegen würde, sondern die Krankheit, die den Shinobi schon seit geraumer Zeit plagte.

Man konnte es drehen und wenden wie man wollte, viel Zeit hatte er nicht mehr. Das Beste würde sein, Sasuke in dem Glauben zu lassen, er sei tot, und dafür zu sorgen, dass Sasuke nicht weiter den falschen Weg beschritt. Das war alles, was er noch tun konnte und vielleicht gerade das, weshalb er noch lebte.

„Ich werde wieder mit dir kommen“, äußerte er schließlich, wobei seine Stimme das beste Ebenbild seines gesundheitlichen Zustandes war.

So folgte diesen Worten auch ein Hustenanfall, der ihn Blut spucken ließ, ihn zwang, sich mit zitternden Händen am Boden abzustützen.

Es war erniedrigend, dass er nicht verhindern konnte, sich so schwach zu zeigen.

„Das hat doch keinen Sinn. Du brauchst nur aufzustehen, um tot umzufallen.“

„Ach ja?“, entgegnete Itachi mit gehobener Augenbraue.

So kritisch es auch um ihn stand, er lebte und deswegen glaubte er nicht, dass er allzu schnell wieder sterben würde. Jedenfalls nicht in den nächsten Stunden. Und eines konnte er garantieren, er würde nicht jetzt unter all dem Spott sein Leben verlieren.

Vorsichtig zog er die Beine an, während er sich mit seinen Händen vom Boden aufstemmte, sich langsam erhob. Er schwankte stark, aber er stand.

„Scheint, als gäbe es nun einen weiteren Uchiha, der lebt, obwohl er tot sein sollte.“

Ein Schnauben entkam seinem Gegenüber.

„Dann lass uns gehen.“

Mit diesen Worten wollte der Ältere an Itachi vorbei zu Sasuke, doch wurde ihm der Weg versperrt.

Ein ungläubiges Lachen drang aus der Lunge des Maskierten. „Was soll das?“

„Vergiss unsere Abmachung nicht“, erinnerte Itachi mit fester Stimme an Madaras Versprechen, Sasuke in Ruhe zu lassen, während alles andere von ihm drohte, gleich wieder zusammenzubrechen.

„Wenn er nicht schnell behandelt wird, dann wird auch er sterben. Das willst du doch nicht, oder?“

„Seine Freunde sind in der Nähe, wenn ich mich nicht täusche. Sie werden jeden Moment hier sein und bei ihnen ist er besser aufgehoben.“

Etwas später lag eine Hand auf der Schulter des jungen Shinobis, während ein rotes Auge ihn eindringlich anstarrte. Deutlich stach Unzufriedenheit aus diesem hervor, sowie der Stolz, der ein Brechen des Handels verbat.

„Itachi, Itachi“, seufzte sein Gegenüber, „auch wenn du mir nicht vertraust, Sasuke gehört wie du zu meiner Familie, ich würde ihm nichts tun.“

Noch wollte der Maskierte seine jüngste Begierde nicht als verloren anerkennen, doch Itachi würde seinen Bruder dem anderen nicht überlassen.

„Dann spricht doch nichts dagegen, dass sich jemand anderes um ihn kümmert.“

Wieder folgte ein Husten, diesmal noch stärker als das Vorherige. Erneut ergoss sich ein Schwall Blut aus Itachis Mund und hätte der Ältere seinen Griff an der Schulter nicht verfestigt, wäre er wieder auf die Knie gefallen.

Ein weiteres Mal seufzte der Mann mit der orangenen Maske.

„Na gut. Dann flicken wir eben erst dich wieder zusammen.“

Itachi nickte kaum merklich und nur kurze Zeit später drang ein Bellen zu den beiden durch, ehe diese auch schon, wie ins Nichts, aus den Trümmern verschwanden.

Trauma

„Wir sehen uns morgen.“

„Ja, bis dann“, verabschiedete sich das brünette Mädchen, Tsubaki Arisa, von ihrer besten Freundin, Tachibana Keiko, bei der sie den Abend verbracht hatte.

Es war ein schöner Abend gewesen. Sie hatten zusammen gekocht, ein paar Filme gesehen und über die Jungs aus ihrer Schule getratscht, auch wenn das bei ihnen etwas anders ausfiel als es das Klischee besagte. Die Filme handelten von Krieg und die Jungs, über die sie redeten, waren keine hübschen Prinzen, die man für sich gewinnen wollte. Nein, Arisa und Keiko hatten ihren Spaß daran, sich ein paar Idioten rauszusuchen, diese gegeneinander aufzubringen und zu wetten, wer von ihnen wohl den Kürzeren ziehen und die Schule verlassen müssen würde. Besonders nett waren sie wohl nicht, aber irgendwie musste eben jeder sein langweiliges Leben etwas attraktiver gestalten.

Während Arisa den Wohnkomplex, in dem ihre Beste lebte, verließ, um selbst nach Hause zu gehen, setzte sie ihre Kopfhörer auf.

Sofort wurden ihre Ohren mit lauter Musik erfüllt, die sie alles um sie herum vergessen ließ. Es war schön, auch wenn sie besser auf ihre Mutter gehört hätte, die sie schon des Öfteren dazu ermahnt hatte, nicht ganz so laut Musik zu hören. Immerhin sollte sie ihre Umgebung noch wahrnehmen können, aber das war der Siebzehnjährigen egal. Sie hatte doch noch ihre Augen, um zu sehen, was um sie herum geschah.

Ein paar Minuten später erreichte sie das Bahngleis. Mit der Straßenbahn brauchte sie nur zehn Minuten nach Hause und sie war eh zu faul, sich durch die vollen Straßen Tokyos zu kämpfen. Bei Nacht war es in der Hauptstadt Japans eben immer noch sehr voll, insbesondere war es ein so schöner, warmer Sommerabend wie der Heutige. Dabei war es an der Station nicht viel besser. Einige Menschen schienen es ziemlich eilig zu haben, so wie diese zu den Ausgängen rannten.

Arisa sah ihnen einen Moment lang verwundert hinterher. Fast könnte man meinen, eine Panik wäre ausgebrochen. Neugierig, ob da nicht doch mehr dahinter steckte, wandte sie ihren Kopf in die andere Richtung, aus der die Menschen gestürmt kamen.

Nicht viel später spürte sie ein Stechen in Hüfte. Schmerz durchfuhr ihren ganzen Körper, ließ sie merklich zusammenzucken, während sich die Überraschung langsam in Schock wandelte.

Ihre Augen hatten unterdessen die Ursache für ihre Pein herausgefunden. Gebannt hing ihr Blick auf dem kleinen Stück Eisen, auf dem Mann, der das Zentrum der Panik bildete. Wild fuchtelte er mit der kleinen Pistole herum, verschoss wahllos seine Kugeln. Eine Frau, nur wenige Meter vor Arisa, fiel eben zu Boden. Eine Lache als Blut bildete sich um den Kopf der Frau.

Es war ein grausames Bild, das das Herz der Brünetten immer schneller schlagen ließ. Von der Frau am Boden kam keine Regung und in Arisa bildete sich Angst. Die blutende Wunde an ihrer Hüfte hatte sie schon wieder ganz vergessen. Sie wollte nur noch rennen, wie alle anderen hin zum Ausgang. Sie wollte weg von diesem Irren, doch ihre Beine hörten nicht auf ihre Befehle.

Unfähig zu einer Reaktion stand sie da. Die Musik in ihren Ohren ließ das, was ihre Augen sahen, wie eine Illusion erscheinen. Es konnte nicht passieren, das bildete sie sich bloß ein. Es war alles friedlich, so wie immer. Das war nur Einbildung, basierend auf ihren Wunsch, es würde mal mehr Action in ihr Leben kommen. Es war nicht real. Es konnte nicht real sein.

Ein weiteres Mal durchfuhr sie ein stechender Schmerz. Diesmal im linken Bein.

Fast zeitgleich rammte sie ein weiterer Passant, der das Weite suchte, brachte zusammen mit dem Schmerz das Mädchen zu Fall.

Sie sackte in sich zusammen, sah nur noch, wie die Masse an ihr vorbei strömte, wie der Täter dieser nachjagte, als sei er ein Raubtier auf Beutezug, dann legte sich langsam ein schwarzer Schleier vor ihre Augen.

Nur noch die Musik drang in ihre Ohren. Das war alles, was sie noch wahrnahm. Nicht die Schmerzen, nicht den kalten Untergrund, nicht die panische Umgebung, sondern nur die laute Musik. Die Musik, die immer mehr in ein monotones Piepen überging.
 

Schweißgebadet erwachte die Brünette aus ihrem Traum. Ihr Herz schlug schnell und auch wenn es nicht das erste Mal war, dass sie von diesen Bildern heimgesucht wurde, so wurde sie von diesen doch jedes Mal mitgerissen. Sie kannte das Ende und dennoch reagierte sie in ihrem Traum genauso wie sie es am Abend des Geschehens getan hatte. Diesen Vorfall würde sie wohl nie vergessen.

Drei Menschen waren bei der Schießerei ums Leben gekommen und beinahe wäre sie die vierte Tote geworden. Arisa hatte eine Menge Blut verloren, war für ein paar Tage in der Bewusstlosigkeit gefangen, doch letztendlich hatte sie überlebt. Insgesamt hatte es achtzehn Verletzte oder Tote gegeben. Den Attentäter hatte man schnell gefasst. Er sollte sich nun für lange Zeit hinter Gittern befinden.

Kerzengerade saß die Siebzehnjährige im Bett, versuchte durch das Auflegen einer Hand auf ihren Brustkorb, ihrem schnellen Atmen Einhalt zu gebieten. Es gelang ihr nicht wirklich. Noch immer saß der Schock tief in ihrer Seele, sie fühlte den Schmerz, den sie vor gut einem halben Jahr durchlebt hatte so real als würde es ihr erneut widerfahren.

Mit einer Hand, kalt von der lebendigen Erinnerung, fuhr sie unter das Oberteil ihres Schlafanzuges, über die unebene Narbe an ihrer Hüfte. Die Haut fühlte sich noch immer so kaputt an. Es kam ihr so vor, als würde die Kugel noch immer in ihrem Fleisch stecken, als würde das Blut in Unmengen aus der Verletzung strömen. Und wenn sie ihren Blick auf die inzwischen relativ gut verheilte Haut warf, so zeigten ihre Augen ihr doch das Bild einer offenen Wunde.

Gänsehaut überkam Arisa bei dieser Vorstellung. Es lag nicht nur am Anblick selbst, sondern auch am Wissen, dass das alles nur Einbildung war. Sie wollte ihren Augen trauen können, doch letztendlich war das nicht mehr möglich. Ihre Sinne gaukelten ihr vor, verletzt zu sein, dabei war sie gesund. Noch war es ihr Verstand, der sie nicht vergessen ließ, was die Wirklichkeit war, doch was, wenn auch dieser ihr irgendwann eine falsche Wahrheit zeigen würde?

Die Brünette ließ von ihrer Narbe wieder ab, schloss die Augen, während sie versuchte, ihre Gedanken loszuwerden.

Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich halbwegs wieder gefangen hatte. Danach deaktivierte sie nun endlich den Wecker, der ansonsten keine Ruhe geben wollte, und erhob sich aus dem weichen Bett.

Es fühlte sich nicht so an, als würden ihre Beine sie tragen können, dabei gelang es ihr inzwischen eigentlich ohne Probleme, wieder zu laufen. Die ersten Monate nach dem Attentat war das noch eine Qual gewesen. Nur im Rollstuhl, danach auf Krücken hatte sie sich fortbewegen dürfen. Es war mühsam gewesen, sie war sich wie ein Krüppel vorgekommen, wie einer der Leute, die sie sonst doch immer mied.

Dieser Zustand hatte sie Respekt den Menschen gegenüber gelehrt, die eine längere Zeit ihres Lebens auf diese Hilfsmittel angewiesen waren. Ob das allerdings etwas Positives war, vermochte das Mädchen nicht zu sagen.

Sie war nur froh gewesen, als sie vor einem Monat die Krücken nicht mehr gebrauchen musste, auch wenn sie nach dem Rat der Ärzte diese noch bis zum Ende des Schuljahres hätte benutzen sollen. Das Mädchen hatte das für etwas übertrieben gehalten und dieser Meinung war sie auch jetzt noch. Mit Sport hielt sie sich immer noch zurück, doch ansonsten hatte sie das Gefühl, ihren Körper wieder ohne Probleme belasten zu können.

An der Zimmertüre angekommen hielt die Brünette inne, atmete einmal tief durch, wobei sich ihr Puls weiter stabilisierte. So tragisch dieser Vorfall auch gewesen sein mochte, das gehörte der Vergangenheit an. Sie hatte ein Leben zu leben und sie wollte ihren Alltag nicht durch ein Trauma einschränken. Zugegeben, der Gedanke war einfacher als die Umsetzung, viele Dinge hatten sich daraufhin geändert. Inzwischen hörte sie weder Musik durch Kopfhörer, noch fuhr sie nachts mit der Straßenbahn. Generell mied sie Bahnhöfe, auch wenn das vielleicht übertrieben war. An diesen Orten fühlte sie sich einfach nicht mehr sicher.

Bis auf diese Dinge, die sie als Kleinigkeiten abtat, versuchte sie allerdings, alle Erinnerungen so gut es ging zu verdrängen, und würde sie nicht von diesen Albträumen heimgesucht werden, ihr Alltag hätte schon lange wieder in die Normalität zurück gefunden.

Durch ihr tägliches Ritual, das aus einer genauen Abfolge von Handlungen wie Waschen, Anziehen, die Sachen für die Schule packen und Frühstücken bestand, fand sie immer wieder zurück in den Alltag. Zumindest sorgte dieser Ablauf dafür, dass nach außen niemand merkte, wie orientierungslos sie noch in ihrem Innersten war. Das Verbergen ihrer Gefühle war eines der Dinge, die sie im vergangenen Halbjahr erfolgreich gelernt hatte.

So ließ, als sie in der Küche am Esstisch saß, nichts in ihren Zügen das noch immer mulmige Gefühl in ihrer Brust erkennen. Es hatte Vorteile, wenn nicht jeder einem ansehen konnte, wie man sich fühlte. Dann standen keine besorgten Familienmitglieder vor einem, die man eh nicht belasten wollte, niemand schenkte einem dieses Mitleid, das einen nur noch mehr belastete als die Schmerzen, niemand stellte neugierige Fragen oder kümmerte sich mit dieser gezwungenen Art um einen.

Mit einer sichtbaren Gleichgültigkeit aß sie ihr Müsli, als ihre Mutter in Hektik verfallen in den Raum stürmte.

„Dein Vater und ich werden heute schon wieder erst spät kommen“, gab die Frau mittleren Alters seufzend von sich. „Tut mir leid, aber momentan wird jede helfende Hand gebraucht.“

Es war nicht nötig, dass ihre Mutter sich erklärte. Arisa wusste, dass zurzeit eine Grippewelle umging, auch wenn dies sie nicht wirklich interessierte. Ihr Immunsystem war relativ gut, lediglich vor brutalerem Einwirken konnte es sie nicht schützen. Andere Menschen zogen sich da schneller eine Krankheit zu, in diesem Fall handelte es sich um eine neuartige Plage, mit der die Betroffenen sowie die Ärzte – darunter beide Eltern Arisas – zu kämpfen hatten. Der Erfolg hielt sich in Grenzen, was nur noch mehr Fachkräfte beanspruchte. Dementsprechend nahm es die junge Frau ihrer Mutter auch gar nicht übel, dass sie nicht ständig für sie da war. Zudem war sie kein kleines Kind mehr und die Einschränkungen durch ihren Unfall waren auch schon nicht mehr nennenswert.

Sie nickte knapp, worauf ihre Mutter sie noch einmal musternd beäugte. Dass ihre einst so freche, widerspenstige Tochter nun so ruhig und rücksichtsvoll war, bereitete ihr sichtlich Sorgen. Viel gelassener sah die Sache ihr Vater, welcher der Ansicht war, Arisa wäre durch ihre schmerzhafte Erfahrung endlich erwachsen geworden. Vielleicht hatte er damit gar nicht so unrecht. Das diese Nahtoderfahrung mehr an ihrem Wesen geändert hatte als sie wahrhaben wollte, konnte sie nur schwer bestreiten.

„Mach dir keine Sorgen, mir geht’s gut. Kümmer dich lieber um deine Patienten, die brauchen deine Hilfe dringender als ich“, fügte Arisa hinzu, womit sie ihre Mutter beruhigen wollte.

Mit einem Lächeln untermalte sie ihre Worte, auch wenn die Bilder ihres Traumes noch immer unangenehm in ihrem Bewusstsein präsent waren. Wenn sie ehrlich war, dann fühlte sie sich nicht wirklich gut, doch niemals wollte sie ihre Eltern oder sonst wen damit belasten.

Zumindest schien ihr Gegenüber langsam erleichtert, denn dieser erwiderte zögernd das Lächeln.

„Gut. Kannst du Ikaros dann abholen? Er kommt heute doch von seinem Schulausflug zurück.“

Erneut quittierte Arisa die Bitte mit einem Nicken.

Ikaros war ihr jüngerer Bruder und wenn sie ehrlich war, sie wäre lieber mit Keiko und ein paar weiteren Freunden zum Karaoke gegangen als ihn abholen zu müssen. Nur ließen ihre Eltern einen fast dreizehn Jahre alten Jungen, der lieber träumte als auf sein Umfeld zu achten, ungern am dunklen Abend alleine nach Hause gehen. Arisa hatte Verständnis dafür und einmal konnte sie schon ihrer Familie entgegenkommen. Die Drei hatten sich sowieso in der Zeit, wo sie vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen war, so gut um sie gekümmert, dass sie nicht mal wusste, wie sie ihren Dank zeigen sollte.

„Schön. Bis heute Abend“, trällerte ihre Mutter mit einem Funken von Freude, bevor sie aus der Küche und schließlich aus dem Haus verschwand.

Nun widmete sich die Brünette wieder ihrem Frühstück, das innerhalb weniger Minuten gänzlich seinen Platz in ihrem Magen fand. Ein Blick zur Wanduhr verriet ihr, dass es ebenso an der Zeit war, ihren Schulweg anzutreten.

Mit geschulterter Tasche verließ sie schließlich das Haus, ging entlang der Straße zu der Oberschule, die sie besuchte. Das schlechte Gefühl in ihr, das durch den Traum wachgerufen worden war, verabschiedete sich gänzlich, als sie im warmen Schein der Morgensonne einen Schritt nach den anderen setzte. Die frische Luft – jedenfalls frischer als die, die man im Zentrum der Hauptstadt einatmen durfte - zusammen mit dem hellen Licht gaben ihr eine gewisse Geborgenheit, ließen sie alles vergessen, woran sie nicht denken wollte. Dadurch verabschiedete sich schlussendlich das unsichere Gefühl in ihren Beinen, ihre Gangart zeugte keineswegs von einer psychischen oder physischen Belastung durch Verletzungen jener Nacht.

Sie näherte sich der Lehranstalt, erspähte schon von Weitem ihre beste Freundin, die am Schultor auf sie wartete. Kaum hatte sie diese Stelle erreicht, hakte sich die etwas jüngere Schülerin bei ihr ein, zog sie mit einem strahlenden Grinsen über das Geländer.

„Gibt’s irgendeinen speziellen Grund für deine außergewöhnlich gute Stimmung?“, erkundigte sich Arisa schlussendlich bei ihrer Begleitung, die daraufhin nur noch mehr aus ihren schokobraunen Iriden strahlte.

„Ja. Segawa hat angebissen. Ich hab die ganze Nacht mit ihm gechattet, von Kannos Stärke geschwärmt, bis er meinte, er würde Kanno herausfordern und mir beweisen, dass er stärker ist“, erklärte Keiko mit einer Begeisterung, die Arisa nicht mehr teilen konnte.

Vor ihrem Unfall gehörte das noch zu den Spielchen, die sie selbst gerne inszeniert hatte, doch erschien es ihr mittlerweile einfach nur noch kindisch und falsch. Es war nie etwas Gutes dabei herausgekommen, wenn sie zwei Jungs gegeneinander aufbrachten und irgendwann würde es vielleicht auch für sie Folgen haben. Mal ganz abgesehen davon, dass Arisa sich nicht mehr daran erfreuen konnte, wenn sie die Gefühle eines Jungen für die persönliche Genugtuung so ausnutzte, wie es Keiko mit ihrem Mitschüler Segawa Hiro tat. Er stand schon seit ein paar Monaten auf die Tachibana, ging ihr mit seinen Anmachen auf die Nerven, doch ihn dann einfach auf einen skrupellosen Schläger wie Kanno Wataru loszulassen ging in Arisas Augen zu weit.

Seufzend musterte die Brünette ihre Freundin.

„Meinst du nicht, dass das zu weit geht? Er wird im Krankenhaus landen… wenn er Glück hat. Kanno ist unberechenbar. Du weißt, dass er nur noch auf unserer Schule ist, weil seine Eltern verdammt reich sind.“

Keiko zuckte mit den Schultern. „Sowas hat dich früher auch nie gestört.“

„Keiko, ich weiß, wie es ist, am Rande seines Verstandes zu stehen. Das will ich niemanden antun. Vor allem war ich dem Tod so nahe, dass ich schon nicht mehr geglaubt habe, ich würde lebend wieder aufwachen. In diesem Moment habe ich es bereut, dass ich in meinem Leben nichts Besseres getan habe, als solch kindische Spielchen zu spielen“, entgegnete Arisa mit ernstem Ton.

Mit Spaß hatten solche Aktionen bei ihr schon lange nichts mehr zu tun, sehr zum Leidwesen ihrer Besten. Seufzend ließ diese den Arm ihrer Mitschülerin los, sowie auch das Lächeln aus ihren Zügen verschwand.

