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Vampire Legends

Leseproben
von

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#1: Perpetual World

Es war spät in der Nacht. Nur die Fackeln, die gelegentlich am Wegesrand auftauchten, erhellten den Wald. Nicht mehr lang und die Glocke des gestürzten Kirchturmes würde die Mitternachtsstunde einläuten. Man konnte sicher sein, keine Menschenseele mehr zu dieser Zeit anzutreffen. Nur zwei befanden sich in genau diesem Augenblick dort draußen, tief im Wald. Eine dieser Personen war Laraiya du Guarde, die letzte Lebende ihrer absolut reinrassigen Familie.

In der Perpetual World gab es nicht mehr viele reinrassige Familien. Es schien zu dem immer mehr Menschen dort zu geben. Der Rest war meist eine Mischung aus Dämonen, Engeln, Feen, Vampiren und Formwandlern. Die Ältesten bangten um den Untergang der Perpetual World durch die ganze Blutschande, denn dadurch gingen uralte Bräuche und Sitten verloren. Und in den meisten Fällen hatte es nichts Gutes zu bedeuten, wenn zwei verschiedene Arten in freier Wildbahn aufeinander trafen.

Laraiya streifte durch den Wald, doch sie wusste schon längst, dass sie dort nicht mehr allein war. „Stellt Euch zum Kampfe!“, hallte es hinter einem Baum hervor. Sie wandte sich um, doch sah sie niemanden. „Ihr fordert mich zum Kampf, Lord Seraf?!“, fragte sie in die Leere. Doch es schien, als wüsste sie genau, wo sich ihr Gegner befand. Er trat hinter dem Baum hervor: „Woher wisst Ihr…?“. „Eine meiner leichtesten Übungen...“. Für einen kurzen Moment herrschte Stille. „Nun… Ihr fordert mich heraus?“, wiederholte Laraiya dann. „Vielleicht sollte ich es besser zurücknehmen? Ihr wisst sicherlich viel über mich und da Ihr unbewaffnet seid, sollte ich Euch wohl besser verschonen…“. „Was über Euch erzählt wird, ist mir bekannt. Doch wie würde es aussehen, wenn eine Geschichte dazu käme, in der es heißt, Ihr habt Eure eigene Herausforderung wieder zurück genommen?“. „Gewiss, da habt Ihr sicher Recht“, entgegnete Lord Seraf, „Doch in Anbetracht dieser Umstände-...“. „Welche Umstände, Monsieur? Ihr sprecht doch nicht etwa von-...“, begann Laraiya, doch sie wurde schon unterbrochen: „Ganz recht! Die Umstände, die der Tatsache entsprechen, dass Ihr gänzlich unbewaffnet seid, Mademoiselle. Oder darf ich nun der Annahme entgegen gehen, dass Ihr es bevorzugt, Eure Gegner auszusaugen?“, höhnte Lord Seraf. Urplötzlich verschwand Laraiya mit einer sehr kleinen Bewegung und erschien sofort hinter Lord Seraf. „Warum fordert Ihr mich heraus, Lord Seraf? Ich kann Eure Furcht riechen...“, während sie das sagte, umkreiste sie ihn, „Also solltet ihr nicht anfangen zu spotten“. Sie hielt kurz inne. Lord Seraf folgte der Bewegung ihres Arms, der sich ausstreckte, die Hand öffnete und in der nächsten Sekunde ein Schwert ergriff. Sie zog es vor sich, bereit zum Kampf. Dann öffnete sie wieder ihre Augen und schaute Lord Seraf direkt entgegen. Er wich einen Schritt zurück. Es waren nicht mehr dieselben Augen, die ihn nun anblickten. Nein, es waren die blutrünstigen Augen eines kampfbereiten Vampirs, der sich nur schwer wieder aufhalten lassen würde. „Ich nehme die Herausforderung an!“, sagte sie und ging in Position über. Lord Seraf fing sich wieder nach seiner Überraschung und ergriff ebenfalls sein Schwert: „Euer Instinkt scheint mir nicht der Beste zu sein, wenn Ihr glaubt, ich würde mich fürchten“. Er zog sein Schwert und griff an. „Denn Ihr werdet sogleich sehen, dass ich Euch mit Leichtigkeit besiegen werde, Laraiya!“. Doch sie blockte schnell und erfolgreich seinen Angriff ab. „Ihr Menschen seid solch verlogene Geschöpfe! Es gibt keinen, der nicht versucht, seine Furcht zu verleugnen!“. Sie ging direkt zum nächsten Angriff über. Doch als sie auf Lord Seraf zurannte, geriet sie in eine Art Magnetfeld, dessen Aura sie sofort wahrnahm und daraufhin kurz inne hielt. Es traf sie wie ein Blitz und in der nächsten Sekunde fand sie sich in einer ihr völlig fremden Welt wieder. Sie wandte sich einige Male blitzschnell um, auf der Suche nach Anzeichen für Lord Seraf. Während sie dann die Straße entlang ging, traf sie auf einen Jungen. Sie blieben beide in kleinerer Entfernung voreinander stehen und schauten sich an.

