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Zwei Welten

Vater, warum tust du uns das an?
von

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Prologe

Hallo alle zusammen!

Schön, dass ihr da seid!

Das ist jetzt meine erste Fanfic zum Thema Inu Yasha. Wobei die Idee der Story von mir kommt, meine Betaleserin hat dem allem ihre persönliche Note aufgezwungen.

Also ein riesen Dank an diese!

Paring: InuxSess (allerdings erst später)

Warnung: Da einige Dinge vielleicht nicht mit dem Manga und der Serie übereinstimmt, hier ein paar Hinweise: Wir nehmen menschliches Alter, ob alles korrekt ist, steht in den Sternen und wer damit ein Problem hat, solls nicht lesen.

Wir freuen uns über jeden Kommentar.
 

Enjoy!!
 


 

Prolog
 

Alles begann vor rund 200 Jahren.

In der schlimmsten Nacht, die es in diesem Jahrhundert gab. Ich glaube nicht einmal, dass es davor schon einmal so war. Und diese Nacht war wirklich schlimm.

Ich muss es wissen. Schließlich habe ich schon damals viele Nächte erlebt.

Doch nichts ist mit so etwas zu vergleichen. Es stürmte. Und was es für ein Sturm war. So als wollten die Götter einem das Leben nur noch schwerer machen als es ohnehin schon war.

Und wenn sie nicht alle Lebewesen meinten, so straften sie meinen Vater und mich.

Meinen Vater wahrscheinlich mehr als mich. Denn Ihr müsst wissen, dass es keine gewöhnlich stürmische Nacht war.

Es war nach 9 Monaten endlich soweit. In einem kleinen Raum kämpfte eine Menschenfrau mit der Geburt ihres ersten Kindes. Aber nicht irgendeines Kindes.

Sondern mit der Geburt meines Halbbruders. Ja, diese Frau, dieser Mensch, war die Geliebte meines Vaters, des Inulords Inu Taishou.

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, stundenlang neben einem nervösen Mann zu stehen, der dann auch noch Euer Vater ist, der bei jedem Schrei seiner Geliebten, schuldbewusst zusammenzuckt. Und wie es aussah. So als würde er unter den gleichen Schmerzen zusammenzucken wie diese schwangere Weib. Und sie schrie schon lange. Am Nachmittag hatte es begonnen, dass sie sich unter den Schmerzen der Wehen krümmte und schrie. Ich halte das für verständlich. Und in diesem Punkt, und in vielen weiteren noch dazu, bin ich allen Beteiligten dankbar, dass ich ein Mann bin. Denn mal ehrlich: Wer will schon als Koloss mit einer dicken Kugel rumrennen, für die er nur zu 50% verantwortlich ist??

Selbst schuld!!

Ein weiterer Schrei drang aus dem Zimmer. Und erneut zuckte mein Vater zusammen. Es war klar zu erkennen, dass ihm diese Sache bis ins Mark ging und in diesem Augenblick tat er mir fast schon Leid. Doch genau in diesem Augenblick geschah es. Neben dem lauten, schmerverzehrtem Schrei erklang ein weiterer Laut. Ein Schrei, doch nicht irgendeiner. Sondern glockenhell und durchdringend.

Es war geschafft!

Fast augenblicklich verschwand der gequälte Ausdruck meines Vaters und wich einem ungläubigen und sogleich unglaublich verzücktem Ausdruck. Fast hätte ich ihn ausgelacht! Es sah einfach zu komisch aus. Einen solchen Augenblick sieht man nur einmal im Leben, und ich bin froh, dass ich dabei war. Das ist kein Scherz, das kann ich Euch sagen. Denn hätte mir irgendwer diesen Augenblick später geschildert, hätte ich mich in den Hintern gebissen, wäre ich nicht dabei gewesen. Doch glücklicherweise blieb mir dieser Anblick nicht verwehrt und so ersparte ich mir ein schmerzhaftes sitzen durch einen Biss in den Hintern.

Und gleichzeitig erlebte ich meinen Bruder direkt in seinem penetranten schreienden Dauerzustand.

Auch dies ist eine Tatsache, denn an seinem Geschrei würde sich auch später nichts ändern.

Es erklang neben dem Geschrei ein erleichtertes Lachen, das der erleichterten Mutter gehörte.

Und endlich durften wir eintreten. Sofort lief mein Vater zu seiner Geliebten. Ich folgte ihm langsamer. Ist doch verständlich, findet Ihr nicht? Schließlich kann ich diese Frau nicht ausstehen!

Und ich sage nicht ohne Grund kann! Ich konnte sie nie leiden und heute mag ich sie genauso wenig wie zu ihrer Lebzeit! Allerdings habe ich sie schließlich toleriert. Aber tolerieren ist ja nicht gleich mögen.

Doch ich schweife ab. Ich muss sie ja nicht leiden können. Das ist Sache meines Vaters. Und genau das zeigte er auch. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss. Ihr Gesicht strahlte, und das mitten in der Nacht. Fast hätte man meinen können, die Sonne wäre im Zimmer aufgegangen. Und als sie meinem Vater das schreiende Bündel in die Arme legte, strahlte er mit ihr um die Wette!

Ich kam mir vor wie ein trauernder Witwer auf einer Hochzeit!

Und dieses dämliche Grinsen blieb auf meines Vaters Gesicht. Als er sich dieses Biest genau ansah, sagte er: “Inu Yasha“.

Doch schließlich drehte er sich um und streckte mir das Biest entgegen. Mein Blick muss Bände gesprochen haben, denn das Lächeln meines Vaters verblasste ein wenig. Obwohl ich so mürrisch und desinteressiert wie nur möglich schaute, blieb mein Vater hart. Also nahm ich das nachwievor schreiende Biest auf meinen Arm, während mein Vater zu Izayoi ging.

Nur zum Verständnis: Izayoi war die Geliebte.

Und ein Wunder geschah. Ob Ihr es glaubt oder nicht: Das Balg hielt die Klappe! Er war ruhig.

Da sag noch mal einer, Kinder wären dumm. Doch als ich mir das in Leinen gewickelte Biest genauer anschaute, verschlug es mir die Sprache, ebenso wie ihm.

Ich blickte geradewegs in goldglänzende Augen mit wunderschönen dunklen, langen Wimpern, die das Gesicht dieses Wonneproppens zierten. Diese weißen Haare waren schon jetzt von einer Fülle und einem Glanz erfüllt, dass jede Frau neidisch werden könnte. Und diese Ohren!

Ach, Ihr hättet ihn sehen sollen. Diese süßen Hundeöhrchen zuckten in alle Richtungen und die kleine Faust steckte schon im seinem Maul.

Ich gestehe, ich war verzaubert. Ein Zustand, der sich auch später nicht ändern würde.

In diesem Augenblick vergaß ich die Schimpfwörter Biest und Balg für immer. Naja, zumindest im Zusammenhang mit meinem Bruder. Es sei den, ich will ihn ärgern. Man soll ja nicht Lügen.

Und ich schwor mir, dass dieses Wesen, das momentan so klein und zart in meinem Arm lag und mich anlächelte, eines Tages für alle Ewigkeit mir gehören würde. Mir, Sesshomaru, Kronprinz des Inu-Clans und der westlichen Länder.

Als ich schließlich seinen Namen flüsterte, schenkte er mir sein schönstes Lächeln … zur damaligen Zeit. Denn mal ehrlich: Wer mag es schon von einem Knirps angelächelt zu werden, dem die Spuke am Kinn runter läuft?

Einleitung

Einleitung
 

Wenn ich heute an die Zeit zurückdenke, in der mein Bruder noch jung war, kann ich Euch nur sagen, dass es sowohl die schönste Zeit in meinem Leben war, als auch die schrecklichste.

Und ich glaube, dass es Euch nicht anders ergangen wäre.

Denn das kleine, laute Biest – Entschuldigung- Kind entwickelte sich in ein vorlautes, quengelndes und absolut nerv tötendes Balg.

Ja, kaum ist die eine Herausforderung gemeistert, kommt auch schon die nächste Hürde. Und wenn ich es mir so recht bedenke, habe ich in Sache Inu Yasha mehr Hürden gemeistert als irgendwer sonst.

Ihr müsst wissen, dass er als jüngster Inu-Prinz der Stolz seiner Eltern und der Augapfel des Clans war. Und das obwohl er ein Hanyou ist. Und da er als Neugeborener schon sehr clever war, hat sich seine Raffinesse in Sache Vorteile herausschlagen nur noch verbessert.

Seine Mutter war ihm nicht gewachsen, wenn er etwas haben wollte und mein Vater zog ebenfalls den Kürzeren. Auch die restlichen Clanmitglieder waren machtlos gegen diesen kleinen Engel, dessen Maul schon damals größer war als alles andere zusammen. Und doch existierte eine Person, die ihm widerstehen konnte.

Diese eiskalte und nicht zu erweichende Person war ich!

Ja, wenn auf Erwachsene kein Verlass mehr ist, muss halt der ältere Bruder den Rotzlöffel – Entschuldigung – den jungen Prinzen in seine Schranken verweisen. Und er hat wirklich alles versucht.

Die schönsten – und für mich peinlichsten – Spitznamen bekam ich verpasst, ich wurde mit riesigen Augen angesehen und er schmeichelte mir mehr als irgendeiner meiner Verehrer. Ihr findet es vielleicht süß, doch für mich war es einfach nur erniedrigend.

‚Der Kronprinz der westlichen Länder hat einen Verehrer, und dieser jemand, der ihm da auf solch eine schamlose Weise den Hof macht, ist niemand geringeres als der Prinz der westlichen Länder!‘

Wie erniedrigend! Ich hätte alles, wirklich alles getan, um ihn zum Schweigen zu bringen! Und wenn ich sein Maul hätte zugeschweißt müssen, hätte ich auch diesen Schritt gewagt!

Und er war einfach Unglaublich! Er schlich mir hinterher, egal wohin ich ging. Mitten in der Nacht kroch er in mein Bett! Und ich musste ihn mit Gewalt wieder hinausbefördern! Izayoi bezeichnete ihn als meinen Schatten. Doch ich bin der Meinung, dass selbst mein Schatten weiter von mir entfernt war als mein kleiner Bruder.

Die Schlimmste Zeit war jedoch, wo ich endlich meine Ausbildung vollendet hatte. Ich hatte mir fest vorgenommen, meinen Vater nun aktiv zu unterstützen und auch zu vertreten. Doch auch da machte mir eine kleine Nervensäge – Entschuldigung – eine kleine Plage – Falsch – ein kleiner Sonnenschein einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn da ich nun dauerhaft anwesend war, verlangte seine königliche Rotzheit – Entschuldigung – Hoheit, dass ich mich nun dauerhaft mit ihm zu beschäftigten hatte. Jede Frage musste ich ihm beantworten, er quengelte und versuchte eisern, mich von meiner Arbeit abzuhalten. Ich hatte ja keine Aufgaben, dass war für ihn meine Art der Freizeitgestaltung.

Alle amüsierten sich köstlich und mich nervte es königlich.

Und als Krönung verlangte er meine Aufmerksamkeit nicht nur tagsüber, sondern auch mitten in der Nacht. Da half auch keine Gewalt mehr. Wenn ich ihn rausschmiss, schrie er entweder das Schloss zusammen oder er kam durchs Fenster wieder rein, wenn ich ihn vor die Tür setzte.

Und ich übertreibe nicht im Geringsten, wenn ich Euch sage: Es war die Hölle! Und wenn Ihr es nicht glaubt, so habt Ihr keinen Bruder, der Euch näher ist als Eure Unterwäsche.

Hinzu kommt die Tatsache, dass er immer älter und ungehobelter – nein, Erwachsener wurde. Und das machte es mir nicht leicht, mich zu beherrschen. Am liebsten hätte ich ihn fest in die Arme genommen und nie wieder losgelassen. Doch diese Freude blieb mir verwehrt.

Und mein eigener Vater machte mir diesmal einen Strich durch die Rechnung. Es kann ja nicht immer nur mein Bruder sein, oder?

Jedenfalls schickte mein Vater mich kurz nach Inu Yashas 16. Geburtstag in den Osten, in das Reich der Drachen, wo ich für ein freundschaftliches Verhältnis unserer Länder sorgen musste.