„Ja, ja, ich weiß. Ganz ehrlich, seit deinem Unfall bist du total die Spaßbremse.“

„Tut mir ja leid, aber der Tod…“

„…der Tod verändert einen nun mal. Das hast du mir schon oft gesagt, Arisa, aber manchmal erkenn ich dich gar nicht wieder.“

Inzwischen hatte sich eine angespannte Atmosphäre zwischen den beiden gebildet. Keiner von ihnen empfand diese noch als angenehm. Es war ein Zustand, der sich in den letzten Wochen gehäuft hatte und wenn Arisa ehrlich war, dann fragte sie sich ab und zu, wie lange diese Freundschaft noch anhalten würde.

Seufzend meldete sich Keiko noch einmal zu Wort. „Naja. Jedenfalls will Segawa Kanno in der Mittagspause hinter der Sporthalle herausfordern. Vielleicht willst du es dir ja doch ansehen.“

Noch einmal lächelte die Schülerin, doch eine fröhliche Geste wie vor wenigen Minuten war es nicht mehr, danach verschwand sie ohne ein weiteres Wort zügig in das große Schulgebäude, während Arisa zurückblieb.

Einen kurzen Augenblick stand sie einfach mitten auf dem Hof, sah ihrer Freundin hinterher, wobei sie sich fragte, ob sie nicht doch mal mit Keiko darüber reden sollte. Letztendlich ließ sie es aber bleiben, war sie doch viel mehr mit dem Nachdenken über das eben Gesagte beschäftigt. Keiko hatte schon Recht, manchmal wirkte Arisa wirklich wie ein anderer Mensch. Wenn sie ehrlich war, dann kam sie sich sogar in ihren Erinnerungen teilweise fremd vor. Sie bereute es nicht, dass sie sich so verändert hatte, sondern nur, dass sie nicht früher schon so war. Dann wäre es vielleicht nie zu diesem Unfall gekommen, der ihr immer noch keine Ruhe ließ.

Das Mädchen fuhr sich eine ihrer kurzen Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe auch sie das Gebäude betrat.
 

Der Unterricht am Vormittag zog sich nur schleppend hin. Mit den Gedanken war Arisa immer noch mehr bei Keiko als bei dem Lehrstoff, aber das war nichts Neues. Schon vor dem Attentat hatte sie nicht besonders viel aufgepasst, wenn auch aus anderen Gründen. Damals hatte es sie schlichtweg nicht interessiert, lieber hatte sie mit ihren Mitschülern geplaudert. Inzwischen waren viele alte Freundschaften zerbrochen, aus den gleichen Gründen, die ihre Freundschaft zu Keiko nun plagten. Arisa hatte sich einfach zu sehr verändert, sie wollte ihr Leben nicht mehr nur für den Moment leben, sie wollte sich etwas aufbauen, Sicherheit im Jetzt und in der Zukunft haben. Sie wollte kein Leben führen, das am Ende nichts erreicht hatte.

Erstaunlicher Weise war es ihr sehr leicht gefallen, die Wochen, die sie wegen dem Unfall in der Schule gefehlt hatte, schnell nachzuholen. Seitdem sie täglich ihre Hausaufgaben machte und im Unterricht aufpasste, hatte sie auch kaum noch Verständnisschwierigkeiten. Für sie war das alles ein Fortschritt, auch wenn es schade war, dass sie mit einigen ihrer Mitschülern kaum noch etwas machte. Doch noch kam sie mit diesen eigentlich ganz gut klar, vielleicht hatten sie weniger mit einander zu tun, waren nicht wirklich mehr gute Freunde, doch kam sie mit den meisten immer noch ganz gut zurecht.

Das mit Keiko war allerdings etwas anderes. Die Tachibana war ihre beste Freundin und das schon seit langem, Arisa wollte nicht, dass die Wege der beiden auch auseinander gehen würden. So entschloss sie sich dazu, in der Pause hinter die Sporthalle zu gehen, als ihr Lehrer ein paar zusammengeheftete Blätter auf ihren Tisch fallen ließ.

„Eine wirklich gute Arbeit. Ich wünschte, ein paar andere von euch würden auch langsam begreifen, wie wichtig Schule für euch ist, und ebenso etwas mehr dafür tun. Tsubaki-sans Arbeit werde ich später noch als Musterlösung für die Hausaufgabe austeilen lassen“, verkündete der ältere Mann, ihr Englischlehrer.

Bei der Hausaufgabe handelte es sich um einen Essay, den sie zum Thema Globalisierung in Bezug darauf, dass in vielen Ländern der Welt Englisch an Schulen unterrichtet wurde, schreiben sollten. Zugegeben, Arisa hatte ihre Arbeit alles andere als gut gefunden. Ihr Englisch war vor einem halben Jahr noch so schlecht gewesen, dass sie selbst nicht verstehen konnte, wie sie so schnell ein passables Gefühl für die Sprache entwickeln konnte, und wahrscheinlich war es nur vom Inhalt her besser argumentiert als bei der Mehrheit ihrer Mitschüler.

Sie überflog die Korrektur des Lehrers. So viele Fehler hatte sie selbst in der Sprache nicht gemacht. Es überraschte sie, wie sie sich doch immer noch weiter und weiter verbesserte. Gleichzeitig war das aber auch eine sehr schöne Beobachtung. Es beherrschte einem ein gewisses Gefühl von Stolz, wenn man sah, dass sich die Mühen lohnten, und Englisch war etwas, was sie in ihrer Zukunft gewiss gebrauchen würde.

Sie steckte ihre Arbeit weg, während die anderen Schüler Kopien davon bekamen. Viel mehr passierte in dieser Schulstunde auch nicht mehr. Sie bekamen eine Hausaufgabe auf, dann ertönte schon der Gong, der das Ende der Stunde und den Beginn der Mittagspause ansagte.

Die Tsubaki packte ihr Zeug in ihre Tasche, verließ den Raum und begab sich auf den Weg zur Sporthalle. Sie überlegte, ob sie Keiko nicht doch noch davon abbringen sollte, dass sich die Jungs ihretwegen prügeln würden, aber wahrscheinlich würde sie damit nichts erreichen. Wie hatte sie sich nur früher an so etwas erfreuen können? Weil ihr Leben ansonsten ziemlich langweilig war? Weil nie etwas Aufregendes passiert war? Wie hatte sie sich an dem Leid anderer erfreuen können? Arisa hatte keine Antwort auf diese Fragen, sie wusste nur durch ihre Erinnerungen, dass es ihr tatsächlich gegen Langeweile geholfen und ihr gefallen hat.

Sie erreichte die hintere Seite der Sporthalle, Keiko stand an die Wand des Gebäudes gelehnt, während Kanno, ein großer, breitschultriger Schüler, dem man wirklich nicht gerne begegnen wollte, mit einem amüsierten Grinsen zu dem dagegen sehr schmächtigen Segawa sah. Letzterer schien in keinster Weise verunsichert zu sein, er schenkte Keiko ein zuversichtliches Lächeln, bevor er sich dem Größeren zuwandte.

Unterdessen ging Arisa auf ihre Beste zu, lehnte sich neben diese an die Betonwand.

„Ich wusste, dass du kommen würdest“, gab diese triumphierend von sich, was Arisa mit einem Nicken abtat.

„Übrigens, ich hab Segawa vorhin noch gesagt, dass er das wegen mir nicht tun muss. Er will trotzdem gegen Kanno antreten.“

Als ob Keiko damit sagen wollen würde, ihr Mitschüler wäre für den Schaden selbst verantwortlich, den er abbekommen würde.

Arisa schüttelte nur seufzend den Kopf. „Du solltest ihm Glück wünschen, dass er das Ganze überlebt.“

Keiko grinste. „Wie du meinst.“

Während die beiden jungen Männer sich kampfbereit machten, atmete Keiko einmal stark ein, um dann dem Jungen, der wegen seiner Schwärmereien für sie einen großen Fehler zu begehen schien, ein paar Worte zuzurufen. „Hiro-kun, ich glaub an dich! Viel Glück!“

Der Angesprochene schien sich dazu wirklich noch etwas sicherer zu fühlen. Arisa wusste nicht, ob das nur Blindheit durch Liebe oder schon schlichte Dummheit war.

Als wären Keikos Worte das Startsignal gewesen, begann Segawa nach Kanno zu schlagen. Der Größere hatte keinerlei Schwierigkeiten, den Schlag abzuwehren und Kontra zu geben. Arisa war sich sicher, dass es nicht lange dauern würde, bis Keikos Verehrer auf dem Boden liegen würde.

Beide Mädchen sahen sich den Kampf – oder eher die Prügelei, so unkoordiniert, wie die Schläge fielen – an. Zu jedem Zeitpunkt sah es so aus, als würde Kanno die Führung behalten. Er schien keine Rücksicht auf den anderen zu nehmen. Seine Faust donnerte in das Gesicht des Gegenübers, sein Bein beförderte diesen mehrmals auf den Boden, doch Segawa ließ sich davon kaum beeindrucken. Er stand immer wieder auf, schien seinem Vornamen irgendwo doch tatsächlich gerecht zu werden.

„Willst du nicht eingreifen?“, versuchte Arisa noch einmal ihre Freundin davon zu überzeugen, dass es genug war. Blut rann bereits über Segawas Lippen und der Ausdruck in dem Gesicht seines Gegners sagte aus, dass dieser sein Handeln genoss. Es war ein ähnlicher Gesichtsausdruck, wie Arisa ihn bei dem Verrückten am Bahnsteig vor gut einem halben Jahr gesehen hatte. Diese Skrupellosigkeit.

Erneut spürte sie ein Stechen an ihren beiden Schusswunden, Übelkeit kam mit der Erinnerung in ihr auf. Sie musste sich von den Prügelnden abwenden.

„Ich kann das nicht länger mit ansehen, bis dann“, sprach sie schnell noch zu ihrer Freundin, bevor sie mit schnellen Schritten von der Sporthalle verschwand. Sie spürte noch ein paar besorgte Blicke auf sich, mit denen Keiko ihr nach sah.

Arisa ging über den Hof der Schule, suchte sich einen sonnigen Platz auf einem Fleck Gras, auf dem sie sich niederließ. Eine Hand legte sich auf ihren Brustkorb. Ihr Herz schlug schnell dagegen.

Vielleicht gab es gar keine wirkliche Antwort auf die Frage, wie sie einst solche Szenen genossen haben konnte. Im Moment kam ihr zumindest nur eine Antwort, warum sie es nicht mehr genießen konnte. Nicht, weil es kindisch oder einfach nur unnütz war, sie konnte den Anblick solcher Taten nicht ertragen, weil es in ihr Erinnerungen an den wohl schlimmsten und gleichzeitig bedeutungsvollsten Abend in ihrem bisherigen Leben wachrief.

Arisa atmete einige Male erneut tief durch, schloss dabei die Augen.

Wenn sie den Stoff in der Schule doch so schnell lernen konnte, warum dann nicht auch, über den Schock dieser einen Nacht hinwegzukommen?

Wandel

Der Kampf mit Sasuke musste gut ein halbes Jahr her sein. Ein halbes Jahr, in dem er nicht viel mehr getan hatte, als jeden Tag ans Bett gefesselt zu verbringen. Zu verdanken hatte er dies seiner Krankheit, die ihn entgegen seiner Erwartung noch nicht von der Welt der Lebenden getrennt hatte.

