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Summer Shudder

press me to your lips
von

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Taste of morphine on your lips...

Concrete jungle's calling

and I'm sure I don't want to resist

It's a one way high

Turn me on with the devil’s kiss

(Negative – Sinner’s Night/Misty Morning)
 

Es regnete in Strömen. Wasser ergoss sich literweise über dem weichen Rasen, sickerte in die Erde und verflüssigte sie zu braunem Matsch. Gewitterwolken zogen über uns hinweg, entluden ihre Spannung über unseren Köpfen, gefolgt von ohrenbetäubenden Donnern.

Regentropfen liefen über seine blassen Schläfen, wurden von der dunklen Kleidung aufgesogen. Seine Schultern waren angespannt, seine Hände zu Fäusten geballt und wütende, vor Zorn sprühende Augen starrten stur geradeaus. Auf mich.

„NARUTO! Du blöder Vollidiot!“, schrie mein reizender und gereizter bester Freund auch schon gegen das Grollen über uns an und für einen Moment dachte ich wirklich, er würde sofort losspurten und mich niederreißen.

Meine Schultern hingen lasch und schuldbewusst herunter.

„Sorry.“, versuchte ich es mit einem Grinsen, doch auch das fiel fahl aus. Ich wusste schon, dass mich kein noch so süßes Lächeln aus dieser Situation boxen würde.

„Wie zur Hölle kannst du vergessen, wo dein verfickter Schlafplatz ist?!“, fauchte Sasuke wutentbrannt weiter. Seine sonst so blassen Wangen waren zornesrot gefärbt. Aber damit war ihm zumindest bestimmt nicht so eiskalt wie mir. Ich fror am ganzen Körper, meine Lippen waren vermutlich mittlerweile schon blau angelaufen und ich war völlig durchnässt. Durch die Löcher in meinen ausgelatschten Converse sickerte das Wasser und bei jedem Schritt spürte ich es zwischen meinen Zehen.
 

Ich wusste doch auch nicht, wie das passieren konnte. Dabei hatte ich diesmal wirklich versucht, mir den Weg zurück zum Zelt zu merken, vor allem, nachdem Sasuke mich schon tagelang gepiesakt hatte, dass ich es nicht schaffen würde. Sasuke schmiss zwar selten mit Komplimenten um sich, aber seine Vorwürfe waren für mich jedes Mal wie eine Herausforderung, die ich einfach annehmen musste. Weil ich es unbedingt brauchte, ihm gegenüber auch einmal Recht zu haben. Also hatte ich in schärfsten Tönen widersprochen, dafür aber nur ein lässiges Grinsen von Sasuke geerntet. „Na gut, Idiot. Ich verlass mich auf dich, ich hoffe du kriegst einmal was hin.“ Und wie ich das hinkriegen wollte! Sasuke war nämlich erst einen Tag später auf das Festivalgelände gekommen, weil der olle Streber noch eine Arbeit in der Schule abzugeben hatte. Ich und all diejenigen, die nicht zu dieser Gattung Mensch gehörten, hatten auf den Tag gepfiffen und einfach geschwänzt. Sasuke war also am Nachmittag am Festivalgelände eingetrudelt, ich hatte ihn beim Eingang abgeholt und wir waren sofort zu den Bühnen gegangen um uns ordentlich in die Moshpits zu werfen. Sasuke war verhältnismäßig gut gelaunt gewesen, hatte mir großzügig Bier spendiert und die Wolken, die sich immer dichter über unseren Köpfen zusammenzogen, hatten wir einfach ignoriert. Alle anderen hatten wir im Trubel längst verloren.
 

Dann war das Gewitter losgebrochen. Dann hatte die letzte Band ihren Auftritt beendet gehabt. Dann war es stockdunkel gewesen. Dann hatte der Alkohol nachgelassen. Und dann war uns arschkalt geworden und ich war an der Reihe gewesen, meinen liebsten Erzrivalen zu unserem Zeltplatz zu geleiten.
 

Tja. Epic fail, wie Kiba zu sagen pflegte.
 

Also standen wir hier nun im strömenden Regen, irgendwo in der Zeltwüste, hatten uns komplett verlaufen (ich ahnte sogar, dass ich von Anfang an in die falsche Richtung gegangen war, aber das würde ich nie zugeben) und waren mittlerweile dezent unterkühlt.
 

„Ich weiß es doch auch nicht“, flüsterte ich, von nagenden Schuldgefühlen befallen. Wir hatten schon versucht, einen der anderen zu erreichen, aber die schliefen vermutlich schon oder trieben anderes Zeug, worauf ich in Gedanken nicht näher eingehen wollte. Oder sie waren ganz einfach besoffen und es war ihnen egal.
 

„Du bist so ein Idiot, Naruto.“ Sasuke hatte seinen Stimmpegel wieder zurückgeschraubt, aber sein Ton hatte nichts von schneidender Schärfe verloren.

Ich biss mir auf die Lippe und heftete meinen Blick auf die matschige Wiese unter mir. Ein paar Momente lang konnte man nur das Gewitter und vereinzelte Betrunkene schreien hören. Ich traute mich nicht, den Kopf zu heben und in Sasukes strafendes Gesicht zu sehen. Es war schon ungut genug, mir seine wütenden Vorwürfe anzuhören.
 

„Na komm schon. Wir finden schon was.“, ertönte auf einmal Sasukes Stimme neben mir, ein wenig sanfter, aber immer noch gereizt.

Ich hob überrascht den Kopf. Sasuke hatte die Augenbrauen zusammengezogen und sah unzufrieden aus, aber der Zorn war wieder aus seinem Gesicht verflogen.

„Okay“, willigte ich ein und grinste breit, was Sasuke mit einem leisen Schnauben quittierte.
 

Wir setzten uns wieder in Bewegung und schlängelten uns durch den Urwald an Zelten. Ich hatte jede Orientierung verloren. Mittlerweile konnte ich die Richtung, in der die Bühnen lagen, nur mehr erahnen. Der dichte Regen legte sich wie ein Vorhang um uns und ließ uns keine fünfzehn Meter weit sehen. Ich war erschöpft und der eisige Wind zerrte an unserer nassen Kleidung.
 

Ein paar Meter von uns entfernt entdeckte ich in der Dunkelheit eine Gestalt, die sich eilig zwischen den Zelten durchkämpfte.

„Hey!“, rief ich sie an und die Gestalt blieb stehen. Ich stolperte hastig näher, Sasuke im Schlepptau und entdeckte, dass es ein Mädchen war. Sie hatte ihre Jacke über ihren Kopf gestreift und blinzelte uns gestresst an.

„Ja?“

„Du hast nicht zufällig noch einen Platz zum Pennen frei, oder?“, stieß ich ein wenig hilflos mit unserem Anliegen vor und ihre Mundwinkel verzogen sich belustigt zu einem Grinsen.

„Nee, sorry, wir sind voll.“

„Ach scheiße!“, fluchte ich laut auf. Ich hatte echt keinen Bock mehr!

„Aber unsere Nachbarn sind heute geflüchtet, wie’s zum Regnen angefangen hat. Ihr Zelt steht noch da. Könnt euch ja reinhauen, wenn ihr wollt.“

Ich blinzelte überrascht und sah sie fassungslos vor Glück an. „Ernsthaft?! Gott, das ist ja geil! DANKE!“ Ich wollte das Mädchen in eine stürmische Umarmung ziehen, doch sie wehrte mich lachend ab.

„Du bist klitschnass!“

„Oh, sorry.“ Ich grinste entschuldigend und sah zu meinem besten Freund. „Na, was sagst du, Sasuke?“

Er sah alles andere als glücklich aus, doch vermutlich dämmerte es auch ihm, dass das die beste Chance war, die wir noch bekommen würden. „Von mir aus“, brummte er seine Zustimmung und ich sah erwartungsvoll strahlend wieder zu dem Mädchen.

„Na dann, kommt mit, es ist gleich da drüben“ Sie deutete schräg nach links und wir folgten ihr durch den Irrweg zwischen den Zelten. Sie lief zielstrebig voran und ich fragte mich, ob ich der einzige Vollkoffer* war, der immer die Orientierung verlor.
 

Keine zwei Minuten später standen wir auch schon vor einem zugegeben kleinen, etwas zerrütteten, aber im Großen und Ganzen akzeptablen Zelt.

„Ich glaub, es ist sogar noch ein Schlafsack drinnen“, erklärte das Mädchen. Mittlerweile zitterte sie auch schon leicht.

„Du bist echt ein Engel“, grinste ich sie dankbar an.

Sie lächelte nur und zuckte mit den Schultern. „Ich würd euch ja noch einen zweiten anbieten, aber die sind leider alle besetzt.“

„Ich würde sowieso in keinem fremden Schlafsack pennen“, meldete sich Sasuke mürrisch zu Wort. Ja, unsere Diva.

„Na gut“, ging das Mädchen nicht weiter auf seine Undankbarkeit ein und verabschiedete sich mit einem „Gute Nacht!“ in Richtung ihres Zeltes.
 

Ich sah freudig grinsend zu Sasuke. „Ist das nicht geil?“

Er brummte nur zur Antwort, aber ich ignorierte es und krabbelte voran in das kleine rote Zelt.

Sasuke folgte mir und wir zogen unsere völlig durchnässten Schuhe aus und stellten sie vor das Innenzelt. Tatsächlich lag in einer Ecke ein einzelner Schlafsack. Ich streifte mir das durchnässte T-Shirt von meinem zitternden Körper und wrang es vor dem Zelt aus, schmiss es dann in eine Ecke und wiederholte das Ganze mit meiner Hose.

„Was machst du da?“, Sasuke sah mich skeptisch an.

Ich zuckte mit den Schultern. „Mit dem nassen Zeug wird mir doch sowieso nicht warm.“

Ich griff nach dem Schlafsack und krabbelte freudig grinsend hinein.

Sasuke hatte die Beine an den Körper gezogen und betrachtete mich missbilligend.

„Willst du wirklich nicht auch rein? Es wär genug Platz.“, bot ich ihm an, erntete jedoch nur ein ungläubiges Schnauben.

„Bestimmt nicht. Wer weiß, wer da vorher drinnen gepennt hat.“

„Mir egal“, gähnte ich einfach und kuschelte mich tiefer in den Schlafsack und schloss die Augen. Sollte er sich doch den Arsch abfrieren.
 

Ein leises Klicken ertönte und ein paar Sekunden später vernahm ich auch schon einen altbekannten Qualm.

„Man, Sasuke, musst du hier alles vollstinken?!“, maulte ich und öffnete die Augen.

„Tss.“, tat Sasuke meinen Kommentar ab.

Er saß immer noch mit angezogenen Beinen da und blies gedankenverloren den Rauch in Richtung Zeltausgang, wo er einen kleinen Spalt geöffnet hatte. Obwohl es dunkel war, erkannte ich, dass er am ganzen Körper zitterte. Dieser verdammte Stolz würde ihn irgendwann noch umbringen, im heutigen Fall wohl erfrieren lassen.

Ich sah ihm geduldig zu, wie er seine Zigarette rauchte, doch er ignorierte meinen Blick gekonnt. Seine dunklen Augen waren stur auf den Zeltausgang gerichtet. Ich betrachtete ihn, wie er erneut einen tiefen Zug nahm und den Rauch langsam wieder aus seinem Mund gleiten ließ. Er hatte die Augen geschlossen, ein paar dunkle Haarsträhnen klebten an seinen Wangen und ich musste mit einem Schmunzeln zugeben, dass ich einen verdammt heißen besten Freund hatte. Kein Wunder, dass ihm die Mädels wie verrückt nachliefen.
 

Sasuke schnippte seine Zigarette nach draußen in den Regen und ich ergriff wieder das Wort.

„Jetzt komm schon.“

Schweigen.

„Man, Sasuke, du zitterst ja. Sei nicht so verdammt stolz.“, genervt knuffte ich ihm mit der Faust in die Seite, was er mit einem bösen Blick strafte.

„Du wirst nur krank so! Und du weißt genau, welche Band morgen Abend spielt…“

Seine Augen wanderten wieder zu mir. Innerlich grinste ich breit. Damit hatte ich ihn. Wenn Sasuke so etwas wie Leidenschaft entwickeln konnte, dann tat er es bei dieser Band.

„Na gut.“, murrte er leise seine Zustimmung und wollte schon zu mir krabbeln.

„Tztz!“, hielt ich ihn jedoch auf und legte meine Hand auf seinen Brustkorb. „Ausziehen! Mit dem nassen Zeug kommst du mir sicher nicht hinein!“

Sasuke sah mich erneut gereizt an, doch ich erwiderte seinen Blick stur.

Nach einem stummen Blickgefecht, schnaubte Sasuke schließlich auf und schälte sich das nasse Shirt und die durchtränkte Hose vom Körper. Zufrieden grinsend ließ ich mich zurücksinken und zog den Reißverschluss meines Schlafsacks auf. Sasuke warf seine nassen Sachen in eine Ecke und krabbelte schließlich mit zitterndem Körper zu mir in den Schlafsack. Ich griff um ihn herum um den Schlafsack wieder zu schließen. Sasuke zischte missbilligend. Immer noch so berührungsängstlich, dachte ich stumm bei mir und verbiss mir einen dummen Kommentar. Ich wusste schon, wann ich es lassen musste.
 

Ich zog meine Arme wieder zurück und Sasuke drückte ich augenblicklich gegen das andere Ende des Schlafsacks um möglichst viel Abstand zwischen uns zu bringen. Der Schlafsack spannte unangenehm und nun war es an mir, ihm einen genervten Blick zu schenken.

„Jetzt stell dich nicht so an! Ich bin dein bester Freund, man, und nicht irgendein Fremder!“

„Mit einem Fremden wär ich nicht mal in das scheiß Zelt gekrabbelt!“, gab Sasuke gereizt zurück.

„Man, du nervst!“ Ich griff nach ihm und zog ihn mit einem kräftigen Ruck an mich. Er sollte sich mal nicht so anstellen. Die Idealschlafmöglichkeit war es wirklich nicht, aber bevor wir morgen krank und völlig übernächtigt sein würden, mussten wir eben beide in den sauren Apfel beißen. Ich schlang meine Arme um Sasuke und verhakte meine Finger an seinem Rücken ineinander, als er mich wütend wieder wegdrücken wollte. Ein kurzes Kräftemessen entbrannte, in dem ich – schon wieder – als Sieger hervorging. Schließlich gab Sasuke widerstrebend auf und blieb näher, als es ihm recht war, neben mir liegen.

