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Weg des Eroberers

Berserkerdämonenprinz 2
von

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Morgen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Wünsche viel Spaß mit dem Nachfolger von „Weg des Abtrünnigen“!
 


 

Miranda:
 

Es gibt manche Dinge, die ändern sich nie. Dazu gehören der Lauf der Sonne oder der Wind, der um die Welt weht.
 

Dazu gehört aber auch Kalas Tick mit weiblicher Brustmilch, wie ich an diesem Morgen mal wieder erfahren durfte. Es gibt aber wohl zugegebener maßen, schlimmere Wege, aufgeweckt zu werden.
 

Das einzige, was mir in dieser Hinsicht Sorgen machte war, das Kala diesen Tick offenbar allen ihren Kindern vererbt hat. Aber egal, ich kraulte Kalas Haare und machte langsam die Augen auf. Grade eben hob sie ihren Kopf, schleckte noch einmal mit ihrer Zunge über meine Brüste und lächelte mich an. Dann beugte sie sich vor und küsste mich. Ich drückte sie an mich und fragte mich beiläufig, wo Belial war.

"Ist im Bad."

Ein schnurren entrang sich meiner Kehle, ich schubste Kala weg und stand auf. Hinter mir konnte ich Kalas empörten Blick spüren. Wie immer hatte sie ihre Backen aufgeblasen und die Arme verschränkt.
 

Der Brustmilch-Tick war im übrigen nicht das einzige, was sie behalten hatte. Sie schlief noch genauso schnell ein, wenn sie an einem von uns dranhing. Nur brauchte sie das nicht mehr so wie früher.
 

Schließlich brummte Kala und ich kicherte. Dann drehte ich mich um und streichelte sie. Zuerst hinter dem rechten Ohr, dann fuhr meine Hand weiter runter. Irgendwann nahm ich meine zweite auch noch dazu.

Kala ließ sich aufs Bett fallen und begann zu schnurren. Ich hockte mich auf noch mal drauf und streichelte und kraulte sie jetzt mit beiden Händen richtig.
 

Sie hat irgendwann angefangen, zu schnurren, wenn ihr was gefiel.
 

Hinter mir konnte ich die Tür zum Bad aufgehen hören. Schwere Schritte erklangen und zwei starke Arme legten sich von hinten um mich.

"Du hast grade geduscht!"

"Na und? Duschen wir halt gleich zusammen."

"Du bist unmöglich."

"Ich weiß."
 

Fast zwei Stunden später machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal.

Frühstück

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Kala:
 

Ich ging zwischen den beiden, links an Mirandas Arm und rechts an Belials Arm eingehackt und...zerrte die beiden nach vorne.
 

Ich hatte Hunger!
 

"Na na. Zieh nich so. Wir kommen schon noch an."

"Abeeeer..."

Miranda kicherte. Mein Kopf fuhr zu ihr herum und ich plusterte die Backen auf. Dann ließ ich beide los und stampfte beleidigt voran. Hinter mir lachten beide.
 

Ihr habt es vielleicht gemerkt. ich war zu der Zeit einfach kindischer als sonst. Es lag wohl daran, dass mit meinem ersten Zusammentreffen mit Belial meine Kindheit mehr oder weniger endete. Mal ganz abgesehen davon, dass mein altes Leben spätestens mit Satans...Tat ohnehin vorbei war.

Egal. Ich war nun mal die jüngste der Drei und benahm mich hin und wieder dementsprechend.
 

Auf jedenfall umarmte mich Miranda von hinten und ich fing beinahe wieder das Schnurren an. Ich wusste nicht, wann ich das eigentlich das erste mal gemacht hatte. Irgendwann hatte ich einfach angefangen.
 

"So. Da sind wir."

Wir hatten mehrere, Flure durchquert.
 

Miranda und ich hatten unsere Liebe Not, was diese Flure anging. Belial wollte unbedingt alle Flure, Räume und was weiß ich noch alles, in einer Art "schönen, anmutigen, verführerischen Dunkelheit" haben wollte. Es gab einige, die Belial schön fanden, wir auch. Es gab einige, die Belial verführerisch fanden, wir auch. Es gab KEINEN der Belial anmutig fand. WIR AUCH NICHT!
 

Letztlich einigten wir uns auf schwarz-weiß geflieste Flure mit einem roten Teppich und an den Seiten standen immer wieder mal Tischchen mit Vasen drauf oder ähnliches.

Ich war ganz zufrieden damit, nur Belial und Miranda schauten etwas gequält.
 

Erst im nachhinein fand ich heraus, dass in der Festung, wo Belial und irgendwann auch Miranda aufgewachsen waren, eine ganz ähnliche Ausstattung herrschte.

Um ehrlich zu sein, war das mein Vorschlag. Die beiden hätten ruhig was sagen können!
 

Egal.
 

Wir standen vor einer großen, mit goldenem Rankenmuster versehenen, Doppeltür aus dunklem Holz. Dahinter konnten wir bereits etliche Stimmen hören.

"Scheint wie immer einiges los zu sein."

"Jep. Gehen wir!"
 

Ich stieß die Türen auf.
 

Dahinter hatten sich bereits ein Großteil der Kinder, sowie Mirabella, Vadrigan und Ultra versammelt. Ich sah Cassandra und Miranil, die über ihre Teller damit beschäftigt waren, der jeweils anderen die Zunge in den Hals zu stecken.

Sie waren auch die einzigen, die uns mehr oder weniger ignorierten.
 

Aus irgendwelchen Gründen, vielleicht weil sie selbst Schwestern hatte, hatte Miranda was am Anfang dagegen. Ich selbst war, bis auf einen Bruder, ohne Geschwister und Belial, nun ja,...seine Meinung muss ich nicht wirklich sagen oder?
 

"Mama!"

Elmira kam auf mich zugestürmt. Ich lachte, ging in die Knie und hob sie hoch. Elmira war schüchtern. Sie war die jüngste von einer ganzen Reihe von Kindern und ihr Selbstvertrauen lag irgendwo unterhalb des Kellers. Belial inzwischen sah sich um.

"Kalos und Ulma fehlen."

Ich seufzte. Seit mein ältester Sohn mit Ultras erster Tochter verlobt war, hingen die beiden aneinander wie wir drei.
 

Thema Tochter...
 

Mir fiel gerade Belwarn ins Auge. Ultras zweite Tochter war, tja, wie soll ich es sagen?
 

Es war etwas an ihrem Gesicht, das mich irritierte. Aber keiner von uns sollte es rausfinden, bis es zu spät war.
 

Wie auch immer. Ultra holte Kalos und ihre Tochter. Ich lächelte Belial an.
 

"Sieht so aus, als wären wir vollzählig."

"Ja."
 

Wir hatten eine lange Tafel aufgebaut, die ein wenig an ein U mit Ecken erinnerte. Wohl hauptsächlich deshalb, weil wir drei auf der kurzen Seite nebeneinander hockten. Belial in der Mitte, ich links und Miranda rechts. Dann kamen, auf meiner Seite um die Ecke, Ultra und Vadrigan und bei Miranda Mirabella. Dann kamen die Plätze der Kinder, wobei die ältesten am weitesten weg hockten.
 

Belial klatschte einmal in die Hände, die Türen gingen auf und mehrere Diener brachten Frühstück.
 

Wir waren vielleicht 20 - 25 Personen. Gebracht wurde mindestens für die dreifache Anzahl.
 

Eier, Toast, Schinken, Butter, Marmeladen, Speck, Brot, Käse, Wurst, Schnittlauch, Cornflakes, Wasser, Tee, Kaffee, Kakao und so weiter und sofort.
 

Übrig blieb nie was.
 

Ich konnte echt froh sein, dass die Landwirtschaft so gut funktionierte. Sie lief sogar so gut, dass wir einen Teil davon in die Welt verschifften. Was bei den anderen Ländern den Anschein erweckte, dass wir eine Nation von Bauern und Händlern wären. Tatsächlich waren wir hauptsächlich für unsere Erzeugnisse in Landwirtschaft und Bergbau bekannt.

Natürlich gab es da immer wieder Leute, die meinten sie könnten die "unwissenden Bauern" hereinlegen.
 

Ich frage mich, wie viele ins Grübeln kamen, als sie die Festung sahen. Und spätestens nach dem sie uns gegenüber standen, kamen ALLE ins Grübeln.
 

Schließlich hatte Belial bei solchen Anlässen stets seine Axt sichtbar in Griffweite.

Gericht

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 


 

Belial:
 

Wir hatten das Frühstück beendet, mal wieder viel zu früh, meiner Ansicht nach, machten uns eigentlich auf den Weg, um Verwaltungsarbeit zu erledigen.
 

Ich HASSE Verwaltungsarbeit. Warum zum Teufel hat mir nie einer gesagt, dass bei einem Königreich dermaßen viel Arbeit anfällt? Als Prinz hab ich nie was davon mitgekriegt!
 

Ob ich das wohl hätte, wenn ich nicht jede dritte Lektion geschwänzt oder verschlafen hätte?
 

Egal. Jedenfalls trat eine Dienerin zu mir und sagte mir, dass meine Anwesenheit im Thronsaal erwünscht sei. Offenbar musste ich mal wieder Richter spielen.
 

Wir hatten damals zwar auch schon Richter aber ein paar Sachen musste ich dennoch selbst machen. Na, recht überlegt war das vielleicht gar nicht so schlimm. Immerhin vollstreckte ich nicht selten auch gleich das Urteil. Das machte dann schon Spaß.
 

Zusammen mit meinen beiden Frauen gingen wir, über einige Teleporter, zum Thronsaal. Genauer gesagt, in eine kleine Kammer dahinter. Ich winkte einen Diener ran.

"Nun?"

"Heute ist ein Fall zu bearbeiten Herr. Es geht um die Grafen Malcoz und Viscon. Sie haben beide dieselbe Frau für ihre Söhne im Auge und können sich nicht einigen, welcher sich raushält."

"Verstehe. Ist die Frau auch da?"

"Herr?"

"Ist sie da oder nicht?"

"Herr, die Frau um die es geht..."

"Ja?"

Da mischte sich Kala ein.

"Da hast du nicht mitgekriegt. Es geht um Kagona."

"Ach? Nett, das ich das auch mal erfahre."

"Also, ich wusste es schon."

"Weiß es eigentlich jeder außer mir?"

"Du bist eben zu sehr mit regieren beschäftigt."

"Na schön. Beenden wir die Sache jetzt. Was hält Kagona davon?"

"Sie kann sich zwischen beiden nicht entscheiden."

"Dann soll sie halt beide nehmen."

"Die Jungs hassen sich gegenseitig und bei ihren Vätern ist es dasselbe."

"Ernsthaft?"

"Hat halt nicht jeder die Veranlagung für eine Beziehung wie bei uns."

"OK. Gehen wir."
 

Der Thronsaal war gut gefühlt. Das Zentrum bildete eine Gruppe von fünf Leuten. Kagona zuckte zusammen, als sie meinen Blick sah.
 

Ehrlich? Ich war stinksauer. Das war auch deutlich zusehen. Hoffte ich zumindest. Schließlich widersprach mir keiner, wenn ich sauer war. Na ja, bis auf meine beiden Frauen aber da war es auch was anderes.
 

Vadrigan war ebenfalls da und wollte mich ankündigen. Das aber konnte er sich sparen. Ich stiefelte in die Halle und ließ mich auf meinen Thron fallen. Einmal in die Hände geklatscht und meine Axt lag über meinem Schoß. Meine beiden Frauen stellten sich hinter mich.
 

Plötzlich war die Stimmung im Saal...ängstlich. Die Armlehnen des Throns waren eigentlich breit genug, dass man sich draufhocken konnte.
 

Ich red hier die ganze Zeit von Thron, dabei hatte ich damals ein Ding, bei dem ich auf einem großen roten Kissen in der Mitte hockte und meine beiden Frauen sich an mich schmiegen konnten. Das war hauptsächlich wegen Kala, da sie bei Angelegenheiten, in denen wir im Zentrum von der Aufmerksamkeit Hunderter oder gar Tausender ganz schnell wieder zu dem verängstigten, schwangeren Mädchen wurde. Nur eben ohne Schwanger.

Aber dafür hatten wir auch was: Kala hatte den Kissen- und Deckenberg mitgenommen.
 

Jetzt aber zur ängstlichen Stimmung: Jedes mal, wenn sich bei einer Gerichtsverhandlung meine beiden Frauen hinter mich stellten, vollstreckte ich das Urteil. Für gewöhnlich mit meiner Axt.
 

Nun, ich will ehrlich sein:
 

Ich weiß nicht mehr im einzelnen, was passiert ist. Nur an das Ende erinnere ich mich:
 

Ich köpfte die beiden Jungs samt Väter.
 

Das brachte mir zwar häuslichen Krieg ein, aber das war mir egal. Denn es zählte damals nur eine Regel:
 

ICH BIN DER CHEF!

Ärger und ein Lied

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Kala:
 

Es war etwa eine Stunde seit dem Richterspruch von Belial vergangen. Und seit etwa einer halben Stunde hielt ich meine weinende Tochter in den Armen. Wir hatten uns in irgendein unbenutztes Zimmer verzogen und Kagona heulte wie ein Schlosshund.
 

Und ich war stinksauer auf Belial!
 

Die Tür ging auf und Miranda trat ein. Zuerst war ihr Gesicht grimmig, dann aber wurde es sanft. Sie setzte sich zu uns aufs Bett und holte Kagona zu sich. Dann sah sie mich an.

"Er ist draußen."
 

Es dauerte keine Sekunde, bis ich bei Belial vor der Tür stand. Dann ging es auch schon los. Miranda mochte die Sache vielleicht leise geregelt haben, ich aber war ja die direkte Mutter, ging deshalb auch um ein paar Lautstärken nach oben.
 

"DU HIRNVERBRANNTER VOLLIDIOT! WAS FÄLLT DIR EIN? DU KANNST DOCH NICHT EINFACH DIE FREUNDE UNSERER TOCHTER TÖTEN! UNTERBRICH MICH NICHT JETZT RED ICH! DU BIST EIN VOLLKOMMEN BESCHEUERTER, EGOISTISCHER, BRUTALER MISTKERL!"
 

Das sollte euch jetzt gezeigt haben, was ich ihm alles gesagt habe. In dem Stil ging das noch einige Zeit weiter. Es kam nicht oft vor, das ich wütend war, eigentlich überhaupt nicht aber diesmal war die Sache anders. Ganz anders.
 

Immerhin ging es hier schließlich um eine meiner Töchter!
 

Als ich fertig war, gelang es Belial sogar, ein wenig schuldbewusst auszusehen. Nicht, dass ich ihm das wirklich abgekauft hätte. Mit den Jahren hatte ich durchaus gelernt, dass Belial so etwas wie Reue nicht wirklich kannte.
 

Versteht mich nicht falsch, bedauern konnte Belial durchaus, doch ihm fehlte, warum auch immer, einfach die Eigenschaft wirkliche echte Reue für seine Taten zu empfinden.
 

Wenn ich es mir recht überlege, ist ihm echte Reue eigentlich noch immer fremd. Da muss ich mich mal mit Miranda drüber unterhalten.
 

Wie auch immer, ich wirbelte herum und stampfte wieder ins Zimmer. Dort wurde ich von beiden mit großen und in Kagonas Fall, mit roten, verheulten Augen angesehen.

"Ist was?"

Plötzlich lachte Kagona und Miranda kam auf mich zu und umarmte mich.

"Danke."

"Ist doch Selbstverständlich oder nicht?"
 

Belial:
 

Ich stand noch draußen vor der Tür, durch die Kala soeben verschwunden war.
 

Ob ihr es glaubt oder nicht aber ich überlegte Tatsächlich, ob ich etwas falsch gemacht hatte.
 

Schließlich zuckte ich mit den Schultern, zu einem Ergebnis war ich nicht gekommen und ging Duschen.
 

Unter der Dusche fing ich dann an zu singen:
 

Mit der Axt steh ich im Wald,

hau um Bäume wie Menschen bald,

bin der Holzfäller des Lebens,

das Netz des Todes webens,
 

dil dal dum

ich hau alles in der Gegend um,

es fließen Späne und Blut,

niemand hat gegen mich den Mut,
 

Welt tauch ich in Dunkelheit,

kein Licht mehr weit und breit,

stimmt mich voll der Heiterkeit,

meine Frauen sind willens und bereit,
 

Meine Doppelaxt und meine Frauen,

auf die kann ich stets vertrauen,

enttäuschten mich noch nie,

fi fi fi niemals nie
 

bin der Herr der Klingen,

drum kann ich so schön singen,

mit meinen Frauen wird mir alles gelingen,

ihre Schönheit werd ich mal besingen,

Ein Lied und Ärger

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Miranda:
 

Kagona war inzwischen schon verschwunden und ich und Kala kuschelten uns ins Bett, Kala war ziemlich müde, da hörten ich plötzlich ganz leise Belials Stimme:
 

Mit der Axt steh ich im Wald,

hau um Bäume wie Menschen bald,
 

Ich richtete mich im Bett auf und spitzte die Ohren. Neben mir lauschte auch Kala dem Gesang, dann drehte sie ihren Kopf und sah mich fragend an. Ich nickte ihr zu und konnte ein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Das mussten wir uns ansehen. Langsam stiegen wir aus dem Bett und schlichen aus dem Zimmer, den Flur entlang. Währenddessen wurde der Gesang immer lauter und ich zog bei manch einer Stelle eine Grimasse.
 

Wir kamen gerade vor der Badezimmertür an, als er zum Ende kam. Wir nickten uns zu und stießen die Tür auf. Belial sah uns überrascht an.
 

Belial:
 

Ich stieg gerade aus der Dusche, als die Tür aufschwang und meine beiden Frauen darin standen.
 