Manchmal fragte sich Itachi, ob es nicht besser gewesen wäre, hätte er diesen einen Tag nicht überlebt. Allerdings wusste er, dass seine bloße Existenz Madara noch jetzt davon abhielt, ihre Abmachung zu brechen, Konoha anzugreifen und Sasuke zu sich zu holen.

Wofür sein Vorfahre seinen kleinen Bruder brauchte, war ihm nicht bekannt, doch wusste er, dass dieser für seine Pläne einen weiteren Uchiha benötigte. Einen, der sich in einem besseren Zustand als Itachi befand, womit nur noch eine Person auf dieser gottverdammten Welt in Frage kam.

Das waren die positiven Seiten seines Daseins, doch wenn er ehrlich war, traute er dem Maskierten sogar zu, dass dieser sein Wort bereits gebrochen hatte. Seit einem halben Jahr hatte Itachi keine Ahnung mehr, was in dieser Welt vor sich ging. Er war niemandem begegnet, der ihn informieren konnte oder wollte, stattdessen war er zusammen mit Kisame durch das Land gezogen - oder wurde viel mehr von dem Hünen getragen - auf der Suche nach einem Arzt, der ihn von seiner Krankheit befreien konnte.

Für Itachi war es keine schöne Zeit. Sein eigener Wille wurde weder von Kisame noch von Madara beachtet. Letzterer war wohl dafür verantwortlich, dass sein Partner ihn nicht das winzigste bisschen Arbeit verrichten ließ. Der Maskierte hatte dem Fischmenschen alles über Itachis Krankheit erzählt, was er wusste. Als sei das nicht schon genug, hatte er ihm auch noch die gesamte Vergangenheit des angeschlagenen Uchiha offenbart. Kisame wusste nun, was Itachi für sein Dorf getan hatte, er wusste von der Abmachung zwischen den beiden Uchiha, sowie von dem Band zwischen den Brüdern.

Als Itachi erfahren hatte, dass Hoshigaki ihn nun besser kannte als es ihm lieb war, hatte er Madara verflucht und damit gerechnet, dass der Fischmensch von nun an auf ihn herabsehen und sein Leben nur noch trostloser verlaufen würde, als es eh schon lief. Gegen seine Erwartungen hatte Kisame nicht angefangen, sich ihm gegenüber anders zu verhalten. Der Hüne begegnete ihm noch mit dem gleichen Respekt wie zuvor, verhielt sich teilweise nur mehr wie eine Mutter, die in ihm einen zerbrechlichen Jungen sah, der noch lernen musste, dass man im Leben auch mal egoistisch sein durfte, dass man einem Dorf, das einen so hinterging, auch den Rücken kehren sollte. Letztendlich reichte dies nicht, um den Uchiha lange aufzuregen. Irgendwo fand er es sogar ganz angenehm, jemanden um sich zu haben, der sein Wissen über ihn nicht gleich ausnutzte, sondern sich um ihn sorgte. Itachi war bewusst geworden, wie sehr er Kisame vertrauen konnte, auch wenn es immer noch einige Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen gab. Er hatte den Älteren schon zuvor als guten Partner angesehen und das dies immer noch so war, hatte sich dadurch bestätigt.

Die beiden Akatsukimitglieder waren auf ihrer Suche bereits weit umher gereist. In Kaze no Kuni, Tsuchi no Kuni und in weiteren Ländern, fern von der eigentlichen Heimat, hatten sie einige Ärzte angetroffen. Keiner hatte ihnen wirklich sagen können, was für eine Krankheit dem Uchiha zu schaffen machte. Sie hatten die verschiedensten Heilverfahren durchprobiert und letztendlich war der Erfolg gering. Die Schmerzen waren immer noch präsent. Viele nahm Itachi gar nicht mehr wahr, weil sie inzwischen zum Alltag dazu gehörten, andere waren tatsächlich verschwunden. Es blieben also nur noch Wenige, anhand deren sich die Krankheit täglich spüren ließ. Das verschaffte ihm sogar das Gefühl, dass er in ferner Zukunft wieder gesund sein könnte.
 

Zurzeit befand sich der Uchiha in einer kleinen Holzhütte in den Wäldern Taki no Kunis. Sein Partner war weiter nach Takigakure gereist, um dort einen Arzt ausfindig zu machen.

Itachi lag auf einem alten Futon, ließ seinen Blick durch das spärlich eingerichtete Zimmer schweifen. Genaugenommen konnte man von einer Einrichtung nicht einmal sprechen. Neben der Schlafmöglichkeit gab es lediglich noch einen Stuhl und einen kleinen Tisch, auf dem Kisame verschiedenste Lebensmittel abgestellt hatte, mit denen sich Itachi während seiner Abwesenheit versorgen sollte.

Durch die verstaubten Gläser eines kleinen Fensters fiel nur wenig Licht in die Hütte. Es war genug, um alles in der Hütte sehen zu können, zumindest wenn man einigermaßen gute Augen besaß, was bei Itachi nicht der Fall war. Seine Sehfähigkeit war in den letzten Monaten drastisch gesunken. Den hölzernen Stuhl, sowie den Tisch konnte er nur dadurch erkennen, dass von ihnen Schatten ausgingen, die eine Wand dieser Behausung nicht besitzen konnte. Wo sich die Haustür befand, wusste er nur deswegen, weil er durch diese die Hütte betreten hatte und geistig bislang keine Rückschritte verbuchen musste.

Mit alledem hatte Itachi allerdings noch keine Probleme. Er sah vielleicht nicht alles, doch sein Kopf glich das wieder aus, mit Erfahrung, Wissen und dem Betrachten von Lichtverhältnisse, Schatten oder anderen Dingen, auf die er als Shinobi so oder so achtete. Es war etwas anderes, das dem Uchiha zu schaffen machte. Das Lesen war ihm nahezu unmöglich geworden.

Vor wenigen Tagen hatte Kisame ihm ein Buch von Konan mitgebracht. Die Blauhaarige sollte gemeint haben, Itachi konnte man nicht weiter Tag für Tag versauern lassen. Der junge Nukenin war ihr für diese nette Geste wirklich dankbar. Gerne hätte er das Buch auch gelesen, doch hatte er nur die erste Seite aufschlagen müssen, um zu erkennen, dass er es nicht konnte. Die Schriftzeichen waren ihm nur als schwarze Kleckse auf dem hellen Papier erschienen. Um die einzelnen Wörter entziffern zu können, musste er mit seinen Augen dem Buch so nahe kommen, dass er davon nach einer Weile Kopfschmerzen bekam, oder sein Sharingan einsetzen, was allerdings angesichts seines Gesundheitszustandes keine gute Idee war. Von einem entspannenden Zeitvertreib konnte also kaum die Rede sein.

Kisame hatte ihm bereits unter einem Grinsen angeboten gehabt, ihm das Buch vorzulesen. Der Ältere wusste über Itachis Augen Bescheid. Er wusste, dass selbst eine Brille Itachi nicht helfen konnte, eine bessere Sehleistung zu erlangen. Allerdings war das nur halb so tragisch, wie es sich für manche anhörte. Zumindest Itachi nahm dies relativ gelassen hin. Das mit dem Lesen, war etwas, das ihn wirklich störte, aber ließ man das außer Acht, kam er mit seinen schlechten Augen doch noch sehr gut zurecht.

Zudem gab es Dinge, die ihm im Moment weitaus mehr ein Dorn im Auge waren, wie, dass er seit Monaten zum Bettlägerigen degradiert worden war. Zu seinen Gewohnheiten gehörte es nicht, so lange untätig rumzuliegen. Ihm fehlte es an Bewegung.

Uchiha überlegte, ob er nicht einfach die Hütte verlassen und etwas spazieren gehen sollte. Das würde seinen Kreislauf wieder in Schwung bringen. Es sollte ihm also nicht schaden. Kisame war zwar bislang immer dagegen gewesen, dass sich Itachi auch nur länger als nötig im Freien aufhielt - von wegen, die Luftfeuchtigkeit würde die Ausbreitung seiner Krankheit begünstigen, die Bewegung sei für seinen Körper zu anstrengend, etc. -, allerdings war der Hüne momentan auch gar nicht anwesend. Itachi vermutete, dass ihm noch einige Stunden, wenn nicht sogar ein bis zwei Tage, blieben, bis sein Partner zurückkehren würde. Der Fischmensch würde also gar nichts davon mitbekommen, wenn sich der Uchiha seine Beine ein wenig vertrat.

Langsam erhob sich Itachi von dem Futon. Dabei kam ihm die Frage, warum er bislang Hoshigakis Worte befolgt hatte. Immerhin konnte Kisame ihm nichts befehligen, nur weil er älter war und nun seine Vergangenheit kannte. Der Nukenin wusste, dass er das selbst nie so gesehen hatte. Er vertraute seinem Partner. Das war der Grund, warum er nie seinen eigenen Wünschen gefolgt war. Sehr wahrscheinlich trug seine selbstlose Art ein weiteres Stück dazu bei, sowie die Tatsachen, dass Kisame in erster Linie nur die Befehle Madaras ausführte und Itachi Letzterem nicht wiedersprechen wollte, solang die Abmachung zwischen ihnen noch galt.

Itachi hatte sich nun ganz erhoben. Sofort machte er einen Schritt nach vorne, wobei sich seine Sicht für einen Moment schwarz färbte. Ebenso verspürte er ein plötzliches Gefühl von Schwindel. Zu lange rumzuliegen bekam einem definitiv nicht gut.

Er wartete einen Moment, bis sich sein Zustand wieder normalisiert hatte, dann ging er ohne weitere Einschränkungen durch den Raum, sowie schließlich aus der Behausung heraus.

Die Holztür fiel hinter ihm ins Schloss, während sich vor Itachi ein Bild aus vielen Punkten verschiedenster Grüntöne mit einigen braunen Bereichen erbaute. Er richtete seinen Blick gen Himmel, dessen Blau nur an wenigen Stellen einen Weg durch die Baumkronen und in Itachis Augen fand. Ähnlich erging es den Sonnenstrahlen, aber das störte den ehemaligen Konohanin nicht. Der Anblick war für ihn wunderschön. Er zeugte von Freiheit, fand man in ihm doch nicht das kalte Grau und Braun der vielen Zimmer wieder, in denen Uchiha so viele Stunden verbracht hatte.

Itachi schritt ziellos durch den Wald. Vereinzelt drangen Vogelgezwitscher sowie das Heulen des sanften Windes zu ihm durch. Immer wieder atmete er die klare Luft tief ein und wieder aus. Zwar rief dies ein schmerzhaftes Gefühl in seinem Brustkorb hervor, doch wirkte es sich im Allgemeinen eher entspannend auf den Nukenin aus.

Nach einer Weile wusste Itachi bereits nicht mehr, wo er sich befand. Er hatte einen guten Orientierungssinn, allerdings brachte dieser nur etwas, wenn man zumindest halbwegs darauf achtete, wo man lang lief. Uchiha störte sich aber auch nicht daran, hatte er doch sowieso nicht vor, sich gleich wieder auf den Rückweg zu machen, lieber wollte er noch ein bisschen durch den Wald rennen. Ein wenig würde er seinen Körper schon belasten können.

