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Endless Rain

von

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1 - Endless Rain '93

Sämtliche Kapitel wurden damals auf ganz bestimmte Songs von X-Japan zugeschnitten. Es ist KEIN Muss, ich weiß auch nicht mehr wie es mit ihnen klingt, aber ich biete euch dennoch in jedem der (zugegeben kurzen aber ausreichenden) Kapitel die Möglichkeit an, sie direkt mit dem Song zu lesen mit dem ich sie damals erarbeitet hatte.
 

Kapitel 1 - Endless Rain '93
 


 


 

Zärtliche Hände erkundeten seinen Körper, strichen die Rippenbögen nach, tiefer über den flachen Bauch.

Ein sanftes Lächeln, liebevoll blitzende Augen. Er gab sich ihm hin, keuchte leise in die liebkosenden

Zärtlichkeiten, erwiderte bereitwillig den mehr versprechenden Kuss. Die aufgehende Sonne leuchtete

den Raum aus, hüllte das große Bett, auf dem er sich dem anderen hingab, in ein warmes Licht.

Leises Vogelgezwitscher war zu vernehmen. Er lächelte, schmiegte seine Wange in die warme Hand.

Das Vogelgezwitscher wurde lauter, die Sonnenstrahlen heller. Er schloss die Augen, sich ganz auf den

Anderen konzentrierend.

Das Vogelgezwitscher schien noch intensiver zu werden...
 

Er blinzelte, kniff gleich wieder die Augen zusammen. Ein Arm legte sich über seine Augen, er seufzte.

Dann zog er langsam die Decke über den Kopf, den grellen morgendlichen Strahlen entkommen wollend.
 

Bereits 5 Wochen hatten sie keinen Auftrag mehr bekommen und Ran war einer Virusinfektion erlegen,

die ihn gänzlich ins Bett gezwungen hatte.
 

Er rieb sich über die Augen, entfernte den verkrusteten Schlaf.
 

Seit fast 3 Wochen träumte er diesen Traum. Seit er begonnen hatte, wurde er immer klarer. Waren es zuerst

nur Schemen, nur das Wissen um Helligkeit und Nähe, so wurde es die Nächte immer deutlicher, nahm

immer mehr Gestalt an. Irgendwann hatte er angefangen, die Träume zu suchen. Irgendwann war er bereitwillig

eingeschlafen, nur um diese Wärme und Geborgenheit zu spüren.
 

Seufzend schob er die Decke tiefer, blinzelte ein paar mal in die hellen Strahlen, ehe er sein Zimmer klar

sehen konnte und setzte sich auf.
 

War dieser Jemand da draußen und wartete auf ihn?
 

Sein Blick glitt auf ein Familienbild - längst vergangene Zeiten.
 

War es ihm erlaubt, noch einmal glücklich zu werden?
 

Ihm, der so viele Menschenleben hatte verlöschen lassen?
 

...
 

Mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen ließ er seine Fingerkuppen behutsam über das Glas streichen,

hinter dem er mit seinen Eltern und seiner Schwester vergnügt lächelnd vor allem Bösen dieser Welt geschützt schien.
 

Ein Poltern auf dem Gang ließ ihn aufsehn.
 

Nein..
 

Er hatte kein Recht mehr dazu, glücklich zu werden....
 

Er stand auf, ging zu seinem Schrank.
 

Mit frischen Sachen trat er auf den Flur hinaus, hörte Ken wimmern und sich beschweren.

Den Blick zu Boden gewandt und in Gedanken ging er ins Bad,

vorbei an einem ihn mit einem prüfenden Blick nachschauenden Yohji.
 

Traurige Augen sahen zu, wie der Rotschopf in der Tür verschwand. /..Aya...../
 

Helle Augen blickten ihn vom Spiegel aus an. Verschleiert, etwas widerspiegelnd, das er nicht zu deuten vermochte..
 

....nicht zu deuten wagte.
 

Er wendete seinen Blick wieder ab, legte sein Gesicht in die mit kaltem Wasser gefüllte Hohlfläche seiner Hände...
 


 

Als er fertig war, trat er wieder aus dem Bad, ging die Treppe hinunter in die Küche.
 

Still schwieg man sich an.
 