Ich seufzte zufrieden auf und verbiss mir das „geht doch“. Schmunzelnd dachte ich darüber nach, dass Sasuke sich Berührung gegenüber wie eine besonders zickige Katze wehrte. Eine richtige Kratzbürste.
 

Nach unserem kleinen Gefecht kam wieder Stille auf, in der wir halb umschlungen dalagen. Meine Arme lagen immer noch um ihn, er hatte seine zwischen uns liegen um wenigstens etwas Abstand von mir zu haben. Sein Kopf ruhte auf meinem Arm. Er achtete penibel darauf, dass zwischen unseren Körpern ein kleiner Abstand blieb. Nicht einmal seine Knie fühlte ich.
 

Er zitterte noch immer. Ich konnte seine Anstrengung es zu unterdrücken förmlich spüren, doch immer wieder zog ein kaltes Lüftchen zwischen uns und ließ ihn erneut erschaudern. Ich seufzte leise auf und legte meine Hand, die bis jetzt nur locker mit dem Handgelenk an seiner Seite gelegen hatte, auf die Haut an seinem Rücken.

„Du bist eiskalt“, murmelte ich mit geschlossenen Augen und erntete einen erhitzten Luftstoß an meinen Körper. Kratzbürste, dachte ich lächelnd.

Ich griff vorsichtig nach seinen Armen, die immer noch zwischen uns lagen und mich auf Abstand hielten und zog sie bedacht langsam hinunter. Sasuke leistete aber nur mehr verschwindend geringen Widerstand.

Erleichternd aufseufzten kuschelte ich mich an ihn, schlang meine Arme um ihn und zog seinen kalten Körper an meinen verhältnismäßig warmen. Er war noch immer ein wenig verkrampft, aber ich ignorierte es einfach und ließ meine Arme entspannt um ihn liegen. Sekunden, Minuten verstrichen, bevor ich spürte wie aus seinem Körper die Spannung entwich und er gegen mich sackte. Immer mit seinem Stolz hadernd, dachte ich bei mir, drückte dann aber glücklich seinen zitternden Körper an meinen um ihm etwas von meiner Wärme abzugeben. Mein bester Freund war zwar die meiste Zeit ein zynischer Eisklotz, aber wenn er das erst mal überwunden hatte, konnte er richtig… zugeneigt, wenn nicht sogar liebevoll sein.
 

Wir lagen still da, der Regen prasselte noch immer gegen die Zeltwände während ich spürte, wie sich Sasukes Körper an meinem langsam erwärmte. Entspannt seufzend strich ich gedankenverloren mit meinen Fingern über die sanfte Haut an seinem Rücken, was er ungewohnt still über sich ergehen ließ. Wärme und Schläfrigkeit machte sich in mir breit und ich rutschte instinktiv näher an den Körper neben mir. Meine Nasenspitze berührte die nassen, schwarzen Haare Sasukes, dessen Kopf immer noch auf meinem Arm lag. Der Duft von Regen und einem herben Männershampoo stieg mir in die Nase und ich musste leicht grinsen. Mein Shampoo roch hauptsächlich nach Zitrone und Mandarinen.

Interessiert, was ich noch für Düfte erschnuppern konnte, neigte ich meinen Kopf weiter zu Sasuke. Als mein Atem sein Gesicht streifte, erschauderte er unwillkürlich in meinen Armen und ich blinzelte verblüfft. Sasukes hatte seine Augenbrauen fest zusammengezogen und behielt angestrengt die Augen geschlossen. Ein wenig verwirrt musterte ich ihn, während er versuchte so zu tun, als wäre nichts gewesen.

Ein belustigtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Kaum zu glauben, der Uchiha war nervös. Ich biss mir auf die Lippe. Ich saß wirklich nicht oft am längeren Ast und die Chance, ihn ein bisschen zu reizen, konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
 

Vorsichtig, kaum merklich, lehnte ich meinen Kopf wieder näher zu seinem. Bedacht vergrub ich meine Nase zögernd in Sasukes dunklen Haaren und atmete den Duft ein. Mit geschlossenen Augen strich ich mit meiner Nase langsam tiefer und berührte seine mit meiner. Sasuke lag vollkommen regungslos, oder besser: starr, da. Kein Laut verließ seine Lippen, kein einziger Muskel bewegte sich. Vorsichtig spaltete ich meine Lippen und blies leicht über seine. Und da war es wieder: das Schaudern. Ich blinzelte erneut und sah wie sich Sasukes Augenbrauen erneut zusammenzogen und er die Lippen aufeinander presste.
 

Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und war froh, dass er es nicht sah.
 

Angenehm gereizt ließ ich die Hand, die an seinem Rücken lag, langsam über die glatte Haut wandern. Meine Finger strichen kaum merklich jeden einzelnen Wirbel nach, tasteten sich über seine Schulterblätter und ich spürte wie er den Atem anhielt. Na dann wollten wir doch mal sehen, wie lang er das aushalten würde. Neugierig strichen meine Finger wieder tiefer, glitten über seine Seite vor zu seinem flachen Bauch und kratzten leicht über die weiche Haut. Ein ersticktes Keuchen entfuhr Sasuke und ich spürte heiße Luft über mein Kinn streichen. Triumphierend grinste ich. Das war doch fast zu einfach gewesen.
 

„Na, Sasuke? Schon lange kein Mädchen mehr gehabt?“, brach ich schließlich neckend flüsternd die Stille.

„Halt’s Maul!“, zischte Sasuke, der anscheinend seine Stimme wiedergefunden hatte und ich erntete einen schmerzhaften Schlag auf die Schulter, der mich aufstöhnen ließ. „Du bist es doch, der mich hier so anschwult!“

„Tztz, bist du etwa homophob, Sasuke?“, stichelte ich trotz schmerzender Schulter breit grinsend weiter.

„Was?! Nein!“

„Na dann.“, fühlte ich mich bestätigt und mit einem Ruck lag Sasuke flach mit dem Rücken auf den Boden gepresst und ich über ihm.

„Was machst du da!?“ Seine Augen hatten sich entsetzt geweitet.

„Dagegen hast du doch nichts?“, schnurrte ich betont verführerisch und ohne nachzudenken drückte ich schon meine Lippen auf die kühle Haut seines Halses.
 

„Naruto!“, fauchte Sasuke aufgebracht, doch seine Versuche mich von sich zu schieben, waren eher halbherzig. Ich wusste genau, wie kräftig Sasuke war und dass es ihm keine großartigen Schwierigkeiten bereiten würde, wollte er mich wirklich von sich haben. Also interpretierte ich seine Halbherzigkeit einfach als Zustimmung. Ich öffnete meine Lippen und leckte dem Uchiha über die zarte Haut. Sie schmeckte ein wenig salzig und nach etwas, was wohl einfach Sasuke sein musste.
 

„Naruto…“ Die Stimme meines besten Freundes klang auf einmal seltsam gequält und augenblicklich ließ ich von ihm ab, stützte mich mit meinen Armen neben seinem Kopf hoch. Sasuke sah mich aus seinen dunklen Augen irgendwie abweisend, gepeinigt und gleichzeitig auffordernd an. Ein wenig überfordert starrte ich zurück, überfordert von diesem völlig neuen Ausdruck in seinen Augen.

„Dobe…“, flüsterte Sasuke, doch es klang seltsam sanft, fast zärtlich.
 

Irritiert musterte ich das schöne Gesicht Sasukes, meine Augen wanderten über seine hohen Wangenknochen über seine gerade Nase hinunter zu seinen blassen, schön geschwungenen Lippen und schließlich wieder hoch zu seinen in der Dunkelheit matt schimmernden Augen. Mein Hals fühlte sich auf einmal seltsam trocken an und ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen, während ich unverwandt gefesselt in die Augen meines Freundes starrte.

Plötzlich spürte ich kühle Finger vorsichtig über meine, im Vergleich erhitzte Wange streichen. Ich fühlte, wie sich die Härchen auf meinen Unterarmen aufstellten.

Ich sah wie Sasuke nun seinerseits musternd seinen Blick über mein Gesicht schweifen ließ, bevor er mir wieder in die Augen sah, fragend, bittend, fast flehend.
 

Mein Herz pochte ungewöhnlich schnell. Auf einmal schien die Luft zwischen uns zum Zerreißen gespannt und mit Hochspannung geladen. Ich erwartete fast eine Stromladung abzubekommen, doch nichts dergleichen geschah.
 

Sasukes Finger lagen noch immer auf meiner Wange und ich fühlte wie sie langsam zu meinem Mund strichen. Mein Herzschlag schien kurz auszusetzen als er meine Unterlippe mit seinem Daumen berührte. Wie von selbst öffnete sich meine Lippen und ich schloss sie um Sasukes Fingerkuppe. Seine Augen weiteten sich überrascht, als ich mit meiner Zunge vorsichtig an seine Daumenspitze stupste.

„N-naruto…“, stammelte er hauchend meinen Namen, schon wieder und ich konnte mich nicht erinnern, Sasuke jemals so schutzlos gesehen zu haben. Die übliche abweisende Miene war verflogen und hatte einem weichen, flehenden Gesichtsausdruck Platz gemacht, die Kälte in seinen Augen war erloschen und stattdessen funkelte mir Verzweiflung, aber auch Begierde entgegen.
 

Ich war vollkommen gebannt von diesem völlig neuen Anblick. Seine Haare waren immer noch feucht und umrandeten sein schönes, kantiges Gesicht, seine Lippen hatten sich zu einem stummen Flehen geöffnet, aber seine Augen schienen mich förmlich vor Verlangen anzuschreien. Auf einmal konnte ich mich überhaupt nicht mehr satt sehen an seinem Gesicht. Ich wollte mehr sehen, ich wollte sehen wie er reagierte, ich wollte mehr von diesem stummen Begehren.
 

Meine Lippen öffneten sich wieder und gaben seinen Finger frei. Seine Hand schwebte erst unsicher vor meinem Gesicht, während ich mich langsam auf meine Unterarme sinken ließ und ihm so gefährlich nah kam. Seine Augen weiteten sich erneut, als ich meinen Atem erneut über seine Lippen gleiten ließ, doch ich hielt bewusst Abstand. Sein Blick huschte unruhig von meinen Augen zu meinen Lippen, immer wieder.
 

Ich verlagerte mein Gewicht auf meinen linken Unterarm, als ich meinen rechten Arm hob und meine Hand langsam über seinen Arm hinunter gleiten ließ. Ich spürte wie sich die Härchen auf seinem Arm unter meinen Fingern aufrichteten und mein Puls erhöhte sich augenblicklich. Zart, ihn kaum berührend strich ich mit meinen Fingern seine nackte Seite entlang. Über seine geöffneten Lippen kam stockend sein heißer Atem. Meine Finger glitten über seinen Rippenflügel, zeichneten die einzelnen Bogen nach, die sich unter seiner samtweichen Haut abzeichneten, ehe ich mit meinen Finger wieder tiefer in Richtung seines Bauchnabels strich. Ich fühlte seine Bauchmuskeln unter mir zucken und ließ meine Nägel erneut, aber wesentlich sanfter über die blasse Haut kratzen.
 

Ich hörte, nein eher spürte ich ihn nach Luft schnappen und betrachtete fasziniert wie sich Sasukes schönes Gesicht zu einem gequälten Ausdruck verzog. Doch damit gab ich mich nicht zufrieden. Fordernd kratzten meine Nägel tiefer, bis sie vom Saum einer Boxershorts aufgehalten wurden. Sasukes Atem ging stoßweise gegen meine Lippen, er selbst sah wie gefesselt in meine Augen. Wie von selbst fuhren meine Finger den Saum seiner Boxer entlang, bis meine Fingerspitzen gegen seinen Beckenknochen stießen. Ich legte meine Hand an seine Seite und zeichnete mit meinem Daumen über den leicht hervorstehen Knochen, hinunter bis Stoff mir den Weg versperrte. Wie von selbst glitt mein Daumen unter den Gummizug und schob sich dem Beckenknochen entlang tiefer. Plötzlich drang ein heiseres Aufkeuchen an meine Ohren und ich betrachtete gebannt wie sich Sasukes fein geschwungene Augenbrauen erneut zusammenzogen, er die Augen schloss und schwer atmend den Kopf leicht zurücklehnte. Ich spürte wie sich seine Muskeln unter mir anspannten und hielt unwillkürlich den Atem an. Überrascht von meinem eigenen Mut zitterte mein Arm, auf den ich mich abstützte, plötzlich.
 

Sasuke schlug die Augen wieder auf und brennende Gier schlug mir entgegen. Sehnsüchtig griff er mir auf einmal in die blonden Haare und zog leicht daran, wollte mich zu sich hinunterziehen, doch ich stemmte mich dagegen. Ich wollte nicht seiner stummen Bitte nachgeben, ich wollte hören, wie er mich bat, wie er es aussprach.

Sasukes Lippen pressten sich angestrengt aufeinander, ehe er mir ein gekeuchtes „Dobe“, entgegen stieß.
 

Meine Augen funkelten auf. „Ja, Sasuke?“, flüsterte ich nach Minuten meines Schweigens.

Wieder zogen Sasukes Finger an meinen Haaren und ich bewegte mich unwillig ein Stück näher, stoppte aber Millimeter vor seinen Lippen.

„Tztz“, tadelte ich ihn, meine Stimme war heiser und kratzte in meinem Hals. „Was willst du denn, Sasuke?“, hauchte ich an seine Lippen und wieder spürte ich, wie er versuchte mich näher zu ziehen, doch ich verharrte stur vor seinen Lippen. Ich wollte es hören.
 

„Naruto…“ Sasukes Stimme war genauso rau, gequält. Ich sah wie er sich gierig mit der Zungenspitze über die Lippen strich. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ein kleines Hauchen meinerseits und wieder verzog er sehnlich seine schönen Gesichtszüge.

„B-bitte“, brachte er stockend zustande und ich wollte ihn am liebsten mit meinen Augen auffressen, als er so willensschwach und mich anflehend unter mir lag.

„Was ‚bitte‘, Sasuke, hm?“, provozierte ich behutsam leise.
 

Ich sah ihn mit sich kämpfen, sein Verlangen mit seinem Stolz streiten und es faszinierte mich ungemein. Seine Augen jagten über mein Gesicht, der Griff seiner Finger in meinen Haaren lockerte sich und wurde wieder fester. Seine Lippen öffneten sich, schlossen sich wieder und ich beobachtete verzückt das Schauspiel, das sich unter mir bot. Momente verstrichen. Anscheinend musste ich ihm ein wenig nachhelfen.
 