Normalerweise würde ich die Gelegenheit ja jetzt nutzen, tu ich auch heute noch, wenn es sich ergibt, aber irgendetwas war anders. Vielleicht lag es daran, dass mich beide so komisch angrinsten.
 

In der nächsten Sekunde wurde es klar.
 

mit meinen Frauen wird mir alles gelingen,

ihre Schönheit werd ich mal besingen,
 

Ihr Grinsen wurde noch breiter. Mir hingegen, war sämtliches Grinsen vergangen. Es war nicht geplant gewesen, dass das irgendjemand mithörte. Überhaupt nicht geplant! Miranda trat zuerst ein.

"Na? Willst du singen?"

"Oder wird die Stimme ungenutzt verklingen?"

"Na ja..."
 

Die beiden umkreisten mich jetzt langsam. Dabei grinsten sie unentwegt. Sie hatten sichtlich Spaß. Ich hingegen, hatte ihn weniger. Plötzlich nahmen beide je einen Arm und pressten in an sich. Dabei sahen sie mich mit großen, unschuldigen Augen an.

"Bitte! Sing für uns!"

"Na, na schön."
 

Mirandas Haare, weiß wie Schnee,

Sie schwebt wie eine Fee.

Ihre Augen rot wie Blut,

In Ihnen brennt die Lebensglut
 

"Schön und jetzt Kala."
 

Und plötzlich war mein Kopf wie leergefegt. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was ich zu Kala sagen sollte. Und mir lief außerdem noch die Zeit davon, den ich merkte, wie Kala langsam ungeduldig wurde.
 

"Mir fällt nichts ein."

"D-Das ist...DU BIST GEMEIN!"
 

Die Braunhaarige stürmte aus dem Zimmer. Neben mir schüttelte MIranda mit dem Kopf. Dann sah sie mich an.

"Fällt dir wirklich nichts zu ihr ein?"

"Nein."
 

Kala:
 

Ich stürmte durch die Flure und murmelte dabei ständig Flüche vor mich hin. Belial konnte ohne weiteres was zu Miranda singen, doch bei mir fiel ihm nichts ein? Ich war doch auch seine Frau verdammt!

Wütend stürmte ich um eine Ecke und wäre fast in Mirabella reingerannt. Mirandas Schwester starrte mich überrascht an. Erst jetzt bemerkte ich, das mir einzelne Tränen über die Wangen liefen.

"Ist irgendetwas passiert."

"Belial. Zu deiner Schwester kann er singen, aber zu mir fällt ihm nichts ein."

Mirabelle kicherte und ich starrte sie empört an. Dann fielen mir die Papiere auf, die sie in der Hand hielt.

"Es geht um die Hochzeit in zwei Wochen."

"Richtig. Mein Sohn heiratet ja in zwei Wochen."

"Weißt du, eigentlich solltest du ja deinem Sohn mehr auf die Nerven gehen als ich. Ultra treibt ihre Tochter ja fast in den Wahnsinn."

"Ja. Sollte ich vielleicht mal ändern."
 

In Wahrheit, nun, wie soll ich es sagen...in Wahrheit waren Belial, Miranda und ich so aufeinander fixiert, dass wir unsere Kinder ein bisschen vernachlässigten. Lag vielleicht auch daran, weil wir so viele hatten.
 

"H-Hör mal..."

"Ja?"

"Ich wollte dich das schon lange mal fragen aber nur, wenn du allein bist."

"Was denn?"

"Miranda und Ultra erzählen da was."

Plötzlich wusste ich, von was sie redete.

"Also, es geht da um..."

"Ja. Tu ich."

"W-Was?"

Statt zu antworten, zog ich sie einfach ins das nächste Zimmer, das Glücklicherweise ein Bett hatte, und drängte sie auf selbiges. Dann legte ich ihre Brüste frei und begann an der linken zu saugen. Mirabella stöhnte.

"Du, Du machst es w-wirklich."
 

Tatsache war, dass Mirabella noch nie als "Milchbar" diente. Es hatte sich einfach noch nie ergeben.

Nachdem ich zufrieden war, lies ich mich neben ihr auf das Bett sinken. Plötzlich kam mir eine Idee.

"Wie war sie früher? Miranda meine ich."

"Er...Ah. Sie erzählt es dir nicht oder?"

"Die beiden erzählen mir fast nichts. Von Belials Vergangenheit weiß ich in etwa Bescheid, aber Miranda."

"Na schön. Ich werd dir ein bisschen was erzählen."

Vergangenheit

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Mirabella
 

"Ich wurde vor etwa 700 Jahren geborgen und Miranda kam etwa 150 Jahre nach mir auf die Welt. Ihr Leben verlief schon immer anders, als das ihrer restlichen Familie, doch nicht etwa nur, weil sie ein Albino war. Bereits als kleines Mädchen, besaß sie eine...Ausstrahlung, die viele ältere, wie soll ich es sagen...einschüchterte.
 

Aber egal. Du weißt es vielleicht nicht, aber damals waren Albinos nicht gerade...beliebt. Genau genommen, wurden sie als so eine Art "Pechmagnet" gehalten. Nur wäre meine kleine Schwester dann ein ziemlich schlechter.

Unser Vater war der mächtigste Mann im Dorf und sehr beliebt. Das uns die Tatsache, dass in Mirandas Gegenwart fast nie was passierte, ließen die Ablehnungen gegen sie irgendwann vollständig verschwinden. Na ja, bis auf ein paar Personen, die aber unseren Vater auch nicht mochten.
 

Wie auch immer, etwa 200 Jahre nach Mirandas Geburt kam Mirala auf die Welt. Du weißt ja, dass Mirala nur unsere Halbschwester ist, da sie das Ergebnis von Vaters Seitensprung ist.
 

Trotz dieser Tatsache verstanden wir uns eigentlich sehr gut miteinander. Als Miranda etwa 200 Jahre alt war, waren wir gerade im Wald. Wir spielten und suchten Pilze um das Abendessen etwas aufzufrischen. Plötzlich waren überall diese Kerle. Ich bekam Angst und sagte meinen Schwestern, dass wir weglaufen sollten. Wir rannten so schnell wir konnten, doch plötzlich war Miranda weg. Ich drehte mich um und sah, dass sie über eine Wurzel gestolpert war.
 

I-Ich wollte zurück, d-doch ich k-konnte nicht...Plötzlich waren die Kerle so nah! M-Miranda streckte mir die Hand entegegen, i-ich sah sie nur panisch an und rannt weiter. I-Ich...argh!"
 

Kala
 

Ich hatte Mirabella am Hals gepackt und sie aus dem Bett befördert. Sie lag jetzt auf dem Boden und ich hockte auf ihr. Zuerst war die Geschichte interessant gewesen, doch als sie plötzlich mit den Tränen zu kämpfen hatte. Hatte ich sie angesehen. Als sie dann zu der Stelle kam, wie sie Miranda praktisch im Stich ließ, ging irgendetwas mit mir durch.
 

Plötzlich krachte die Tür auf und Miranda stand im Rahmen.

"Kala, das reicht!"

Ich starrte Miranda an.

"Warum? Sie ist schuld, dass du...ihretwegen hast du..."

"ICH SAGTE DAS REICHT!"
 

Bevor ich es richtig realisiert hatte, hatte ich mich aufs Bett verzogen. Das war das erste mal, das Miranda richtig wütend auf mich war. Hinter ihr tauchte Belial auf.

"Komm Kala."

Ich fügte mich. Miranda ging währenddessen zu ihrer Schwester, die sich hustend aufgesetzt hatte.

Dann schloss sich die Tür.
 

Miranda
 

Ich kniete mich zu meiner Schwester und sah sie besorgt an. Kala war körperlich sehr stark, hatte aber ihre Kräfte nicht immer unter Kontrolle. Es war ohnehin Glück, dass sich ihre magische Kräfte nicht aktiviert hatten.

"Gehts?"

"Ja."

Mirabella hatte zu husten aufgehört, doch danach entstand eine drückende Stille. Ich ahnte, weshalb Kala ausgerastet war.

"Entschuldige."

Im umarmte meine Schwester von hinten.

"Schon gut."

"Nein, nichts ist gut. Ich hab dich damals im Stich gelassen!"

"Auf eine gewisse Art, bin ich dir aber dankbar."

"Was?"

"Ich weiß nicht, ob sonst Belial getroffen hätte."

"Oh."

Ich sah sie nachdenklich an. Um ehrlich zu sein, beschäftigte mich schon lange etwas. Nachdenklich war ich durch Cassandra und Miranil geworden.

"Aber wenn du dich wirklich Entschuldigen willst..."

"Ja? Was dann?"
 

Ich küsste sie, und bevor sie reagieren konnte, waren wir beide auf dem Bett. Konnte meine Neugier schon immer schwer zügeln. Außerdem brauchte ich jetzt eine Ablenkung, um gewisse Erinnerungen nicht hochkommen zu lassen.

Tröstung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Belial
 

Ich schritt schnell durch die Gänge und Kala beeilte sich, mit mir mitzuhalten. Selbst ohne sie anzusehen, konnte ich spüren, wie unangenehm ihr die Situation war.

Schließlich blieb ich vor unserem Schlafzimmer stehen.

"Komm rein."

Mit gesenktem Kopf huschte Kala hinein. Mit langsameren Schritten ging ich ihr hinterher.
 

Kaum hatte ich die Tür geschlossen, heulte Kala wie ein Schlosshund los.

"Miranda hasst mich jetzt!"

"Tut sie nicht."

"Ich wollte ihre Schwester töten!"

"Du hast die Kontrolle verloren."

"Macht keinen Unterschied."

Kala warf sich aufs Bett und Tränen flossen ihr über die Wangen. Ich fuhr mit der Hand durch die Haare.
 

Bei aller Liebe, im trösten bin ich eine Niete. Versuchen tat ich es trotzdem.
 

Ich nahm sie in die Arme und streichelte mit der linken Hand über ihre Haare.

"Sie weiß, dass du nichts dafür kannst. Sie wird jetzt vielleicht ein bisschen schmollen aber spätestens in ein paar Stunden ist wieder alles in Ordnung."

"Wie lange?"

"Keine Sorge. Die Zeit vergeht ganz schnell."

"Meinst du?"

"Was glaubst du, wie oft sie schon auf mich sauer war?"

"62571 mal."

"Woher...?"

"Hat sie mir erzählt."

Kala kicherte. Dann kniete sie sich aufs Bett und ich wischte ihr ein paar Tränen weg. Dann lächelte ich.

"Sieht besser aus."

Sie wurde sogar rot! Sah richtig süß und niedlich aus!

"Danke."
 

Ich wollte gerade wieder gehen, als Kala mich an der Hand festhielt. Sie wurde sogar noch röter. Am liebsten hätte ich sie auf der Stelle und ob sie wollte oder nicht, flachgelegt. Beherrschte mich aber.

"K-Kannst du noch dableiben?"

"Sicher."
 

Im Moment erinnerte sie mich ein wenig daran, wie sie an ihrem 18. Geburtstag war. Obwohl das ihr Tag sein sollte, durfte ich der erste Kerl in ihrem Leben sein. Rechnet man Satan nicht mit, der zählt eigentlich auch nicht, bin ichs immer noch.
 

Entschuldigt mich, mein Ego geht sich kurz Sonnen.
 

Kala
 

Wir lagen jetzt im Bett, nackt beide und kuschelten uns unter der Decke aneinander. Ich muss zugeben, seit meiner ersten Schwangerschaft hatte ich die Angewohnheit, nackt zu schlafen, genauso wie den Brustmilchtick, einfach behalten.
 

Wir hatten KEINEN Sex. Klar? Ausnahmsweise mal.
 

Ich war grade am einschlafen, als die Tür aufging und Miranda hereinhuschte. Bevor ich reagieren konnte, hatte sie sich ausgezogen, zu uns gelegt und sich an mich gekuschelt. So lag ich mal wieder in der Mitte von uns drei.
 

Und war überglücklich, weil Miranda nicht mehr sauer auf mich war.
 

Zwei Wochen später sollte einer der schönsten Tage, für meinen ältesten Sohn und Ultras Tochter, der schönste Tag, zum schlimmsten bzw. zum letzten werden.

Der Tag

„…“ Reden

<…> Denken
 

Sorry, das es so lang gedauert hat. Ich wollte ursrpünglich eine komplette Hochzeit in allen Einzelheiten beschreiben. Wären so etwa 3000 - 4000 Wörter geworden. Bloß hab ich überhaupt keine Ahnung von so was und mach so was auch nie wieder!

Wusste schon, wieso es im ersten Teil die Hochzeit zwischen Belial und seinen beiden Frauen so gab.
 

Viel Spaß^^
 


 

Belial
 

Die Hochzeit soll ja der schönste Tag im Leben des Brautpaares sein. Kann sein, meine eigene war ein wenig...übereilt vielleicht. Nicht das ich daran je etwas ändern wollen würde.
 

Wie auch immer, der Tag der Hochzeit meines Sohnes mit Ultras Tochter war für mich in erster Linie Stress:
 

Frühes aufstehen, den ganzen Tag kein Sex, die Leute, den ganzen Tag kein Sex, die Vorbereitungen, den ganzen Tag kein Sex, die Kleidung, den ganzen Tag kein Sex,.. hab ich schon den ganzen Tag kein Sex erwähnt?!
 

Aber der Reihe nach:

Zuerst ging es mal damit los, das ich viel zu früh aufgeweckt wurde. Normalerweise pennen wir bis in die Mitte des Vormittags herum. Sind ja schließlich jede Nacht beschäftigt. Dürfte klar sein, mit was oder?

Als ich dann aber nach nur ein bisschen Morgensex bat, ich KANN bitten, wiesen mich beide ab. Es sei "zu viel zu tun, heute. Also, husch, husch, nützlich machen."
 

So etwas ist doch nur gemein oder? Was anders blieb mir aber nicht übrig. Also schnell unter die Dusche, angezogen, Frühstück und dann auf, zu den Vorbereitungen.
 

Als erstes sah ich mir die Liste der Personen an, die kommen würden. Auf jeden fall würde jedes Reich in Earthland jemanden schicken.

"Jedes Reich?...Scheiße. Och ne."

Jedes Reich schloss auch Pergrande mit ein. Das würde Ärger geben. Auf jedenfall würde es das!
 

Aber vielleicht konnte ich ihn ja ein wenig verringern? Schließlich gab es niemanden, der gerne einen Drachen verärgerte. Ich grinste und erweiterte die Liste noch ein wenig.

"Kretor, Myron, Igdral,... haufenweise alte Kumpels werd ich einladen."
 

Ich rieb mir in Vorfreude schon die Hände.
 

Es mochte zwar die Hochzeit meines Sohnes sein, das hieß aber nicht, dass ich mir jeden Spaß nehmen lassen musste. Es war zwar etwas kurzfristig aber ich war mir sicher, dass sie kommen würden.
 

Lächelnd machte ich mich auf den Weg.
 

Miranda
 

Ich glaube, Belial konnte diesem Tag von Anfang an nicht viel abgewinnen. Nein, ich bin mir sogar sicher, dass es so war. Was zum Teil bestimmt daran lag, dass er den ganzen Tag keinen Sex bekam. Außerdem musste er auch noch bei den Vorbereitungen helfen.
 

Dass er ein paar von seinen alten Freunden einlud, ahnte ich nicht.
 

Wie sich im Endeffekt gezeigt hat, war das aber ganz gut so.
 

Wie auch immer, als erstes machte ich mich daran zuzusehen, dass der Ablauf reibungslos funktionieren würde.
 

Kala
 

Auch für mich war der Tag eher erfreulich. Am Anfang hatte ich zwar ein wenig schlechtes Gewissen, ich mags nun mal nicht, wenn ich Belial etwas abschlagen muss, aber es ging nicht anders.
 

Wie auch immer, ich sah nach meinem Sohn.
 

Unterwegs begegnete mir Ultra, die die Sitzverteilung in der Haupthalle in die Hand genommen hatte. Ich konnte ganz deutlich sehen, dass sie keine besonders gute Laune hatte. Es war auch nicht schwer zu erraten, wieso.
 

Pergrande würde natürlich auch Leute schicken und Ultra legte keinen Wert auf Besuch aus ihrer alten Heimat.
 

Dass sie allerdings SO erschöpft aussah, ihre Haare waren zerzaust und ihren Augen nach zu urteilen, hatte sie die ganze Nacht nicht geschlafen, ging doch etwas zu weit! Ich beschloss, dass mein Sohn warten konnte.
 

Die Sitzordnung war aber auch wirklich keine einfach Aufgabe. Jedes Land schickte etwa 5 Leute. Selbstverständlich mussten dabei Dinge wie Stellung, Beziehungen, Ruf und so weiter und so fort, beachtet werden. Für jedes Land, gab es mindestens ein weiteres Land, dass man nicht daneben setzen konnte. Oder eher am besten noch so weit weg wie möglich.
 

Das ganze dauerte fast 2 Stunden, wobei Ultras Idee, Pergrande ins hinterste Eck zu verfrachten, nicht hilfreich war. Wirklich nicht. Kurzzeitig machte ich mir sogar Sorgen, dass der Platz nicht ausreichen würde.
 

Zu guter letzt aber, konnten wir alle zuordnen. Jedenfalls, wenn nichts unvorhergesehenes passierte.
 

Was es natürlich tat. Wäre ja auch mal zu gut, wenn nicht.
 

Um die Mittagszeit rum, wollte Ultra dann eine Generalprobe haben. Weiß nicht warum, mir war das egal. Andererseits, hatte sie wesentlich mehr Arbeit in die Hochzeit gesteckt.

Wie auch immer, für eine Generalprobe, hätte auch Belial anwesend sein müssen. Doch der war nicht da und Ultra deshalb kurz vorm explodieren. Auf alle Fälle fluchte sie, ganz und gar unprinzessinenhaft.
 

Belials Einfluss! Ganz klar.
 

