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The Child of Monkey Island

Monkey Island 5
von

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Alle waren sich sicher, dass ich LeChuck, den untoten Zombie-Piraten, der mich mein Leben lang terrorisiert hatte und mir meine geliebte Elaine entreißen wollte, endgültig besiegt hatte. Naja, eigentlich ging man davon aus, dass es ihm zu langweilig wurde, zu versuchen Elaine zu heiraten, schließlich hatte man nun sechs Jahre nichts mehr von ihm gehört. Umso besser für uns. Nach unserem zweiten Anlauf, für eine glückliche Hochzeitsreise, entschlossen wir uns im Hotel Meistersuppe auf Blood Island zu bleiben. Griswald Meistersuppe schuldete mir noch einen Gefallen, schließlich hatte ich ihn von seinen Kopfschmerzen und seinen Ängsten um seine verstorbene Tante Minni Meistersuppe, befreit.

So machte uns der Hotelerbe den schönsten Urlaub unseres Lebens. Und… naja, wie soll ich sagen… wir haben sogar ein Andenken mitgebracht: Neun Monate später, ich weiß es noch genau, denn ich war gerade auf der Flucht vor ein paar Geldeintreibern, die mir aus unerklärlichen Gründen folgten. Da kam ich auf meiner Flucht direkt beim Hospital von Mêlée Island vorbei und eine riesige Menschenmenge drängte sich davor. Ich nutze die Chance und tauchte in der Menge unter. Ich kämpfte mich nach vorne, um zu sehen, was dort passierte. Mit einem Ruck sprang ich nach vorne und stand direkt vor Elaine, welche ein kleines Baby in den Arme hielt. „GUYBRUSH!“, schrie sie mich an und konnte nicht verstehen warum ich ihr nicht während der Geburt zur Seite gestanden habe.

Lassen wir das. Ich war überglücklich an dem Tag, denn endlich wurde ich Pa… ich meine stolzer Vater eines kräftigen Sohnes. Wir nannten ihn Cedric Wally Horatio, die beiden letzten Namen gehen auf seine beiden Paten Wally, meinen guten Freund den Kartographen von Scabb Island, und Horatio Torquemada Marley, Elaines tot geglaubten Großvater, der jedoch die ganze Zeit mit starkem Gedächtnisverlust unter dem Namen Herman Toothrot auf Monkey Island lebte. Ihm geht es jetzt wieder gut und er lebt mit Elaine, mir und seinem Urenkel in der Villa auf Mêlée. Cedric Threepwood war bald im ganzen Dreiinselreich als der zukünftige Regent bekannt, da das Wahlsystem nach der Kandidatur LeChucks in menschlicher Gestalt, abgeschafft wurde.

Heute feiern wir Cedrics sechsten Geburtstag. Alle sind gekommen um ihre Glück-wünsche zu überbringen: Stan, der überhektische Verkäufer von Gebrauchtartikeln aller Art, schenkte Cedric eine original Guybrush Actionfigur… sie war natürlich gebraucht und weder Arme noch Beine ließen sich bewegen… so ein Käse.

Urgroßvater Marley, der seinerseits auf Monkey Island angefangen hatte über Farben zu philosophieren, schenkte Cedric das Buch: „Wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner da ist, der es hört, welche Farbe hat der Baum? – von H.T. Marley“… ich sagte Urgroßvater, als dieser das Endsetzen in den Augen des kleinen Jungens sah, dass Cedric wahrscheinlich noch zu jung ist, um eine solch hochtrabende Lektüre zu verstehen. Das das Buch danach im Abfall landete, braucht er ja nicht zu wissen.

Auch die vegetarischen Kannibalen von Monkey Island hatten den langen Weg auf sich genommen und brachten allerlei Früchte mit, die Griswald Meistersuppe zuvor mit Käse überzogen hatte… das war ein Schmaus!

Wally schenkte seinem Patenkind ein „Do-it-yourself Kartographieset“, woran Cedric auch viel Freude hat.

Meathook, Otis und Carla, meine erste Crew von Mêlée Island, haben zusammengelegt um dem Kleinen Unterricht bei Captain Smirk, der mir selbst alles über das Beleidigungsfechten beigebracht hat, geben zu können. Elaine war davon zwar nicht ganz angetan, jedoch fand ich, dass es sinnvoll ist bereits in jungen Jahren die wichtigsten Beleidigungen für den Kampf zu wissen.

