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Butterfly Emotions - Unverhoffte Begegnung

Wie schreibe ich eine Liebesstory zwischen zwei Wildfremden in kürzester Form? Eine echte Herausforderung^^
von

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Her Day

Es war einer jener grauen Wintertage, die kein Mensch freiwillig draußen verbringt und so hatte Christiâne nicht die geringste Absicht selbiges zu tun. Den ganzen Tag hatte sie in den Fluren und kühlen Klassenzimmern des Internatsgebäudes verbracht und war nun froh, endlich in das warme Zimmer flüchten zu können, dass sie in der Mitte des Korridors im ersten Stock bewohnte. Sie saß vor dem großen Fenster und starrte auf die Schneeflocken, die der frostige Nordwind über die Dächer der Schlosstürme trieb. Es war schon dunkel geworden, als sie sich endlich von den freien, wilden Bildern der Flocken trennen konnte und sich in einem Buch vor dem Kamin vergrub. Sie bemerkte den Schatten nicht, der nur wenige Sekunden später an eben jenem Fenster vorbeihuschte.

His Fate

Antoine saß nun schon viele Stunden hier im Schnee und starrte durch das vom Feuerschein erleuchtete Fenster. Zu gebannt war er von dieser Schönheit gewesen, wie sie da in ihr Buch vertieft dasaß. Das Gebell der Hunde und die Rufe seiner Verfolger aber rissen ihn aus seinen Träumereien zurück in die kalte Realität. Was sollte er nur tun? Schon war es viel zu spät um vom Dach aus flüchten zu können, denn er hörte die Schritte weiter unten aus allen Richtungen, doch wenn er hier blieb, würde er früher oder später, trotz des Schnees und der Dunkelheit entdeckt werden. Wohin also?

Er sah sich um; sein Blick blieb noch einmal wie zufällig an dem Fenster hängen und verweilte dort. „Oh nein! Nein nein nein… das kann ich doch nicht machen! Ich würde sie wahrscheinlich zu Tode erschrecken und sie würde schreien.“ Er blickte noch einmal in Richtung der Häscher. „ Aber sie schläft tief und fest und wenn du hier bleibst, erfrierst du sowieso. Du wirst einfach steif gefroren vom Dach fallen und sie werden dich nur noch einlesen müssen. Willst du das etwa?!“ Antoine schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein, natürlich nicht… ok, ich mach’s! Aber was, wenn sie aufwacht?“ Er schaute noch einmal zum Fenster, dass einen warmen Glanz auf den Schnee davor fallen lies.“ Dann kannst du immer noch abhauen, oder? Viel Auswahl bleibt dir eh nicht. Nun mach schon! Ehe sie dich entdecken…“

Meeting with a Girl

Er griff nach seinem Messer und löste langsam die Verriegelung des Fensters. Anschließend öffnete er es nur so weit, dass er gerade noch hindurchschlüpfen konnte, um sich nicht durch einen kalten Luftzug zu verraten und schloss es leise wieder. „Ich muss wohl hier abwarten, bis die Häscher weiter gezogen sind oder aufgeben. Bei der Kälte kann das ja nicht so lange dauern. Es wäre sinnlos runterzuschleichen und dort herauszuspazieren, nur um an der nächsten Ecke erwischt zu werden.“

Er nahm unter dem Fenster Platz, bedacht darauf, seinen Kopf unter dem Sims zu behalten und schaute sich das Zimmer genauer an. Ein kleines Gemach mit einem Kamin, in dem ein wunderbar wärmendes Feuer loderte; davor ein Sessel, ein Tisch und ein Bücherregal. Auf der anderen Seite stand eine kleine Kommode und direkt daneben befand sich ein ausladendes Himmelbett, das gerade noch im Zimmer Platz fand. Solch ein Zimmer gebührt nur einer Adeligen. Noch dazu ist sie so jung und scheint doch allein hier zu wohnen. (Nicht wie die Mädchen, die er von den Grafschaftsburgen kannte und die zu mehreren ein Zimmer teilten, manchmal sogar ein Bett.)Dies war eine andere Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten und anderen Wesen, fremd und reizvoll. Er drehte sich nach ihr um. Sie schlief immer noch seelenruhig am Kamin. Sein Blick streifte langsam über ihr Haar, ihr Gesicht, die von dichten Wimpern umkränzten, geschlossenen Augen, die kleine Stupsnase, die vollen Lippen, hinunter an ihrem grazilen weißen Hals. Wie schön sie doch war! Selbst für eine Adelige war sie wohl ein besonderes Juwel, auch wenn er mit den Idealen dieser für ihn fremden Welt nicht vertraut war.

Sie schlief so tief und friedlich, kein Atemzug war zu hören, ihr Gesicht vollkommen entspannt. Langsam trat er näher heran.

