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L Word High school Days

Shane und Jenny Story
von

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Shanes Tagebuch

Mir gehören weder Shane McCutcheon noch Jenny Schecter, leider. Sie sind eigentum und Erfindung von den Autoren und der Erfinderin von The L word.
 

Shanes Tagebuch
 

21.03.XXXX

Oh man, das war ein Tag! Ich kann es immer noch nicht glauben. Eigentlich wollte ich weder in diese Stadt, noch an diese Schule, weil alles neu war und ich hatte keine Lust auf Veränderung. Ja ich weiß, ich bin erst 16 und es wird sich noch viel verändern, aber nicht alle Veränderungen sind schön und ich hatte gerade die Nase voll von Veränderungen.
 

Nicht anders als ich erwartet hatte begann der Tag an der neuen Schule. Wieder war ich die „Neue“. Ich hatte mir fest vorgenommen keine Freundschaften zu schließen, denn wer wusste schon wie lange ich in Skokie, Illinois bleiben würde.

Doch dann traf ich dieses Mädchen, blau graue Augen und dieses wundervolle Lächeln. Ich liebe es! Sie war der typische Außenseiter, alle andern Schüler waren in irgendwelchen Cliquen, außer ihr. Sie saß allein in der Cafeteria und schrieb irgendwas in ihr Notizbuch. Ich ging zu ihr und fragte: „Kann ich hier sitzen…ich meine ist hier noch frei?“ Sie nickte, sagte aber nichts. „Ich bin Shane.“, sagte ich und setzte mich ihr gegenüber. Sie sah mir in die Augen und da war es wieder dieses wundervolle Lächeln: „Ich bin Jenny.“, war ihre Antwort. „Nett dich kennen zu lernen Jenny.“ Sie kicherte: „Ich find’s auch nett, dich kennen zu lernen Shane.“ Dann sah sie wieder nach unten und schrieb etwas in ihr Buch. „Jenny, tut mir leid, aber ich muss dich noch mal stören.“, sagte ich sehr höfflich, fast zu höfflich, dass kannte ich gar nicht von mir. „Ja?“, sie sah auf. „Ähm, also, ähm…ich bin neu hier und weiß nicht wo der Bio-Raum ist?“

„Da kann ich dir helfen, ich hab jetzt Bio, als nächstes“, erklärte sie mir.

„Wirklich, dass ist ja großartig, ich auch.“

Sie lächelte, ich denke sie war glücklich darüber.
 

Nach der Bio-Stunde kam Jenny an meinen Spind. „Hey Shane, kann ich dir eine Frage stellen?“ Ich nickte und sah sie etwas verlegen an. „Willst du nach der Schule mit auf eine Party kommen? ...Ich meine es ist doch Freitag…und allein zu hause das ist doch. „Ja warum nicht!“, war meine Antwort, obwohl ich eigentlich kaum solche spontanen Antworten gab. Sie grinse und rannte davon. Ich wollte sie aufhalten, denn ich hatte überhaupt keinen Plan wo die Party stattfinden sollte. Aber das war sowieso egal. Denn bevor ich sie suchen konnte, stand sie wieder vor mir. „Ok heute steigt was in Julie Millers Haus, ihre Eltern sind nicht da, oder so…“, plapperte sie aufgeregt drauf los. „Cool! Und wie komm ich da hin?“, war meine Reaktion. „Oh mist…Ich hab’s!“, grinste sie mich an.
 

