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Das Leben einer Sirene

Bitte stillt meine Kommisucht und gibt mir Rat, was ich noch verbessern kann
von

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Seemanslied - Subway to Sally

(Subway to Sally - Seemannslied)
 

Lang schon fahr ich, auf dem Meeren

Nur Wind und Woge weiß wohin
 

Über den weißen Sandstrand der franz. Küste lieferten sich Blitze einen erbitterten Schwertkampf, der durch einen gewaltigen, dröhnenden Donnerschlag unterbrochen wurde und sich darauf ein wasserfallartiger Regenschauer aus den schwarzen, schweren Wolken ergoß, um der melancholischen Stimmung, die in diesem Ort vorherrschte, noch mehr Nachdruck zu verleihen.

Doch in dieser voller Krach angeschwollenen Umgebung, sendete doch tatsächlich ein Punkt, ein weißes Haus, etwas höher gelegen, eine absolute, alles zerstörende Stille aus, gerade so, als würde es versuchen, sich von der restlichen Welt abzugrenzen.
 

Fern von allen meinen Ufern

Fühl ich, dass ich traurig bin
 

Wieder zuckte ein Blitz und erhellte somit die großen, zum Meer gerichteten Fenster, die starr und leer in die Ferne schauten. Das laute Schreien eines Kindes war zu vernehmen, das aus diesen Mauern drang. Genau dieses entsetzliche Schreien, die Rufe nach der verschollenen Mutter, schienen dieses Wetter ausgelöst zu haben. Sie wird nicht kommen!

Der Wind nahm zu und leckte gierig an der weißen Wand des Hauses, doch die hielten dem Druck reglos stand. Riesige Wellen schoben sich auf das Land zu, verschluckten den Sand und zogen sich mit lautem zischen, noch hungriger zurück. Der Regen platterte auf die wenigen vereinzelten Steine, doch konnten sie die feuchten, unbeholfenen und doch respekteinflößenden Schritte nicht übertönen. Langsam schlurfend näherte sich die Gestalt dem Haus, dann durchfuhr ein lautes, herrisches Klopfen die Räume, was das Kind für einen kurzen Moment verstummen ließ und sich auch das Wetter kurzzeitig beruhigte.
 

Wind und Woge flüstern leise

von dem Meer und tagelang

von den Strömen und Gezeiten

doch ich sing dagegen an
 

Zwei häßlich schwarze Krähen setzten sich voller Erwartung und gräßlicher Vorhersehung auf die Spitze des alten, schon löchrigen Daches. Gespannt reckten sie die Köpfte, um das nochmalige Klopfen und das darauffolgende Schauspiel auch genausten mitzubekommen.

die Anspannung stieg bis zum grenzenlosen. Erst langsam, die Spannung noch mehr erhöhend und zum Schluß zum reißen zu bringen, öffnete sich die schwere Eichentür einen Spaltbreit.

„Wer Da?“ Das Gesicht eines alten, ausgemergelten, aber wohlhabenden Mannes, erschien in der Öffnung und man konnte genausten erkennen, dass er die Stirn über den nächtlichen Besuchers runzelte.

Noch konnte er die vor ihm stehende Gestalt nicht erkennen, Doch unter ihrem Gesicht, oder da, wo eins sein sollte, schien sich etwas zu bewegen. eine laute, autoritäre Stimme dröhnte, als sie sich etwas weiter vorbeugte. „Fürchtest du den Tot?“ und sofort wußte Philip de Sade, wer vor ihm stand. Er stolperte zurück, sein Gesicht verzerrte sich vor Abscheu und Angst. Es war also soweit. Zehn Jahre wahren vorbei. Davy Jones stand wieder vor ihm.
 

Wer gießt Blut durch meine Adern

Wer schickt Vögel übers Meer

Ach ich harre schon so lange

Heimatlos und Sehnsucht schwer
 

Schleppend betrat die Kreatur das Haus, wobei er sich mit der linken Hand, die zu einer Krebsschere mutiert war, am Türrahmen festhielt. Weiter ging der Franzose zurück. Sein Gesicht spiegelte abscheuliche Angst, doch seine Stimme war sicher und fest. „Ihr habt mich reingelegt! Ihr habt kein Recht hier aufzutauchen!“ Die Ironie seiner Worte waren ihm durchaus bewußt. Die Kreatur gab auch ein spöttisches Lachen von sich. „Ich gab sie euch für 10 Jahre und ihr mir das Wort, dass sie ÜBERLEBT! Sie ist die letzte ihrer Art gewesen!“ Der Kaufmann schluckte, während die langen Tentakeln, die ja eigentlich der leblose Bart sein sollten, aber anscheinend im laufe der Zeit ihr Eigenleben entwickelt hatten, ihm am Hals kitzelten. Wieder war das glucksen des Kindes zu hören.

„Sie lebt noch!“ versuchte sich der Mensch zu verteidigen. „Sie haben sie erst vor 2 Wochen geholt und müßte somit noch leben. Ich hab die 10 Jahre eingehalten!“ Wieder lachte Davy Jones, verstummte und schaute ihn haßerfüllt an. „Bringt ihn!“ schrie er, ohne sich von Phillip abzuwenden.
 

Wenn die Sterne früh verdämmern

Zieht mich alles nach dem Land
 

Zwei weitere Wesen kamen zum Vorschein und grunzten ein wenig auf. Ihre Körper waren übersäht mit schleimigen Meerestieren, die die ewige Langeweile der See nicht mehr ausgehalten haben. Davy Jones trat beiseite und gab den Blick auf die beiden Sklaven und auf das, was sie in den dreckigen, klitschigen Händen hielten, frei. Cormac, schoß es den einzigen wirklich lebenden Menschen durch den Kopf. Cormac, der riesige Seeadler, tot, in den Armen der beiden Fischköpfen. Zorn durchlief seinen Geist. Hätte dieses Miststück nicht noch ein paar Tage länger leben können? Hätte seine Frau den Rufen des Meeres nicht noch etwas länger standhalten können? So war seine Seele verloren. Für immer.
 

Meine müden Augen bleiben

steht’s dem Hafen zugewannt
 

„Die Sirene ist vor 2 Tagen gestorben und mit ihr, der Wächter. Somit gehört eure Seele mir!“ Nun richtete sich das Angst verzerrte Gesicht des Mannes wieder zu dem Fischmenschen. „Nein!“ schrie er. „IHR habt mich betrogen“ Wieder lachte Jones lauf auf. „Betrogen? Der Deal hieß: 10 Jahre, bis ich sie wieder holen kann, gehört sie euch. Stirbt sie vor der Zeit, gehört eure Seele mir, für immer!“ Eine unangenehme, lauernde Stille breitete sich aus. „Ihr habt mir eine Frau versprochen, die nicht lieben kann, doch...!“ Mit zittrigen Armen, zeigte er auf das kleine Bettchen, in dem das Kind liegt. „doch sie liebt DAS da!“ er warf es raus, als wäre es ein gräßlicher Geschmack, so abstoßend, dass er es nicht länger im Mund haben wollte. Die Tentakeln wirbelten etwas aufgeregter herum und auch die Stimme des dazugehörigen Mannes schien vor Zorn zu beben. „Beleidigt nicht die Kinder des Meeres! Kommt freiwillig mit oder...!“ Der Franzose hob die Augenbraue. „Oder?“

„Oder gebt mir eure Tochter mit!“ Nun schauten auch seine blauen Augen zu dem Mädchen, deren rote Haare aufleuchteten.
 


 

Wenn die Segel nicht mehr glänzen

Wenn die Winde nicht mehr wehn

Wird ich um zu dir zu kommen

über Ozeane gehn
 

Wie einfach es doch gewesen war. ER, Phillip de Sade, hatte nicht mal betteln müssen, um ihm das Kind andrehen zu können. Es störte ihn auch nicht, dass es anfing zu schreien, als er es in die Meeres nassen Arme des Monsters drückte und somit der Sturm vor der Hütte wieder zu toben begann. „Dann seid ihr wieder frei!“ sagte Davy Jones, wobei er verächtlich auf das Kind schaute und dann zu dessen Vater. „Ich hoffe, dass euch bewußt ist, dass ihr euer eigen Fleisch und Blut zum Tode verurteilt habt!“ Der Franzose zuckte eher gleichgültig mit den Schultern. „Das bin ich mir schmerzlich!“ wobei er es mit viel Ironie bestückte, „...bewußt!“
 

Wer gießt Blut durch meine Adern

Wer schickt Vögel übers Meer

Ach ich harre schon so lange

Heimatlos und Sehnsucht schwer
 

Mit dem kreischenden Kind im Arm, verließen die drei Kreaturen das kleine, weiße Haus, um mit großen Schritten wieder zum Meer zu gelangen. Der Tag war so gut wie vorbei und was das für Davy Jones heißt, ist allgemein bekannt.

Kurz, bevor er das Meer erreichte, drückte der Captain der Flying Dutchman das Balg entnervt einem seiner Schergen in die Arme. „Tötet es!“ sagte er mürrisch. Dann schlürfte er weiter. Ein Donnerschlag erfüllte die Umgebung. Wie ein Wiederhall eines nervigen Echos, erhellte das dröhnende Gekreische des Kindes die Luft. Wieder schlängelte sich ein Blitz zur Erde. Davy Jones blieb stehen und ein wissendes Blobb erklang von ihm. Am Meer stand eine ihm wohlbekannte Person und er wußte, dass er jetzt schon verloren hatte. gegen das Meer konnte er nicht gewinnen. Sofort hob er den Arm, damit seine Männer innehielten und das Kind doch noch am Leben ließen. „Tötet es? Warum so Herzlos?“ Davy Jones murrte über die Begrüßung von Poseidon.
 

Ich komm zu dir

Mein Atem meine Hände heiß

Aus meinen Augen taut das Eis
 

Es donnerte wieder ein lautes, dröhnendes Geräusch in die Stille. Poseidon schritt elegant und hochnäsig auf die beiden Scherzen zu und zog ihnen fordernd das Mädchen aus den Armen. „Sie ist die Letzte!“ sagte er mit autoritärer Stimme. „Gut, in ihrem Blut fließt auch das eines Menschen und sie wird auch ein Herz haben, aber ihr Schicksal ist das mit dem euren Verbunden!“ Liebevoll lächelte er das Bündel an und übergab es wieder Davy Jones.
 