Ich hob meine Hand, die bis jetzt noch immer an seine Seite gelegen hatte wieder und legte sie an seinen Hals. Meinen Daumen platzierte ich vorsichtshalber an seinem Kinn. Ich konnte sehen wie Sasuke mich überrascht, skeptisch, aber erwartungsvoll musterte. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen, ehe ich mich näher zu ihm beugte. Ich strich mit meiner Nasenspitze über seinen Nasenflügel, berührte seine Wange und legte den Kopf leicht schief. Sasukes warmer Atem strich über meine Lippen und ließ mich kurz benebelt die Augen schließen. Aber nein, hier wollte ich die Überhand behalten. Die Augen wieder geöffnet neigte ich mich tiefer herab und leckte mit meiner Zungenspitze leicht über seine erstaunlich weiche Unterlippe. Sofort ruckte sein Kopf noch oben, doch mein Daumen an seinem Kinn und meine andere Hand, die sich in sein rabenschwarzes Haar vergraben hatte, hielten ihn am Boden fest. Ich brachte grinsend wieder einige Zentimeter Abstand zwischen uns, während er mich wütend anfunkelte. Komm schon, Sasuke, dachte ich bei mir, sag’s endlich!

Er schien hin und hergerissen, zornig, begierig, seine Augen drängten mich, doch über seine Lippen kam immer noch kein Ton.
 

Ein letztes Mal versuchend, beugte ich mich wieder zu ihm, hielt seinen Kopf mit meinen Händen fest, was er mit einem hitzigen Schnauben quittierte. Ich öffnete meine Lippen erneut, kam ihm wieder gefährlich nahe, berührte seine Lippen schon fast mit meinen. Doch dann schwebte ich an seinem Mund vorbei und legte meine feuchten Lippen lediglich kurz, sanft an seinen Mundwinkel. Sein Kopf ruckte zur Seite, doch damit hatte ich schon gerechnet und vergrub meine Finger fester in seinem Haar um ihn festzuhalten. Ein gequälter Laut strömte über Sasukes Lippen, ich sah wie er schmerzvoll die Augen schloss, bevor sich seine Lippen endlich spalteten.
 

„Küss mich endlich, du verdammter Idiot!“, stieß er unbeherrscht hervor und schlug die Augenlider wieder hoch, seine Iriden schienen vor Zorn und Ungeduld zu flirren. Er schlug meine Hand an seinem Kinn mit ungeahnter Kraft weg, packte mich im Nacken und zog mich mit einem Ruck zu sich hinunter, versiegelte meine Lippen mit seinen. Meinen Augen hatten sich überrascht geweitet, ich starrte in das Gesicht meines besten Freundes, der so plötzlich die Kontrolle über das Geschehen ergriffen hatte. Sein Blick verweilte einen kurzen Moment noch in meinem, gierend, sehnsüchtig und einen Hauch spöttisch, bevor er die Augen schloss und ich spürte wie seine Zungenspitze fordernd gegen meine geschlossenen Lippen stieß.
 

Überfordert schaffte ich es nicht zu reagieren. Mein Herz raste mit irrer Geschwindigkeit in meiner Brust und Hitze breitete sich in meiner Körpermitte aus. Auf einmal spürte ich Sasukes Zähne in meiner Unterlippe, er biss umsichtig leicht in diese, zog sanft, fast liebevoll an meiner Lippe. Wie von selbst öffneten sich meine Lippen, ich entzog ihm meine Unterlippe und umschloss meinerseits die seine, saugte leicht an dieser und glitt mit meiner Zungenspitze über sie, löste mich wieder von ihm. Immer wieder berührten sich unsere Lippen, wir tauschten zärtliche Bisse aus, spielten mit unseren Lippen, stupsten neckend an die des anderen, zogen uns aber wieder zurück, bevor wir den Kuss vertiefen konnten, nur um das Spielchen erneut zu beginnen.
 

Ich hatte die Augen mittlerweile geschlossen und gab mich den Gefühlen hin, die wie das Gewitter oberhalb, über mich einbrachen. Ungeahntes Verlangen ergriff mich, Hitzeschauer krabbelten über meinen gesamten Körper, mit jeder Berührung unserer Lippen spürte ich wie mein Herz flatterte.
 

Meine Arme lagen wieder neben seinem Gesicht, meine Finger spielten leicht mit seinen feuchten Haarspitzen, Sasukes Hände umrahmten meine Wangen, streichelten die Haut unter seinen Fingern.
 

Ein wenig verstört begann ich langsam zu registrieren, was hier vor sich ging. Ich lag in einem völlig fremden Zelt, mitten auf einem riesigen Festivalgelände, über einem blassen, schwarzhaarigen Jungen, der noch dazu mein bester Freund war und küsste ihn. Und es widerte mich nicht an, nein, es störte mich nicht einmal, es schien mir sogar zu gefallen.
 

Irritiert und durcheinander unterbrach ich unseren harmlosen, fast unschuldigen Kuss. Was ging hier vor sich? Ich behielt die Augen geschlossen, versuchte mich ein wenig zu sammeln und meinen rasenden Puls wieder zu beruhigen. Ich spürte Sasukes Atem auf meinem Gesicht, seine Finger strichen fragend über meine Schläfen, doch er hob das Wort nicht. Mein Atem ging unregelmäßig und zittrig, ich spürte wie plötzlich ein beklemmendes Gefühl in mir hochkroch und mir den Hals abschnürte. Panik. Panik machte sich in mir breit. Meine Finger verkrampften sich und ich biss mir fest auf die Lippen, kniff die Augen fest zusammen. Was dachte ich mir nur dabei? Wieso zur Hölle machte ich erstens meinen besten Freund an, fand zweitens Gefallen daran und drittens, wieso ließ er das über sich ergehen?!
 

„Wer ist nun homophob, hm?“, riss mich Sasukes leise, fast flüsternde Stimme aus meinen Gedanken und überrascht öffnete ich die Augen.

Ich sah direkt in seine sonst so verschlossenen, nun völlig offenen Augen, die mich erneut herausfordernd ansahen, aber diesmal ungeahnt und unerwartet freundlich. Kein spöttisches Lächeln verzog sein Gesicht, keine neckische Bemerkung drohte jeden Moment über seine Lippen zu platzen. Sein Gesicht war weich, sein Ausdruck sanft. Er lag völlig wehrlos unter mir, hatte seine kühle, abweisende Maske komplett abgestreift und lieferte sich mir schutzlos aus. Er wusste, dass ich jederzeit aufspringen und ihn auslachen könnte, dass ich mein restliches Leben lang einen Grund zu spotten hätte. Schließlich hatte er so auf mich reagiert und das wusste er ganz genau. Er hätte mich mittlerweile schon längst von sich stoßen müssen, losschreien und mich beschimpfen. Doch er hatte es nicht getan. Er hatte sich mir vollkommen ausgehändigt.
 

Die Last dieser Erkenntnis drückte sich schwer auf meine Schultern und ich lächelte gequält.

„Ich bin nicht homophob…“, flüsterte ich tonlos.

„Na dann“, wiederholte er meinen Satz von vorhin, mein Lächeln leicht erwidernd, griff vorsichtig in meine Haare und zog mich sanft aber bestimmt zu sich hinunter.
 

Ich schloss instinktiv die Augen als meine Lippen seine berührten. Eine Welle von Gefühlen schwappte über mich hinweg und ließ mich wie von selbst die Lippen öffnen, als Sasukes Zunge leicht gegen diese stupste. Einen Moment später spürte ich auch schon seine Zunge in meinen Mund gleiten, meine spielerisch umstreichelnd. Hitze kochte in mir hoch, als ich seinem Auffordern nachging und ein kleiner Kampf zwischen uns entfachte.
 

Meine Wangen glühten und ich spürte, wie ich am ganzen Körper bebte, als unser Kuss immer inniger und leidenschaftlicher wurde. Sasuke löste seine Finger aus meinen Haaren, schlang seine Arme um mich und ich landete mit einem Ruck gänzlich auf ihm. Überrascht keuchte ich in unseren Kuss, ich spürte sein Herz wie wild an meine Brust schlagen, spürte seine kühle Haut an meiner erhitzten und mir wurde schwindelig vor Erregung.
 

Stürmisch drückte ich mich an ihn, gierig krallte ich mich in die dunklen Haare, haschte nach seinen Lippen und seiner Zunge, wollte mehr, unbedingt mehr davon. Ich löste meine Lippen keuchend von seinen, wanderte eilig über sein Kinn zu seinem Hals und biss in die zarte Haut, küsste sie, saugte an ihr. Ich hörte Sasukes schweren Atem, der mich nur weiter beflügelte. Nicht wissend, was ich tat und aus welchem Grund eigentlich, begann ich mit meinen Händen seine Seiten entlang zu streicheln. Mir war noch nie aufgefallen, was für glatte, makellose Haut Sasuke hatte. Meine tastenden Finger kribbelten, strichen immer wieder hungrig über diese so traumhaft sanfte Haut, während meine Lippen zu seinem Ohr strichen um dieses zu küssen. Sasuke keuchte unterdrückt auf, seine Fingernägel krallten sich in meine Schulterblätter und er lehnte den Kopf unruhig zurück in den Nacken, gab so nur noch mehr von seinem Hals preis. Ich drückte meine Lippen auf sein Ohr, küsste die weiche Haut hinter seinem Ohr und sog den Duft seiner Haare ein.
 

„Naruto“, keuchte Sasuke plötzlich meinen Namen und ich spürte seine Hände, die sich gegen meine Brust drückten und mich von ihm. Schwindelig vor Verlangen und irritiert ließ ich von ihm ab, stützte mich mit meinen Händen neben ihm ab und sah ihn benebelt und kopflos an. Seine Wangen waren gerötet und ich konnte mich nicht erinnern, dass er jemals schöner ausgesehen hatte.
 

„Lass uns… lass uns aufhören, okay?“, bat mich mein bester Freund leise und meine Augen weiteten sich erschüttert.

„Tut… tut mir leid! Oh Gott, scheiße, ich wollte nicht… fuck, ich dachte du würdest auch…“, stammelte ich in bestürzt.

„Schon gut“, unterbrach Sasuke mich und lächelte beruhigend. „Wir sollten schlafen.“

Ich nickte benebelt und glitt von ihm herunter.
 

Meine Hände zitterten als ich mir klar wurde, was ich gerade im Begriff zutun gewesen war. Hätte Sasuke mich nicht aufgehalten… ich hätte wirklich… scheiße. Fassungslos drehte ich ihm den Rücken zu, damit ich ihn nicht ansehen musste. Vermutlich würde ich mich nur wieder auf ihn stürzen. Ich fuhr mir mit einer Hand übers erhitzte Gesicht und berührte dabei meine Lippen, die vor wenigen Momenten noch gierig die des jungen Mannes hinter mir geküsst hatten. Die Lippen, von denen ich eigentlich dachte, dass sie wie der Rest von meinem Körper einzig und allein auf Mädchen standen. Und ich liebte die weibliche Anatomie, wirklich, ich war vermutlich einer ihrer größten Wertschätzer – also was zur HÖLLE hatte mich geritten als ich meinen durch und durch männlichen Freund derart angegraben hatte?
 

Auf einmal spürte ich Sasukes Arme, die sich von hinten um meinen Oberkörper schlangen und augenblicklich verkrampfte ich mich.

„Scheiße, Sasuke, ich weiß echt nicht was in mich gefahren ist! Es tut mir so leid!“, stieß ich panisch wieder hervor.

„Beruhig dich, Dobe, es ist ja nichts passiert“, hörte ich Sasukes dunkle, beruhigende Stimme direkt an meinem Ohr und schloss vor Gewissensbissen gequält die Augen, vor allem, weil sein heißer Atem diesmal mir eine Gänsehaut bereitete.

„Ich hätte das echt nicht tun dürfen“, klagte ich bang und spürte wie Sasukes Finger beruhigend an meinem Oberkörper auf und ab strichen. Nur empfand ich es in dem Moment für alles andere als beruhigend. Ich griff nach seinen Händen und hielt sie fest umklammert. Ich fühlte Sasukes Herzschlag direkt an meinem Rücken und versuchte mich auf das ruhige Pochen zu konzentrieren.

„Hör auf dir ein schlechtes Gewissen einzureden, Naruto. Es ist schon okay.“

„Ist es nicht! Fuck, Sasuke, ich weiß nicht was plötzlich mit mir los war!“ Ich kniff bestürzt die Lippen aufeinander.

Sasuke seufzte leise hinter mir. „Wohl auch schon lange kein Mädchen mehr gehabt, hm, Dobe?“

Ich musste widerwillig grinsen. „Das kann man wohl sagen…“, murmelte ich.

„Siehst du, so reagiert ein jugendlicher Körper auf Mangel eben“, beschwichtigte mich Sasuke weiter und mein Grinsen wurde ein wenig breiter. Wie nüchtern er das alles betrachten konnte.

„Muss wohl so sein“, nuschelte ich einfach nur, weil es die einzig rationale Erklärung war, die ich für mein Verhalten finden konnte.

Sasuke drückt meine Hände leicht. „Siehst du. Und jetzt lass uns pennen, Dobe.“

Ich nickte und löste seine Arme von mir. Ich wollte jetzt bestimmt nicht auch noch wie ein Mädchen umarmt werden, mein Selbstbild vom männlichen Womanizer litt so oder so gerade wie ein Hund. Ich drehte mich zu Sasuke um, der mit dem Kopf auf seinem angewinkelten Arm lag und tat es ihm gleich. Er schmunzelte mir beruhigend zu und ich grinste schief, noch immer ein wenig verlegen.

„Nacht, Dobe“, murmelte Sasuke noch bevor er die Augen schloss.

„Nacht, Teme“, erwiderte ich nuschelnd, bevor mir die Augenlider ebenfalls zufielen.
 

From now on there's a devil on my shoulder...
 

to be continued.
 


 

-
 


 

*Vollkoffer = österreichisch für Vollidiot ^^
 

Zugegeben, meine letzte große Schreibphase liegt mittlerweile auch schon ein paar Jahre zurück. ^^ Ich hab mich sehr bemüht, dass man das nicht zu sehr merkt, aber perfekt ist natürlich was anderes. ;)

Kommis mit Kritik, Anregungen, Tipps oder sonstigem würden mich natürlich sehr freuen! :)
 

Es ist noch ein zweites Kapitel geplant, derweil. ^^
 

Vielen Dank fürs Lesen! :)
 

Liebe Grüße,

Rockjunkie

... made me sick.

Lately I've been thinking of these crazy summer days

we were careless in a way we used to be

when we we're young, when we we're young.
 