Ich stand am Supermarkt, es war bereits nach sieben, Jennys tolle Idee war es, dass wir uns dort trafen. Denn wie sich heraus stellte, lebten wir gar nicht weit von einander entfernt. Wir hatten uns für um sieben verabredet, mittlerweile war es halb acht und Jenny war immer noch nicht da. Ich stand auf dem Walmart-Parkplatz und wollte gerade mit meinem BMX nach Hause fahren, um einen langweiligen Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Da hörte ich ihre Stimme: „Hey Shane! Du willst doch nicht ohne mich zur Party, oder?“ Ich war erleichtert sie zu sehen. Sie trug ein schwarzes Shirt, welches sie selbst aufgepeppt hatte, dazu einen Mini-Rock mit rotem Schottenmuster und über ihre Strumpfhosen hatte sie sich bunt -geringelte Kniestrümpfe gezogen, die sie am Knöchel gerafft hatte, so dass sie über den Abschluss ihrer Convers gingen. „Tut mir Leid das ich so spät bin, aber mein Stiefvater hat mal wieder genervt.“, entschuldigte sie sich. „Macht doch nichts, du bist ja jetzt da. Lass uns gehen!“, sagte ich.
 

Julie Miller lebte im besseren Viertel der Stadt, ihr Haus war riesig. Ich schob mein Fahrrad hinters Haus und wir gingen rein. Alle starrten uns an, einige tuschelten sogar: „Was will die denn hier und wenn hat sie da mitgebracht?“ Ein Mädchen hob die Augenbraue sah mich abwertend an und keuchte: „Freak!“ Ich merkte schnell, dass die meisten der Leute auf der Party weder mich, noch Jenny dabei haben wollten. Ich wusste allerdings nicht warum. Es war mich auch egal, ich hoffte nur, dass mich niemand fragte wer ich war. „Los lass uns was trinken!“, meinte Jenny und packte mein Handgelenk. Wir standen an der Bar und sie reichte mir gerade ein Glas Whisky - Cola, als ich die Stimme eines Jungen hörte: „Na Schecter, was führt dich hier her?“ Jenny drehte sich zu dem 1.80 m großen blonden Muskelpaket: “Zieh leine Justin!“ „Oar, warum denn Jenny?“, Justin zogen einen Schmollmund und kam näher zu ihr. „Lass das!“, fauchte sie und stieß ihn weg. „Hey, hey ich will nur das gleiche, wie mein Freund AJ!“, er packte sie am Arm, mich nahm er gar nicht wahr. Jenny versuchte sich los zu zerren. Ich schritt ein mir war das zu viel, für einen lockeren Freitagabend: „Hey hast du nicht gehört? Du sollst sie los lassen!“ „Was mischt du dich da ein? Wer bist du überhaupt?“, der Kerl ließ Jenny los und kam auf mich zu. „Shane“, antworte ich entschlossen. „Ah! Shane. Bist du ein Mädchen oder ein Junge?“ Er war mir irgendwie unsympathisch und sein dämliches Grinsen, zwang mich dazu ihn in die Fresse zu schlagen. Mein Schlag war ziemlich kräftig, denn seine Nase fing sofort an stark zu bluten. „Hey was soll das?“, ertönte die Stimme eines blonden Mädchens. „Hi Julie, kennst du schon Shane?“, sagte Jenny beiläufig, mir war nicht entgangen, dass sie versuchte tough zu wirken. „Schecter, wer hat dich eingeladen?“, schnaubte Julie wütend. „Mach dass du und der Freak weg kommt, ihr macht nur Ärger!“ Das brauchte sie mir nicht zweimal sagen, doch Jenny zögerte. „Weißt du Julie, wir waren mal beste Freunde!“ „Ja und dann hast du mit meinen Freund geschlafen!“, fauchte das blonde Missstück. „Das stimmt überhaupt nicht!“ Ich sah wie aufgebracht Jenny war und bemerkte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Man ich brauchte heute Abend echt nicht noch ein Drama, der Typ mit dem Nasenbluten reichte. Wenigstens bekam ich keine Anzeige, es war ihm sicher peinlich, dass ihn ein Mädchen geschlagen hatte. Jenny kam zu mir, hielt meinen Arm und flüsterte:“Shane! Lass uns abhauen.“
 