Omi setzte zu etwas an, schwieg dann aber doch.
 

Ran hatte sich verändert, auch wenn nicht wesentlich..
 

Er wirkte in sich gekehrt, einsam, unglücklich...
 

...keiner traute es, ihn darauf anzusprechen.....
 

Vor Angst auf eine unerwartete Reaktion... Vor Angst......Ran weh zu tun........
 

Er öffnete den Kühlschrank, schaute kurz, schloss ihn wieder.

Sein Blick glitt auf den Tisch.

Er setzte sich, bestrich ein Knäckebrot und aß es stumm, trank ein paar Schlücke Wasser.

Dann stand er wieder auf, tonlos, ging zurück in sein Zimmer.
 

...drei traurige Augenpaare sahen ihm nach.......
 


 


 


 

Ran setzte sich an sein Fenster, schaute hinaus.
 

Einsamkeit zerfraß sein Herz...
 

Angst, noch länger allein zu sein.....
 

mit der Schuld,..... der Verzweiflung.....
 

Menschen gingen in seinem Blickfeld vorbei...
 

...Kinder... einige Paare.....
 

...Was sollten die Träume?........
 

Wartete wirklich jemand auf ihn?.....
 

Sein Herz zog sich zusammen.....
 

Aufträge, Wut, und der alltägliche Tumult hatten ihn vergessen lassen.....
 

....kurze Zeit........
 

..eine einsame Träne rann seine Wange hinab......
 

.... 'Hilf mir...' ...
 

Leise gehauchte Worte... unadressiert...
 

... 'Bitte hilf mir doch.......'

2 - A Piano String in Es Dur '91

Musik: "A Piano String in Es Dur '91" von x-japan;
 


 

Die Tage vergingen, Ran sprach nicht mehr.

Yohjis Blick verfolgte ihn, er spürte es.
 

Seine Träume gaben ihm Geborgenheit
 

Hatte Ran je so oft und so lange geschlafen?
 

Yohji hatte ihn angeschrien
 

...er hatte ihm nicht geantwortet....
 

..hatte er ihn überhaupt wahrgenommen?.....
 

Er wäre bei der letzten Mission beinahe gestorben.....
 

....völlig apathisch.......
 


 

Er hatte die Nähe gespürt... War er in der Nähe?
 

Diese Sanftheit...
 

geborgen....
 

Vor seinem inneren Auge hatte Ran ihn gesehen....
 

Yohji schrie ihm zu
 

AYA!!!!! Komm zu dir, verdammt!!!!!!!
 

Er hatte Schuldig gesehen... Er hatte seinen Zustand bemerkt..... nicht angegriffen..... warum nicht?....
 

Schuldig kämpft nicht mit Hilflosen.......
 

Verzweiflung?
 

Yohji trug ihn....
 

Nein, diese Nähe ist es nicht....
 

Hatte er Angst um ihn gehabt?
 

Warum?
 

Ran hatte sich wohl gefühlt....
 

Sterben in einem Moment des Glücks.....
 

Warum hatte das Messer ihn nicht getroffen?
 

Berserker zielte nie falsch.....
 

Erschöpfung....
 

Er war in Yohjis Armen eingeschlafen.....
 

traumlos....
 

...Omi saß neben ihm als er wieder erwachte...
 

Sie vermochten nicht, seine Emotionen zu verstehen..
 

doch... er war da gewesen....
 

...ihm sanft durchs Haar gestreichelt....
 

Weinte Omi? Nein.. er blickte ihn ruhig an... traurig....
 

Vielleicht wäre es Ran lieber gewesen... Omi hätte geweint.....
 

traurig.....
 

Ran litt....
 

nie verheilte Wunden.....
 

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...
 

Er verdrängte....

3 - Unfinished '89

Musik: "Unfinished '89" von x-japan
 


 

Verschleierte Augen blickten starr vor sich her.

Die zitternde Hand ließ den Höhrer fallen.

"Aya...", leise gehaucht über blasse Lippen..

Man sah auf.

"Aya?.... Was....hast du?"
 

Eine Tür schwang geräuschvoll ins Schloss... der von Sonnenstrahlen getränkte Laden war

um einen jungen Mann ärmer...
 