Ich komm zu dir

Mein Atem meine Hände heiß

Aus meinen Augen taut das Eis
 

Abwertend hielt er das Kind von sich. Er sollte ein Kind aufziehen? Ein Geschöpf ohne Herz? Das Kind selbst schien sich nun in seinen Armen beruhigen, sogar sich wohl zu fühlen. Noch einmal zuckte ein Blitz, dann ruhte das Wetter in einer gräßlichen, süßen Ruhe, wie das Mädchen selbst. „Ein Teufel wird ich!“ murrte der Captain, doch Poseidon hob selbstsicher den Finger. „Seht es als Bestrafung, gegen den Ungehorsam und den Verrat gegenüber Calypso!“ Der Blick vom dem Meermenschen war vielsagend mit einem höhnischen Grinsen, während sich Jones Gesichtsausdruck Schmerzhaft verzog. Die Erinnerung war so grausam, auch wenn es schon lange her war. Noch mal murrte er. Das Mädchen war eingeschlafen und gluckste ein wenig. „Also gut!“ seufzte er laut.
 

Wer gießt Blut durch meine Adern

Wer schickt Vögel übers Meer

Ach ich haare schon so lange

Voll Verlangen, voll Verlangen

schon so lange

Heimatlos und Sehnsucht schwer
 

Ein helles, ehrliches Lachen erklang aus der Kehle von Poseidon. Irgendwie tat das Mädchen ihm Lied, denn ihr Schicksal war mehr als grausam. „Ihr Name soll Hadria – Meer - und Amare – lieben - lauten. Sie wird viel mächtiger als die anderen sein.“ Genervt verleierte Jones seine Augen.

„Kann ich jetzt?“ Poseidon nickte, musterte kurz gelangweilt seine Finger und schreckte dann auf. „STOP!“ Er hatte doch tatsächlich etwas vergessen. Brüderlich ging er zu Jones und zeigte auf das weite Meer. ”Darf ich vorstellen? Der Wächter der Kleinen!“ Aus den riesigen Fluten, die umbarmherzig nach dem Land schlugen, entstieg plötzlich ein noch größerer, aber junger Seeadler, edel und elegant dem Meer. Mit breiten Schwingen schoß er in die Luft und umkreiste die Gruppe weit empor mit einem lauten Schrei. Poseidon räusperte sich.

„Das ist Nador!“
 

Du gießt Blut durch meine Adern

Du schickst Vögel übers Meer

Baust mir Brücken zu den Ufern

Schickst die Vögel übers Meer

Für des Seemanns Wiederkehr.

Treffen mit Sao Feng

Eine kleine Welle schiebt sich auf den Strand zu und bricht sich an den Steinen. Das salzige Wasser, das dadurch nach oben spritzt, legt sich sanft auf die schon nasse Haut einer jungen Frau. Ihre feuerroten Haare wehen ihm Wind und tanzen fröhlich mit ihm. Einige Möwen singen über dieses schöne Bild. Zusammen gibt es einen Klang der Unberührtheit.

Langsam öffnen sich die wunderschönen roten Lippen unserer kleinen Sirene. Hadria Amare - das Meer und die Liebe vereint- singt eins ihrer schönsten Lieder und vereinte den Rhythmus der Natur, des Meeres und den eigenen.

Wollt ihr wissen, was sie singt? Wie sie auf das Meer wirkt? Folgt mir, wenn ihr leise seid, können wir noch etwas näher, doch ich empfehle den Männern unter euch, die Ohren zuzuhalten, denn ihr Gesang betört, auch wenn sie nur eine halbe Sirene ist. Pssst...sonst könnt ihr nicht ihrem Text lauschen, der aus ihrer tiefsten Seele entsteht.

„Immer nur brav sein, das ist das aller letzte, du hast doch auch Gefühle also auf ins Gewühle. Ohne Trouble ohne Streit, sitzt du dir bis alle Ewigkeit den Hintern breit.“

Doch...warum verstummt sie plötzlich? ihr Blick wendet sich aufmerksam in eine Richtung. Puh...sie hat uns nicht entdeckt. Ihre Sinne sind gespannt, denn sie hat was gehört. Es ist nicht das Rauschen des Wassers, der Blätter oder der Flügel der Möwen gewesen. Es kommt aus einer anderen Richtung. Egal, was passiert, ihr dürft euch nicht in die Geschichte einmischen. Paß auf Hadria, doch zu spät. Ein Netz fliegt über sie und sie kann nur noch die Arme hochreißen. Schon konnte man das höhnische Lachen von zwei Frauen hören und das anstürmen von ihnen. Noch bevor sie sich versieht ist sie gefesselt und umringt von den beiden. Immer noch lachen sie. Die jüngere von beiden neigte sich zu ihr runter, wobei ihr strohig, schwarzes Haar nach unten fiel. Wir müssen uns vorsehen. Seht ihr ihre Kleidung? Die beiden sind Zigeuner und auch noch welche der schlimmsten Art. Huren von asiatischen Piraten. „Na du!“ sagt sie mit kratziger Stimme. „Wir haben doch Tatsache eine Sirene gefangen, damit machen wir Geld ohne Ende!“ Die ältere steht da neben. ihr könnt sie an dem engen schwarzen Kleid erkennen. „Labere nicht zu viel! Schnapp sie dir und dann ab in die Stadt!“ Wir können nur noch hinterher sehen, wie die arme sich wild wehrt während in einen Käfig gesteckt wird. Nachdem die Peitsche geschlagen wird, fahren sie schon los Richtung...SINGAPUR!!! Oh ja...ihr hört richtig. Jetzt wird es doch mal interessant. Wollen wir ihnen folgen? Aber ich warne noch einmal...mischt euch nicht ein, egal, was geschieht.

Der Weg ist nicht weit. Zu Fuß brauchen wir nur 3 Stunden. Wir müssen nur an die Hafenstadt ankommen und schon werden wir sie sehen. Vorbei an den Hügeln, vorbei an den kleinen Dörfern. Jetzt können wir schon die Dächer sehen, die aus der Ferne hervor lugen. Das Geschrei und das Gelächter sind sogar schon vom weiten zu hören. Dazwischen kommt eine uns bekannte, kreischende Stimme hervor. Diese Zigeunerin. „HERAN! Kommt heran! Hier sehr und hört ihr die letzte Sirene dieser Welt. Ihre Stimme erfüllt euch. Bezahlt und hört!“ Diese beiden stehen da am Hafen vor dem großen Zelt. Hadria wird da drin sein. Ich werde euch eine Vorstellung spendieren. Geht schon mal rein und setzt euch, ich werde das hier regeln. Geht durch den Gang und tretet in die Manege. Dort vorne steht an Kettengefesselt und in einem weißen Kleid unser Star. Sie scheint nicht sehr glücklich, aber auf ihrem Gesicht strahlt ein breites Grinsen. Oh, sie weiß genau, was sie zu tun hat. Es wird nicht mehr lange dauern, bis hier alles voll ist. Wie dumm doch diese Männer sind, die sie mal begaffen wollen. Dann wird es dunkel. Die jüngere trat neben Hadria. „Seht sie euch an. Eine Schönheit des Meeres. Ihre Stimme ist das beste, was ihr jemals hören werdet!“ Dann schlägt sie mit einer Peitsche nach ihr. Böse fauchend versucht die Sirene sich von den Fesseln zu befreien und ein Tumult kommt auf. Jetzt hört ihr den leisen Klang von Instrumenten. Sie kann nicht anders. Es liegt in ihrer Natur zu singen. Sie stimmte mit ein und ein sanfter Hauch von Stille zog sich durch die Menge. „Groß ist das Meer, ist sanft und gewaltig. Es wogt dich und wiegt dich, es trägt dich die See. Strahlt in allen Farben und ist viel gestaltig. Von Nord nach Süd, von Ost nach West war immer schon da, wohin du auch gehst“ Sie verstummt und man kann nun eine Nadel fallen hören. Die Männer lauschen. Sind sie doch nun von ihrer Stimme gefangen. Sie werden nicht mehr von ihr loslassen können. Auch die beiden Zigeunerinnen scheinen nichts mehr denken zu können. Nun erschien ein noch böseres Grinsen. Sie hat erreicht, was sie wollte. Jetzt kommt die Rache für ihre Demütigung. Sie konnte mit den 300 Männern nun tun und lassen, was sie wollte.

„Fürchtet ihr den Tot?“ fragt sie uns, doch wir werden nicht antworten, statt dessen erklingt ein einheitlicher Männerchorus. „Was immer du willst!“ Sie legt den kopf nach hinten und ei kreischender Schrei kommt aus ihrer Kehle. Wieder war es ruhig. Kein Wind kommt auf, kein Hauch von Temperatur. Dann hört man schreie von draußen und das Rauschen vom Meer. Plötzlich wird das Zelt über uns weggerissen und eröffnet uns ein Blick auf ein wahres Schlachtfeld. Häuser sind zerstört, Leichen liegen auf dem Boden und im Meer, sehr ihr das? Da sind riesige Fangarme, die das Zelt mit sich in die Tiefe ziehen. Am Hafen erscheint ein geisterhaftes Schiff der Toten. An Bord steht Davy Jones, dessen Tentakeln wild umherschwingen. „Nun“ erklingt die wunderschöne Stimme unsere Sirene. „Ihr habt nur eine Chance für immer mit mir zusammenzubleiben. Schließt euch Davy Jones an!“ Sobald sie ihren Satz vollendet, scheint es einen richtigen Ansturm an das Schiff zugeben und fast 300 Männer laufen ungehindert ins Meer. „HÖR AUF! WAS RICHTEST DU DA AN!“ kreischt nun die jüngere Zigeunerin. Doch waren es ihre letzten Worte, denn aus ihrer Brust ragte das Schwert eines Piraten. „Wie konntet ihr es wagen, eine Sirene hier her zu holen!“ fauchte er dann die ältere an. Sao Feng steht vor uns, verneigt euch. Ein gefürchteter Pirat, der vor nichts zurückschreckt. Warum ist er hier? Ah...ich sehe schon. Diese Männer scheinen zu ihm zu gehören, doch nun rennen sie alle in ihr verderben. Hadria zuckt zusammen. „Es gibt nur eine Möglichkeit, dies zu beenden.“ sagt er mit einem Blick zu ihr. „Man muss den Verursacher Töten!“ Jetzt holt er mit dem Schwert aus und zielt auf ihren Hals. Es ist aus mit ihr, da gibt es keinen Ausweg mehr. ER schlägt zu. Doch...Halt, einer seiner eigenen Männer hat sich davor geworfen und gibt somit sein Leben. Nicht nur das. Dieser Schwerthieb hat Hadria Amare befreit. „Danke, war sehr nett von euch!“ ihre Freche und ihn Hohn ist deutlich zu wahrzunehmen. „ERGREIFT SIE!“ Sao Feng ist sehr wütend. Kommt ihm lieber jetzt nicht zu nahe. Einige Männer kamen nun von anderen Richtung dazu gerannt versuchen sie zu erwischen. Doch sie ist fix. Schnell kann sie sich ein Schwert erhaschen und tötet einige Männer. Alleine wird sie es aber trotzdem nicht bis zum Wasser schaffen. Davy Jones wird ihr nicht helfen, aber brauchen tut er das auch nicht, denn nun griffen die Männer, die von ihrem Bann befallen sind, aber noch nicht im Meer versunken waren, ein. Ein großer Kampf entsteht. Ihr hört die Schwerter zusammenschlagen? Mittendrin, ja da, da kämpfen Hadria und Sao Feng. Sei schlägt sich nicht schlecht, oder was meint ihr? Sie schwingt ihr Schwert und fällt rücklings ins Wasser. Das hatte sie geplant. Jetzt kann sie entkommen. Er kann ihr im Wasser nicht folgen, dafür würde das Meer sorgen. Sie schaut noch mal zu den anderen. Es sind mittlerweile viele gefallen. „DU VERDAMMTE SIRENE!“ schreit er ihr nach, doch sie hebt nur den Arm zum Gruß. „Danke für die Flucht, ohne euch hätte ich das nie geschafft!“