Schlussendlich kam auch meine beste und längste Freundin, seit ich in die Karibik kam. Ohne sie wäre ich heute nicht hier und ohne ihre Hilfe hätte ich LeChuck auch nicht …vier mal besiegen können: Die Rede ist natürlich von der Voodoo Lady. Sie brachte auch Murray, den dämonischen Totenschädel mit, der mir ebenfalls auf meinen langen Reisen nützlich war. Sie brachte jedoch auch noch zehn weitere Personen mit, die, genau wie die Voodoo Priesterin, mit allerlei Talismanen, Amuletten und seltsamen Gewändern behangen waren. Die Voodoo Lady sagte mir, dass sie nun vor hatte ins große Voodoogeschäft einzusteigen und die einzelnen Filialen in der Karibik noch weiter aufzustocken und dazu Azubis einstellen würde. Ich fand es auch sehr sinnvoll das Voodoogeschäft zu vergrößern, denn schließlich wäre ich ohne ihre Hilfe nicht hier und ich bin sicherlich nicht der einzige in der Karibik, der etwas Hilfe aus der Voodookiste gebrauchen kann.

Auch die Idee mit den Azubis fand ich gut, denn schließlich war es schon jetzt für sie eine Tortur immer zwischen den beiden Sumpfhütten auf Scabb Island und Plunder Island, sowie dem „Ye Olde Rubber-Chicken-with-a-pulley-in-the-middle Shoppe“ in Mêlée herumzufahren. Also beschloss die Voodoo Priesterin mit ihrem Unternehmen, was den glanzvollen Namen „International House of Mojo“ führt, in der ganzen Karibik ihre Dienste zu tun. Jedoch versprach sie, immer ein Auge auf mich und den kleinen Cedric zu haben. Dafür schenkte sie ihm natürlich erst einmal ein Gummihuhn mit einer Seilwinde, denn, wie sie sagt, man weiß ja nie wozu man es gebrauchen kann. Dann schenkte sie ihm noch eine goldene Gürtelschnalle. Sie sagte ihm, dass er immer darauf aufpassen solle und sie niemals außer Acht lassen solle. Natürlich war er dadurch ein wenig erschreckt und lief erst einmal geschlagene 30 Minuten schreiend durch den Garten. Als er sich jedoch dann beruhigt hatte, bedankte er sich lieb bei der „alten Oma“, woraufhin die Priesterin 30 Minuten durch den Garten lief, natürlich in Gefolgschaft ihrer 10 Azubis, die ihr jede Handlung nachmachten… Sie hasst es also noch immer, wenn man sie für genauso alt einschätzte, wie sie auch war.

Nachdem also alle Gäste eingetroffen waren, speisten wir und alle unterhielten sich miteinander. Jedoch traten auch hier leichte Konversationsschwierigkeiten auf, die Elaine und ich bei der Verteilung der Tischkarten wohl nicht bedacht hatten:

Stan saß direkt neben den Kannibalen, was er natürlich zum Anlass nahm, ihnen ständig Angebote zu machen, wie praktisch es doch sei „gebrauchte Fruchtsaftpressen“, „gebrauchte Tofu-Aufbewahrungs-Einheiten“ und „gebrauchte Götzen“, direkt bei ihm zu kaufen. Zunächst war den Dreien dabei recht langweilig, doch als das Worte `gebraucht´, in Verbindung mit… `Götzen´ auftraten, gingen sie an die Decke und jagten den armen Stan aus der Villa.

Auch dass wir den schreckhaften Wally neben Murray, den ehemaligen Handlanger LeChucks, setzten, war vielleicht doch nicht so gut. So verbrachte Wally die meiste Zeit unter dem Tisch, während Murray sich einen Spaß daraus machte ihn immer wieder zu erschrecken.

Natürlich hatten Carla, Otis und Meathook sich ständig in den Haaren. Mal hatte Otis zu starken Mundgeruch, mal nervte Meathook mit seiner „Guck-mal-meine-Brusttätowierung-kann-sprechen“-Masche und mal gab Carla wieder einmal ein kleinwenig damit an, dass sie die Schwertmeisterin von Mêlée sei.