Die Landschaft schien vorbeizurasen...
 

Tu mir das nicht an.... bitte... Aya......
 

Tränen glitzerten den Weg, den Ran nahm, vorbei an erschrockenen Passanten...
 

....Aya........
 

Er schluchzte, seine Beine schienen selbstständig.
 

Vorbei an lachenden kleinen Kindern...
 

Verzweiflung.
 

..Lass mich nicht allein.......
 

......nicht du auch noch............
 

Vor ihm erhob sich das Krankenhaus, er keuchte.
 

Rennend nahm er die Stufen, vorbei an einer erschrockenen älteren Frau.
 

"Hier dürfen Sie nicht rennen!!!!"
 

..Bitte.. lasst mich doch in Ruhe......
 

Er rannte die Gänge entlang.
 

...AYAAA.......
 

Sein Weg endete vor einer Glasscheibe....
 

Erschrockene große Augen sahen auf das Bett auf der anderen Seite.
 

..Aya!!....
 

Seine Hände zogen Abdrücke auf dem Glas.
 

Wer war da bei ihr?
 

Nein! Geh weg!
 

Du hast kein Recht, sie jetzt anzusehn!!..
 

Hektisch huschte sein Blick in beide Richtungen des Gangs.
 

Er lief zur Tür, zog sie schwungvoll auf.
 

"Ayaa!!", brachte er unter Tränen hervor...
 

...verharrte aber in seinem Vorhaben, zu ihr zu rennen.
 

"Nein.", leise gehaucht...
 

Grüne mitleidsvolle Augen betrachteten ihn.
 

Sieh mich nicht so an...
 

Tränenverschleierte Sicht ließ ihn nur schwerlich sehen.
 

"Was... Was suchst du hier?", hauchte er mit verzweifelter zittriger Stimme.
 

"Hast... hast du sie..", er schluchzte auf, nicht fähig, weiterzusprechen.
 

Er lief die letzten sie trennenden Meter, blickte heftig schluchzend auf Aya hinab.
 

Nein....
 

Bitte.... Bitte nicht..........
 

Er konnte seinen Blick spüren.
 

...Hat es dir nicht ausgereicht, meine Eltern zu töten?....
 

"Sag das nicht..", hauchte eine warme Stimme.
 

Er sah auf, Verzweiflung und Wut in seinen mit Tränen gefüllten Augen.
 

"Du Bastard!!"
 

Er stürzte sich auf ihn
 

schluchzte auf als er seine Schwäche erkannte.
 

Schuldig hielt seine Handgelenke umfasst, traurig auf ihn hinabblickend.
 

Ayas Beine gaben nach, er rutschte auf den Boden, schluchzte haltlos.
 

Schuldig kniete vor ihm nieder.
 

"Akzeptiere. Es war soweit."
 

Helles Tageslicht umhüllte beide Gestalten.
 

"Neeeeiiiin!!"
 

verzweifelt herausgeschrien, zittrige Hände schlugen auf den Körper vor ihm ein.
 

"Geh! Verschwinde!!"
 

Lippen aufeinandergedrückt, Schuldig erhob sich, blickte auf den zusammengesunkenen jungen Mann vor sich.
 

"Verzeih.."
 

leise gehauchte Worte, der junge Mann verließ langsam den Raum, den heftig Schluchzenden zurücklassend
 

'Vergib.... Vergib dir selbst'.....

4 - Alive '88

Musik: "Alive '88" von x-japan
 


 

Kälte zog sich durch seine Kleidungsstücke, feiner Regen benetzte die nassen Haare weiter
 

Seine Schritte hallten leise in den verlassenen nassen Straßen.
 

Starr auf den Boden vor sich blickend ging er ziellos seinen Weg.
 

Wie oft war er schon geflüchtet? Geflüchtet vor den Blicken seiner Teamkameraden..

Warum sahen sie ihn so an? War es so schlimm um ihn?
 

Die Kälte schien nicht mehr von außen zu kommen, sie breitete sich innen aus
 

nahm ihm den Atem
 

Er lehnte an einer dreckigen Hauswand, keuchte. Der Regen verstärkte sich.
 

..'Wie in meinem Herzen..'....
 