Draußen hatte sich die Luft in zwischen abgekühlt und Jenny die nur ihr Shirt an hatte fröstelte. Ich hatte neben meinen Blasser, noch ein Sweatshirt dabei, weil ich bis jetzt nur in Texas gelebt hatte. Selbstlos überließ ich ihr meinen Pullover. „Hier zieh den an! Sonst bekommst du noch ’nen Schnupfen!“ „Danke!“, hauchte sie schüchtern und zog den Pullover über. „Und was machen wir jetzt? Ich meine, ich will noch nicht nach Hause!“, sagte ich besorgt darüber, dass Jenny die Nase voll hatte, nach diesen Zwischenfall und der Abend zu ende war, eh er angefangen hatte. „Wir könnten doch mit deinem Fahrrad ein bisschen rum fahren!“, schlug sie vor. Ich war empört, dass sie meine edles BMX gerade Fahrrad genannte hatte: „Na hör mal, das ist nicht einfach nur ein Fahrrad, das ist ein Khe Cosmic-BMX, aber ich denke das könnten wir machen!“ Sie lächelte und setzte sich auf den Lenker.
 

Am Anfang fuhren wir wirklich einfach nur rum, bis wir zu dieser Werbetafel kamen. „Hey Shane, wollen wir da rauf klettern?“, fragte mich Jenny. „Und dann?“, wollte ich wissen. „Keine Ahnung! Da oben ist es bestimmt cool!“ „Ja okay überzeugt.“ Ich legte das BMX in das Gras unter dem Werbeschild und wir kletterten rauf. Oben angekommen setzten wir uns nebeneinander und starrten in den Sternenhimmel. „Und nun?“, fragte Jenny und steckte ihre Hände in die Bauchtasche von meinen Sweatshirt. „Hey was ist das?“, sie zog den kleinen Beutel Gras, den ich noch von meiner Zeit in Austin hatte, hervor. „Was denkst du denn?“ „Scheiße das ist Shit!“, kreischte sie hysterisch. Ich konnte nicht anders und musste kichern. „Hast du noch nie zu vor Gras gesehen?“ „Nein!“, sie schüttelte mit dem kopf. „Okay, dass bedeutet du hast auch noch nie welches geraucht!“ Ich wühlte in meinen Taschen und fand tatsächlich Paper. Erneut schüttelte Jenny mit dem Kopf. „Willst du es nicht mal probieren?“, fragte ich. „Doch schon!“, sagte sie zögerlich. „Aber?“ „Nichts aber! Ich will jetzt kiffen!“ „Bist du dir ganz sicher, ich meine es wäre nicht schlimm…“, erklärte ich, denn ich wollte sie zu nichts zwingen. „Ja los bastle’ uns schon so einen Cannabiskippe!“ „Eine was?“, ich musste lachen. „Eine Kippe oder wie das heißt!“, wiederholte sie. „Du meinst Joint!“, verbesserte ich sie. Sie nickte aufgeregt und guckte genau wie ich das Paper zwischen meinen Fingern drehte. Ich reichte ihr ein Stückchen Pappe: „Hier dreh mal ’nen Tip!“