#2: The Otherside

Laraiya ließ ihr Schwert verschwinden und ging auf ihn zu, was den Jungen ansehnlich unsicher werden ließ. Dicht vor ihm blieb sie stehen und sah ihn an: „Kenne ich Euch von irgendwoher?“, fragte sie, neigte ihren Kopf ein wenig zur Seite und fiel ihm zusammenbrechend in die Arme.

Als sie wieder zu sich kam, fand sie sich auf einer Couch in einem Zimmer wieder. Neben ihr saß der Junge, den sie auf der Straße gesehen hatte. Er hatte sie mit zu sich nach Haus genommen. „Na endlich kommst Du zu Dir“, sagte er, als er bemerkte, dass sie wach wurde. Laraiya sprang sofort auf und griff nach ihrem Schwert, das sie, bereit zur Abwehr, schützend vor sich hielt, während sie durch das Zimmer stürmte. „Wo bin ich?! Wer seid Ihr?!“. Der Junge war ziemlich erschrocken, als er das Schwert sah. „Nimm die Waffe weg! Du könntest ruhig etwas dankbarer gegenüber meiner Gastfreundlichkeit sein!“. Laraiya blickte sich wild um. Langsam ließ sie ihr Schwert sinken: „Was ist das hier für ein Ort...“. Der Junge ging langsam auf sie zu: „Leg die Waffe weg und wir können da genauer drüber reden...“. Laraiya sah ihn an. Lang und durchdringend, worauf sie dann ihr Schwert verschwinden ließ.

Ist er...? fragte sie sich.

„Wer seid Ihr?“, fragte sie. „Zumindest niemand, den Du bekämpfen musst... Mein Name ist Kanoji. Und Deiner?“, antwortete er.

Kann es sein, dass...? fragte sie sich.

„Laraiya du Guarde...“, antwortete sie. Kanoji stand nun direkt vor ihr und beide schauten sich an. Laraiya’s Sinne spielten verrückt. War doch diese Welt vollkommen fremd für sie und ihre Instinkte sendeten ihr verwirrte Nachrichten. „Kenne ich Euch nicht, Kanoji?“, fragte sie leise. Kanoji musste grinsen: „Woher denn? Von hier scheinst Du ja keineswegs zu sein...“. Laraiya hielt sich den Kopf: „Entschuldigt... Natürlich nicht. Meine Sinne spielen wohl verrückt“. „Komm... Setz Dich“, sagte Kanoji, während er auf die Couch deutete, „Ich hol Dir eben was zu trinken“. Er ging in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen und setzte sich dann zu ihr auf die Couch: „Also... Woher kommst Du?“.