Er fröstelte kurz. Sich von der Wand abstoßend lief er weiter.
 

Waren hier nicht mal Cafés gewesen? Läden? ..Menschentreiben....
 

Sie waren fort
 

einzig vom Herzen Verratene, von der Gesellschaft Verratene, sich selbst verraten Habende..
 

'Gehöre ich schon dazu?'...
 

Ein Bettler wimmerte in einer Seitengasse
 

Würde er die Nacht überleben?
 

'Überlebe ich die Nacht?... Oder ist mein Herz schon längst gestorben?'...
 

Er blickte weg, ging vorbei...
 

'Jeder von uns leidet allein... ohne Hilfe... würden wir sie überhaupt annehmen?'..
 

Er fühlte sich von sich selbst verraten
 

'Ich würde sie zurückweisen...'
 

Tat er dies nicht schon? Tat er dies nicht bereits die ganze Zeit?..
 

Er spürte die Blicke jeden Tag auf sich
 

Warum lief er denn weg, lief durch einsame Straßen...
 

Er ertrug die Blicke nicht... Omis Sorge... Yohjis forschenden Blick...
 

Seit wann konnte Ken so wissend blicken?...
 

'Lasst mich.. Warum könnt ihr mich nicht einfach lassen?....'
 

Er hustete, seine Kehle tat weh.. Konnte die Lunge brennen?.. Sie tat es....
 

Wieder zitterte er, sackte wieder an eine Wand
 

Da waren diese Träume... Waren sie nicht mal schön gewesen?
 

Jemand schrie nach ihm..
 

Jede Nacht... er ertrug es nicht
 

Wo war die Geborgenheit geblieben?...

Es war die selbe Seele....

die selbe Seele, die ihm einige Wochen zuvor noch Geborgenheit geschenkt hatte..
 

Warum?...
 

Sie schrie... kam ihm entgegen, die Arme nach ihm ausstreckend...
 

Der Mund weit geöffnet..
 

Finde dich! Finde wieder zu dir! Du bist nicht du selbst!!
 

Blödsinn! Er war er selbst... Meinte sie den wahren Ran?
 

Nein!!!!
 

Er keuchte qualvoll auf...
 

Lass mich!!! Ich will mich nicht erinnern!! Ran ist tot!!! Er existiert nicht mehr!!
 

...ja..... er hat Aya geliebt.... Aya .... Ob es ihr gut geht?...
 

Unsichere Schritte
 

Was war aus dem jungen fröhlichen Mann geworden?
 

War er das einmal gewesen?... Aya..
 

Er hielt sich an einer alten Laterne fest..
 

Seine Gefühle mussten ihn überschwemmen.... wenn er schon nicht mehr gehen konnte...
 

Seine Atmung beschleunigte sich noch...
 

Warum quälst du mich?
 

Alleine.....
 

Einsamkeit.....
 

Ich will nicht mehr alleine sein.....
 

Hol mich zu dir....
 

Ein Kopfschütteln
 

Du bist da? Wirklich da.....
 

Nicht nur in meinen Träumen.....
 

Er kniff die Augen zusammen....
 

Der Heimweg war lang... Heimweg?....
 

Ich will nach Hause....
 

Warum... Warum habe ich das Empfinden.... nur in deiner Nähe zu Hause zu sein?..........
 

Er fühlte sich sanft umarmt
 

Ich muss Aya mal wieder besuchen.....

5 - Kurenai // Yoshiki - Without you

Musik:

1. "Kurenai" von x-japan;

2. Yoshiki - "Without you" von x-japan

...diesen Song in 'repeat'-Modus spielen
 


 

1. "Kurenai"

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...Helligkeit........wohltuendes Weiß...
 

...ihn umgebend...
 

..Wärme...
 

.....'Du bist da..'...
 

Leises keuchen
 

.... 'Halt mich......Lass mich nicht mehr los...' ......
 

Er rollt sich zusammen.... beschützt... in seiner Isolation... abgeschottet von der Außenwelt...
 

.... 'Wenn du da bist.... bin ich nicht alleine....'.....
 

rote Strähnen um sie verteilt
 

..traurige violette Augen schauen auf....
 

..unendlich sanfte Lippen legen sich auf seine eigenen...
 

