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Journey through the dimensions

Auf der Suche nach Antworten
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Banishment

„Bereue deine Schuld und akzeptiere deine Strafe, Nachkomme vom Stamm der Arrcross!“ schallte die kräftige Stimme der Weisen über die Menge. Erschrocken über den Ernst in ihrer Stimme, wich der schwarze Jüngling zurück. Mit aufgerissenen Augen suchte er nach einem anderen Weg. Er wollte nicht durch das seltsame Ding hinter sich hindurch. Es machte ihm Angst. Große Angst.

„Karsan!“ Die vertraute Stimme seines Freundes aus Kindertagen ließ den Jüngling aufsehen. Die Älteren aber verhinderten, dass er zu ihm vordringen konnte. Seine eigene Situation fast schon verdrängend, seufzte Karsan. Stellte jedoch die Ohren waagerecht, als erneut die Stimme der Weisen erklang. Den Kopf schüttelnd versuchte er ihre Worte zu vertreiben. Als auch die Erwachsenen sich in den Ruf der alten Weisen einreihten, duckte er sich tiefer auf den Boden. Warum wollten sie ihn so plötzlich verbannen? Was hatte er falsches getan das man ihn nun verstieß? Er wollte sich nicht grundlos verbannen lassen. Verlangte nach einer Antwort für das seltsame Verhalten der Erwachsenen.

Wagemutig nach vorne springend schlug er mit der Vorderpfote aus. Elektrizität trat aus seinen Krallen und erwischte einen seiner Lehrer. Erschrocken hatte sich der aufgebäumt und wäre beinahe hinten über in die Menge seiner Genossen gestürzt. Der Jüngling selbst war so sehr erschrocken über den elektrischen Ausbruch, dass er sich nicht mal rührte. Versteinert stand er mit gehoben Pfote da. War es das weswegen man ihn fortjagte? Eine elementare Kraft ruhte in seinem kleinen Körper. Die Schwanzspitze zuckte.
 

„Roarrrr!“ sprang der Rudelführer nach vorne. Seine Muskeln zuckten vor Anspannung und Erregung. Sein kräftiger Hieb erwischte den Jüngling eiskalt. Nur knapp konnte er verhindern, direkt durch das rauschende Loch geschleudert zu werden. „Es ist besser für dich!“ Der Jüngling verstand den Sinn der Worte nicht. Wie konnte es für ein Junges in einer fremden, in einer vollkommen anderen Welt als der seinen, sicherer sein als dort wo er sich auskannte? Der Anführer fuhr die Krallen aus und machte sich für einen erneuten Angriff bereit. Dieses Mal würde er den schwarzen Jüngling bestimmt durch das Loch werfen. Karsan fühlte seine Beine kaum. Der Schlag hatte ihn ziemlich mitgenommen. Wackelig stand er auf allen vieren und versuchte einen festen Stand zu bekommen. Dem Anführer in das Gesicht zu sehen wagte er jedoch nicht. Konzentrierte sich stattdessen auf dessen Füße. Hoffend, dem bevorstehenden Angriff zu entkommen.

Ein starker Wind kam auf. Karsan zuckte als etwas leicht sein Fell streifte. Der Rudelführer war es nicht. Etwas Unsichtbares umstrich deutlich seinen Körper. „Wer bist du?“ fragte der Jüngling in den Wind. Ein Flüstern antwortete ihm und verwirrt sah er auf. „Nein, ich will nicht!“ schüttelte Karsan den Kopf.

Die Blicke der anderen waren auf den Jüngling gerichtet. Ihre Augen weiteten sich als er sich dem Loch zu wandte. „Karsan, bitte!“ Der Gerufene aber schüttelte den Kopf. Nun hatte er verstanden warum er auf der anderen Seite, in einer ihm unbekannten Welt, besser aufgehoben war als in seiner Heimat. Die Rufe seines besten Freundes ignorierend betrat er den Wirbel…
 

ENDE

Shapeshifter are not created equal Shapeshifter

(Jahre später; Wüste ‚Fiatis‘)

Die Hand schützend über die Augen haltend, blickte der bläuliche Fuchs über die weiten Dünen der Wüste. Ächzend sah der Anthro, dass sich keine Fremden in der Nähe aufhielten. „Auch heute scheint das Glück nicht mit uns zu sein.“ schnaufte er.