„Den Was?“, fragte sie unbeholfen. „Egal, mach aus dem Pappefetzen eine Rolle!“, sagte ich. Jenny war aufgeregt, egal wie sehr sie sich auch bemühte, es war nicht schwer zuerkennen, dass das ihr erstes Mal war. Sie rollte das kleine Stück Pappe zwischen ihren langen zarten Fingern und zeigte es mich: „Geht das so?“ „Klar!“, ich fand das war ausreichend für einen Tip und steckte es in das schmale Ende. Dann kramte ich in meiner Hosentasche und zog ein Feuerzeug heraus. Den Joint im Mund, hielt ich die Flamme ans dicke Ende und nahm einen Zug. Oh man das was wirklich gutes Zeug. Einer meiner alten Freunde aus Austin, hatte den Stoff selbst angebaut und echt gute Arbeit geleistet. Ich reichte Jenny die Tüte, sie zögerte ein wenig bevor sie einen Zug auf Lunge nahm. Gespannt starrte ich sie an: „Und?“ Sie zuckte mit den Achseln: „Keine Ahnung? Schmeckt gut…?“ Ich lächelte, mir war klar, was in ihren Kopf vorging, sie hatte mehr erwartet. „Nimm noch einen!“, sagte ich. Verlegen nahm sie einen zweiten hieb „Wow!“; hauchte Jenny. Ich nahm den Joint wieder und zog ein weiteres mal. „Hey Jenny, was war eigentlich mit diesen AJ?“ Etwas neugierig hatte mich die Situation auf der Party ja schon gemacht. „Weißt du Shane, vor 2 Monaten wurde ich noch nicht rausgeworfen, wenn Julie eine Party gab. Wir waren „Beste Freunde“. Na ja eigentlich hat sie immer meine Englisch Hausaufgaben abschreiben. Durch sie habe ich dann AJ kennen gelernt, eigentlich wollte sie was vom ihm, aber er war nur an mir interessiert. Ich dachte das er mich wirklich liebt!“, erklärte sie ohne zu zögern. „Und dann habt ihr…?“, ich verstand alles. „Ja auf Justins Party…!“, sie holte tief Luft und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. „Weißt du Shane, ich mag dich irgendwie!“, murmelte sie vor sich hin. Ich legte meinen Arm um ihrer Schulter und lächelte zufrieden.
 

In ihrem Haus waren bereits alle Lichter aus als ich sie dort absetzte, ihre Eltern schliefen mit Sicherheit schon. „So Jenny da wären wir!“, sagte ich traurig, denn gleich würde ich in die leere Wohnung zurück müssen. Dad hatte sicher wieder irgendwas wichtiges zu tun, dass war typisch für ihn.

„Ja leider!“, auch Jenny schien unglücklich zu sein. „Shane? Versprichst du mir was?“ Ich nickte, bereit ihr jedes Versprechen zu geben was sie von mir verlangte. „Versprichst du, dass wir das bald wiederholen?“ „Ja Jenny, ich schwöre!“, fröhlich umarmte sie mich.
 

Ich hab zwar schon gezogen, aber noch nie gedreht!

Shanes Tagebuch, noch ein Tag

Shanes Tagebuch, noch ein Tag
 

16.04.XXXX
 

Heute hatte ich meine erste Basketballstunde. Ich weiß einen Monat an der Schule und zum erstmal Sport, klingt komisch. Aber dafür gibt es einen Grund. Als ich mich nämlich eingetragen habe, waren nicht genug Teilnehmerinnen für eine komplette Mannschaft da.
 

Heute noch vor der ersten Stunde hat mir Mrs. Cavenough gesagt, dass das letzte Teammitglied endlich eingetragen wäre. Es sei zwar nur eine Zwangseintragung, aber besser als noch länger zu warten und den Saisonauftakt zu verpassen. Das Training konnte endlich beginnen. Sie sagte mir: „Gut Shane, dann sehe wir uns heute um 14 Uhr in der Turnhalle.“
 

Ich nickte zustimmend und dankte innerlich Gott dafür, dass er Hauswirtschaft ausfallen ließ. Ganz ehrlich, ich weiß nicht wann ich in meinen Leben, jemals einen Kuchen backen werde. Wozu gibt es Supermärkte, Bäcker, Caterer, Lieferdienste, Konditoren und Restaurants, die würden doch Arbeitslos werden, wenn jeder selber backen und kochen würde.
 

Bis genau 13:58 Uhr freute ich mich endlich wieder Basketball zu spielen und natürlich dass der verhasste Unterricht ausfiel. Dann betrat ich den Umkleideraum und sah SIE. Sie hatte sich gerade ihr Sweatshirt über den Kopf gezogen und die Hose hing ihr auch schon in den Kniekehlen. Diesen Körperbau, diese Art sich zu bewegen und diese Stimme – denn sie hatte laut geflucht, weil sie nicht schnell genug aus den Sweatshirt kam – hätte ich überall erkannt. JENNY! Das wusste ich auch ohne ihr Gesicht zu sehen und obwohl wir uns seit einen Monat aus den Weg gegangen sind.
 