Miranda
 

Es war zum aus der Haut fahren! Alles war vorbereitet, alles war durchgesprochen! Um drei sollten die ersten Gäste eintreffen und jetzt fehlte Belial! Der würde was zu hören kriegen, wenn er wiederkam! So viel stand fest.
 

Punkt drei trafen die ersten Gäste ein. Eigentlich sollte Belial sie begrüßen, doch das viel, da er inzwischen seit über dreieinhalb Stunden weg war, nun mal flach. Deshalb sprang ich ein. Kala konnte das nicht, das würde sie auf Dauer nicht verkraften und Ultra und Vadrigan fielen flach. Die Gefahr, dass sie jemand erkannte war einfach zu groß.
 

Gut, sie würden wahrscheinlich sowieso erkannt werden, doch wir wollten es hinauszögern.
 

Okay, es gab natürlich noch Mirabella, doch ganz ehrlich gesagt, hatte sie keine Ahnung von so was. Außerdem hatte sie in den letzten Jahren leicht nymphomanische Züge entwickelt und ich wollte nicht riskieren, dass sie sich noch an der Tür jemanden schnappte.
 

Also blieb nur ich. Innerlich machte ich mich schon mal auf die langen Stunden gefasst.
 

Belial
 

Ganz ehrlich? Ich hatte komplett die Zeit vergessen. Kretor und Myron zu finden war kein großes Problem. Igdral ging sowieso ganz einfach. Ich musste nur der keifenden Stimme seiner Frau nachgehen. Kleiner Scherz am Rande. Auf jedenfall würden er, sein Sohn und dessen drei besten Freunde, Grandine, Metallicana und Acnologia kommen.

Danach war ich auf die Suche nach Kretor und Myron gegangen. Gefunden hatte ich sie schnell. Sie und den Alkohol.
 

Ihr wisst schon, was passiert ist oder?
 

Wie auch immer, sie würden sich fertig machen und hereinschneien. Ich wollte so auch ein paar Missverständnisse aufräumen.
 

Die Idee mit "Nation der Bauern", kam nämlich von Miranda!
 

Gut, ich gebe zu, dass meine Idee, gleich mal ein paar Kriege zu führen und ein paar Länder zu erobern, vielleicht auch nicht das gelbe vom Ei war aber musste es denn so weit gehen? Kala war die Sache ja sowieso egal. Sie hatte damals nur Augen für die Kinder und ihre zweite Schwangerschaft.
 

Ganz ehrlich? Miranda und ich hatten eine Heidenangst. Wir hatten noch sehr genau in Erinnerung, was bei der Geburt des ersten Kindes passiert war.
 

Egal, mein Land kam in Sicht und die Sonne ging schon unter. Ich hatte doch mehr Zeit verbraucht, als ich dachte. Falls ich die Planung richtig im Kopf hatte, wovon ich mal ausging, sollte bald der Teil in der Kirche abgehalten werden.
 

Wo ich eine wichtige Rolle zu spielen hatte. An die ich mich selbstverständlich nicht mehr erinnerte. Versteht sich von selbst oder?
 

"...al!"

Ich stoppte. Was war das gerade?

"Belial!"

Das kam von hinten! Ich drehte mich um. Da sausten Kretor und die Drachen an. Myron saß auf Igdrals Hals. Verwirrt war ich schon ein wenig. Drachen mochten es eigentlich nicht, wenn jemand auf ihrem Hals saß. Igdral war da keine Ausnahme.

"Was gibts?"

"Du musst dich Hochzeit verhindern!"

"Was?"
 

Kala
 

Tja, was soll ich sagen? Die Hochzeit war das totale Chaos. Aber der Reihe nach:
 

Zuerst lief alles ganz glatt, wenn man mal davon absah, das Belial nicht da war, Ultra deswegen am Rad drehte, Miranda durch die ganze Zeit vorne am Eingang sowieso schon gereizt war.

Dann allerdings, wurde Ultra natürlich von jemanden aus der Pergrandeabordnung entdeckt und dann gings erst richtig los:
 

Ultra fror die gesamte Abordnung einfach ein.
 

Prompt brach das Chaos aus!
 

Danach schoss vom Himmel plötzlich eine Säule aus blendendem Licht herab und blendete alle. Als die Säule wieder verschwand, standen plötzlich sechs Engel mit einer großen Kiste in der Halle.
 

Jetzt kommen wir wieder zum aktuellen geschehen.

Miranda und ich schritten ihnen entgegen. Die Engel sahen sich alle ähnlich. Helle Haare, blase Haut, blaue, grüne oder braune Augen. Unwillkürlich wurde ich an Kretor erinnert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich, bis auf ihn und Layla eigentlich nie Engel getroffen. Konnte mir also kein Bild machen.
 

Und ich war auch ganz froh darüber. Sie wirkten auf mich alle...hochnäsig. Arrogant. Zumindest schienen sie so zu sein, als sie sich umsahen. Eigentlich huschten nur ihre Augen umher und ihre Mundwinkel verzogen sich leicht. Als sie mich sahen, schienen sie allerdings etwas verwirrt. Genauso bei Miranda.
 

Bevor allerdings irgendeiner von uns etwas tun konnte. Sich vorstellen, fragen oder sonst was. Ertönte plötzlich Belials Stimme durch die Halle.
 

"HALTET SIE AUF!"
 

Für eine Sekunde herrschte Stille, dann reagierten die Engel und schlugen den Deckel der Kiste ein. Gleichzeitig durchbrach Belial, gefolgt von Kretor, Myron und drei jungen Drachen die Decke. Von oben steckte ein vierter, größerer Drache seinen Kopf durch und brüllte.
 

Gäste schrien, Soldaten drängelten sich vor, Ultra, Vadrigan und Mirabella eilten zu uns. Einer der Engel hatte inzwischen einen gewaltigen weißen Lacryma aus der Kiste geholt.
 

"FÜR UNSEREN HERRN! FÜR GOTT! NIEDER MIT DEN UNGLÄUBIGEN! NIEDER MIT DEN DÄMONEN! GOTT WIRD ÜBER DIESE WELT RICHTEN! DAS PARADIES ERWARTET UNS!"
 

Damit aktivierte er den Lacryma.

Tot?

„…“ Reden

<…> Denken
 

Ziemlich kurz aber es ging nicht anders.
 

Viel Spaß^^
 

Belial
 

Mein Kopf dröhnte! Das letzte, an das ich mich erinnerte, war, das einer der Engel einen weißen Lacryma aktiviert hatte, dann gab es eine Explosion und ich wurde gegen eine Wand geschleudert und verlor das Bewusstsein.
 

Doch was war jetzt?
 

Ich hatte zwar eine schwammige Sicht, doch trotzdem konnte ich aufstehen. Mehr oder weniger. Ich sah mich um. Überall lagen Personen, tot. Bei einigen musste ich nicht mal genauer hinsehen, um es zu wissen.
 

Wenn einem der Oberkörper von einem Felsbrocken zerquetscht wird, ist dass eigentlich ziemlich offensichtlich.
 

Ich hatte eher ein anderes Problem: Momentan wollten meine Kräfte nicht so ganz, wie sie sollten. Hatte also auch keine Ahnung, ob es meinen beiden Frauen gut ging. Oder meinen Kindern. Auch von Ultra, Mirabella und Vadrigan wusste ich es nicht.
 

Doch eins viel mir auch so auf: Es war viel zu still.

Weiter vorwärtsstolpernd, drehte ich meinen Kopf nach links und fand mich plötzlich auf Händen und Knien wieder.

Musste wohl über irgendetwas gestolpert sein. Über was auch immer. Aus reiner Neugier drehte ich mich um. Was ich dort sah, ließ meinen Kopf sofort klar werden:
 

Dort lag Elmira. Meine kleinste. Sie war gerade erst vor einem halben Jahr sechs Jahre geworden.
 

Älter würde sie auch nicht mehr werden. Das Schwert in ihrem Hals hatte dafür gesorgt.
 

Und noch immer spürte ich kein Leben außer meinem eigenen.

Allein?

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Miranda
 

Die Welt schien Kopf zu stehen. Was war passiert?

Plötzlich durchzuckte mein rechtes Bein ein unglaublicher Schmerz. Ich sah nach unten, vielmehr nach oben und erkannte, dass ich mit dem Kopf nach unten hing. Durch meinen rechtes Oberschenkel hatte sich eine Eisenstange gebohrt. Ich ließ mich wieder hängen und sah mich um.
 

Ich befand mich ganz eindeutig in unserer Halle, auch wenn diese jetzt mehr nach einer Ruine aussah. Einer recht gut erhaltenen Ruine zwar, aber trotzdem. Doch eines verwirrte mich zuerst:
 

Ich fühlte kein Leben außer meinem eigenen. Was war los?
 

Dann drängte sich mir ein Gedanke auf, der mir gar nicht gefiel. Um ehrlich zu sein, machte er mich panisch. Sollte ich etwa als einzige überlebt haben? Langsam atmete ich aus und wieder ein. Dann hielt ich die Luft an und packte die Eisenstange. Mit einem Ruck zog ich sie raus und schrie dabei vor Schmerzen auf.

Da lag ich jetzt auf dem Boden, das Kleid in Fetzen, die Haare zersaust und fragte mich, warum ich mir zum Teufel noch mal überhaupt Gedanken über mein aussehen machte. Ich versuchte langsam aufzustehen, sank aber zischend wieder zurück. Leider konnte ich nicht verhindern, dass mir der Gedanke kam, dass ich vielleicht für den Rest meines Lebens humpeln musste. War trotz allem möglich.
 

Plötzlich hörte ich schritte. Kurzerhand entschloss ich mich, meine Selbstachtung über Bord zu werfen. Ich hasse es, wenn ich um Hilfe bitten muss! Na ja, bei jedem außer Belial und Kala.

"HALLO?"

"Miranda?"

"Hier!"

Die Schritte näherten sich, doch ich runzelte die Stirn. Noch immer konnte ich nichts spüren. Was war los? Auf einmal sah ich zwei Füße vor mir.

"Warte ich helf dir."
 

Ultra half mir hoch. Dabei zischte ich noch einmal vor Schmerz auf, als ich kurz mein rechtes Bein belastete. Sie sah auch nicht besser aus. Überall nur Kratzer und Schürfwunden. Dann wollte ich ihr Gesicht sehen, doch sie drehte den Kopf weg. Plötzlich hatte ich das Gefühl, es gar nicht mehr sehen zu wollen.

Doch eine Sache irritierte mich immer noch:
 

Warum konnte ich Ultras Präsenz nicht spüren?
 

Plötzlich stoppte sie. Fing an zu zittern. Ich sah sie an. Sie starrte auf etwas vor uns. Ich folgte ihrem Blick. Dort lag Belwarn. In einer Lache aus ihrem eigenen Blut.
 

Ultra ließ mich los. Prompt zwang mich der Schmerz in meinem rechten Bein dazu, mich hinzulegen. Ich sah Ultra an. Sie torkelte nach vorne und streckte die Hände aus. Mir entgingen nicht die Tränen, die ihr Gesicht herunterliefen.
 

Auf einmal kniete sie sich nieder und nahm Belwarn in die Arme. Ich sah sie von hinten an. Irgendetwas stimmte nicht, nur was?
 

Dann drehte sich Ultra um und ich erschrak. Bekam nicht mit, wie sie mich fragte, warum. Alles was ich sah, war Ultras Gesicht. Das musste der Schwarzhaarigen plötzlich auch klar geworden sein, denn sie drehte den Kopf wieder weg. Doch ich hatte es trotzdem gesehen.
 

Ultras rechtes Auge fehlte.
 

Plötzlich sah ich etwas, was mich veranlasste, trotz meiner Schmerzen so schnell zu krabbeln wie ich konnte.
 

Ich hatte Kala gesehen.

Traum?

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Kala
 

Ich sah ihnen nach, wie sie in der Abendsonne verschwanden. Dann drehte ich mich um und sah seltsam gleichgültig über die Ruinen meines zerstörten Heimatortes hinweg. Plötzlich sah ich meine Mutter heranrauschen, dicht gefolgt von meinem Vater. Ehe ich wusste was passiert ist, war ich bereits in eine erdrückende Umarmung verwickelt.
 

Ehrlich gesagt, erwiderte ich sie mehr reflexartig, denn gewollt. Mir fehlte plötzlich etwas. Und aus irgendeinem Grund begann ich zu weinen. Meine Eltern meinten natürlich, das sei wegen dem ganzen, was passiert war. Mir aber, wurde recht schnell klar, was wirklich los war:
 

Ich vermisste Belial und seltsamerweise diese gruselige weißhaarige Frau auch.
 

Ja, Miranda war am Anfang nur gruselig für mich. Schön aber eben auch gruselig. Der andere Teil kam erst späte dazu.
 

Auf einmal spürte ich die Hand meines Vaters, die meine rechte Faust umschloss. Die Faust, in der ich die schwarze Feder festhielt.

"Was hast du denn da?"

Ich sagte einfach das erste, was mir einfiel. Ziemlich bescheuert, wenn ich im nachhinein so recht darüber nachdenke aber ich war ein kleines Kind und musste improvisieren!

"Hab ich gefunden."
 

Jetzt begann sich auch meine Mutter dafür zu interessieren. Sie strecke eine Hand nach meiner Faust aus, wollte sie öffnen und glitt hindurch.
 

Ich starrte die Hand an. Was war jetzt los? Plötzlich fing es überall an zu brennen. Hellblaue Flammen brachen aus dem Boden. Ich lag, die Hände gefesselt, nackt und sah ihn! Hörte seine Stimme!
 

"JETZT WACH AUF!"
 

Mit einem Schrei fuhr ich hoch, plötzlich explodierte ein unglaublicher Schmerz in meinem Kopf und jemand fluchte auf das ausführlichste. Nach einer, wie es mir vorkam, halben Ewigkeit, öffnete ich wieder eine Auge.
 

Vor mir kniete Miranda, die sich die Hände an der Stirn hielt. Gerade eben kam auch Ultra zu uns, die noch immer Belwarn in den Armen hatte. Zusätzlich hatte sie sich ein Stück Stoff so um den Kopf gebunden, dass es das rechte Auge verdeckte. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

"Alles in Ordnung?"
 

Mein Körper reagierte, bevor ich nachdachte. Ich sprang Miranda an, klammerte mich an ihr fest und fing das heulen an.
 


 

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Bis zum nächsten Kapitel kann es etwas dauern, ich stecke nämlich grade in einem KreaTIEF fest. Keine Sorge, es geht weiter!
 

Weiß nur noch nicht wann.

Wahrheit

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Belial
 

Ich starrte Elmira an und spürte, wie Zorn in mir hochkochte. Ich kannte diesen Zorn. Liebte ihn. Hasste ihn. Brauchte ihn. Er ließ mich lebendig fühlen. Er war gefährlich.
 

Um ehrlich zu sein, bin ich kein guter König. Das weiß ich. Mir fehlt die Geduld, die Weißheit, die Kooperationsbereitschaft,... kurz alles, was man braucht. Die einzigen, die mich zu ein wenig Kooperation bringen können, sind meine Frauen. Ich bin kein guter König.
 

Doch ich bin ein verdammt guter Eroberer.
 

Miranda
 

So überrascht ich auch zuerst war, so schnell umarmte ich Kala, strich ihr über den Kopf und sprach beruhigend auf sie ein. Nach ein paar Minuten hörte ihr Schluchzen auf und sie wischte sich die Tränen weg. Sie sagte nichts, musste sie auch nicht. Ich hatte das oft genug erlebt und Ultra war schon wieder mit ihrer Tochter beschäftigt.

Plötzlich schrie Kala auf. Ich starrte sie an und dann in die Richtung in die sie zeigte oder eher schon rannte. Mir blieb nicht anderes übrig, als hinterher zu humpeln.
 

Bis ich plötzlich von Belial hochgehoben wurde. Ich starrte sein finsteres Gesicht überrascht aber auch erleichtert an. Doch das er mir nicht mal ein kurzes Lächeln schenkte, beunruhigte mich.

"Was ist...?"

"MIRABELLA!"

Mein Kopf ruckte in die Richtung, aus der der Schrei kam. Belial setzte sich automatisch in Bewegung und nach kurzer Zeit sah ich schon meine Schwester, die auf dem Rücken lag.
 

Mir gefror das Blut in den Adern, als ich sah, dass um sie herum eine Lache aus Blut sich weiter ausbreitete. Sie atmete schwer. Ich zappelte und Belial ließ mich runter. Ich war so sehr auf meine Schwester fixiert, dass ich selbst nicht mal meine eigenen Schmerzen wahrnahm. Das ganze Blut stammte aus einer Wunde, die an ihrer rechten Hüfte entlang lief.

Mirabella hustete. Kala hockte aufgelöst neben ihr und wusste nicht so recht, was sie tun sollte. Ich faste sie an den Schultern.

"Ruhig. Du musst jetzt ganz ruhig sein. Du bist die einzige von uns, die das wieder hinkriegt."

"I-Ich?"

"Wer kann den Heilmagie?"

"S-Stimmt."

Sie stand auf.
 

Eins möchte ich vorneweg schicken. Das was Wendy konnte und das was Kala kann, sind zwei unterschiedliche Dinge. Sie heilen zwar beide, doch auf eine ganz andere Art und Weise.
 

Langsam breitete sie ihre Hände aus, dazu stimmte sie einen leichten Singsang an. Goldenes Licht breitete sich von ihren Händen aus, umfasste meine Schwester, doch nicht nur sie. Ich riss überrascht die Augen auf, als das Licht weiterwuchs. Nacheinander tauchten wir alle darin ein. Wie in Zeitlupe verheilten unsere Wunden. Doch es war nicht immer angenehm: Ultra wimmerte, als ihr Auge nachwuchs und meine Schwester biss sichtbar die Zähne zusammen. Das Licht wanderte weiter und wurde immer heller. Irgendwann musste ich die Augen schließen.
 