Die Landschaft zog still an mir vorbei. Die Wälder hatten sich mittlerweile verfärbt und strahlten in alle erdenklichen Herbstfarben. Die letzten Sonnenstrahlen fielen auf die orangen Blätter und ließen sie feurig erglühen. Mein Blick fiel auf meine Armbanduhr. Bald würde ich da sein.
 

Gelangweilt zog ich mein Handy hervor und schrieb Kiba auf seine letzte SMS zurück, in der er sich über die wahnsinnig schwierige Klausur beklagte. Selbst Schuld, dachte ich bei mir, wenn man Bauingenieurswesen studiert. Ich grinste und antwortete mit dem von ihm übernommenen „epic fail“. Ich drückte mich ein wenig durch die äußerst spannenden Funktionen meines Mobiltelefons herum, öffnete schlussendlich den Ordner mit den Bildern und Videos und musste sofort schmunzeln. Die meisten der Videos waren pechschwarz und enthielten nur lautes, betrunkenes Rumgegröhle. Ja, ich war wahrlich ein klischeehaft oft feiernder Student.
 

Gähnend klickte ich mich durch eine Reihe von Bildern, auf der meist ich mit einem meiner Freunde und Freundinnen zu sehen war. Kurz musste ich auflachen, als ich zu einem Bild von Sakura und mir kam, wo wir beide wirklich ziemlich mies aussahen. Und Sakura sah eigentlich selten schlecht auf Fotos aus. Grinsend drückte ich weiter und war ein wenig überrascht, als ich das nächste Foto sah.
 

Es war wirklich schon ziemlich alt. Über zwei Jahre schon, um genau zu sein. Darauf waren Sasuke und ich zu sehen, wie wir in zwei Campingsesseln hockten, er lässig mit Sonnenbrille, ich peinlich mit riesigem Strohhut. Beide hatten wir eine Dose ziemlich billiges und ziemlich schlechtes Bier in der Hand. (Das ich übrigens noch immer sehr gerne trank. Das Geldbörserl eines Studenten war ziemlich begrenzt.) Ich musste lächeln. Ja, an dieses Festival konnte ich mich noch sehr gut erinnern. Wir hatten ziemlich Pech gehabt. Obwohl das Wetter anfangs verdammt gut gewesen war, hatte es am zweiten Tag auf einmal zugezogen und völlig überraschend aus Eimern zu schütten begonnen. Und wie Sasuke und ich uns mitten in der Nacht am Gelände verlaufen hatten – oder besser gesagt, ich mich, er hatte ja noch nicht gewusst, wo unser Zeltplatz gelegen hatte … wieder lachte ich laut auf, doch ein paar Sekunden später verging es mir schon wieder, als mir wieder einfiel, wo und vor allem wie wir diese regnerische Nacht dann verbracht hatten.
 

Mein Bauch zog sich zusammen. Wir hatten schlussendlich ein freies, herrenloses Zelt ergattert. In der ein einzelner Schlafsack gelegen hatte. Sasuke hatte sich zuerst geweigert, diesen auch nur zu berühren aber schließlich hatte ich ihn dann doch – mit Anspielung auf eine Gesundheit – überreden können, zu mir in den Schlafsack zu krabbeln.
 

Ja…

Ein tiefes Seufzen entwich mir. Dann hatten wir rumgemacht. Oder besser auch: ich hatte meinen besten Freund aufs derbste angegraben. Das war nicht mehr reines Necken gewesen, das war kein Knutschen-Probieren, nein, das war schon eine ganz andere Ebene gewesen. Vor allem, und diese Erkenntnis trieb mir noch immer die Röte ins Gesicht, hatte es mir gefallen. Vielleicht, weil es etwas neues, aufregendes gewesen war? Oder, wie Sasuke diesen Vorfall erklärte, weil wir beide anscheinend schon einen extremen Notstand gehabt hatten?
 

Ich kniff die Lippen zusammen. Es blieb Sasuke sei Dank beim Knutschen, obwohl ich ihn schon verdächtig gierig betatscht hatte. Und das, obwohl Sasuke bekannter weise weder Brüste noch breite Hüften hatte. Und wenn es nach mir gegangen wäre – und diese Erkenntnis machte mich nun auch schon seit zwei Jahren immer wieder verrückt und ließ mich ziemlich an mir zweifeln – ich hätte tatsächlich mit ihm geschlafen.
 

Jedes Mal, wenn ich darüber nachdachte, wartete ich auf den Würgreiz. Auf irgendein Ekelgefühl. Doch das einzige, was mir manchmal ein mulmiges Magengefühl bescherte, war die Tatsache, dass ich mich eben nicht nach kotzen fühlte und es als alles andere als eklig empfand, Sasuke zu küssen.
 

Sasuke und ich, wir haben über den „Vorfall“ eigentlich nicht mehr gesprochen. Der einzige blöde Kommentar, der mir am Tag darauf dazu einfiel war: „Na, da haben wir wohl beide ein bisschen zu viel getrunken, was, Sasuke?“ und er hatte mir lediglich einen genervten, völlig übermüdeten Blick geschenkt. Nach dem Festival hatte der letzte Prüfungsstress uns genug beschäftigt, danach war Sasuke wie jeden Sommer hauptsächlich mit seinem Bruder in der Welt herumgereist (sie konnten es sich ja leisten) und als die Schule wieder begonnen hatte, hatte auch schon unser Matura-Jahr gestartet. Natürlich, manchmal konnte ich mir dann dennoch eine blöde, zweideutige Bemerkung nicht verkneifen. Aber auch nur, weil ich nicht wollte, dass Sasuke auch nur im Geringsten ahnte, wie sehr mich diese verhängnisvolle Nacht beschäftigte. Ich dachte zu oft daran, dass ich es als Nichtigkeit abtun könnte, das war mir klar.
 

Sasuke verlor hingegen kein Wort über den sogenannten „Vorfall“. Auf meine Kommentare reagierte er mit der üblichen gelangweilten, abweisenden Miene. Er verkroch sich in der Bibliothek und streberte ununterbrochen um auch ja eine 1er-Matura in der Tasche zu haben. Wir sahen uns seltener. Und wenn ich es jetzt im Nachhinein betrachtete, würde ich fast sagen, er hatte sich ein wenig von mir abgewandt.
 

Schmerzlich stichelte diese Erkenntnis in meinem Brustkorb. War es vielleicht für ihn eklig gewesen? Ich musste ja zugeben, wirklich Rücksicht hatte ich nicht auf ihn genommen, so benebelt war ich gewesen. Aber… nein. Er hatte doch gesagt, ich solle ihn küssen!
 

Ich richtete mich in meinem bequemen Sessel wieder auf und schob mein Handy zurück in die Hosentasche. Nein, Ekel konnte es nicht gewesen sein, oder zumindest konnte er mir nicht die Schuld für das alles geben, zumindest nicht völlig alleine.
 

Sasuke hatte natürlich seine 1er-Matura geschafft. Mit doppelt- und dreifachen Sternchen, würde man in der 8. Klasse Gymnasium noch Sternchen vergeben. Die weibliche Lehrerschaft, auch wenn sie es nicht zugeben würde, hing ihm sowieso an den Lippen und der männliche Teil war beeindruckt von seiner Intelligenz. Natürlich beneidete ich ihn darum, dass er so eine Intelligenzbestie war und alles mit links schaffte, was er anpackte – aber das ging eben auch auf Kosten der Freizeit, und ich liebte meine Freizeit nun mal über alles.
 

Und nach der Matura sah ich auch nicht mehr allzu viel von Sasuke. Er wusste schon genau, was er wo studieren wollte – Jus, um später in die Kanzlei seines Vaters einzusteigen und zwar in einer 300 Kilometer entfernten Universitätsstadt. Ich schnaubte leise. Auf jeden Fall war er den Großteil des Sommers damit beschäftigt gewesen, sich dort eine Wohnung zu suchen.
 

Nun ja. Ich hatte ganz lässig begonnen in meiner Heimatstadt Sportwissenschaften zu studieren. Und ich konnte mit Stolz behaupten, dass es für mich auf der Uni besser lief, als in der Schule.
 

Auf jeden Fall bekam ich Sasuke, seit er weggezogen war, aus Gründen der Mobilitätsbeschränkung nicht mehr sonderlich oft zu Gesicht. Klar, wir chatteten und ab und zu rief ich ihn auch an, wenn mir langweilig war. Wenn er in der Stadt war um seine Eltern zu besuchen trafen wir uns auch und eigentlich war es dann auch immer lustig. Wie früher war es allerdings nicht. Wie vor diesem Vorfall. Sasuke war ein kleiner Eisprinz, ja, das wusste ich schon, aber mir gegenüber hatte er sich sehr wohl zwischenzeitlich geöffnet. Manchmal sogar eine kleine Schwäche eingestanden. Zeitweise war er richtig fürsorglich, freundlich und einfach ein guter Freund gewesen. Und ich wusste, dass ich hier eine Sonderstellung eingenommen hatte und deswegen schätzte ich es umso mehr und freute mich insgeheim jedes Mal wie ein kleines Kind.

Aber das passierte eben derzeit nicht mehr. Und so selten wie wir uns sahen, war es auch kein Wunder.
 

Deswegen hatte ich spontan Sasuke genervt und ihm in den Ohren gelegen, bis er schließlich gereizt eingewilligt hatte, dass ich ihn am letzten Ferienwochenende des Sommers besuchen könnte. Es schien ihm absolut nicht recht zu sein, er nörgelte etwas von Klausuren und Vorbereitungen, aber das war mir herzlich egal. Ich wollte meinen Sasuke sehen und notfalls fuhr ich dafür eben quer durchs Land. Und ich wollte endlich wissen, ob tatsächlich irgendetwas anders zwischen uns war.
 

Ich angelte mein Handy wieder hervor, checkte die Uhrzeit und schrieb eine SMS:
 

Bin in einer halben Stunde am Bahnhof. Ich hoff du wartest schon sehnsüchtig, Sasuke :p
 

Kurze Zeit später vibrierte es auch schon in meiner Hosentasche. Vorfreudig öffnete ich die SMS und erhielt meine erwartete Antwort.
 

Alles klar, Baka.
 

Ich grinste breit. Nein, er war tatsächlich immer noch irgendwo mein Sasuke.
 

-
 

Ungefähr vierzig Minuten später schlängelte ich mich durch die Menschenmassen die zur Rolltreppe strömten und reihte mich brav ein. Sasuke und ich hatten ausgemacht, dass er in der Bahnhofshalle warten würde. Als ich durch die Unterführung marschierte, bemerkte ich zum ersten Mal, wie schnell mein Herz klopfte. Ich war tatsächlich nervös, obwohl ich hier lediglich meinen ältesten und besten Freund besuchen wollte. Du spinnst, Naruto, versuchte ich mich selbst zu beschwichtigen und sprang die Stufen zur Bahnhofshalle hoch.
 

Obwohl viel los war, sah ich Sasuke sofort. Er lehnte gleich neben dem Eingang an der Wand, hatte seine Hände in den Hosentaschen einer ungewohnt lässigen, dunklen Jeans vergraben. Sein Blick war gedankenverloren auf die große Anzeige der kommenden und abfahrenden Züge geheftet. Er hatte sich verändert. Er war zwar in meinen Augen schon immer ziemlich cool gewesen, aber jetzt strahlte er eine Lässigkeit aus, die mir bis dato unbekannt war. Es war merkwürdig, wie sehr er sich von seiner Umgebung abhob. Er zog die Blicke der Leute, die an ihm vorbeiliefen unwillkürlich auf sich. Das war in unserer Heimatstadt nicht viel anders gewesen, aber in der fremden Umgebung fiel es mir nochmal deutlicher auf.
 

Ein vorbeieilender Passagier rammte mir unabsichtlich den Ellbogen ins Kreuz und schreckte mich aus meiner Trance auf, ich taumelte kurz, fing mich aber gleich wieder. Meine seltsamen Gedanken abschüttelnd und darauf schiebend, dass ich ihn ebenso lange nicht mehr gesehen hatte, schritt ich breit grinsend auf Sasuke zu.
 

„Sasuke!“

Er hob den Kopf und sah in meine Richtung, seine pechschwarzen Augen musterten mich und augenblicklich kam ich mir ein wenig blöd vor, weil ich mich immer noch wie ein 15-jähriger Teenager anzog – zu weite, zu gequält cool zerrissene Jeans, zu weite, mit bescheuerten Aufdrücken versehene T-Shirts und zu ausgelatschte Converse – eigentlich sah ich so aus, als käme ich gerade von einem Festival.
 

Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen und auf einmal hatte ich das Gefühl vor Glück, ihn wiederzusehen, platzen zu müssen. Lachend ließ ich meinen Rucksack von meiner Schulter rutschen und zog ihn stürmisch in eine feste Umarmung. Ich spürte wie er sich erst irritiert versteifte, ehe er ebenfalls seine Arme um mich legte. „Hei, Naruto.“
 

Breit grinsend drückte ich ihn noch mal an mich, ehe ich mich von ihm löste und ihm fröhlich ins Gesicht lachte. „Siehst ja immer noch ganz hübsch aus.“

Sasuke legte missbilligend den Kopf schief. „Du bist zu spät“, stellte er nüchtern mit einem Blick auf die große Bahnhofsuhr fest.

„Tut mir leid, ich hab dem Lokführer zwar gesagt, dass ein Uchiha auf mich wartet, aber er wollte trotzdem nicht angasen.“

Ich erntete ein leises Schnauben und hätte ihn am liebsten noch mal umarmt, so sehr hatte ich es vermisst.

„Idiot. Komm mit“, murrte er und stapfte los, ich packte meinen Rucksack und lief ihm nach.
 

Sasuke schritt zielstrebig die Straßen entlang und ich wuselte hinterher. Mittlerweile war der Himmel schon nachtblau und die Temperaturen angenehm warm. All meine Bedenken, dass ihn mein Besuch nerven könnte, wurden von seiner bloßen Anwesenheit hinweggefegt. Es war eine fantastische Idee gewesen, die vierstündige Zugfahrt auf mich zu nehmen. So und nicht anders wollte ich meinen letzten richtigen Ferientag verbringen! Überglücklich begann ich von meiner wahnsinnig aufregenden Zugfahrt zu erzählen. Ich berichtete von einem älteren Ehepärchen, die sich bei den seltenen, sinnlosen Sätzen die sie sich zu sagen hatten, fast anschreien mussten um sich zu verstehen, von schreienden Kleinkindern und einer Frau, die ihr ganzes Privatleben am Telefon mit einer Freundin bequatschte und ich nun gezwungenermaßen von ihrer Affäre mit ihrem Chef wusste. Ich gestikulierte, ich grinste, ich machte blöde Witze, über die hauptsächlich ich selbst lachte - kurzum: ich machte mich zum totalen Kasper, und es war es total wert, als ich das Schmunzeln auf seinen Lippen entdeckte.
 