Alles in allem war es jedoch ein gelungener Geburtstag und Cedric war gegen Abend schon recht müde. Die Voodoo Lady ließ noch ein letztes magisches Feuerwerk in den Himmel fahren und dann brachte Urgroßvater den Kleinen auch schon ins Bett. Elaine und ich bedankten uns noch einmal ganz herzlich und verabschiedeten die Gäste, die von weiter weg kamen und noch heute zurück in Richtung Heimat segelten. Schlussendlich blieben noch Carla, Otis Meathook, Murray und die Voodoo Lady. Die Voodoo Azubis machten sich schließlich auch auf in den Shop von Mêlée Island, da sie dort übernachteten. Jedoch wollte die Priesterin selbst noch ein wenig bleiben, sie vertraute mir an, dass sie ohne hin froh sei, wenn sie diese Pappnasen für ein paar Stunden vom Hals hatte.

Es wurde dunkel und wir begannen die Fackeln im Garten anzuzünden und uns nach draußen zu setzen. Die Luft war noch nicht ganz abgekühlt, jedoch wehte eine leichte Briese, als aus dem Gartentor ein Eilkurier trat. Er sagte, dass er eine Nachricht an einen gewissen „Gulli-barsch Sheepgood“ hätte. Ich rollte nur mit den Augen und nahm das Päcken, was ja offensichtlich für mich war, entgegen. Der Brief war seltsam grünlich und noch bevor ich das Messer nehmen konnte um ihn aufzumachen, ging er in Flammen auf und ich ließ ihn fallen. Alle waren aufgebracht, nur die Voodoo Lady blieb sitzen und erklärte, dass es ein voodooverschlüsseltes Telegramm sei und dass es in der magischen Welt nicht unüblich sei. Beruhigt setzten wir uns wieder und waren gespannt wer uns da eine Nachricht schickte. Auf einmal war die hallende Stimme von Pater Allegro Rasputin, dem geisterhaften Oberhaupt der Kirch LeChucks, der damals auf Monkey Island LeChuck und Elaine trauen sollte, zu hören. Er sprach: „Hör, Geibrasch Szriepwutt, ich schicke dir diese Nachricht um dich zu warnen. Ich werde dir deinen Sohn nehmen, um mit seinem Blut LeChucks geschwächten Körper zu nähren. Denn nur das Blut des Peinigers vermag dieses zu tun. Und dann werden wir, die Kirche des heiligen LeChucks, herrschen.“ Auf einmal war ein Knacken zu hören und eine zweite, vorlaute Stimme war zu hören:

„Aber Meister Rasputin, warum erzählt ihr ihm dies alles?“

„Weil sich das für Schurken so gehört, du einfältiger Tölpel!“

„Aber erklärt der Bösewicht dem Helden nicht erst dann seinen teuflischen Plan, wenn er den Helden Gefangen hat und dieser ihm nicht mehr im Weg steht?“

„Oh!“

„…“

„…Äh, Geibrasch? Vergiss einfach was du so eben gehört hast, ja? Also, biss zum nächsten Mal, ja? Auch schöne Grüße an Elaine!“

Mit einem Knacken verstarb die lodernde Flamme der Nachricht und alles was übrig blieb war Asche. Ich nickte dem imaginären Rasputin, den ich vor meinem inneren Auge sah freundlich zu und war drauf und dran zu vergessen was er sagte. Doch dann sah ich auf und merkte, dass alle mich entsetzt ansahen. Nur das Zirpen einer Grille war für Sekunden zu hören. Nach reiflichem überlegen, es waren ja schließlich mehrere Sekunden in denen ich die ganze Situation bewerten, die Pro und Contra abwiegen und zu einem Urteil kommen konnte, sprang ich von meinem Stuhl auf und rief: „Das kann ich nicht zulassen!“ Zunächst schauten alle erwartungsvoll zu mir auf, ließen dann jedoch komischerweise betrübt den Kopf hängen.

„Guybrush“, begann Elaine mitfühlend, „natürlich müssen wir was unternehmen, das Leben unseres Sohnes hängt schließlich davon ab.“

„Ja?“, fragte ich, „Ich meine natürlich: JA! Du hast recht.“

„Es wird nicht leicht werden“, begann die Voodoo Priesterin, „Aber Rasputin könnte Recht haben mit seiner Annahme, dass er mit Cedrics Blut LeChucks Körper wiederbeleben kann.“

„Das ist ja schrecklich!“, kreischte Murray, „Der Kerl ist ja schon als Geist ne Plage, aber was is’ wenn der auch noch seinen Körper wiederbekommt?“

„Dann *hicks* hau ich ihm eine ’rüber!“, rief die angeheiterte Carla, „Is’ doch nen *hicks* Kinderspiel für den besten Scher… nein, Schwer… äh… Schwertfisch der Welt!“

Mit diesen Worten fiel Carla beim Fuchteln mit der Gabel vom Stuhl und schlief seelenruhig ein.