Ihre Frechheit bringt Sao Feng nur noch mehr in Rasche. Er zieht seinen Dolch und wirft ihn in den Rücken der anderen Zigeunerin, die tot zu Boden fällt. „ICH WERDE MICH AN DIR RÄCHEN!“ schreit er ihr nach. „Na klar, ich freu mich schon auf das nächste Treffen!“

Damit taucht sie vor unseren Augen ab. Gut gemacht kleine Sirene. Auch das Schiff, die Flaying Dutchman verschwindet und mit ihm das Seeungeheuer. Zurück bleiben nur Leichen, Trümmer und ein wütender Sao Feng. „MACHT DIE EMPRESS BEREIT, WIR WERDEN SIE VERFOLGEN!“ schreit er seine übrigen Männer an. „Ich werde dich finden und wenn es das letzte ist. Keiner Demütigt Sao Feng!“

Die wahre Geschichte

Glaubt ihr wirklich, dass „Stiefelriemen“ Bill Jack Sparrow die „schönste“ Nachricht der Welt überbracht hatte? Ich kenne die wahre Geschichte. Es war Hadria Amare, unsere rothaarige Sirene. Was? Ihr glaubt mir nicht? Vielleicht sollte ich sie euch einfach man erzählen.
 

Schwankend betrat unser allseits beliebter Jack...tschuldigung...Captain Jack Sparrow den Lagerraum. Er war auf der Suche nach einer ungeöffneten, vollen Flasche Rum. Endlich entdeckte er eine noch geschlossene. Sofort griff er nach ihr und öffnete sie. Doch statt das alkoholische Piratengesöff rieselte feinster Meeressand heraus. Etwas enttäuscht schaute er auf die kleinen Steine. „Deine Zeit läuft ab Jack!“ kam eine helle, liebliche Stimme aus einer dunklen Ecke. Jack kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Hatte er doch schon zu viel getrunken? Die zarte Gestallt von unseren Sirene – Hadria Amare – trat vollends aus dem Schatten. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute ihn unter dem Hut hervor an. „Ein Traum?“ fragte er unsicher und ging einen Schritt auf sie zu. Ein fieses Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie hob langsam ihren rechten Arm und hielt ihm eine Flasche seines geliebten Rums hin. Sofort griff er nach ihr und öffnete sie auch gleich, damit er sich den lebensnotwendigen Saft die Gurgel herunterspülen konnte. Jetzt wankte sein Blick zu Hadria, die desinteressiert etwas Staub von ihrem Hut klopfte und dann diesen wieder aufsetzte. Jetzt war es Jack, der ein freies Grinsen auf seinem Gesicht erscheinen ließ. Er schwenkte die Rumflasche etwas. „Rum!“ gab er an. Als nächstes ging er etwas auf sie zu. „Und eine schöne Frau!“ flötete er verführerisch. „Also ist es doch ein Traum!“ stellte er zu Hadrias Erheiterung fest. Sie schwieg erst etwas. Langsam schwebte sie elegant ganz nah zu ihm. Wenn er es schon glaubte, dann konnte sie ja ruhig noch etwas mit ihm spielen. Sie legte ihm die Hände auf die Schulter und ging mit ihrem Gesicht ganz nah an sein Ohr. Jack grinste immer noch breit. Was würde sie nun tun? „Davy Jones schickt mich!“ hauchte sie ihm dann zu. Seine Augen weiteten sich und er stolperte einige Schritte zurück.

„Aber Missy, warum musst du meinen schönen Traum vom Rum und Frauen in einen Albtraum verwandeln?“ Doch sie schmunzelte nur, wobei sie die Arme verschränkte.

Dann schien er sich wieder zu beruhigen. „Aber Davy Jones, Captain der Flying Dutchman würde nie im Leben eine so junge und schöne Frau schicken, um eine solche Nachricht zu überbringen. Wer seid ihr, Liebes?“ Gelangweilt verleierte Hadria die Augen. „Mein Name ist Hadria Amare!“ dabei strich sie mit einer Hand über das schöne schwarze Holz des Schiffes. „Warum er eine Frau, eurer Meinung nach schickt, spielt für euch keine Rolle!“ Sie hatte sich nun vollends von ihm abgewandt. Das Schiff war wirklich ein Traum. „Die Zeit ist rum...“ „Rum?“ er ließt sie nicht mal aussprechen. Sofort nahm er wieder die Flasche an den Mund und trank erst mal etwas auf den Schrecken. Sie redete derweilen weiter.

„Du warst 13 Jahre lang der Captain der Black Pearl, die von ihm aus den Tiefen des Meeres geholt worden war.“ Jack hob demonstrativ den Zeigefinger „Theoretisch, meine Liebe, aber...“ Hadria ließ ihn den Satz nicht vollenden. „Du wirst dem Pakt entsprechend 100 Jahre lang auf dem Schiff arbeiten!“ Unser Captain zog die Luft ein. „Aber nur, wenn es jedes Jahr 7 Wochen bezahlten Urlaub gibt und ich möchte meine eigene Kajüte!“ Der Gedanke, dass Jack eins dieser Fischmonster werden könnte, behagte ihn nicht im geringsten. „Es gibt nur die beiden Möglichkeiten!“ Sie schaute ihn erwartungsvoll an. „Und die wären?“

Hadria holte tief Luft. „Entweder, du gehst hundert Jahre lang auf sein Schiff. Wenn du dich nicht dem fügst, wird er seinen Kraken befehlen dich und dein Schiff in den ewigen Schlaf zu schicken!“

Jack grinste wieder verführerisch zu ihr. „Kannst du mir auch sagen, wann sein kleines Haustierchen auf mich zu sprechen kommt?“ Dann setzte er sich auf eins der Rumfässer. „Und ...hm...schlafen, gerne, wenn du mit kommst!“ Wieder verleierte Hadria die Augen darüber. Warum hatte sie sich darauf nur eingelassen? Es wird sicherlich das letzte mal sein, dass sie einem diese Nachricht überbringen würde. Aber Hadria Amare, wäre nicht Hadria Amare, wenn sie nicht noch ein Aß im Ärmel hätte. Sie ging graziös zu ihm und nahm ihm die Rumflasche aus der Hand. Im nächsten Moment setzte sie sich auf seinen Schoß und legte sich die Flaschenöffnung an den Mund, wobei sie erst etwas trank. Jack schaute ihn wohlwollend zu. „Eh...das ist mein Rum!“ sagte er ihr, darauf wartend, was sie nun tun würde. „Möchtest du ihn wieder?“ Sie kam seinem Gesicht verdammt nahe.

Er nickte dabei heftig. Jetzt wurde es spannend für ihn. Hadria stellte die Flasche hinter sich ab und strich mit der linken Hand über sein Gesicht. Die rechte nahm seine linke, wobei sie die Finger ineinander faltete. Dann warf sie kurz den Kopf nach hinten, wobei der Hut zu boden fiel und ihre langen roten Haare sich entfalteten. Immer näher kamen sich die Gesichter. Jack schloss schon die Augen. „Ich hab doch schon gesagt, deine Zeit ist abgelaufen!“ hauchte sie ihm wieder zu und stand abrupt auf. Dabei zog sie ihre Hände auseinander. Jack Sparrow verharrte noch kurze Zeit in dieser Stellung. Sein Grinsen war noch nicht verblaßt. Dann öffnete er wieder die Augen. Hadria Amare hob die Hand zum Abschiedsgruß.

„Wir werden uns gewiß wiedersehen!“ dabei ging sie wieder in die dunkle Ecke. „Wenn das Meer weiß, wo ihr seid, dann werde auch ich das wissen!“ meinte sie noch im Spaß und schon verschwand sie in der Dunkelheit des Schattens.
 

Jack saß immer noch da, wie sie ihn verlassen hatte. Seine linke Hand war noch nach oben gehalten. Anscheinend glaubte immer noch, dass es ein Traum war. Immer noch starrte er auf die Stelle, wo Hadria eben verschwunden war. Dann erinnerte er sich langsam an seinen Arm und nahm ihn runter. Geschockt starrte er auf seine Handfläche. Auf dieser breitete sich ein großes schwarzes Mal aus. Das schwarze Mal...ja ich weiß, Piraten waren noch nie sehr einfallsreich im geben von Namen... Bitter schluckte er nun die Realität hinter. Sie hatte nicht gelogen. Es war kein Traum. Er ballte die Hand zur Faust.

Erst jetzt bemerkte er den Hut, den sie hier liegengelassen hatte. Dieses kleine Miststück.

Wieder grinste er breit. Jetzt verstand er, warum Davy Jones eine so schöne Frau geschickt hatte. Nur sie hatte ihn so aus der Fassung bringen können.

