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A Thing Called Love

Ein Heartbreak Hotel Winter Special
von

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Kling Glöckchen...

Der Countdown läuft, bis Weihnachten lad ich diese Geschichte hoch :) Sie geht an alle Heartbreak Hotel Fans da draußen ;D Und auch an alle, die es vielleicht noch werden *grins*
 

Ihr braucht kein Vorwissen, um die Story zu lesen ;)
 

Und nü wünsch ich euch viel Freude an Juan und Luke... äh... Lukas! *gg*
 

Eure Cait
 


 


 

„Warum fragst der immer mich?“, knurrte ich genervt und hetzte mit schnellen Schritten weiter über den Domplatz. Himmel, Arsch und Zwirn, wer hatte nur dieses Mistwetter bestellt? Und wer war auf die Idee gekommen, bei dieser Eiseskälte shoppen zu gehen?

„Weil du ein viel zu weiches Herz hast, um ihn abzuwimmeln.“ Chris grinste mich von der Seite an und zuckte mit den Schultern. Wir beeilten uns, da wir uns mit Lukas und Elisa im Starbucks treffen wollten. Die Glücklichen saßen im Warmen, während wir uns ganz elendig den Hintern abfrieren durften. „Hör bloß auf!“ Am liebsten hätte ich Chris auch noch eine verpasst.

Sam, ein guter Freund und der Besitzer der Cocktailbar, in der ich zwischendurch arbeitete, hatte mich angefleht die Woche vor Weihnachten noch auszuhelfen. Die meisten Aushilfen waren abgesprungen, zwei hatten sogar gekündigt. Die Tragetaschen in meinen Händen fühlten sich so seltsam bleiartig an. Und die Dinger wurden immer schwerer! Einen Augenblick lang musste ich mich sogar fragen, was ich da tatsächlich gekauft hatte. Weihnachtskrempel oder Backsteine?

„Sag mir lieber, was ich jetzt Lukas erzählen soll!“ Eigentlich hatten wir vorgehabt mit Chris und Elisa nach Berlin zu fahren. Eine Bleibe hatten wir auch schon gefunden, so eine Mini-Pension. Zwei Doppelzimmer für eine Woche, inklusive Frühstück. Jetzt durfte ich zusehen, wie ich ihm erklärte, dass wir nicht fahren würden.

„Ich kann ihn gerne mitnehmen.“ Chris grinste breit und zwinkerte mir zu.

„Als ob er mit euch zwei alleine fahren würde.“ Jetzt musste ich selbst grinsen. Nein, Lukas würde mich sicher nicht alleine lassen, auch wenn das ein wenig idiotisch klang. Aber Lukas war eben so, er würde sich kaum überreden lassen und mit ihnen mitfahren, während ich Zuhause blieb und ackern durfte. Andererseits würde er sicher wütend werden, weil ich einfach ja gesagt hatte, ohne es vorher abzusprechen. Nun, ich wollte ihm auch ehrlich gesagt seine Winterferien nicht versauen.

Um uns herum begann der Weihnachtsmarktes zu öffnen. Die vereinzelten Holzhütten besiedelten den Bereich um den Dom herum, führten ein Stück die Einkaufsstraße hinunter, endeten an einer Gabelung und setzten sich an der nächsten fort.

„Ich würde ihn aber drauf ansprechen, wird sicher langweilig für ihn Weihnachten hier so vor sich hin zu schimmeln, während du arbeitest.“

Danke für diese wertvolle Information, Chris. „Ich arbeite nur bis zum Dreiundzwanzigsten!“, verteidigte ich mich. „An Heiligabend hab ich frei!“ Und was war mit mir? Ich war doch auch nicht scharf darauf allein zu bleiben!

Chris zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer, aber er hat sich doch so auf den Trip gefreut.“

Ach ja, klasse! Und ich nicht, oder was?

Mein Blick blieb an dem nächsten, kleinen Café hängen. Hier hatten Lukas und ich vor fast drei Jahren schon einmal gestanden, als ich ihn an der Autobahntankstelle aufgegabelt und hierher gebracht hatte. Genau hier, an dieser Stelle. Wir hatten in diesen Laden hinein gestarrt, dort hatte Lukas‘ Ex-Freund, dieser Geisteskranke, gesessen. Damals hatte er Lukas einfach auf der Autobahn ausgesetzt und war hierher gefahren, um sich genau dort an dem Tisch am Fenster mit irgendeiner Frau zu treffen. Mensch, das hatte vielleicht ein Theater gegeben.