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Probe Ende

#3: Learning to live in a new world

Kanoji hielt kurz inne. „Klingt irgendwie nach einem merkwürdigem Zufall, oder?“, fragte er dann. „Irgendwie schon, stimmt“, sagte Laraiya, „Aber Zusammenhänge wird es wohl kaum geben“. „Ja, das wäre wirklich verrückt, wenn es einen gäbe!“. Er öffnete die Tür der Schule und sie gingen rein. Direkt rauf zu ihrem Zimmer, um dort Laraiyas Sachen abzuliefern. Auf dem Weg dorthin begegneten sie einem Mitschüler von Kanoji. „Ah! Hey, Kaji! Wie ich sehe, waren Deine Ferien wohl sehr erfolgreich?!”. „Ach, was weißt Du denn schon. Kümmere Dich um Deinen Kram und sieh zu, dass Du zum Unterricht kommst, Jim!“, entgegnete Kanoji. Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und ging mit Laraiya hinein. „Halt Dich bloß von dem fern!“, sagte er, nachdem er die Tür geschlossen hatte, „Der hat nur das Eine im Kopf“. „Ich hatte hier nicht vor irgendetwas derartiges zu tun...“, antwortete Laraiya. „Umso besser“, sagte Kanoji während er in einem Regal nach etwas suchte, „Ah! Schau mal. Hier kann ich Dir zeigen, in was für einer Welt Du Dich jetzt befindest“. Er klappte einen Atlas auf und zeigte ihr das Sonnensystem. Laraiya setzte sich zu ihm auf den Boden. „Unser Sonnensystem sieht genauso aus“, stellte sie fest. „Wirklich? Aber trotzdem ist Deine Welt eine völlig andere...“, begann Kanoji grübelnd. Laraiya nahm den Atlas und betrachtete ihn genauer. „Vielleicht gibt es ja so eine Art Paralleluniversum, oder so was...“, sagte sie langsam und drehte den Atlas vor sich her, „Eine wirklich interessante Art, wie ihr eure Bücher bindet...“.

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Probe Ende

#4 - Girls always make trouble

Am nächsten Tag brachte Laraiya den Müll runter. Als sie wieder auf dem Weg zu ihrem Zimmer war, stieß sie auf Risa. Diese nahm sie in die Mangel: „Du bist wohl schlecht erzogen worden, oder warum kannst Du nicht hören, wenn man Dir etwas sagt?!“. „Keine Ahnung, wovon Du sprichst, Risa“, entgegnete Laraiya gelangweilt. „Ich hab Dir gesagt, Du sollst die Finger von Kanoji lassen!“. „Ich kann mich nicht erinnern, gegen Ihre Gesetze verstoßen zu haben, werte Frau Zunaba“, sagte Laraiya leicht verhöhnend. In diesem Moment schlug Risa zu. Laraiya brauchte einen Moment, um ihre Fassung zu wahren. Sie konnte sich unmöglich in dieser Welt auf solche Auseinandersetzungen einlassen. „Bist Du nun zufrieden?“, fragte sie. „Du hältst Dich wohl für sehr schlau!“, begehrte Risa auf und schlug erneut zu. „Du hältst Dich wohl für überlegen“, entgegnete Laraiya. Sie ließ Risa zuschlagen, so viel sie wollte und wehrte sich nicht dagegen. Risa blieb sogar mit ihrem Ring an Laraiyas Augenbraue hängen und riss ihr die Haut damit auf: „Aaargh!“. „Genau das scheine ich ja auch zu sein!“, antwortete Risa darauf und ging fort, „Ich hoffe, Du hast meine Botschaft endlich verstanden!“, sagte sie noch. Laraiya rappelte sich auf und ging auf ihr Zimmer, wo sie sogleich auf Kanoji stieß. „Himmel, was ist denn mit Dir passiert?!“, fragte dieser entsetzt. „Eine Auseinandersetzung mit Risa, nichts weiter“, antwortete sie und setzte sich auf ihr Bett. Kanoji holte eine Schüssel mit Wasser und ein Tuch, um ihr das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Doch Laraiya wehrte sich: „Lass doch den Quatsch. Es geht gleich wieder“. „Es sieht eher so aus, als müsste das genäht werden, Lara!“. „Muss es nicht!“. „Hast Du Dich nicht gewehrt, oder wie konnte sie Dich so zurichten?“. „Natürlich hab ich mich nicht gewehrt“. Kanoji sah sie fassungslos an: „Du hast sie einfach machen lassen?!“. „Was hätte ich sonst tun sollen?!“. „Dich wehren, verdammt noch mal! Du kannst Dich doch nicht von ihr so herumschubsen lassen!“. Laraiya richtete sich ruckartig auf: „Solang ich nicht weiß, wie ich zurück in meine Welt komme, darf ich hier kein Aufsehen erregen! Du verstehst das nicht!“. „Es wäre doch nur eine harmlose Prügelei gewesen, um ihr zu zeigen, wer die Fäden in den Händen hält!“. „Du hast keine Ahnung, Kaji! Ich bin durchaus in der Lage dazu, sie mit nur einer einzigen Bewegung umzubringen! Glaubst Du, das ist es, was ich will?! Mich wegen solch einer Lappalie verstecken zu müssen, wie ein Tier?!“. Durch ihre Wut ließ sie sich dazu verleiten, die Kontrolle über sich zu verlieren und warf, ohne ihn zu berühren, Kanoji mit einer einzigen kleinen Handbewegung gegen die Wand, sodass er sofort erstarrte vor Schreck. „Denk zurück an den Tag unserer Begegnung... Du weißt, dass ich hier nicht hingehöre, Kaji. Mach Dir nichts vor“, sie gewann die Kontrolle über sich zurück, „Es tut mir leid, ich hoffe, ich hab Dir nicht weh getan“. Kanoji atmete tief durch: „Du hast mir aber ‘nen ganz schönen Schrecken versetzt...“.