„Eines ist klar“, brach die Voodoo Lady das lange Schweigen, „Wir müssen etwas tun.“

„Richtig.“, sagte Elaine

„Aber ich würde es nicht an die große Glocke hängen.“, sagte Meathook, „Schließlich gibt es schon genug Gauner im Dreiinselreich, die dem Erben der Marleys an die Gurgel wollen.“

„Du hast Recht, Meathook.“, sagte ich selbstbewusst, „Und darum bleibt das hier unter uns. Ich werde nach Monkey Island segeln und Rasputin das Handwerk legen.“

„Das ist zu gefährlich, Guybrush!“, entgegnete Elaine besorgt, „Unter einer Bedingung! Ich komme mit.“

„Aber wer passt auf Cedric auf? Urgroßvater allein kann ihn nicht beschützen.“

„Das erledige ich!“, rief Murray.

Wieder waren alle ruhig, starrten den Totenschädel ungläubig an und das Zirpen der Grillen war zu hören.

„Ich denke, dass meine Schüler aushelfen könnten“, sagte die Priesterin, „Unter Murrays Führung sollten sie sich nicht ungeschickt anstellen.“

„Und was ist mit dir?“, frage ich sie.

„Ich denke, dass du meine Hilfe mal wieder brauchst. Doch ich habe selbst noch eine Rechnung mit Allegro Rasputin offen. Ich komme mit!“, sagte die Voodoo Lady unbeirrt.

„Du verlässt zum ersten mal deine Hütte, um auf das Fest eines sechsjährigen Kindes zu kommen und willst im nächsten Augenblick gleich auf ein Abenteuer, das dich wahrscheinlich dein Leben kosten wird?“, fragte Otis ungläubig.

„Mein lieber Otis, auch dich hat das Schicksal auserkoren nach Monkey Island zu fahren.“, entgegnete die Voodoo Priesterin gelassen, während sie einen Schluck Tee zu sich nahm.

„MICH? Ganz bestimmt nicht!“, rief Otis entsetzt, „Ich setzte keinen Fuß mehr auf diese gottverdammte Insel.“

„Ich glaube du hast keine Wahl“, sagte Elaine, „Wir können nicht riskieren, dass du das Geheimnis unserer Reise ausplauderst. Wir werden dich mitnehmen müssen.“

„Ich kann aber schweigen wie ein Grab“, rechtfertigte sich Otis

„Ja klar“, riefen alle gleichzeitig.

„Du würdest doch sogar das Leichenhemd deiner Mutter für einen Grog verscherbeln!“, sagte Meathook andächtig

„Es waren zwei Grogs… äh… ich meine… na gut, ich bin dabei.“
 

Und so war es beschlossen. Am nächsten Tag gingen wir an Bord der frisch renovierten Sea Monkey: Carla, Meathook, Otis, die Voodoolady, Elaine und Ich. Urgroßvater Marley, Murray und die Voodoo Azubis passten auf Cedric auf, dem erzählt wurde, dass Mama und Papa ein paar wichtige Angelegenheiten für Erwachsene zu erledigen hätten. Und mit dieser Lüge ließen wir es allein zurück… Das Kind von Monkey Island!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  whitePhobia
2011-11-30T20:45:21+00:00 30.11.2011 21:45
Ich war ganz überrascht eine Monkey Island Geschichte hier zu finden. Ich kann Faelia nur zustimmen, den Monkey Island Humor hast du echt gut getroffen. Die Dialoge konnte man sich super vorstellen. Die Chance das noch Kapitel folgen werden ist nach drei Jehren zwar sehr gering, aber ich werde hoffen.

Grüße
Von:  Faelia
2008-02-16T19:36:47+00:00 16.02.2008 20:36
Super Geschichte!
Monkey Island war immer toll zu spielen und Fortsetzungen passen immer, also sehr gute Wahl ^^
Und, dass du es geschafft hast, den Humor von Monkey Island mit einzubauen - klasse! =)
Ich freu mich schon, auf weitere Kapitel ^^
grüße
Faelia


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