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From Love and Murder

Eine Criminal Minds Fan Fiction
von

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Du bist leicht zu durchschauen!

Ich war wie immer einer der Ersten die an diesem Morgen im BAU Hauptquartier ihren Schreibtisch bezogen. Nur eine der Sekretärinnen saß schon an ihrem Platz und lächelte mich mit einer Begrüßung auf den Lippen an, als ich an ihr vorbei lief. Ich wollte mich gerade an einen Stapel Schreibarbeit machen die seit dem letzten Fall liegen geblieben war machen, als ich durch das Fenster zu Hotch’s Büro sah. Darin saß eine Junge Frau mit dem Rücken zum Fenster. Von Hotch keine Spur, denn dieser kam normalerweise später als ich. Verwundert schüttelte ich den Kopf, aber dachte mir nichts weiter dabei und wand mich einem Bericht zu.

Plötzlich riss mich ein Räuspern aus den Gedanken. Ich sah auf und erblickte die junge Frau, die eben noch in Hotchs Büro war. „Hallo…entschuldigen sie, mein Name ist Billy Redfield“, sie lächelte zuckersüß und ich stand unwillkürlich von meinem Stuhl auf, „ ich warte hier auf Aaron Hotchner…könnten sie mir sagen wann er normalerweise hier ist?“

Ich musterte sie genau. Ihr langes, leicht gelocktes, braunes Haar, ihre hübschen grünen Augen, die langen Wimpern. Sie war eine sehr hübsche Frau. Was wollte sie wohl von Hotch? Sie legte den Kopf schief und klimperte mit den Augen. "Also normalerweise müsste er in 10-20 Minuten kommen.", antwortete ich und bat ihr einen Stuhl an. Sie bedankte sich und setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.Ich setzte mich ihr gegenüber und sie sagte: „Sie dürfen ruhig fragen warum ich hier bin…“ Auf meinen geschockten Blick erwiderte sie nur lachend. „Sie sind leicht zu durchschauen….Wie war ihr Name?“ „Spencer Reid!“, sagte ich hastig und schüttelte ihre Hand. „Dr Reid!“, sagte sie als ob sie mich kennen würde, „ich habe schon von ihnen gehört“

„wirklich?“, fragte ich perplex, „v-von mir?“

"Ja natürlich. . . Hotch hat mir alles über dich erzählt. Ich muss ja schließlich wissen mit wem ich bald zusammen arbiete.", erwiederte sie und fuhr sich durchs Haar. "Wie meinen sie das?", fragte ich weil ich ziemlich verwirrt war. Billy lachte leicht und antwortete:" Hotch hat mich gebeten das Team zu unterstützen . . . deswegen bin ich auch hier."
 

Ich blickte sie überrascht an und sagte: „Das wusste ich gar nicht…..“ Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und bot ihr einen Kaffee an. Sie nahm dankend an und ich hastete zur Kaffeemaschine. Als ich zurück kam stand Morgan bei Billy und beide lachten. „Morgen Reid!“, begrüßte er mich und klopfte mir auf die Schulter, „Kaum bin ich mal nicht da schon triffst du dich heimlich mit schönen Frauen!“ Ich sah Morgan entgeistert an und erwiderte: „Nein nein ich ….das ist Billy…Redfield..“ Billy lachte und Morgen sagte: „Schon gut, Mann.“
 

Ich war etwas enttäuscht. Sicher würde Billy sich jetzt mit Morgan unterhalten. Er hatte es ziemlich leicht bei Frauen, ganz anders als ich. Seufzend machte ich eine Mappe auf und begann sie durch zu arbeiten. Plötzlich berührte mich Billy an der Hand und sagte:"Kann ich dir helfen? Das ist doch tierisch langweilig, zu zweit macht es vielleicht sogar spaß." Perplex sah ich sie an und wusste nicht so recht was ich sagen sollte. "Stimmt was nicht.", fragte sie und ich schüttelte den Kopf.
 

Ich sah mich nach Morgan um doch der stand an seinem Schreibtisch und nickte mir nur ermutigend zu. Das Grinsen, das er dabei auf dem Gesicht hatte, gefiel mir gar nicht. Billy nippte an ihrem Kaffee und luckte in meinen dahin gekritzelten Bericht. „Oh schade dabei kann ich nicht helfen….“, meinte sie. Ich wusste nicht was ich sagen sollte und schob den Bericht beiseite. „Das kann warten...“, meinte ich und spürte Morgans Grinsen förmlich wachsen, da er genau wusste das der Bericht nicht warten konnte. Billy lächelte mich an und sagte. „Und wie ist es hier so?“

„Ich dachte Hotch hat ihnen schon alles erzählt?“

„Jaa aber er wollte mir diesen Job ja auch verkaufen…“, lachte sie.

„Naja…“,sagte ich und dachte an die letzten Wochen zurück, „es gibt Höhen und Tiefen.“

"Ja schon aber. . . Hotch ist manchmal ziemlich. . . wie soll ich es ausdrücken. . . ", fing sie an und ich unterbrach sie:" Ja ich weiß was sie meinen. Also wir verstehen uns untereinander alle ziemlich gut, das wirkt sich auch positiv auf die Arbeit aus. " Sie lächelte wieder doch diesmal strahlte sie noch mehr wie vorher.