Das erste Mal

Hadria Amare war zarte 6 Jahre, als sie zum ersten mal in der Gesellschaft von Menschen war, wobei dieses Treffen bei ihr Spuren hinterließ und die Sagen des todbringenden, rothaarigen Seemonsters. Ja ja, wie war 6! Gut, sie kannte auch schon vorher einen Menschen, aber ihr Vater lassen wir mal außer betracht. Er war mehr ein Charakterschwein, als ein Mensch.

„Das arme Schwein!“ war der Kommentar, den Hadria mir gab, als ich das letzte mal mit ihr redete.

Ihr erster Aufendhalt war...wie sollte es für eine kleine Piratin wein, TORTUGA!

Aus seinem Trotz hatte sie sich ihrem Ziehvater wiedersetzt und schlich sich mitten in der Nach von Bord, um mit den Wellen dorthin zu gelangen. Sie wollte doch so gerne Menschen, diese eingebildeten, einfältigen Wesen kennen lernen.

Nun stand sie in der Mitte des Marktplatzes, wo schon, wie es sich für diese Hafenstadt gehörte, einige besoffene Piraten und andere Gesetzlose versammelt hatten.

Der Geruch war einfach ekelhaft und obwohl es eine Hafenstadt war, konnte sie nicht das Meer riechen. Sie konnte diesen Ort jetzt schon nicht leiden, aber doch zog er sie mit der Faszination der unterschiedlichsten Menschen an.

Sie schloss die Augen und ließ die Unruhe, die schon bei so früher Stunde entstanden war, auf sich einwirken.

„Dieser feinster Soff für...“

„RUM! ...Her mit dem Rum, ich will...“

„Gold, ein großer Haufen voll...“

„Fische...frische Fische!“

Sofort riss sie die Augen wieder auf. Fische? Wer war nur so blöde und ruft in der Gegenwart einer Sirene nach Käufern von toten Fischen. Gut. Der Mann konnte ja nichts von ihr wissen, doch war sie damals einfach zu jung und unwissend, um zu verstehen, dass Fische nun mal eine Nahrungsquelle für Menschen waren. Mit dem Gehör suchte sie diese dunkle Männerstimme. Was sie fand, war ein großer Fischstand. Ein breites Grinsen tauchte auf ihrem Gesicht auf. Langsam schlenderte sie auf den Standverkäufer zu. Dieser musterte die herankommende Gestalt skeptisch. Vorsichtig hob er eine Augenbraue....oder so ähnlich, denn er hatte keine mehr. „Was willst du Kleine?“ fragte er mürrisch. Es kam nicht oft vor, dass ein so junges Mädchen um diese Zeit auf dem Markt war, denn es war einfach zu gefährlich. Sie war sicherlich ein Kind von einer Hure, war seine Schlussfolgerung und ihm war auch so gleich klar, dass sie kein Geld haben würde.

Hadria blickte aber nicht von den toten Meereswesen auf. „Die Armen Kinder des Meeres!“ sagt sie traurig. Doch auf ihrem Gesicht war immer noch das freche Grinsen zu sehen. Nun hob der Mann auch die andere nicht vorhandene Augenbraue und strich sich mit der Hand durch den Bart. „Tierliebe hin oder her. KAUF oder verschwinde!“ Erst jetzt blickte sie zu dem stinkenden, fetten Kerl. Ihr Blick war so böse funkelnd, dass sogar dieser gestandenen Mann angst einjagte.
 

Das nächste, was man sah...pardon...hörte, war erst ein kreischender, quälend lauter Schrei, als würde jemand mit den Fingernägeln über eine Schiefertafel kratzte. Alle, ob Frau ob Mann, hielten sich die Ohren zu, damit ihnen nicht das Trommelfell platz. Zum Glück für sie, den sonst hätten sie den nachfolgenden Gesang hören können. Schon jetzt klang es einfach traumhaft. Schon jetzt sang die Natur mit und ließ den Rhythmus in sich einfließen. Der Mann erstarrte und schaute zu ihr. In diesem Alter von 6 Jahren, hatte die Stimme von Hadria Amare noch nicht die gleiche Wirkung, wie sie jetzt hat. Sie diente damals als Verteidigung. So geschah es, dass die toten Fische auf dem Stand sich aufrichteten und zum Sprung ansetzten. Noch bevor der Mann registrieren konnte, was geschah, sprangen die Fische auf ihn und verwandelten ihren Mörder zu einem riesigen Fischmenschen, der sich halbtot auf der Erde schlängelte. „Gut!“ sagte sie dann zu ihm. „Willkommen im Reich der Fische“ Ihr Grinsen wurde noch breiter. „Die gute Nachricht, du kannst unter Wasser atmen. Die schlechte, hier ist kein Wasser!“ Dann zeigt sie hinter sich, wo sich eine große Scharr Katzen angesammelte hatte. „und diese scheinen sehr, sehr hungrig zu sein.“

Sie ließ den Mann hinter sich und nahm sich eine der Katzen auf den Arm. Diese Welt der Menschen war ihr erst mal genug. Einfältige, unwissende Menschen. Mit zarten Schritten ging sie in Richtung Meer. Was sie da sah, ließ ihr Atem stocken. Es legte gerade ein Schiff an, was viele Fische ablud. Sanft strich sie mit einer Hand über das Fell der Katze, die leise schnurrte. Das Grinsen, was eben erst verschunden war, tauchte wieder auf. „Die armen Kinder des Meeres!“ sagte sie leise und ging auf das Schiff zu.
 

In vieler Hinsicht war es für Hadria das erste mal. Sie hatte zum ersten Mal dem Befehl des Vater missachtet, war zum ersten Mal vom Schiff gegangen. Tortuga hatte sie zum erstenmal gesehen und war auch gleich zum ersten mal mit Menschen zusammen. Sie hatte zum ersten Mal gemordet und zum erstem Mal gesungen. Was aber noch viel wichtiger war, ist die Tatsache, dass sie zum erstenmal bemerkt hatte, wie gut man mit diesen Kreaturen spielen konnte.

Der Untergang von Atlantis I: Das Treffen mit Poseidon

In dem Gewölbe über ihr hallten die schnellen Schritte von Hadria Amare wieder. Sie war nicht gerade gut gelaunt, denn sie mußte nun den Gefallen von Poseidon, der nach ihr geschickt hatte, einlösen. Es war ja nicht so, dass sie ihn nicht leiden konnte, sie haßte ihn regelrecht. Davon abgesehen, dass er sich als Gott aufspielte, war er doch nur ein armseliger Mensch, der leider vom Meer auserkoren war, dessen Geschäfte auszuführen.

Anders gesagt, er war das Telephon von Mensch und Meer. Soweit Hadria ein freies, selbstentscheidendes Wesen war, diente er nur als Marionette. Das änderte aber nichts daran, dass er ein ekelhafter Typ war.

Leise seufzend kam sie in der großen Halle an, wo er sich auf einem Haufen voll Kissen plaziert hatte. Als er sie bemerkte, erschien auf seinem Gesicht ein breites Grinsen.

„AH...Hadria Amare!“ Er richtete sich auf und ging mit ausgestreckten Armen auf sie zu.

„Wie geht es dir, meine Liebe?“ Gerade wollte er sie in die Arme schließen, da ging sie einen Schritt zur Seite, so dass er in die Leere fassen mußte. Mürrisch schaute er zu ihr.

Sie beachtete ihn gar nicht, sondern ging einfach an ihm vorbei.

„Erstens, ich bin nicht lieb. Zweitens!“ sie hob zwei Finger. „Mir geht’s ganz gut, wie sollte es mir sonst gehen? und drittens!“ Jetzt hob sie den dritten Finger. „Sag endlich, was du willst?“ Sie kam an einer Schale mit Früchten vorbei und nahm sich dabei einen Apfel raus, bevor sie sich locker auf die Kissen niederließ.

Enttäuscht schaute der Mann zu ihr. „Manieren würden dir bestimmt gut stehen!“ Dabei ließ er die Schultern sinken. „Aber dann wärt ihr nicht mir ihr!“ Jetzt ging er wieder auf sie zu, blieb aber etwas abseits stehen. Er wartete, bis sie was sagen würde, doch dachte sie gar nicht daran. Genüßlich bis sie in den Apfel. „Nun gut.“ er schien ein wenig beleidigt. „Es geht um Atlantis. Die Zeit ist rum und das Meer möchte ihnen nun die Verantwortung selbst übereben, wobei das Meer nicht will, dass die Stadt wieder dahin geht, wo sie herkam!“ Hadria war ein wenig erstaunt. Sie hatte noch nie was von Atlantis gehört. Desinteressiert schaute sie zu ihm und spielte dabei mit dem Rest des Apfels. Sofort wußte er, dass sie nicht wußte, wovon er redete. (ich entschuldige mich für diesen blöden Satz). „Ich denke zwar, dass du weißt, wovon ich rede, aber für die Leser werde ich es dir noch einmal erklären!“ Dabei ließ er sich neben ihr sinken, was zur Folge hatte, dass sie noch ein wenig wegrutschte.

„Vor 500 Jahren dachte sich das Meer, die Menschen zu belohnen, die sich gegenüber dem Meer immer respektvoll verhielten. In der damaligen Zeit gab es nicht viele davon.“ So begann er die Geschichte. „Insgesamt kamen 800 Menschen aus den verschiedensten Erdteilen zusammen. Aus denen wurde dann ein König gewählt, der mit dem Meer in Kontakt bleiben soll und das...“ er zeigte voller Stolz auf sich. „durch mich“ Immer noch zeigte sich Hadria desinteressiert, doch war das nur ihre äußere Schale. Sie hörte ihm genau zu.

„und weiter?“ fragte sie so beiläufig wie möglich.

„Es wurde ein Vertrag erschaffen, dass diese Stadt nur so lange existiert, wie der Spruch, der sie erschuf. Dieser Spruch wurde auf einem kleine Schrittrolle verewigt, die nach 500 Jahren wieder in die Stadt gebracht werden soll. Das heiß wohl heute!“ Nun wartete er wieder auf eine Antwort von ihr. Hadria Amare war während seinen Worten doch mal aus ihrer Desinteresse rausgekrochen und schaute ihn an. „Und du willst tatsächlich, dass ICH diese Rolle, die nicht beschädigt werden soll, nach Atlantis bringe?“ Sie klang dabei sehr ungläubig und als er schmunzelte, fing sie sofort an zu lachen. Er lachte auch mit. „Das war ein guter Witz, danke...aber was willst du wirklich!“ Er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Das Meer will, dass du diese Rolle, die nicht beschädigt werden soll, nach Atlantis bringst!“

Jetzt war sie ruhig. Kein Wort kam mehr von ihren Lippen. Sie, gerade sie, sollte dieses „wichtige“ Schriftstück verwahren? Na ja, sie mußten ja wissen, worauf sie sich einlassen.