Automatisch wanderten meine Augen über ihren Körper, da bemerkte ich sie zum ersten Mal… Feine rote Striemen zogen sich über ihren Oberschenkel und ihren Bauch.
 

Ich räusperte mich um ihr deutlich zu machen, dass sie nicht allein war. Es war mir peinlich soviel über sie zu erfahren, ohne das sie selbst davon wusste, dass wollte ich einfach nicht!
 

„Was?“, fauchte sie, zog den Pullover über den Kopf und senkte beschämt ihren Blick. Es war offensichtlich, dass sie nicht mit mir gerechnet hatte. „Tut mir Leid, stehst du schon lange da?“, flüsterte sie mit gesenkter Stimme.
 

Ich deutete nur auf die Bank neben ihr und sagte: „Ich muss mich auch umziehen.“ Ich wollte es erst mal dabei belassen und sie nicht auf die Sache ansprechen. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für so ein Gespräch.
 

In der Sporthalle und während Mrs. Cavenough uns in Zweiergruppen einteilte überlegte ich mir die ganze Zeit, wie ich Jenny am besten auf ihre Narben und Schnitte ansprechen konnte.
 

Schicksal, glückliche Fügung oder Charma - nennt es wie ihr wollt, auf jeden Fall bildeten wir eine Zweiergruppe. Die ersten 20 Minuten verbrachten wir damit das Zuspiel zu üben. „Sag mal Jenny kann ich dich mal etwas persönliches fragen?“
 

Jenny wich meinem Blick aus, sie wusste wohl worauf ich hinaus wollte. „Die Schnittwunden die du hast…einige davon waren frisch…ich weiß was das bedeutet. Willst du darüber reden?“
 

„Das geht dich nichts an!“, fauchte sie gereizt und prellte den Ball mit Absicht stärker auf den Boden.
 

„Komm schon du kannst mit mir reden. Ich hör dir zu. Ich bin für dich da!“, ich machte mir echt sorgen.
 

„Ach, wieso? Kannst du es nicht einfach ignorieren? Du bist mir doch auch einen Monat aus dem Weg gegangen. Glaubst du wir sind jetzt gute Freunde, nur weil wir zusammen gekifft haben?“, es war nicht zu übersehen, dass es ihr auf die Nerven ging, dass ich dieses Thema ansprach.
 

„Hey nicht so laut“, zischte ich ihr entgegen, „es soll nicht jeder mit bekommen was wir gemacht haben! Natürlich glaub ich nicht, dass wir so einfach Freunde sind, aber das ist einfach nicht in Ordnung. Ich finde du solltest darüber reden.“
 

„Du fühlst dich jetzt nur verantwortlich, weil du es gesehen hast. Doch das ist mir egal, es haben schon ganz andere gesehen und die haben mir auch nicht geholfen.“, zickte sie mich an.
 

„Nagut dann redest du eben nicht und sag dir was los ist!“, motzte ich zurück. Auf einmal halte der Schrei unserer Lehrerin durch die Turnhalle: „McCutcheon, Schecter! Hier her! Ihr seid dran mit Körbe werfen.“
 

Wir begannen mir den Körbe werfen, ich hatte das Thema noch nicht abgehackt. Jenny verfehlte ihren ersten Korb und fing an meine wilden Spekulationen freien Lauf zu lassen: „Also, ich würde mal sagen vor etwa einen halben Jahr oder noch länger, war da diese Sache mit Justin. Er hat dich abserviert, deine Freunde – keiner – wollte dir glauben und haben dich links liegen lassen“, riet ich einfach mal so drauf los. Sie schickte mir einen tödlichen Blick, der mich möglichst zum Schweigen bringen sollte. Doch ich schwieg nicht, ich hatte schon viel zu oft den Mund gehalten und Jenny war, ist einfach nicht der Mensch bei dem ich dies schon wieder tun wollte.
 