„Sind sie auch eine richtige Profilerin ?“ , fragte ich und Billy schüttelte den Kopf. „Psychologin“, sagte sie „und ich kann sehr überzeugend sein wenn ich will!“

In diesem Moment ging die Tür auf und Hotch kam gefolgt von Gideon und Emily herein. „Konferenzraum!“, befahl er und winkte Billy mit sich.

Dort stellte Hotch unsere neue Kollegin vor und wurde dann von JJ unterbrochen die einen neuen Fall präsentierte. Sie reichte ein Photo von einem erstochenen Mädchen herum, das lange blonde haare hatte und grüne Augen. Ich starrte das Bild ausdruckslos an und konnte kaum den Blick davon nehmen. Plötzlich würde mir schlecht und merkte wie meine Hände leicht zu zittern anfingen. Schnell verbarg ich sie unter dem Tisch und hörte JJ nur mit halbem Ohr zu. „Ich muss zur Toilette….“, murmelte ich irgendwann, als ich es nicht mehr aushielt und taumelte aus dem Raum. Als ich in der Toilette in den Spiegel sah, bemerkte ich erst wie fertig ich aussah. Hastig kramte ich in meiner Tasche nach einer Spritze.

Ich zog meinen Gürtel aus, zog ihn um meinem Arm fest und klopft mit dem finger gegen die Spritze, betrachtete die Luftblasen die nach oben stiegen udn drückte dann etwas von der Flüssigkeit heraus. Ich setzte sie an und schloss die Augen. Sofort überkam mich eine Ruhe und eine wollige Wärme. Ich wusste dass es nicht richtig war was ich tat und dass ich ein ernsthaftes Problem hatte aber manchmal siegt der Körper über den Verstand.

Mit einem künstlich erzeugten guten Gefühl sank ich an der Wand hinab. Die Tatortbilder hatten mich mitgenommen, aber die Spritze half gegen alles. Alle Schmerzen die man nur haben konnte, manchmal danke ich Tobias innerlich für diese Erlösung, manchmal verfluchte ich ihn, aber die meiste Zeit versuchte ich nicht daran zu denken. Als ich wieder den Boden unter mir spüren konnte öffnete ich die Augen und zog die Nadel aus meinem Arm.

Ich hörte wie jemand die Toilette betrat, sich vor die Tür stellte. " Dachte ich es mir doch.", hörte ich es sagen und ich seufzte. Ich hörte das Klirren mehrerer Schlüssel und beobachtete wie die Toilettentür von außen geöffnet wurde. Billy stand in der Tür. Sie kam in die Kabine und schloss die Tür wieder. Vorsichtig kniete sie sich zu mir herunter und fasste mir an die Stirn. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Woher wusste sie dass . . . warum sorgte sie sich um mich. Ich spürte es . . . ich sah es. Die Augen. . .voll Sorge.

„Warum tust du dir das an?“, fragte sie leise und nahm mir die Spritze und en Gürtel ab. Ich konnte nicht antworten und starrte sie einfach mit leeren Augen an. Sanft strich sie mir Haare aus der Stirn und musterte mich. „Was tun sie hier?“, krächzte ich und drehte den kopf zur Seite. Keiner sollte es wissen, keiner sollte mich so sehen, so armselig, am Ende und kaputt. Und wieder lächelte sie dieses bezaubernde Lächeln, das ich nicht verdient hatte. So voller Güte. „Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, so leicht kann man mir nichts vormachen und wie gesagt, du bist leicht zu durchschauen.“

Sie setzte sich neben mich und legte mir eine Hand auf die Wange. " Du brauchst jemanden der dir hilft. . .alleine wirst du damit nicht fertig. Ich weiß dass du weißt dass es nicht richtig ist und ich weiß dass du dich dafür schämst aber das brauchst du nicht.", flüsterte sie leise und sanft.
 

Ich schüttelte den Kopf. „Ich brauche keine Hilfe…ich will nicht das sie mich so sehen…was sie dann von mir denken…“ Beruhigend strich sich mir über den Arm und sagte: „Ich kann dir helfen Spencer“ Ich schluckte bei meinem Vornamen, doch es tat gut wie sie ihn aussprach mit so viel Sanftheit in der Stimme. Ich sah sie mit verschleierten Augen an. „Wer kann mir schon helfen…alles was ich bin passt in diese Spritze…“, sagte ich und deutete auf die Hand in der sie die Spritze hielt. „Nein, “sagte sie leise aber bestimmt, „sie mich an!“ Folgsam drehte ich ihr das Gesicht zu. „Du kannst das. Ich kenne dich erst seit heute aber, bei einem bin ich mir sicher, und dass ist deine Stärke. Ich kann dir helfen das durchzustehen, du musst es nur zulassen.“

" Wieso wollen sie mir helfen?", sagte ich traurig und Billy legte ihre Hand auf meiner Brust. " Weil du ein Herzensguter Mensch bist und es nicht verdient hast so zu leiden.", erwiderte sie als wäre es selbstverständlich. Ihre Augen glänzten, ihre Hand war Warm. ich konnte sie durch meinen Pulli spüren, diese Wärme. Schöner als jede Droge sie mir geben könnte. Geborgenheit. Diese war echt . . . kein Trugbild.

Ich legte meine hand auf ihre und flüsterte ganz leise, weil ich zu mehr nicht mehr im Stande war: „Danke“. Es war nur ein kleines Wort, aber ich wusste sie würde verstehen.