Seine Begleitung, ein weiblicher weißer Drache, sah ihn aus bernsteinfarbenen Augen an. Entgegnete jedoch nichts und überwachte weiter die sandige Landschaft vor sich. Ihr siebter Sinn sagte ihr das schon bald etwas geschehen würde. Etwas, womit niemand des fünfköpfigen Spähtrupps rechnen würde.

Schnaufend leckte sich der Fuchs über die Nase. Der feine Sand drang immer wieder in seine Nasenöffnungen. Seine gesamte Kleidung war mit Sicherheit voll mit Wüstensand. Sich am Hinterkopf kratzend stöhnte er genervt. Wie sehr freute er sich auf die Ablösung. „Cecil, meinst du wir müssen noch lange in dieser Hitze verharren?“ Die Sonne steht schon ziemlich weit oben. „Ich denke nicht, dass die Ablösung noch lange auf sich warten lässt.“ antwortete er sich noch immer kratzend auf die Frage des etwas kleineren Artgenossen. Dessen Fell war dichter als das von Cecil und die Sonne brannte auf seinem dunkleren Pelz wie Feuer. Nur äußerst widerwillig kehrte er an seinen Posten zurück.

„Da vorne bewegt sich etwas.“ erklang die zarte Stimme der Drachendame. Ihr Blick war fest auf das sich bewegende Objekt gerichtet. Cecil folgte ihrem Blick und entdeckte schnell ein schwarzes Wesen, welches sich langsamen Schrittes durch den Sand bewegte. Es wies deutliche Anzeichen eines anderen Anthros auf. „Scheint, als würde ihm die Hitze nichts ausmachen.“ überlegte er und suchte nach Anzeichen von Schwäche im Gang des Fremden. Doch dieser lief unbeirrt und leichtfüßig seinen Weg.

Der Fremde blieb stehen und Cecils Aufmerksamkeit stieg. Der Fremde regte sich nun nicht mehr, stand wie eine Statue da. Nach kurzem Warten sah er sich dann um. Schien nach etwas Ausschau zu halten. Gähnend machte er deutlich, dass er nicht fündig geworden war. Noch einmal sah er sich um, sah auch nach hinten. Dann, ganz langsam, begann er sein Äußeres zu verändern. Das dunkle Fell wurde hell wie der Wüstensand. Sein buschiger Schwanz schien an Volumen zu gewinnen. „Ein Gestaltenwandler!“

Die anderen Späher hatten sich um den Blaufuchs und der Drachendame versammelt. Als könnten sie es nicht fassen, starrten sie auf den Fremden. Cecil stand von seiner Feststellung noch immer der Kiefer offen. Wo kam auf einmal ein Gestaltenwandler her? In den letzten Monaten hatte sich keiner mehr gezeigt. Voller Vorfreude spannten sich alle Muskeln in seinem Körper an. Schon so lange hatte er darauf gewartet, gegen eines dieser verhassten Wesen kämpfen zu können. Der Fremde hatte sie noch nicht bemerkt. Auf Cecils Befehl hin stürmten die fünf Späher auf ihn zu.
 

Die etwas länglichen Ohren zuckten wild, als der Anthro den starken Geruch von Hass und Kampflust witterte. Der Wind umspielte seinen schmächtigen Körper. Ruckartig wandte er sich den sich nähernden Fremden zu. Fauchend gab er zu verstehen, dass er sich nicht grundlos angreifen ließ und begab sich in Position.

Die Krallen ausgefahren und knurrend die Zähne bleckend, wartete er bis die Angreifer nah genug waren. Nur wenige Meter waren sie noch entfernt. Entschlossen rannte er ihnen entgegen. Die Waffen der anderen schreckten ihn nicht ab. Solange er nicht umzingelt war hatte er klare Chancen auf einen Sieg.

