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Der Spiegelfechter

von

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Prolog

Es war Freitag Abend um 11. Dunkle Wolken zogen über den Himmel und ließen nur ab und zu einmal das fahle Mondlicht auf die Erde scheinen.

Wenn die Wolken den Mond ganz und gar verdeckten, dann war es in den dunklen Straßen der Stadt Havelan so finster, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. Ganz zu schweigen von dem Schmutz, der in Bergen auf der Straße lag.

Ein dunkel gekleideter Mann ging schnell die Straße entlang. Er murmelte etwas in seinen kurzen Bart hinein, blieb an einer Straßenkreuzung stehen und sah zu einer Krähe hinauf, die einsam am Himmel kreiste.

Der Mond brach kurz zwischen den Wolken hervor und jetzt konnte man den gehetzten Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes erkennen. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und seine Augen waren weit geöffnet.

Der Mond verschwand wieder und der Mann hastete weiter. Die Wolkendecke wurde jetzt schnell dichter. Es begann zu regnen, und in kürzester Zeit war das Hemd des Mannes durchnässt. Trotzdem schloss er seinen dunklen Mantel nicht. Stattdessen sah er ängstlich nach oben und rannte jetzt die Straße hinab. Seine Stiefel rutschten im Schlamm und Dreck. Eilig rannte er um eine Hausecke. Aus einem Fenster rechts von ihm strahlte ein warmer Lichtschein. Er war nur schwach, aber als der Mann das Licht sah stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er holte einen kleinen Kunstvoll verzierten Handspiegel aus seiner Manteltasche und betrachtete sein blasses Gesicht darin. Der Spiegel war um einiges größer, als ein normaler Handspiegel und es war ein konvexer Spiegel, sodass alles darin viel kleiner wirkte, als es in Wirklichkeit war.

Der Mann hob die linke Hand und schob sie langsam in den Spiegel. Das gleiche tat er mit der rechten Hand und schob seine Arme weiter in den Spiegel hinein, sodass derselbe jetzt auf Höhe seiner Ellenbogen in der Luft schwebte. Schließlich senkte er den Kopf und sprang mit einem einzigen Satz durch die Spiegelfläche.

Klappernd fiel der Spiegel zu Boden und landete mit der Vorderseite zuunterst in einem Dreckhaufen.

Der Spiegel

Es war Freitag 11 Uhr vormittags. Die Sonne strahlte vom blauen nur leicht bewölkten Himmel. Sie schien auf das Dach eines kleinen Hauses und durch die Fenster auf der Südseite. Hinter einem dieser Fenster war ein mit bunten Geschenken bedeckter Tisch zu sehen und eine Frau, die in der Küche arbeitete. Sie stellte gerade eine Geburtstagstorte auf den Küchentisch und sah noch einmal aus dem Fenster um sich zu vergewissern, dass ihre Tochter Kira noch nicht die Straße hinauf gelaufen kam.

Kira hatte heute eher Schulschluss, weil im Moment so viele Lehrer fehlten. Sie war es, für die die ganzen Geschenke bestimmt waren, denn heute war ihr Geburtstag. Ein blondes Mädchen erschien hinter Kiras Mutter in der Küche. Ihr Name war Sandy und sie war Kiras beste Freundin. Leider wohnte Sandy in Australien und so sahen sich die beiden Freundinnen eher selten. Sie hatte jetzt Ferien und so hatte Kiras Mutter sie gefragt, ob sie nicht nach Deutschland kommen wolle. Vor Kira hatten sie all dies geheim gehalten.

Kiras Mutter sah noch einmal aus dem Fenster und beobachtete, wie ihre Tochter die Straße hinauf lief. Kurz darauf hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde und Sandy versteckte sich schnell hinter der Küchentür.

Kira kam herein, schleuderte ihre Schultasche in die Ecke und ging zielstrebig in die Küche.

„Alles gute zum Geburtstag“, flötete ihre Mutter und führte sie zum Geburtstagskuchen, auf dem 14 Kerzen brannten. Kira holte Luft, doch bevor sie die Kerzen auspusten konnte spürte sie kalte Finger in ihrem Nacken. Vor Schreck versuchte sie noch mehr Luft zu holen, doch ihre Lungen waren bereits prall gefüllt. Sie drehte sich um und blickte ihre Freundin an.