Wir saßen noch eine Weile so in dieser kleinen schäbigen Kabine und ich genoss ihre Nähe und die neu gewonnene Vertrautheit. Irgendwann stand sie auf und reichte mir ihre Hand. „Komm Spencer, steh auf, das ist kein ort für dich“ Ich starrte auf ihre Hand und wusste wenn ich jetzt aufstand und die Hand ergriff gab es kein Zurück mehr. Ich wusste dass mit dem Entzug die Hölle vor mir lag, aber ich hatte mich entschieden. Ich würde durch die Hölle gehen, zusammen mit einem Engel.

Ich liebe deine Nähe

~Spencer~ Aus Spencers Sicht

~Billy~ Aus Billys Sicht
 


 

Billy ging mit mir ins Parkhaus und sie setzte mich in ihr Auto. Sie stieg auch ein und sah mich an. " Wo wohnst du?", fragte sie nett und ich sagte ihr meine Adresse. Ich schloss die Augen und merkte wie ich langsam einschlief. Als ich wieder aufwachte säuselte mit Billy etwas ins Ohr, was mich auch weckte. Sie half mir aus dem Auto und brachte mich in meine Wohnung. Ich war verzaubert. Sie kannte mich gerade erst einige Stunden und sie tat mehr für mich als jeder andere Mensch es getan hatte.
 

In meiner Wohnung war es warm und gemütlich. Ohne große Worte verfrachtete sie mich aufs Sofa und setzte sich neben mich. „Ich mach dir Tee…das wird dich beruhigen“, sagte sie und verschwand in der Küche. Und tatsächlich brachte sie mir eine dampfende Tasse. Ich wusste nicht einmal, dass ich Tee besaß. Während ich trank sah sie mich ernst an und meinte dann: „Zuallererst Spencer, musst du mir sagen wo du das ganze zeug versteckt hast…..ich werde es für dich entsorgen…je früher desto besser“ Ich stellte die Tasse ab und deutete zum Badezimmer: „Im Spiegelschrank….das ist alles was ich hab.“ , versicherte ich und Billy nickte.
 

Sie machte sich im Bad zu schaffen und ich legte mich hin. Ich dachte über die ganze Situation nach. Und erkannte in der ganzen Sache eine gewisse Ironie. . . durch die Sucht lernte ich den wunderbarsten Menschen kennen. . . Hotch hatte sie geholt um das Team zu unterstützen. . . dabei wusste ich dass er sie holte um mich zu entlasten. Meine Mutter hatte immer gesagt:" Nichts ist so schlecht dass es nicht für etwas gut ist." und in diesem Falle hatte sie Recht.
 

Ich war hundemüde, aber irgendwie hielt mich eine dumme angst wach. Ich hatte Angst davor dass ich aufwachen würde und Billy wäre einfach gegangen. Eine dumme Angst eben. Was dachte ich nur, dass sieh die ganze Zeit hier wäre um für mich den Babysitter zu spielen? Sie hatte auch ein Leben. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu ende gedacht, kam sie auch schon wieder zurück und setzte sich auf den Rand des Sofas. Ich versuchte sie anzulächeln, doch meine Mundwinkel fühlten sich seltsam an, gerade so als hätten sie sich seit Ewigkeiten nicht mehr zu einem Lächeln geformt. Plötzlich klingelte mein Handy und ich sah aufs Display. „Gideon…“, sagte ich und sah Billy gequält an. Diese nahm mir das Handy aus der Hand und nahm ab.

„Hallo hier ist Billy…“

„Nein alles in Ordnung….“

“Ich habe Reid nach Hause gebracht…ich glaube er kriegt eine Erkältung“

„Ja danke….Wiederhören..“
 

Sie legte auf und ich sah sie ungläubig an. „Du lügst für mich?“, fragte ich und sie zuckte die Achseln. „Ich denke du hast noch genug Gelegenheit es ihnen zu erzählen, aber jetzt solltest du dich einfach nur ausruhen.“ Ich war ihr so unendlich dankbar.
 

" Ich lasse dich jetzt schlafen . . . wenn was ist kannst du mich anrufen. Ich leg dir meine Nummer auf den Tisch.", sagte sie und ich sah sie traurig an. ich wollte nicht dass sie geht und sie lächelte. " Du möchtest nicht dass ich gehe.", flüsterte sie und spielte mit einer Haarsträhne. " Ich habe Angst. . . Angst dass ich es nicht durchhalte . . . und ich habe . . .", sie unterbrach mich, " Angst alleine zu sein. Wenn du es wirklich möchtest bleibe ich bei dir." Sie strich mich über die Stirn.
 

Ich nickte und drückte mein Gesicht an ihre Schulter. An diesem Abend schlief ich so gut wie seit langen nicht mehr. Auch die Angst, allein aufzuwachen war verschwunden.
 


 

~Billy~
 

Spencer schlief sehr schnell ein und ich lächelte als ich sein Gesicht sah. Er sah wirklich friedlich aus, wie er da so lag, man konnte kaum glauben, dass er als Profiler beim FBI arbeitete. Ich sah auf die Uhr und seufzte. Normale Menschen waren jetzt zuhause bei ihren Familien. Aber ich hatte niemanden der auf mich wartete, also spielte es keine Rolle wie lange ich hier blieb. Und außerdem hatte ich Spencer versprochen bei ihm zu bleiben. Suchend ließ ich meinen Blick durch die Wohnung schweifen und blieb an einem Bild hängen. Es war das einzige, das ich entdecken konnte. Ich stand auf und nahm es in die Hand. Es zeigte einen ganz jungen Spencer und eine ältere Frau. Die beiden hielten sich im Arm und lachten in die Kamera. Ich betrachtete das Bild eine Weile und stellte es an seinen Platz zurück.