Dann war es plötzlich vorbei. Ich öffnete die Augen wieder und Kala stand mit herabhängenden Armen da. Mit einem mal drehte sie sich um und verpasste Ultra eine. Die Schwarzhaarige hob ab und flog fast drei Meter zurück, ehe sie von Vadrigan, der Kretor und Myron im Schlepptau hatte, aufgefangen wurde. Wir starrten alle Kala an. Die Begann langsam zu schnauben wie ein Stier.

"Du. Du! DUUUUUUUUUUUUU!"

Mit einem gellenden Schrei stürzte sie sich auf Ultra und hätte sie mit ausgefahrenen Krallen wohl zu Hackfleisch verarbeitet, wenn ich und Belial sie nicht festgehalten hätten. Ultra starrte sie nur panisch an.

"KALA! WAS SOLL DER MIST?"

Genauso plötzlich fuhr Kala herum und verpasste Belial eine. Den haute es allerdings nur von den Füßen.
 

In derselben Sekunde, in der mein Ehemann auf dem Boden aufkam, schien es, als hätte jemand den Ton abgedreht.
 

Kala
 

Eiskalte Angst stieg in mir auf, als ich sah, wie Belial zu Boden ging. Es dauerte nur Sekunden, doch es kam mir wie Jahre vor, bevor seine Reaktion kam.
 

Schwarze Blitze zuckten um seinen Körper, die Erde fing an zu beben und langsam richtete er sich auf. Ich schluckte und wich weiter zurück. Meine einzige Möglichkeit, seinem Zorn zu entgehen lag jetzt darin, zu sagen, warum ich mich so verhalten hatte.
 

Und hoffen, dass Miranda sich einmischte.
 

Belial klatschte die Hände aneinander und zog sie langsam auseinander. Dazwischen kam ein schwarzer Speer zum Vorschein, denn er in die linke Hand nahm. Er holte aus.

"W-Warte mal..."
 

"Warum?"

"Äh?"

"Warum soll ich warten? Du hast angefangen."

"J-Ja schon, aber das war nicht so gemeint, ich war einfach sauer."

"Und?"

Ich starrte ihn an. Plötzlich begriff ich. Es war ihm völlig egal, was ich für einen Grund hatte, ob er feuern würde oder nicht. Es gab nur eine Sache, die für ihn wichtig war:
 

Er wollte wieder Krieg!
 

Plötzlich stellte sich Ultra zwischen uns. Belial hob eine Augenbraue und ich starrte sie an. Spürte wieder die Wut hochkochen.
 

Da tat Ultra etwas, dass mich kalt erwischte:

Sie kniete vor Belial nieder.
 

Augenblicklich ebbte seine magische Kraft ab. Er mochte es noch nie, wenn man vor ihm niederkniete. Na ja, auf die Art vor ihm Knien. Es gab noch eine andere Art, eigentliche mehrere, die Miranda und ich immer wieder machten. Die gefielen ihm sehr. Aber ich schweife ab.

"Was willst du?"

"E-Es tut mir leid."

"Was?"

"Es tut mir leid, dass ich nichts gesagt habe. Kala hat es herausgefunden, als sie das goldene Licht verbreitet hat."

"Was meinst du?"
 

"Belwarn ist meine Tochter...und deine."

„…“ Reden

<…> Denken
 

Kalas Part ist diesmal etwas...abgedreht.
 

Viel Spaß^^
 

Miranda
 

Ich starrte Ultra an. Wie alle anderen vermutlich auch. Ich weiß, ich sollte wütend und empört und enttäuscht und und und...
 

Doch ich war nichts von alledem. Insgeheim war es mir eigentlich schon immer klar gewesen. Belwarn war Ultras Tochter, doch ich konnte nie irgendetwas von Vadrigan an ihr erkennen.
 

Belial
 

Ultra kniete nach wie vor vor mir und langsam löste ich den Speer auf. Kurz sah ich Vadrigan an, der sich auf einen Felsbrocken gesetzt hatte. Das erinnerte mich an was:

Wir hatten lange genug Zeit verplempert! Es dürften doch wohl noch andere überlebt haben? Wenn nicht standen wir vor einem Problem. Es hatten sich viele hochrangige Vertreter aus fast jedem Land eingefunden.
 

Was passieren würde, wenn noch mehr Kinder gestorben wären, dass wollte ich mir nicht mal ausdenken. Nicht mal im Ansatz. Mich schauderte schon beim Gedanken nicht daran zu denken. Kala war psychisch gesehen ohnehin labil und die Tatsache, dass sie erfahren hatte, dass Belwarn...meine...verdammt noch mal! Ich musste unbedingt mal mit Ultra reden. Wieso erinnerte ich mich nicht daran? Wann das passiert war, wollte ich natürlich auch noch wissen.
 

Ich klatschte einmal in die Hände und hatte fast ungeteilte Aufmerksamkeit.

"Gut. Das ist jetzt vielleicht ziemlich schwierig, doch sollten wir uns langsam mal darauf konzentrieren, dass wir herausfinden, was aus den anderen geworden ist. Vor allem, wer überlebt hat. Ob...die Kinder..."
 

"Tot."

Ich starrte Kala an.

"Was?"

"Hihi...ihr werdet niemanden finden...alle Tot...alle Kinder tot...hihi."

Dann drehte sie sich einfach um und ging. Wir sahen ihr hinterher.
 

Miranda
 

Ich sah wie allen anderen Kala hinterher. Auch wenn ich nicht wirklich registrierte, was sie gesagt hatte. Oder nicht gesagt hatte? Es konnte doch nicht sein...durfte nicht sein...
 

Mit Kopfschütteln versuchte ich, diese Gedanken zu vertreiben. Es gab jetzt schon genügend, worum wir uns kümmern mussten. Trotzdem sollten wir Kala im Auge behalten.
 

Kala
 

Tot...tot...alle Tot...Alle Verfault...Dämonen, Halbdämonen und Menschen.

Meine Kinder, Mirandas Kinder, Mirabellas Kinder, Ultras Kinder,...ja...auch Belwarn. Dieses DING ist auch tot. Tot. Alle Tot.
 

Hihi...und Ultra hat es...hihi...endlich gesagt! Ha! Sie hat es gesagt! Endlich! ENDLICH! Ich muss sie bestrafen. Bestrafen!Bestrafen!Bestrafen!Bestrafen!Bestrafen!Bestrafen!
 

Peitschen...Kerzenwachs...Eier...Wasser...Ketten...Nadeln...Eiswürfel...glühende Kohlen...Ob Belial mir was mixen würde, was die Erregung steigerte? Aufjedenfall! Ich war doch seine Kleine, seine Liebe,...hihi.
 

Ihr dürft mir zusehen, ihr alle, alle Kinder, die ihr Tot seid. Besonders du Belwarn. Ihr seid ja schon tot, ihr alle, Cassandra, Miranil,Kalos,Ulma,Misma, Mesma, Kargona, Mirgon, Margon, Gulgon, Karlissa, Belwarn, Ulmoran, Milma, Karlona,

Minros, Kalmi, Elmira.
 

Oh, meine Kleine Elmira...mein Liebling...mein Augenstern...du warst die Kleinste von allen. Das Licht zeigte mir alles. Zeigte mir ihren Zustand...ihre Eltern...besonders ihre Eltern.
 

Hihi...
 

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Mir fällt kein Titel für diesen Part ein. Weiß jemand vielleicht einen?

Aufgaben

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 


 

Kala
 

Alles vermischte sich. Tag, Nacht, Wach, Schlaf. Alles war gleich. Nachdem ich die Halle verlassen hatte, schlurfte ich die Gänge entlang. Einige Diener kamen mir entgegen und einer von ihnen wollte mich ansprechen.

Ich verdrehte seinen Körper mit einem einzigen Gedanken wie einen nassen Lappen, den man auswringt. Das gab eine ziemliche Sauerei. Die anderen suchten schreiend das Weite. Ich kicherte und mit meinem Dämonenschwanz spießte ich sein Herz auf. So hatte ich was zu essen auf dem Weg.
 

Was wollt ihr? Offiziel war ich zu dem Zeitpunkt absolut geistesgestört!
 

Recht bald folgte Durst. Da aber keine Dienerin in der Nähe war, ich begegnete niemandem mehr, suchte ich mir was anderes. Meiner guten Nase folgend, kam ich recht bald in einen Lagerraum.
 

Der voll war mit alkoholischen Getränken.
 

Ich trank schlicht und ergreifend alles leer. Irgendwann wurde mich dann schwarz vor Augen. So brachte ich mehr oder weniger die nächste Woche zu. Der Alkohol half mir zu verdrängen, zu vergessen.
 

Es ist nur eine Vermutung, doch auch nach dieser Woche trank ich mehr Alkohol als sonst. Vielleicht hat sich dass auf meine jetzige Inkarnation irgendwie übertragen. Schließlich bin oder eher war ich eine Säuferin. Gut, ich trinke immer noch viel doch nicht mehr ganz so viel wie früher. Aber ich schweife ab.
 

Wie gesagt, verbrachte ich die nächste Woche mehr oder weniger im Dauerrausch. Deswegen kann ich auch nicht sagen, was während dieser Woche genau passierte.

Das einzige woran ich mich halbwegs erinnere ist eine gigantische Beerdigungszeremonie. Mein vollständiges Bewusstsein erlangte ich vielleicht einen Tag danach wieder. Glaube ich zumindest.
 

Aus dem Rausch aufzuwachen und festzustellen, dass man eine offenbar ziemlich wilde, Sexorgie verpasst hat, an der man Teilgenommen hat, ist nicht angenehm. Vor allem wenn man offenbar ein paar recht einmalige Sachen nicht miterlebt hat.
 

Aber ich greife den Ereignissen voraus.
 

Belial
 

Wie alle anderen auch sah ich Kala hinterher, als sie ging. Schwankend schlurfte traf es eher. Und ich schauderte, als ich sie so sah.
 

Doch ich hatte keine Zeit, denn wenn ich verhindern wollte, dass wir alle in kürzester Zeit dem Wahnsinn anheim fallen würden, musste ich einige drastische Schritte einleiten. Vor allem um zu bewahren, dass gerade ich wahnsinnig werden würde.

Also hieß es Aufgaben verteilen.

"Vadrigan, ich will wissen, wie zum Großvater nochmal, diese Kerle so einfach hier rein konnten. Wenn irgendjemand von den Wachen geschlampt hat, hinrichten!

Ultra, du kümmerst dich um die Gefolgschaften aus den anderen Ländern. Ich will eine genaue Liste darüber, wer lebt, wer tot ist und wer sich auf unsere Seite stellen würde. Sofort!"

Ich glaube an der Stelle begann Miranda zu ahnen was ich vorhatte. Die anderen brauchten etwas länger.

"Kretor, du gehst zurück in den Himmel. Sag Layla bescheid, ich brauche euch beide als Spione da oben. Myron, du heizt deinem Orden kräftig ein. Sag ihnen ich will ein Portal, dass stark genug ist, ganze Armeen aus der Hölle zu holen. Mirabella, du kümmerst dich darum, dass hier aufgeräumt wird."

Dann wandte ich mich an die Drachen.

"Igdral, ich weiß, dass du dein Volk nicht ohne Grund in den Krieg führen würdest. Ich weiß auch, dass du dich nicht gegen alle deine Ältesten stellen kannst. Doch zumindest zu prüfen, wie sie zu einem Krieg stehen würden.

Er nickte und verschwand zusammen mit den anderen Drachen. Kretor flog kurz darauf auch weg. Mein Blick wanderte zu Miranda. Wir waren die einzigen beiden, die noch hier waren.

"Du hast darauf gewartet oder?"

Ich wusste das diese Frage kommen würde. Sie kannte mich zu gut. Sie hatte recht. Insgeheim hatte ich wirklich auf so etwas gewartet. Gut, ohne den Verlust unserer Kinder wäre es mir lieber gewesen, doch ich würde auch so bekommen was ich wollte.
 

Lasst uns das hier ein für alle mal klarstellen: Ich liebe meine Kinder, sowohl die damaligen als auch die jetzigen. Aber ich würde sie ohne großes Zögern alle Opfern, um einer meiner beiden Frauen zu helfen. Insgeheim wussten sie beide das.

Ich bin eine Bestie. Ist euch das noch nicht aufgefallen?
 

Miranda
 

Wir waren auf dem Weg, Kala suchen. Wir konnten es nicht zulassen, dass sie in ihrem momentanen Zustand frei durch die Festung lief. Das mochte sich vielleicht etwas hart anhören aber keiner von uns beiden hatte vergessen, dass es Kala war, die die Auslöschung ihrer eigenen Familie befohlen hatte. Zumindest am Anfang. Wir bogen um eine Ecke und erstarrten:

Vor uns lag etwas, dass aussah wie ein Mensch, der wie ein Lappen ausgewrungen wurde. Wir starrten den Haufen und dann das Blut an. Plötzlich fiel mir ein Fußabdruck auf. Ich sank auf die Knie und sah ihn genauer an. Mich schauderte.

"Eindeutig von Kala."

"Beeilung!"
 

Nicht lange danach stieg uns der Geruch von Alkohol in die Nase. Wir sahen uns kurz unschlüssig an. Dann folgten wir der Spur. So fanden wir letztlich Kala.
 

Stockbesoffen.
 

Trotzdem waren wir beruhigt. Immerhin hatte sie keinen mehr umgebracht.

Ein kleiner Teil von mir beschäftigte sich jedoch nach wie vor mit Belials verhalten. Mir schauderte vor dem, was noch kommen könnte.

Eine Woche

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 


 

Kala
 

Ich lief die Wege unseres kleinen Dorfes entlang. Vorfreude erfüllte mich. Hinter mir konnte ich meine Mutter rufen hören, ich sollte nicht so weit davon laufen. Als ob ich das je tun würde! Immerhin waren die beiden das wichtigste in meinem Leben. Gut, es gab noch meinen Bruder. Er war älter als ich, ein ganzes Stück sogar, nämlich fast sieben Jahre. Aktuell war er zwölf. Doch trotz seiner jungen Jahre zog es ihn hinaus in die Welt. Er würde wohl nicht mehr lange bei uns bleiben. Das machte mich traurig, doch er war schon immer so gewesen, sagten meine Eltern. Also war das wohl schon in Ordnung so, denn er war ja älter als ich.
 

Als das erste Stimmengewirr mit dem Wind herangetragen wurde, blieb ich stehen und lächelte von einem Ohr zum anderen. Hinter mir tauchten meine Eltern auf und meine Mutter legte mir eine Hand aufs Ohr.
 

Vor uns breitete sich ein Lager der fahrenden Händler aus.
 

Der Tag, an dem diese Leute kamen, war für uns damals schon so etwas wie ein Feiertag. Immerhin kamen sie nicht jede Woche oder so. Zweimal im Jahr. Für gewöhnlich Anfang März und Ende Anfang September wagen sie sich durch die Wälder.
 

Ja, Wälder. Damals waren etwa zwei Drittel von Fiore von Wald bedeckt. Was rede ich hier eigentlich von Fiore! Das Königreich an sich gab es ja damals noch nicht. Aber das erkläre ich euch ein anderes Mal.
 

Jedes mal wenn sie kamen, brachten sie neben neuen Waren auch neue Geschichten mit. Überhaupt hellte sich die Stimmung im ganzen Dorf auf, sobald sie kamen. Für mich persönlich gab es aber noch einen anderen Grund. Dieser war blond, acht Jahre alt und männlich. Hörte außerdem auf den Namen Alexei.

"Kala!"

Sobald ich seine Stimme hörte, sah ich mich um. Da stand er, seine blonden Haare stachen nach allen Seiten ab. Er grinste mich an. Ich wurde sogar etwas rot. Das hatte vor allem an unserem Versprechen gelegen.
 

Wir wollten Heiraten, wenn wir groß sind.
 

Überrascht? Ich habe nie behauptet, das Belial in allem der erste Kerl in meinem Leben gewesen wäre, oder? Alexei sah zwar rein äußerlich seinem Nachfahren Laxus sehr ähnlich, hatte allerdings nicht dessen spätere Arroganz. Vielleicht war das zum Teil der Grund für unsere unterschiedlichen Beziehungen.
 

Wie auch immer, in der Sekunde wachte ich langsam auf. Das erste was ich spürte waren gewaltige Kopfschmerzen. Ich wollte mich langsam aufrichten, meine Augen waren noch geschlossen, als ich in etwas weiches griff. Direkt vor mir. Aus purer Neugier quetschte ich dieses Weiche was-auch-immer noch ein wenig. Bis plötzlich jemand direkt vor mir stöhnte. Jemand weibliches. Da schwante mir, was da so weich war und ich blinzelte. Vor mir lag oder eher unter mir lag Mirabella. Das führte dazu, dass ich sie ansah und dann beschloss, was zu trinken. Immerhin lag da ja was direkt vor mir und schien nur darauf zu warten. Ich trank mich also genüsslich voll. Mittendrin wachte Mirabella dann langsam auf. Ich glitt von ihr runter, merkte, dass wir auf einem Bett waren und sah mich um.

Wir waren in einem Zimmer, dass das reinste Chaos war. Es sah aus, als ob hier drin ein Wirbelsturm getobt hätte. Das würde auch die seltsamen Stellungen von einigen erklären. Aber der Reihe nach. Neben Mirabella und mir waren auch noch Ultra, Miranda, Belial, Vadrigan, Myron und Kretor im Zimmer. Warum auch immer, es waren alle nackt. Neben mir stöhnte Mirabella und setzte sich auch langsam auf. Ich hatte eine ungefähre Ahnung, was passiert war. Zumindest, wenn ich so sah, wie einige hier lagen, Zum Beispiel Ultra auf Vadrigan, aus irgendeinem Grund waren Ultras Handgelenke von Eisenfesseln umschlossen, die Kette dazu war allerdings durchtrennt. Mirabella lag auf einem Tisch, einem sehr stabilen und wohl auch passenden, ihr Hals und Kopf ragten über die Tischkante hinaus und Belial lag neben ihr. Was mir hingegen sauer aufstieß, war, das Myron auch auf dem Tisch lag. Allerdings in der anderen Richtung als die beiden. Doch darüber wollte ich eigentlich nicht nachdenken, denn Kretor lag neben uns!!!!
 