Itachi stieß sich von dem Waldboden ab, sprang auf einen dicken Ast eines Baumes, bevor er seinen Weg in dieser Höhe fortsetzte. Er sprang von Ast zu Ast, so wie es für Shinobi nicht ungewöhnlich war.

Die Bewegung erfüllte ihn mit Freude. Es war als würde man einen geliebten Menschen nach Jahren wiedersehen, man wollte ihn nicht gleich wieder loslassen, hatte sich noch viel zu erzählen und so war es auch Itachi noch nicht genug. Er wollte seine Techniken üben, einen Trainingskampf absolvieren. Er wollte all das tun, was zu seinem Alltag gehörte, doch wozu er in den letzten Monaten nicht gekommen war.

Dabei kam ihm noch ein Gedanke. Man hielt ihn für tot und auch wenn die Abmachung mit Madara noch bestand, so war er irgendwo doch frei. In diesem Moment gab es niemanden, der ihn an der Front einsetzte, für den er sich am Leben erhalten musste oder der ihn zur Bettruhe zwingen konnte. In diesem Moment war er frei. Jetzt brauchte er keine Rücksicht nehmen, sondern konnte einfach das tun, wonach er sich sehnte.

Am stärksten war gerade sein Drang nach einem Kampf. Bewaffnet war er nicht, doch seine Fäuste konnte man ebenso als Waffen bezeichnen. Nicht zu vergessen, seine Augen.

Itachi streifte weiter durch den Wald, hielt dabei Ausschau nach potentiellen Gegnern. Er wollte wissen, wie es sich anfühlte, wenn sich ein Wunsch erfüllte, der einen selbst betraf. War es anders, als die Freude, die er empfunden hatte, als er Sasukes Stärke gegenüber gestanden war, als er bezeugen konnte, dass sein Bruder die Voraussetzungen erfüllte, damit dieser zu einem glücklichen Leben finden könnte?

Seine Suche blieb einige Stunden erfolglos, bis er in der Abenddämmerung die Grenze des Waldes erreicht hatte. Hinter dieser konnte er eine felsige Landschaft ausmachen, auf denen einige Personen zu sein schienen.

Der einstige Konohanin näherte sich den Personen, die bald auf ihn aufmerksam wurden. Da er weder sein Stirnband, noch seinen Akatsuki-Mantel trug, schien man ihn nicht für eine Gefahr zu halten. Bis vor kurzem wäre er wohl in einer solchen Situation auch einer der friedfertigsten Menschen gewesen, allerdings war er heute alles andere als das.

Sein Puls erhöhte sich langsam, wollte er doch, neben einer neuen emotionalen Erfahrung, sein Können nach der langen Ruhephase mal wieder unter Beweis stellen.

Viele Meter trennten ihn nicht mehr von den Personen. Es waren sechs Männer, soweit er das abschätzen konnte, und bei einem von ihnen sah er etwas aufblitzen. Metall. Sie schienen also bewaffnet zu sein.

Schon im nächsten Augenblick machte Itachi einen Satz nach vorne, überbrückte den Abstand zu einem der Männer und ließ seine Faust in dessen Gesicht donnern. Während der Angegriffene von der Wucht des Aufpralls zu Boden ging, schreckten die übrigen Anwesenden zusammen. Diese schienen sich recht bald wieder zu fassen. Sie nahmen Kampfhaltungen ein und zwei starteten einen Angriff auf Uchiha.

Ein Grinsen entstand auf dem sonst ausdruckslosen Gesicht Itachis, als er einen der Angreifer mit einem Tritt in die Magengrube zurücktaumeln ließ, bevor er auch den anderen Angriff blockte und seinem Gegner mit einer geschmeidigen Bewegung das Genick brach. Ein solches Gefühl hatte er noch nie beim Kämpfen verspürt. Bislang hatte er immer eine Abneigung gegenüber Gewalt empfunden, doch nun vermochte er Kisames Begeisterung für den Kampf nachzuvollziehen, auch wenn er nicht wusste, wie es dazu gekommen war. Das spielte jedoch keine Rolle. Für ihn zählte nur dieser eine Moment, in dem er sich frei und uneingeschränkt fühlen konnte. Das war alles, was er wollte.

Noch drei Männer waren übrig. Einer von ihnen schien zu überlegen, ob er auf Konfrontation gehen oder lieber das Weite suchen sollte. Der Akatsuki beschloss, ihm die Entscheidung abzunehmen, indem er schnell auf ihn zuging und ihn an den Schultern packte, um mit ihm einen Sprung auszuführen, in dessen Drehung er den Mann gegen einen der beiden anderen warf. Daraufhin stand nur noch einer von Itachis Gegnern.

Das Grinsen auf den Lippen des abtrünnigen Ninja wurde breiter, während dieser sich dem Mann näherte, der von Furcht gepackt vor Uchiha zurückweichte. Für ihn hatte sich Itachi etwas Spezielles überlegt. Da er mit seinen Händen und Füßen noch einwandfrei kämpfen zu können schien, musste er nun überprüfen, ob er seine Jutsus noch ohne Probleme anwenden konnte.

Er entschied sich für ein simples Katon-Jutsu, bildete die nötigen Fingerzeichen, verlagerte seinen Stand und im nächsten Moment schoss eine große Feuerkugel aus seinem Mund heraus sowie auf den Mann zu. Ein Schrei der Angst entfuhr diesem, ehe er von der Kugel getroffen wurde und zu Asche verbrannte.

Ein zufriedenstellendes Erfolgsgefühl keimte in Itachi auf. Ein schlechtes Gewissen plagte ihn genauso wenig wie der Gedanke, dass ein Sieg gegenüber Männern, die offensichtlich keine militärische Ausbildung genossen hatten, nichts Besonderes war.

Der Blick des Nukenin wanderte noch einmal über seine am Boden liegenden Gegner. Bei Bewusstsein war gerade keiner von ihnen, doch einige hatten zumindest das Glück, noch am Leben zu sein.

Itachi wandte sich wieder von ihnen ab. Er ging weiter über die felsige Ebene, als wäre gerade nichts gewesen. Erstaunlicher Weise verspürte er keine Schmerzen, die von einer Überlastung seines Körpers zeugten. Selbst das Atmen machte ihm nicht zu schaffen, dabei sollte überwiegend seine Lunge von der Krankheit Schaden nehmen. Vielleicht aber war ihr Ursprung ein anderer als der, den Itachi jahrelang angenommen hatte. Ein Gedanke bildete sich in dem Kopf Uchihas, dessen Inhalt vielleicht zu einer sicheren Genesung führen könnte.

Er war nicht weit von dem Ort seines Kampfes entfernt, da sah Itachi einen Felsen, der größer war als all die anderen Gesteinsbrocken in dieser Ebene. In dem Glauben, von ihm aus einen guten Überblick über die Gegend haben zu können, erklomm er den Felsbrocken. Leider schränkte ihn sein Sehvermögen dann doch ein, wirklich etwas erkennen zu können. Da es aber das war, was er gerade wollte, aktivierte er seine Sharingan.

Die Sicht ließ sich mit diesen genaugenommen kaum von seiner Alltäglichen unterscheiden. Nichts wurde wirklich schärfer und dennoch konnte er alles besser erkennen. Er wusste dadurch einfach, dass der dunkle Klecks, der etwas weiter entfernt von ihm lag, ein Haus war und dass das Grün am Rande des Horizonts keinen Wald sondern einen mit Gras bedeckten Hügel darstellte.

Der Nukenin überlegte, wo er lang musste, um nach Konohagakure zu kommen. Er wollte seinem Heimatdorf einen Besuch abstattet und sehen, was aus seinem Bruder geworden war. Ebenso sollte er wohl überprüfen, was Madara plante, sowie was dieser mit den restlichen Akatsukimitgliedern unternahm.

Während er weiterhin überlegte, deaktivierte er sein Sharingan wieder und vernahm hinter sich Schritte, die ihm langsam näher kamen.

"Kisame", gab Itachi kühl von sich, hatte er diesen doch an dem Klang seiner Gangart erkannt.

Der Angesprochene ging weiter auf Uchiha zu, bis er vor diesem stehen blieb. Wut, Erstaunen und ein Hauch von Zufriedenheit spiegelten sich in den raubtierhaften Augen des Fischmenschen wider. Der Blick verriet Itachi bereits all die Gedanken seines Partners, doch Kisame war keiner der Menschen, die mit Worten sparsam umgingen. "Wir hatten abgemacht, dass du in der Hütte bleibst, bis ich wieder da bin und was machst du? - Gehst einfach so ohne mich deinen Spaß haben! Du hattest doch Spaß, oder? So sah zumindest das Schlachtfeld da hinten aus. Ehrlich, die Art, wie du die Männer zugerichtet hast, entspricht eher meiner Vorgehensweise."

Itachi quittierte das Gesagte mit einem Schulterzucken.

"Echt, seit du fast den Löffel abgegeben hast, verhältst du dich sehr merkwürdig. Erst bist du deprimiert darüber, am Leben zu sein, willst aber auch nicht sterben und jetzt schlägst du ohne Grund Menschen zusammen, obwohl du eigentlich Gewalt verabscheust und mit deiner Krankheit sowieso im Bett bleiben solltest", redete Kisame weiter. "Was soll das Ganze denn?"

Abermals zuckte Itachi mit den Schultern, bevor er sich wieder der Richtung zuwandte, in die er weitergehen wollte. Er hatte selbst gemerkt, dass er sich in den letzten Monaten viel mehr verändert hatte als je zuvor in seiner Vergangenheit, doch erschien es ihm, als sei diese Veränderung wichtig. Es fühlte sich richtig an, sein altes Ich abzulegen und seinen Charakter neu zu formen.

"Ich habe mich mein Leben lang von meinen Vorgesetzten einschränken lassen und wenn ich vor einem halben Jahr gestorben wäre, dann hätte ich in meinem gesamten Leben nichts anderes getan, als immer nur das, was von mir erwartet worden ist. Dass ich noch lebe, sehe ich als zweite Chance an, in meinem Leben einfach mal das zu tun, was ich will", erklärte Itachi Kisame, doch dieser hatte nur einen schiefen Blick für ihn übrig.

"Find ich ja schön, dass du endlich auch mal zu solchen Gedanken kommst, aber der Itachi, den ich kenne, hätte keinen Gefallen daran gefunden, Unschuldige hinzurichten. Außerdem, wenn du nun dein Leben achtest, warum achtest du dann nicht etwas mehr auf deine Gesundheit?", entgegnete der Fischmensch.

Itachi seufzte innerlich auf. Er hatte geglaubt, Kisame würde das verstehen können, aber offensichtlich hatte er sich da geirrt.

"Du lässt dich doch selbst nicht vom Kämpfen abbringen, wenn du krank bist oder irgendein lebensnotweniges Organ verletzt ist", erwiderte Itachi.

"Das ist was anderes."

"Ist es nicht."

"Ist es sehr wohl. Übrigens, der Itachi, den ich kenne, redet auch nicht so wie du."