„Hier rein!“ Chris nahm mich am Arm und bog mit mir in eine Gasse hinein. „Sieht dir gar nicht ähnlich Löcher in die Luft zu starren!“

Jetzt war es an mir zu grinsen. Himmel, das war wirklich schon drei Jahre her? Natürlich und Lukas würde bereits im Sommer seine Berufsschule beenden. Mit dem Fachabitur in der Tasche wollte er etwas mit Mediendesign anfangen. Fast jeden Abend, seitdem er sich dazu entschlossen hatte, einen kreativen Beruf ausüben zu wollen, hing er am Laptop. Das googeln nach diversen Studiengängen, Ausbildungen und weiterführenden Schulen schien ihm nie langweilig zu werden. Mittlerweile hatte er es besonders eilig endlich eine Entscheidung zu treffen.

Bevor ich noch etwas sagen konnte, betraten wir den Laden. Eine wohlige Wärme strömte uns entgegen, gemeinsam mit dem wunderbaren Geruch nach Kaffee und Gebäck. Im Hintergrund liefen leise diverse Weihnachtslieder, die die Stimmung im Laden noch abrundeten, der übrigens brechend voll war. Alles war festlich geschmückt, nicht einmal das lästige Geräusch der aufschäumenden Milch nervte. Vermutlich weil es hier eh so laut zuging. Zum Großteil hatten sich hier kleinere Mädchengruppen versammelt, einige von ihnen hoben ihre Köpfe, als Chris und ich eintraten. Mann, ich gab mir wirklich Mühe, nicht allzu breit zu grinsen. Es gefiel mir, dass ich es noch immer schaffte, Blicke auf mich zu ziehen. Nicht, dass ich zu alt und runzelig dafür wäre, lieber Gott ich wurde erst siebenundzwanzig! Dennoch war es doch schmeichelhaft, wenn sich selbst die kleinen Mädchen zu mir herum drehten. Für mich galt mittlerweile alles als „klein“ was jünger als zweiundzwanzig war. Die Weltanschauung eines Menschen und seine Wahrnehmungen veränderten sich selbstverständlich mit der Zeit. Das hatte selbst ich, als berüchtigte, arrogante Arschgeige, irgendwann einsehen müssen. Let me stay young, let me live forever, das war immer mein Motto gewesen. Nun, es war einmal vor langer Zeit. Vor fast drei Jahren, hier in der Nähe, hier in dieser Stadt.
 

Lukas und Elisa saßen ein Stück hinten, Lukas entdeckte uns zuerst. Sofort fing er an zu grinsen. Oh, ich liebte es, wenn er das tat. Er hatte sich so sehr verändert, in den letzten drei Jahren. Sein Schoko-Haar war an einigen Stellen etwas heller geworden, seit unserem gemeinsamen Urlaub in der Ägäis. Sein rundliches Gesicht hatte nichts Rundliches mehr an sich, es war feiner geworden, ein wenig männlicher. Sein zerzaustes Haar hing ihm nicht mehr in wirren Stufen hinunter, es war an den Seiten etwas länger geworden und einheitlich. Nur den Pony hatte er ein wenig gestutzt. Er fand, dass ihm das besser stand, wenn er eine Mütze trug. Allerdings trug er selten welche. Aber süß sah es trotzdem aus. Verdammt süß sogar, besonders wenn er, so wie jetzt, seinen Scheitel nach links drin hatte. Zwei, drei Strähnen fielen ihm ins Gesicht, der Rest verschwand unauffällig in seiner Mähne.

„Da seid ihr ja!“

Auch Elisa drehte sich herum und strahlte erst mich, dann ihren Freund mit großen, glücklichen Augen an. „Hey!“, rief sie und kam uns entgegen gelaufen. Sie hatte sich ihr langes, dunkelblondes Haar abgeschnitten und trug jetzt einen Bob. „Habt ihr alles gefunden?“ Chris spitzte die Lippen für einen Willkommensküsschen. Wurde aber enttäuscht. Elisa hatte eher Augen für den Inhalt für alle vier Taschen, die wir trugen.