Dann nahm ich mir eine Decke und legte mich zu Spencer auf die Couch.
 


 

Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten Würgen geweckt und dem Geräusch der Klospülung. Verschlafen torkelte ich ins Bad und fand dort Spencer, kniend vor der Kloschüssel.
 

"Spencer.", sagte ich und setzte mich zu ihm auf den Boden. Ich umarmte ihn von hinten und strich ihm über den Rücken. Dann stand ich wieder auf, befeuchtete ein Handtuch und kniete mich neben Spencer. Ich drehte ihn zu mir und strich ihm mit dem nassen Handtuch über die Stirn. Er sah total fertig aus. Weiß wie die Wand und große, dunkle Augenringe. Ich legte den Kopf schief und hauchte:" Es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir." Spencer erzwang sich ein Lächeln und dann nahm er meine Hände in seine. Ich wusste dass er jemanden braucht der in seiner Nähe ist, der ihm Geborgenheit gibt und sich um ihn kümmert. Ich konnte an seiner ganzen Art erkennen dass er schon sehr lange alleine war und dass er meine bloße Anwesenheit genoss. Ich fuhr mit meinen Händen seine Arme entlang hoch zu seinen Schultern und umarmte ihn dann. Wenn ich ihn damit ablenken und glücklich machen konnte tat ich dass gerne. Spencer hatte damit nicht gerechnet. Doch dann umarmte er mich auch und ich spürte regelrecht wie die Kraft in ihm anwuchs. Ich hatte das schon oft mitgemacht in meiner Ausbildung zur Psychologin. Die Nähe zu einem Menschen war sehr wichtig, besonders bei einem Entzug und wenn man nicht mehr die Kraft hat es alleine zu schaffen. Aber ich sah Spence nicht als Patient, eher als einen Freund auch wenn ich ihn erst kennen gelernt hatte.
 

Strauchelnd kam Spencer auf die Beine und sah sich im Spiegel an. Ich sah seinen Blick und die Verachtung, die er sich selbst entgegen brachte. Ich umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr. „Alles wird wieder gut, sei nicht zu streng mit dir selbst…“ Er seufzte und rieb sich die Augen. Für einen Moment sah es so aus als ob er etwas sagen wollte, doch seine Lippen blieben verschlossen und ich zog ihn aus dem Badezimmer. Da stand er wie ein verlorenes Kind in seiner Wohnung und ich begriff, dass er dringend etwas anderes sehen musste.

„Wie wär’s mit einem Spaziergang?“, fragte ich und warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen lag Schnee und so weit das Auge reichte sah man nur weiße Dächer. „Ein Spaziergang im Schnee?“; murmelte Spence leise und lächelte dann ganz leicht. „Ja …das habe ich schon lange nicht mehr gemacht…:“ Ich strahlte ihn an und holte meinen Mantel. Gut verpackt traten wir auf die Straße und machten uns auf den Weg zum Park der ganz in der Nähe war. Die Luft war eisigkalt, aber sie schien eine belebende Wirkung auf Spencer zu haben. Er war nicht mehr ganz so blass wie in seiner kleinen stickigen Wohnung.

Zuerst genossen wir nur die Natur und redeten sehr wenig, doch als wir uns auf eine Parkbank setzten, damit Spence sich ausruhen konnte, begann er mir plötzlich von dem Vorfall zu erzählen, mit dem alles angefangen hatte. Er schilderte mir was passiert war und wie er gefesselt und verängstigt bei diesem Tobias aufgewacht war. Er ging nicht zu sehr ins Detail, bestimmt um mich zu schonen, doch seine zitternde Stimme und sie langen Pausen, die er brauchte um Luft zu holen, erzählten ihre eigene Geschichte. Ich nahm seine Hand und drückte sie. „Es tut mir Leid“, flüsterte ich und betrachtete sein ausdrucksloses Gesicht. „Ja …mir auch…“, hauchte er geistesabwesend.
 

Ich spürte wie die kleinen Eiskristalle auf uns herab fielen und wie unser Atem in der Luft tanzte. Ich mochte den Winter. . . er war meine Lieblingsjahreszeit. Spencer rückte ein Stück näher zu mir. Er zitterte etwas. Ich schmiegte mich an ihn und sagte:" Was hälst du von einer Tasse heißer Schokolade? Das muntert einen auf!" Spence sah mich unsicher an und fragte:" Heiße Schokolade. Woher?" Ich packte eine Thermoskanne aus meiner Tasche und hob den Deckel an. Der Duft der Schokolade stieg uns in die Nase und ich schenkte etwas davon in den Deckel ein.
 

Lächelnd reichte ich ihm den Deckel und er trank genüsslich davon. „Du weißt wirklich wie man jemanden aufmuntert“, sagte er während ich ebenfalls einen Schluck nahm. Ich grinste und zuckte mit den Achseln. Langsam fielen immer größere Flocken vom Himmel und blieben in unseren Haaren hängen. „Sollen wir wieder …..“, fing ich an, doch Spencer schüttelte den Kopf. „Nein bitte lass uns noch bleiben…ich fühle mich lebendiger hier draußen….“ Ich nickte und kuschelte mich an ihn, um die Kälte etwas zu vertreiben.
 