 

Belial
 

Die Woche an sich ging schnell vorüber, jedenfalls kam es mir so vor. Immerhin gab es eine Menge zu tun. Aufräumen, auf Kala aufpassen, Beerdigung vorbereiten, auf Kala aufpassen, sich mit anderen Ländern in Verbindung setzen, auf Kala aufpassen, einen Krieg vorbereiten, auf Kala aufpassen, hab ich schon auf Kala aufpassen erwähnt?
 

Das ist jetzt kein Scherz! Wenn Kala nicht gerade besinnungslos besoffen war, zerfleischte sie fast alles, was in ihre nähe kam. Außer Miranda und Mirabella. Offenbar zählte ich nach meinem bis vor kurzem selbst nicht gewussten Fehltritt, auch zu den Personen von denen sie nichts wollte. Auch gut, eigentlich ja nicht aber so konnte ich mal Ultra in die Zange nehmen. Eigentlich ja allein, aber irgendwie schaffte Miranda es, dabei zu sein. Dann passte wohl grade Mirabella auf Kala auf.

Um ehrlich zu sein, erinnerte das ganze mehr an ein Verhör, als sonst etwas. Ultra hockte vor uns auf einem Stuhl, wir standen vor ihr. Dass Miranda allerdings eine Peitschte am Gürtel trug, bereitete mir Sorgen. Nur ein wenig, denn die Vorstellung an sich fand ich...heiß!
 

Dazu kam es gar nicht, leider, denn Miranda musste Ultra nur böse ansehen und die ehemalige Prinzessin des Imperiums Pergrande zwitscherte wie einer der Papageien aus Midi.

Ich machs ganz kurz:

Sie streit mit Vadrigan. Ich dicht bis obenhin.
 

So weit so gut, bloß schickte mich Miranda dann noch raus, weil sie etwas mit ihr allein besprechen wollte. Eigentlich hatte ich ja protestieren wollen, aber ein Blick in ihre Augen ließ mich umdenken und ich machte das ich wegkam. Keine Ahnung was die beiden besprachen aber ich hatte sowieso anderes zu tun. Immerhin wurde die Woche das Mausoleum gebaut. Ein Glück das meine Frauen nicht nach unten gingen. So entging ihnen, dass ich diesen Sarkophag, der vorher schon da war, nochmal verlegte. Weiter weg. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass sie davon erfuhren. Wie auch immer, am selben Tag fand noch die Beerdigung statt. Natürlich ganz offiziell und höchst aufwendig mit Ehrenmarsch, Kapellen, Tränen und allem was sonst noch so dazugehört.
 

Nach der Beerdigung suchte ich Kala, sie war einfach auf und davon und fand sie schließlich auch. Zusammen mit einer gefesselten Ultear und jeder Menge Rauch. Dieser Rauch hatte es ziemlich in sich, denn Kaum atmete ich ihn ein, wurde mir schon schwummrig und ich fand eine gefesselte Ultra höchst anziehend. Ich setzte gerade noch einen Gedanken ab, eigentlich nur an Miranda aber offenbar verfehlte er sein Ziel ein wenig.
 

Als ich dann, nach einer scheinbaren Ewigkeit wieder zu mir kam, tat mir neben dem Kopf auch der Hintern weh, als ob da jemand wieder und wieder etwas reingerammt hätte. Nachdem ich mich einigermaßen umgesehen hatte, wollte ich es aber nicht ganz genau wissen. Das könnt ihr mir glauben!
 

Miranda
 

Tja, was soll ich noch groß sagen? Kala durchlebte eine wahre Achterbahn der Stimmungen, was nicht immer leicht war, doch Mirabella und ich wechselten uns ab, andere wollte sie damals sowieso nicht in ihrer Nähe haben und hin und wieder passten wir beide zur selben Zeit auf sie auf.
 

Oh, sicher, es gab noch mein kleines "Gespräch" mit Ultra. Das war mehr körperlicher Natur und hatte etwas mit Gleichberechtigung zu tun. Immerhin wollte ich zumindest einmal auch haben, was Belial und Kala hatten.
 

Mein aufwachen nach dieser...Sache, war nicht ganz so toll. Als ich nämlich realisierte, dass ich von zwei Männern umgeben war, beide nackt, war das die reinste Schocktherapie. Als mir dann langsam klar wurde, was alles in diesem Zimmer passiert war, ich hatte vorher noch den etwas undeutlichen Aufruf von Belial bekommen, musste ich schlucken.
 

Nun ja, um es kurz zu machen, einigten wir uns darauf, dass es hier jeder mit jedem gemacht hatte.

Eins wäre noch zu erwähnen: Nach dieser Sache benahm sich Kala wieder. Sie trank zwar von dem Tag an mehr als vorher aber das war auch schon alles.
 

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Gibts jetzt unter Charakteren eine Erklärung der damaligen Reiche!

Überlegungen

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Miranda
 

Ich seufzte und lehnte mich im Stuhl zurück. Seit der Beerdigung und allem anderen, was an diesem Tag passiert war, waren inzwischen fünf Tage vergangen. Die Vorbereitungen für den Krieg liefen und das erwartungsfreudige Funkeln in Belials Augen war nicht zu übersehen. Es erstaunte mich wirklich, wie er es schaffte, sämtlich Unannehmlichkeiten auszublenden. Doch noch mehr war ich überrascht, oder vielmehr schockiert, über unseren gegenwärtigen militärischen Zustand:
 

Schlecht.
 

Und das auf mehrfache Art.

Zum einem besaßen wir gerade mal läppische 50.000 Mann als Armee und gerade mal zehn Schiffe und davon waren bis auf zwei alles Transport- und Handelsschiffe . Es war längst klar, dass wir unsere Truppen würden teleportieren müssen.

Da begann das nächste Problem:

Eine so große Anzahl an Leuten musste durch ein Portal teleportiert werden. So ein Portal musste erstmal erbaut werden. Sicher, wir hatten unser Großes hier auf unserer Insel. Doch das war es auch schon so ziemlich. Die Delegationen und alle, die nicht aus diesem Land waren, waren nämlich per Schiff gekommen.

Was mich zu unseren Gegenwärtigen Beziehungen zu den Ländern in der Welt der Menschen bringt:

Durch die Bank weg ablehnend. Es war wirklich erstaunlich, wie Jahre des friedlichen Zusammenlebens und des Handels verblassten, wenn sich der Partner als Dämon herausstellt und die Geistlichkeit, durch freundliche Unterstützung seitens der Engel, mit Entzug göttlicher Gunst droht, sollte man nicht im Namen Gottes die "dämonischen Horden der Finsternis, die gekommen sind, die Welt in einen Abgrund zu stürzen und die von Gott auserwählte menschliche Rasse zu versklaven" mit aller Macht bekämpfen.

Das bringt mich zum nächsten Punkt, nämlich unserer alter Heimat:

Zwar hatte Belial durchaus immer mehr Anhänger gefunden und uns drei als neue Gottheiten etabliert, doch das Problem war, dass er nun mal nicht da war, um sicher zu gehen, dass die Adligen auch ihren Verpflichtungen nachkommen würden. Speziell die Gebiete in denen sich noch Reste von Belials Familie aufhielten waren Unruheherde.

Zum Thema Göttlichkeit:

Kretor war Gestern gekommen und hatte berichtet, dass im Himmel allgemeine Feierstimmung herrsche. Offenbar war ER oben ihm Himmel der festen Ansicht, dass es uns alle drei erwischt hätte. Deswegen hatte er eine zweiwöchige Staatsfeier ausgerufen und bis auf eine kleine Mannschaft, die sich um die Königreiche kümmerte, achtete eigentlich kein Engel mehr auf die Erde. Dass hatte uns zu der Entscheidung geführt, dass wir vorerst so wenig wie möglich von unseren Kräften gebrauch machten sollten. Das betraf allerdings nur Belial, Kala und mich. Immerhin konnten wir nicht ausschließen, dass ER unsere Kräfte bemerken und erkennen würde. Das wollten wir unter allen Umständen vermeiden! Alle anderen konnten durchaus noch ihre volle Macht einsetzen. Das brachte uns Schwierigkeiten bei unseren Zielen, denn:

Wir mussten die Menschenwelt Stück für Stück erobern, von den Drachen gab es bis jetzt noch keine Meldung und die würde auch in den nächsten Wochen nicht kommen, was bedeutete, das wir, zumindest dem momentanen Zustand nach, auf uns allein Gestellt waren. Zumindest in der Mesnchenwelt. In unserer alten Heimat hatten wir, alles in allem 40.000 Loyale Soldaten. Allerdings war nur etwa ein Drittel der mittleren Hölle, dem Herrschaftsgebiet von Belials inzwischen totem Vater unter unserer Kontrolle. Dort musste auch jemand hin.
 

Ich stand auf und streckte mich. Für das Logistische war ich zuständig, die eigentlichen Taktiken würde dann Belial übernehmen. Fragte sich bloß noch, für welche Eroberung?
 

Wir hatten sieben Generäle, Belial, Kala, Ultra, Vadrigan, Mirabella, Myron und mich. Myron war gestern noch gekommen und hatte die volle Unterstützung von sich selbst und sämtlicher Dämonenbeschwörer versichert. Einer musste hierbleiben und keiner, der in der Menschenwelt geboren worden war, würde in unserer alten Heimat ernst genommen. Kala war vielleicht eine Ausnahme aber ich wollte sie ungern dahin schicken. Um ehrlich zu sein, hätte ich sie am liebsten dort gewusst, wo Belial und ich waren, aber das würde auf dauer nicht gehen.
 

Wo würden wir die Leute nur hinschicken?
 

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Diese Frage gilt auch für meine werte Leserschaft:

Wenn wollt ihr wohin und wer muss "auf das Haus aufpassen"? Eure Entscheidung!

Im übrigen werden es ab jetzt mehrere separate Handlungsstränge. Wie viele genau, sag ich im nächsten Kapitel. Wird aber nur ein Zwischenkapitel.

Aufteilung

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Belial
 

Eines möchte ich vorneweg richtig stellen:
 

Ich wusste sehr wohl, dass es um unsere Armee nicht so gut stand. Es war vielmehr so, dass ich eine Idee hatte, die mich dazu brachte mit einer mächtig guten Laune und einem lächelnden Gesicht durch die Gegen zu laufen. Wenn das jemand, falsch auffasst, ist das nicht mein Problem!
 

Aber Geduld, ich erwähn es noch später. Zurück zur Geschichte.

Wir sieben hatten uns in der Bibliothek, die Idee meiner Frauen, für mich ist so was überflüssig, versammelt und zwei Weltkarten lagen auf dem Tisch. Die eine, ausgebreitet, war die von Earthland, die andere war die meiner alten Heimat, von den Menschen Hölle, genannt. Die Karte wurde an den Ecken von vier Büchern beschwert und mehrere kleine Statuen standen darauf. Miranda räusperte sich.

"Gut, ich habe mir folgendes überlegt: Vadrigan, du wirst hierbleiben und die Stellung halten du bist der einzige von uns, der Erfahrung damit hat, eine Festung ordentlich zu verteidigen. Unser letzter...Krieg war das eigentlich keiner. Na ja, wir griffen eben nur an. Wie auch immer, Ultra, du wirst mit 4000 Soldaten auf diese riesige Insel vor den Elfenwäldern landen. Soweit wir wissen, lebt dort niemand. Falls das so ist, gut, jedes Fleckchen Erde, dass wir kontrollieren, ist eines weniger, dass erobert werden muss. Gut, Belial du wirst,..."

"Dich um die Piraten in Ca-Elum und Enca kümmern."

"Richtig. Was?"

"Du hast mich schon verstanden."

"Ach."

Miranda schien ein wenig verwirrt. Sie mochte es wohl nicht, wenn etwas ihre Pläne durcheinander brachte. Ich wusste nicht, welche Rolle sie für mich zugedacht hatte, war mir auch nicht sicher, ob ich sie rausfinden wollte.

"Na schön, dann werden Myron und Kala die Gebiete Fiore und Nachbarländer erobern. Ihr bekommt 20.000 Mann..."

"Bitte was?"

Ich starrte Miranda an. Sie seufzte nur genervt. Dann sah sie Kala leicht anklagend an.

"Ich dachte, du hättest es ihm erzählt?"

"Wozu? Er hätte es nur verkompliziert. Belial, glaubst du wirklich, ich lasse meine alte Heimant von irgendjemand anderem erobern als von mir? Myron ist sowieso nur schmückendes Beiwerk."

Fast war ich drauf und dran zu fragen für was er denn Beiwerk wäre. Ich starrte Kala finster an und grummelte dann zu Miranda und Mirabella.

"Und was macht ihr beide dann?"

"Meine Schwester und ich werden unsere alte Welt erobern. Soldaten dafür befinden sich dort."
 

Das passte mir alles ganz und gar nicht, doch mir blieb nichts anderes übrig. Ich und meine vorlaute Klappe. Das musste ja passieren. Hoffentlich passierte meinen beiden Frauen nichts.
 

So, jetzt für alle noch mal in Kurzversion:
 

Belial, Ultra, Kala, Myron: erobern die Menschenwelt.

Miranda, Mirabella: Erobern die Hölle.

Vadrigan: verteidigt die Festung.
 

Haben das jetzt alle verstanden? Gut, ich werde es nicht noch mal wiederholen.
 

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Künftige Handlungen:
 

Es wird aufgeteilt:

Vadrigan und Ultra kriegen fürs erste nur wenige Kappis.

Kala und Miranda kriegen wesentlich mehr, wobei sie sich die Kappis mit Myron und Mirabella teilen werden. Die beiden kriegen auch Abschnitte mit eigener Sicht.

Belial kriegt einen weitestgehenden Solostrang.
 

Die Geschichte wird sich von hierab also grob in 3 Stränge unterteilen. Es können mit der Zeit aber auch mehr oder weniger werden.
 

Die Eroberung von SEINEM Reich wird später noch speziell behandelt.
 

Zitat Belial:

Haben das jetzt alle verstanden? Gut, ich werde es nicht noch mal wiederholen.

Zitat Ende.

Weihnachtsspecial

Ein kleines Special zu Weihnachten!^^

Wollte ich eigentlich schon vor Tagen geschrieben haben aber wir haben Plusgrade im zweistelligen Bereich und Schnee sehe ich bloß noch als Erinnerung auf den Straßen. Da kommt nicht wirklich Stimmung auf.
 

Hoffe, es gefällt trotzdem!
 

Kala
 

"Hier her! Der Baum muss hier her!"

Ich stand in der Einganghalle unserer Festung. Etwa zwei Jahre was es her, dass die "Blutnacht" stattfand. Inzwischen hatten wir uns, vor allem ich, in dieser Festung gut eingelebt. Während ich beobachtete, wir mehrere Arbeiter, darunter sogar zwei Berserker, eine gut 40 m große Tanne aufstellten, strich ich mir abwesend über meinen Bauch. Es war zwar noch lange nicht so weit, ich war erst im vierten Monat, aber Belial und Miranda überschlugen sich geradezu damit, mich in Watte zu packen. Einerseits war es irgendwie süß, vor allem, wenn Belial mit Tränen in den Augen mit seinen beiden Kindern spielte und Miranda mich dick einpackte und ich mich an sie kuschelte. Ich konnte es sogar verstehen, meine Güte, ich hatte nicht vergessen, was bei Cassandra mit mir passiert war. Aber es war meistens eins:

NERVTÖTEND!

Wobei ich mir nichts vormachte: Irgendwann würde sich Belial Fürsorge für die Kinder...ich weiß nicht, wie ich das jetzt sagen soll, erschöpfen. Nicht nur wegen seines Jobs als Herrscher, der ihn über große Zeiträume hinweg in Anspruch nahm, trotz der Unterstützung von Miranda, Ultra, Mirabella und Vadrigan. Von den ganzen Dienern will ich erst gar nicht reden, sondern auch, weil ich seine Art kannte. Irgendwann würde er sich wieder auf uns fixieren. Thema fixieren...
 

"Was soll das werden, wenn es fertig ist?"

Oho! Na, denn Spruch hatte ich schon eine Weile nicht mehr gehört. Ich drehte mich und sah Belial und Miranda an. Letztere hatte ihre Tochter auf den Armen, während Cassandra auf mich zugetapst kam. Sie giggelte und ich wollte mich schon bücken, als sie plötzlich vor meinem Gesicht war, dahinter Belial. Er lächelte mich an, doch das Lächeln erreichte nicht seine Augen. Ich seufzte und nahm meine Tocher, küsste sie kurz auf die Stirn und wandte mich dann Belial und Miranda zu.

"Das ist ein Weihnachtsbaum."

"Ein was?"

"Weihnachtsbaum! Für, wie der Name schon sagt, Weihnachten!"

"Was ist das?"

Ich starrte die beiden an, die mich Ahnungslos ansahen. Meinten die das jetzt ernst? Das konnte doch nur ein Witz sein! Wobei, wo ich so darüber nachdachte, hatte ich nie in Erfahrung gebracht, ob die Dämonen eigentlich Weihnachten feierten. Wobei, wieso sollte ich ihnen nichts über Weihnachten beibringen? Gut, ich konnte es ihnen nur so beibringen, wie ich es früher in Harjion erlebt hatte, als ein Fest der Liebe und der Familie. Sicher es hatte noch einen religiösen Grund, zumindest irgendwo, doch unser Priester war vielmehr unser Bierbrauer denn Geistlicher, von der Seite aus also, blieben solche Feste immer bescheiden. Trotzdem runzelte ich die Stirn. Immerhin wollte ich nicht, dass den beiden von mir nur ein halbfertiges Wissen vermittelt wurde. Wo ich jetzt mal Gelegenheit hatte, den beiden etwas beizubringen.