„Sandy?“, fragte sie.
 

Als Kira die Kerzen aus gepustet hatte, machte sie sich an die Geschenke. Obenauf lag ein großes rotes Geschenk von Sandy, die ihr zwei Romane aus Australien mitgebracht hatte, daneben lag ein blaues von ihrer Mutter, dass zwei Konzertkarten für einen Auftritt ihrer Lieblingsband enthielt. In einem Päckchen von ihrer Großmutter fand sie einen Spiegel.

„Der sieht uralt aus“, sagte Sandy neben ihr.

Kira nickte. Sie betrachtete ihr Ebenbild im Spiegel. „Aber wer baut einen Handspiegel so, dass er alles verkleinert?“, fragte sie.

Sandy runzelte die Stirn: „keine Ahnung.“

Kira legte den Spiegel erst einmal auf den Küchentisch, genau neben den Geburtstagskuchen. Während sie sich wieder ihren Geschenken zu wandte bemerkte sie nicht, wie eine schmutzige Hand aus dem Spiegel kam und etwas Sahne von dem Kuchen nahm und wieder im Spiegel verschwand. Kurz darauf wurde die Hand wieder aus dem Spiegel gestreckt und eine Kirsche verschwand vom Kuchen. So ging es weiter und weiter und der Kuchen sah immer angefressener aus, als die Hand schließlich eine der Kerzen zu fassen bekam. Die Kerze verschwand ebenfalls im Spiegel, nur um sofort wieder herausgeworfen zu werden. Sie landete auf Sandys Hinterkopf.

„Was war das?“, fragte Sandy und drehte sich um. „Was zum...“

Kira folgte ihrem Blick.

„Mama?“, rief sie. Ihre Mutter kam ins Zimmer und blieb verdutzt stehen, als sie den Kuchen sah.

Sandy fischte die Kerze aus ihren Haaren.

Kira wollte gerade erzählen, was geschehen war, da sah sie, wie ein Finger aus dem Spiegel kroch um etwas Sahne vom Rand zu wischen. Überrascht beobachteten die drei den Finger, der schnell wieder verschwand.

Sandy erholte sich am schnellsten von dem Schock. Entschlossen holte sie eine Fliegenklatsche, die auf einem Schrank in der nähe lag und baute sich damit vor dem Spiegel auf. Sie brauchte nicht lange warten, da tauchte die Hand in der Hoffnung auf ein Stückchen Kuchen wieder auf. Mit aller Kraft schlug Sandy auf die Hand ein, wobei sie die Fliegenklatsche zerbrach. Die Hand hielt kurz inne, griff dann aber wieder nach dem Kuchen. Als sie sich wieder zurückziehen wollte, schlug Kira mit einer Bratpfanne, die sie vom Herd geholt hatte auf die Hand. Blitzartig verschwand die Hand im Spiegel. Misstrauisch sah Sandy den Spiegel an. Sie holte ein Messer und wollte damit auf den Spiegel anstupsen, als eine Hand aus der Spiegelfläche kam und sie aufhielt. Kurz darauf erschien ein Kopf und ein Oberkörper.

„Nicht“, sagte der Mann. „Ihr zerkratzt den Spiegel.“

Sandy wollte zurückweichen, doch da der Mann ihre Hand festhielt kam sie nicht weit. Der Mann, der da halb aus dem Spiegel ragte trug einen schlammbraunen zerschlissenen Mantel und einen schwarzen Hut mit drei bunten Federn daran. Er sah Sandy aus seinen grau-blauen Augen an: „Ihr wollt mich doch nicht für alle Ewigkeit da drin einsperren oder?“

Unsicher sah Sandy den Mann an.

„Wer sind Sie?“, fragte Kira schließlich.

Der Mann sah zu ihr herüber.

„Man nennt mich Siegfried“, sagte er schließlich, „Siegfried den Spiegelfechter.“

"Spiegelfechter?", fragte Kira. "Was ist das ein Spiegelfechter."

Siegfried überlegte kurz. "Ein Spiegelfechter", erklärte er schließlich, "ist beherrscht die Spiegel. Er kann sich darin spiegeln, aber er kann sich auch unsichtbar für den Spiegel machen, sodasss er kein Spiegelbild mehr hat. Ein Spiegelfechter kann auch den Raum hinter einem Spiegel betreten und er kann über die Straßen zwischen Spiegeln gehn."