„Du bist immer noch der gleiche Idiot, Naruto.“, unterbrach Sasuke mich als er mit seinem Schlüssel die Wohnungstür aufschloss und ich ließ die Arme sinken.

„Deswegen liebst du mich ja so“, lachte ich dann aber nur und drückte ihm übermütig einen Kuss auf die Wange.

„Lass das!“, zischte er augenblicklich und schob mich von sich weg. Er war immer noch die gleiche Kratzbürste, stellte ich mit einem Seufzen grinsend fest, während er die Tür öffnete.
 

„Sasuke?“, drang sofort eine helle Frauenstimme durch die Wohnung und einen Augenblick später stand auch schon eine rothaarige junge Frau, nur mit Hotpants und T-Shirt bekleidet vor uns und hielt mit mürrischem Gesichtsausdruck eine Packung Milch in der Hand. „Suigetsu hat schon wieder die Milch ausgesoffen und keine nachgekauft!“, klagte sie, während ich sie ein wenig verblüfft anstarrte. Wer war denn das? Sasukes Freundin vielleicht? Wieso hatte er mich nicht erzählt, dass er mit einem Mädchen zusammenwohnte?
 

Sasuke zuckte nur gelangweilt mit den Schultern. „Ist mir doch egal. Mach dir das mit ihm aus.“ Vermutlich also eher nicht seine Freundin.

Die Rothaarige schnaubte genervt. „Oh man, das ist sowas von nervig!“

In dem Moment ging die Tür rechts von ihr auf und ein junger, hellblonder Mann trat nur mit Handtuch bekleidet neben sie. „Reg dich nicht so auf, Karin, steht dir nicht“, neckte er sie und gab ihr einen Klaps auf den Po. Das Mädchen lief vor Wut feuerrot an. „Behalt deine ekelhaften Finger bei dir, du Perversling!“, schrie sie ihn zornig an, während der Typ nur belustigt auflachte.

„Karin! Hör auf so nervtötend zu kreischen und du, Suigetsu, hör auf sie ständig zu betatschen.“, unterbrach Sasuke sie mit gereiztem Unterton und die beiden verstummten sofort.
 

Ihre Augen wanderten nun zu mir, der das Schauspiel bis dato schweigsam und verblüfft betrachtet hatte.

„Wer ist denn das?“, fragte Karin und musterte mich missmutig.

„Äh…“, stammelte ich, von der plötzlichen Aufmerksamkeit überfordert.

„Das ist Naruto. Ich hab euch doch gesagt, dass er kommt.“, übernahm Sasuke, immer noch genervt.

„Achja, stimmt.“ Suigetsu kratzte sich am Hinterkopf, bevor er auflachte, auf mich zuschritt und mir die Hand hinhielt. „Hei, ich bin Suigetsu!“

Ich schlug ein und grinste schief. „Hallo. Naruto.“, wiederholte ich überflüssigerweise.

„Also kommt ihr beiden sicher auch zu der Party heute, oder?“, wandte sich Suigetsu an Sasuke, der knapp nickte.

„Party?“, warf ich erfreut ein.

„Ja. Und jetzt komm, ich zeig dir wo du pennst.“ Sasuke ging mit raschen Schritten vor und ich lief ihm wie ein kleines Hündchen nach, während Suigetsu breit grinste und Karin mich skeptisch taxierte. Irgendwie war mir die Braut ein wenig unheimlich.
 

-
 

Sasuke und ich trudelten gegen halb elf bei der Party ein, nachdem wir sein zugegeben recht luxuriöses Couchbett für mich hergerichtet hatten und ich ihn überreden konnte, zum Abendessen doch eine Pizza zu bestellen. Kaum hatten wir den Club betreten wurde Sasuke auch schon von allerhand Leuten begrüßt, aber er reagierte kaum und wenn nur desinteressiert. Zielstrebig steuerte er die Bar an, an der Suigetsu, Karin und ein ziemlicher Schrank von Typ mit knallorangen Haaren standen.

„Was willst du trinken?“, fragte Sasuke mich höflich, während er den Barkeeper herwinkte.

„Ähh, ein Bier erstmal“, brabbelte ich überfordert von den Eindrücken, die auch mich niederprasselten. Keine halbe Minute später hielt ich auch schon eine kalte Flasche in der Hand, während Sasuke an der Bar lehnend an seinem Whiskey on the rocks nippte und Karin, die an seinem Arm hing und ihm irgendwelches Zeug ins Ohr flüsterte, wenig Beachtung schenkte.

„Na, Naruto, erzähl mal, war Sasuke immer schon so ein kleine Womanizer?“, fragte Suigetsu mich gut gelaunt.

Ich lachte. „Ohja, und daran hat sich anscheinend nichts geändert…“
 

Suigetsu stellte sich als amüsante Gesellschaft heraus. Von ihm erfuhr ich in den paar Stunden, die wir an der Bar verbrachten mehr von Sasukes neuem Leben, als er mir vermutlich jemals erzählt hätte. Sasuke war nach wie vor ein ziemlicher Streber, allerdings schien er inzwischen auch gute Partys ziemlich zu wertschätzen. Dass er nicht mehr unter den Argusaugen seines Vaters lebte, schien ihm offensichtlich gut zu tun.

„Naaa, und ich sag’s dir, er könnt ja jeeede Woche ne andre im Bett haben – ach was redich – jede Nacht! Aber er’s so wääählerisch… ich mein wenn mich Karin ständig so angraben würd, ich würd die ja nie mehr aus’m Bett lassn…“, lallte mir Suigetsu leidend nach einer Reihe Tequila-Shots zu. Mittlerweile tanzten vor meinen Augen auch bunte, verschwommene Farben. Wo Sasuke abgeblieben war, wusste ich überhaupt nicht mehr.

Ich stieß mit Suigetsu an, leerte den nächsten Shot und biss in die Orange.

„Hatta was mit ihr ghabt, der Karin?“, fragte ich Suigetsu. Meine Zunge war mittlerweile ebenfalls ziemlich schwer.

„Jaaa, ein paar Mal… aber so richtig Interesse hatta denkich ned… dabei is die Frau echt rundum perfekt…“ Naja.

Ich gluckste belustigt. „Nah, vielleicht solltest sie auch mal blöd anpampen, dann läuftse dir bestimmt auch nach.“

Suigetsu rutschte fast der Ellbogen weg, den er auf die Theke abgestützt hatte und sah mich bewundernd an. „Keine schlechte Idee, Mann. Das Weib scheint voll auf diese Tour abzufahren…“

„Eben…“ Mittlerweile hatten wir uns ein paar Barhocker ergattert und die leeren Gläser stapelten sich vor uns auf. Suigetsu war wirklich eine äußerst angenehme Gesellschaft.
 

„Ah, da isser ja, unser Prinz“, ließ Suigetsu einen Moment später verlauten und ich sah auf. Sasuke schlängelte sich gerade wieder zu uns durch, der orangehaarige Schrank folgte ihm wie ein Bodyguard.

„Naaa, Sasuke, altes Haus, bist ja noch immer so ein alter Streber, hab ich gehört“, lallte ich ihm auch schon lachend entgegen und Sasuke verzog missbilligend das Gesicht, da ich ihm offensichtlich geradewegs meine Alkoholfahne in die Nase gepustet hatte.

„Boah, Dobe, du solltest mal ne Pause machen“, brummte er mich an.

„Booaaah, Teme, du solltest mal anfangen!“, lachte ich laut und schlug mit der flachen Hand auf den Tresen. Der Barkeeper warf mir einen skeptischen Blick zu, doch ich grinste nur vergnügt.

„Ehrlich Mann, du kannst meinen Shot haben, ich muss dringend schiffen“, stimmte Suigetsu mir zu und schob Sasuke seinen Shot zu, rutschte vom Hocker und taumelte in die Menge.

„Na dann, prost, Bruder!“, stieß ich mit Sasuke an, doch er zog mir meinen Shot aus der Hand und leerte beide hintereinander. Voller trunkener Bewunderung sah ich ihm dabei zu.

„Mach ne Pause, Naruto, ernsthaft.“, wies er mich schließlich seufzend an und ich hob abwehrend und übertrieben respektvoll die Hände.

„Suuu Befehl, Captain!“
 

Sekunden später drückte mir Sasuke auch schon ein Glas Wasser in die Hand. Ja, das war mein fürsorglicher Sasuske. Grinsend betrachtete ich ihn, als er neben mir an der Bar lehnte und seinen Blick über die Menge schweifen ließ. Die Hitze im Club ließ ihn auch nicht unberührt. Kleine Schweißperlen hatten sich auf seinen Schläfen gebildet und ich betrachtete fasziniert, wie einer dieser Tropfen über seine Wangen lief, den Hals hinunterglitt und von der kleinen Mulde über seinem Schlüsselbein aufgefangen wurde. Ich erwischte mich bei der Vorstellung, diesen kleinen Tropfen von seinem Körper zu küssen und schüttelte verwirrt den Kopf, klammerte mich an mein Wasserglas. Ich hatte wirklich zu viel getrunken. Definitiv.
 

„Ich glaub, ich brauch mal frische Luft“, nuschelte ich und rutschte ebenfalls vom Barhocker, stolperte Richtung Ausgang. Ich taumelte am Türsteher vorbei, der gerade mit zwei offensichtlich minderjährigen Mädchen diskutierte und ließ mich ein paar Meter vom Club entfernt auf eine niedrige Backsteinmauer sinken. Kalte Luft streichelte mein verschwitztes Gesicht und ich atmete den Sauerstoff tief in meine Lungen. Mein T-Shirt klebte unangenehm an meinem verschwitzten Körper und ich fuhr mir durch die Haare, stützte danach die Unterarme auf meinen Oberschenkeln ab und versuchte ein wenig auszunüchtern.
 

Minutenlang saß ich stumm da. Meine Gedanken schweiften wieder zu Sasuke ab. Erst jetzt, wo ich ihn wiedersah und alles wieder völlig normal schien, merkte ich, wie entsetzlich er mir abging. Seine kleinen, freundschaftlichen Gesten bedeuteten mir immer noch die Welt. Ich grinste verschwommen. Auch wenn er jeden um sich herum gern auf Distanz hielt, ich hatte im Laufe der Zeit gelernt, dass er nicht so unbeteiligt war, wie er sich gern gab. Trotzdem. Sasuke lebte jetzt über vier Zugstunden entfernt und mir fehlten seine Sticheleien, seine Beleidigungen schmerzlich. Überhaupt, er ging mir einfach furchtbar ab. Und dass die Befürchtung, die ich gehabt hatte, dass er mich seit diesem bescheuerten Festival mied, sich anscheinend nicht bewahrheitet hatte, stimmte mich erleichtert. Sasuke verhielt sich eigentlich wie immer, auch wenn er weniger mürrisch und weniger schnell gereizt war. Er war einfach relaxter. Es schien ihm gut zu gehen. Und es war wirklich unfair von mir gewesen, zu denken, er hätte sich mich gemieden. Sein Umzug hatte bestimmt nichts mit mir zu tun gehabt. Zweifellos waren es wirklich die Gründe gewesen, die er mir immer genannt hatte: die fantastische Universität und die Aussicht darauf, nicht mehr unter der unmittelbaren Kontrolle seiner Familie zu stehen. Nein, es war definitiv und eindeutig alles so wie immer! Fröhlich über meine neue oder auch nur gefestigte Erkenntnis sprang ich motiviert auf, taumelte kurz und hielt mich rasch an der Backsteinmauer fest. Mit einem Blick zum Clubeingang stellte ich erleichtert fest, dass mir dieses kleine Ungeschick außerhalb der Sichtweite des Türstehers geschehen war. Reiß dich zusammen, Uzumaki!, wies ich mich selbst an und straffte meine Schultern.
 

Ich verzog das Gesicht als mir die stickige Clubluft wieder entgegenschlug, atmete notdürftig eine Ladung Stickstoff ein, bevor ich begann mich zur Bar durchzuschlängeln. Als sie in meinem Blickfeld auftauchte, blieb ich überrascht stehen. Sasuke stand an der Bar, zu seiner rechten hing wieder Karin – was nicht weiter verwunderlich war – doch links neben ihm saß auf einem Barhocker ein blonder Typ, den Ellbogen am Tresen abgestützt. Mit seiner freien Hand rührte er mit dem Strohhalm in seinem Cocktailglas herum, während er Sasuke irgendwie seltsam anlächelte. Er war braungebrannt, trug ein ärmelloses rotes Shirt und hatte ein schwarzes Tuch um seine Stirn gebunden. Sasuke unterhielt sich mit ihm, machte anscheinend gerade irgendeine amüsante Aussage, denn der Typ lachte auf einmal auf und schlug ihm mit der Hand spielerisch leicht gegen die Schulter. Sasuke grinste.
 

In meinem Bauch schien sich auf einmal ein riesiges Loch aufgetan zu haben. Verstört betrachtete ich die Szene vor mir, wie Sasuke mit diesem Typen scherzte und wie dieser Typ ihn offensichtlich und ziemlich unverschämt anschwulte und Sasuke schien nichts dagegen zu haben, nein, er schien sogar Spaß zu haben…
 

Und völlig unerwartet vernahm ich auf einmal ein seltsames Gefühl in dem Loch in meinem Bauch, das eigentlich nur mit einem einzigen Wort beschrieben werden konnte: Eifersucht. Beißende, nagende Eifersucht.
 


 

-
 


 

Zuerst einmal vielen Dank für die Favos & lieben Dank, Sora, für das Kommi! (:
 

Zugegeben, ich hab mir mit dem Kapitel furchtbar schwer getan! Es gibt vier verschiedene Versionen aus unterschiedlichen Perspektiven davon, aber es will nicht besser werden und ich hoffe einfach, dass ich es mit dem nächsten Kapitel entschädigen kann! :/ Es ist alles viel länger als geplant geworden und ich wollte jetzt kein zehntausend Wörter-Kapitel reinhauen, deswegen hab ich's doch noch aufgeteilt ^^'

Und es tut mir leid, dass so wenig "passiert" und so viel Vergangenes aus Narutos Gedanken erzählt wird - das nächste (und hoffentlich letzte) Kapitel ist dann wieder aktiver! ^^
 

Kritik, Anregungen und sonstiges sind natürlich nach wie vor gern gesehen! (:
 

Vielen Dank für's Lesen!
 