Seit diesem Tag habe ich meinen kleinen Bruder nicht gesehen.

Izayois Beerdigung

Hallo alle zusammen!

Erst mal ein ganz dickes Dankeschön für die lieben Kommis. Wir haben uns sehr darüber gefreut.

Hier ist das nächste Kapitel. Wir können leider nicht versprechen, jede Woche ein Kapitel hochzuladen, aber wir tun, was wir können.
 

Enjoy!
 

Izayois Beerdigung
 

Es waren knapp zwei Jahre vergangen, seit Sesshomaru, der Kronprinz der westlichen Länder, in den Osten gegangen war, um für Frieden zu sorgen. Der junge Prinz Inu Yasha war inzwischen reifer geworden und stand nun fast vor seinen 18. Geburtstag (wir gehen vom menschlichen Alter aus, dass ist einfacher). Und eigentlich sollte er sich glücklich schätzen, denn er hatte alles, was er sich wünschte.

Fast alles. Das, was er sich am meisten auf der Welt wünschte, war Sesshomarus Rückkehr, doch sein Vater hatte ihm bereits gesagt, dass sich dessen Rückkehr in den Westen noch um einige Jahre in die Länge ziehen könnte. Inu Yasha war kurz vor der endgültigen Verzweiflung. Er war sehr pflegeleicht und stellte auch keine großen Ansprüche. Man erfüllte ihm alles, außer seinem Wunsch.

Doch leider gab es neben Sesshomarus Abwesenheit nun ein weiterer Grund zur Trauer. Nach einer langen Krankheit war nun seine Mutter Izayoi verstorben. Somit verlor Inu Yasha neben Sesshomaru eine weitere Bezugsperson. Sicher, jeder wollte mit ihm befreundet sein, denn er war herzensgut und stets freundlich. Doch bei keinem hatte er das Gefühl, dass es ernst gemeint war. Die meisten sahen in ihm ja nur den Prinzen, nicht die Person dahinter.

Keiner kümmerte sich um die Person dahinter. Die einzigen, die wussten, wie Inu Yasha wirklich war, waren Sesshomaru, sein Vater und seine Mutter. Selbst Myoga und Totosai, die engsten Vertrauten seines Vaters, wussten nichts über die wahren Charaktere hinter der Königsfamilie.

Dem entsprechend wusste auch niemand, wie er angemessen reagieren sollte.

Sein Vater war kaum ansprechbar. Ihm ging der Tot seiner Frau genauso nah wie der Tot seiner ersten Gefährtin, die bei Sesshomarus Geburt gestorben war. Er lief mit einem bleichen Gesicht durchs Schloss und verweigerte jeden Kontakt. Nicht mal Inu Yasha konnte seinen Vater aus dieser Starre befreien. Hinzu kam, dass Inu Taishou das Essen verweigerte. Inu Yasha beobachtete dies mit Schrecken. Sicher, auch er wollte nicht mehr essen, doch sein Vater verdrängte das Angebot nach Nahrung schon seit gut einem Monat. Seit seine Mutter krank war, war er bei ihr geblieben. Der junge Prinz machte sich große Sorgen. Und in dieser Zeit dachte er immer stärker an seinen großen Bruder.

Er war sich sicher, dass Sesshomaru mit eiserner Würde das ganze durchgestanden hätte. Und Sesshomaru wäre nicht in dieser ohnmächtigen Hilflosigkeit gewesen wie er selbst. Inu Yasha wusste weder, was er tun könnte, noch wie er Ideen in die Tat umsetzen könnte.

Vor allem, da ihn alles an seine Mutter erinnerte. Er glaubte nicht, dass er beim nächsten Neumond in den Spiegel schauen könnte, da er zu dieser Zeit immer aussah wie sie. Das gleiche schwarze Haar, die gleichen Augen. Sogar seine Gesichtsform glich der ihren!

Man verlangte von ihm in der jetzigen Zeit, dass er sich um die Organisation kümmern sollte, da der König nicht in der Lage dazu war.

Doch nach wie vor vergaßen alle, dass er nur ein Kind war. Ein Kind, das etwas unglaublich wichtiges in seinem Leben verloren hatte.

Um ihn herum ging alles seinen gewohnten Gang. Die Diener sorgten sich um alles und der Garten wurde gepflegt. Doch all dies erschien Inu Yasha unwichtig. „Gerade ist die Gefährtin ihres Königs verstorben und der König selbst gleicht einem Zombie. Und sie haben nichts Besseres zu tun, als sich um den Garten zu kümmern!!“

Inu Yasha erschien dies alles dermaßen unpassend, dass er am liebsten laut geschrien hätte.

Am Morgen der Beerdigung traf ein Bote im Schloss ein. Inu Yasha hatte in der Nacht kaum geschlafen und war gerade dabei, sich für die Trauerfeier vorzubereiten, als eine Dienerin an seine Tür klopfte.

„Ich möchte nicht gestört werden!“, rief Inu Yasha zur Tür, ohne sich umzudrehen.

„Mein Prinz“, erwiderte sie, „es ist ein Bote mit einer Nachricht für Euch gekommen. Der Brief ist von Seiner Hoheit Sesshomaru.“

Für einen Moment weiteten sich Inu Yashas Augen. Sesshomaru hatte nur einen Brief geschrieben? Aber das würde ja bedeuten, dass Sesshomaru nicht an der Trauerfeier teilnehmen würde. Inu Yasha hatte so darauf gehofft, dass Sesshomaru wenigstens jetzt zurückkommen würde. Doch so wie es aussah, war dies wieder einmal nur der Traum eines kleinen Kindes.

Inu Yasha fasste sich und straffte die Schultern. „Gut, schieb den Brief unter der Tür hindurch und dann geh bitte.“

Draußen hörte er nur ein leises Seufzen und ein Rascheln. Der Brief wurde unter der Tür hindurch geschoben und leichte Schritte entfernten sich.

Träge stand der junge Prinz auf und begab sich zur Tür. Er bückte sich und hob den Brief auf, das einzige Lebenszeichen, dass er seit fast zwei Jahren von seinem Bruder erhalten hatte.

Er ging zurück zum Bett, ließ sich darauf nieder und starrte auf das Pergament in seiner Hand, so als würde Sesshomaru, die Person, die er am meisten Vermisste, daraus herausspringen.

Doch da nichts dergleichen geschah, entschied er sich dafür den Brief zu öffnen.
 

Mein kleiner Bruder,
 

mein Beileid zum Tot deiner Mutter. Ich kann mir vorstellen, wie nah dir das alles geht und auch Vater. Da du weißt, dass ich deine Mutter nicht besonders gut leiden konnte, wäre es Heuchelei so zu tun, als würde ich aufrichtig Trauern.

Jedoch tut es mir für dich leid. Du solltest die Zeit mit deiner Mutter stets in Erinnerung halten und sie nie vergessen.

Dadurch wird es zwar nicht besser, aber erträglicher.

Leider halten mich die Geschäfte hier so in Atem, dass ich nicht einmal persönlich kommen kann. Denn ich hätte Izayoi gerne die letzte Ehre erwiesen.

Besonders schmerzt es mich, dass ich jetzt nicht bei dir sein kann. Ich würde dich gerne trösten, auch wenn ich dadurch Gefahr laufe, mich nie wieder mehr als fünf Meter von dir zu entfernen.

Doch leider ist dieser Brief alles, was ich dir geben kann.

Ich vermisse dich sehr, kleiner Bruder.
 

Sesshomaru
 

Mit starrem Blick sah Inu Yasha auf den Brief. Endlich hatte er ein Lebenszeichen seines Bruders, ein Lebenszeichen!

Wie oft hatte er sich das Lebenszeichen vorgestellt? Wie oft hatte er sich eben diesen Moment in Gedanken vorgespielt? Und nun eine solch herbe Enttäuschung.

Dieser Brief war für Inu Yasha nicht das mindeste befriedigend. Sesshomaru klang total passiv, so als würde er die gesamte Situation als Außenstehender betrachten, nicht als Familienmitglied. Sicher, Inu Yasha wusste, dass Sesshomaru und seine Mutter immer auf einer höflichen Distanz gestanden hatten, doch war es nicht einmal jetzt möglich, diese Auseinandersetzung zu vergessen? Schließlich war Izayoi tot.

Plötzlich klopfte es laut an der Tür und Inu Yasha schreckte auf.

„Mein Prinz“, rief die junge Dienerin, „es ist an der Zeit zu gehen.“

Verwirrt sah Inu Yasha zur Tür. Zeit? Wofür war es Zeit? Sesshomarus Brief hatte Inu Yasha dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass er den eigentlichen Inhalt des Tages glatt vergessen hatte. Er musste ja noch auf die Beerdigung und sich sagen lassen, wie leid er jedem tat.

Schnell stand er von seinem Bett auf und legte den Brief unter sein Kopfkissen. Anschließend kämmte er sich noch kurz die Harre und strich seine Kleider glatt, ehe er zur Tür ging und sein Zimmer verlies.
 

Inu Yasha bekam kaum etwas mit. Tränen verschleierten seine Augen, sodass er kaum etwas erkennen konnte. Neben ihm stand sein Vater, den Blick starr geradeaus gerichtet. Es war ein erschreckendes Bild.

Sie standen vorne neben dem Sarg, in dem sich der Körper Izayois befand. Beide hatten so noch einmal einen letzten Blick auf die schwarzhaarige Schönheit. Wenn man nicht wüsste, dass sie tot ist, könnte man glatt meinen, dass sie schläft, dachte Inu Yasha traurig. Sie sieht so schön und entspannt aus, so als wolle sie sich nur kurz ausruhen.

Ständig ging jemand nach vorne und sprach der Familie sein Beileid aus. Für Inu Yasha hatte dies kaum eine Bedeutung. All diese Leute hatten seine Mutter doch gar nicht gekannt. Und trotzdem sagten sie alle, was dies für ein Verlust für sie wäre. Keiner dieser eingebildeten Penner hat meine Mutter gekannt, sie wissen wahrscheinlich nicht einmal ihren Namen! Und nun besitzen sie die Frechheit zu trauern, wo doch selbst Sesshomaru, ein Mitglied der Familie, zugibt, nicht aufrichtig trauern zu können, da er sie nicht mochte! Diese elenden Heuchler!

Inu Yasha kochte vor Wut. Sowohl über die Unverschämtheit der Leute, wie auch über die ganze Lage. Fehlt nur noch, dass mir irgendjemand noch eine Hiobsbotschaft überbringt, dass wäre echt die Krönung dieses Tages, dachte Inu Yasha.

Er konnte ja nicht ahnen, dass sein eigener Vater eine solche Bombe platzen lassen würde.

Als nun jeder Gast der Familie sein Beileid ausgesprochen hatte, wurde der Sarg geschlossen und fortgetragen. Inu Yasha und Inu Taishou gingen direkt hinter dem Leichnam Izayois, während die Gäste blieben. Dieser Augenblick, in dem die Tote der Erde überlassen werden sollte, gehörte nur der Familie.

Unter einem Baum im Garten der Könige, in den sich Izayoi gerne zurückgezogen hatte, hatte Inu Yasha den idealen Platz für das Grab seiner Mutter gefunden. Seine Mutter liebte diesen Garten, die Blumen und die Bäume. Und gerade unter diesem Baum hatte sie Inu Yasha früher immer Geschichten und Legenden erzählt. Inu Yasha war der Auffassung, dass sich seine Mutter genau diesen Platz ausgesucht hätte, wenn sie die Wahl gehabt hätte.

Während die Sargträger das aus Holz gefertigte Stück in die Erde hinab gleiten ließen, standen Vater und Sohn Seite an Seite und sahen zu, wie Izayoi für immer aus dieser Welt verschwand.

Erneut liefen Inu Yasha die Tränen hinunter. Und auch sein Vater konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Er zog seinen Sohn in die Arme und ließ seinen Tränen freien Lauf, die ungehalten auf Inu Yashas Haar tropften. Verzweifelt klammerte sich Inu Yasha an seinen Vater, in der Hoffnung, Trost und wahre Trauer zu finden.