„Ok, dann versenkt doch die Stadt gleich, dann muss ich mir nicht noch sorgen machen!“

Sein ernster Blick brachte sie zum schweigen. „Es ist nun mal so, dass festgelegt wurde, wer die Schriftrolle überbringt. Es wurde einstimmig entschieden, dass....!“ Sie ließ ihn jedoch nicht ausreden. „Las mich raten, dass es eine Sirene ist und da ich die letzte bin!“ Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Etwas zuverlässigeres konntet ihr nicht finden. Wieso habt ihr euch nicht für einer dieser Nixen entschieden, oder etwas ähnliches!“ Poseidon legte einen Arm um sie. „Hey, es wurde sich nun damals für die Sirenen entschieden. Es konnte ja keiner ahnen, dass es keine mehr geben wird!“ Sie selbst verleierte die Augen und stieß ihn bei Seite.

„Und was soll für mich dabei herausspringen?“

„Die Gunst des Meeres? Das Gefühl Hunderte Leben gerettet zu haben?“

Sie schaute ihn erstaunt an. Dann schüttelte sie den Kopf. Er holte jetzt zum alles entscheidenden Schlag aus.

„Vielleicht die Chance, deine menschliche Seite endgültig zu versenken, um dich zu einer ganzen und reinen Sirene zu machen!“

Das hatte eine Wirkung auf sie. Sie schwang sich auf die Beine, wobei sie mit großem Tatandrang die Hand ausstreckte. „Immer her damit! Die Stadt geht nur über meine Leiche unter!“ Genau das wollte Poseidon hören. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht und auch er stand auf. Langsam schlenderte er zu einem kleinen Podest, wo in einem Glas eine kleine Rolle schwebte. „Das Meer vertraut dir. Die Hoffnung...“ er nahm das Schriftstück heraus und legte es in ihre Hand. „liegt nun in deinen Händen!“ Diese Information hätte sie zu gern übersprungen. In ihr machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. „und ich kann das Ding wirklich los werde?“ Sie deutete dabei mit der freien Hand auf ihr Her. „Ich könnte eine echte Sirene werden, ohne Einschränkungen?“ Ihre Stimme war leise und flehend. Poseidon lächelte ihr zu. „Natürlich. Auch wenn eine Kreatur mir Herz etwas besonderes ist, wird das Meer nach dieser Mission deinen Wunsch erfüllen!“ Freudig nickte sie. Sie versicherte ihm ihre Unterstützung. Das war einfach fantastisch. Sie würde endlich ihre menschliche Seite los. Sie würde endlich keine Skrupel mehr haben und was noch wichtiger war. Sie würde sich nicht mehr nach der Liebe sehnen. Sie würde sich auch keine Sorgen mehr darüber machen, ob jemand sie hört, wenn sie singt.

„Morgen Abend muss die Schriftrolle in der Stadt sein, damit sie dort dem Meer von DIR übergeben werden kann.“ Jetzt war sie verduzt.

„Versteh ich das richtig? Ich bekomme die Schriftrolle vom MEER um sie dann nach Atlantis zu bringen, nur um sie wieder dem Meer zu geben?“ Kurz entstand eine Stille, wobei man das rattern von Poseidons Gehirn hören konnte. „Ja, so ist es!“ sagte er nur. Wieder bildete sich eine lange Pause. Hadria schien aber gar nicht über die Worte nachzudenken. Sie zuckte einfach mit den Schultern. „Gut...dann bis morgen!“ Sie steckte die Schriftrolle weg und hob die Hand zum Abschiedsgruß, wie es ihre Art war. Auch er verabschiedete sich, doch seine Worte konnte sie schon nicht mehr hören, denn sie wollte die Höhle so schnell verlassen, wie möglich.
 

Sie saß an der Bar, in einem Lokal, das in der von ihr meistgehaßten Stadt stand. Dieser Geruch war ihr schon zu wieder. Von den vielen, hemmungslosen Menschen sowieso. Sie haßte diese Stadt schon seid sie zum ersten mal hier war, doch schien sie sie immer wieder magisch anzuziehen. Wahrscheinlich war es das Abenteuer, oder die Erinnerung an das erste Treffen mit Menschen. Vielleicht schmeckte der Rum hier einfach besser und fiel nicht auf, wenn ab und zu ein dieser Menschen verschwand oder starb. Sie nahm den letzten Schluck Rum und stellte den Krug hin. Nebenbei ließ sie noch ein paar Münzen fallen. Als sie dann auf der Straße stand, legt sie die Hand an die Schriftrolle. Sie durfte sie nicht verlieren.

Dann hörte sie eine Männerstimme. Er schrie nach Käufer für Fisch. Ein Grinsen erschien. Seid so vielen Jahren hatte sich keiner mehr getraut, hier Fisch zu verkaufen.

„Die armen Kinder des Meeres!“ sagte sie. Es war eine schöne Erinnerung an ihre Kindheit.

Langsam ging sie auf den Mann zu, doch noch bevor sie ihn erreichen konnte, bekam sie von zwei streitenden Männern ein Ruder vor dem Kopf und fiel um.

Es brauchte eine weile, bevor sie wieder aufwachte. Gut, alles noch dran. Kleidung hatte sie auch noch an. Die Stelle hatte sich nicht verändert. Sie stand auf und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Dann nahm sie noch mal die Schriftrolle. Wieder flog ein Ruder, doch diesmal wich sie aus. „Nicht noch einmal....“ Sie hatte die Rolle losgelassen, die sich nun einen Weg durch die Menge bahnte. So schnell sie konnte, rannte sie hinter ihr her. Keiner sah sie, zum Glück von Hadria Amare, doch dann...sie erstarrte.

Die Schriftrolle rollte langsam weiter auf den Fischer zu und blieb vor dessen Füßen liegen.

„Na sieh mal an, was haben wir da?“ fragte er sich leise. Er hatte gerade eben seine Sachen gepackt und ging nun nachhause.

Der Untergang von Atlantis II: Der Fischer und sein Bruder

Verblüfft schaute sie dem Fischer hinterher, der die Schriftrolle von Atlantis aufgehoben hatte und nun mitnahm. Na super, dachte sie, jetzt muss ich mir was einfallen lassen. Sie hatte die Schriftrolle von Poseidon bekommen, um Atlantis vor dem Untergang zu bewahren. Dafür würde sie endlich eine ganze Sirene, ohne störendes Herz werden.

Jetzt mußte sie sich etwas überlegen. Unauffällig, wie es ging, folgte sie dem Mann. Zum Glück war sein ganzes Augenmerk auf dieses Ding gerichtet und so bemerkte er sie nicht. Er ging auch nicht gleich nachhause, sondern setzte sich an eine kleine Klippe und schaute aufs Meer. Dann warf er die Leine einer riesigen Angel aus. Hadria Amare stockte der Atem. Der wollte doch tatsächlich angeln. Gut, so kam sie besser an die Schriftrolle heran. Sie hatte sogar schon eine gute Idee.
 

Der Fischer war skeptisch gegenüber dem Schriftstück. Geöffnet hatte er es noch nicht und er würde auch abwarten, bis er zuhause, bei seiner Frau war. Jetzt würde er wohl erst mal angeln. Natürlich war es in Tortoga schwer, den Beruf des Fischers auszuführen, weil es vor einigen Jahren ein Monster gab, das alle Fischer tötete, aber bis jetzt hatte er Glück gehabt. Alles nur Aberglaube und Einbildung. Jetzt angelte er doch auch wie jeden Abend und bis jetzt lebte er auch noch. „Pah, Monster!“ spuckte er in die Luft. Er konnte ja nicht ahnen, dass seine Worte einen solche Reaktion bewirken würden. Vor ihm bildete sich eine riesige Wasserfontäne, die in Größe, aber auch in Schönheit nicht übertroffen werden konnte. Auf dem Strahl stand eine wunderschöne, junge Frau mit leuchten roten Haaren. Er traute seinen Augen nicht und rieb diese mit beiden Händen, wobei er die Angel fallen ließ. Sie grinste nur und der Strahl nahm langsam ab. Er neigte sich noch so weit an das Land, dass sie nur einen kleinen Schritt tun mußte, um neben dem Mann zu stehen. Der schaute sie immer noch verblüfft an. „Das rote Monster?“ fragte er stockend, leise und ungläubig. Sie schaute ihn beleidigt an. „Sehe ich wirklich wie ein Monster aus? schöne Begrüßung!“ sie verbeugte sich spöttisch vor ihm und grinste. „Mein Name ist Hadria Amare und ich bin hier, um dir drei Wünsche zu erfüllen!“ Er schaute sie nur weiter verblüfft an und konnte kein Wort herausbringen. Sie schloss darauf, dass er vor Freude erstarrt ist. „Natürlich gibt es eine Hacken!“ sie strich ihm mit einem Finger über die Wange. „Ihr habt da etwas, was mir gehört und ich würde es gerne zurück haben!“ dabei deutete sie auf die Schriftrolle. Der Mann nickte. „Aber...aber...“ er brachte keine Worte mehr heraus. Sie verleierte die Augen. „Nun sag schon, damit ich wieder verschwinden kann!“ Der Mann war immer noch erstarrt. „Ich...ich muss erst mit meinem Bruder reden!“ stotterte er vor sich hin. Sie seufzte leicht. Das auch noch, dachte sie, nickte aber. „Geh und beeil dich. Wenn du zurück kommst, dann ruf nach dem Meer!“ Und schon war sie verschwunden. Der Mann nahm seine Beine in die Hand und rannte so schnell es ging zu seiner Hütte, um seinem Bruder davon zu berichten.