Ich summte vor mich hin und Spencer sah mich an. " Was ist das für ein lied?", fragte er und ich fasste an meine Hals. Vorsichtig zog ich eine Kette hervor und nahm den Anhänger in die Hand. Ich fuhr mit dem Finger über die roten Steine und öffnete den Anhänger. Es ertönte ein klicken und darauf die Melodie die ich zuvor gesummt hatte. " Der Anhänger ist wirklich schön.", sagte er und beugte sich etwas vor. "Ich habe ihn von meiner Mutter. . . sie gab ihn mir kurz bevor sie. . . starb.", murmelte ich und starrte auf den Anhänger. Ich schien meine Mutter singen zu hören. Sie hatte eine wunderschöne Stimme. Sie sang es immer wenn ich traurig war oder nicht schlafen konnte.
 

„Von deiner Mutter…“, murmelte er und ich dachte plötzlich an das Bild, dass ich in seiner Wohnung gesehen hatte. Spencer schien in Gedanken versunken zu sein als er über den Anhänger strich. „Die Frau auf dem Bild…dass in deiner Wohnung steht…ist das deine Mutter?“, fragte ich vorsichtig. Spencer nickte und sagte: „Ja…das war bevor…“, er zögerte „bevor die Krankheit sie völlig verändert hat….“ Er sah mich an und wischte mir eine Schneeflocke von der Nase. „Sie würde dich mögen…Billy, irgendwann …wann das vorbei ist,, stell ich sie dir mal vor..“
 

Spielerisch fuhr ich mir durchs Haar und sagte:" Ich freue mich schon darauf. " Ich lächelte, strich ein paar Schneeflocken von der Bank und pustete jene die an meiner Hand kleben blieben in die Luft. Als ich mich vor beugte stockte ich einen Moment. Ich hatte das Gefühl dass uns jemand beobachtete. Wahrscheinlich nur Einbildung." Billy ist irgendetwas?", fragte Spencer und ich erwiderte:" Nein nichts."
 

Spencer musterte mich skeptisch und ich sagte: „Lass uns lieber wieder zurückgehen…sonst erkältest du dich noch“

„Ja wie du willst“, meinte er und wir machten uns auf den Weg zurück durch den Park. Wir hatten den ganzen Morgen im Freien verbracht und es wurde für mich langsam Zeit wieder zur Arbeit zu fahren.

„Ist schon ok “, versicherte er mir als ich mich auf den Weg machte, „ ich komm schon zurecht …Hauptsache du kommst mich wieder besuchen…“ die letzten Worte flüsterte er nur ganz leise, doch ich verstand sie trotzdem. „Keine Sorge Spence“, meinte ich und umarmte ihn zum Abschied, „ich bin bald wieder da und bring dir dann das Abendessen mit!“

Er lachte und schloss die Tür hinter mir.
 

~Spencer~

Ich setzte mich aufs Sofa und starrte aus dem Fenster. Billy war ein wunderbarer Mensch. Sie war so nett und fürsorglich. Ich ließ meinen Blick durch die Wohnung schweifen und er blieb am Boden hängen. Auf dem Holz lag ein Schal. . . Billys Schal. Ich rappelte mich auf und hob ihn auf. Er war schön weich und er roch nach ihr. Ich ließ mich zusammen mit dem Schal wieder aufs Sofa fallen und schmiegte ihn an mich. Meine Augen wurden schwerer und schwerer und ich sank langsam ins Land der Träume. Jemand berührte mich an der Schulter und setzte sich vor mich aufs Sofa. Ich rieb mir über die Augen und setzte mich auf. Billy saß lächelnd da und streckte mir einen Teller mit Essen entgegen. " Ich hab uns etwas gekocht.", sagte sie zuckersüß und stand auf. Sie stellte den Teller auf den Esstisch und verschwand in die Küche. Dann kam sie zurück mit einer Platte voll Essen dass sie ebenfalls auf den Tisch stellte.
 

„Wow…“, sagte ich und starrte auf das Essen, das mir wie ein Festmahl vorkam „das hast du alles für mich gekocht?“ Sie grinste frech und sagte: „Nannana für UNS! Ich will ja schließlich auch nicht verhungern“

„Das ist fantastisch….ich esse normalerweise immer…naja Fertiggerichte...“ ich kratzte mich verlegen am Kopf und Billy setzte sich neben mich.

„Ich weiß“, sagte sie und lachte verkniffen, „ich hab den Jahresvorrat an Fertigpaste und Pizza gesehen und mir gedacht du solltest mal was Richtiges essen“

„Gute Idee!!“, sagte ich und schnappte mir eine Gabel und langte kräftig zu.

Billy schien es zu freuen, dass mir ihr Essen schmeckte und ich lobte sie mehrmals dafür, wie gut sie doch als Hausfrau sei.
 

Als wir mit dem Essen fertig waren stapelte sie die Teller und brachte sie in die Küche. Ich hörte wie sie dass Wasser aufdrehte und die Teller in das Waschbecken stellte. " Warte ich helfe dir Abspülen." " Nein nein schon ok. . . ich mach das schon." " Ach komm schon, zu zweit geht es schneller." "Ok. Wenn du es unbedingt möchtest." Während wir abspülten machten wir eine Menge Spaß. Wir warfen uns den Schwamm an den Kopf, schmierten uns mit Schaum ein oder bespritzen uns mit Wasser. So viel gelacht hatte ich schon lange nicht mehr. Total durchnässt verfrachteten wir dass Geschirr in die Schränke und Billy hüpfte auf die Küchentheke.
 