Lange Zeit standen sie so beieinander, bis Inu Taishou keine Tränen mehr zum vergießen hatte. Auch Inu Yashas Tränen trockneten bereits auf seinen Wangen.

Der König legte seinen Arm fester um Inu Yasha und zog ihn zu einer Bank. Darauf ließ er sich nieder und zog den Prinzen mit sich.

Lange Zeit saßen sie still nebeneinander, bis Inu Taishou sich räusperte.

„Inu Yasha“, begann er mit rauer Stimme und räusperte sich erneut. „Mein Sohn“, begann er aufs Neue mit rauer Stimme, „es gibt eine Angelegenheit, über die ich noch heute mit die sprechen muss. Es ist so, deine Mutter und ich…“ mit schmerzverzehrter Miene brach er ein weiteres Mal ab und Inu Yasha sah ihn an. „Vater, dir geht es nicht gut. Leg dich lieber hin und ruh dich aus. Du kannst das auch morgen mit mir besprechen.“

Inu Taishou seufzte. „Nein, ich muss es dir jetzt sagen. Sieh mal, wir brauchen Verbindungen zu anderen Clans. Wichtige Verbindungen, die unserem Land den Frieden bringen. Nicht nur dem Westen, sondern allen Großmächten. Wie du weißt, sorgt sich Sesshomaru um den Osten, doch einfache Verhandlungen allein reichen nicht aus. Wir brauchen dauerhaften Frieden. Und dies ist meistens nur durch Verbindungen möglich, und damit meine ich Vermählungen.“

Inu Yasha sah seinen Vater verwirrt an. Er verstand nicht, worauf dieses Gespräch hinauslief.

„Was meinst du mit Vermählungen, Vater?“, hackte er nach und für einige Schreckenssekunden dachte er, dass Sesshomaru im Osten bleiben würde, um dort jemanden zu heiraten. Eine furchtbare Vorstellung für den jungen Prinzen. Denn er hoffte noch immer auf Sesshomarus Rückkehr in seine Heimat und zu ihm.

„Ich meine, dass hier bald eine Verlobung stattfinden wird“, entgegnete Inu Taishou. Inu Yasha runzelte die Stirn. Hieß das etwa, dass Sesshomaru kommen würde, um jemanden zu heiraten? Das durfte nicht sein! Sesshomaru gehörte zu Inu Yasha!

„Und zwar die deine.“

Inu Yasha fiel alles aus dem Gesicht. Was? Seine Verlobung? Aber Sesshomaru war doch im Osten.

„Du wirst an deinem 18. Geburtstag mit Koga, dem Kronprinzen des Wolfrudels des Nordens, verlobt.“

Inu Yasha

Inu Yasha
 

Hallo alle zusammen!

Endlich mal wieder eine Regung unsererseits! Tut uns leid, dass es so lange gedauert hat, aber wir sind ziemlich im Stress...

Aber damit ihr uns nicht vergesst, hier ein neues Kapitel!

Danke an alle Kommischreiber! Ihr seid spitze!X3
 

„Ich meine, dass hier bald eine Verlobung stattfinden wird“, sagt Vater, ohne mich anzusehen.

Verlobung? Eine Verlobung so kurz nach dem Tod meiner Mutter? Diese Aussage erscheint mir sehr suspekt.

„Und zwar die deine.“

Wie bitte? Meine Verlobung? Aber das ist doch nicht möglich! Wie kann er mir sagen, dass ich jetzt verlobt werde?

Außerdem, wer will schon so einen Hanyou wie mich? Kein Dämon, der einiges auf sich hält, würde sich mit mir verloben, geschweige den mich heiraten! Ich bin zwar ein Prinz, der Prinz der westlichen Länder, aber ich habe weder Anspruch auf den Thron, noch würde ich ihn je besteigen. Und für einfache Kontakte zum Königshaus würde niemand solch einen Schritt wagen.

Oder etwa doch?

„Du wirst an deinem 18. Geburtstag mit Koga, dem Kronprinzen des Wolfrudels des Nordens, verlobt.“

Was? „Was?“, fauche ich schon fast. Wolfsrudel? Norden?

„Ja“, bestätigt Vater und hob missbilligend eine Augenbraue über mein unpassendes Verhalten.

„Du wirst in den Norden gehen und dort heiraten.“

„Aber ich kann doch nicht in den Norden gehen!“, fahre ich auf. „Der Norden ist noch weiter weg! Wann würde ich den nach Hause kommen? Wann würde ich dich wiedersehen? Wie kann ich Mutters Grab pflegen? Außerdem: du willst mich wirklich einem Wolf ins Bett werfen? Wieso sagst du nicht gleich, dass ich nicht mehr erwünscht bin, als so einen Weg zu wählen?“

„Inu Yasha, bitte…“

„Nein!“ Wütend springe ich auf. Erst diese lieblose Beerdigung, dann dieser Einschlag. Für wen hält er mich?

„Ich kann einfach nicht fassen, dass du mir so etwas auf bürgst am Todestag meiner eigenen Mutter. Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Mistkerl bist, wie ich es sonst nur von anderen Leuten höre. Aber du bist genau wie die. Und so etwas nenne ich Vater! Ich hasse dich!“

Wütend drehe ich mich um und laufe weg. Vorbei am Grab, vorbei an Bediensteten, vorbei an Gästen, die nicht da sein sollten. Blind vor Tränen renne ich in mein Zimmer und schmeiße die Tür zu. Ich werfe mich aufs Bett und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Das ist doch unglaublich! Mein eigener Vater schickt mich weg, genauso wie Sesshomaru. Doch ich bekomme noch einen Mann obendrauf. Als ob dies eine angemessene Entschädigung ist! Da kann ich mich ja gleich dem nächst bestem Dämon hingeben!

Was denkt er sich dabei? Ich liebe Sesshomaru!

Und dann auch noch einem Wolf! Wenn er mich an einen Drachen verheiraten würde, könnte ich ja noch damit leben, aber nicht mit einem Wolf!

Wölfe stinken, haben keine Manieren und sind vollkommen wild! Ich würde in einer herunter gekommenen Bruchbude hausen und als Sahnehäubchen noch Flöhe bekommen! Wirklich verlockende Aussichten.

Und auch noch ein Kronprinz! Ein KRONPRINZ! Als ob die irgendeine Art der Zivilisation übernommen hätten, das ist doch lachhaft!

Außerdem würde das bedeuten, dass ich immer da sein müsste, und nicht mehr hierhin kann, ohne einen Grund, wie einen Empfang.

Ich würde Sesshomaru nie mehr sehen. Bei meinen Vorfahren! Natürlich würde ich ihn nicht mehr sehen. Selbst Sesshomaru würde sich nicht um meinetwillen zu Wölfen begeben! Das schlimmste, was mir passieren könnte! Soweit darf ich es nicht kommen lassen. Weder diese Verlobung, meine Abgeschiedenheit von jeder Zivilisation, noch völliger Sesshomaru-Entzug! Das er jetzt schon nicht bei mir ist, nagt tief in meinem Herzen.

Schlagartig habe ich keine Tränen mehr. Der Gedanke an diese Verbindung lässt alles in mir hochkommen, aber keine Tränen, sondern negative Gefühle wie Übelkeit. Ich springe auf und laufe zu meinem Tisch. Ich krame ein Pergament hervor und tusche meine Feder.
 

Lieber Sesshomaru,
 

du musst mir helfen. Ich bin völlig verzweifelt. Vater hat mir gesagt, dass ich verlobt werde, an meinem Geburtstag! Er schickt mich in den Norden, um dort den Kronprinzen zu heiraten. Einen Wolf! Ich habe das Gefühl, dass Vater verrückt geworden ist! Er scheint neben Mutter nun auch seinen Verstand begraben zu haben.

Ich habe Angst. Ich möchte nicht in den Norden heiraten. Allein die Vorstellung raubt mir den letzten Nerv und das letzte Rest an Selbstbeherrschung, über das ich noch verfüge. Außerdem gibt es schon einen, zu dem ich mich hingezogen fühle. Und ich bin völlig dagegen, diese Person kampflos aufzugeben, ehe ich es Ihr nicht gesagt habe!

Bitte, hilf mir.
 

In Liebe

Inu Yasha
 

Ich lege die Feder beiseite. Mehr kann ich nicht machen. Ich versiegele meinen Brief und lege ihn vor meine Tür, damit die Dienstboten ihn mitnehmen können.

Danach lege ich mich wieder auf mein Bett.

Ich kann nur meinen Gedanken nachhängen. Hoffentlich erhört Sesshomaru meinen Hilferuf. Ich werde ihn nicht verlieren! Ich werde mit ihm alt werden, und mit niemandem Sonst! Schon gar nicht mit einem Wolf! Das wäre ja noch schöner.

Mir wird speiübel, wenn ich an meinen zukünftigen Verloben denke. Ein Wolf. Ein Wolf! Meine Güte. Da kann ich mich ja gleich aus dem Fenster stürzen! Läuft auf dasselbe hinaus. Furchtbar!

Mein Leben ist vorbei!

Wenn doch nur Sesshomaru hier wäre…

Treffen der Giganten

Treffen der Giganten
 

Es war ein Tag vor Inu Yashas 18. Geburtstag, als sich in der Ferne eine Staubwolke auf das Schloss zu bewegte. Diese Staubwolke war der einzige Hinweis darauf, dass die Wölfe die Grenze zwischen Norden und Westen überschritten hatten.

Kronprinz Koga, ein junger Dämon von 19 Jahren (Menschenalter!), mit langem Schwarzen Haar und braunen Augen, lief mit seinem Vater um die Wette. Beide Wölfe hatten einen Affenzahn drauf und hatten Spaß an ihrer Umgebung. Ihnen gefiel der Westen. Er wirkte lebendiger als der felsige Norden, der die Heimat der Wölfe darstellte.

Während ihrer Abwesenheit waren die Wölfe auf sich allein gestellt, doch wenn Koga verheiratet war, würde sich dies endgültig ändern.

Denn dann würde der jüngste Spross des Inu Taishou sein Rudel unter Kontrolle haben.

König Konga, der dieser Verbindung sofort zugestimmt hatte, hatte seinen Sohn bereits auf diese Verbindung vorbereitet und Koga schien alles andere als abgeneigt. Zwar war Inu Yasha, der zukünftige Gemahl, ein Hundedämon, doch im Gegensatz zu Inu Yasha störte Koga diese Tatsache nicht im Geringsten.

Sein Vater wusste zwar auch nicht viel über seinen zukünftigen Schwiegersohn, aber da Inu Yasha aus einer der mächtigsten Familien stammte, konnte er kein großer Reinfall sein.

Beide passierten die Grenze des Schlosses und liefen durch den Garten, wo sie an einer großen Tür den Lord Inu Taishou stehen sahen.

Hart bremsten die Wölfe ab und verneigten sich vor dem Herrn der westlichen Länder.

„Inu Taishou“, begrüßte Konga den Herrn der westlichen Länder und zeigte auf seinen Sohn. „Wir freuen uns hier zu sein. Dies ist mein Sohn Koga.“

Mit diesen Worten erhob sich Koga und sah zum Ersten Mal Inu Taishou. Er sieht ganz anders aus, als ich mir einen Hundedämon vorgestellt habe, dachte Koga im Stillen und verneigte sich erneut. Er sieht so viel jünger aus als mein Vater, doch es besteht kein Zweifel daran, wer der Ältere von den beiden ist.

Inu Taishou streckte Koga seine Hand entgegen und der Prinz ergriff sie.

„Ich freue mich, dass Ihr da seid“, begrüßte Inu Taishou nun seine Gäste, „bitte, folgt mir in den Garten. Um diese Jahreszeit ist die Natur einfach herrlich.“

Die Wölfe folgten Inu Taishou und mussten zugeben, dass dieser mit der Natur nicht übertrieben hatte. Die verschiedenen Pflanzen dufteten einfach betörend und leuchteten in den intensivsten Farben.

Koga gefiel es sehr gut hier. Doch bei dieser ganzen Pracht fürchtete er sich.

Der Norden war unbeschreiblich kahl und es existierten kaum Pflanzen, abgesehen von Bäumen. Er fürchtete, dass Inu Yasha seine Heimat nicht gefallen könnte. Vor allem, wenn er solch eine Umgebung gewohnt war. Wölfe waren zwar auf die Felsen abgestimmt, doch ein Hund?