Dieser saß auf einen Stuhl und trank einen großen Krug Rum. Er hatte nur noch ein Auge und trug deshalb eine Augenklappe. „Du kommst reichlich spät!“ sagte er mürrisch, schaute aber nicht von seiner Arbeit hoch. Ohne zu zögern erzählte der Fischer die letzten Ereignisse. „Du bist ja schön dumm!“ lachte der Mann. „Du sagst eine wunderschöne, rothaarige Frau? Ich hätte mir zuerst sie selbst gewünscht.“ Darauf bekam er von seinem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf. „Bist du wahnsinnig? Was ist, wenn sie das Monster ist? Nein, laß uns lieber was anders wünschen!“ Der Mann sah es ein, war aber schon beleidigt. „Dann wünsch dir Reichtum für uns beide!“ murrte er ihn an, wobei er seinen Kopf hielt. Der Fischer war damit einverstanden und ging wieder zu der Klippe. Dort stellte er sich zuversichtlich hin und schaute zum Meer. „MEER!“ rief er. Lange geschah nichts, doch dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. „Hey, du brauchst doch nicht so zu schreien. Ich bin doch noch da!“ Er zog sich vor Schreck zusammen und wirbelte zu ihr herum. „Ehm...wir wünschen uns Gold, viel Gold!“ das war ihr schon klar gewesen. Gut, sollten sie es sich doch wünschen. „Gut, ist gebongt. Geh zurück und genieße die Zeit. Wenn du den 2 Wunsch hast, komm zurück.“ Der Mann schaute sie erstaunt an. „Wie, das war es schon?“ Sie verleierte die Augen. „Hast du irgendeinen Zaubersprucherwartet? Ene mene Mai, eins zwei drei!“ sagte sie dann etwas beiläufig. „Besser?“ und schon war sie wieder verschwunden. Der Mann schaute auf die Stelle. Super, jetzt waren sie reich.. So schnell er konnte, rannte er wieder zu seinem Bruder.
 

Dieser stand vor seinem Haus und grinste freudig. „komm schnell, schau!“ rief er ihm zu, wobei er wieder in die Hütte ging. Der Fischer folgte ihm und traute seinen Augen nicht. Da standen 6 Kisten voll mit Gold. Sein Bruder hatte schon angefangen mit zählen. Soviel Glanz hatten sie noch nie gesehen. „Wow, wir kaufen uns Frauen, Rum ein Schiff, nein gleich 2 Schiffe und das war es mit dem Fischen!“ rief er freudig aus. Sie hänkelten sich unter und machten einen großen Freudentanz. Dabei warfen sie mit der anderen Hand das Gold hoch in die Luft. Plötzlich hörten sie ein klacken. Es kam von draußen. „Bleiben sie ruhig und kommen mit erhobenen Händen heraus!“ kam eine laute Stimme. Die beiden Männer schauten sich an, folgten aber den Anweisungen. Was sie draußen sahen, ließ ihnen die Herzen still stehen. Eine riesige Truppe von Männern hatte sich vor ihnen versammelt. Alle trugen sie die Uniform der Navy. Was wollten die hier? Ehe sie sich versahen, war ein Mann in das Haus geschlüpft. Kurz danach kam er wieder raus. „Es stimmt. Das Gold ist hier!“ Der Commodore nickte nur und schaute zu ihnen. „Sie sind wegen Piraterie und Diebstahl angeklackt. Die Strafe lautet Tot!“ sagte er ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Die Männer zitterten. Dieses Biest hatte sie reingelegt. Aber sie hatten ja mindest noch die Schriftrolle. Sie faßten einen Plan. Der Bruder des Fischers lenkte kurz die Männer mit einem vorgetäuschten Herzinfarkt ab und der Fischer selbst rannte so schnell er konnte wieder zur Klippe, wo er wieder nach ihr rief. „Und zufrieden?“ fragte sie frech grinsend. Das Meer war seid dem ersten Wunsch unruhiger geworden. Der Mann schaute sie böse an. „DU hast uns reingelegt. Mein Bruder und ich sind wegen Diebstahl angezeigt!“ Sie hob die Schultern. „Was denkst du, wo ich das Geld her hab? Denkst du, es wächst auf Bäumen?“ Er sah sie weiter böse an. „Nein, natürlich nicht, aber du hättest mich vorwarnen können. Also jetzt mach das rückgängig und erfüll mir den 2. Wunsch!“ Sie nickte und lachte dann. „Ok, und wie lautet der?“ Der Fischer erstarrte. Er hatte seinen Bruder gar nicht nach dem 3. Wunsch gefragt. „Nun ja...wir wünschen uns Frauen, die schönsten Frauen.“ sagte er dann leicht verlegen. „Frauen?“ fragte sie noch mal nach. „Könnte kompliziert werden!“ doch sie verschwand wieder und er kehrte zurück. Doch statt der kleinen Hütte, stand da ein riesiger indischer Harem. Er ging darauf zu. Ein Traum. Schon halb sabbernd betrat er ihn und sah seinen Bruder in mitten von schönen Frauen. „Mein Bruder, hab ich es richtig gemacht?“ doch dieser schaute ihn wütend an. „RICHTIG? Du Dummkopf. Wir sind nicht die Inhaber, sondern die Wachen!“ schrie er ihn an. Der Fischer zuckte mit den Schultern. „Ja und?“ fragte er etwas entgeistert. Der Bruder ging zu ihm und packte ihn an den Kragen. „weißt du, was die Männer solcher Harems mit den Wachen machen? Deine Meereshexe hat uns zu Eunuchen gemacht. Du Idiot. Wir sind umgeben von den schönsten Frauen und können nichts machen!“ Bei jedem Wort erschrak der Fischer mehr. „Dieses mal komme ich mit!“ Also gingen die beiden zusammen auf die Klippe und riefen zusammen nach dem Meer. Der Himmel färbte sich schwarz und es begann zu stürmen. „Also? Was wollt ihr diesmal?“ fragte sie ungeduldig. Der Bruder ging auf sie los. „Du verdammte Hexe, mach das rückgängig und erfüll uns den letzten Wunsch.“ Sie seufzte leise. „Erstens: Was wünscht ihr euch den? und zweitens, nur gegen Vorkasse!“ Sie hielt ihnen die leere Hand hin. Zögerlich und ungern gab der Fischer ihr die Rolle. Der Bruder regte sich auf. „Wir wünschen und die Unsterblichkeit.!“ Hadria Amare war schon beim gehen, als sie stockte und sich breit grinsend zu ihnen drehte. „Versteh ich das richtig? Ihr fürchtet den Tot?“
 

So bekam Hadria Amare die Rolle wieder und sogar auch noch 2 Seelen für das Schiff ihres Vaters. Tja, was will man mehr? Kurz danach machte sie sich auf den Weg nach Atlantis. Es wurde höchste Zeit. Viel zu lange mußte sie schon mit ihrer menschlichen Seite leben.

Der Untergang von Atlantis III: Vom anderen Ufer

Es dämmerte schon, als Hadria Amare endlich ankam. Ekitna, eine ältere Frau mit einem großen Hut auf dem Kopf, und die Königin von Atlantis, standen schon ungeduldig am großen Haupttor des Palastes.

„Du bist zu spät!“ sagte sie genervt und tippte mit einem Fuß auf.

Hadria verleierte die Augen. „Ja! Ich bin auch froh dich zu sehen!“ meinte sie sarkastisch, doch die Königin überhörte einfach ihren Kommentar.

„Nun komm schon, wir haben nicht ewig Zeit! Du musst vorbereitet werden!“ rief sie ihr schon beim gehen zu. Die Sirene stockte. „Vorbereitet?“ fragte sie verwirrt. „Ich sollte doch nur diese verdammte Schriftrolle nach Atlantis bringen!“ Sie war noch überrascht, dann verfinsterte sich ihr Gesicht. Er hatte sie reingelegt. Fast wie auf Kommando spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.

„Aber Liebes!“ erklang hinter ihr die Stimme von Poseidon. „Ich denke nicht, dass du gekommen wärst, wenn ich dir von Anfang an erzählt hätte, dass DU die Schriftrolle dem Meer übergeben musst!“ Sie wendete sich rasch zu ihm um und schaute ihn böse an.

„Da könntest du sogar recht haben!“ meinte sie grinsend. „Das war also alles nur ein Vorwand? Dann kann ich ja jetzt wieder gehen!“

Empört wollte sie an ihm vorbei gehen und das alles so schnell wie möglich vergessen, doch er hielt sie auf.

„Nicht ganz!“ sagte er in seinem typischen Lächeln. „Hätte ich die Schriftrolle verloren, wäre ich wohl nicht mehr lange am Leben und da dir das Meer sowieso wohl gesonnen ist ...“

Mit einem Hundeblick schaute er zu ihr, doch ihre Mimik änderte sich nicht im geringsten.

„Und was ist mit dem Versprechen? War das auch nur ein VORWAND?“ sagte sie zornig und packte ihm am Kragen. Beschwichtigend hob er die Arme. „Keine Sorge. Sobald die Schriftrolle dem Meer übergeben wurde, bist du eine ganze Sirene ohne Herz!“ Sofort ließ Hadria ihn wieder runter und klopfte ihm den Staub vom Hemd.

„Gut, und ich rate dir, dass nicht zu vergessen!“ Er lächelte ihr gequält zu und drehte sich zum Palast. „Lass...!“ begann er. „Lass uns doch erstmal reingehen, Liebes!“ Dabei legte er einen Arm um sie und führte sie so Richtung Palast.

Beim gehen schaute Hadria lieb und verführerisch zu Poseidon. „Du Poseidon!“ sagte sie mit der gleichen, liebevollen Stimme. Ganz in Gedanken versunken fragte dieser „Ja?“

Nun zeigte sie ihr wahres Gesicht. Mit einer schnellen Handbewegung, drückte sie seinen Arm nach hinten. „NENN mich nicht Liebes und FASS mich nicht an!“ Vor schreck ließ er sie sofort los und wurde ebenfalls gleich losgelassen.
 

Einige Minuten später saßen unsere Helden, die Königin und der gesamt Hofstaat im Festraum und machten das, was Menschen am besten konnte: Essen, dumm labern und Trinken. Sie verleierte darüber nur die Augen. Poseidon schaute sich die ganzen Menschen an und hob dann noch mal das Glas, um nach Rum zu rufen. Ein junger Mann kam sofort auf sie zu und lächelte sie an, während er das Glas füllte. Als er dann wieder ging, lehnte sich Poseidon zu ihr rüber. „Das ist Josh. Er ist wirklich ein stattliches Exemplar. Wie findest du ihn?“ Hadria verleierte einfach nur die Augen und seufzte. „Willst du mich verkuppeln?“ Er schaute doch nur träumerisch zu dem Jungen, wobei sein Blick sehr tief war.