Liebe Grüße,

Rockjunkie
 

PS: Titel & Songzeile © Negative

It's like I'm walking down your street again...

... at seventeen.
 

These teenage years, no they don't last

These teenage lips, they speak too fast
 

„Naaaa, Narutooo!“ Eine Hand patschte auf meine Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen. Neben mir stand Suigetsu und grinste fröhlich. „Komm mal mit, ich hab uns ein paar Mädels besorgt!“

Er packte mich am Arm und zerrte mich ohne zu fragen ein paar Meter weiter, wo zwei zugegeben ziemlich hübsche Mädchen standen und uns interessiert anlächelten. Suigetsu begann sofort mit der Braunhaarigen der beiden zu flirten, während deren Freundin versuchte ein Gespräch mit mir aufzubauen. Doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder glitt mein Blick über ihre Schulter zur Bar, wo Sasuke sich immer noch angeregt mit dem blonden Typen unterhielt. Dabei war das doch mein Part, Sasuke zum Lachen zu bringen, ich war der Vollidiot, mit dem er sich abgab! Und nicht irgendein dahergelaufener blonder, blauäugiger Jüngling, der ihm schöne Augen machte und verboten oft betatschte!

Ich schaffte es einfach nicht, dem Mädchen zuzuhören. Sobald ich meine Aufmerksamkeit auf sie lenkte, fielen mir nur mehr ihre schwarzen Haare auf und ich musste erst wieder an Sasuke denken. Als sich eine große Gruppe direkt in mein Sichtfeld stellte, packte ich das Mädel mit einem „du willst doch bestimmt was trinken?“, und schleifte sie zur Bar, einige Meter von Sasuke entfernt. Ich lud sie auf einen Cocktail ein, während ich selbst immer exotischere Drinks in mich hinein leerte. Mein glasiger Blick war starr an ihr vorbei auf Sasuke gerichtet, ich konnte seine Augen glühen sehen, während er diesen blonden Schleimer unverwandt ansah. Das Mädchen vor mir wurde immer leiser und schweigsamer, doch ich beachtete sie kaum. Irgendwann verstummte sie gänzlich. Als Suigetsu und die Braunhaarige wieder bei uns auftauchten, murmelte sie ihrer Freundin etwas zu, die sich mit wehmütigen Grinsen von Suigetsu verabschiedete und im Trubel verschwand.
 

Suigetsu sah ihr fassungslos nach und schlug mir erbost mit der Faust auf die Schulter.

„Du Idiot! Was hat dir denn bitte an der nicht gefallen, hä?“, pflaumte er mich an.

Ich blinzelte überrascht zu ihm. Sein Gesicht verschwamm vor meinen Augen.

„Pah, mir gehen diese Weiba mit ihrem blöden Gelabere einfach nur aufn Sack…“, lallte ich und machte eine wegwerfende Bewegung, die mich fast zu Boden riss.

Suigetsu fing mich ab und stützte mich.

„Gott, du bist ja komplett dicht.“, stellte er kopfschüttelnd fest. „Ich sag Sasuke, dass er dich heimbringen soll. Deine Party ist eindeutig gelaufen“, Seufzend verschwand er und ließ mich mit nichts anderem als meinem Glas zurück, an dem ich mich nun festhielt und hoffte, die Schwerkraft würde mich nicht wieder zur Seite reißen.
 

Ein vergnügtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen als ich Suigetsu mit Sasuke im Schlepptau zurückkommen sah und ich streckte mein Hand nach meinem schwarzhaarigen Freund aus.

„Deine Haare sin voll schön“, brabbelte ich wirr und griff nach einer seiner Haarsträhnen. Sasuke fing seufzend meine Hand ab und zog mich vom Barhocker.

„Boah Naruto, du weißt echt nie wann du aufhören sollst…“

„Soll ich dir helfen?“, bot Suigetsu an, während Sasuke meinen Arm um seine Schultern zog und seinen eigenen stützend um meine Hüfte legte. Freudig betrachtete ich ihn grinsend. Ich hatte eindeutig den schönsten besten Freund der Welt. Daran gab es keinen Zweifel.

„Nein, ist nicht nötig. Deine neue Flamme sitzt übrigens hinten im Raucherbereich, du könntest ihr nochmal gute Nacht sagen.“ Suigetsus Gesicht erhellte sich augenblicklich.

„Danke, Mann! Nacht, Naruto!“, rief er noch und verschwand wieder.

Sasuke schleifte mich währenddessen die Bar entlang, ich ließ mich glücklich von ihm ziehen und sah erst wieder auf, als er plötzlich innehielt. Natürlich. Vor mir stand das blonde Ekelpaket, das Sasuke breit anlächelte.

„Ich muss den Suffkopf heimbringen. Wir sehen uns nächste Woche“, verabschiedete Sasuke sich und der Schleimer wagte es tatsächlich, seinen Arm zu betatschen.

„Schade. Aber komm gut heim“, lächelte er schmierig. Aus meinen Augen mussten Blitze schießen.

„Jaa, viel Spaß noch allein, du Pisser“, pöbelte ich ihn lallend an. Sasuke stöhnte entnervt auf, grummelte ein „Sorry“ zu dem verblüfften Ekelpaket und zerrte mich nach draußen.
 

„Kannst du nicht einmal dein Maul halten?“, pampte er mich genervt an, als wir den stickigen Club verlassen hatten.

„‘S war ja nur ein Scheeerzss…“, brabbelte ich betrunken und stolperte beinahe über meine eigenen Füße, als wir die Straße entlanggingen.

„Du solltest echt nicht so viel saufen, Naruto.“

„Hmm…“

Sasuke schleifte mich schweigend weiter, während ich vollends damit beschäftigt war, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Der Weg kam mir unendlich weit vor. Die kalte Nachtluft weckte meine müden Geister wieder ein wenig. Aber auf das hätte ich gut und gerne verzichten können, denn anstatt loser Fetzen bildeten sich langsam wieder vollständige Gedanken. Sasuke schien sauer, so viel kapierte ich sogar in dem Zustand noch. War es wirklich so furchtbar für ihn, dass wegen mir sein Abend frühzeitig zu Ende war? Ich hatte das ganze doch auch nicht so geplant gehabt…
 

„Ich kann wieder selbst laufen...", murmelte ich irgendwann in unser gefühlte Stunden andauerndes Schweigen hinein und Sasuke ließ mich los. Ich stolperte kurz, fing mich aber gleich wieder. Ich wollte nicht, dass er mich stützte. Ich wollte gerade überhaupt keine Hilfe von ihm oder mir auch nur irgendwie eingestehen, dass ich überhaupt irgendwas von ihm brauchte.

Aber nachdem er seinen Arm von meiner Seite genommen hatte, vermisste ich das Gefühl augenblicklich. Wehmütig trottete ich hinter ihn her. Ich vermisste ihn unglaublich. Dass er nur zwei Schritte vor mir ging, machte alles noch viel schlimmer.
 

Wieso war er weggezogen? Ohne mit der Wimper zu zucken hatte er mich einfach zurückgelassen. Dabei hätte er doch einfach Jus in unserer Heimatstadt studieren können! Natürlich hatte ich ihm nicht nachgeheult, ein Uzumaki heulte doch keinem Uchiha hinterher. Aber insgeheim hatte es mich schon gequält. Wie konnte er so einfach auf all das verzichten, was wir miteinander erlebt hatten? Was unsere komische, verworrene, unausgeglichene Freundschaft ausmachte? Er hatte hier Anschluss gefunden, aber er würde überall Anschluss finden. Seine WG-Freunde und der orange Riese… und nicht zuletzt, dieser blonde Typ in der Bar. Der blonde Typ… augenblicklich hatte ich das Bedürfnis zu kotzen. Ich war vielleicht nicht der hellste, aber dass der Typ mir irgendwie ähnlich sah, bemerkte ja sogar ich! Quälend schlich sich die Erkenntnis in mein Herz. Wie konnte er mich einfach so dreist ersetzen? Und warum schäkerte er mit dieser Schwuchtel herum, wieso ließ er sich von diesem Widerling so penetrant anschwulen, in aller Öffentlichkeit?!
 

„Naruto!“

Ohne es bemerkt zu haben, war ich stehen geblieben. In meinem Kopf hallte noch immer der dröhnende Bass des Clubs nach und meine Gedanken mischten sich giftig zu einer explosiven Mischung hinzu.
 

„Wieso säufst du auch so viel, Dobe?!“, fuhr Sasuke mich schließlich gereizt an, als ich nicht reagierte und warf mir einen so genervten Blick zu, der einen totalen Kurzschluss bei mir auslöste. Mit zwei, drei langen Schritten war ich bei ihm und packte ihn am Kragen, schüttelte ihn. Ich bekam nur entfernt mit, wie sich Sasukes Augen entsetzt weiteten, während ich mich völlig verzweifelt in den Stoff krallte.

„Wie kannst du mich einfach ersetzen? Teme!“, schrie ich völlig außer mir, rüttelte an Sasukes Shirt. „Wie kannst du einfach wegziehen und mich allein lassen?! Du verdammter Egoist! Du verdammter, scheiß egozentrischer Mistkerl! Dir ist doch alles komplett egal, Hauptsache du, immer nur du! Du hast wohl keinen einzigen Gedanken an mich verschwendet, warum solltest du auch, für dich läuft’s ja perfekt! Und dann schwulst du auch noch mit diesem ekelhaften Typ herum, der seine schmutzigen Finger kaum bei sich lassen konnte-“

„Halt’s Maul.“, unterbrach mich Sasukes Stimme auf einmal eiskalt und ich erstarrte, registrierte erst jetzt seinen vollkommen abweisenden, distanzierten Blick.
 

Verdattert lockerte sich mein Griff um seinen Kragen und mit einer unwirschen Bewegung schlug er meine Hand fort. Er wandte sich augenblicklich ab und seine Schritte hallten in der dunklen Gasse wider, als er wortlos einfach weiterging.
 

Fassungslos sah ich ihm nach. Er haute einfach ab? Ignorierte einfach alles, was ich ihm soeben an den Kopf geworfen hatte? Ich war ihm anscheinend tatsächlich völlig gleich. Erschüttert schüttelte ich den Kopf. Es war doch unglaublich!
 

„Du Scheißkerl! Was soll das?!“, brüllte ich ihm nach, ballte erneut meine Hände zu Fäusten. Meine Zähne knirschten vor Wut.
 

Sasuke blieb stehen und ich konnte förmlich sehen, wie seine Schultern sich anspannten. Sekunden verstrichen, in denen nur mein keuchender Atem zu hören war, dann wirbelte er auf einmal herum, das Gesicht wutverzerrt.
 

„Du bist doch an allem schuld!“, spie er mit entgegen und entsetzt taumelte ich einen Schritt zurück.

„W-was…?“, stammelte ich überrascht.

Sasukes Schultern bebten vor Zorn, ehe er wieder losbrüllte: „Du bist doch das egoistische Arschloch von uns beiden! Der hirnlose Idiot, der sich ohne nachzudenken und nachzufragen einfach das nimmt, was er gerne hätte! Und sich danach noch wie ein viel größer Idiot aufführt, sofern da überhaupt eine Steigerung möglich war!“
 

Mein Hals wurde trocken. Ich öffnete den Mund, wollte fragen, was ich ihm angetan hatte, doch da sickerte die Erkenntnis auch schon schonungslos in mein betrunkenes Bewusstsein. Er sprach von dem Festival. Er sprach von dieser einen Nacht in dem fremden Zelt. Er sprach von diesem Kuss und allem was davor und danach kam.
 

Starr stand ich da, während ich langsam begriff, dass die Tragweite meiner Handlung vielleicht größer war, als ich mir zuerst gedacht hatte. Du Dummkopf. Du elender Dummkopf. Ich schluckte.
 

„Es… es tut mir so leid, Sasuke, ich – ich wollte wirklich nicht…“, stotterte ich hilflos, doch wieder unterbrach er mich.

„Spar’s dir.“ Sein Blick war abweisend und seine Stimme noch schneidender und kälter, doch ich hörte den verletzten Unterton heraus.
 

Wieder öffnete ich den Mund, obwohl ich auch noch nicht genau wusste, was ich sagen wollte – Hauptsache irgendwas – doch bevor auch nur ein Wort meine Lippen verlassen konnte, hatte er sich schon wieder von mir abgewandt. Er ging rasch, schnell, fast flüchtend und ich spürte ein schmerzhaftes Ziehen in meiner Brust. Er flüchtete vor mir.

Überstürzt lief ich ihm nach, kopflos und ohne nachzudenken – so wie er es gerade nicht wollte, doch ich konnte nicht anders. Ich schlang meine Arme von hinten um seinen Oberkörper, drückte ihn fest an mich, spürte den Stoff seines warmen T-Shirts unter meinen zitternden Händen. Angsterfüllt krallte ich mich an ihn, rechnete jeden Moment damit, dass er mich von sich stieß, ja, ich erwartete es eigentlich. Und trotzdem konnte ich es nicht lassen, ich konnte ihn einfach nicht gehen lassen.
 

Mir war noch nicht ganz klar, warum Sasuke dieser Vorfall so quälte. Aber allein die Tatsache, dass er es tat, schmerzte unglaublich. Wie anklagend sein Blick gewesen war. Er beschuldigte mich, er warf mir meine elende Unbedachtheit vor und das nur zu recht. Ich hatte tatsächlich keine Sekunde daran gedacht, wie es ihm nach dieser Sache eigentlich ergangen war. Ich hatte mich einzig und allein mit mir beschäftigt und damit, wie peinlich mir das Ganze gewesen war. Und ich hatte blöde Kommentare gerissen. Aber keinen einzigen Moment hatte ich dabei an ihn gedacht.
 

Ich vergrub mein Gesicht in den schwarzen Haaren vor mir und kniff die Augen fest zusammen. Sasukes Körper war angespannt und regungslos, seine Hände zu Fäusten geballt und sein Kopf leicht nach unten geneigt. Nur seine Arme bebten ein wenig, sein Atem ging stockend. Und es tat mir unendlich weh zu wissen, dass ich daran schuld war.
 

„Bitte entschuldige…“, hauchte ich nach Verzeihung heischend. Sasuke versteifte sich weiter in meinen Armen und es zerriss mich fast.

Ich ließ meine Arme wieder sinken. Ich durfte, konnte und vor allem wollte ich ihn nicht schon wieder bedrängen. Sasuke stand noch immer dicht vor mir und ich betrachtete ihn flehend. Flehend, dass er mir bitte verzeihen möge.
 