Ein Schulterzucken kam von Seiten Itachis. Seiner Meinung nach hatte sich auch Kisame in dem letzten halben Jahr verändert. Die Zeit veränderte sie alle, ebenso Erfahrungen.

Grinsend warf der Jüngere seinen Blick über die Schulter zu Kisame. "Ist es denn schlimm, dass ich mein Leben von nun an genießen will?"

Der Hüne schüttelte ungläubig den Kopf, schien aber mit der neuen, gewöhnungsbedürftigen Einstellung seines Partners im Grunde zufrieden zu sein. "Ich glaube, die Krankheit hat deinen Verstand lahmgelegt."

Itachi quittierte die Worte mit einem leichten Kopfschütteln. "Weißt du, der Tod verändert einen. Er macht aus einem einen anderen Menschen, weil man erkennt, was einem in seinem bisherigen Leben gefehlt hat und worauf man von nun an achten will."

Von Kisame kam ein Seufzen, ehe dieser neben Itachi trat und dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter legte. Nach einem zögernden Moment bildete sich ein Grinsen auf den Zügen des Älteren.

"Scheint, als hätte dir deine Nahtoderfahrung wirklich gut getan. Vielleicht bist du jetzt ja nicht mehr so eine Spaßbremse. Aber mal ernsthaft, hau nicht mehr einfach so ab."

Itachi nickte, ging allerdings nicht weiter darauf ein, sondern beschloss, das Thema zu wechseln.

"Lass uns nach Konoha gehen", sagte er.

"Was?!"

"Lass uns nach Konoha gehen."

"Und was ist mit dem Arzt? Ich hab extra einen aus Takigakure mitgenommen und dafür gesorgt, dass er unser Versteck nicht verlassen kann."

Itachi warf einen fragenden Blick zu Kisame. "Du hast ihn alleine bei all unseren Sachen gelassen?"

Der Ältere schüttelte den Kopf. "Nein. Bis auf das Essen hab ich alles bei mir."

"Na dann können wir doch gehen. In Konoha gibt es sowieso die besten Ärzte und wenn meine Theorie stimmt, dann brauch ich gar keinen mehr."

Mit diesen Worten schritt Itachi langsam los. Kisames Hand glitt von seiner Schulter, der Blick des ehemaligen Kirinin blieb weiterhin besorgt auf Itachi liegen.

"Ist das dein Ernst?", fragte Hoshigaki ungläubig nach.

Man konnte ihm anmerken, dass er den Jüngeren nicht verstand. Itachi hätte doch den Arzt, der aller Wahrscheinlichkeit nach gefesselt in der kleinen Hütte im Wald lag, niemals seinem Schicksal überlassen, aber auch sonst verhielt sich der Uchiha sehr untypisch für ihn. Vielleicht hatte ihn das halbe Jahr der Bettruhe verrückt gemacht oder es war doch nur seiner Nahtoderfahrung zuzuschreiben.

Kisame wusste nicht, ob er die Veränderung Itachis gutheißen sollte oder nicht. Das würde sich wohl erst in naher Zukunft zeigen. Genauso wie es Uchiha anzusehen war, dass er jetzt nicht bekannt geben würde, welche Theorie zur Behandlung seiner Krankheit in seinem Kopf herum schwebte.

"Kommst du?", unterbrachen Itachis Worte Kisames Gedanken, bevor der Fischmensch nickend zu seinem Partner aufschloss.

Geschwisterliebe

Im Verlauf des Schultages hatte Arisa Keiko nicht mehr gesehen. In Folge dessen wusste sie nicht, wer von den beiden Jungs die Prügelei gewonnen hatte, auch wenn sie sich ziemlich sicher war, dass Hiro verloren hatte.

Tsubaki fragte sich, ob ihre Freundin wohl Mitleid mit dem Jungen hatte, der nur für diese so viel hatte einstecken müssen. Irgendwo bezweifelte sie dies.

Während sie noch über solche Dinge nachdachte, überquerte sie ein paar Straßen. Vor wenigen Minuten hatte Arisa das Schulgeländer verlassen und war nun auf dem Weg zu der Mittelschule, die ihr Bruder besuchte.

Der frühe Abend brach bereits an. Anfang März war es zu diesen Tageszeiten nicht mehr sonderlich warm, auch wenn man noch nicht wirklich sagen konnte, dass es kalt war. Mit der langärmlichen Winteruniform empfand Arisa das Klima als angenehm.

Es dauerte nicht lange, bis das Mädchen die Mittelschule am Ende einer Straße ausmachen konnte. Als sie der Lehranstalt näher kam, entdeckte sie bereits ein paar bekannte Gesichter, Eltern von Freunden ihres Bruders, die ebenso auf die Rückkehr der Klasse warteten.

Arisa gesellte sich zu diesen, grüßte höflich die Personen, die sie - überwiegend nur flüchtig - kannte. Mit manchen wechselte sie ein paar Worte. Sie redeten über nichts besonderes, über die Grippewelle, wie es ihren Eltern ging oder wie toll es doch war, dass mehrtägige Schulausflüge angeboten wurden.

Der Ausflug von Ikaros Klasse war eigentlich nichts weiter als ein viertägiger Aufenthalt in einer kleinen Herberge in einer etwas kleineren Stadt einige Kilometer von Tokyo entfernt, der dazu diente, das erste Jahr der Mittelschule schön abzuschließen.

Durch das Gespräch vergaß Arisa die immer kälter werdende Luft um sich herum, die Zeit ließ sich auch angenehm überbrücken, bis das Quietschen schwerer Autoreifen zu hören war. Etwas später hielt ein Bus vor den Toren der Schule. Sobald sich die Türen geöffnet hatten, strömte eine Horde Mittelschüler heraus, um ihre wartenden Verwandten zu begrüßen.

Nach einigen Minuten konnte Arisa in der Menge einen bekannten Stachelkopf ausmachen, der ohne Zweifel Ikaros gehörte. Sie wusste nicht, wie oft sie ihrem jüngeren Bruder schon gesagt hatte, er solle sich seine Haare etwas besser kämmen, doch Ikaros achtete gar nicht darauf. Er schien es zu mögen, wenn seine braunen Spitzen in sämtliche Richtungen zeigten.

Mit seinem Koffer in der Hand kam Ikaros auf seine Schwester zu. Ein riesiges Grinsen umspielte seine Lippen, als er vor ihr zum Stehen kam.

"Wo sind Papa und Mama?", war das Erste, was er verbal von sich gab.

Arisa erklärte ihm knapp, dass die beiden Ärzte noch zu arbeiten hatten, was Ikaros mit einem etwas enttäuschten Nicken hinnahm.

"Können wir gleich gehen?", fragte der Jüngere der Geschwister.

Arisa nickte, fragte allerdings noch, ob Ikaros sich nicht von Lehrern und Freunden verabschieden wollte, was dieser mit der Aussage quittierte, er habe das bereits getan. Danach ließen sie die Schule hinter sich und machten sich auf den Weg nach Hause.

"Wie war's?", wollte Arisa von ihrem Bruder wissen, der mit der Hand, die nicht den Koffer hinter ihm herzog, nur abwinkte.

"Nicht besonders. War ganz witzig, besser als Unterricht, aber ich konnte es nicht erwarten, wieder nach Hause zu kommen. Sag, ist das Paket von Oma schon angekommen?"

Ihre Großmutter mütterlicherseits war vor ein paar Jahren, nachdem ihr Mann an Krebs gestorben war, ins Ausland gezogen. Weil es zu teuer war, für jeden Anlass nach Japan zu fliegen, schickte sie ihren Verwandten zum Geburtstag immer per Post die Geschenke. Da man nie genau sagen konnte, wie lange der Verstand brauchte, kamen ihre Pakete meist schon vor dem wichtigen Tag an, so auch in dem Fall von Ikaros' baldigem Geburtstag.

"Ja", beantwortete Arisa wahrheitsgemäß die Frage. Das Geschenk war bereits gestern eingetroffen und damit vier Tage zu früh.

Das Grinsen auf dem Gesicht des Jungen wurde noch breiter. Ebenso beschleunigte er seine Laufgeschwindigkeit. Es war abzusehen, dass er so schnell wie möglich nach Hause wollte, um nachzusehen, was seine Großmutter ihm schenkte.

"Willst du mit dem Auspacken nicht lieber noch die zwei Tage warten?", wandte Arisa ein.

"Wieso denn?", gab er verständnislos von sich. "Bis jetzt haben wir das doch auch immer gleich ausgepackt, sobald es angekommen ist. Außerdem sind es noch zwei ganze Tage und heute Abend!"

Die Oberschülerin schüttelte nur ungläubig den Kopf. Eigentlich fand sie es ja ganz nett, wie ungeduldig ihr Bruder war und zu sehen, wie sehr sich dieser auf sein Geschenk freute, allerdings würde es dem Jungen nicht schaden, auch mal zu lernen, warten zu können.

Nach einigen Minuten erreichten sie das Haus der Familie. Während sie eintraten, wandte sich Arisa an ihren Bruder. "Hast du Hunger?"

Ikaros schüttelte den Kopf. "Wir haben erst vor einer Stunde eine Pause gemacht und was gegessen", erklärte er seiner Schwester, welche daraufhin nickte.

Arisa ging in die Küche, verspürte sie selbst doch ein gewisses Hungergefühl. Dort machte sie sich ein paar belegte Brote und nahm sich noch einen Joghurt aus dem Kühlschrank.

Unterdessen hatte Ikaros seinen Koffer abgestellt und im Gang das Paket von seiner Großmutter gefunden. Mit diesem begab er sich ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch niederließ und das Paket vor sich auf dem Tisch abstellte. Groß war es nicht, genauso lag es sehr leicht in der Hand. Wahrscheinlich würde es wieder ein Computerspiel oder eine DVD sein, welche ursprünglich aus Japan stammten, weswegen auch ausländische Versionen meistens die Sprache des Originals enthielten.

Um das Paket zu öffnen benötigte Ikaros eine Schere, welche er schnell aus seinem Zimmer holen wollte. Während er in das obere Stockwerk des Hauses verschwand, kam seine Schwester ins Wohnzimmer, stellte den Joghurtbecher auf dem Tisch ab und lehnte sich, mit den Brotscheiben auf einem Teller in einer ihrer Hände, auf der Couch zurück. Mit der freien Hand schnappte sie sich die Fernbedienung, die auf dem Sofa lag, um den Fernseher anzuschalten.

Im Moment lief auf den meisten Sendern ein Nachrichtenprogramm. Arisa fand es seit einigen Monaten wichtig, zu wissen, was in der Welt passierte. So verfolgte sie die Berichte mit einiger Aufmerksamkeit.

"Ein Terroranschlag auf Moskau, die Hauptstadt Russlands, versetzt die ganze Welt in Schock. Am Vormittag hatte ein Unbekannter, von dem nicht mehr als sein selbstgewählter Name Scare bekannt ist, mehrere Medienunternehmen gezwungen, am Nachmittag seine Tat live im ganzen Land auszustrahlen. In einer Bank..."