"Wo ist denn dieser Raum hinter einem Spiegel?", fragte Sandy verwirrt.

"Ich stecke zur Hälfte drin", erklärte der Spiegelfechter und zeigte auf die Stelle, wo sein Oberkörper im Spiegel verschwand.

"Ah", sagte Sandy.

"Und wie sind sie da herein gekommen?", fragte Kira.

"Nun ja, ich musste da rein", erklärte Siegfried, "sonst hätte Willhelm mich geschnappt."

"Willhelm? Ist das auch ein Spiegelfechter?"

"Nein", erwiderte der Spiegelfechter verstörrt. "Willhelm ist ein Wolkenschütze."

"Ah und warum wollte der sie schnappen?"

"Das ist eine längere Geschichte."

"Nun ja, ich denke, die sind sie uns schuldig", erklärte Kira. "Sie haben immerhin von meinem Geburtstagskuchen genascht."

"Ich hatte hunger", entgegnete Siegfried, "immerhin war ich sehr lange da drin und von diesem Spiegel führt keine Straße weg!"

Der Spiegelfechter zog sich aus dem Spiegel und sprang vom Tisch. Er war ein kleiner Mann, dessen schmuddelige Kleidung aus dem letzten Jahrtausend zu kommen schien.

"Was für Straßen?", fragte Sandy.

"Wie lange ware sie denn da drin", wollte Kira wissen.

"Nicht alle fragen auf einmal", rief der Spiegelfechter aus, "erst einmal, welches Jahr haben wir?"

"2011", antwortete Kira.

"Dann war ich jetzt gute 500 Jahre da drin."

"In einem Spiegel?", fragte Sandy.

"In dem Spiegel", antwortete der Spiegelfechter. "Was die Straßen angeht... Von den meisten Spiegeln aus können Spiegelfechter zu anderen reisen."

"Und wieso sind sie dann in gerade diesen Spiegel ge... gestiegen?", fragte Kira.

"Ich hatte keine Wahl", entgegnete der Spiegelfechter. "Aber wie gesagt: Das ist eine lange Geschichte."

"Dann erzählen sie sie uns!"

Mitternacht

Es war Nacht. Der Himmel war Sternenklar und in dem kleinen Städchen in dem ich mich befand lagen die meisten Bewohner bereits friedlich schlafend in ihren Betten. Sho von den Sternen hatte mich auf den Marktplatz bestellt, von wo aus mich ein Bote abholen sollte. Er war noch nicht gekommen, doch Sho wollte mich in einer Angelegenheit sprechen, die viel zu wichtig war, als das sie mich einfach hätte vergessen können.

Die Abenddämmerung, zu der sie mich herbestellt hatte, lag bereits zwei Stunden zurück und ich lief frierend - denn es war Winter und des Schnee durchweichte meine Stiefel - auf und ab.

Einer ihrer chinesischen Krieger holte mich schließlich ab. Er hatte eine Hellebarde in der Hand und musterte seine Umgebung misstrauisch, bis er mich schließlich ansprach: "Siegfried?"

Ich nickte.

"Mitkommen."

Er drehte sich um und ich folgte ihm durch die Schneebedeckten Straßen. An jeder Kreuzung blieb er stehen und sah sich sorgfältig um. Er wählte einen verschlungenen Weg durch enge Gassen und versteckte Wege. Schließlich betraten wir eine Herberge, wobei wir den Hintereingang benutzten. Ein zweiter Krieger stand hinter der Tür und musterte mich aufmerksam. Ich beachtete ihn nicht weiter und folgte meinem Führer die Treppe hinauf. Sho empfing mich im letzten Zimmer, das man über den Flur im Obergeschoss erreichen konnte. Sie saß am Tisch und war in eine Schriftrolle vertieft, die mit winzigen chinesischen Schriftzeichen überzogen war. Als ich eintrat sah sie auf und bedeutete dem Mann, der mich hergeführt hatte uns allein zu lassen.

"Hallo Siegfried", begann sie.

"Hallo", erwiderte ich, "wie war die Reise."