Inu Taishou setzte sich auf eine Bank und die Wölfe folgten seinem Beispiel.

Es war dieselbe Bank, auf der Inu Taishou seinem Sohn die Sache mit der Verlobung gebeichtet hatte.

„Ich habe mit meinem Sohn gesprochen“, begann Inu Taishou das Gespräch und sah den Beiden in die Augen, „und Inu Yasha war alles andere als Begeistert.“

Konga schien nicht im Geringsten erstaunt.

„Das habe ich mir schon fast gedacht“, sagte er und blickte starr in die Augen des Älteren, „ist es, weil Koga ein Wolfsdämon ist?“

Unbehagen machte sich in dem Inulord breit. „Zum einen, ja.“

„Nur zum Einen?“, mischte sich nun Koga in das Gespräch der Väter ein.

„Ja, nur zum einen. Zum anderen stört ihn die Tatsache, dass er von hier fort geht. Außerdem ist ihm diese Situation fremd und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Schließlich hat er gerade seine Mutter verloren, da reagiert er auf alles empfindlicher als sonst.“

„Das mit seiner Mutter wusste ich nicht. Mein Beileid“, murmelte Koga und auch sein Vater drückte sein Beileid aus und Inu Taishou nickte als Zeichen dafür, dass er es annahm.

„Vielleicht hätten wir damit warten sollen. Ein halbes Jahr oder so…“, sagte Konga nachdenklich, doch Inu Taishou schüttelte nur den Kopf.

„Seine Reaktion wäre dieselbe gewesen, nur wären es andere Umstände gewesen. Außerdem war es so mit Euch abgesprochen.“

„Aber unter diesen Umständen hätte ich auch gewartet“, wandte Koga ein. Wenn er sich vorstellte, dass sein Vater ihm dies kurz nach dem Tod seiner Mutter gesagt hätte, hätte er wahrscheinlich ähnlich reagiert.

„Es lässt sich nicht mehr ändern“, wehrte Inu Taishou ab, „er weiß es ja jetzt.“

„Wann kann ich ihn sehen? Ich würde gerne mit ihm sprechen“, fragte Koga.

Inu Taishou schmunzelte. „Ich bewundere deinen Mut. Es sind schon einige an seinem Dickkopf zerschellt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass seine Begrüßung alles andere als freundlich sein wird, das geht eher in die Richtung ‚Verpiss dich‘. Außerdem ist er seit zwei Tagen nur in seinen Räumlichkeiten und verweigert jeden Kontakt. Aber du kannst gerne im Garten herumgehen, da dir dieses Gespräch ziemlich langweilig vorkommt.“

„Ich finde es nicht gerade langweilig“, verteidigte Koga sich, doch sein Vater lachte.

„Es geht jetzt mehr um die festlichen Dinge und alles andere, das Erfährst du schon früh genug. Es soll ja teilweise eine Überraschung sein. Also geh ein wenig rum und vertritt dir die Beine.“

Dieser Ansprache konnte Koga nicht widersprechen, also stand er auf und lief ein wenig umher, während die Erwachsenen sich um das Geschäftliche kümmerten.

Koga genoss die Stille und die Natur um sich herum. Stille war sehr kostbar für ihn, da er sie zu Hause fast nie hatte. Wölfe waren nämlich nicht gerade leise.

Hier dagegen war alles friedlich.

Während Koga noch die verschiedenen Aspekte des Westens und des Nordens miteinander verglich, kam er auf die Westseite des Palastes, wo einige Balkone unter den zahlreichen Fenstern hingen.

Auf einem Balkon in der Mitte der Mauer entdeckte er eine Gestalt, die gedankenverloren auf das Meer schaute.

Koga blieb stehen und starrte diese Schönheit an.

Die langen weißen Haare fielen ihm offen über den Rücken, die goldenen Augen glänzten im Schein der Sonne. Die zierliche Gestalt war in einen schwarzen dünnen Mantel gehüllt, durch den die makellose, porzellanartige Haut verführerisch glänzte.

Koga blieb die Luft weg, so gefesselt war er von diesem Jungen. Und für ihn Bestand keinen Zweifel, aufgrund der Ähnlichkeit.

Die Schönheit da oben war Inu Yasha.

Hallo Leute!

Erst einmal möchten wir uns bei euch entschuldigen! Wir haben schon lange kein Kapitel mehr hochgeladen und das tut uns wirklich leid!

Leider haben wir einige Macken mit dem Internet, also wissen wir nicht, wann das nächste Mal was kommt.

Wir versuchen, uns zu beeilen, versprochen!

Auch möchten wir euch für die lieben Kommis danken. Es ist schön, dass euch die Story so gut gefällt.

Dafür bekommt ihr gleich zwei Kapitel auf einmal!

Ihr seid spitze!
 


 

Koga
 

Ich habe vergessen, wie man atmet. Ich bin betört von dieser Schönheit.

Was für seidig glänzendes Haar… ob es sich so seidig anfühlt, wie es aussieht?

Und diese Haut! Solch eine reine Haut habe ich noch nie gesehen. Ob ich Spuren hinterlasse, wenn ich sie mal berühre? Wahrscheinlich.

Er steht da oben wie ein Gott, so als könnte ihn nichts auf der Welt erschüttern. Ein Standbild von Schönheit und Eleganz.

Doch eine recht kühle Aura umgibt ihn. Er wirkt so distanziert, so kalt.

Und doch ist es gerade diese Distanz, die mich an ihm so fesselt.

Wie er wohl ist, wenn sich sein Herz öffnet und er lacht? Dieser Gedanke ist einfach unwiderstehlich. Ein kleines Lächeln, nur ein ganz kleines.

Er starrt weiterhin in die Ferne. Was er wohl dort sieht? Ich wüsste zu gerne, an was oder worüber er denkt.

Gerade, als ich mich bemerkbar machen will, dreht er sich um und verschwindet. Er geht! Aber warum?

Vielleicht habe ich ihn gestört. Er hat mich zwar nicht angesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er meine Anwesenheit gespürt hat. Immerhin ist er ein Hundeyoukai. Die haben bekanntlich eine unglaublich feine Nase.

Unwillkürlich hebe ich meinen Arm und schnuppere. Vielleicht sollte ich mich waschen, bevor ich ihm offiziell unter die Augen trete. Ich rieche nämlich ein wenig streng.

Komisch, das ist mir vorher noch nie aufgefallen. Wahrscheinlich weil die anderen genauso gestunken haben wie ich.

Bei meinen Vorfahren, wie Peinlich! Und so wollte ich ihn auf mich aufmerksam machen!

Ich scheine wirklich von allen guten Geistern verlassen worden sein. Ich glaube, er hätte mich mit vollkommender Verachtung gestraft.

Schließlich scheint er sehr gepflegt zu sein und ich stinke wie ein totes Rind.

Fantastisch! Das erhöht meine Chancen bei ihm ungemein. Wer will schon nicht jemanden an seiner Seite haben, der solch einen umwerfenden Körpergeruch hat, dass man am liebsten kotzen würde?

Die besten Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung oder auch Ehe: ein umwerfender Körpergeruch, der einen ins Grab bringen kann, und das auch noch zu einer 100 % Sicherheit. Also mit Garantie.

Ich werde Vater bitten, dass ich mich vor dem großen Augenblick wasche. Er wird wahrscheinlich denken, dass ich nicht mehr alle Beeren am Strauch habe, aber das ist mir völlig schnuppe. Soll er doch denken, was er will.

Ich drehe mich um und gehe zurück zur Bank, wo Vater und der Inulord schon auf mich warten. Scheint so, als währen sämtliche Vormalitäten geklärt.

Ich begrüße die beiden und setze mich neben Vater.

„Koga, schön das du uns auch noch mal mit deiner Anwesenheit beehrst“, sagt Vater und hebt missbilligend eine Augenbraue.

Gerade, als ich mit meinem Vater diskutieren will, mischt sich Inu Taishou ein:

„Ich bin sicher, Koga hat die Zeit in meinem Garten genossen und uns vollkommen vergessen.“

Schuldbewusst senke ich meinen Blick. Es stimmt, ich habe die beiden vergessen, aber ich habe nicht den Garten genossen, sondern eher das Antlitz eines atemberaubendem Prinzen.

„Ihr werdet Inu Yasha heute Abend beim Essen kennenlernen“, richtet Inu Taishou das Wort an meinen Vater, „und in der Zwischenzeit zeige ich Euch Euer Zimmer. Dort könnt Ihr Euch für das Essen zu Recht machen.“

Bei allen Göttern, ich liebe diesen Mann! Er hat das Thema, dass ich nachher mit Vater besprechen wollte, so galant ausgedrückt, dass ich das nicht mehr machen muss. Das erspart mir einigen Ärger und vor allem Zeit! Die werde ich nämlich voll und ganz mit Körperpflege verschwenden!

Inu Taishou

Inu Taishou
 

Ich bewundere diesen jungen Wolf. Er scheint ein unglaubliches Selbstbewusstsein zu haben. Doch ich fürchte, dass Inu Yasha dies sehr viel weniger beeindrucken wird als mich.

Wenn doch nur Izayoi hier wäre. Ich bin mir sicher, dass es für mich einfacher wäre, wenn sie an meiner Seite wäre. Doch leider konnte ich ihren Tot nicht verhindern. Sie wollte sterben.

Ich stehe auf und gehe voraus. Meine Gäste folgen mir. Es ist schon eine merkwürdige Situation. Ich hoffe nur, dass sich Inu Yasha beim Abendessen zu benehmen weiß.

Allerdings habe ich da so meine Zweifel. Schließlich ist er alles andere als Begeistert von dieser Idee. Wenn wir den Speisesaal alle lebend verlassen, haben wir Glück gehabt.

Vor einer großen Doppeltür bleibe ich stehen. „Diese Räume stehen Euch zur Verfügung. Solltet Ihr irgendetwas benötigen, steht Euch ein Diener zur Verfügung.“ Mit diesen Worten drehe ich mich um und gehe weiter, während die Wölfe sich für meine Gastfreundschaft bedanken.

Ich mache mich auf den Weg zu Inu Yasha. Er hat sich zwar in den letzten Tagen in seinem Zimmer verbarrikadiert, aber ich denke, dass er heute Essen wird.

Als ich vor seiner Tür stehe, klopfe ich an.

„Ich will niemanden sehen!“, ruft mein Sohn aus seinem Zimmer.

„Auch mich nicht?“, frage ich nach.

„Dich erst recht nicht, du mieser Heuchler!“

Oh nein, er hat sich immer noch nicht beruhigt. Das dürfte schwierig werden.

„Ich muss aber mit dir reden.“

„Verkneif es dir!“

Langsam werde ich wütend. Er kann mich doch nicht so einfach wegschicken. Ich bin immer noch sein Vater!

Ich drehe mich um und gehe zu der Blumenvase, unter der sich der Zusatzschlüssel für Inu Yashas Zimmer befindet. Eigentlich hatte ich nie vor, ihn zu benutzen, doch Inu Yasha lässt mir nun einfach keine andere Wahl.

Ich nehme den Schlüssel und schließe die Tür auf.

Inu Yasha sitzt an seinem kleinen Tisch und starrt in sein Spiegelbild. Sein Gesicht ist vollkommen versteinert, doch er hat mein eindringen in sein Reich bemerkt.

„Ich will dich nicht sehen. Du kannst also wieder gehen. Den Weg kennst du ja.“

„Ich werde nicht gehen, also gewöhne dich an meine Anwesenheit.“

„Daran muss ich mich nicht gewöhnen, sie ist offensichtlich. Doch das wird sich ja bald ändern, dank deinem genialen Einfall“, faucht Inu Yasha mich an, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen.

„Inu Yasha“, versuche ich ihn zu beruhigen, doch er unterbricht mich.

„Ich will keine scheinheiligen Entschuldigungen hören! Du kannst sie also gleich stecken lassen! Ich habe dir meine Meinung gesagt und von diesem Standpunkt weiche ich auch nicht ab!“

„Du hast Koga doch noch gar nicht kennengelernt“, werfe ich ein und Inu Yasha dreht sich auf seinem Hocker zu mir um.