Völlig außer Atem strich sie sich eine klatschnasse Haarsträhne aus den Augen und ich lehnte mich an die Spüle. „Du brauchst dringend andere Kleidung!“, sagte ich und beäugte ihr triefendes Shirt und die kleine Wasserlache die sich auf meiner Theke gebildet hatte. „Du versaust mir die ganze Küche“

„Pah!“, sagte sie und deutete auf das Wasser unter meinen Füßen. „Du bist auch nich viel trockener als!“

Wir lachten und ich zog sie mit in mein Schlafzimmer.( oO was die da wohl machen?)

Nach kurzer Suche fand ich ein rosanes Oberteil in meinem Schrank und warf es Billy zu. „Zieh das an.. dann bist du wenigstens trocken.“

Ungläubig betrachtete sie das Shirt. „Rosa?“, fragte sie und musste sich das Lachen verkneifen. „Du hast ein rosanes Shirt?“

Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch Billy prustete los und ich sah sie wenig glücklich an.

„Tut mir leid…“, presste sie hervor und wischte sich die Tränen aus den Augen, „aber darauf war ich nicht vorbereitet.“
 

" Das passiert halt wenn ein Single Mann Wäsche wascht.", scherzte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie sah mich eine Weile an und ich zog dann die Augenbraue nach oben. " Ist was?" Sie nahm das Shirt in beide Hände, wackelte mit ihm in der Luft rum und zeigte dann auf die Tür. Ich spürte wie mir das Blut in den Kopf schoss und ich stürmte regelrecht aus dem Zimmer. Das war mir so peinlich.
 

Kurz darauf erschien sie mit meinem Shirt in der Tür und lächelte mich an. „Passt perfekt“, verkündete sie und landete schwungvoll neben mir auf dem Sofa. Ich hatte mich ebenfalls umgezogen und saß mit den Knien unterm Kinn da und starrte auf meine zweifarbigen Socken. Sanft hob Billy meinen kopf hoch um mir in die Augen zu sehen. „Alles ok?“, fragte sie und ich versuchte zu lächeln. „Ja es ist nur…“, ich suchte nach Worten um zu beschreiben, was ich fühlte, „ich wünschte du könntest die ganze Zeit bei mir bleiben…ich weiß nicht was ich ohne dich anfangen soll“

„Hey …ich bleib bei dir… ich werde morgen mit Gideon reden…wir haben im Moment keinen dringenden Fall und ich kann bestimmt frei bekommen. Ich lass dich doch nicht allein.“
 

"Danke.", flüsterte ich und umarmte sie. Sie war so weich und warm.

Ich schaltete den Fernseher ein und Billy schmiegte sich an mich wie eine Katze. Irgendwann schliefen wir ein.

Mein Mädchen

~Spencer~ aus der Sicht von Spencer

~Billy~ aus der Sicht von Billy
 

~Billy~
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Spencer seelenruhig neben mir. Ich stand ganz leise auf und zog meine normalen Klamotten an. Bei dem Anblick des rosafarbenen Shirts lächelte ich vor mich hin. Die Vorstellung, wie Spence es trug war einfach zu süß.

Ich schrieb einen Zettel, dass ich nur schnell zum BAU fahren würde und danach noch Einkaufen, da wie ich gemerkt hatte, fast nichts zu Essen in diesem Haus vorhanden war.
 

Ich lief ins Treppenhaus und schlenderte die Stufen hinunter. Unten im Foyer öffnete ich die Tür nach draußen und ging. Ich stapfte durch den Schnee zu meinem Auto und steckte den Schlüssel in die Tür. irritiert sah ich mich um, denn ich hatte das Gefühl das jemand hier war. Lächelnd zuckte ich mit den Achseln und drehte den Schlüssel herum. Plötzlich spürte ich wie mir jemand ein Tuch ins Gesicht drückte. Mich überkam die Angst und panisch zog ich den Schlüssel aus dem Autoschloss. Ich schlug mit dem Schlüsselbund nach hinten und derjenige der mich festhielt ließ los. Keuchend drückte ich mich ans Auto und sah den Mann an. Als ich seine Augen sah bekam ich noch mehr Angst. Sie waren so schwarz und bedrohlich. Ich rannte los, versuchte aus dem Hinterhof heraus zu kommen. Der Schwarzhaarige Mann rannte mir hinterher. Ich konnte schon die Straße sehen als er mich am Arm riss und auf den Boden warf.
 

Der Aufprall war so hart, dass mir für einen Moment die Luft wegblieb. Sofort war mein Verfolger über mir und packte grob meine Handgelenke, als ich nach ihm schlug. Ich schrie aus Leibeskräften und hoffte, dass um diese Uhrzeit schon Menschen unterwegs waren. Wie wahnsinnig schlug ich um mich. Ich konnte nur ans eins denken: Diese tiefschwarzen Augen, voll von unterdrückter Emotion. Um loszukommen versuchte ich den Mann, der sehr viel größer und stärker war als ich, in den Arm zu beißen. Doch er hielt mich spielend davon ab und holte mit seiner Faust aus. „Gute Nacht Kleines…“, sagte er und alles um mich herum wurde schwarz.