"Reisen nach Europa sind immer anstrengend", erwiderte sie, "aber lass uns zur Sache kommen. Diese Angelegenheit ist ernst."

Ich nickte: "Bist du sicher, da uns niemand hört?"

"Totsicher", erwiderte sie. "Du kannst dir sicher vorstellen, wie sehr der Diebstahl die Priesterinnen in Aufruhr versetzt hat."

Ich ging zu einem Stuhl und setzte mich.

"Ja, soetwas passiert ja nicht täglich."

"Nein, und es kann gravierende Folgen für uns alle haben."

"Wieviel Zeit haben wir noch?", fragte ich.

"Nach meinen Berechnungen zwischen 500 und 600 Jahren", erwiderte Sho.

"Und hast du schon eine Idee, wer dahintersteckt?"

"Nicht wirklich."

"Eigentlich kann es nur einer von uns sein, oder eine der Priesterinnen", mutmaßte ich.

"Ich glaube nicht, dass es eine Priesterin war", sagte Sho mit Nachdruck.

"Ich auch nicht", gab ich zu, "aber wir können nichts mit Bestimmtheit sagen und... Sie könnte auch auf Befehl von jemandem gehandelt haben."

"Ich glaube nicht, dass sich eine der Priesterinnen bestechen ließe, falls du darauf hinaus willst", erwiderte Sho.

"Giesela könnte sie manipuliert haben."

"Eine Priesterin?"

"Warum nicht? Ich weiß, dass sie ihre Fähigkeiten trainiert hat."

"Schon möglich", gab Sho zu. Nachdenklich sah sie auf ihre Hände. Nach einer kurzen Pause sah sie wieder auf und schlug vor: "Wir könnten ja zumindest mal mit ihr reden."

Ich schüttelte den Kopf: "Sie kann Gedanken lesen!"

"Ach komm schon, du glaubst doch nicht ernsthaft an diese Gerüchte!"

"Ich glaube nicht, dass das bloß Gerüchte sind! Ist dir aufgefallen, wie sie mit Bal geredet hat?"

"Ja, etwas merkwürdig war das schon, aber... Kann das nicht einfach an ihrer Erfahrung liegen?"

"Auch, wenn sie diese ganzen Psycho-Bücher gelesen hat - nein."

"Also gut, wenn wir davon ausgehen, dass die Gedanken lesen kann, dann müssen wir ihr in Zukunft aus dem Weg gehen."

Ich nickte: "Aber gleichzeitig müssen wir versuchen, herauszubekommen ob sie es überhaupt war."

"Wer war zu der Zeit im Tempel zu Gast?"

"Nicht viele", antwortete Sho. "Willhelm aus dem Wald, Valentin der Vogel, ich und Falinda."

"Falinda?"

"Ja, auch Falinda war da."

"Das Drachenei direkt vor Falindas Nase zu rauben ist dreist."

"Das finde ich auch,aber es gibt offensichtlich jemanden unter uns, der dreist genug dazu ist!"

"Gisela kann sehr dreist sein", sagte ich.

"Gisela, Gisela, Gisela... Ich finde wir sollten uns nicht so schnell festlegen."

"Auf jeden Fall müssen wir das Ei schnellstmöglich zurückbringen."

Sho nickte: "Wir müssen uns nur überlegen, wo wir anfangen."

"Wurden alle Anwesenden verhört?"

"Falinda höstpersönlich hat das Verhör geführt."

"Und natürlich durftet ihr nicht erfahren, was die anderen gesagt haben."

Sho lächelte: "Natürlich nicht."

Ich sah sie fragend an.

"Ich habe gesehen, wie Valentin die Dokumente heimlich gestolen und dann kopiert hat, damit er die originale zurückbringen konnte."

"Und dann hast du natürlich das selbe bei ihm getan."

"Nein", sagte Sho, "während Valentin die Fähigkeit hat, Dinge zu verdoppeln, würde das kopieren bei mir ewig dauern. Ich habe ihm gesagt, dass ich weiß, was er getan hat und als Gegenleistung, dafür, dass ich nichts verate..."

"...hat er dir eine Kopie angefertigt", beendete ich ihren Satz. "Verstehe."

"Du kannst sie lesen, wenn du willst", sagte sie und hielt mir einen Stapel Papier hin.