Welch wundervolle Lichter das Feuer auf dieses makellose Antlitz warf. Er konnte sich einfach nicht zurückhalten und so beugte er sich vor und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Doch schnell trat er, erschrocken über die eigene, verlorene Beherrschung zurück. Das Mädchen allerdings schlief weiter tief und fest, als wäre nichts geschehen. Vorsichtig schlich er wieder näher an sie heran und strich, als er sah, dass sie sich noch immer nicht gerührt hatte, sanft über ihre Wange. Auch jetzt rührte sie sich nicht. Er besah sie noch eine ganze Weile und lauschte nach ihrem Atem, während seine Gedanken langsam abzuschweifen begannen. „Wenn sie hier so in den Sessel gesunken schläft, wird sie sich morgen wie gerädert fühlen.“ Ging es ihm durch den Kopf und er musste bei dabei lächeln, wie aus unerklärlichem Grund. Nach einigem Hin und her hob er sie schließlich vorsichtig auf und trug sie hinüber zu ihrem Bett.

Als er sich der Situation bewusst wurde, musste er innerlich lachen.“ Wie das aussehen muss! Ich trage hier ein wildfremdes Mädchen z ihrem Bett, als wäre sie meine frisch vermählte Braut.“ Es fiel ihm schwer, sich jeden Laut zu verkneifen. Fürsorglichst deckte er sie zu und strich ihr übers Haar.

„So was! Was tue ich hier nur?“ Er versuchte seinen inneren Drang zu ignorieren und setzte sich ans untere Bettende. Alles war still im Zimmer, nur das Feuer im Kamin prasselte. Von draußen konnte man das Sausen des Windes hören und immer noch das Gebell der Hunde.

„Wie kann sie bei diesem Krach nur so ruhig schlafen? … Oder schläft sie gar nicht mehr?“

Erschrocken von diesen Gedanken rutschte er nach vorn und beugte sich über sie um sich selbst zu überzeugen. Natürlich atmete sie immer noch leise und gleichmäßig und er war erleichtert, aber vor allem verärgert über seine eigene lächerliche Einbildung und die Tatsache, dass es ihn so umtrieb, dass er auf solch eine dumme Ausrede zurückgriff um sich ihr zu nähern.

Wieder einmal wurde er sich erst in diesem Augenblick und damit viel zu spät seiner Situation bewusst. Da saß er nun, den Oberkörper über das Mädchen gebeugt und seine Hände zu beiden Seiten ihres Kopfes, ihr schönes Gesicht so nah an seinem, ihre Lippen, so nah…

Er konnte nicht anders. Seine Vernunft besiegt, durch die einfachen Triebe, saß er da am Bett dieser Fremden und küsste mit der Sanftheit eines Windhauchs ihre leicht geöffneten Lippen.

So vertieft in den Kuss war er, den Moment niemals zu ende gehen wünschend, dass er allein ihm von Bedeutung schien.

Er öffnete langsam seine Augen wieder und blickte direkt in die, des längst erwachten Mädchens, übermannt vom Schreck.

Kissing with a Boy

Christiâne lag verträumt in ihrem Bett. Sie konnte noch gar nicht richtig erfassen, was gerade geschehen war und erst recht konnte sie nicht klar denken. Traum und Wirklichkeit schienen im Moment ihres Erwachens ineinander verschwommen zu sein und so viel es ihr allzuschwer beides auseinander zu halten.

Schlaftrunken, wie sie noch war, beschloss sie, dass es sich hierbei wohl um einen Traum handeln müsse. Es schien ihr die einzige logische Erklärung zu sein für den jungen Mann, der sie zu Bett gebracht und so liebevoll zugedeckt hatte. Sie hatte das alles verständlich hingenommen und, nachdem sie ihm kurz entgegengelinst hatte, als er sie zudeckte, so getan als schlafe sie weiter tief und fest. Und dann dieser Kuss…

Mit halbgeschlossenen Augen hatte sie den Mann nicht einmal richtig sehen können und er kam ihr kein bisschen bekannt vor, aber trotz alldem wollte sie, dass er blieb.
 

So lange schon hatte sie sich nach jemandem gesehnt,an ihrer Seite,der die Einsamkeit vertreiben konnte, die sich um sie her doch so breit gemacht hatte.

Dieser Kuss aber war so überraschend gekommen und sie war innerlich verärgert darüber, wie sich ein fremder Mann zu so etwas erdreisten konnte, auch wenn es nur ein Traum war.

Also schlug sie die Augen auf und wollte sich zur wehr setzten, doch kaum hatte sie ihn erblickt, erstarben all ihre Versuche Widerstand zu leisten. Er strahlte eine so sehnsuchtsvolle Liebe aus, wie er sich mit geschlossenen Augen zu ihr hinab gebeugt hatte und sie zärtlich küsste, dass sie gar nicht anders konnte als sofort von ihm gebannt zu sein. Auch wenn sie noch etwas verwirrt war von alledem, das doch so gar keinen Sinn ergeben wollte.
 