„Nein. Wer redet den von dir? Ich will ihn für mich!“ Nun ging Hadria ein wenig zurück und schaute ihn an, als würde er von einem anderen Stern kommen. Na ja, er kam ja schon vom anderen Ufer. Dann schaute sie zu diesem Josh. „Aber du weißt schon, dass es eine Fernbeziehung wäre. Immerhin lebst du im Meer und er an Land. ER ist ein Mensch!“ sie fand das mehr als lustig, wie der Mann neben ihr, der doch immer sich wieder ihr näherte, nun einem anderem Mann auf die Hose schaute. Leicht hob sie die Augenbraue.

„Das ist nicht so schlimm. Ich will ja nur meinen Spaß mit ihm!“ dass fand sie wiederum noch komischer. „Egal, ob Männer Männer lieben oder Frauen, sie denken doch immer nur an das eine. Der „Spaß“ wir ihr ihn nennt, ist doch eigentlich nur zur Fortpflanzung gedacht!“ sie fand es eh merkwürdig, wie sie bei einem solchen Anlass nur auf so ein Thema kommen konnten. Er schüttelte nur den Kopf. „Ihr mystischen Wesen seid echt arm dran, wobei ich das bei dir nicht verstehen kann. Sirenen waren nie so prüde wie du bist!“ dafür bekam er einen bösen Blick zugeworfen. Er wollte gerade wieder einen Arm um sie legen, überlegte es sich dann aber aus gesundheitlichen Gründen anders.

„Überleg doch mal. Wenn Gott wollte, dass Sex nur zur Fortpflanzung gedacht wäre, dann hätte er es nicht mit so viel spaß gemacht!“ Dabei schmunzelte er breit und schob seinen Stuhl zurück. „Entschuldige kurz, ich muss mich um meinen Spaß kümmern!“ und damit stand er auf und ging in Richtung Josh, der ihn lächelnd erwartete. Nun musste auch Hadria schmunzeln. Das hätte sie nie von Poseidon erwartet. Sie sah noch, wie die beiden aus einer der Türen verschwanden, dann stand sie auch auf und verließ den Raum, um sich für die Zeremonie fertig zu machen.
 

Am nächsten morgen, noch bevor die Sonne aufging, standen alle am Stadtrand und sahen auf Hadria, die in einem weißen Kleid am Strand stand und die Schriftrolle in der Hand hielt.

Sollten sie wirklich so dämlich sein und dem größten Tollpatsch der sieben Weltmeere, der obendrein noch nie ein Kleid getragen hatte, diese Bürde aufhalsen? Sie schaute zu Poseidon, der mit Josh hinter ihr am Strand stand und den Daumen hob, um ihr Mut zu geben. Ja, sie waren so dämlich. Sie schaute den Gang entlang, der durch 6 große Schalen von Feuer entstand war. Dann erklangen die Trommeln. „Ich will nicht!“ sagte sie noch mal, doch keiner achtete nur auf sie.

Langsam setzte sie einen Fuß vor dem anderen und ging an den ersten beiden Schalen vorbei. Sie durfte keinen Fehler machen. Ihr Ziel stand auf dem Spiel. Sie würde endlich eine Sirene werden, ohne Skrupel und Gewissen. Sie grinste bösartig in sich hinein. Das Meer hatte es versprochen. Leise begann sie das Lied, was ihr noch beigebracht wurde. Es war zum Glück ein magisches Lied und würde die normale Wirkung nicht aufweisen.

„Oh Meer, lass deine Gewalt uns fühlen! Lass uns dein Gewissen sein!“ Sie sang so schön wie noch nie, doch waren ihre Gedanken immer noch ganz woanders. Endlich würde alles gut. Sie hatte erfahren, dass Poseidon vom anderen Ufer war, sie wurde zu einer ganzen Sirene, Ekitna würde stolz auf sie sein. Jetzt kam sie an den 2. Schalen vorbei. Nur noch ein kleines Stück. Sie Sonne ging schon langsam auf und wandelte das Meer in ein orange-roten Ton. Sie lächelte über das schöne Bild. Langsam setzte sie einen Fuß vor dem anderen, darauf bedacht, nicht über den Saum des Kleides zu stolpern. Nur noch ein paar kleine Schritte.

„Du schaffst das süße!“ rief plötzlich eine Stimme hinter ihr. Poseidon war wirklich nicht gerade der schlauste, aber Hadria war es auch nicht, wenn man bedenkt, dass sie sich in ihrem Trotz umdrehte und zurück rief. „Hast du schon gekostet?“ Sie grinste breit und drehte sich wieder dem Meer zu. Noch 3 Schritte. Ein großer Jubel und Applaus kam von der Stadt.

„Hadria, du schaffst das!“ hörte sie Ekitna rufen. Hadrias Grinsen wurde breiter. Zu erst würde sie wohl alle ihre Feinde vernichten und dann jeden Fisher, der ihren Weg kreuzte. Dann würde sie ihren Vater wieder beleben, um ihn dann wieder in die Hölle zu schicken.

Nur noch 2 Schritte. Jetzt kam sie an die letzten Schalen mit Feuer. Ganz in Gedanken versunken , ging sie weiter und tritt auf den Saum ihres Kleides, alle hielten die Luft an, als sie in den Sand fiel. „Nichts passiert!“ rief sie, als sie mit der Schriftrolle wieder aufstand. Dann ging sie weiter. Sie setzte den linken Fuß vor und...trat auf einen kleinen Krebs, auf dem sie ausrutschte. Sie fiel nach hinten und die Schriftrolle flog in hohen Bogen in Richtung Meer. Sie faltete die Hände und betete, dass sie gleich da hinein fallen würde. Dann hätten sich die Probleme gelöst. Es sah gut aus, nur noch ein kleines Stückchen. Ein Wind kam auf und lenkte die Schriftrolle ins Feuer...ruhe. absolute ruhe. Hadria schaute mit entsetzen auf die Schale, wo gerade die Schriftrolle gelandet war. Dann schaute sie zu dem Volk der Stadt, die gerade losstürmen wollten, doch in dem Moment dröhnte es und die Erde wackelte. Die Stadt versank mit ihren Einwohnern im Meer. „DAS WIRST DU BÜßEN!“ hörte sie noch Ekitna. Leise zog sie die Luft ein. „Tut mir leid, wollt ich nicht!“ raunte sie ihnen zu. Hinter ihr standen nun Josh und Poseidon. ER legte ihr freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Mach dir nichts draus. Kann jedem mal passieren. Du hast zwar circa 25.000 Menschen auf dem Gewissen, hast die älteste Stadt der Welt zerstört und außer Josh die letzte Menschenrasse ausgelöscht, die das Meer verstanden, und obendrein das Meer verärgert, aber seh es doch positiv. Du hast dein Herz noch eine Weile!“

Dafür schaute sie ihn böse an und ging in Richtung Meer.

Spezial I: für meine CaptJackSparrow

Mit schnellem Schritte ging sie durch die Stadt

Tortuga hieß diese, den Gestank hatte sie satt

Plötzlich traf sie auf einen Mann

Sie schaute ihn an, mal sehen, was er kann
 

Süffisant sein Grinsen im Gesicht

reicht er ihr die Hand und sieht das als Pflicht

Ein böser Blick sie warf ihm zu

Sie erkannte ihn "Captain Jack Sparrow! DU!"
 

Er lachte nur und verbeugte isch vor ihr

Sie nahm ihren Hut ab, er war nicht nur eine Zier

Jack erstarrte, als er sah ihr Haar so rot

Und er wusste, reizt er sie, war er tot
 

Nach dem ersten Treffen war dann klar

Sie können sich nicht vergessen, die Liebe in ihnen war

Doch sie, Gefühlskalt, will verleugnen ihr Herz

Jack denkt, dass ist doch ein schlechter Scherz
 

Lange brauch er, um ihr die Liebe zu geben

doch noch mit Herz nimmt sie es wie einen Segen

Verwirrt und verloren kann sie sich nicht entscheiden

Kann Jack nicht ihre wahre endlose Liebe zeigen
 

Eiskalt und Blutrot gibt es zwischen den beiden einen Krieg

Am Ende hat dann doch nur der Tot gesiegt

Jack halt sie fest! Lass sie nciht gehn!

Er kann nun die ganze große Liebe in ihren Augen sehn

Unerhofftes Wiedersehen

Unerhofftes Wiedersehen
 

Strahlend hell durchflutete die Sonne den saphirblauen Himmel, der durch wenigen weißen Wolken und ein paar kleinen Möwen einen unbeschreibliche Anschauung bot. Hadria treib seelenruhig in dem Kristallblauen Wasser. Diese Entspannung nach den vielen Abenteuern hatte sie sich redlich verdient und weil nicht mal das Meer sie stören wollte, bemerkte sie nicht, dass ein großes Schiff, ein Piratenschiff auf sie zusteuerte. Ein riesiger Schatten schob sich über sie und leicht schaute sie, von der Sonne geblendet, die sich noch gerade so darüber hinweg erstreckte, hinauf zu den riesigen Segeln. Sie hörte Stimmen von Männern, lachen und dann den Ruf eines Captains. „Schaut! Eine Sirene!“ Hadria seufzte, den sie wußte, was nun geschehen würde. Noch versuchte sie abzutauchen. Sie hatte einfach keine Lust von diesen Menschen eingefangen zu werden, doch zu spät. Das durchscheinende Wasser, was sie vorher so schön fand, wurde ihr zum Verhängnis. Das Meer kräuselte sich ein wenig, während sich ein Netz um den Körper von der Sirene legte und sie mit einem Ruck aus dem Wasser zog. Sie fluchte die grausamsten Worte, die sie auf der schnelle finden konnte und noch bevor sie auf das Schiff gezogen wurde, schlug sie durch die unvorsichtigen Bewegungen der Crew gegen die Bordwand und verlor das Bewußtsein, noch bevor der Captain den Satz „Bringt sie zu de...“ beenden konnte.
 