"Wartet mal kurz, ich red nur kurz mit Ultra, dann komm ich wieder. Der Baum bleibt stehen wo er ist! Ach ja, es durften noch einige Kisten Schmuck und so kommen, nicht teures aber teilweise sehr zerbrechlich. Miranda, würdest du dich darum kümmern? Ich brauch das Zeuge nämlich noch."

"Ist gut."

"W-Warum ich nicht?"

"Weil ich das Zeug noch brauch!"

Er zog eine Schnute und ich lächelte. Kurz überlegte ich, dann knutschte ich Cassandra wieder, sie gluggste und gab sie Belial. Dann machte ich mich auf den Weg zu Ultra, ich wusste ja, wo ich hin musste. Ultra war dieser Tage damit beschäftigt, ihre Beziehung zu Vadrigan zu vertiefen. Für heute stand auf dem Programm, die Aussicht von der Spitze des Turms zu genießen.
 

Es brauchte nicht lange und ich befand mich vor der Treppe zum höchsten Stockwerk. Meine Füße schmerzten. Trotz der Tatsache, dass ich jede Bequemlichkeit genutzt hatte, musste ich nunmal einige Treppen steigen. Na ja, die eine würde ich auch noch schaffen. Tat ich auch und recht bald konnte ich die die beiden sehen. Sie standen dicht beieinander. Dieser Anblick ließ mich kurz zögern. Immerhin wollte ich die beiden nicht stören. Doch plötzlich ließ Ultra ihren Blick schweifen und sah mich an. Sie zog die Augenbrauen hoch und ich winkte sie her. Sie zögerte nicht und kam zu mir. Ich wollte sie schon fragen, doch sie hob nur eine Hand.

"Frag nicht."

"Ah,...wie auch immer, was weißt du über Weihnachten?"

"Weihnachten?"

"24. Dezember? Du kommst ja aus einem anderen Teil der Welt."

"Oh ach so ja. Heiligabend. Warum willst du das wissen?"

"Nun, es ist folgendes:"

Dann erzählte ich ihr die Geschichte, die sich unten in der Halle ereignet hatte. Ultra sah mich aus großen Augen an.

"Und jetzt willst du ihnen erklären, was Weihnachten ist?"

"Ja. Dafür brauch ich deine Hilfe, ich will ihnen nichts halben beibringen, wenn ich auch was ganzes erklären kann."

"Bist du sicher, dass du das willst? Immerhin ist Heiligabend ein religiöses Fest."

"Ach ja?"

Ultra blinzelte und sah mich ungläubig an. Wieso tut das heute eigentlich jeder? Sollte ich mir darauf was einbilden? Na, vielleicht zuerst Ultra beruhigen. Und warum zum Teufel, stand Vadrigan immer noch dahinten?

"Na ja, in unserem Dorf war Weihnachten oder Heiligabend in erster Linie ein Fest der Liebe und der Familie. Unser einziger Geistlicher ging mehr in seiner Nebentätigkeit als Bierbrauer auf. Dementsprechend vielen Messen und Gottesdienste uns so was recht bescheiden aus."

"Ah, verstehe. Nun, ich meine, du solltest es den beiden auch so erklären."

"W-Warum?"

"Weil das nämlich ein Fest für IHN da oben ist. Genauer gesagt, es wurde zu einem gemacht."

Ich starrte sie an. Bei der Vorstellung, den beiden zu erklären, dass wir eigentlich ein Fest fabrizierten, dass IHM gewidmet war, lief es mir kalt den Rücken runter. Heftig schüttelte ich den Kopf.

"Nein, nein, nein! Das müssen sie nicht unbedingt erfahren. Wir stellen es einfach nur als Fest der Liebe und Familie hin. Danke Ultra!"

Ich umarmte sie, natürlich nicht zu stürmisch und verabschiedete mich.
 

Unten in der Eingangshalle waren inzwischen mehrere große Kisten aus Holz, mit viel Stopfmaterial drinnen. Ich sah nur kurz in jede Kiste ob alles in Ordnung war. Dann suchte ich meine andere Hälfte und meine Schlechtere. Ich brauchte auch nicht lange um sie zu finden. Sie hatten sich ein Zimmer zurückgezogen, dass für gewöhnlich benutzt wurde, um Privatgespräche mit hochrangigen Dienern oder ausländischen Würdenträgern zu führen. In der Hierarchie der Länder dieser Welt waren wir am untersten Ende, doch Miranda wusste zu handeln und so machten wir gute Gewinne. Nebenbei brachten uns vor allem Holz- und Metallarten, die es nur in den Bergen in unserem Land gab Gewinn. Ich glaube, letztlich war es dieser Gewinn, der Belial veranlasste nicht mehr rumzujammern, weil wir seiner Idee von einer "Welteroberung" nicht nachgegeben haben. Aber ich schweife ab.

Das Zimmer war nicht groß aber schick eingerichtet. Momentan interessierte mich aber am meisten die große, weiche Couch. Seufzend ließ ich mich darauf nieder. Miranda saß am Boden und spielte mit unseren Töchtern, während Belial stirnrunzelnd einen Brief las. Zumindest, bis ich mich, wie eben gesagt, seufzend auf der Couch niederließ. Denn dann sahen mich die beiden sofort wieder besorgt an. Was dazu führte, dass die Kleinen das Quengeln anfingen. Was aber sofort in Kichern umschlug, als Miranda anfing, die beiden zu kitzeln.

"Und? Sagst du uns jetzt, was Weihnachten ist?"

"Sicher, also hört zu: Weinachten ist das Fest der Liebe und Familie. Man besinnt sich während dieser Zeit auf den Frieden und die Geborgenheit, die man für Gewöhnlich in einer Familie erfährt. Man beschenkt sich und lässt Feindseligkeiten und Streitigkeiten außen vor. Viele Leute kochen für diesen Tag auch etwas besonders. Früher gab es zum Beispiel an Weihnachten immer bei uns immer eine Gans. Die gab es sonst das ganze Jahr nicht. Den Baum hab ich aufgestellt, weil das auch dazugehört. Da kommen dann die Geschenke drunter und viele Familien versammeln sich am Abend vor dem Baum und singen.

"Die singen für den Baum?"

Belial starrte mich an. Miranda, die mit dem Rücken zu Belial saß, grinste breit. Sie hatte zwar auch erst von Weihnachten erfahren, doch wusste jetzt schon, dass man nicht sang, um dem Baum eine Freude zu machen. Wobei, manche Leute... egal. Ich hingegen musste mich eisern zusammenreißen, um nicht loszulachen. Denn das hätte zur Folge, dass Belial sich wieder beleidigt in irgendeine Ecke zurückzieht.

"N-Nein. Es werden Lieder gesungen, die romantisch sind, leise, und... ach, solche halt."

"Verstehe. Und wie ist das mit Geschenken?"

"Nun, das muss etwas sein, das von Herzen kommt. Es reicht was kleines, es muss nicht groß sein, oder aufwendig. Ein selbst gemachter Anhänger zum Beispiel. Das reicht völlig. Aber die Geschenke sollten schon variieren. Also nicht jedes Jahr dasselbe klar?"

"Klar."

"Gut. Noch Fragen?"

"Ich nicht. Miranda?"

"Nein, auch keine."

Lüge! Ich wusste ganz genau, dass da noch eine Frage war. Wusste auch welche: Ich sah es ihnen an, dass sie nicht wussten, ob ich von ihnen erwartete, dass sie mir etwas schenkten, da ich davon ausgegangen bin, dass sie dieses Fest auch kannten und ich deshalb etwas für sie hatte oder ob sie mir nichts schenken mussten, da ich heute erst herausgefunden hatte, das Weihnachten für sie völlig unbekannt war und ich auch keine Geschenke für sie hätte.

Es war übrigens die erste Möglichkeit. Ich kicherte und ging zurück in die Halle. Immerhin musste noch ein Baum geschmückt werden! Sollten die beiden noch etwas schwitzen!
 

Es war Abend geworden und der Baum war fertig. Die Ketten aus Lichtlacrymas leuchteten schwach, nicht grell, das wäre zu blendend. Ich stöhnte und betrachtete das fertige Werk. Ich war höchst zufrieden. Der Baum war wunderschön. Plötzlich wurde ich von hinten umarmt. Meine Augen schlossen sich und ich zog den Duft ein. Belial an seinem Geruch zu erkennen war keine große Sache. Ihm haftete stets ein leichter Blutgeruch an, in den sich noch schweiß und Alkohol mischten. Eigentlich keine Angenehme Mischung aber ich liebte sie.

"Das ist schön."

"Danke."

Ein kurzes Zupfen meinerseits an seinen Armen und schon wurde ich getragen. Erst nach Sekunden merkte ich, dass Belial mich zu einem Teleporter trug. Ich sah ihn fragend und müde an. Er lächelte nur und küsste mich. Ich hatte nicht mal Zeit zu grummeln, da war ich schon eingeschlafen.
 

Als ich wieder aufwachte, war es Dunkel. Ich brauchte nicht lange, um unser Schlafzimmer zu erkennen. Als ich mich umsah, merkte ich, wie neben mir im Bett was lag. Es war ein Päckchen. Ich machte es auf und heraus viel ein Zettel. Neugierig geworden öffnete ich ihn und las den Inhalt. Noch beim Lesen füllten sich meine Augen mit Tränen der Rührung und ich griff in das Päckchen. Heraus zog ich einen Bilderrahmen samt Bild auf dem Belial, Miranda und unsere Töchter waren. Darunter stand nur ein Wort:
 

Familie
 

Plötzlich öffnete sich die Tür und herein kamen Belial und Miranda. Sie trugen Cassandra und Miranil auf den Armen. Letztere schlief schon. Ehe ich was sagen konnte, hatten sich die beiden schon zu mir gelegt. Nebenbei bemerkte ich, dass sie offenbar meine Geschenke gefunden hatten, denn Miranda trug eine Halskette mit dem Yang-Zeichen. Mein Gegenstück war das mit Ying. Ying und Yang hatte ich gewählt, um auf unsere Funktion als Lilith, die ja das Gleichgewicht symbolisierte, zumindest Teilweise, hinzudeuten. Beide kuschelten sich an mich.

"W-Wie habt ihr...?"

"Das war nicht schwer...Fröhliche Weihnachten."

Sie küssten mich.

"Fröhliche Weihnachten."

Prinzessin auf Abwegen 1 (Ultra)

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Blacky wieherte erfreut, als ich zu ihm in die Stallung kam. Blacky war mein persönlicher Nachtmahr.
 

Ja, ich weiß. Blacky ist nicht gerade sehr einfallsreich als Name. Ich hatte mal ein Pony mit Namen Blacky. An sich hab ich Pferde schon immer gemocht. Na ja, fast alle Pferde. Mit Schimmel kann ich mich nicht anfreunden.
 

DA BRAUCHT IHR GAR NICHT SO BLÖD ZU GUCKEN! SCHIMMEL IST DAS ZEUG AUF SCHLECHTEN LEBENSMITTELN ABER KEIN PFERD! SCHIMMEL IST EKLIG! GRÄSSLICH! EINE GEFAHR FÜR LEIB UND LEBEN! SCHIMMEL IST MAN NICHT, MAN REITET IHN NCIHT, MAN VERNICHTET IHN!
 

So, kommen wir wieder zurück zum Thema:

Also, nachdem die Befehle gegeben waren und die Entscheidungen getroffen, Belial schmollte aus irgendeinem Grund, sieht total knuddelig aus, ging alles relativ schnell. Belial unterbrach seine schmollen und holte Rüstungen und Waffen für uns. Ich wunderte mich schon ein wenig, wann er denn die Zeit dafür gefunden hatte. Miranda scheuchte die Männer raus, Belial hatte deshalb einen zutiefst empörten Ausdruck im Gesicht und schloss die Tür ab.
 

Es dauerte nicht lange, bis Miranda und Kala fertig waren. Das lag aber nicht daran, dass die beiden wesentlich schneller waren als wir. Sie hatten einfach wesentlich weniger zum anziehen. Als ich die beiden in ihren fertigen...Gewändern, Rüstungen sag ich dazu nicht, sah, wurde ich doch ein bisschen rot im Gesicht. Seltsamerweise wurde Kala, so gar nicht rot, dabei wusste ich noch Zeiten, da lief sie schon rot an, wenn sie nur viel Ausschnitt zeigen sollte. So können sich die Zeiten ändern.
 

Versteht mich jetzt nicht falsch, auch ich habe nicht dagegen, zu zeigen was ich habe, die reine Rüstung an sich, ließ mich auch nicht rot werden. Es war eher die Vorstellung, wie die beiden in den Rüstungen sich im Kampf bewegten. Vor allem Miranda, die sich jetzt noch zwei Schwerter griff.

Und beide im nächsten Moment vor dem Gesicht kreuzte, damit sie vom Funkeln aus den Augen Mirabellas nicht geblendet wurde. Da ich genau neben ihr stand, musste ich mich sogar wegdrehen. Trotzdem konnte ich noch alles ganz genau hören. Ich glaube, schneller hat sich noch niemals jemand angezogen.
 

Und schneller war auch noch niemals jemand enttäuscht, von dem was er anhatte.

"W-Was ist das?"

Das Funkeln erlosch und ich wandte mich um. Ich konnte sofort sehen, was los war. Mirabellas Rüstung ließ Oberschenkel und Bauch frei. Doch das, worauf die Rothaarige bei ihrem Körper am stolzesten war und, was die Größe anging uns anderen drei in den Schatten stellte, wurde bis auf einen fingerbreiten Schlitz verdeckt. Ich schmunzelte und fuhr mit meinem Finger den Schlitz nach. Die eine Kurve runter und die andere wieder rauf. Ihr Haut war rau, nicht sehr nur ganz leicht aber warm. Das war ganz neu für mich. Ich wollte unbedingt mehr davon haben. So fing ich an, mit meinen Händen über jeden freien Flecken Haut zu streichen, denn ich finden konnte.

"W-Was machst du da?"

Die Stimme riss mich aus meinem tun. Mit weit aufgerissenen Augen und hochrotem Gesicht brachte ich blitzschnell einen halben Meter Abstand zwischen uns. Mirabella sah mich schmunzelnd und mit leicht errötetem Gesicht an. Plötzlich kniff sie die Augen zusammen und sah mich abschätzend von oben bis unten an. Ich schluckte, als die anderen drei zu grinsen anfingen. Jede von ihnen nahm einen Teil der Rüstung, der Stab lag noch auf dem Tisch, und kamen langsam auf mich zu.
 

Ich bin sicher die Männer haben sich förmlich die Ohren platt gedrückt, als von ihnen das Geschrei, Gekeuche und Gekicher losging. Aber mir wurde nur die Rüstung angezogen und nebenbei wurde ich noch ordentlich durch gekitzelt. Natürlich hab ich auch ordentlich zurückgekitzelt.

Irgendwann lagen wir bloß noch schwer atmend nebeneinander. Stöhnend richtete ich mich auf und sah schon fast neidisch auf Kala und Miranda. Ich konnte mich schon von blauen Flecken und Prellungen überseht vorstellen doch den beiden schien das ganze überhaupt nichts ausgemacht zu haben. Mirabella zählte ich nicht. Die hatte dafür zu viel Rüstung an. Ich schnappte mir meinen Stab und dann sahen wir uns gegenseitig an. Mir viel auf, das Kala und ich Stäbe trugen, während Miranda und Mirabella je zwei Schwerter hatten. Bevor ich allerdings nach dem warum fragen konnte, klopfte es an der Tür und unsere Männer, angeführt von Belial kamen wieder herein. Offenbar hatten sie die Chance genutzt, sich auch umzuziehen. Nun ja, bis auf Vadrigan. Mein Mann trug immer noch nur was bequemes. Belial hatte sich seine Axt auf den Rücken geschnallt und Myron trug zwei kurze Sicheln.
 

Es folgte eine kurze Abschiedsszene, besonders Kala ließ sich von jedem aus Myron und Vadrigan heftig drücken, knuddeln und küssen, dann teilten wir uns auf und ich ging zu Blacky.
 

Damit ist unser kleiner Ausflug in die Vergangenheit in der Vergangenheit beendet und jetzt geht's normal weiter.
 

Meine 4000 Mann wurden angeblich bereits eingeschifft. Nur war mir nicht klar, wie wir so viele Leute auf so engen Raum unterbringen sollten. Vor allem, was den mit den 20.000 für Kala und Myron war. Aber Miranda meinte, es würde schon alles passen. Also kümmerte ich mich nicht weiter darum. Ich vertraute ihr.
 

Es funktionierte tatsächlich. Miranda hatte nämlich noch einige Söldnerschiffe angeheuert. Trotzdem war es ziemlich eng. Aber ich ließ es mir nicht nehmen, Blacky mitzunehmen.

Die Überfahrt an sich dauerte etwa 8 Stunden.
 

Dann waren wir auf der Insel angekommen. Sie war sehr groß, eigentlich schon keine Insel sondern ein richtiges Land. Ich machte mir sorgen, dass meine 4000 vielleicht nicht ganz reichen würden, wenn wir auf Widerstand stießen. Nun, das würde man sehen.
 

Was ich nicht wusste war, dass tatsächlich jemand auf der Insel lebte.
 

Jemand aus Belials alter Familie.

Höllische Schwestern 1 (Miranda, Mirabella)

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Miranda
 

Die letzten Schläge verklangen, meine Schwester und ich sanken schwer atmend zusammen. Es war das erste mal seit einer halben Ewigkeit gewesen, das wir uns wieder im Kampf mit zwei Schwertern gemessen hatten.
 