Da öffnete er seine Augen und ihm stand der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie konnte ihm deutlich ansehen, wie sehr er sich schämen musste, so triebhaft einem Mädchen im Schlaf diesen Kuss geraubt zu haben. In gewisser Weise konnte sie es ihm gut nachfühlen, denn auch sie schämte sich. Dafür, dass sie ihn nicht weggestoßen oder auf andere Weise empört reagiert hatte. Aber dieses Gefühl, dem die Einsamkeit langsam Platz machte, schien all die Scham wert zu sein, die es zu ertragen galt. Der junge Mann wollte zurück weichen, doch Christiâne umschlang mit beiden Armen seien Nacken und zog ihn wieder zu sich hinab.

Nase an Nase standen sich ihre Gesichter jetzt gegenüber und sie blickte ihm tief in die Augen. "Es gibt nichts Wertvolles, für das man keinen Preis zahlen müsste." flüsterte sie mehr zu sich selbst. Und obwohl ihr diese Worte bald selbst zusammenhanglos erschienen, schien er sie verstanden zu haben, ja geradezu tief in ihre Bedeutung eingedrungen zu sein auf einer Ebene, die menschlich nicht zu begreifen war.
 

Eine knisternde, wohlige Wärme schien die Beiden zu umfangen; so nah waren sie sich jetzt. Und eine magische Anziehungskraft schien von seinen Lippen auszugehen.

Diesmal war sie es, die der Sünde nachgab und sie küsste ihn, wie sie noch nie in ihrem Leben jemanden geküsst hatte. Er schreckte nicht zurrück, sondern sah sie an, wie in Trance, gefangen in dem feinen Netz der Leidenschaft, das sich auch um sie immer enger zog. Wenn er jetzt gehen würde, so dachte Christiâne, müsse sie sterben; so stark war ihr Verlangen nach seiner Nähe, dieser Aura, die sie aufnahm, wie eine Pflanze das lebenswichtige Licht. Der Rausch hatte sie beide gefangen.
 

"Bleib!" warf sie ihm zaghaft entgegen, aber es klang alles andere, als nach einer Bitte.

Agony in Love

Als sie ihn zu sich hinabzog, war Antoine, als würde er in eine unendliche Tiefe gesogen und dann weiter, bis auf den Grund ihres Blickes und er wagte kaum zu atmen, weil er befürchtete in diesen meeresgrünen Augen zu ertrinken.

Was sie sagte, hallte in seinen Ohren mit der bitteren Süße ihrer Stimme nach.
 

Dann küsste sie ihn, nicht zaghaft und zart, wie er es im Schutz ihres Schlafes getan hatte, sondern mit solch lodernder Leidenschaft, dass er das Feuer spüren konnte, wie es den Zug ihrer Arme in seinem Nacken entlang wanderte und ihm einen wohligen Schauer über eben diese Stelle jagte.

Der Rausch hatte ihn gefangen genommen, voll und ganz und er spürte, dass auch sie ihm verfallen war.
 

"Bleib!" Dieser Einwurf, wie ein Auftrag, wie ein Befehl, den man aus tiefstem Herzen befolgen will, klang noch lange in ihm nach. Die Resonanz ihres Rufes war in seinem ganzen Körper spürbar und lies ihn vor Begierde erbeben. Und jedes Bedenken, das noch seinen Weg in Antoines Kopf gefunden hatte, war verworfen.

Waking up

Als Christiâne erwachte, war bereits der Tag angebrochen und die Sonne strahlte erbarmungslos durch die Fenster, um auch den letzten Schläfer dieses neuen Wintertages zu wecken.

Der kalte Nordwind, der am Vorabend die Schneeflocken so umgetrieben hatte, wehte ihr ins Gesicht und sie schloss, noch verschlafen die Augen. "Was für ein seltsamer Traum", murmelte sie, als sie sich langsam aus dem Bett quälte um eilig durch den Flur zum Waschraum zu tapsen, bevor ihre Füße kalt würden.
 

Nur eine einzelne rote Rose auf dem Sims vor dem weit offenen Fenster flüsterte vom Gegenteil.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  TAsmodina
2012-05-08T20:19:18+00:00 08.05.2012 22:19
Auch von mir erstmal ein Lob, die Geschichte ist dir vortrefflich gelungen! Auch wenn das ende sehr bitter süß war.
Einzige frage was/wer war er? irgendwie hätte ich das schon noch gerne gelesen.
Weiter so!
Von:  -meleth-
2009-02-14T11:20:03+00:00 14.02.2009 12:20
wow dein ff ist echt spitze ich lese gleich weiter
wenn du weiter schreibst dann bitte länger
ist echt gut beschrieben aber in dem kapi sind nur 123 wörter das ist schade...
Von:  -meleth-
2009-02-14T11:18:27+00:00 14.02.2009 12:18
OMG
ich habe deinen fanfic gerade erst entdeckt und ich liebe ihn
du muss einfach weiter schreiben...
der kuss...himmlich gut beschrieben
bitte mach schnell weiter...


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