„Doch, habe ich. Als ich vorhin auf dem Balkon stand, habe ich ihn bemerkt. Er war im Garten und hat mich angestarrt. Angestarrt! Und an ein solch schamloses Subjekt willst du mich verheiraten! Er ist vollkommen ungepflegt, sieht nicht gut aus und hat keine Manieren!“

„Du kennst ihn doch gar nicht.“

„Und ich will ihn auch nicht kennenlernen. Soll er doch zurück in seine Höhle gehen!“

„Ich bin es leid, mit dir zu diskutieren. Ich erwarte deine Anwesenheit zum Abendessen. Und das ist mein letztes Wort!“

„Zur Abwechslung mal wieder, nicht wahr? Ich werde kommen, doch erwarte nicht, dass ich diesen Spinner mit offenen Armen empfange. Du kannst gehen, ich muss mich vorbereiten. Schließlich muss mein Magen leer sein, sonst kotze ich ihn noch an. Obwohl er dann bestimmt ansehnlicher wäre.“

Eiskalt dreht er mir den Rücken zu und beginnt seine Haare zu bürsten.

Damit zeigt er mir deutlich, dass ich nicht erwünscht bin und den Rückzug antreten soll. Was ich schließlich auch in Angriff nehme. Ich verlasse sein Zimmer und schließe leise die Tür hinter mir.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich nichts erreicht habe. Seine Haltung mir gegenüber ist genau so, wie sie nach der Eröffnung seiner Verlobung war.

Ich habe das ungute Gefühl, dass ich es mir mit Inu Yasha verscherzt habe.

Das erste Treffen

Hallo alle zusammen!

Ohne langes Vorreden gehts nun weiter.

Danke an alle Kommischreiber!
 

Das erste Treffen
 

Inu Yasha saß in seinem Zimmer und blickte in sein Spiegelbild. Keine Emotionen regten sich in seinen Augen. Er bürstete sich weiterhin die Haare und legte sie sich über die Schultern. Er hatte sich bereits gewaschen und sich wieder in seinen seidigen schwarzen Mantel gehüllt.

Er war fest entschlossen, Koga bei ihrem ersten Treffen vollständig in den Boden zu rammen. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Gesten und seiner bloßen Gestalt. Er würde sich so zu Recht machen, dass diesem Möchtegern Hören und Sehen verging.

Er wird schon merken, dass er mir nichts bieten kann. Wenn er erst mal sieht, dass er weder mit mir mithalten, noch mich beeindrucken kann, wir er von selbst merken, dass es mit uns nicht gut gehen kann. Selbst sein Vater und meiner werden sehen, wie deplatziert ich in seiner Welt bin. Und er in meiner.

Mit diesem festen Vorsatz fing er an, sein Gesicht zu reinigen und einzucremen.

Er hatte sich schon ein festliches Gewand herausgesucht, zwar schön, elegant und an ihm absolut umwerfend, doch nicht zu unpassend. Wenn er etwas tragen würde, was zu elegant wirkte, würde er nur dumm aussehen. Und schließlich sollte sein Zukünftiger dumm dastehen und der Verlierer sein.

Er putzte sich in seinem Badezimmer die Zähne und sprühte sich mit einem Blumenextrakt ein, dass seine Mutter ihm geschenkt hatte. Sie hatte es in den letzten Monaten selbst hergestellt und Inu Yasha war dies Heilig. Er liebte diesen süßen Duft, der nicht zu intensiv war. Seine Mutter hatte nun mal sehr viel Geschmack.

Allerdings störte ihn die Tatsache, dass er etwas von diesem kostbaren Gut für diesen Idioten verschwenden sollte. Gut, es war seine Entscheidung, doch eigentlich wollte er sich dieses Extrakt für etwas Wichtigeres aufbewahren, wie zum Beispiel Sesshomarus Rückkehr. Doch es war nicht mehr zu ändern.

Er verließ das Bad und ging zum Bett, auf dem schon seine Garderobe für den Abend lag. Inu Yasha streifte sich den dünnen Mantel vom Körper und warf ihn auf sein Bett, wo er schließlich das Gewand nahm und über seinen Körper streifte. Aus zartem dunkelblau war das Gewand, das er von Sesshomaru zu seinem vierzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Das Blau betonte das starke Gold seiner Augen und die silbernen Stickereien harmonierten perfekt zu seinem Haar. Auf Schmuck verzichtete er ganz. So etwas brauchte und wollte er auch nicht. Er war selber wie ein glänzendes Juwel.

Ein letzter Bürstenstrich durch sein Haar, ein letzter prüfender Blick in den Spiegel und Inu Yasha verließ sein Zimmer.
 

In einem anderen Flügel des Schlosses betrachtete sich Koga nicht ohne Wohlgefallen im Spiegel. Er hatte Stunden im Badezimmer verbracht und glänzte richtig. Seine Haut war sauber und stinken tat er auch nicht mehr.

Sogar sein Vater hatte Zeit mit seinem Körper verbracht. Beide Wölfe waren in einem guten Zustand und so konnten sie ohne Probleme zum Essen erscheinen. Trotz seiner Angst hatte Koga seinen Vater in seinen Plan eingeweiht und Konga lachte ihn nicht einmal aus.

„So machst du wenigstens einen guten Eindruck auf den jungen Prinzen“, war Kongas einziger Kommentar.

Keiner der Beiden trug eine festliche Robe, sondern das, was für Wölfe typisch war. Pelz und Rüstung. Nur waren die Pelze gebürstet und die Rüstungen in einem hervorragendem Zustand.

So kann ich ihm zumindest unter die Augen treten, ohne gleich im Erdboden verschwinden zu wollen. Aber es scheint sehr schwer zu werden, Inu Yasha zu beeindrucken. Hoffentlich gelingt es mir und ich mache mich nicht zum Deppen.
 

Beide Wölfe verließen ihre Zimmer und gingen in den Eingangsbereich, wo Inu Taishou schon auf sie wartete.

Der Inulord nickte beiden zu und die Gäste erwiderten den stummen Gruß.

„Es freut mich, Euch zu sehen. Inu Yasha dürfte auch gleich kommen. Als ich bei ihm war, hat er sich noch fertiggemacht.“

Das der ‚Besuch‘ bei seinem Sohn ein katastrophaler Reinfall gewesen war, verschwieg Inu Taishou. Er wollte Koga nicht vor der ersten Begegnung seinen Mut rauben.

Während die drei noch auf Inu Yasha warteten, beobachtete dieser aus sicherer Entfernung das rege Treiben der Verschwörer.

Wahnsinn! Der Wolf hat es geschafft, den Weg ins Badezimmer und in die Badewanne zu finden. Das verspricht sehr amüsant zu werden.

Inu Yasha straffte die Schultern und ging den Flur entlang, bis er am Fuße der Treppe stand und sie langsam hinunterging. Augenblicklich verstummten die Gespräche der ‚Verschwörer‘, als sie Inu Yasha bemerkten.

Sein Vater lächelte ihn sanft an, während Konga ebenfalls lächelte. Nur Koga fiel aus dem Raster. Er starrte ihn mit offenem Mund an.

Dieser Mann ist wahrlich ein Gott. Er sieht noch schöner aus als heute Mittag auf dem Balkon.

Koga hatte wirklich seine Sprache verloren. Inu Yasha befand sich nun auf ihrer Ebene und ging auf die drei zu.

„Vater“, grüßte er in normaler Tonlage und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Konga reichte er seine Hand, welcher sie ergriff und eine Verbeugung andeutete, während Inu Yasha leicht in die Knie ging. In Inu Taishou regte sich eine leise Hoffnung. Vielleicht benimmt er sich doch.

Koga sah er einfach nur in die Augen. Dieser Kreatur würde er nicht die Hand reichen, erst recht nicht bei diesem Empfang. Kogas Mund war nämlich immer noch offen.

Inu Yasha hob missbilligend eine Augenbraue, was beiden Vätern entging, und sagte mit zu süßer Stimme:

„Anscheinend hat der Kronprinz des Nordens seine Sprache verloren, daher will ich es dabei belassen. Ich heiße dich willkommen. Doch geht schon mal vor, Vater. Milira mag es nicht, wenn man ihr Essen stehen lässt. Ich komme in Begleitung nach.“

Beide Väter waren Überrascht, doch sie gingen auf Inu Yashas Vorschlag ein und begaben sich schon mal in den Speisesaal.

Der Prinz der westlichen Länder lächelte ihnen noch eine Zeit lang nach, bis die Tür ins Schloss gefallen war. Dann drehte er sich zu seinem ‚Gatten in Spe‘ und funkelte ihn an.

„Ich bin wahrlich überrascht, Wolf. Dass du das Badezimmer gefunden hast und auch den Gebrauch einer Badewanne entschlüsselt hast, Respekt. Doch um mich zu beeindrucken, brauchst du schon etwas mehr als ein Bad, auch wenn du es mehr als bitter nötig hattest.

Doch scheinbar hast du bei deinem Bad auch deine Manieren und deinen Verstand verloren, obwohl es schwer ist, etwas zu verlieren, das gar nicht vorhanden ist. Ach, übrigens“, Inu Yasha lächelte böse und schob seinen Zeigefinger unter Kogas Kinn, welches er nach oben drückte, „du hast Mundgeruch.“

Schlag unter die Gürtellinie

Hallo alle zusammen!

Sorry, dass es so lange nicht mehr weiterging, aber momentan stehen bei uns Zwischenprüfung und Endprüfung der Ausbildung an. Also alles ziemlich stressig. Wir kommen nicht zum Schreiben.

Wir hoffen, dass ihr uns das Verzeihen könnt und trotzdem dran bleibt.

Als Entschädigung heute drei Kapitel!
 

Schlag unter die Gürtellinie
 

Nachdem Koga sich von seinem Schock und der verbalen Ohrfeige erholt hatte, gingen beide Prinzen in den Speisesaal, allerdings hielt Inu Yasha einen nicht zu übersehenden Sicherheitsabstand. Er hatte nicht die leiseste Lust, auf einer Pfütze auszurutschen, die durch Kogas offenen Mund ihren Weg zu Boden fand.

So was will ein Prinz sein. Es ist doch echt unglaublich! Und ich dachte heute Mittag, dass man nicht noch tiefer sinken könnte.

Beide Prinzen ließen sich auf die für sie angerichteten Plätze nieder, wobei sie sich gegenüber saßen. Ich hoffe für ihn, dass er mit geschlossenem Mund kauen kann.

Jetzt sitze ich diesem Gott auch noch gegenüber. Wie soll ich diesen Tag überstehen, ohne mich bis auf die Knochen zu blamieren?

Während sie auf das Essen warteten, sah Inu Yasha vor sich auf den Tisch. Sein offensichtliches Desinteresse an sämtlichen Gesprächen war für jeden am Tisch spürbar, doch Inu Taishou dachte nicht daran zuzulassen, dass Inu Yasha sich direkt bei der ersten Begegnung von seiner uncharmanten Seite präsentierte. Also begann er eine höfliche Konversation.

„Ich hoffe, dass Ihr Euch während Eures Aufenthalt hier wie zu Hause fühlen werdet“, begann er die Unterhaltung.

König Konga schenkte Inu Taishou ein Lächeln. „Uns gefällt es sehr hier und Eure Gastfreundschaft ist sehr angenehm, Inu Taishou.“

„Das Freud mich zu hören.“ Auch Inu Taishou lächelte. Er hoffte nur, dass sie aufgrund von Inu Yashas Verhalten nicht sofort die Flucht ergriffen. Sein Sohn war in letzter Zeit einfach ungenießbar.

„Ich bin davon überzeugt, dass Ihr Euch hier wohl fühlen werdet“, mischte sich nun Inu Yasha in die Konversation ein. Er hatte ein charmantes Lächeln aufgesetzt und blickte von Konga zu Koga, die vollkommen verzaubert schienen.

Doch Inu Taishou kannte seinen Jüngsten gut genug, um zu wissen, dass nun die verbalen Hiebe einsetzen würden. Außerdem erreichte sein Lächeln nicht seine Augen.