Ernüchternde Bilanz: Eingerostet bis zum geht nicht mehr. Wobei Mirabella noch beweglicher war als ich. Hätte sie eine leichtere Rüstung angehabt, hätte ich glatt verloren.
 

Ich richtete mich wieder auf und sah kopfschüttelnd, wie Mirabella am Brustschutz ihrer Rüstung herumfummelte.

"Lass das."

"Aber...!"

"Kein aber!"

Sie grummelte, folgte aber. Ehrlich! Manchmal hatte ich den Eindruck, ich war die ältere von uns beiden.

"Es ist lange her, nicht?"

"Äh?"

"Unser Training, Miranda!"

"Oh. Ja. Stimmt. Damals waren wir noch jünger. Und zu dritt."

Diese Bemerkung sorgte für Stille zwischen uns. In der Tat: Wir waren zu dritt. Mirabella, ich und die jüngste von uns drei, Mirala. Von der ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Mirabella verstaute ihre zwei Schwerter und begann, ihre Rüstung auszuziehen. Ein wenig neidisch betrachtete sie das, was ich anhatte. Oder eher nicht anhatte.

"Lass uns duschen."

"Ok."
 

Duschen stimmte nicht so ganz. Als die Festung damals gebaut wurde, wurden dabei Höhlen mit unterirdischen Thermalbädern entdeckt. Ich musste Belial nicht lange dazu drängen, hier nur wenig zu verändern. Eigentlich wurde nur für jedes der fünf Bäder eine kleine Treppe erschaffen und im Wasser scharfe Kanten entfernt.
 

Mit einem befriedigenden Stöhnen ließ ich mich ins Wasser gleiten. Neben mir Mirabella. Meine ältere Schwester hatte sich zurückgelehnt, die Arme auf den Beckenrand gelegt und den Kopf in den Nacken gelegt. Oder anders gesagt, streckte sich ihre Oberweite in aller Pracht raus. Ich beobachtete sie aus dem Augenwinkel und sah dann auf meine hinab. Die waren wirklich groß und ich war auch stolz auf die beiden, doch an Mirabella reichten sie nicht heran.

"Wenn du willst, können wir messen."

Ich zuckte zusammen. Mirabella hatte ihr linkes Auge leicht geöffnet und sah mich lächelnd an.

"N-Nicht nötig."

"Oh doch! Das tun wir jetzt!"

Bevor ich wirklich reagieren konnte, eigentlich konnte ich nur aufstehen, hatte sie ein Maßband in der Hand, wo hatte sie das her, und maß mich in Windeseile ab.

"105-64-89"

Mir klappte der Mund auf. 64? Das war...das war...irgendwo nicht unerwartet. Ich hatte mich seit Ewigkeiten nicht mehr gemessen. Das letzte mal war, sobald ich wusste dass ich das erste mal Schwanger war. Letztlich sind die Zahlen überall raufgegangen.

"64 huh? Sechs Zentimeter sind da dazugekommen. Na ja, gibt schlimmeres."

"Sechs Zentimeter für sechs Kinder! Passt doch irgendwie."

"Dass es nicht mehr geworden sind, habe ich meinem strengen Sportprogramm zu verdanken!"

"Das da heißt: Belial."
 

Dagegen konnte ich nicht mal was sagen.
 

Mirabella
 

Ich betrachtete meine kleine Schwester von hinten. Die letzte Bemerkung war, eigentlich genauso wie das Messen, nur als Scherz gedacht, um sie ein wenig auf andere Gedanken zu bringen. Trotzdem kamen wir irgendwie nicht vom Thema Familie weg. Gedankenverloren strich ich sanft über die Narben auf dem Rücken meiner Schwester. Sie erschauderte, drehte sich leicht und sah mich fragend an. Ich lächelte nur und zog sie zu mir.

"Es gibt nur noch uns beide."

"Äh?"

"Mirala ist weg, unsere Eltern sind vor Jahren gestorben und unsere Kinder sind alle tot. Um uns herum scheint ständig irgendwer zu sterben."

"Das ist nicht witzig!"

"War auch nicht als Witz gemeint! Ich bin vielleicht eine schlechte große Schwester aber ich bin nicht so schlimm!"

"Schlecht? Du bist nicht..."

"HA! Ich hab dich im Stich gelassen und bin abgehauen, ich konnte nicht verhindern, dass Mirala abgehauen ist, ich konnte nichts tun, als wir drei immer weiter auseinander gedriftet sind. Damit nicht genug! Meine Kinder haben sich in Grund und Boden geschämt, für meine Sexeskapaden! Mein Man hat sich eine andere gesucht, weil ich...!"

Ich starrte verblüft auf die Wand rechts neben uns, während meine linke Wange brannte.
 

Miranda hatte mir eine schallende Ohrfeige verpasst.
 

"Verdammte Idiotin! Niemand ist perfekt! Außerdem...das mit Mirala ist nicht deine Schuld. Ich hab sie fortgejagt."

"Was?"

Ich starrte Miranda an. Diese senkte den Kopf.

"Ich war wütend, so wütend. Mirala kam zu mir, flehte mich auf Knien und mit Tränen in den Augen an, auch für Belial da sein zu dürfen. Sie wollte nicht mal seine Frau werden. Es reichte ihr schon, wenn sie nur ab und zu, zu uns hätte kommen dürfen. Doch das war mir egal. Ich war drauf und dran sie umzubringen und hab auch ihr eine geknallt. Ich glaube, da ist irgendetwas in ihr zerbrochen. Plötzlich hat sie sich umgedreht und ist fortgelaufen. Mein schlechtes Gewissen meldete sich sofort und doch zu spät. Ich hab sie nie wieder gesehen."
 

Das nächste an das ich mich erinnerte war, dass wir beide ihm heißen Wasser knieten, uns umarmten und heulten wie zwei Schlosshunde. Es war eine feuchte Angelegenheit war aber auch irgendwie befreiend.
 

Danach lagen wir noch im warmen Wasser. Ich betrachtete meine kleine Schwester, die sich an mich kuschelte und...schlief, wie ich verdutzt feststellte.
 

Ich lächelte, küsste sie auf die Stirn und schloss die Augen. Aneinandergekuschelt schliefen wir ein, wie damals, als wir beide noch ganz klein waren.
 

Als die Welt noch in Ordnung war.

Piratenkönig 1 (Belial)

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Ich stand in meinem Arbeitszimmer, ja auch ich hatte so etwas und sah in der Ferne, wie mehr als ein Dutzend winziger weißer Segel den Hafen verließ. Um ehrlich zu sein, hatte ich es am Anfang gar nicht wirklich gemerkt, doch als ich sah, wie Ultra mit allen Schiffen, die wir hatten davonsegelte, wusste ich, was nicht stimmte:
 

Wenn ich kein eigenes Schiff habe, brauche ich bei den Pirateninseln gar nicht antanzen. Also hatte ich folgende Möglichkeiten:

Möglichkeit Nummer 1 wäre, dass ich mich in die Lüfte erhebe, mir in irgendeiner Hafenstadt niederlasse und Mannschaft und Schiff besorge. Kann lange dauern, ist nicht die Sicherste Lösung, würde mir aber Gelegenheit geben, mich mal wieder so richtig zu besaufen.

Möglichkeit Nummer 2 wäre, dass ich hier warte, bis die Schiffe wiederkommen und noch ein paar schöne Stunden...

Ich grinste und drehte mich um. Möglichkeit Nummer 2 war viel verlockender. Außerdem wusste ich nicht, bis wann ich meine Frauen das nächste Mal wiedersehen würde. Ein Punkt, der mir so gar nicht behagte, leider aber eine Notwendigkeit war. Sonst hätten wir nicht genügend Leute. Allein die vielleicht monatelange Trennung von meinen beiden Frauen war schon ein Grund, dem Himmel die Hölle heiß zu machen.
 

Wenn ich geahnt hätte, was noch auf uns zukommt, wäre ich total ausgerastet.
 

Die Idee mit trauter Dreisamkeit, hörte sich zwar in der Theorie recht gut an, das Problem dabei war allerdings, dass ich die dafür gehörigen weiblichen Parteien erst mal finden musste. Kala zu finden, war recht einfach. Ich musste nur dem Stöhnen und dem Geruch von Milch nachgehen. Dann sah ich sie auch schon, wie sie sich an einem halben Dutzend Frauen vollaufen ließ. Ich schluckte und musste mich hart am Riemen reißen, um nur und wirklich NUR Kala da rauszuholen.

"Wa-Was machst du?"

"Nix da!"

Ich nahm Kala im Brautstyle hoch. Sie quietschte Überrascht, kicherte aber dann und kuschelte sich an mich.

"Und was hat der große Herrscher jetzt vor?"

"Das sag ich dir, sobald ich Miranda gefunden habe."

"Unterirdische Thermalbäder!"
 

Innerhalb von Sekunden waren wir da. Die Teleporter haben ihre Vorteile. Miranda zu finden war nicht schwierig. Die eigentliche Schwierigkeit bestand in Mirabella. Nachdem nämlich Kala bereits zu Miranda reingehüpft war, entschloss sich Mirabella uns in trauter Dreisamkeit allein zu lassen.
 

Allerdings nicht ohne vorher noch direkt vor mir aus dem Wasser zu steigen. Nackt. Und einem Gesichtsausdruck, der mehr als nur Herausfordernd war.

"MIRABELLA!"

In der nächsten Sekunde war selbige schon durch die Tür gehuscht und Miranda ließ sich wieder ins Wasser sinken. Kala hatte sich begnügt, Mirabella böse hinterher zu starren und starrte mich jetzt auffordernd an. Ich musste erstmal schlucken. Das grade eben war etwas, was Miranda und Kala nie gemacht hätten. Jedenfalls nicht einfach so. Aber mir war schon öfters aufgefallen, dass Mirabella...ich weiß jetzt wirklich nicht, wie ich das nennen soll aber das eben war einfach typisch für sie.

Jetzt allerdings hatte ich keine Zeit, darüber nachzudenken. Ich hatte was zu erledigen.
 

Kala war eingeschlafen und ich hatte meinen rechten Arm um sie gelegt. Miranda strich ihr über die Haare. Dann seufzte sie.

"Es passt mir nicht, dass keiner von uns beiden mit ihr geht."

"Mir auch nicht, aber wir haben andere Aufgaben."

"Ich weiß. Ach Belial?"

"Ja?"

Aus dem Augenwinkel merkte ich, wie ihr rechter Arm sich nach vorne streckte. Plötzlich packt er etwas und ich zog scharf die Luft ein. Miranda lächelte liebenswürdig.

"Wir verstehen uns doch, dass Mirabellas Aktion folgenlos bleiben wird?"

"N-Natürlich!"

"Gut."

Sie küsste mich auf die Wange und ihr Arm zog sich wieder zurück. Ich atmete erleichert auf. Kala murmelte im Schlaf und kuschelte sich näher an mich.

"Wusstest du, dass es eigentlich ihre Idee war?"

"Was?"

"Wir mochten uns schon lang. Doch die Idee, unsere Dreier-Beziehung einzugehen kam von Kala. Sie machte mir den Vorschlag, einmal einen Dreier zu probieren."

Miranda legte ihre Hand auf meine Wange.

"Und ich bin sehr glücklich, dass ich mich darauf eingelassen habe."

Dann küsste sie mich, schloss sie die Augen und schlief ein und auch ich machte sie zu.
 

Wenn wir wieder aufwachten, wurde es Zeit, sich zu trennen.

Alte Heimat 1 (Kala, Myron)

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Kala
 

Manchmal konnten die beiden richtig gemein werden. Da schlief ich so schön, umhüllt von warmen Wasser, umarmt von Belial und Miranda und rausgeworfen auf den harten, kalten Boden. Gut, er war nicht wirklich kalt. Aber er war hart und außerdem fröstelte es mich. Ich schlug die Augen auf, richtete mich auf und starrte die beiden anklagend an. Die grinsten nur und Miranda legte ihr Hände auf den Rand, streckte sich und küsste mich. Dann kicherte sie, stemmte sich an ihren Händen hoch, schwang sich aus dem Wasser, machte einen Handstand und ließ sich dann ganz langsam runter, indem sie ihren Rücken beugte, bis ihre Füße den Boden berührten. Dann stand sie wieder auf.
 

Fehler! Belial sabberte.
 

Miranda löste das ganz einfach, brach ein Stück eines Felsens ab und zerbröselte es. Alles mit bloßer Faust. Belial schluckte und ich konnte sehen, wie er ganz schlaff und klein wurde. Verfolgt von unserem spöttischen Gelächter, flüchtete er förmlich aus dem Bad. Ich streckte mich auf dem Boden aus, langsam wurde er richtig bequem und sah Miranda an. Die hockte am Rand des Beckens und ließ ihre Beine ins Wasser baumeln. Sie schien irgendwas sagen zu wollen und nur nach den richtigen Worten zu suchen. Dabei musste sie gar nichts sagen. Ich wusste auch so schon, was kommen würde. Ich umarmte sie von hinten und legte meinen Kopf auf neben ihren.

"Ich kann auf mich selbst aufpassen. Ich bin doch schon groß."

Mirandas Kopf neigte sich leicht und ihre rechte Hand legte sich auf meine Wange.

"Ich weiß. Es ist nur...ach, ich weiß auch nicht, wie ich es sagen soll. Das wäre einfach das erste mal, dass du wirklich von uns getrennt bist. Seit...mehr als 20 Jahren. Es ist mir einfach unwohl. Nein. Es ist uns unwohl."

"Mir auch."

"Es geht leider bloß nicht anders."

"Ich weiß."

Für ein paar Sekunden war es still. Plötzlich lehnte sich Miranda nach hinten und ich wurde zur Seite gedrückt. Sie sah mich lächelnd an und drückte mit ihren Armen ihre Brüste zusammen.

"Aber eines kann ich tun."

Ich verstand genau, was sie meinte.
 

Myron
 

Ich stand auf dem Wehrgang über dem großen Tor und lehnte mich auf die Brüstung. Mir war langweilig! Meinetwegen hätten wir schon vor Stunden aufbrechen können. Aber nach Plan war nun mal vorgesehen, das Ultra die erste war die Abfuhr. Na ja, immerhin hatte sie sich noch von Vadrigan verabschiedet. Auch Belial, Miranda und Kala verabschiedeten sich wohl gerade voneinander. Auf ihre eigene, ganz spezielle Art.
 

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich ein wenig eifersüchtig auf Belial bin. Nicht viele Frauen würden es mit so einem perversen Kerl aushalten. Dann auch noch mit einer anderen Frau. Göttliche Vergangenheit hin oder her. Wobei ja weder Kala noch Miranda sonderlich normal waren, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach. Würde ich aber keiner der drei je sagen. Verspürte ja keine selbstmörderischen Neigungen. Dabei traf das wohl am ehesten nur auf Belial zu. Manchmal war dieser Kerl einfach...unmöglich.
 

Normalerweise ist es so, dass Dämonenbeschwörer mit ihren Dämonen einen ähnlichen Packt eingehen, wie Stellargeistmagier. Das Problem hierbei war, dass Belial von Anfang an viel zu stark für mich war. Er folgte meinem Ruf nur dann, wenn er auch wollte. Das musste ich auf höchst peinliche Art herausfinden, als ich bei den Prüfungen für den Meistertitel mitmachen wollte. Belial kam nämlich nicht, um bei "Kindergartenpartys" mitzumachen. Nun, diesmal kam er schon, geigte seine Meinung und verschwand wieder.
 

Na ja, jetzt bin ich ja Großmeister. Wenn auch nur vorübergehend. Plötzlich blinzelte ich, als mir klar wurde, dass ich eigentlich den stärksten Dämonen überhaupt beschwören konnte. Warum also nicht...

"Myron?"

Als ich die Stimme hinter mir hörte, sprang ich vor Schreck einen halben Meter in die Luft und drehte mich um. Hinter mir stand Mirabella, die mich amüsiert betrachtete.

"Kein Grund gleich Freudensprünge zu machen. Wobei...einmal hatte ich einen Magier mit Sprungmagie, war schon eine geile Erfahrung. Aber darum gehts mir nicht."

"Ach nein?"

Ich ahnte, wieso sie gekommen war. Mirabella war einfach zu durchschauen. Genauso ahnte ich, dass ich nur zweite Wahl war. Mir aber egal. Ich hätte mich ja auch lieber für ihre Schwester entschieden. Würde ich aber nie tun. Verspürte ja keine selbstmörderischen Neigungen.
 

Außerdem würde ich die Zeit bis zu unserer Abfahrt nicht allein verbringen.
 

Drei Stunden später kamen die Schiffe wieder, die Ultras Armee transportiert hatten. Es konnte also anfangen.

Höllische Schwestern 2

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Mirabella
 

Langsam marschierten wir den Weg entlang, der sich wie eine Pflasterstraße vor uns erstreckte. Wir waren vor einigen Minuten durch das Tor und auf den Pfad getreten, der beide Welten miteinander verband. Doch ein angenehmer Spaziergang war das nicht. Miranda schwieg frostig und war scheinbar ganz und gar nicht erfreut, über das, was ich ihm Bad, vor Belial gemacht hatte. Doch den Grund dafür, konnte ich ihr nicht nennen. Dabei war das ganz einfach:

Ich fühlte mich in unserer kleinen Vierergruppe ein wenig ausgeschlossen, seit ich wusste, dass selbst Ultra schon mit Belial geschlafen hatte und sogar eine Tochter von ihm bekam. Soll jetzt nicht heißen, dass ich Kinder von ihm will, meine Güte, ich hatte noch nicht mal den Verlust meiner eigenen verarbeitet, aber mal mit ihm geschlafen hätte ich schon gerne. Ich wollte einfach wissen, wie gut er war. Ich meine, immerhin bin ich ja Expertin darin, Männer im Bett zu beurteilen, nicht wahr? Kala und Miranda können da nicht mitreden. Bis auf Belial hatten die beiden nie was mit anderen Männern. Jedenfalls nicht auf freiwilliger Basis. Dementsprechend konnten sie erzählen was sie wollten, es fehlte einfach die Meinung einer Fachfrau, um diese Sache standfest zu machen.