„Ich weiß gar nicht was du mit dem ganzen Zeug willst.“, brummte Chris.

„Wir wollen doch die Silvester-Party bei uns schmeißen, also brauchen wir eine Menge Deko!“

Ich machte eine große Kurve um das Paar, wollte nicht unbedingt in Chris‘ schmollendes Gesicht sehen.

„Na?“ Mein Grinsen wurde immer breiter. Woran ich das am Besten erkannte? Das von Lukas wurde nämlich dabei auch immer breiter, verführerischer. Und im Gegensatz zu Chris bekam ich mein Küsschen. Ein angenehmes, warmes Prickeln erfüllte mich, als Lukas‘ weiche Lippen auf meine trafen.

„Du bist ja ganz kalt!“ Lukas hob beide Hände, begann meine Nase zu rubbeln. Ich lachte, denn ich spürte nicht nur Chris‘ neidische Blicke, sondern auch die der Mädchen im Laden. Wir wurden angestarrt, das wurden wir so ziemlich oft. Vielleicht, weil es selten so ein schönes Paar wie uns beide gab?

„Hör bloß auf so krank zu grinsen, das ist ja widerlich!“, beschwerte sich Chris, aber Elisa lachte nur und drückte ihm den Ellbogen in die Rippen. „Lass sie doch!“ Irgendetwas Schmachtendes lag dabei in ihrer Stimme, aber das störte mich nicht. Gab ja auch genug Kerle, die sich daran aufgeilten, wenn sich zwei Weiber küssten. Entschuldigung, Mädels. Allerdings schienen die Mädchen dabei ein viel romantischeres Bild von uns zu haben. Wobei ich mir echt nicht erklären konnte, warum.

„Ich hol uns was.“ Entschuldigung, aber zum ersten Mal in meinem Leben führte ich eine einigermaßen anständige Beziehung. Eigentlich war sie mehr als nur anständig, das einigermaßen galt nur mir. Aber wenigstens konnte ich mittlerweile zugeben, dass ich ein Idiot sein konnte. Lukas war wundervoll, er war zuvorkommend, süß und einfach nur hinreißend, wenn er in seinem Schürzchen die Fenster putzte.

Eigentlich hatte ich es immer als dämlich empfunden, wenn Menschen auch nach jahrelanger Beziehung einander anschmachten konnten und so auf verliebt machten. Nicht, dass ich so war … na ja, vielleicht doch ein bisschen. Aber mittlerweile wurde ich selbst darauf aufmerksam gemacht, dass ich ziemlich oft auf lovey-dovey machte. Vielleicht wurde ich ja sentimental auf meine alten Tage. Mit meinen betont siebundzwanzig Jahren!

„Wie heißt nochmal dieses …“, setzte ich an.

„Toffee-Nut“, kam es von Lukas, wie aus der Pistole geschossen. Oh Mann, ich grinste schon wieder so blöde!

Chris hatte die Christbaumkugeln drohend erhoben, als wollte er sie nach mir werfen. „Bring mir einen Mocha mit, sonst benutz ich dich als Pfefferkuchenmann und häng dir diese Kugeln an den Schniedel!“

Elisa und Lukas waren nicht die einzigen, die laut loslachten. Einige Leute drehten sich empört zu Chris herum, aber das juckte ihn nicht.

„Na, hören Sie mal …!“, kam es von einer etwas älteren Dame, die in der Schlange stand.

Okay, vielleicht war es mir während meiner kleinen Turtelei ja nicht eingefallen, aber ich hatte die grausame Pflicht Lukas von den Planänderungen in Kenntnis zu setzen. Sofort sackten meine Mundwinkel abwärts und am liebsten hätte ich den Kopf gegen die Glasvitrine gehauen, aus der mir Cookies, Brownies und dieser wundervolle Schokoladenkuchen entgegen lachten.
 

„Das ist nicht dein ernst …?“ Lukas Gesicht war schlimmer, als ich es mir ausgemalt hatte. Verdammter Scheißdreck, so was blödes aber auch! Ich glaube so enttäuscht hatte er mich noch nie angesehen! Doch, einmal … das war aber als wir das erste Mal Sex gehabt hatten und ich ihn am nächsten Tag in den Zug gesetzt hatte. So ähnlich hatte er mich angesehen, als der Zug mit ihm abgefahren und ich ihm hinterher gesehen hatte.