~Spencer~
 

Ich wachte auf und das erste, das mir in den Sinn kam, war die junge Frau die neben mir hätte liegen sollen. Mehr enttäuscht als ich es mir zu diesem Zeitpunkt eingestehen wollte, stand ich auf und entdeckte einen Zettel auf der Theke. Ich seufzte als ich ihn las und fragte mich was ich nur solange alleine machen sollte. Wie schnell man sich an die Gesellschaft von jemand gewöhnen kann, dachte ich und ging erstmal duschen.

Mir war schwindelig und ich schwitzte, aber ich hatte nicht das dringende Verlangen nach Drogen. Ich glaube ich hatte eine viel gefährlichere Droge entdeckt.
 

Mittlerweile war es schon Abend geworden und Billy hatte sich immer noch nicht gemeldet. Die Sorge um sie wurde immer und immer größer und ich hielt es langsam nicht mehr aus. Ich zog mich an und ging nach unten. Vielleicht war sie ja noch im BAU. Unten stapfte ich gedankenverloren durch den Schnee als ich plötzlich auf etwas trat. Neugierig hob ich es auf und erkannte dass es Billys Autoschlüssel war. Irritiert sah ich mich um und erkannte dass Billys Auto noch da stand. In mir verkrampfte sich alles und ich sah mich nochmals um. Ich sah spuren im Schnee und diese machten es nicht gerade besser. Alleine an den Fußspuren konnte ich erkennen dass etwas schlimmes passiert sein musste. Sie war gerannt und gestürzt. Ab der Sturtzstelle war es nur noch die Fußspur einer Person. Dort wo sie hinführten stand wohl vorher ein Auto.
 

Unfähig irgendetwas zu unternehmen, stand ich da und starrte die Straße entlang, auf der der Wagen verschwunden sein musste. Irgendwo wurde eine Haustür zugeschlagen und das Geräusch holte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich durfte nicht einfach so herumstehen, ich musste Hilfe holen. Kopflos rannte ich zu Billys Auto, stieg ein und fuhr los zum BAU. Während der höchstens 6 minütigen Fahrt, die die längste Fahrt meines gesamten Lebens darstellte, ratterte ich im Kopf alle mögliche Statistiken durch, die ich zum Thema Entführung kannte. Und der Umstand, dass ich Profiler beim FBI war, legte den Verdacht nahe, dass es nicht gerade wenig waren.

Als ich total fertig durch die Tür ins Büro stürmte, ruckten einige Köpfe zu mir herum und Morgen kam sofort besorgt auf mich zu. „Reid was ist los ich dachte….“, er stockte als er mein leichenblasses Gesicht sah und die dunklen Augenringe. Er nahm meinen Arm und zog mich in den Konferenzraum zu den anderen.

Ich begann zusammenhangloses Gebrabbel von mir zugeben, aber die Panik in meiner Stimme ließ alle im Raum ernst zuhören. Ich erzählte ihnen von den Spuren und von Billy, die eigentlich schon längst hätte wieder hier sein müssen.
 

In diesem Moment kam Garcia aufgebracht in den Raum gerannt und rief: " Leute dass müsst ihr euch ansehen!" Schnell liefen wir in Garcias Raum und starrten erschrocken auf den Bildschirm. Wir sahen Billy. Sie saß auf einem Bett. . . in einer Art Kinderzimmer. "Ich habe Billy ein Handy gegeben dessen Cam direkt mit meinem PC verbunden ist. Wir wollten es eigentlich für ihre Berichte über ihre Patienten benutzen.", erklärte Garcia.
 

„Was ist das …wo ist…“ Hilfe suchend sah ich zu Garcia doch diese sah genauso ratlos und erschrocken aus wie ich. Plötzlich änderte sich das Bild auf dem Computer, als eine Tür aufging und ein großer Mann eintrat. Ich konnte sehen wie Billy zusammenzuckte und den Mann verängstigt ansah. „Was wollen sie von mir?“, keuchte sie und rutschte ein Stück zurück. Die Lippen des Manns verzogen sich zu einem grotesken Lächeln und er sagte: „ Keine Angst mein Engel…Daddy ist wieder bei dir...“
 

"Daddy?", sagte Morgan und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Mann ging an den Schrank der im Zimmer stand und holte ein weiß, schwarzes Kleid heraus. Er legte es auf das Bett und setzte sich dann neben Billy. Billy sah den Mann an und schaute dann wieder auf die Bettdecke. Ich konnte regelrecht ihre Angst spüren. Der Schwarzhaarige Mann nahm Billy in den Arm, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sagte:" Mein Schatz ich hab dein Kleid extra für dich aufbewahrt. Zieh es an. Ich mache dir solange dein Lieblingsessen." Dann ging er wieder aus dem Zimmer ließ aber die Tür offen stehen.
 

Regungslos saß Billy auf dem Bett und starrte auf das Kleid. Dann sah sie zur Tür und wieder zurück. Plötzlich drehte sie sich zur Kamera um. Mein Magen wollte sich umdrehen, bei dem Anblick der Verzweiflung in ihren Augen. Es sah für einen Moment so aus als wollte sie etwas sagen, aber die offene Tür hinderte sie daran. Ich drehte mich zu Gideon um rief: „Gideon…bitte wir müssen etwas unternehmen! Billy…wir müssen sie retten…:“ Ich sah einem nach dem Anderen an und Hotch war der erste der reagierte. „Ich schicke sofort ein team zu deinem Haus vielleicht finden wir dort eine Spur….“, sagte er und war schon aus der Tür.
 