Langsam regte er sich wieder und mein Herz klopfte schnell, als er sich zu mir umdrehte. Seine Augen ruhten auf meinem Gesicht, er sah unsicher aus und ich konnte erkennen, dass er litt. Mein Bauch krampfte sich zusammen.

„Naruto…“, murmelte er leise, schien nach Worten zu suchen und legte schließlich eine Hand auf meine Schulter. Die Geste ließ mein Herz erleichtert höher schlagen und ich sah ihn hoffnungsvoll an.

„Wir sollten heim“, flüsterte er schließlich nur, doch sein Gesicht hatte etwas von der Anspannung verloren, entlastete meine Schultern dadurch um Tonnen.

Ich nickte leicht, lächelte zaghaft und konnte den Ansatz eines Lächelns auf seinen Lippen ausmachen.
 

Zögernd setzten wir uns nun beide wieder in Bewegung. Mein Kopf schmerzte ob der vielen neuen Informationen, die in den letzten Minuten zu Tage gekommen war. Ich war tatsächlich ein absolut hirnloser Idiot gewesen. Oh Gott, ich war so unglaublich dumm gewesen.
 

Ich sah vorsichtig zu Sasuke, der neben mir die ausgestorbenen Straßen entlang ging. Seine Augen waren von seinen dunklen Haaren verdeckt. Mein Blick wanderte seinen Arm entlang tiefer zu seiner blassen Hand. Und auf einmal spürte ich das irrsinnige Bedürfnis, diese zu halten. Ich biss mir nervös auf die Lippe. Sasuke würde das bestimmt nicht wollen. Die Idee war bescheuert. Niemals würde er das zulassen und allein dass ich darüber nachdachte…

„Was ist?“, hörte ich dann plötzlich die Stimme meines besten Freundes und realisierte überrascht, dass ich ihn die ganze Zeit über angestarrt hatte.

„Ähhh…“, stammelte ich überfordert, suchte nach einer Ausrede, doch so recht wollte mir keine einfallen. Sasukes Augenbrauen zogen sich missbilligend zusammen.

„Ich… ähm… darf ich vielleicht deine… deine Hand halten?“, brabbelte ich schließlich überhastet und kaum verständlich hervor. Sasuke hob die Augenbrauen.

Meine Wangen brannten vor Scham. „Tut mir leid, war ne blöde Idee“, murmelte ich rasch und sah wieder auf den Asphalt vor mir. Was war ich nur für ein peinlicher Trottel.
 

Doch dann spürte ich kühle, schlanke Finger die sich um meine Hand schlangen. Mein Herz schien meinem Brustkorb entfliehen zu wollen. Sehnsüchtig umfasste ich seine Hand und drückte sie sachte. Schwindel, der bestimmt nicht vom Alkohol kam, erfasste mich plötzlich. Ein glückliches Lächeln legte sich auf meine Lippen, während wir durch die menschenleeren, nur vom orangen Licht der Laternen erhellten Straßen zurück in seine Wohnung schlenderten.
 


 

-
 


 

Ich konnte nicht schlafen.

Sasukes Atem neben mir ging ruhig und gleichmäßig, seine verkrampften Schultern hatten sich entspannt und er schien schon tief und fest zu schlafen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass er mich neben sich schlafen ließ. Ich hätte für meine Frage eher eine Ohrfeige erwartet aber so oder so schien ich doch nicht so viel über Sasuke zu wissen, wie ich manchmal glaubte.
 

Mein Kopf lag auf meinem angewinkelten Arm und ich beobachtete, wie Sasukes Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte. Wenn er schlief, wirkte er auf einmal so verletzlich, dass ich ihn am liebsten sofort in die Arme geschlossen und vor der ganzen Welt beschützt hätte. Wie schnulzig. Und trotzdem konnte ich mich noch gut an eine Situation erinnern, in der ich ein Teil dieser Scheißwelt gewesen war.
 

Hilflos biss ich mir auf die Lippe. Dabei hatte ich doch schon damals geahnt, dass irgendetwas seltsam anders an dieser ganzen blöden Sache gewesen war. Ich hatte es doch im Moment genau gewusst. Aber am nächsten Tag… es war mir einfach so unglaublich peinlich gewesen, wie ich mich aufgeführt hatte. Wer knutschte denn seinen besten Freund dermaßen ab? Und aus lauter Scham hatte ich diese ganze Sache einfach zu einer kompletten Nichtigkeit heruntergespielt, die es nicht weiter wert war, sie zu beachten.
 

„Es tut mir so leid, Sasuke“, flüsterte ich meinem schlafenden Freund zu und strich entschuldigend mit den Fingern leicht über seinen nackten Unterarm. Und dann hörte ich auf einmal Regentropfen leise gegen das gekippte Fenster klatschen.
 

Es war wie damals. Aber diesmal würde ich alles richtig machen. Ich hätte Sasuke so gern an mich gezogen, doch ich riss mich zusammen. Allein, dass er es zuließ, dass ich neben ihm lag, stimmte mich unglaublich erleichtert. Ich kuschelte mich in die Bettdecke und sah zu meinem besten Freund.
 

Und aus heiterem Himmel musste ich auf einmal wieder an den blonden Typen an der Bar denken und mein Gesicht verfinsterte sich augenblicklich. Und es war mir glasklar, dass der Sasuke nur verletzen würde. Allein wie er ihn betatscht hatte… Ich schloss die Augen und holte tief Luft, um mich zu beruhigen. Sasuke war zwar sonst auch nicht so dumm, dass er sich auf irgendwelche Idioten einließ… allerdings war ich genauso ein Idiot und auf mich hatte er sich schließlich auch eingelassen. Aber im Gegensatz zu diesem schmierigen Jammerlappen bedeutete Sasuke mir die Welt, auch wenn ich anscheinend zu oft zu blöd war, um das zu kapieren.
 

Ich öffnete die Augen wieder und sah ihn an. Fast geräuschlos hob ich meinen Arm und strich leicht über die weichen, schwarzen Haare. Sasuke seufzte leise im Schlaf und ich bekam eine Gänsehaut.
 

Dann übermannte mich die Müdigkeit und mir fielen die Augenlieder wieder zu. Ich vernahm nur noch Sasukes regelmäßigen Atem und das leise Prasseln der Regentropfen und obwohl ich langsam in den Halbschlaf überdämmerte, wusste ich auf einmal klarer wie nie zuvor, dass ich ihn unmöglich verlieren konnte, weil mir nichts auf der Welt wichtiger war als er.
 


 

-
 


 

Als ich erwachte, wusste ich instinktiv, dass es noch früher morgen war. Von den Straßen draußen drang kaum Lärm herein. Kein Wunder, es war ja auch Sonntag. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte sich mein ganzes Hirn in tonnenschweren Beton umgewandelt. Ich drehte mich und verzog ob der Bewegung schmerzvoll das Gesicht. Vorsichtig blinzelte ich. Die noch tief stehende Morgensonne blendete mich und ich hob schützend einen Arm vor mein Gesicht.
 

Erst dann entdeckte ich, dass Sasuke nicht mehr hier war. Erstaunt richtete ich mich auf. Neben dem Bett stand eine große Wasserflasche und eine Packung Aspirin. Ein schiefes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und mir wurde warm, als ich assoziierte, dass Sasuke wohl gleich nach dem Aufstehen an mich gedacht haben musste. Dankbar griff ich nach beidem, spülte mir zwei der kleinen Tabletten hinunter und ließ mich dann völlig erschöpft zurück ins Bett sinken, um abzuwarten, bis die Kopfschmerzen halbwegs vergingen.
 

Ein paar Minuten später hörte ich, wie sich die Tür leise öffnete und nackte Füße über den Boden gingen. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und sah Sasuke, bereits vollständig mit Hose und T-Shirt bekleidet und sich mit einem Handtuch über die nassen Haare rubbelnd. Er schien meinen Blick nicht zu bemerken, während er das Handtuch schließlich über den Stuhl an seinem Schreibtisch hängte und nach einem kleinen Päckchen griff, in dem ich Zigaretten vermutete. Er schob sich die immer noch feuchten Haare zurück und öffnete dann bemüht leise die Balkontür, bevor er ins Freie trat.
 

Unwillkürlich hatte sich ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen und ich ortete in meinem Magen ein seltsam friedliches und doch merkwürdig aufregendes Gefühl. Und bevor ich weiter darüber nachdachte schwang ich mich auch schon aus dem Bett und tappte in Richtung Balkon. Es gab an diesem Tag nur noch eine einzige Sache, die ich tun wollte. Frische, kühle Luft empfing mich und ein paar warme Sonnenstrahlen strichen über meinen noch unbekleideten Oberkörper. Sasuke stand am Geländer und wandte sich überrascht um, als ich auf die kalten Betonfliesen trat.

„Guten Morgen“, grinste ich ihn gut gelaunt an.

„Morgen“, murmelte er leise, lächelte aber.

„Ich dachte du rauchst nicht mehr?“, fragte ich mit einem Blick auf die Zigarette zwischen seinen Fingern, als ich neben ihn trat und mich mit den Unterarmen am Geländer abstützte.

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ab und zu leiste ich mir den Luxus.“ Er grinste schief. „Wie geht’s deinem Kopf?“

„Geht schon.“
 

Dann standen wir schweigend nebeneinander. Mein Herz klopfte nervös. Nur wenige Menschen waren an diesem frühen Sonntagmorgen schon auf der Straße. Und irgendwie hatte so ein früher Morgen auch seinen Reiz, obwohl ich ihn selten so genießen konnte. Ich sah wie Sasukes Zigarette nach unten auf die Straße segelte und blickte wieder auf.

„Frühstück?“, fragte Sasuke mich und wollte schon wieder zurück ins Zimmer treten, doch ich hielt ihn auf, indem ich nach seinem Arm griff.

„Ähm… Sasuke… ich wollte noch mit dir reden“, erklärte ich unsicher und sah ihn bittend an.

Sasuke hob überrascht die Augenbrauen, schien kurz zu überlegen, bevor er mit den Schultern zuckte und sich wieder ans Geländer lehnte. „Okay.“
 

Ich nagte an meiner Unterlippe und überlegte, wie ich es am besten formulieren sollte. Ich wollte nicht schon wieder völlig unbedachten Stuss von mir geben. Nicht bei dieser Sache, dafür war sie zu wichtig.

„Sasuke, ich… ich wollte mich noch mal entschuldigen, wegen-….“, begann ich, doch bevor ich meine Gedanken weiter ausführen konnte, fiel mir Sasuke auch schon ins Wort.

„Schon gut“, beschwichtigte er mich und lächelte, vermutlich, damit ich mir kein schlechtes Gewissen machte. Aber das hier war keine reine Gewissenssache mehr.

„Nein, lass mich mal bitte ausreden, ja?“

Jetzt war er wirklich ein wenig irritiert und ich grinste ein wenig befangen. Aber da musst du jetzt durch, Naruto, feuerte ich mich selbst an und atmete noch einmal tief durch.
 

„Sasuke, es tut mir wirklich leid. Es tut mir leid, dass ich damals so ein Idiot war und nur an mich gedacht hab. Es tut mir leid, wie dieser ganze Vorfall abgelaufen ist und dass ich danach alles andere als ein guter Freund gewesen bin. Ich hätte an dich denken müssen. Und das tut mir Leid. Allerdings…“ Ich holte tief Luft, „… allerdings bereue ich nicht, dass es passiert ist. Dafür kann und will ich mich nicht entschuldigen. Ich hab mich danach wie der größte Depp aufgeführt und das, das ist unverzeihlich aber ich möchte mich nicht für den Grund dafür entschuldigen.“ Ich atmete tief durch, wusste selbst, dass ich versuchte, es nicht auszusprechen, doch ich wollte nicht mehr, dass er glaubte, dass ich mich dafür schämte. Und deswegen sah ich ihm nun direkt in die dunklen Augen, ohne noch einmal nervös zur Seite zu blicken. „Ich bereue es nämlich keine Sekunde, dass wir uns geküsst haben.“
 

Mein Satz schien einige Sekunden zu brauchen um die kurze Distanz zwischen Sasuke und mir zu überbrücken. Einen Augenblick lang sah er völlig verwirrt aus und dann glaubte ich für einen Moment lang, den Ansatz eines Lächeln auf seinen Lippen zu sehen, doch es verschwand so schnell wieder, dass ich es mir auch womöglich nur eingebildet hatte. Sasukes Blick wurde misstrauisch. Seine Augen ruhten auf mir und ich sah wie sich eine kleine, skeptische Falte zwischen seinen Augenbrauen bildete, als er sie zusammenzog.
 

„Worauf willst du hinaus, Naruto?“
 

Ich erwiderte seinen fragenden Blick einige Sekunden lang, bevor ich es nicht mehr aushielt und den Kopf zur Seite wandte. Die Worte davor hatte ich mir zu Recht legen können, zumindest hatte ich gewusst, was ich ihm ungefähr sagen wollte – aber mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet und die Antwort darauf fiel mir alles andere als leicht. Eigentlich hatte ich geglaubt, dass meine nett zusammengestückelte Entschuldigung eindeutig genug war. Andrerseits war es irgendwo logisch, dass er meine seltsamen Stimmungsschwankungen nicht nachvollziehen konnte.
 

Ich spürte Sasukes Blick immer noch auf mir. Er war misstrauisch. Nervosität kroch mir die Beine hoch und platzierte sich juckend in meinem Nacken.
 

„Ich… äh… äh…“ Ich verfiel schon wieder ins Stammeln und unruhig biss ich mir fest auf die Unterlippe, warf Sasuke erneut einen Blick zu, der keine Anstalten machte, mich aus dieser beklemmenden Situation zu befreien. Er wollte definitiv eine Antwort, ganz klar.

„Ähm… ich…“, setzte ich wieder an und dann sah ich auf einmal wie seine Mundwinkel zuckten. Empört riss ich die Augen auf. Das durfte doch nicht wahr sein! Er lachte sich hier einen ab, während ich wie ein Vollidiot vor mich hin stammelte?!

„Du… Teme!“, rief ich fassungslos aus und augenblicklich lachte Sasuke auf, so plötzlich und so unbefangen, dass ich erst in dem Moment realisierte, wie lange ich ihn nicht mehr so lachen gesehen hatte.
 

Völlig fasziniert starrte ich ihn an und vergaß völlig, wieso ich eigentlich wütend auf ihn sein sollte – Sasukes Lachen hatte etwas so Verzauberndes an sich, das es mir für einen Moment schlicht den Atem raubte.