„Hy-aaaahh!“ sprang er mit einem kräftigen Sprung dem Vordermann entgegen. Das ihm entgegen sausende Schwert schlug er rücksichtslos zur Seite. Den stechenden Schmerz seiner Hand ignorierend schlug er zu. Verfehlte den Hals seines Gegners nur um wenige Millimeter. Da musste er auch schon dem Speer ausweichen den ein Stier ihm entgegen schlug. Direkt vor dem kräftigen Anthro landend, schlüpfte er zwischen dessen Beine hindurch um so dem nächsten Angriff zu entkommen. Wütend brüllte der Stier auf.

Sich aufrichtend bemerkte der Gestaltenwandler zu spät den heranpreschenden Drachenschwanz. Wie ein mächtiger Peitschenhieb traf ihn dessen Wucht. Nach Luft ringend sackte er in die Knie und hielt beide Arme fest um den Bauch geschlossen. Ein kräftiger Griff in den Nacken ließ den schmächtigen Körper für einen Augenblick erstarren, bevor er kraftvoll in den Wüstensand gepresst wurde.
 

„Wie kannst du Bestie es wagen unser Land zu betreten?!“ keifte Cecil direkt in das schmerzverzerrte Gesicht des Überwältigten. „Wir lassen uns nicht mehr von euch täuschen.“ zischte er noch. „Keine Ahnung wovon du redest.“ entgegnete der Fremde keuchend unter dem Gewicht auf seinem Nacken. Noch immer hielt ihn jemand fest im Griff und schien den Griff auch in nächster Zeit nicht lockern zu wollen.

„Lüg mich nicht an! Ihr Gestaltenwandler seit Schuld an unserer Misere!“ „Gestalten...wandler?“ presste er hervor. „Ich bin... kein...“ „Spar dir deine Märchen. Wir haben gesehen, wie sich die Farbe deines Fells verändert hat.“ Wäre er nicht in dieser beschissenen Situation, würde der Fremde die sich ihm bietende Aussicht auf den weiblichen Drachen vor sich mehr genießen können.

Cecil rückte wieder in das Blickfeld des Fremden. Nur wenige Zentimeter von ihm entfernt drohte er: „Wenn du sie noch einmal so anschaust, dann...“ „Dann lasst mich wenigstens erklären, dass ich wirklich nichts mit einem Gestaltenwandler zu tun habe.“ zischte er zurück, die Augen wie sein Gegenüber zu bedrohlich schmalen Schlitzen verengt.

Ihn prüfend ansehend erhob sich der Blaufuchs. „Was meinst du, Saraphim?“ fragte er mit flüchtigem Blick zu dem weiblichen Drachen. Sie zögerte, nickte dann aber. Der Griff um den Nacken des Fremden lockerte sich. Langsam richtete er sich auf, darauf bedacht keinen der anderen irgendwie zu reizen. Noch einen Griff in den Nacken wollte er nicht riskieren.

„Zu allererst heiße ich nicht Bestie sondern Karsan.“ begann der Fremde, während er den feinen Sand von seiner Kleidung klopfte. „Zweitens bin ich kein Gestaltenwandler sondern ein Formwandler.“ beendete er seine Vorstellung mit einem Schnaufen.

Cecil kam Karsan erneut näher. „Und wo liegt der Unterschied?“ fragte er knurrend mit vor der Brust verschränkten Armen. „Sag du es mir.“ knurrte der Formwandler zurück. Der Fuchs rümpfte die Nase. „Pass auf was du sagst!“

Saraphim ging dazwischen bevor ein erneuter Kampf ausbrach. „Karsan war dein Name?“ Der Angesprochene nickte. „Ich werde dir erklären wieso wir den Gestaltenwandlern diesen Namen gaben.“ Ein stummes nicken. „Dann erklärst du uns den Unterschied zu dir.“ Karsan nickte ein weiteres mal.