Ich kniff die Augen leicht zusammen, als sich mir ein Gedanke aufdrängte. Er war... abwegig, idiotisch, total bescheuert aber er ließ mich nicht mehr los. Meine Schwester hatte nun mal keine Erfahrung mit anderen Männern, vielleicht sollte ich das aber ändern.
 

Wenn ich damals auch nur im entferntesten geahnt hätte, was noch kommt, hätte ich das niemals gemacht.
 

Miranda
 

Ich schwieg tatsächlich während dieses, wie es meine Schwester nannte, Spaziergangs. Doch nicht etwa, weil ich noch sauer auf sie war. Nein, das nicht, ich war eher ein wenig verstimmt. Ich kannte sie ja und wusste, wie sie war. Auch wenn sie nie etwas gesagt hatte, wusste ich, warum sie das tat. Nein, der Grund warum ich schwieg war ein anderer. Ein ganz anderer:
 

Ich machte mir Sorgen. Und zwar um Belial und nicht um Kala. Mir galt die Hauptsorge nämlich, dass er bei den Piraten vielleicht ein oder zwei Dinge vergessen könnte. Schließlich wusste ich, wie er war. Doch was sollte ich tun? Er war schon weg und ich konnte nur hoffen, dass er Treu bleiben würde. In mehrfacher Hinsicht, versteht sich. Schließlich waren wir drei nun getrennt, wobei ich am allerweitesten weg war. Letztlich seufzte ich innerlich und sah meine Schwester aus dem Augenwinkel heraus an. Sie hatte die Augen zusammengekniffen, was darauf hinwies, dass sie über etwas nachdachte. Ehrlich gesagt, wollte ich es eigentlich gar nicht so genau wissen. Aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sie im Moment gerade Myron in ihrer Liste einordnete.
 

Man traut es ihr vielleicht nicht zu, allerdings hat sie für alle Personen, mit denen sie geschlafen hat, egal ob Mann oder Frau, eine Liste angelegt, diese Liste existierte nicht wirklich, brauchte es aber auch nicht. Immerhin besaß sie schon immer und besitzt es noch, ein photografisches Gedächtnis und kann jederzeit jede Person mit Namen und Beschreibung benennen, mit der sie je geschlafen hat. Wobei, wenn ich mich nicht irre, hat sie diese Liste sogar irgendwann mal aufgeschrieben, weil sie sie nämlich mal trennen wollte. Oder eher gesagt, wollt sie Unterlisten anlegen, die sich nach Geschlecht, Alter und Rasse unterscheiden.
 

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als das Licht am Ende des Tunnels erschien. Meine Schwester legte einen Zahn zu und auch ich ging schneller. Letztlich wollten wir beide hier raus!
 

Wir wurden bereits erwartet.

Prinzessin auf Abwegen 2

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Wir waren jetzt schon seit Stunden auf der Insel. Kaum, dass alles ausgeladen war, die Soldaten ein behelfsmäßiges Lager am Strand errichteten und ich grade mal ein paar Späher aussandte, wurde es schon dunkel. Nun, im Dunkeln pflege ich nicht über irgendwelche Pläne zu brüten, zumal es ohnehin nicht so aussah, als ob hier sonderlich viel los wäre. Das konnten lange Wochen werden.
 

Nun, wie heißt es doch so schön? Schlaf eine Nacht drüber und morgen sieht schon wieder alles ganz anders aus. Pustekuchen!
 

Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, hatte sich sogar noch das Wetter verschlechtert. Dicke graue Wolken bedeckten den Himmel und ein leichter Nieselregen fiel herab. Ich seufzte. Daheim in Pergrande hätte ich mich jetzt in einen unserer Wintergärten gesetzt, einen heißen Tee getrunken und ein Buch gelesen. Wenn nicht mein Vater mal wieder den nächsten Heiratskandidaten angeschleppt hätte. Pah!
 

Ganz ehrlich? Es war ein goldener Käfig. Doch er war gut. Sicher, ich durfte keine Magie lernen, doch sonst konnte ich, solange es nicht rauskam, mehr oder weniger tun und lassen, was ich wollte. Bis zu einem bestimmten Alter. Genauer gesagt, bis ich das erste mal zeigte, dass ich eine Frau war. Im Prinzip bin ich selbst daran schuld. Mein Vater war dermaßen mit seinem Reich beschäftigt, dass er es vermutlich nicht mal gemerkt hätte, wenn ich von einem Diener oder Soldaten Schwanger geworden wäre. Ich musste ihn ja mit der Nase draufstoßen, indem ich bei einem Ball ein Kleid anzog, dass meine damals noch wachsende aber schon große Oberweite zur Geltung brachte. Teufel noch mal, ich konnte es förmlich im Kopf meines Vaters rattern hören!

Wie bei einem dieser einarmigen Banditen in einem Kasino. Und der Jackpot wurde geknackt, als ihm klar wurde, dass ich alt genug war, um verheiratet zu werden.

Nur eine Sache hab ich nie verstanden: Mein Vater hat nie und das hab ich nachgeforscht, irgendwelche Verlobungen oder Heiratsverträge geschlossen, als ich noch kleiner war. Doch keiner konnte mir etwas näheres sagen. Nun, manch einer meinte, es hätte was mit meiner Mutter zu tun.

Ich hab das nie erwähnt, doch ein Grund, warum ich so für Belial fühle, ist, weil wir beide unsere Mutter nie getroffen haben. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Meine ist bei meiner Geburt gestorben, seine zwar nicht, aber Belial hat sie nie kennen gelernt.
 

Doch genug von mir, widmen wir uns wieder der Geschichte.
 

Ich hatte zwar keinen Wintergarten und kein Buch, aber ich einen heißen Tee konnte ich machen. Eine Kanne, ein paar Beutel, eine Tasse hatte ich dabei und fürs Feuerchen einen kleinen Feuerlacryma. Dann setzte ich mich an den Tisch. Ich blätterte ein paar Papiere durch, Listen unserer Vorräte und machte ein paar zeitliche Schätzungen. Dabei kam ich darauf, dass wir in spätestens vier Wochen Nachschub brauchten. Ein Seufzen entrang sich meinen Mund. Kopfschüttelnd und gedanklich Miranda verfluchend, blätterte ich um, bereit die nächste Liste mit Aufstellungen über irgendetwas zu machen, als plötzlich der Tee pfiff. Ich lächelte, nahm die Kanne vom Feuer und schenkte mir ein. Danach lehnte ich mich im Stuhl zurück, und sah einfach nur in den Regen.

<Komm zu mir.>

Ich runzelte die Stirn und sah mich um. Doch außer mir war niemand im Zelt. Wachen, die vor meinem Zelt standen, hatte ich auch nicht. Langsam erhob ich mich.

<Komm.>

Plötzlich fröstelte es mich. Ängstlich oder so bin ich nicht. Nicht mehr, doch das war schon merkwürdig.

<Komm!>

Mich schauderte und eine Gänsehaut bildete sich. Mir stellte es jedes Härchen einzeln auf, als mir klar wurde, dass diese Stimme aus dem innern der Insel kam.
 

Und in derselben Sekunde wusste ich, dass ich dieser Stimme folgen musste.

Home sweet Home 1 (Vadrigan)

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Da gingen sie dahin. Die einen segelten über die Meere, die anderen benutzen magische Portale. Doch sie gingen alle. Alle außer mir. Ich seufzte. Sicher, ich konnte schon verstehen, warum gerade ich ausgewählt wurde, die Festung zu verteidigen. Und ich wusste auch, dass ich irgendwann mal, auch tatsächlich eine Verteidigungsschlacht führen würde. Die Frage war nur, wann.

Denn, selbst wenn ich nur einfachste zeitliche Berechnungen anstellte, würde sich hier in den nächsten Wochen, wenn nicht gar Monaten nicht viel ereignen. Noch einmal seufzte ich. Dann blickte ich in die Richtung, in die Ultra gesegelt war.

Ultra. Ich liebte sie. Immer noch. Trotz allem, was sie getan hatte. Vielleicht war das naiv. Aber es war nun mal so. Ja, sie hatte mich betrogen. Nicht nur, indem sie einmal mit jemandem geschlafen hatte, nein, sondern sogar noch ein Kind von diesem Kerl hatte. Von Belial. Ausgerechnet.
 

Ich musste einmal tief durchatmen und den aufsteigenden Zorn unterdrücken. Ein Zorn, der sich auch gegen Ultra richtete. Sie war meine Frau, doch sie hatte mich betrogen. Vielleicht wollte ich einfach nicht wahrhaben, dass sie nicht mehr die sensible Prinzessin von damals war. Die schöne, kühl wirkende Prinzessin, die keinen Unterschied zwischen Adligen und Gemeinen machte.

Die Prinzessin, in die ich mich verliebt hatte. Die Prinzessin, deren Leibwächter ich war. Langsam drehte ich mich um, weg von dem kleinen Balkon auf dem ich stand und musste lächeln, als ich mich an ein kleines Gespräch mit Miranda erinnerte. Immerhin war die Weißhaarige ja auch Belials Leibwächterin gewesen. Hatte ich zwar lange nicht gewusst aber gut, dass war ja auch vor meiner Zeit gewesen. Ich hatte damals ziemliche Schwierigkeiten, mich mit der neuen Situation anzufreunden und Miranda hatte mir geholfen. Immerhin beschützte meine Familie nun schon seit mehr als vierzehn Generationen, praktisch seit Gründung des Kaiserreichs, selbiges. Und jetzt? Mein Vater lebte noch, zumindest tat er das vor zwanzig Jahren. Zeit. Zeit war ein Wort, dass nun... ehrlich gesagt, weiß ich nicht, inwieweit Zeit noch von Bedeutung für mich war. Soweit ich nämlich die Bedeutung von Vertrauten bei Dämonen erfasst hatte, lebten die Vertrauten solange, wie ihre Herren. Das hieße, im Falle Belials, ewig. Ultra war Kalas Vertraute, also würde sie lange Leben, wie dieses Mädchen lebte. Mädchen. Manchmal kam mir Kala wie ein kleines Kind vor, dann wieder schien sie gefährlicher als Belial. Ehrlich gesagt, hatte ich sogar, obwohl ich es meiner Meinung nach gut versteckte, etwas Angst vor ihr.
 

Irgendetwas an ihr, ließ mich frösteln. Ich kann es nicht erklären. Konnte ich damals nicht, selbst heute, mehr als 800 Jahre später und mit einer neuen Inkarnation, gibt es keinen Unterschied. Ich kann es immer noch nicht erklären. Vielleicht, weil sich ihre beiden Körper gleichen, wie ein Ei dem anderen. Von Äußerlichkeiten mal abgesehen.

Bei Belial und Miranda ist es einfacher. Belial versprüht eine gewisse Wildheit und wenn er sich aufregt, gleicht er manchmal mehr einem Tier, denn einem Dämon. Wobei manch einer in Pergrande ja sagen würde, dass da kein großer Unterschied besteht. Wie auch immer. Miranda allerdings, hat die Ausstrahlung, die den meisten Respekt einflösst. Die Ausstrahlung einer Königin. Nicht selten wird sie deshalb für die eigentliche Herrscherin gehalten. Sie findet es amüsant. Belial weniger. Kratzt wohl an seinem ohnehin zu großen Ego. Wenn es wenigsten unverdient wäre. Das Problem ist aber , dass er sich dieses Ego verdient hat. Und er weiß das, auch wenn er nie vergisst, dass er ohne seine beiden Frauen, nie soweit gekommen wäre.
 

Wie auch immer, genug abgeschweift.

Nachdem ich bei den Dienern eine große Kanne Kaffe, ich war doch überrascht, als ich merkte, dass Belial gar keinen Kaffee trank. Das tat von den dreien nur Miranda. Kala trank ohnehin die meiste Zeit nur Milch, doch Belial trank in der Früh beim Frühstück tatsächlich nur Kakao.
 

Kurz gesagt, ich orderte Kaffee und machte mich an das, was in den nächsten Wochen und Monaten meine Hauptbeschäftigung sein würde:

Papierkram.
 

Ich fragte mich unwillkürlich, ob Belial nicht sogar froh war, wieder zu kämpfen. Immerhin war ihm die Unlust auf die täglichen Regierungsgeschäft durchaus anzusehen.
 

Ach,...egal.

Piratenkönig 2

„…“ Reden

<…> Denken
 

Viel Spaß^^
 

Ich saß auf einer Kiste und sah zu, wie die Arbeiter das Schiff beluden. Geistesabwesend nahm ich einen Schluck aus der Bierflasche. Nun, genauer wäre es, zu sagen, dass das Schiff selbst ein wenig außerhalb ankerte. Dieser riesige Dreimaster hätte nämlich nie an den Stegen anlegen können. Als jemand neben mich trat, blickte ich mich um. Es war der Mann, der für diese Mission meine rechte Hand sein würde.

"Reitei."

"Boss."

"Was gibts?"

"Die anderen sind bereits alle unterwegs."

"Gut. Sobald das Schiff beladen ist, machen wir uns auch auf den Weg."

Reitei nickte und gab mir einen Umschlag. Ich runzelte zuerst die Stirn und nahm ihn. Dann leuchteten meine Augen auf, als ich sah, was drin war:

Eine Karte unseres Ziels.

"Sehr gut. Danke."

"Kein Problem."
 

Ich nahm wieder einen Schluck und hing meinen Gedanken nach. Ehrlich gesagt, passte es mir gar nicht, dass ich so lange von meinen beiden Frauen getrennt sein würde. Ich kannte mich. Wenn es blöd laufen würde, müsste ich mir auch noch zurecht Untreue von ihnen vorwerfen lassen. Das würde Ärger geben. Ich schüttelte leicht den Kopf. Dachte über unser Ziel nach. Ca-Elum war ein Staat von Seefahrern. Seefahrern, die sich recht früh der Piraterie zugewandt hatten. Natürlich nicht offiziell. Und selbstverständlich auch nur auf den kleineren Inseln. Auf den drei größten wurde Piraterie streng bestrafft. Offiziell. Da aber der neue König im Normalfall den alten ablöst, indem er ihn auf offener Seeschlacht tötet oder sein Schiff versenkt, ist im Prinzip jeder König auch gleichzeitig der Anführer aller Piratenbanden. Für mich hieß das, entweder stellte ich mich mit dem König gut, zog ihn auf meine Seite und sorgte dafür, dass er nicht abgesetzt wurde oder starb.

Oder ich wurde selbst König und sorgte dafür, dass ich nicht abgesetzt wurde oder starb.

Leicht seufzte ich. Das konnte ja was werden.
 

Wurde es auch. Wenn auch anders, als gedacht.
 

"Boss...ah...Käptn."

"Was gibts?"

"Wir sind bereits auszulaufen."

Ich trank den Rest des Bieres mit einem Zug leer und stellte die Flasche ab.

"Dann fangen wir mal an."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß! T.T
Lang nichts mehr geschrieben. Und das nächste wird noch viel länger auf sich warten lassen. Ich hab zur Zeit einfach keine Ideen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (39)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kyubii
2013-04-15T18:02:51+00:00 15.04.2013 20:02
Ich mochte das Kapi^^
Von: abgemeldet
2013-04-14T15:57:25+00:00 14.04.2013 17:57
Da muss er noch überlegen? oô
er wird natürlich König ._.
was anderes schafft unser Freund eh nicht uû
Von: abgemeldet
2013-03-24T13:20:59+00:00 24.03.2013 14:20
Vadrigan hats durchschaut :D
Belial geht und lässt den Papierkram für Vadri über :D
wie niedlich :)
Aber viel dagegen tun kann Vadri nicht ^3^
Von:  Kyubii
2013-03-15T19:11:41+00:00 15.03.2013 20:11
ich mag das chap :-)

du hast es gut gestaltet
Von: abgemeldet
2013-03-14T16:52:36+00:00 14.03.2013 17:52
Man braucht eine TANNE fürs Tee-Kochen? :o
hab ich ja noch gar nicht gewusst?? x-x
Und was ist das für eine Stimme? :o
Von: abgemeldet
2013-02-25T17:03:58+00:00 25.02.2013 18:03
._____.
was hast du vor, Mirabella???!???
Fremdkuppeln geht gar nicht :o
schon gar nicht bei Miranda oô
und von wem werden die Ladys erwartet???
*böser Cliffhänger* q_p
Von: abgemeldet
2013-01-27T12:22:44+00:00 27.01.2013 13:22
:P
Einmal Steinstaub herstellen, und Belial rennt! xDDDD
wie geil! :D

und Myron ist neidisch :o
naja, zweite Wahl ist trotzdem besser als gar keine Wahl :)
Von: abgemeldet
2013-01-13T12:05:52+00:00 13.01.2013 13:05
...
Also echt jetzt ._.
Mira! Einfach so die schweren Geschütze auffahren!
Das macht man nicht ._.
vor allem, weil seine Frauen dabei sind ...
Lass das! ><
Von: abgemeldet
2013-01-08T16:00:31+00:00 08.01.2013 17:00
Training schadet nie ._.
vor allem bei 6 Zentimeter mehr :)
oO
Miranda war neidisch auf ihre Schwester... (die weggelaufen ist)
Von: abgemeldet
2013-01-05T14:04:06+00:00 05.01.2013 15:04
Na toll -_-
und ich dachte, Ultra wäre kreativ ._.
ist sie offensichtlich nicht :D
und dann hat sie auch noch Probleme ._.
Belials Familienangehörige können fast alle nicht mit ihm... ._.


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