„Jenny, ich weiß du hattest niemand zum reden und das war eine gute Möglichkeit für dich – vielleicht die einzig Möglichkeit – Druck ab zu bauen, den Frust raus zu lassen und endlich wieder etwas zu fühlen.“
 

Sie ignorierte mich weiterhin sehr gekonnt. Nebenbei bemerkte ich, dass schon der fünfte Ball da neben ging. Echt wie konnte man so scheiße werfen?
 

„Jenny - du ritzt dich – und du musst verstehen, dass das keine Lösung ist!“, sagte ich etwas lauter als gewollt. „Ja, noch lauter Shane! Du hast ja recht, aber können wir das zu einen zu einen besseren Zeitpunkt, an einen besseren Ort klären?“, fauchte sie genervt.

Obwohl ich ihr recht gaben musste, dass es dafür ganz sicher bessere Zeitpunkte und bestimmt auch bessere Orte gab, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie mir nur recht gab damit ich die Klappe hielt.
 

Nach weiteren zehn Minuten in denen ich mir Jennys lächerliche Versuche anschauen musste, einen Ball in den Korb zu bekommen, beendete Mrs. Cavenough gnädiger weise die Sportstunde. Jenny stürmte als erste in die Umkleide und noch bevor ich und die anderen den Raum betreten hatten stürmte sie wieder hinaus. Ich kannte ja ihr Geheimnis, deswegen verstand ich ihr Verhalten, aber für Mrs. Cavenough und die anderen sah, das wahrscheinlich sehr merkwürdig aus. Ich hab sie dann erst wieder eine halbe Stunde später vor dem Schultor getroffen. Wo sie eigenartiger Weise auf mich wartete. Als ich sie sah brannte mir nur noch eine Frage auf den Lippen, mir war klar dass sie eigentlich größere Probleme hatte als das, aber es ging einfach nicht aus meinen Kopf, ich musste sie fragen: „Warum bist du überhaupt im Basketballteam, wenn deine Trefferquote, eigentlich bei Null liegt?“ Sie starrte mich an, sie wohl mit allen gerechnet nur nicht mit dieser Frage. Ihre Augen wurden tellergroß. Ich glaube sie antwortete mir auch mehr aus Reflex, als mit Absicht: „Ich bin beim Schwänzen erwischt worden und der Direktor meinte etwas Mannschaftssport würde meiner Disziplin nicht schaden.“
 

Was soll man dazu sagen. War irgendwie klar, in den letzten Jahren hatte das Frauen-Basketball-Team immer viele Preise abgeräumt und in diesen Jahr bekamen sie noch nicht mal ne komplette Mannschaft zusammen. Da kam dem D-Rex eine Zwangseinschreibung nur recht und Notfalls konnte man Jenny immer noch auf die Ersatzbank schicken. „Ok, ich verstehe.“ „Also ehrlich wär deine Antwort noch trockner und teilnahmsloser bräuchte ich jetzt im Glas Wasser.“ Ein breites Grinsen zog sich auf meinem Gesicht aus, sie erwiderte es und ihren traurigen Augen funkelten auf einmal, im wahrsten Sinne des Wortes Sterne. Ich weiß Poesie ist nicht so mein Ding, aber besser kann man es einfach nicht beschreiben.
 

Doch nichts desto trotz waren da immer noch Jennys Schnitte, die in meinen Gedanken herum spukten. „Du weißt, dass das Thema noch nicht vom Tisch ist oder?“ Sie nickte, senkte den Kopf und holte tief Luft bevor sie seufzte: „Ich weiß, aber nicht heute, nicht hier!“
 

Ich gab mich erst Mal damit zufrieden und wir liefen ein Stück unseres Heimwegs schweigend nebeneinander her.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2013-01-21T10:25:33+00:00 21.01.2013 11:25
hey die story ist echt toll, schade das ich erst jetzt darauf gestoßen bin. ich schreibe selber viel über shane. die idee mit der high school finde ich echt super.


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