.... 'Bitte. Bleib bei mir... geh nicht wieder fort' .....
 

trauriges lächeln antwortet ihm
 

sanft fährt eine hand durch sein haar
 

Es ist noch nicht so weit
 

unverstehend blickt er auf....
 

.... 'so weit? ... Wofür?...' ...
 

Kopfschütteln
 

Lebe...
 

.....
 

...
 

>>>>>I could not look back, you'd gone away from me
 

.... 'Das tue ich doch.. Oder nicht?.....' .... (>>>>>...)
 

Traurigkeit breitet sich in ihm aus (>>>>>When I had looking the shadows on the wall)
 

.... Warum bist du traurig?.... (>>>>>I started running into the night to find the truth in me)
 

....
 

keine Antwort...
 

......
 

............
 


 

...
 


 

"Ayaa!!!"
 

kläglich ausgesprochen
 

"Komm doch wieder zu dir!!!"
 

....'Omi'.......
 

Geh.
 

.... 'Ich will nicht'....
 

leichtes lächeln
 

Geh!...
 

sanfte vertraute Arme geben ihn dem Licht frei...
 

.... 'Nein! Bleib bei mir!! BITTEE!!!'......
 

..............

.........

...
 

"Kurenai" - Ende

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2. "Without you"

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....
 

............
 


 

Verklebte Lider öffneten sich, Omi atmete hörbar aus. "Aya!!"

Verklärt schaute er in die Richtung des Ausspruchs. '..Warum wolltest du mich nicht bei ihm lassen?..'

Er wollte sprechen, heraus kam nur ein Krächzen.

Omi schreckte auf, schnappte sich ein Trinkgefäß vom Nebenschrank und setzte die Öffnung an Rans Lippen.

Er verschluckte sich, hustete.

Jemand kam ins Zimmer, er hörte nur Rauschen. Das Zimmer verstimmte ihn. Weiß.. steril.. unpersönlich...

'Ich will zurück..'

"Er ist also wieder wach."

Unwillig zog Ran die Stirn kraus.

Der Arzt kam ans Bett, fasste ihn an. Ran fiepte auf. Er wollte nicht angefasst werden.

Omi war erschrocken. Yohji, im Hintergrund lehnend, sagte nichts, starrte Ran stumm an.

'..Du hast mich hergebracht.....', Ran blickte zu ihm, funkelte leicht.

Was war passiert?

"Sie haben eine schwere ...... wahrscheinlich unkuriert......."

Das wohltuende Rauschen kam zurück, Ran hatte abgeschalten.

Erschrocken öffnete er die Augen wieder, als ein eisiger Lappen auf seiner Stirn landete.
 

"...kann nichts mehr für Sie tun."
 

Stille....
 

Omi hickste, versuchte verzweifelt, Tränen zurückzuhalten.
 

Yohji atmete drückend aus,.... Ken hatten sie im Ungewissen zu Hause gelassen.
 

Ran blickte alle einmal an, still...

Mit einem Ruck drückte er sich nach oben, keuchte qualvoll auf als er seine Schwäche erkannte.

Yohji drückte ihn bestimmt wieder aufs Bett zurück.

Keine Chance, ihm etwas entgegenzusetzen.
 

"Du Sturkopf!!!"
 

Sein Kopf begann leise zu fiepen

.... 'Yohji... Warum schreist du mich ständig an?....'

Eine Hand legte sich an seine Wange, Yohjis Hand. Er zog den Kopf weg, schaute in die andere Richtung.

"Was hast du nur gemacht?..", leise gehaucht, verzweifelt.... so kannte er ihn nicht.

Er wandte den Kopf wieder um, musterte Yohji ruhig.

"Du........ deine Chancen stehen schlecht...", sprach Yohji leise, trotzdem hörte er das Zittern heraus.

Eine geballte Faust landete neben seinem Körper auf dem Bett, zitterte.

"Was fällt dir auch ein, todkrank durch die Gegend zu rennen?!?! Hätten wir.. hätten wir dich nicht......"
 

Schweigen.
 

Rans Hand legte sich auf Yohjis, registrierte nur noch deutlicher das Zittern.