„Gestaltenwandler sind hinterhältige Wesen. Ihr wahres Äußeres ist kaum jemanden bekannt. Sie nehmen das Aussehen anderer an und imitieren sie. Dadurch gelangen sie unentdeckt in unsere Lande, vernichten die Existenzgründe anderer oder töten sie auf bestialische Art. Das machen sie solange wie sie niemand erkennt. Oft ist es dann zu spät, wenn man den Betrüger entlarvt hat und über die Hälfte der Bewohner vernichtet.“ Karsan kam das alles sehr bekannt vor. Seine Bart- und Nackenhaare kräuselten sich.
 

Karsan wartete einen Moment bis sich seine Abscheu für die Gestaltenwandler legte. „Ich bin ein Hybrid. Mein Gen besteht aus einer Vielzahl verschiedener Lebewesen. Unter anderem das Gen eines, wie ihr es nennt, Gestaltenwandlers.“ Er sah das Blitzen in den Augen der anderen. „Jedoch funktioniert das Wandlungsgen meinerseits anders als das eines Gestaltenwandlers. Ich nehme das Aussehen der Lebewesen an, deren Gene ich in mir trage.“ Während er erklärte, veränderte er langsam seine äußere Erscheinung. Das gelbe Fell wurde dunkler und dichter. „Meine gebürtige Gestalt ist die eines vierbeinigen Felinen. Doch vermag ich mich auch auf zwei Beinen fort zu bewegen. Ich klaue nicht das Aussehen anderer, sondern nehme wenn dann das Aussehen derselben Art an, sofern sie in meinem Gen vorhanden ist.“

Schweigend hörte sich der Spähtrupp um Cecil und Saraphim Karsans Erklärung an. „Du siehst jetzt eindeutig felin aus. Vorher habe ich dich keiner Art zuordnen können.“ bemerkte die Drachendame, während sie den nun schwarzen Kater vor sich betrachtete. „Das liegt daran, dass mein vorheriges Aussehen eine Zwischenstufe zwischen zwei völlig verschiedenen Wesen ist. Es gibt wohl auch keine solche Art. Jedenfalls bin ich noch keiner annähernd ähnlichen Lebensform begegnet.“

„Und das sollen wir dir glauben?“ spottete Cecil. „Glaub mir, ich selbst habe so einige persönliche Gründe diese Gestaltenwandler bis aufs Blut zu hassen! Denke bloß nicht, nur weil du vielleicht älter als ich bist, dass du schon alles gesehen hast und alles weißt!“ knurrte Karsan den Fuchs wütend an. „Es gibt auch andere Länder denen die Gestaltenwandler Probleme bereiten, sie teils sogar komplett vernichten!“

Der Hass in den Augen des wesentlich kleineren Anthros war Cecil Beweis genug, um ihm seine Geschichte zu glauben. „Verzeih‘ bitte. Ich-“ begann er „- habe dir nicht eher glauben können.“ Lächelnd reichte er dann dem anderen die Hand. „Mein Name ist Cecil.“ „Freut mich. Ich heiße Karsan.“ stellte er sich nun in höflicher Manier ein zweites Mal vor. „Angenehm.“
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Pijara
2009-08-19T21:03:18+00:00 19.08.2009 23:03
Hey, nicht schlecht! Ich sag ja, du wirst immer besser. Allerdings ... ein wenig auf Rechtschreibung bzw. Zeichensetzung müsstest du schon achten, weil sonst manchmal die Sätze ein wenig verwirren können. ;-)
Aber vom Sprachlichen her find ich es super!
Da bin ich ja mal gespannt, wie es weiter geht.
Nebenbei: Man merkt richtig, was für eine Fantasie in deinem Köpfchen schlummert!
KNUTSCH!
Von:  Pijara
2009-08-19T12:42:44+00:00 19.08.2009 14:42
So, wie ich gestern bereits sagte: Cool geschrieben. Ich find, du hast dich richtig cool gesteigert. Bin mal gespannt, wie es weitergeht....


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