Zögernd griff ich danach. Das Papier war mit einer schrägen gut lesbaren Handschrift in lateinischer Schrift beschriben. An einigen Stellen hatte Falinda Kommentare zwischen die Zeilen des Schreibers gesetzt. Ihre beinahe unlesbare Schrift hob sich deutlich vom Rest des Textes ab.

"Ich würde vorschlagen, du liest dir erstmal alles in Ruhe durch und morgen treffen wir uns zur selben Zeit hier wieder", sagte Sho.

Ich nickte schon halb in den Text versunken. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging zu meiner kleinen Wohnung auf dem Dachboden von einem der Häuser.
 

Obwohl ich sehr müde war, ging ich noch nicht ins Bett. Die Dokumente, die Sho mir gegeben hatte interessierten mich. Genauso wie die Frage, wer das Drachenei gestohlen hatte. Wer auch immer es war, er würde zu großer Macht kommen, sollte der Drache bei ihm schlüpfen. Denn Drachen gehorchen bekanntermaßen demjanigen aufs Wort, dem sie nach ihrer Geburt als erstes in die Augen sehen. Dummerweise war in diesem Ei der letzte Drache, der noch lebte. In etwa 500 bis 600 Jahren würde er schlüpfen, bis dahin mussten wir ihn gefunden haben. Ich hoffte in den Aufzeichnungen einen Hinweis auf den Täter zu finden. Also legte ich mich also auf mein Bett und begann, die Seiten durchzublättern. Es handelte sich Hauptsächlich um Beschreibungen altäglicher Tätigkeiten. Die Frauen waren zur Zeit des Diebstahls mit ihren normalen Arbeiten beschäftigt gewesen: Die Felder bestellen, das Vieh Versorgen, Wäsche waschen, nähen, kochen... Nichts außergewöhnliches. Nach drei Seiten begennen die Texte mich zu langweilen. Ich begann sie nur noch zu überfliegen, manchmal übersprang ich ganze Passagen. Irgendwann muss ich dabei eingeschlafen sein.

Was tun?

Kira sah den Mann ungläubig an: "Aber es gibt doch gar keine Drachen."

"Oh es gibt sie nicht mehr", erwiderte Siegfried. "Bis auf diesen einen einzigen, aber es gab eine Zeit, da war die Welt voll von ihnen."

Sandy sah Siegfried zweifelnd an, dann nickte sie: "Bis vor kurzem hätte ich auch nie geglaubt, dass ein Mann aus einem Spiegel kommen könnte. Warum sollte es da nicht auch Drachen geben? Nehmen wir einfach mal an, es gäbe sie... oder zumindest diesen einen."

Siegfried nickte und erzählte weiter:
 

Nächste Nacht ging ich wieder zu Shos Herberge. Die Wachen ließen mich ohne zu zögern passieren und einer von ihnen geleitete mich wieder zu Shos Zimmer. Durch eine offene Tür konnte ich kurz ein Zimmermädchen sehen. Sie sah leicht verschreckt aus, was wohl an Sho und ihren Wachen lag.

In Shos Zimmer angekommen sah ich mich um. Sho selber war nicht da, also machte ich es mir erstmal bequem. Das Zimmer sah genauso aus wie am vorabend.

Gelangweilt begann ich im Zimmer auf und ab zu laufen, da viel mir ein kleiner Zettel auf dem Tisch auf. Ich lauschte und sah mich noch einmal vorsichtig um, dann ging ich zum Tisch und las.

"Komm um Mitternacht in die Kirche", stand da. Ich überlegte Kurz: Seit Mitternacht waren bereits zwanzig Minuten vergangen und ich konnte mir ziemlich sicher sein, dass Sho noch in der Kirche war. Allerdings hatte ich keine Ahnung, von wem die Nachricht stammte und in welcher Beziehung der Schreiber zu Scho stand. Ich beschloss noch ein wenig zu warten.

Langsam vergingen die Minuten. Halb zwei beschloss ich der Sache nachzugehen. Ich ging zur Tür und öffnete sie, doch der Wachposten dahinter erklärte mir, dass ich hier bleiben müsse. Als ich fragte warum, erklärte er, dass Sho das so angeordnet habe.



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