Und einen Moment später spürte ich auch schon, wie meine Wangen zu glühen anfingen. Sasukes Lachen verebbte, doch nun zierte ein breites Grinsen seine Lippen und er verschränkte die Arme, sah mich amüsiert an. „Also, Naruto?“, bohrte er unverfroren nach und kurz verspürte ich den Drang ihm ordentlich eine reinzuwürgen.
 

„Ich… ich mag dich, du Bastard!“, platzte es dann aber nur völlig überraschend aus mir heraus und ich keuchte, als hätte ich gerade einen enormen Kraftakt hinter mir. Doch Sasuke lächelte nur.

„Soso. Du magst mich also.“ Sadistisches Arschloch.

Ich knirschte mit den Zähnen und Sasuke legte immer noch grinsend den Kopf schief.

„Du… du weißt wie ich das meine!“, knurrte ich unbeholfen auf.

„Hmm, nein, bitte erklär’s mir.“, flötete Sasuke aber nur fast und sein Grinsen wurde unverschämt breit, während mein Gesicht mittlerweile feuerrot sein musste. Das durfte doch nicht wahr sein!
 

Hilflos rang ich nach Luft, krallte meine Hand um das kalte Geländer neben mir und schloss kurz die Augen. Das war schlicht und einfach grausam. Überfordert fuhr ich mir durch die Haare, sah zur Seite ins Zimmer, als würde dort ein großes Plakat mit einer Anleitung stehen. Aber natürlich war das nicht der Fall.
 

„Du bist mir wichtig.“ Stille. Sasuke sagte kein Wort. „Wichtiger… als die anderen.“, fügte ich hinzu und sah wieder zu ihm. Und der Bastard grinste noch immer.

„Das war’s?“, fragte er belustigt nach und reizte mich damit nun wirklich bis aufs Blut. Aber so sehr er danach schrie, ich würde mich jetzt nicht weiter zum Deppen machen, diesen Triumph gönnte ich ihm nicht.

„Das wars.“, brummte ich nur und kam mir trotzdem wie der größte Idiot auf Erden vor, wie ich hier auf dem Balkon rumstand und Sasuke in aller Frühe, verkatert noch dazu, versuchte mitzuteilen, dass… na, dass ich ihn eben mochte.
 

„Danke“, nun blinzelte ich irritiert auf. Ein Fehler, denn sein Grinsen hatte nichts von seiner Unverschämtheit verloren, „für deine originelle Liebeserklärung.“

Mir klappte der Mund auf. „D-das war doch keine… keine Liebeserklärung!“, rief ich aus, meine Wangen waren so sehr erhitzt, dass mir beinahe der Schweiß ausbrach.

„Dann hab ich dich also falsch verstanden?“

Irritiert stockte ich, starrte ihn an und er sah herausfordernd zurück.

Ich wusste überhaupt nicht, was ich antworten sollte. Irgendwie konnte ich darauf einfach nicht antworten. Sasukes Grinsen nach wusste er das auch ganz genau und es machte ihm sichtlich Spaß, mir die Wörter im Mund umzudrehen. Elender Sadist. Wenn er nur nicht so schön dabei aussehen würde.
 

Ich knurrte widerspenstig auf, packte ihn abrupt am Handgelenk und zog ihn unwirsch an mich, bis er so dicht vor mir stand, dass sich unsere Körper fast berührten. Ja, im Tun war ich schon immer besser gewesen als im Reden. Aber diese Nähe brachte mich vollkommen unerwartet völlig aus dem Konzept. Gerade wollte ich ihm noch zu zischen, dass er ein verdammter Bastard war, doch dass sein Gesicht plötzlich so dicht an meinem war, ließ mein Herz einen überstürzten Purzelbaum hinlegen und meine Schimpfereien blieben mir im Hals stecken.

Jeder Gedanke in meinem Kopf schrumpfte zu einer absoluten Nichtigkeit zusammen. Ich wusste nur noch, dass ich ihn dringend küssen musste, andernfalls müsste ich ihn sofort von mir stoßen und das würde mich schätzungsweise umbringen.
 

„Sasuke…“ Verdammt. Meine Stimme krächzte auf einmal furchtbar. Sasukes Gesicht war meinem so nah, dass ich jede einzelne Wimper zählen konnte.

„Hmm?“, machte Sasuke leise und seine Tonlage verschaffte mir damit eine Gänsehaut am ganzen Körper. Seine dunklen Augen sahen unverwandt in meine und obwohl es mich völlig durcheinander brachte, konnte ich nicht wegsehen. Wie konnte er auf einmal wieder so furchtbar ernst aussehen?
 

Ich löste meine Finger langsam von seinem Handgelenk und ließ sie wie von selbst seinen Arm höher gleiten. Zögernd legte ich meine Hand auf seine kühle Wange und streichelte mit meinem Daumen über die blasse, ebenmäßige Haut. Mein Magen krampfte sich zusammen als ich das Bedürfnis, jeden Zentimeter dieser Haut sofort abzuküssen, niederkämpfte.

Meine eine Gehirnhälfte schrie, dass ich sowieso nichts mehr zu verlieren hätte, während die andere empört aufkreischte und mich daran erinnerte, dass ich Sasuke nie wieder etwas antun durfte, was er nicht wollte.
 

„Sasuke?“, fragte ich deswegen leise und meine Stimme hatte sich noch nie so wackelig und dünn angehört.

„Hmm?“, machte er nur wieder leise, fragend und ich atmete abrupt zittrig aus, als ich spürte, wie er seine Hände an meine Seiten legte und seinen Körper endgültig an meinen lehnte, mich somit enger gegen das kühle Eisengitter des Balkons drückte.

Mein Herz klopfte unaufhörlich so fest in meiner Brust, dass ich fast befürchtete, es würde mir jeden Moment die Rippen brechen. In meinem Kopf herrschte vollkommenes Chaos und Sasuke so dicht an mir zu spüren, brachte mich gänzlich aus der Fassung. Bestimmt würde ich verrückt werden, wenn ich ihn nicht sofort so fest wie möglich an mich reißen durfte.

„D-darf ich dich… küssen?“, brachte ich atemlos hervor und sah wie sich seine Lippen, die ich ohnehin schon zu lange anstarrte, zu einem Lächeln verzogen.

„Okay“, murmelte er und war mir schon so nah, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, was mir absolut die Selbstbeherrschung zu rauben drohte.

„Wirklich?“, fragte ich trotzdem stockend nach, musste unbedingt sicher gehen, ob mir mein völlig vernebeltes Hirn nicht vielleicht etwas vorgaukelte.

Sasukes Augenbrauen zogen sich missbilligend zusammen, er schnaubte leise.

„Idiot“, brummte er und keine zwei Herzschläge später fühlte ich seine vergleichsweise kühlen Lippen auf meinen. Aber Sasuke küsste mich so sanft und unschuldig, dass ich das Gefühl hatte, jeden Moment einen unsagbar schönen Tod sterben zu müssen. Meine Finger fanden ihren Weg in Sasukes Nacken, vergruben sich in seinem weichen, noch immer nicht ganz trockenen Haaren und zogen ihn an mich, denn die Vorstellungen, was ich nach diesem Kuss noch alles mit ihm anstellen wollte, weckten in mir einen enormen Lebensdrang. Flehend stupste ich mit meiner Zungenspitze an seine verführerischen Lippen und gnädig gewährte er mir Einlass.
 

Mein ganzer Körper fühlte sich an, als würde er jeden Moment vor Glück platzen. Gierig zog ich ihn näher und es machte mich fast verrückt, seine Hände auf meinem nackten Rücken zu spüren. Minutenlang standen wir einfach nur da, küssten uns sanft, leidenschaftlich, verspielt und verlangend zugleich. Ich konnte mich überhaupt nicht erinnern, dass mich ein einzelner Kuss jemals so angemacht hatte.
 

Irgendwann löste sich Sasuke auf einmal keuchend von mir und sah mich aus glasigen Augen an. „Naruto? Nächstes Wochenende -“

„Komm ich wieder“, unterbrach ich ihn, „und die nächsten hunderttausend Wochenenden danach auch.“

Und dann küsste ich ihn wieder.
 

Und Sasuke zu küssen, war ganz allgemein betrachtet die beste Idee die ich je gehabt hatte.
 


 

The End.
 


 

-
 


 

Vielen lieben Dank für all die Favos & und die beiden Kommis! :D
 

Entschuldigt das kitschige Ende... und den ganzen Kitsch davor, aber es ist eben eine verdammt kitschige Geschichte. ^^' Und da wäre ein unkitschiges Ende unpassend gewesen. x)
 

Ich weiß, in dem Kapitel ist wirklich viel auf einmal passiert, ich hoffe, das war nicht zu viel und es war alles irgendwie nachvollziehbar?
 

Kritik, Verbesserungsvorschläge, Anregungen und so weiter hör ich natürlich gern (und ich kann's glaub ich auch ertragen ^^'), denn nur so kann man schließlich besser werden. :)
 

Vielen Dank für's Lesen! :)
 

Liebe Grüße,

Rockjunkie
 

PS: Kapiteltitel & Songzeile © The Subways



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Wisteria
2015-01-07T23:02:41+00:00 08.01.2015 00:02
Echt gut geschrieben!!
Hast viel Gefühl reingebracht, Gedanken und Ängste gut beschrieben. :)
Bin ich froh das sie es jetzt geschafft haben und nicht der komische Kerl von der Party.
LG
Von:  thesasunarufan
2012-08-25T23:10:48+00:00 26.08.2012 01:10
Hey :)
Ich finde deinen Schreibstil sehr gut und durch diesen, macht es sogar noch mehr Spaß, deine Story zu lesen *_* Das erste Kapitel ist dir super gut gelungen *_* Vor allem die laaange Szene im Zelt, fand ich verdammt heiß..irgendwie *o* :D
Und jetzt werde ich sofort die anderen Kapitel durchlesen *_* Bin schon total gespannt, was noch alles passieren wird :)) <3
Diese Story werd ich aufjedenfall in meinen Favo´s abspeicher, damit ich sie mir nochmal durchlesen kann *_*

LG thesasunarufan ♥
Von: abgemeldet
2012-01-02T02:53:55+00:00 02.01.2012 03:53
Das war zum heulen schön! :')
Ich bin noch ganz sprachlos, denn ich hab die ganze FF in einem Zug durchgelesen.
Dein Schreibstil ist klasse, man kann sich wirklich alles bildlich vorstellen. Vor allem die 'Zelt-Szene', wie du alles was die zwei da veranstaltet haben beschrieben hast - abgefahren! :D
Ich bin echt traurig das es schon vorbei ist, aber eine Fortsetzung würde vielleicht auch den Zauber kaputt machen und was die beiden an den kommenden Wochenenden noch machen werden ist ja wohl jedem klar ;)

Auf jeden Fall kriegst du ein riesiges Lob und ich möcht mich echt bedanken das du diese Geschichte geschrieben hast und mit uns teilst.
Liebe Grüße <3
Von:  Kissa_Sininen
2011-10-15T23:11:08+00:00 16.10.2011 01:11
hallöchen,
ich kanns nich fassen das ich deinen wundertolle geschichte erst jetzt lese! ich find sie total toll, dein schreibstil hat mir super gefallen, man konnte so richtig mitfühlen und mitfiebern. ich bin grad voll aufgekratzt, weil die story in sich so schön rund ist. auch naruto und sasuke hast du voll gut getroffen find ich. und ich persönlich liebe kitschige enden :D
großes lob, ich hab deine story verschlungen! Lg~
Von:  Miss
2011-08-30T03:00:22+00:00 30.08.2011 05:00
Oh was für eine tolle FF und ich lese sie erst jetzt!
Gomen...

Deine Story hat mir echt sehr gefallen und sie ist sicher kein Kitsch. Da hab ich nämlich bis jetzt Einiges gelesen, was ich als kitschig bezeichnen würde, aber auf deine FF trifft diese Bezeichnung auf keinen Fall zu. Sie ist süß, aber gewiss noch im Rahmen des Normalen :-)

Deine FF hat mich schon beim ersten Kapitel so gefesselt, dass ich sofort alles verschlungen hab.
Auf ein Bonuskapitel würde ich mich tierisch freuen :-)

Dein Schreibstil ist fließen, klar und schön zu lesen.
Du solltest auf jeden Fall weiter schreiben und uns mit weiteren Kapitel oder anderen NaruSasu-FFs beglücken.

Schon beim ersten Kapitel ist mir aufgefallen, dass Sasuke mehr für Naruto empfindet, aber unser Vollpfosten Naruto hat natürlich Sasukes Wunsch nicht weiter zu gehen falsch aufgefasst!
Sasuke wollte wahrscheinlich nur ihre Freundschaft schützen indem er Narutos unüberlegtes Handeln unterbrach.
Immerhin könnte ihre langjährige enge Freundschaft durch diese Aktion zerbrechen, weswegen sie trotzdem doch noch zerbrückelt hat.
Und der blonde Typ aus der Disco war wohl das entscheidende Zeichen für Naruto gewesen um über seine Gefühle für Sasuke zu 100 prozentig klar zu werden.

Ich freu mich sehr, dass die beiden es -wenn auch erst nach 2 Jahren- geschafft haben zusammen zu kommen.
Die Balkonszene hat mich echt umgehauen. Ich wünschte, ich könnte die beiden dabei live beobachten :D

LG Miss
Von:  SayuriKon
2011-08-09T19:25:08+00:00 09.08.2011 21:25
Eine wirklich schöne FF!
Dein Schreibstil gefällt mir sehr. Er ist abwechslungsreich und sehr spannend. Zudem ist er spritzig und es macht einfach Spaß deine Geschichte zu lesen :)
Mach weiter so!

Bis dann^^
Von: abgemeldet
2011-06-23T14:24:06+00:00 23.06.2011 16:24
super süß:)!!!
Von:  Bananabeard
2011-06-22T21:47:17+00:00 22.06.2011 23:47
Das war doch jetzt nicht wirklich das Ende oder?
Komm schon!
Das kannst du mir nicht antun...
Es darf noch nicht vorbeisein!!!
Von:  Bananabeard
2011-06-14T19:54:32+00:00 14.06.2011 21:54
schreib weiter! Tu es!
TUUUUU EEEEEEEES!
Ich mag deine Story wirklich.. irgendwie fesselnd.
*mit kuchen und keksen bestechen will*
wenn du schnell weiterschreibst spendiere ich dir alles was du willst
Biiiiiitte!

Von:  Leviholic
2011-06-14T17:19:09+00:00 14.06.2011 19:19
Sehr tolles Kapitel :) zwar hat mich der zeitsprung etwas irritiert,aber das passt schon. Frteu mich auf mehr :)

Die Sora ♥


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