Spätestens jetzt wurde Inu Taishou bewusst, dass niemand dieses Essen überleben würde.

„Ich bitte Euch, Konga, erzählt mir etwas über den Norden. Wie und wo lebt Ihr? Wie sieht es dort aus? Und wie schafft Ihr es, ein solch großes Rudel zu leiten?“

Konga schien geschmeichelt zu sein, doch Inu Taishou bemerkte die Spitze dieser Frage.

„Nun, der Norden ist nicht mit hier zu vergleichen. Es ist recht kahl, es gibt kaum Pflanzen. Doch die Berge sind von unvergleichlicher Schönheit, besonders im Winter.

Wir leben hinter einem Wasserfall in einer Höhle, die mit Fellen ausgelegt ist und wenn alle da sind, ist es richtig gemütlich.“

Inu Yasha merkte die Ehrlichkeit hinter diesen Worten. Doch er erkannte, dass er mehr verlieren als gewinnen würde.

„Und unser Rudel ist gar nicht so groß. Neben Koga und mir gibt es noch vierzig weitere Wölfe. Sie sind zwar recht wild, doch sie erkennen in uns Leitwölfe, daher können wir sie kontrollieren, doch das mache ich sehr selten. Ich lasse ihnen ihre Freiheit.“

„Bemerkenswert“, sagte Inu Yasha und sein charmantes Lächeln hatte sich in ein höhnisches verwandelt. „Ihr habt also keinerlei Privatsphäre. Schlafen alle aufeinander drauf oder gibt es separate Plätze? Ich meine, schließlich sind sie ja wild. Wer weiß, wie sie die Nacht verbringen.“

„Inu Yasha“, mahnte Inu Taishou seinen Sohn, denn das war ganz offensichtlich ein direkter Angriff.

Konga schien etwas aus dem Konzept gebracht worden zu sein. „Nun, wir schlafen zwar alle in einigen Höhlen, doch Platz genug haben wir.“

„Beruhigend“, spottete Inu Yasha. „Ich dachte schon, ich müsste meinen Gemahl“, er legte soviel Abscheu in dieses eine Wort, dass es an Beleidigung grenzte, „die ganze Zeit teilen. Wäre doch ein Jammer, wenn mögliche Enkelkinder aufgrund zu wenig Zweisamkeit ausgeschlossen wären.“

Darauf wusste Konga nichts zu sagen. Eine Stimme voller Spott. Das konnte ja heiter werden.

Anschließend sah Inu Yasha zu Koga. „Wie beschäftigst du dich denn den ganzen Tag?“

Koga hatte Inu Yasha die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Er war einfach verzaubert. Daher überrumpelte ihn diese Frage.

„Was?“

Inu Yasha verdrehte die Augen. „Ich habe dich gefragt, wie du dich den Tag über beschäftigst. Was machst du die ganze Zeit? Oder wenn das auch zu schwer war: Was machst du?“

„Was ich mache? Hier sitzen?“

„Das sehe ich selbst, vielen Dank. Ich meinte bei dir zu Hause.“

„Wie, zu Hause?“

„Ich gehe mal stark davon aus, das der Norden dein zu Hause ist. Also meine ich die Zeit, die du dort verbringst. Oder lebst du irgendwo anders?“

„Ach so.“

Inu Yashas Augen wurden groß und er blickte ungläubig zu seinem Vater.

Doch der Inulord beschäftigte sich lieber mit den Speisen, die gerade aufgetragen wurden. Ihm war dieses Gespräch einfach nur peinlich.

Auch Konga war diese Konversation unangenehm. Der Prinz der westlichen

Länder war eine echt harte Nuss, die man auf Biegen und Brechen nicht öffnen konnte. Und um sich zu beschäftigen, nahm er sich auch etwas zu essen.

„Ähh, also, ich… ich geh auf die Jagt und ähh… trainiere und ähm… ich beschütze mein Rudel.“

Inu Yasha zog die Augenbrauen hoch und sah ihn vernichtend an.

„Hättest du vielleicht die Güte, einen zusammenhängenden Satz über die Lippen zu bringen? Ansonsten solltest du an deinem Sprachgebrauch einige Verbesserungen vornehmen. Nicht, dass es dir nicht jetzt schon Schaden würde, aber es wäre doch peinlich, wenn dies in aller Öffentlichkeit passieren würde. Dann würdest du nicht nur dich, sondern auch deinen Vater, dein Volk und natürlich mich blamieren, falls wir verheiratet sind.“

Inu Yasha legte den Kopf schief. „Und was machst du sonst noch? Oder sind das deine einzigen Aktivitäten?“

Koga zog leicht den Kopf ein. „Tja, ähm… was soll ich sonst noch machen?“

„Tja mein Lieber, dass Leben besteht nicht nur aus jagen, trainieren und Beschützer spielen. Also muss es noch etwas anderes geben. Wie steht es mit Lesen?“

„Lesen?“

„Ja, lesen. Ein Buch oder einen Brief. Literatur, Gedichte.“

„Davon habe ich noch nie etwas gehört.“

Inu Yasha legte die Hand an seine Schläfe und begann sie zu massieren. Das war ja noch schlimmer, als er es sich vorgestellt hatte. Und das wollte was heißen.

„Warum bei allen Göttern bin ich nicht wirklich überrascht?“

Koga, der gerade den Mund mit Fleisch voll hatte, brachte nur ein „Hää?“ zustande, wobei ihm auch noch einige Bratenstücke aus dem Mund fielen.

Ungläubig sah Inu Yasha zu ihm.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“

„Wasch?“

Inu Yasha schnaubte verächtlich. „Wie kannst du es wagen, solch ein unangemessenes Verhalten an den Tag zu legen? Bei dir sind wohl nicht mehr alle Steine am Berg. Man spricht nicht mit offenem Mund und man gibt auch kein „Häää“ von sich. Dass du vollkommen unkultiviert und auf schon kriminelle Weise deplatziert bist, ist einfach nur erniedrigend. Das du dich überhaupt traust, hier zu sein, grenzt schon an geistige Umnachtung!“

Damit wand er sich an den Herrn der westlichen Länder.

„Und so jemanden möchtest du als Schwiegersohn? Ich glaube, Mutters Tod hat dein Gehirn noch mehr in Mitleidenschaft gezogen als ich dachte.

Diese Kreatur“, damit deutete er auf Koga, „passt so etwas von überhaupt nicht zu mir, dass es schon weh tut, dass mit anzusehen.“

Damit richtete er seinen Blick auf seinen Zukünftigen.

„Du bist unkultiviert, unhöflich und obendrein auch noch dumm. Das sind wahrlich beeindruckende und vollkommen vorhersehbare Eigenschaften, die ich schon mit dir in Verbindung gebracht habe. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass du offen dazu stehen würdest. Mir wäre so etwas einfach nur peinlich.“

Elegant erhob er sich und blickte aller der Reihe nach an. Sein Blick blieb an Koga hängen.

„Ich möchte offen sprechen. Ich bin nicht gewillt, dieser Verbindung zuzustimmen, auch wenn es bereits beschlossene Sache ist. Ich weigere mich, solch eine Kreatur zu heiraten, die noch nicht mal ihren eigenen Namen buchstabieren kann. Und ich werde alles daran setzten, dass diese Ehe nicht zu Stande kommen wird. Und wenn ich dich eigenhändig dafür umbringen muss, soll es mir recht sein.

Und sollte ich tatsächlich „Ja, ich will“ sagen, werde ich spätestens in oder nach der Hochzeitsnacht Witwer. Guten Tag.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ erhobenen Hauptes den Saal.

Alle Anwesenden sahen auf ihre Teller. Diese Worte waren dermaßen hart gewesen, dass Koga zitterte.

Inu Taishou zwang sich zu einem Lächeln.

„Es lief eigentlich ganz gut. Er hat dir zumindest offen gedroht und dich nicht heimlich vergiftet. Kartoffeln, Konga?“

Der Brief

Der Brief
 

Ich sitze in einem schönen Raum. Wirklich, der Osten ist recht komfortabel. Auch die Gesellschaft ist nicht von schlechten Eltern. Und die Verhandlungen laufen ebenfalls zufriedenstellend.

Eigentlich ist es lächerlich, dass ich noch weiter hier verweile, doch Vater möchte starke Bindungen in den Osten. Deshalb soll ich noch weiter hier bleiben. Ob er etwas vor mir verheimlicht?

Zuzutrauen wäre es ihm. Wahrscheinlich möchte er mich weiterhin von Inu Yasha fern halten.

Inu Yasha. Mein geliebter kleiner Bruder. Wie sehr ich ihn doch vermisse. Mir fehlt seine unglaublich große Klappe und sein vollkommender Liebreitz.

Es ist schon merkwürdig, allein in einem Bett zu schlafen, ohne das er neben mir liegt. Sein warmer Körper, sein ruhiger Atem und seine federleichten Berührungen.

Vielleicht war ich zu kalt und demotiviert, als ich meinen Brief verfasst habe. Ich habe ihn bestimmt verletzt. Bestimmt hat er sich mehr Unterstützung meinerseits erhofft.

Doch was soll ich schon großartig machen? Ich konnte diese Frau nicht ausstehen, das ist kein Staatsgeheimnis. Jeder wusste es, sogar Inu Yasha, auch wenn er sich anders gewünscht hatte.

Und nach ihrem Tot einen auf trauernden Stiefsohn zu machen, ist unter meiner Würde. Das kann selbst Inu Yasha nicht von mir verlangen.

Ich lege mich auf das Bett. Ein wenig Ruhe würde mir gut tun. Die ganzen Gespräche und Empfänge zehren schon an mir. All diese Details und teilweise unnötigen Gespräche…

Am liebsten würde ich meine Sachen packen und zurück nach Hause gehen. Dort würde ich mehr gebraucht werden als hier.

So schön es hier ist und die Gesellschaft angenehm ist, es fehlt einfach etwas.
 

Ich wache auf. Draußen steht die Sonne hoch am Horizont. Verwirrt sehe ich an mir hinunter. Ich bin tatsächlich mitten in meinen Überlegungen eingeschlafen und habe immer noch meine Abendgarderobe an.

Ganz gegen meine Prinzipien. Ich erhebe mich aus dem Bett und schleppe mich ins Badezimmer, wo ich mir erst einmal dusche.

Diese Dusche tut nicht nur meinem Körper, sondern auch meinen angespannten Nerven gut.

Ich wünsche mir nichts sehnlicher als nach Hause zurückzukehren. Endlich wieder bei Inu Yasha sein. Mein größter Traum, und ich sitze hier fest.

Das ist einfach nicht fair!

Ich steige aus der Dusche und trockne mich ab. Endlich fühle ich mich wieder wie der Kronprinz der westlichen Länder.

Doch stimmt mich diese Tatsache nicht glücklich.

Zurück in meinem Zimmer gehe ich zu meinem Schrank und suche mir mein Gewand für den heutigen Tag.

Obwohl ich mich nie besonders mit meiner Garderobe beschäftigt habe, scheint es hier sehr wichtig zu sein, was man trägt. Also passe ich mich an, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Ich entscheide mich für ein weißes Gewand mit roten Stickereien am Kragen.

Ein Geschenk meines Vaters. Meine Rüstung lege ich ebenfalls an, ebenso wie meinen Pelz.

Ich verlasse mein Zimmer und begebe mich hinunter in den Speisesaal. Dort erwarten mich bereits meine reizenden Gastgeber. Wirklich nette und zuvorkommende Leute. Allerdings auch ziemlich neugierig.

„Ah, Lord Sesshomaru, ich wünsche Euch einen guten Morgen. Ich hoffe, Ihr hattet eine Angenehme Nacht“, begrüßt mich die Königin.

Eine recht imposante Erscheinung, das Königspaar. Beide sind von Hoher Gestalt mit langem schwarzem Haar. Beide sind recht blass und haben helle Augen. Fast könnte man meinen, dass sie Geschwister sind.

„Danke, ich habe sehr gut geschlafen“, erwidere ich und nehme Platz. Das meine Nacht alles andere als erholsam war, verschweige ich lieber. Das würde nur unnötige Sorge und Fragen heraufbeschwören. Und darauf habe ich momentan keine Lust.