Weiteres verstand Arisa nicht, da neben ihr ein euphorischer Aufschrei zu hören war. Schlagartig wandte sie den Kopf zur Seite. Ikaros war inzwischen zurückgekehrt und hatte das Paket geöffnet. Nun hielt er eine DVD-Hülle in Händen, über die er sich mehr als nur zu freuen schien. Im nächsten Augenblick bekam sie die Hülle schon direkt vor ihre Nase gehalten.

"Lass uns das sofort anschauen!", meinte Ikaros.

Seine Schwester besah sich kurz dem Cover der DVD. Naruto Shippuden: Staffel 6.

Ikaros war ein riesiger Fan dieser Serie, auch wenn sich das nur auf den Anime beschränkte. Zum Lesen war er zu faul, obwohl es bei einem Manga überwiegend nur Bilder zu sehen gab. Ab und an sah sich Arisa mit ihrem Bruder auch ein paar Folgen an. Die Aktuellen verfolgte er im Fernseherprogramm, konnte er sich doch nicht alle gleich auf DVD kaufen. Ihm selbst fehlte oft das Geld dazu und da seine Eltern keine sonderlich hohe Meinung von gezeichneten Filmen hatten, waren es überwiegend die Großeltern, durch welche Ikaros' Anime-Sammlung wuchs.

Mit einer Hand drückte die Ältere der Geschwister die DVD-Hülle wieder in Richtung ihres Bruders, wobei ihr Blick musternd auf diesen fiel. Seine Augen strahlten vor Freude, seine ganze Körperhaltung wirkte so unruhig und ungeduldig, dass dem Mädchen klar war, einen ruhigen Abend würde sie ohnehin nicht mehr haben und würde sie ihrem Bruder verbieten, die DVDs vor seinem Geburtstag anzusehen, so würde er nicht nur enttäuscht sein, sondern ihr sicher auch entgegenwerfen, sie zu hassen. Selbst wenn dies nicht stimmte, so wollte Arisa solche Worte einfach nicht mehr hören, sie ertrug es nicht mehr.

Schließlich folgte ihrer Handlung ein lächelndes Nicken.

"Okay. Aber nur ein paar Folgen oder bis Papa und Mama zurück kommen. Du willst doch nicht, dass sie herausfinden, dass du dein Geschenk schon benutzt oder?", äußerte sie mit einem neckenden Unterton in der Stimme.

Ikaros, der sogleich eine DVD aus der Hülle zog, zuckte nur mit den Schultern. "Ist doch egal. Nein, es ist sogar besser. So viel wie die zurzeit zu tun haben, vergessen die doch noch meinen Geburtstag, wenn ich sie nicht hiermit daran erinnere!"

Er grinste, aber dennoch erschien es Arisa so als meinte er seine Worte ernst.

"Quatsch, die haben doch auch schon ein Geschenk für dich besorgt", entgegnete Arisa, während ihr Bruder die Disk ins DVD-Laufwerk schob und daraufhin gleich wieder auf die Couch neben seine Schwester sprang. Er brachte die Fernbedienung mit einer flinken Bewegung an sich und kümmerte sich darum, eine spannende Folge des Volumes zu starten, wobei sein Blick wieder zu der Älteren wanderte.

"Wirklich? Weißt du, was es ist? Oder wo sie es verstecken?"

Als Antwort verpasste Arisa ihrem Bruder einen sanften Faustschlag auf den Kopf, wobei die Bezeichnung 'Schlag' schon viel zu gewaltvoll für ihre harmlose Geste war.

"Das geht dich ja wohl nichts an", fügte sie hinzu.

"Aber es sind doch meine Geschenke!", jammerte Ikaros künstlich, ehe er sich von seiner Schwester abwandte und auf den Bildschirm startete, als nun das Opening der Folge anlief.

Er zog seine Füße auf das Polster und setzte sich bequem in einen Schneidersitz.

Arisa zog ihre Faust zurück und lehnte sich selbst der Lehne entgegen, richtete ihren Blick auf den Bildschirm, auf welchem ein kampfbereiter Sasuke seinen älteren Bruder aufsuchte.

"Oma hat das echt gut gemacht. Taro-kun hat ja auch alle Naruto-Folgen und für die Klassenfahrt hat er die Staffel auf seinem mp4-Player mitgenommen. Bis dahin haben wir es auch geschaut", erklärte der Jüngere sogleich.

"Wie? Das heißt, das ist gar nicht die erste Folge der Staffel?", wandte Arisa ein, die keine Ahnung von der genauen Folgenaufteilung hatte.

Ikaros schüttelte grinsend den Kopf.

"Ne, aber es wird voll spannend. Die Folgen habe ich ja schon vor ein paar Jahren im Fernsehen gesehen. Du musst gut hinschauen, okay?"

Arisa lachte kopfschüttelnd auf. "Ist ja gut."

Tatsächlich achtete sie nur halb auf das Geschehen im Fernseher, während sie nun endlich weiter aß. Sie bemerkte gar nicht bewusst, wie sie zu Ende gegessen und ihren Teller sowie den Joghurtbecher weggestellt hatte, da mit jeder vergangenen Minute der Folge ihre Aufmerksamkeit bei dieser wuchs.

Es war spannend, wie zwischen den Brüdern der letzte Kampf begann. Gleichzeitig fand Arisa es aber auch erschütternd, wie man gegen seine eigene Familie einen Kampf auf Leben und Tod führen konnte.

Ihr Blick glitt zu ihrem Bruder. Der Altersunterschied zwischen ihnen beiden war ungefähr so groß wie der zwischen Itachi und Sasuke. Arisa konnte sich kaum vorstellen, wie es sein musste, wenn Ikaros sie ernsthaft töten wollte, selbst wenn im Moment sie noch eher an Sasukes Alter herankam als ihr Bruder, aber schon in Ikaros' Alter hatte Sasuke ja dieses Ziel gehabt.

Ob es wohl Menschen in der Realität gab, die ein ähnliches Schicksal durchliefen oder eben ihre eigenen Geschwister so sehr hassten?

Sie sah wieder in den Fernseher. Letztendlich war es gut, dass so etwas nur in Filmen vorkam. Das echte Leben war nicht unbedingt ungefährlicher, das hatte sie am eigenen Leib erfahren, aber einen Kampf gegen Menschen zu führen, die man lieben sollte, die einem Halt geben sollte, das war noch einmal etwas ganz anderes. Arisa wusste, wie wichtig eine Familie war, ohne ihre eigene wäre gerade die Zeit kurz nach dem Unfall für sie unerträglich gewesen. Für Sasuke, der weitgehend ohne eine solche aufwuchs, dem sogar seine Liebsten von dem eigenen Bruder genommen worden waren, musste es ein schreckliches Leben sein. Seine Stärke, damit umzugehen, war fast schon bewundernswert und wenn er es schaffte, Itachi zu töten, dann sollte er wohl wirklich stark genug sein, ohne Familie alles schultern zu können.

Itachi auf der anderen Seite erschien Arisa schwach. Sie wusste, dass es für ihn keine andere Wahl gegeben hatte, dass er die Wahl hatte, seine Familie zu vernichten oder zuzusehen, wie ein Bürgerkrieg in Konohagakure entbrennen und auf beiden Seiten noch mehr Opfer fordern würde, bei welchem er ohnehin eher gegen seine Familie hätte kämpfen müssen. Sie wusste, dass dieser Kampf, den sie nun ansah, nur daher rührte, dass Itachi seinen Bruder beschützen wollte, er solle stark werden, damit ihm niemand gefährlich werden konnte, damit er an seiner Stelle Konoha beschützen konnte und vor allem von niemanden benutzt werden würde, der die Augenkunst der Uchiha begehrte. Obwohl Arisa wusste, was Itachi zu schultern hatte und für wen er dies tat, kam er ihr gerade deswegen schwach vor. Er hätte nach einem anderen, ehrlicheren Weg suchen müssen, nach einer besseren Lösung für Konoha, für seine Familie und auch für sich selbst.

"Alles okay mit dir?", drang es von der Seite an Arisas Ohren heran, wodurch sie ihre Gedanken zur Seite schob und ihren Bruder ansah.

"Klar, wieso fragst du?"

"Du weinst."

Einen Moment schwieg sie. Wären Ikaros Worte nicht so voller Sorge, sie würde glauben, er würde sie auf den Arm nehmen. Ihre Hand hob sich zu ihren Augen, wischte leicht darüber und tatsächlich rann eine Träne nun über ihren Finger.

Wie hatte sie das nicht bemerken können? Aber vor allem: weswegen überhaupt weinte sie?

"Mir muss wohl was ins Auge gekommen sein ...", erklärte sie stockend, wobei Ikaros sie noch einen Moment musterte.

Der Mittelschüler hatte seine Schwester nie oft weinend gesehen, nur innerhalb der letzten Monate dafür vermehrt und meist wegen körperlicher Schmerzen. Er wusste nicht, ob es vielleicht an diesen lag, aber so wie seine Schwester gerade wirkte, hoffte er, dass es eher an der Szene im Film lag, die nun auch nicht gerade lustig oder fröhlich war.

"Als ich die Folgen jetzt vor ein paar Jahren gesehen habe, hab ich auch weinen müssen. Ich finde, die Geschichte der beiden echt traurig, aber beim zweiten Mal anschauen ist das gar nicht mehr so schlimm. Ist also nicht schlimm, dass du jetzt heulst, wo du sie zum ersten Mal siehst. Muss dir nicht peinlich sein", äußerte er eher wieder grinsend und lehnte sich dabei nun gegen seine Schwester.

"Ich seh sie doch gar nicht zum ersten Mal und ich weine wohl nicht deswegen!", widersprach Arisa.

"Quatsch! Wann willst du die denn gesehen haben? Damals hast du mit mir das noch nicht angeschaut und du suchst dir die Folgen doch sicher nicht alleine raus."

Damit hatte Ikaros sogar Recht. Tatsächlich konnte Arisa sich auch gar nicht daran erinnern, das alles schon einmal so gesehen zu haben, aber was dort geschah, kam ihr dennoch bekannt vor. Sie wusste genau, was als nächstes passieren würde, wer welche Attacke wann einsetzte, wer wo verletzt werden würde. Alles bis zum Ende des Kampfes und das obwohl der Kampf über mehrere Folgen ging und es wirklich unwahrscheinlich war, dass sie all diese vor einigen Jahren so interessiert mit geschaut hatte, um jetzt noch all die Details zu wissen. Irgendwann hatte sie die Folgen also sehen müssen, aber das musste sie ihrem Bruder nun ja nicht aufbinden. Dann solle er eben glauben, sie weine wegen dem Geschehen in der Serie, letztendlich stimmte das ja zum Teil, selbst wenn sie ihre Tränen selbst nicht bemerkt hatte.

"Ist ja gut, du hast Recht", gab sie nun seufzend bei, dann vernahm sie schon das Klacken der Haustür.

"Schnell mach aus, das müssen Mama und Papa sein", zischte sie ihrem Bruder zu, der daraufhin allerdings nicht den Fernseher ausschaltete, sondern sich mit dem Kopf ganz auf Arisas Knie fallen ließ und die Augen schloss.

Etwas später kam von ihm ein gespieltes, aber doch überzeugend echt klingendes Schnarchen.