Mit Tränen durchzogene Augen sahen überrascht in violette, dann zog Yohji seine Hand weg.
 

"Verdammt.....", er wandte sich ab.
 

Ran blieb stumm, betrachtete nur.
 

Es war vorbei?
 

"...nicht hier.....", brachte er leise heraus.
 

Die Anwesenden blickten auf.
 

"....nicht... hier.......ich will nicht...hier....st-"
 

Omi rannte zu ihm, fiel ihm heftig schluchzend um den Hals.
 

Yohji nickte nur, er konnte das Zittern nicht unterdrücken. Er hatte eine Familie gefunden.... Ran gehörte dazu.......
 

....
 

Man war gegangen, um Ran etwas Zeit für sich alleine zu lassen.

Was keiner wusste, war ..... daß Ran sich aus dem Bett gequält hatte....
 

.... und aus dem Krankenhaus verschwand...

6 - Longing

Musik: "Longing" von x-japan;

...erst bei Musikbeginn zu lesen anfangen
 


 


 

--------
 

...
 

....
 

Sein Weg führte ihn zum Strand....
 

nur weg von dem Krankenhaus...
 

Panik..
 

nicht vor dem Tod... ......er fürchtete den Tod im Krankenhaus...
 

er wollte frei sein...
 

.. hatte angst vor der modernen Welt....
 

..davor, wenn er gestorben war, in routinearbeit weggebracht zu werden...
 

Er hatte Sehnsucht.....
 

...Sehnsucht nach ihm......
 

...Schmerz... seelische Qual.......
 

er war geflohen
 

weg vom Krankenhaus... seinen Freunden... weg von allem....
 

Freiheit...
 

Der Wind blies durch seine Haare, zog an seinen Sachen...
 

..Kälte..
 

War sie jetzt noch von Bedeutung?..
 

Violette sehnsuchtsvolle Augen starrten aufs Meer hinaus..
 

...unbemerkt der Tränen, die seine Wangen hinunter glitzerten..
 

Freiheit... hier empfand er sie...
 

Tod... was bedeutete es... würde es das Ende von allem sein... würde er für immer vergehen....
 

... 'Hol mich' .....
 

Wellen brachen sich, dem Strand entgegen...
 

weißer Schaum umspülte seine Füße
 

... 'Wenn du bei mir bist... werde ich glücklich sein.... bei meinem Tod.....' ....
 

Erinnerungen strömten auf ihn ein...
 

Omi lachend... weinend ... Yohji mit gebrochenem Blick ..... Kens unwissendes Lächeln .... Omi albernd....
 

..Yohji wie er neckte... die Verfolgungsjagd zwischen Omi und Ken... Ken einsam... Omi bei der Mission verletzt....
 

....er hatte immer nur daneben gestanden.....
 

Aya...
 

..ihr Lächeln.. sanft und frei.. lachen... sie hatte so eine schöne Stimme... leuchtende Augen... Aya....
 

.......er war allein gewesen.... seit...
 

..hatte immer nur abgewiesen...
 

..das Leid der anderen... die Angst, einem von ihnen könnte etwas zustoßen... er konnte nicht frei sein....
 

....seine Gefühle nicht zeigen....
 

..Angst vor weiteren schmerzhaften Gefühlen... noch mehr Leid...
 

... 'Warum durfte ich nicht abschließen?....... Warum konnte ich es nicht........' ..
 

Rot brach sich auf dem Wasser... blutender Horizont...
 

.. '..Wie mein Herz...' ..
 

Er schloß die Augen, spürte den Wind seinen Körper umgeben.
 

.. '..Ich wollte doch nur nicht mehr leiden.... nicht noch mehr.....' ..
 

Traurige violette Augen öffneten sich wieder.
 

.. 'Aya... vergib mir, daß ich... deinen Namen .... für so schlimme Dinge gebraucht hab... in deinem Namen.....' ..
 

Rache.... er hatte sie doch niemals erhalten.... ........niemals...........
 

brauchte er sie überhaupt?..... Wollte Aya überhaupt gerächt werden?.....
 

Sie war so lieb...
 

.. 'Du hättest geweint.. wäre jemand um deines Willen umgekommen...... warum sehe ich es erst jetzt....' ..
 