„Es ist gut, dass Ihr ausgeruht seid“, mischt sich nun der König ein. Die Namen der beiden habe ich mir in der ganzen Zeit nicht merken können, sie sind einfach zu kompliziert. Außerdem sprechen sie sich gegenseitig mit Vornamen an und alle anderen nur mit ihren Titeln. Also bleibe ich auf höflicher Distanz und rede sie nur mit Titeln an. Ist sowieso einfacher.

„Es gibt sowieso nichts mehr zu besprechen, deshalb solltet Ihr Euch hier wie zu Hause fühlen. Wir würden uns über Eure Anwesenheit weiterhin freuen.“

Soviel zu ‚nach Hause verschwinden‘.

„Ich freue mich über Euer Angebot und nehme es dankend an,“ sage ich und krache in Gedanken unter den Tisch. Verdammte höfliche Etikette!

Haltung bewahren, ermahne ich mich in Gedanken, immer die Haltung wahren.

Nach dem Frühstück begebe ich mich in den Garten. Er ist nicht so groß wie zu Hause, aber doch sehr gepflegt. Allerdings kommt er nicht an die überführsorgliche Pflege heran, mit dem Izayoi ihren Garten auf Trap gehalten hat.

Aber er ähnelt am meisten meiner Heimat.
 

Während ich im Garten sitze, trifft ein Bote ein. Nicht irgendein Bote, sondern Totosai, engster Vertrauter meines Vaters und alter Freund der Familie.

Da er mich nicht sofort ausfindig gemacht hat und ihm auch niemand sagen kann, wo ich mich derzeit aufhalte, bitten ihn meine Gastgeber, in meinem Zimmer zu warten, während einer ihrer Diener auf die Suche nach mit geht.

Ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass dieses Schloss über eintausend Räume besitzt, von denen man gerade mal fünf ausschließen kann.

Doch letzten Endes, einige Stunden später und um viele Nerven ärmer, erwischt mich dieses bemitleidenswerte Geschöpf in dem Moment, in dem ich mich dazu entschlossen habe, mich in mein Zimmer zurückzuziehen.

„Lord Sesshomaru“, keucht jemand hinter mir. Ich drehe mich um und erblicke ein völlig verschwitztes und keuchendes Etwas, was nur an seiner Kleidung zu identifizieren ist.

„Was gibt es?“, frage ich ihn.

„Es… ist ein… Bote aus… Eurer Heimat eingetroffen…“, keucht dieses bedauernswerte Geschöpf, „…er wartet… in Eurem Zimmer… auf Euch.“

Kurz runzel ich die Stirn. Wer nimmt schon freiwillig den weiten Weg hierher auf sich, nur um mir eine Botschaft zu überbringen?

Ich bedanke mich bei dem Diener und bewege mich in Richtung Zimmer. Kurz hoffe ich, dass Inu Yasha mich besuchen kommt. Mein kleiner geliebter Bruder… Ihm wäre eine solche Aktion durchaus zuzutrauen.

Doch ich bezweifele, dass er mich hier besucht. Vorher hätte Vater ihn in sein Zimmer gesperrt und hätte sämtliche Fluchtwege auf mysteriöse Weise durch Wände ersetzt. Möglicherweise sogar mit allen Sicherheitsvorkehrungen, die bekannt sind, ausgestattet. Oder sich im Ernstfall sogar selbst auf die Lauer gelegt, um die Witterung einer Flucht aufzunehmen.

Vater kann schon ziemlich kleinlich sein.

Als ich endlich in meinem Zimmer ankomme, erblicke ich an meinem riesigen Panoramafenster niemand geringeren als Totosai. Ein weiteres Stück Heimat.

„Das ist ja nicht zu fassen, Totosai!“, rufe ich erfreut aus und bin mit wenigen Schritten bei dem alten Schmied. Ich schließe ihn im meine Arme – was eine vollkommen untypische Begrüßung meinerseits darstellt, aber das ist mir in dem Moment egal – und atme einmal tief durch. Ja, er riecht nach Westen.

„Lord Sesshomaru, Ihr erdrückt mich“, röchelt der alte Mann und ich entlasse ihn aus meiner Umarmung.

„Entschuldige, Totosai, aber ich bin so froh, endlich ein vertrautes Gesicht zu erblicken. Entschuldige auch meine unangemessene Begrüßung.“

Und sofort bin ich wieder Kronprinz und Geschäftsmann. So langsam frage ich mich, ob das nun eine dauerhafte Einstellung ist, oder schon an eine Krankheit grenzt. Mit den Worten ‚höfliche Etikette‘ kann man dieses krankhafte Verhalten einfach nicht mehr erklären oder gar bezeichnen. Das wäre eine Beleidigung.

„Ich freue mich auch, mein Kleiner“, grinst er mich an und nimmt auf dem Stuhl Platz, den ich ihm zuweise.

So hat er mich schon immer genannt, wenn wir alleine waren. Kleiner. Das ich mittlerweile gut drei Köpfe großer bin als er, ignoriert dieser Gnom auf sehr galante Art und Weise.

Ich setze mich ihm Gegenüber und erkundige mich, ob ich etwas für sein leibliches Wohl kommen lassen soll. Doch er winkt ab.

„So alt bin ich nun auch nicht.“

Ich belasse es dabei. Wenn er sich wie einhundert fünfzig fühlt, bitte sehr. Den Kerl packt man besser nicht mit Samthandschuhen an, dass könnte böse enden. Verdammte Etikette! Warum frage ich überhaupt? Mir ist die Antwort auf eine solche Frage schon seit Jahrhunderten bekannt!

„Was kann ich den für dich tun, Totosai?“, frage ich.

Diese Frage kann man ohne Bedenken stellen, da er nur zu einem kommt, wenn es unbedingt nötig ist. Also sehr wechselhaft und von dem Grad der Katastrophe abhängig.

„Nun, ich habe ein Schreiben in die Finger bekommen…“, fängt er an. Er holt tief Luft und sieht mir bedeutungsvoll in die Augen.

Ich hebe eine Augenbraue. Ein Schreiben. Katastrophengrad gleich null.

„Und ich hielt es für angebracht, es dir selbst zu übereichen.“

„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du Briefe nicht einfach so öffnen sollst. Schon mal das Wort ‚Briefgeheimnis‘ gehört?“, entgegne ich unbeeindruckt und kenne bereits die Antwort.

„Ähm… so ein oder zweimal hast mich schon darauf aufmerksam gemacht, richtig?“, überlegt er laut und schaut mich mit schief gelegtem Blick an.

„Häng noch ein paar nullen hintendran und du hast ein kleines Sümmchen zusammen, das so ungefähr dem Originalwert entspricht.“

„Aber das tut doch nichts zur Sache, schließlich habe ich den Brief nicht gelesen.“

Okay, jetzt wird es unheimlich. Totosai hat einen Brief zwischen die langen Finger bekommen und bringt ihn mir, ohne ihn gelesen zu haben?

Hiermit erkläre ich den Ausnahmezustand!

Ach ja – Katastrophengrad - 5.

„Ich würde mich nie trauen, einen Brief diesen Ausmaßes zu öffnen“, erklärt er und verschränkt die Arme vor der Brust.

Jetzt ist er nicht mehr unheimlich, sondern Angsteinflößend!

Ausnahmezustand! Ausnahmezustand!

„Seit wann öffnest du keine Briefe mehr, die du kleine Bazille in die Finger bekommst? Brauchst du einen Arzt? Bettruhe? Medizin? Die haben hier wunderbare Bäder, in denen du dich entspannen kannst.“

Ich gebe mir wirklich alle Mühe. Das ist Ausnahmezustand hoch zehn!

Irgendjemandem außer mir muss das Ausmaß dieser Apokalypse doch auffallen!

Katastrophengrad - 10!

„Es geht doch gar nicht um den Inhalt, sondern um den Absender! Der Brief ist von Inu Yasha.“

Ich reiße die Augen auf. Inu Yasha? Inu Yasha!

Endlich!

Fordernd strecke ich die Hand nach dem Brief aus, den Totosai mir auch sofort aushändigt.

Mit kritischem Blick betrachte ich das Siegel. Tatsächlich, ungeöffnet. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder!

Ich breche das Siegel und falte das Papier auseinander.

Inu Yashas Duft strömt mir entgegen. Lieblich. Wie sehr habe ich es vermisst…

Seine schöne, elegante Schrift. Ein weiteres Stück Heimat.

Ich beginne zu lesen.
 

Lieber Sesshomaru, (Musik in meinen Ohren!)
 

du musst mir helfen. (Wobei?)

Ich bin völlig verzweifelt. (Jetzt schon?)

Vater hat mir gesagt, dass ich verlobt werde, an meinem Geburtstag! (Was?)

Er schickt mich in den Norden, um dort den Kronprinzen zu heiraten. (Was??)

Einen Wolf! (WAS???)

Ich habe das Gefühl, dass Vater verrückt geworden ist! (Allerdings!)

Er scheint neben Mutter nun auch seinen Verstand begraben zu haben. (In der Tat!)

Ich habe Angst. (Ich auch.)

Ich möchte nicht in den Norden heiraten. (Das ist vollkommen verständlich, würde ich auch nicht wollen!)

Allein die Vorstellung raubt mir den letzten Nerv und das letzte Rest an Selbstbeherrschung, über das ich noch verfüge. (Du bist nicht allein, Selbstbeherrschung – hiergeblieben!)

Außerdem gibt es schon einen, zu dem ich mich hingezogen fühle. (Selbstbeherrschung – ade!)

Und ich bin völlig dagegen, diese Person kampflos aufzugeben, ehe ich es Ihr nicht gesagt habe! (Nervenzusammenbruch!)

Bitte, hilf mir. (Weltuntergang!!!)
 

In Liebe

Inu Yasha
 

Neuer Stand: Katastrophengrad - 1.000.000!!
 

Legende: Inu Yashas Brief wurde exakt übernommen! Das Kursivgedruckte sind Sesshomarus Kommentare auf die jeweilige Zeile!

Vorbei ist die Etikette!

Vorbei ist die Etikette!
 

Gefährlich langsam taste ich mit meinen Augen über das Schreiben hinweg, um Totosai anzuschauen.

Eine Hochzeit? In den Norden? MEIN Inu Yasha?

Das Datum ist das von Izayois Tod. Ich bin platt. Nicht mal ich hätte an einem solchen Tag irgendetwas Fieses gemacht! Gut, ich konnte sie nicht leiden, aber das spielt keine Rolle!

Und eine Hochzeit ist nun wirklich das Letzte!

„Totosai“, sage ich mit noch recht beherrschter Stimme, „kann es sein, dass du mir etwas verheimlichst?“ Woher nehme ich nur diese Geduld? Am liebsten würde ich alles kurz und klein schlagen!

„Ich wüsste nicht, was“, behauptet Totosai.

Meine Hände drücken langsam den Brief zusammen.

„Es ist doch bestimmt etwas während meiner Abwesenheit vorgefallen, oder nicht? Du musst dich nicht mit Einzelheiten aufhalten, sagen wir einfach ab dem Tod von Izayoi.“

Totosai legt die Stirn in Falten. „Nun, eigentlich nichts Weltbewegendes“, fängt er an und ich krache in Gedanken unter den Tisch. Nichts Weltbewegendes??? Mein kleiner Inu Yasha wird heiraten, verdammt noch mal!!!

„Abgesehen davon, dass Inu Yasha völlig aufgelöst war und jeden Kontakt verweigert hat.“

Nach der Botschaft einer Hochzeit wäre ich nicht aufgelöst gewesen, sondern stinksauer! Mir hätte man sich nicht auf eintausend Kilometer nähern sollen, derjenige wäre tot gewesen!