„Warum hast du ihm nicht gesagt, dass wir schon unseren Trip geplant haben und wegfahren wollten?“ Er war maßlos enttäuscht, das wusste ich. Verständlich, wir hatten uns beide sehr darauf gefreut.

„Das habe ich, aber er hat mich angefleht weil er sonst keinen da hat, der ihm helfen kann …“ Ich schluckte schwer, spürte Chris‘ stechende Blicke auf meinem Profil. Auch Elisa seufzte enttäuscht. „Mensch, Juan! Das haben wir doch schon so lange geplant, das kann doch nicht sein!“

Ich zuckte mit den Schultern, verzog die Lippen und sah Lukas etwas wehleidig an. Vielleicht etwas zu wehleidig, aber hoffentlich nicht übertrieben. Klar war ich traurig darüber, aber ich freute mich insgeheim auch auf eine Zeit zu zweit. Keine lästigen Doppeldates mehr, mit Elisa und Chris, einfach mal etwas Ruhe. Meine Mutter war auch mit ihrem neuen Freund weggefahren, also würde uns niemand stören. „Du kannst ruhig mit den beiden mitfahren, wenn du möchtest …“, setzte ich oben drauf und versuchte so traurig wie möglich dabei auszusehen. Im Innersten wusste ich, dass Lukas bei mir bleiben würde. Und ich malte mir schon unsere wunderbaren Abende aus, wie wir zusammen auf der Couch lümmelten, über den Weihnachtsmarkt zogen, Glühwein tranken …

„Okay.“

Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf.

Chris lachte bei meinem Gesicht auf, verschluckte sich an seinem Kaffe. Stirb! Verrecke!

„Wie …?“

Lukas‘ Gesicht war ernst, samtweich. Er zuckte mit den Schultern. „Dann fahre ich eben mit Chris und Elisa, immerhin haben wir doch auch schon bezahlt.“

Der Glühwein löste sich in einer trostlosen Wolke auf. Hatte ich mich eben verhört? Okay, jetzt wusste ich nicht mehr weiter. Das war aber nicht der Plan! Lukas sollte in mein todtrauriges Gesicht sehen, mich umarmen und mir sagen, dass er mit mir zuhause bleiben würde.

„Was ist?“, kam es dann von Lukas, er sah mir fragend ins Gesicht. „Du hast es mir doch eben selbst vorgeschlagen.“

Bäh, nicht einmal der Toffe-Nut schmeckte mir mehr, meine Schultern sackten etwas hinunter. Na wunderbar, Weihnachten würde ich also mutterseelenallein daheim verbringen.

„Du kannst doch nachkommen, oder nicht?“ Lukas‘ Hand berührte meine. „Wir fahren doch erst am Freitag! Und wenn du bis zum Sonntag arbeiten musst, kannst du doch am selben Abend noch losfahren, oder?“

Nach einer endlos erscheinenden Schicht noch in den Zug springen, ohne zu wissen, ob die auch vernünftig fuhren? Aber eine Woche ohne Lukas war doch noch viel schlimmer!

„Ich muss mal schauen, wie die Züge fahren.“

Lukas schien zufrieden zu sein. „Am besten schauen wir direkt nach, wenn wirZuhause sind.“

Chris schenkte mir einen Von-Wegen-Lukas-Lässt-Mich-Nicht-Allein-Blick. Und ich drohte ihm stumm mit der Faust.

Manchmal war Chris echt die größere Arschgeige von uns beiden.

Just a little Zwist

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  SummerRiver
2012-12-28T13:33:59+00:00 28.12.2012 14:33
Wuhu :D
Erste xD

Wie schön neues von den Beiden zu lesen ^^
Hab zwar ein bisschen gebraucht, um wen es geht aber ich hab es dann doch noch verstanden *grins*

Wie immer einfach großartig geschrieben und ich freue mich auf mehr :3
Bin echt gespannt in was für verzwickte Situationen sich Juan und Lukas diesmal bringen :)

Die FF wird direkt zu den Favos hinzugefügt

Liebe Grüße Shinda


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