Wieder Frösteln...
 

Er spürte seinen Körper taub werden...
 

.. 'Bitte.... lass mich nicht auch noch alleine sterben...... bitte.......' ..
 

....weitere Tränen zierten sein Gesicht ........

7 - Crucify My Love - guitar '00

Musik: "Crucify My Love-guitar '00" von x-japan
 


 

nackte Füße im feinen Sand
 

er kam auf ihn zu, sah ihn weit entfernt sitzen
 

sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen
 

Endlich.....
 

Wasser umspülte ihrer beider Beine
 

Als er ihn erreichte, verharrte er neben ihm....
 

...streckte mit Tränen in den Augen die Hand nach seinem Liebsten aus...
 

Violette Augen sahen erst verwirrt zu ihm hoch.. Tränen der Angst hatten sich ihren Weg gebahnt
 

"Komm... Komm mit mir... es ist so weit....." Glückliches Lächeln, seine Unterlippe zitterte vor unterdrücktem Schluchzen
 

Als Ran schwach seine Hand ergriff zog er ihn hoch
 

Überrascht betrachtete Ran ihn... die vertraute Wärme erfüllte ihn
 

"Du..." jetzt erst verstand Ran
 

leises Aufschluchzen und ein zaghaftes Nicken antworteten
 

'Mein Schatz..... jetzt nehm ich dich mit.......'
 

Vertraulich schmiegte sich Ran an den anderen warmen Körper...
 

Er strahlte wieder diese Geborgenheit aus... glücklich..... er war glücklich
 

Der Deutsche hielt seinen Schatz behutsam, schützte ihn vor dem Fall..
 

Ran war zu schwach .... er strich ihm zärtlich eine Strähne aus dem Haar...
 

'Einen Moment noch....' hauchte er dem jungen Mann zu ' ..einen Moment.....'
 

Licht ging von Ran aus
 

Schuldig griff ihn sich schnell, als die Beine gänzlich nachgaben...
 

'Halt dich.... nur kurz..........'
 

Als Aya glücklich lächelnd zu ihm aufblickte, konnte er wieder aus eigener Kraft stehen
 

Bleibst du jetzt bei mir?...
 

'Ja..... für immer.....' ..kurz sah er auf den toten Körper hinab..
 

Er gab ihm einen zärtlichen sanften Kuss, dann streichelte er Ran über die Wange
 

'Lass uns jetzt gehn..... es ist Zeit.......'
 

Ran spürte den Arm um seine Hüfte..
 

Glücklich lehnte er sich an den Anderen an... sie gingen den Strand entlang ..... fort....
 

Freiheit... jetzt spürte er sie..... in den Armen seines Geliebten...
 

der Weg den sie gingen ..... sollte Rans letzter auf diesem Planeten sein....... vorläufig.....
 

~*~*~*~*~
 

Heftig keuchend stützte sich Omi auf seinen Oberschenkeln ab.

"Aya!! Wir müssen ihn unbedingt finden!!"

Yohji nickte nur..

Der Strand war weitreichend und die sanfte Abendröte hatte sich über alles gelegt.

Zwei Gestalten liefen weit von ihnen entfernt nahe des Wassers entlang, eng umschlungen..

Omi schrie überrascht auf. "Das ist Aya! Yohji! Ken!! Da hinten!!"

Eilig wollten er und Ken den zwei Gestalten hinterher....
 

.....doch Yohji hielt sie zurück....
 

"Wartet....", meinte er ruhig, fast nur hauchend.
 

Seine Schritte führten ihn zu einem dunklen Punkt unten am Wasser.
 

Sanft wurde der leere Körper vom Wasser umspült.
 

Omi schlug die Hände schluchzend vor den Mund, wurde von Ken gehalten.
 

Mit Tränen in den Augen beugte sich Yohji herunter, versuchte sie wegzublinzeln..

... aber sie waren hartnäckig....
 

Glücklich blickte das feine Gesicht mit den toten Augen zu ihm auf
 

"Du hast es dir ersehnt...", lächelte Yohji leicht, wenn auch schmerzlich
 

Er schloss sanft Rans Augen.... blickte den zwei Gestalten nach... die langsam an Kontur verloren...



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