„Totosai“, sage ich und beuge mich über den Tisch, „warum war Inu Yasha den so aufgelöst?“

Der Gnom zuckt nur mit den Schultern. „Wenn du mich fragst, ich habe keine Ahnung.“

„Totosai“, so langsam aber sicher verliere ich die Beherrschung, „du kleine Wanze bekommst doch sonst auch alles mit, auch wenn es dich nichts angeht. Wie kommt es also, dass du dir in diesem Punkt nicht Klarheit verschaffen hast? Du bist doch sonst nicht so empfindlich, wenn es um Geheimnisse geht.“

„Mich hat es schon interessiert“, gibt er schließlich zu, „aber Inu Yasha hat sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und Inu Taishou hat auch nichts gesagt. Er hat auch nichts mit mir oder Myoga besprochen. Keiner weiß was.“

„Und du hast es nicht für nötig befunden, nachzufragen?“

„Nein.“

Okay, jetzt reicht es! Ich springe von meinem Stuhl auf und versuche, Totosai in die Finger zu bekommen. An irgendetwas muss ich mich schließlich abreagieren! Und da er gerade verfügbar ist, muss er halt herhalten!

Doch der entwickelt auf einmal eine sagenhafte Reaktionszeit. Er wirft sich kurzerhand nach hinten und flieht in Richtung Fenster.

Doch ich lasse ihm nicht die Gelegenheit, sich zu weit von mir zu entfernen.

Mit einem Satz springe ich auf und nehme die Verfolgung des Flüchtenden auf. Doch der Alte hat einen Affenzahn drauf, wenn er sich bedroht fühlt!

Wie ein kleines Kind jage ich den alten Tattergreis von meinem Bett zum Tisch, von dem Kleiderschrank bis zum Badezimmer. Doch ich bekomme ihn unter keinen Umständen zu fassen.

Während meiner kleinen Verfolgungsjagt bleibt nichts da stehen, wo es war.

Der Tisch ist umgefallen, die Kerzen an meinem Bett landen unrühmlich auf dem Boden, der Spiegel wird von einem heranfliegenden Buch getroffen und zerspringt in tausend Teile.

Sogar das Bett verschiebt sich um ein ganzes Stück und steht nun mitten im Zimmer, halb verdeckt von einem schweren Regal.

Mittlerweile hat der Lärmpegel einige Interessenten angelockt – um genau zu sein, das gesamte Schloss!

Ich sehe entsetzte Gesichter an der Tür und meine Augen nehmen eine schöne rote Färbung ein. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich mein Gemüt auf einhundertachtzig befindet!

Und in dieser Verfassung bin ich sowohl unberechenbar, wie auch unausstehlich!

Das sich sogar meine Gastgeber unter den Schaulustigen befinden, ist mir im Moment vollkommen einerlei. Ich würde sogar meinen eigenen Vater zu Kleinholz verarbeiten, wenn er denn anwesend wäre.

Totosai wäre nicht Totosai, wenn er diese Situation nicht richtig deuten würde. Und er wäre nicht Totosai, wenn er nicht vollkommen überstürzt die Flucht ergreifen würde. Mit einem beachtlichen Sprung versucht er sich aus dem Fenster auf die Terrasse zu retten, doch mit dieser Aktion bringt er sich genau in meine Laufbahn.

Und ich wäre nicht Sesshomaru, der Kronprinz der westlichen Länder, der von seinen Feinden gefürchtet wird, wenn ich diese Gelegenheit nicht beim Schopfe packen würde. Also setze auch ich zum Sprung an und erwische diesen alten Gnom genau zwischen Fenster und Bett.

Unter lautem Gepolter landen wir auf dem Boden, für die neugierigen und verängstigten Zuschauer nicht sichtbar, im Schutze meines Bettes.

Ich drücke ihn mit Gewalt zu Boden.

„Totosai, wie kommt es, dass du nichts von der Verlobung weißt?“, fauche ich ihn an.

Mit völlig verängstigten Augen sieht er mich an. Ich kann seine Gedanken geradezu hören: Bloß nichts Falsches sagen, bloß nichts Falsches sagen!

„V… Ver… Verlobung?“, wiederholt er mit zitternder Stimme.

„Ja, genau. VERLOBUNG!“, schreie ich nun. Schluss mit der Etikette! Ich will Antworten! Und zwar SOFORT!

„Von welcher Verlobung sprichst du?“, fragt dieses Stück Dreck.

Meine Fingernägel bohren sich tief in seine Schultern, ich kann sein Blut riechen.

„Von der Verlobung, die an Inu Yashas Geburtstag vonstatten gehen soll! Und nicht irgendeine Verlobung. Sondern Inu Yashas Verlobung! Inu Yashas Verlobung mit einem floverseuchtem, stinkendem, unkultiviertem und nichtsnutzigem Wolf!“

Totosais Augen weiten sich. Nicht nur wegen dieser Nachricht, sondern auch, weil ich schon anfange zu fluchen und Jedermann zu beleidigen.

Das ist bisher nur einmal vorgefallen, und das war an dem Tag, an dem mein Vater mich verloben wollte.

Während dieser Zeit war ich für jedermann absolut unerträglich, sogar für meinen ‚Verlobten‘, der nach einiger Zeit endlich festgestellt hatte, dass ich nicht immer vernünftig und umgänglich war.

Schließlich liebte er mich und sah nur meine Schokoladenseite. Nachdem ich ihm und aller Welt allerdings bewiesen hatte, dass ich nicht aus Schokolade bestand, sondern in gewisser Weise eher eine tickende Zeitbombe verkörperte, suchte meine ‚bessere Hälfte‘ schreiend das Weite.

Mein Vater war intelligent genug, mir danach keine weiteren Gefährten auf den Hals zu hetzen, sondern mich in Ruhe zu lassen.

Nach seiner kleinen Aktion hat er nämlich einige hübsche Wunden davon getragen, von denen einige bis heute noch durch Narben seinen Körper bedecken.

Eigentlich heilen Wunden bei Hundedämonen ziemlich schnell, doch dank meinen giftigen Krallen hat er heute noch was davon.

Und das völlig zu Recht!

Und wenn Totosai nicht endlich sein Maul aufbekommt, werde ich höchst persönlich dafür sorgen, dass auch er ein lebendlanges Andenken an mich besitzen wird!

„Inu Yasha? Verlobt? Mit einem Wolf? Aber das kann doch gar nicht sein!“, schallt die Stimme des Schmiedes durch den Raum. „Inu Taishou hat nichts dergleichen erwähnt! Gut, er hat mit König Konga korrespondiert, aber ich dachte, es ging um Politik!“

„Was soll das denn sonst sein? Natürlich ist das Politik! Man verheiratet einen seiner Söhne in ein anderes Königreich, um für dauerhaften Frieden und Verbundenheit zwischen den einzelnen Clans zu sorgen! Aber warum Inu Yasha?“

Wütend springe ich auf und tigere durch das verwüstete Zimmer.

Auch Totosai erhebt sich und schaut sich erst einmal im Zimmer um. Schließlich richtet er seinen Blick auf mich.

„Nun ja, du bist der Kronprinz. Dich kann er nicht an einen anderen Clan verheiraten. Außerdem war deine ‚Reaktion‘ auf eine Verlobung mehr als Erinnerungsträchtig. Aber Inu Yasha ist nur zweiter Anwärter auf den Thron.

Ihn kann man zu einer solchen Verbindung freigeben, zumal er zusätzlich noch ein Hanyou ist.

Aber warum es ausgerechnet ein Wolf sein soll, ist mir schleierhaft.“

Wütend drehe ich mich zu ihm um.

„Selbst wenn er nur zweiter Anwärter ist, er ist immer noch ein Prinz. Sollte mir etwas zustoßen, ist er der Nächste, auch wenn er nur ein Hanyou ist. Soll vielleicht ein Wolf die westlichen Länder regieren?

Was ist, wenn sie Kinder bekommen? Inu Yasha ist nun mal in der Lage, Kinder auszutragen, dank seiner menschlichen Mutter. Wenn ich den Thron besteige und sterben sollte, ohne einen Erben zu hinterlassen, wird Inu Yasha auf den Thron kommen. Und anschließend einer seiner Mischlinge. Ein Wolf- Hunde- König, der noch nicht einmal vollwertiger Dämon ist! Verlockende Aussichten!“

„Ich kann deine Bedenken nachvollziehen, aber ich bin nicht befugt, irgendetwas an dieser Verbindung auszusetzen, und das weißt du ganz genau. Ich gehöre laut meiner Abstammung nicht zu Eurem Clan, ich bin der Waffenschmied.“

„Du bist ein enger Vertrauter des Königs!“

„Und damit ist auch alles vorbei. Inu Taishou wird sich nicht von mir sagen lassen, was er zu tun hat. Er hat sich nur von zwei Personen in seinen Entscheidungen beeinflussen lassen, und das waren deine Mutter und Inu Yashas Mutter, die Frauen, die er mehr liebte als sein Leben.“

Ich drehe mich zu ihm um. Meine Augen nehmen wieder ihre goldene Färbung an. Ich richte mich auf.

„Da hast du völlig recht, Totosai. Auf dich hört er nicht. Und da Mutter und Izayoi tod sind, gibt es nur noch eine Person, die ihn in die Enge treiben kann.“

Ich wende mich an meine Gastgeber, die nach wie vor an der Tür stehen.

„Ich werde mich nun verabschieden. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft.“

Anschließend bohre ich Totosai mit meinen Augen fest.

„Da der König der westlichen Länder so unter Schock steht, dass er das Ausmaß einer solchen Verbindung nicht klar überblicken kann, obliegt es nun mir, diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Pack meine Sachen zusammen, Totosai.

Da die einzigen Personen, auf die Vater gehört hat, nicht mehr unter den Lebenden weilen, werde ich mich selbst um diese Angelegenheit kümmern. Denn an mir kommt er genauso wenig vorbei wie an meiner Mutter.

Es wird Zeit, dass ich ihm klar mache, dass er Inu Yasha genauso wenig verheiraten kann, wie mich.

Ich kehre in den Westen zurück!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (37)
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Von: abgemeldet
2014-12-06T19:09:19+00:00 06.12.2014 20:09
Schreibst du auch irgendwann mal weiter? wäre nämlich schön QwQ
Von:  aina1000
2014-10-29T17:57:45+00:00 29.10.2014 18:57
Nur mal sone Frage wird das hier noch weiter geschrieben oder ist es abgebrochen??

MfG.
aina1000
Von:  silvana
2014-06-11T11:04:50+00:00 11.06.2014 13:04
Oh man Inu Taishou das kannst du doch Inu nicht antun. Sess mach was das er Inu nicht mit Koga verheiratet. Die beiden passen echt nicht zusammen. Bitte wann kommen die nächsten Seiten ich würde zu gerne wissen ob es Sess schaft diese Heirat zu verhindern.
Von:  aina1000
2013-09-06T22:36:21+00:00 07.09.2013 00:36
Ey das ist fies schreib weiter! Bitte! das ist einfach hammer ....pllllls.
xDD
Von:  mor
2013-06-15T15:36:32+00:00 15.06.2013 17:36
Die ff ist wirklich gut und ich würde die Story auch weiter verfolgen vorrausgesetzt es finden "keine" Männer schwangerschaften statt
Von:  Coppelius
2012-06-12T22:23:28+00:00 13.06.2012 00:23
hey =)
wollte mal fragen wann denn weiterschreibst? =)
Von:  Deera
2012-03-12T16:37:51+00:00 12.03.2012 17:37
Hey, wie geht es weiter?
Das ist spannend! Muss InuYasha Koga heiraten oder schafft es Sesshoumaru noch?
Geile FF, mal was anderes.
Denn es kann ja auch sein das InuYasha Koga doch heiraten muss, alleine das wäre schon amüsant. Los schreiben, bitte ^^
Von:  Caratinu
2010-01-03T14:49:56+00:00 03.01.2010 15:49
Ich bin gespannt was Sess mit seinem Vater macht, wenn er ihn in die Finger bekommt..
LG
Cara
Von:  Fuzzel85
2009-12-25T16:01:32+00:00 25.12.2009 17:01
Bis jetzt hat mir deine FF super gefallen, ich hoffe das nächste Kapitel, das hoffentlich bald kommen wird, ist genauso gut. Dein Schreibstil lässt sich auch sehen, mach weiter so
Von:  -Rikku-chan-
2009-12-08T06:49:31+00:00 08.12.2009 07:49
Hi!!!
deine FF is einfach der Hammer! Du musst unbedingt das nächste Kappi hochladen. Ich kann es nämlich kaum abwarten die Geschichte weiter zu lesen!(>.<)

Freu mich drauf.
bye,bye


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