Nachwort zu diesem Kapitel:
2008 war meine Textformatierung noch nicht so sinnig. Ich wollte es aber dabei belassen, da es sich hier ja nunmal um ältere Texte handelt :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Caomei
2014-05-23T09:12:35+00:00 23.05.2014 11:12
Die längeren Texte klingen schon besser XD bzw man erfährt halt mehr. Ich hab auch schon bei deinem Blog vorbei geguckt und bissle was gelesen. Dein Schreibstil gefällt mir echt gut :)
Antwort von:  Frau_Shmooples
23.05.2014 12:28
Danke :3 das hört man gern *-*
Von:  Caomei
2014-05-03T17:07:59+00:00 03.05.2014 19:07
Sehr interessante Leseprobe.
Zur Story selber kann ich nicht wirklich etwas sagen XD Man weiß ja (noch) nicht grade viel.
Dein Schreibstil aber gefällt mir ganz gut. Man kann schön flüssig lesen und versteht was du meinst. Find ich viel besser als so manche Werke wo jeder satz mindestens 3 schachtelsätzen haben muss und man jede seite 8 mal lesen muss um irgendwas zu verstehen X_x Hoffe du verstehst was ich meine XD
Ich denke das du hier sicher viel Potential in der Story hast.
Vllt gibst du ja beschied falls du hier mal weiter hochlädst, ich würde gerne das komplette werk lesen^^

❄ Kommie-Initative❄
Antwort von:  Frau_Shmooples
04.05.2014 03:41
Danke, freut mich zu lesen :)
Ich bin zurzeit intensiver dabei, das ganze Potential auszuschöpfen, da kommt also noch so einiges und ich überlege wirklich, die Ausschnitte hier auch größer zu machen oder vielleicht sogar ganze Kapitel hochzuladen.
Die Jahre haben mich allerdings zu einer Meisterin der Schachtelsätze gemacht und ich glaube, nur noch der Herr von Kleist kann mir darin etwas vormachen... Also hoffe ich einfach mal, dass Du als Leser nicht abspringst x3
Antwort von:  Caomei
04.05.2014 11:26
Oh das wäre echt toll wenn du mal ein ganzen kapitel hochladen würdest. Interessiert mich wie sich dein stil verändert hat.
Antwort von:  Frau_Shmooples
04.05.2014 13:00
Ich werd gleich mal das vollständige erste Kapitel hochladen, denn da sind wichtige Informationen für den weiteren Verlauf der Story drin :)
Die Tage kommen dann noch ein paar Leseproben von dem, was ich bis 2009 noch so geschrieben habe. Ich möchte nicht ganz so viel von allem hochladen, weil ich immer noch mit dem Gedanken spiele, es mal an einen Verlag zu schicken. Aber dafür hab ich noch viel zu tun und auszuschmücken :D

Wenn Dir mein Stil so gefällt, schau doch mal auf meinem Blog vorbei, da landet alles, was nicht zu Animexx passt :)


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