Während den nächsten paar Stunden starrte ich auf den Bildschirm und verfolgte was geschah. Da saß sie nun. Ängstlich und eingeschüchtert in diesem Kleidchen und starrte auf die Kamera. Dann sah sie zur Tür. Sie stand auf, lehnte sich gegen den Türrahmen und sagte: "Ähm ich müsste mal auf die Toilette." Der Mann kam wieder und strich ihr über die Wange. Ich wurde wütend. ich wollte nicht dass er sie berührte. Billy krallte sich in den Stoff des Kleides und der Mann antwortete:" Ach Ann du weißt doch dass die Toilette den Flur entlang neben meinem Zimmer liegt. Du brauchst mich doch nicht fragen ob du auf die Toilette darfst." Billy lächelte und ging dann aus dem Zimmer. Der Mann ging ebenfalls. Nach einigen Minuten kam Billy wieder zurück und setzte sich aufs Bett. Morgan kam eine Idee. " Bei den Morden, haben wir nicht die Mädchen auch in solchen Kleidern vorgefunden." JJ nickte und fügte hinzu:" Ja und jedes mal dieser Schriftzug " Du bist nicht sie." " Sie hatten Recht. Und je mehr ich darüber nach dachte desto mehr Sinn machte es. Billy passte perfekt ins Raster. Lange Haare, grüne Augen, süßes, unschuldiges Aussehen. Die anderen gingen in den Konferenzraum um Theorien und Indizien zusammen zustellen. Garcia sah mich an und fragte:" Gehst du nicht mit." " Nein. Ich will nicht.", sagte ich und kritzelte etwas auf einen Block. Ich überlegte. Während ich überlegte sah ich weiter aus den Bildschirm. Ihre Bewegungen. . . Ihre Handbewegungen. Sie waren zu unnatürlich. Ich rannte ins Büro und suchte auf Hotchs Schreibtisch nach Billys Akte. Ich blätterte sie durch und stieß auf das was ich gehofft hatte. Dann rannte ich wieder zu Garcia und sagte:“ Penelope würdest du mir bitte noch mal alles von vorne abspielen.“ Sie nickte, tippte auf ihrer Tastatur herum und auf einem Bildschirm neben mir lief alles nochmals von vorne ab. „ Reid . . . was ist los?“, fragte Penelope und betrachtete denselben Bildschirm. Ich lächelte leicht und erwiderte:“ Gebärdensprache. Sie kann Gebärdensprache.“ „Ja sie hat auch Taub-Stumme Menschen behandelt.“, erklärte Garcia doch dann viel auch bei ihr der Groschen. „Sie ist ganz schön clever. Moment ich schneide die Szenen raus und such dann im Netz nach den Bedeutungen.“ Ich war etwas erleichtert. Wenigstens hat sie einen Weg gefunden mit uns zu kommunizieren. Das macht uns es etwas einfacher sie zu finden.
 

Nach ein paar Minuten zeigte mir Garcia die Ergebnisse. Billy hatte uns den Namen des Mannes mitgeteilt. Jonathan Green. Die anderen hatten es mittlerweile auch mitbekommen. „Also seine Tochter heißt Ann Green.“, sagte JJ und ich wurde stutzig. „ Hatten wir nicht letztes Jahr einen Fall bei dem ein Mädchen erstochen aufgefunden worden ist und ihr Name war doch Ann Green.“, fragte ich Hotch und er nickte. „Ja. Man hatte ihren Vater verdächtig aber er wurde im Zweifel für den Angeklagten frei gesprochen. Es waren einfach zu wenige Beweise. Und ihr Vater war Jonathan Green. Es handelt sich also um die ein und dieselbe Person.“ Morgan lehnte sich gegen den Türrahmen und meinte:“ Wir sollten dann mal bei ihm vorbei schauen und Billy daraus holen. Mit dem Mann ist nicht zu spaßen.“ In diesem Moment hörten wir einen Schrei. Jonathan zog Billy an den Haaren und er zeigte auf die Cam. Garcia hielt sich die Hand vor den Mund und sagte: “Er hat es gefunden. Oh nein. Er hat es gefunden.“ Ich wusste nicht was mich ritt. Ich sprang auf, schubste Morgan beiseite und rannte zu meinem Schreibtisch. Ich schnappte mir meine Dienstwaffe und Billys Autoschlüssel und ging dann zu ihrem Auto. Ich steckte gerade den Schlüssel ins Zündschloss als die Beifahrertür aufgerissen wurde und Morgan einstieg. „ Hey ich lass dich nicht allein, Kumpel.“, sagte er und schloss die Tür. Auf der Fahrt zu Jonathan Greens Haus sagten wir nichts. Ich wäre auch nicht im Stande dazu gewesen. Das einzige woran ich dachte war Billy. Ich konnte es selbst nicht begreifen. Ich kannte sie nicht lange, doch war ich mehr mit ihr verbunden als mit jedem anderen Menschen. Sie war mein Persönlicher Engel. . .mein Mädchen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Flitzkatze
2010-05-28T13:54:48+00:00 28.05.2010 15:54
KYAAAH!
eine criminal minds-ff, endlich :) ich hab alles danach abgesucht. also ich muss schon sagen, spencer hast du echt gut getroffen, vorallem die klo-szene find ich ziemlich gut! gefällt mir. ich werd dich im auge behalten ;)


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