Über den Anblick lächelnd schüttelte das Mädchen den Kopf, strich ihrem kleinen Bruder sanft durch das dunkle Haar, bevor sie nach der Fernbedienung griff und die Geräte ausschaltete.

Kurz darauf trat ihr Vater ins Wohnzimmer, schob seine Brille zurecht und sah auf seine beiden Kinder.

"Hi Ari-chan. Wie war dein Tag? Dein Bruder war nicht anstrengend, hoffe ich", wandte er mit einem erschöpften Lächeln ein.

Man sah dem fast 50-jährigem Mann an, dass er von früh bis spät gearbeitet hatte, und das erfüllte Arisa mit Stolz. Ihre Eltern setzten sich jeden Tag für die Gesundheit der Menschen ein, halfen ihnen aus vollstem Herzen. Die Schülerin hoffte, dass auch sie genau wie ihre Eltern einen Weg finden würde, wie sie Menschen helfen, ja vielleicht sogar Leben retten konnte, selbst wenn sie bezweifelte, eine gute Ärztin abzugeben. Zum Glück gab es noch eine Vielzahl von anderen Berufen, mit denen man zum Wohl der Gesellschaft beitragen konnte, und Arisa war sich sicher, in den nächsten Jahren etwas zu finden, das zu ihr passen würde.

Arisa erwiderte den Gruß, ehe sie auf die Frage und die Sache mit Ikaros einging. "War ganz normal und klar, der Kleine war brav, naja, bis auf, dass er gleich Omas Geschenk ausgepackt hat."

"Das war ja auch nicht anders zu erwarten", entgegnete der Familienvater.

"Frag nach, was sie mir schenken", nuschelte Ikaros nur für seine Schwester hörbar.

"Kannst du ihn bitte ins Bett bringen? Mir ist er etwas zu schwer", war allerdings das Einzige, was sie nun den Hausherren fragte.

Als Antwort kam Arisas Vater ihr entgegen. Ikaros piekte seine Schwester als Ausdruck seiner Unzufriedenheit in den Rücken, ehe er schon von seinem Vater auf die Arme genommen wurde und weiter den tief und fest Schlafenden mimte.

"Du solltest auch ins Bett gehen, es ist schon spät", riet der älteste Tsubaki seiner Tochter, worauf diese nickte.

"Ja, gleich."

Sie griff nach dem Geschirr und brachte es in die Küche, wo sie ihre Mutter antraf, die sich dort noch einen Kaffee machte und genauso erschöpft wie ihr Mann zu sein schien. Nur kurz grüßten sich die Frauen, tauschten ein paar Worte aus, ehe Arisa sich dazu entschloss, ihrer Mutter zu sagen, wie gut sie fand, was ihre Eltern taten.

"Ich finde es wirklich toll, wie sehr du und Papa euch für andere einsetzt. Ihr seid so wunderbare, nette Eltern."

Vor einem Jahr noch wären ihr diese Worte peinlich gewesen, doch jetzt gerade fühlte sich das einfach nur richtig an.

Ihre Mutter schenkte ihr dafür ein warmes Lächeln und nahm sie kurz in den Arm.

"Danke. Ich bin froh, dass du endlich verstehst, wie wichtig unsere Arbeit ist. Es tut mir leid, dass wir dadurch nicht so viel Zeit für dich und Ikaros haben, aber -"

"Das ist schon okay", unterbrach Arisa die Ältere, ehe sie sich von dieser abwandte. "Gute Nacht, Mama."

"Gute Nacht, Schatz."

Mit einem sanften Lächeln sah die ältere Frau ihrer Tochter hinterher, wie sie nun auch in Richtung ihres Zimmers verschwand. Es war unglaublich, wie sehr sich diese verändert hatte, wie freundlich sie inzwischen war und wie gut Mutter und Tochter mit einander auskommen konnten. Selbst ein so stressiger Alltag fühlte sich mit einen Mal viel leichter an, wenn die Familie zusammenhielt und man wusste, dass man sich um diese nicht ganz so viel sorgen musste und ihren Mitgliedern blind vertrauen konnte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Isamu_17
2016-05-20T16:51:45+00:00 20.05.2016 18:51
Was heißt Self-Insert? ?
Antwort von:  Reeney
20.05.2016 20:54
self = selbst
insert = einsetzen
Also bezeichnet es eigentlich, dass man sich vorstellen kann, man selbst sei in dem Fan-Universum. Trifft hier vielleicht nicht wirklich zu, aber ich wähle das einfach, wenn Leute aus unserer Realität auf Charaktere aus der Serie treffen und sich so quasi zwei Universen vermischen.
Antwort von:  Isamu_17
21.05.2016 13:23
Also auch wenn z.B. ich irgendwie in die Naruto Welt komme??
Antwort von:  Reeney
25.05.2016 06:57
Genau
Antwort von:  Isamu_17
25.05.2016 09:34
Okay danke
Von:  fahnm
2016-05-12T22:06:55+00:00 13.05.2016 00:06
Klasse Kapitel
Freue mich schon aufs nächste.
Antwort von:  Reeney
20.05.2016 20:55
Freut mich, dass es dir soweit gefällt. (:
Für das nächste Kapitel sollte ich auch nicht mehr allzu lange brauchen.
Von:  xXSaku-chan90Xx
2014-11-15T11:15:58+00:00 15.11.2014 12:15
Huhu ich schon wieder ich mag deinen Fanfics ^^versuche alle mal zulesen ^^
Von:  mukuchi
2013-09-30T20:38:03+00:00 30.09.2013 22:38
Nochmal Hey =)
Also ich finds wahnsinns toll, wie gut man sich in Arisas Lage versetzen kann. Ich verstehe ihre Gefühle vollkommen und ich habe auch ein richtig gutes Bild von ihrer Situation und ihren Gedanken bekommen. Auch hire war dein Schreibstil sehr von Vorteil (wäre auch komisch wenn der sich so schnell verändert hätte ;) )
Trotzdem muss ich n bissl Kritik bzw. Vorschläge ausüben und zwar werd ich das in 2 Teile aufteilen:
1. betrifft Seite 1-5 zirka: Da hast du ja immer wieder, um Wortwiederholungen zu vermeiden nehme ich an, von "die brünette" gesprochen. Das ist meiner Meinung nach etwas, das man im Deutschunterricht vorgesetzt bekommt. Ich schreibe selbst auch (zwar keine FFs mehr, aber eben so zum Spaß) und habe mich daher viel bei Autoren eingelesen und so. Solange es den Lesefluss nicht behinder, kann man ruhig öfter hintereinander Namen oder so verwenden, das ist kein Problem ^^ Also mein Tipp, lieber zwei mal "Arisa" als einmal "Brünette".
2. Irgendwann hast du dann eh auch die Nachnamen verwendet, das fand ich gut! Jedoch schreibst du ab und zu "die Tachibana" und so, da gehört das "die" weg. Du schreibst ja auch nicht "die Arisa" :) Ich hoffe du weißt was ich meine.
und mein 3. Punkt: Wie ich schon angemerkt habe finde ich deinen Schreibstil und auch gewisse Sprachliche Mittel sehr gut von dir, deshalb find ichs schade wenn man ab und zu über Wörter wie "eh" stolpert. Du hast so einen tollen Stil und die Kapitel lesen sich so flüssig, da kannst du dieses füllwort weglassen ^^
Außerdem sind mir ein paar kleinere Fehler (grammatikalisch 3./4. Fall) aufgefallen.

Aber das ganze wirkt jetzt wie viel Kritik, ist es aber eigentlich gar nicht.
Das wichtigste am Schreiben ist, dass man die Geschichte, die Gefühle und die Charaktere gut rüberbringt und das passiert bei dir!
Halt dich ran und schreib das nächste Kapitel ;)

LG mukuchi!
Antwort von:  Reeney
01.10.2013 06:53
Hallo,
freut mich sehr, dass dir die FF und auch mein Stil soweit gefällt!
Dass man auch ab und an Kritik bekommt gehört dazu und ich finde es auch gut - nur so kann man sich schließlich verbessern (:
Werde meine Kapitel auf deine Anmerkungen auch mal noch überarbeiten.
Was das mit "die Tachibana" angeht: ich schreibe da nur ungern nur den Nachnamen. Für mich ist das auch mehr eine Art Gruppe, zu der man gehört, als ein Name. Aber irgendwo hast du wohl Recht^^

Das nächste Kapitel liegt bereits seit ein paar Wochen bei meiner Betaleserin. Sollte also nicht mehr zu lange dauern, bis ich es uploaden kann (:

Grüße Reeney
Von:  mukuchi
2013-09-30T19:52:58+00:00 30.09.2013 21:52
Hey =)
Also erstmal möcht ich ein großes Lob aussprechen! Das Kapitel liest sich sehr gut, dein Schreibstil gefällt mir! Du beschreibst die Situationen und Gefühle sehr gut, ich finde das gehört mal gesagt ;)
Die Idee find ich auch ziemlich gut!
Ab und an hatte ich probleme herauszufinden wer was sagt, kann aber auch an mir selbst liegen, das Problem habe ich nämlich öfter.. Dennoch würde ich mir als Leser wünschen, dass etwas deutlicher herauskommt wer was sagt (also durchaus namentlich erwähnen oder so^^)
Bin schon gespannt was mich im nächsten Kapitel erwartet, ich werd jedenfalls gleich weiterlesen :)
LG mukuchi
Von:  Pummelfeechen
2013-06-07T14:23:55+00:00 07.06.2013 16:23
Hallöchen,
alsoooo..., dieses Kapitel ist schon ein Gegensatz zu dem Prolog, aber dennoch finde ich ist dieses Kapitel gut geschrieben :)
Freue mich schon auf das Nächste.
LG Pummelfeechen
:)
Antwort von:  Reeney
07.06.2013 16:32
Ja^^ Mit Itachi wirst du eben noch etwas warten müssen...leider wohl auch etwas länger als geplant, hab einen Monatlang nun jede Woche Prüfungen...glaub nicht, dass ich da zum Schreiben komme....leider. Aber dann kommt ganz viel Itachi :D
Von: abgemeldet
2013-05-21T18:46:56+00:00 21.05.2013 20:46
Die FF gefällt mir super!
Du hast einen echt schönen Schreibstil, der sich auch gut flüssig lesen lässt :)
Ich bin gespannt wies weitergeht^^
Antwort von:  Reeney
07.06.2013 16:30
Sorry, für die späte Antwort, hab es erst jetzt gesehen >.<
Es freut mich sehr, dass dir die FF soweit gefällt, und hoffe, dass das bei den nächsten Kapiteln auch noch so sein wird (:
Von:  Pummelfeechen
2013-04-09T20:38:07+00:00 09.04.2013 22:38
Tachchen :)
Finde die Idee eine Fanfic zu schreiben in der Itachi nach seinem Kampf mit Sasuke nicht gestorben ist, echt klasse. Schade das es im Original nicht so ist :(
Bin gespannt wie es weiter geht, was Madara/Tobi und Itachi nun vor haben und ob Sasuke von den anderen aus Konoha gefunden wird.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Wäre nett wenn du mir eine ENS schreiben könntest wenn es weiter geht :)
LG Pummelfeechen


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