Wo es doch gerade noch so hell war, überzog nun Dunkelheit das Bewußtsein von Hadria. Sie fühlte unter sich ein weiches Bett, roch den schweiß eines ekelhaften Menschen, hörte das klirren von Ketten, schmeckte aber zum Glück immer noch das Salz des Meeres. Langsam wollte sie die Augen öffnen, um auch das letzte ihrer 5 Sinne zu beanspruchen, doch konnte sie das nur mühsam. Endlich, nach mehreren Versuchen hatte sie die Augen offen. Zu aller erst durchstreifte sie mit ihrem Blick den Raum, wobei sie sich ein wenig aufrichtete. Sie selbst saß in einer Kajüte. Anscheinend hatten die Piraten keine direkte Käfige. Dieser Raum hatte weder Fenster, noch eine wirklich gute Einrichtung. Gerade mal das Bett, in dem sie lag und ein Stuhl, auf dem ein menschlicher Mann saß, verzierten den Raum. Hadria rieb sich die Augen und schaute ungläubig auf das Geschöpf, was nicht weit von ihr weg stand. Der Pirat hob den Kopf und grinste sie auf seine süffisante Art an. „gut geschlafen, Dornröschen?“ fragte er sie. Erstaunt, unerwartet und erschrocken, konnte Hadria nur mit einem „DU!“ antworten. Mit einer kleinen Begrüßung von „Hi“ hob der Captain die Hand. „Jack Sparrow!“ zischte sie angewidert. „Verfolgst du mich, oder warum bist du immer da, wo ich bin!“ Jack mußte lachen und hob zur Demonstration einen Finger. „Erstens...Captain, bitte, Captain Jack Sparrow, aber das müßtest du langsam wissen und zweitens!“ Jetzt hob er die andere Hand und zeigte eine feste Eisenkette. „Häng ich so an dir!“ Es stimmte. Die Kette, die Jack am Handgelenk hatte, verlief direkt zu ihrem Handgelenk und band ihn so für eine Weile an sie. Das paßte ihr noch weniger, als dass sie mit diesem Menschen in einem Raum gefangen worden ist. „Was machst du hier!“ fragte sie dann noch aufgebrachter. Endlich erhob sich der Pirat und setzte ging ein wenig auf und ab. „Nun...Ich hab bei dem Captain dieses Schiffes noch Schulden und so lange ich die nicht abbezahlt habe, werde ich nicht freigelassen. UND meine schöne Pearl liegt immer noch in Tortuga vor Anker!“

Hadria schüttelte den Kopf. Warum mußte ausgerechnet ihr das passieren? „Aber wo wir beide schon mal hier sind, wird es nicht mehr all zu langweilig!“ Dabei setzte er sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter. „Warum ist das Schicksal nur so grausam zu mir!“ Viel lauter, als sie eigentlich wollte, kam das aus ihrem Mund. Das Grinsen von Jack Sparrow wurde breiter, als er in ihr Ohr die folgende Antwort hauchte. „Das war nicht das Schicksal, sondern die Vorhersehung!“ Sofort stand die Sirene auf und wollte in die andere Ecke des Raumes flüchten, doch sie hatte diese blöde Kette vergessen. Dann drehte sie sich um. „Irgend ein Plan, wie wir hier wieder rauskommen?“ Jack schmunzelte, als hätte er auf diese Frage gewartet. „OH ja!“ meinte er süffisant. „Aber er wird dir nicht gefallen. Bis dahin könnten wir aber ein wenig spaß haben!“
 

Das riesige Schiff der Piraten, die unsere Freunde gefangengenommen hatten, trieb seelenruhig über das azurblaue Wasser, dessen Wellen förmlich an dem Bug leckte. Der Captain selber hatte sich nach dem Fang der Sirene in seine Kajüte zurück gezogen und sich über den Profit gefreut, den er wohl mit ihr machen könnte. Immerhin hatte die EITC ein hohes Kopfgeld auf die beiden ausgesetzt und vielleicht konnte er sich auch einen Kaperbrief aushandeln. Er war nicht einer dieser ehrenhaften Piraten, sondern ein Feigling und Schleimer. Besonders schlau war er auch nicht, den er hatte gerade mal zwei Wachen vor die Tür der beiden gestellt und verboten, die Tür auch nur zu öffnen.

So standen in dem kleinen dunkeln Gang die beiden Männer, natürlich mit den Rumflaschen in der Hand und bewachten den im Moment ruhigen Raum.

Sie hatten sich schon mit der Langeweile abgefunden, als sie Jack und Hadria lautstark streiten gehört hatten und sich somit das wiedersehen zweier Liebenden abstreiten konnte. Der eine gähnte herzhaft, während der andere schon beinahe eingeschlafen war. Doch plötzlich, für beide zur Verwunderung, hörten sie aus dem Raum, den sie schon so lange bewachten ein lautes Gestöhne, gefolgt von einem „Oh Jaaack!“ Der von der Tür linksstehende warf dem anderen ein vielsagendes Grinsen zu, während der andere schon die Hand auf den Türknopf gelegt hatte. Sie wußten, dass sie die Tür auf keinen Fall hätten öffnen dürfen, aber die Neugierde der Männer auf den Akt in diesem Raum war stärker, als der Befehl eines alten, senilen, ängstlichen Mannes. So ging die Tür langsam auf und die beiden steckten den Kopf in den Raum. Sofort verstummte das Geräusch und das letzte, was sie sahen, war, dass der Stuhl zwei Beine verloren hatte und diese auf ihre Köpfe hinunter donnerten. Die beiden Rumflaschen kullerten über den Boden und eine von ihnen wurde von Jack aufgehoben und an den Mund gesetzt. „Weißt du...!“ begann er dann. „Dafür, dass du noch gar keine Erfahrung hast, machst du das sichtlich gut!“ Hadria verleierte die Augen und stieg über die Körper. „Ich spiele nun mal gern, dass müßtest DU doch eigentlich wissen!“ Hinter Hadria bewegte sich einer der Männer, steckte den Kopf hoch und pfiff dann kräftig in eine Pfeife. Jack reagierte sofort und überzog dessen Schädel mit einer der Rumflaschen. „Die ist leer, zurück an den Absender!“ Dann hörten sie Schritte über dem Deck und beide schauten sich vielsagend an. Ihre kurzen Streitereien waren vergessen. Sofort rannten sie los, um aus dem engen Gang, in dem sie nicht hätten Kämpfen können, auf das obere Deck zu gelangen. Sie wurden noch nicht aufgehalten, was sie so ziemlich stutzig machte. Hadria spurte auf die Reling zu und wollte gleich ins Meer springen, wurde aber von Jack, der immer noch mit einer Kette an sie gefesselt war, aufgehalten. „Nun komm schon!“ rief sie ihm zu, doch er lachte nur. „Ich bin ein Mensch, nicht vergessen, ich würde sterben!“ Wieder verleierte Hadria die Augen und zog dabei stärker an den Ketten. „Sag ich doch, komm schon!“ Jack seufzte. Nach allem, was sie durchgemacht hatten, wollte sie ihn immer noch töten. Jetzt kamen die Crewmitglieder zu ihnen und stellten sich mit den Schwertern um sie herum auf. „Ah, und ich dachte schon, meine Goldesel verschwinden einfach!“ kam die rauhe Stimme des Captains und die Männer gingen einen Schritt zurück, um den Weg freizugeben.

Jack seufzte und ging ebenfalls in seiner gewohnten Art auf den Mann zu. „Nun komm schon, ich zahle dir doch alles zurück!“ Captain Pilos aber schüttelte den Kopf und während Jack versuchte zu Handeln, schaute sich Hadria nach einem Fluchweg um. Dann ging Jack wieder zu ihr zurück und man hörte wiederum die Stimme des Captains. „tötet sie beide, das Geld ist auf ihren KOPF ausgesetzt!“ Jack erschrak ein wenig, doch er würde wie immer einen Weg finden, sie beiden zu retten. Trotzdem drehte er sich noch einmal zu Hadria um. „Tut mir leid, ich hätte unser kleines Schauspiel zu gerne auch mal in Wirklichkeit gehört!“ er grinste süffisant und verbeugte sich vor ihr. Wieder verleierte Hadria die Augen. Das tat sie oft, wenn sie in seiner Gegenwart war. „Vielleicht werdet ihr es mal hören!“ sagte sie in ihrer spielenden Art und deutete ihm an, sich die Ohren zuzuhalten, was Jack auch gleich befolgte. Hadria öffnete den Mund und ein quälender, lauter, Schieferntapfelheftiger Laut drang aus ihrer Kehle. Die Männer hielte sich die Ohren zu und während sie das taten, traf Hadria einen von ihm zwischen die Beine, worauf Jack schon aus Mitleid das Gesicht über so viel Grausamkeit verzog und eignete sich dessen Schwert an, um dann Jack mitzuziehen, während sie sich dann in eins der Beiboote flüchteten. Mit dem Schwert durchschlug sie dann die Seile, die dieses Festhielten. Mit einen lauten klatschen landete sie im Wasser. Die restlichen Männer stürmten an die Reling und schossen auf sie, doch trafen sie nicht ein einziges mal.

Langsam trudelte das kleine Boot mit den beiden Richtung Tortuga. Jack mußte breit grinsen.

„Wie ernst war den deine Aussage eben?“ fragte er auf seine anzügliche Art und Weise. Hadria seufzte. „so ernst, wie die Behauptung, dass Schweine fliegen können!“ Der Mann ihr gegenüber lachte. „Komm, gib doch zu, du hängst an mir!“ Sie hob den Arm, an dem die Ketten gebunden waren. „Stimmt, ich häng leider an dir!“ Kurz schwieg Jack, doch sein Gesichtsausdruck war mehr als siegessicher. „Das meinte ich eigentlich nicht. Immerhin hättest du mich einfach ins Wasser ziehen können und nicht so eine komplizierte Rettungsaktion veranstalten müssen!“ Dafür bekam er eine Kopfnuß und die Sirene drehte sich von ihm weg, um die Beine im Wasser baumeln zu lassen. „Wir sollten so schnell wie möglich die Ketten loswerden, bevor ich das doch noch tue!“ Damit hatte Jack seine Antwort und sichtlich freute er sich mehr darüber, als wenn einer der Huren zustimmte. Kurz vor Tortuga, fragte er sie dann doch!. „Kann du dieses kleine Schauspiel von vorhin nicht noch einmal für den alten Jack wiederholen – nur...“ er grinste wieder breit. „Dieser wirklich unter mir!“ Von Tortuga konnte man nur ein lautes platschen hören und dann ein kleines Boot kopfüber an den Strandtreiben sehen. Ein völlig durchnäßter Captain Jack Sparrow schleppte sich keuchend ans Ufer, während die junge Frau, die eigentlich noch an seinen Handgelenken gefesselt sein sollte verschwunden war. Jack drehte sich noch einmal zu Meer und einwenig mißmutig schrie er es an. „DAS WAR DOCH NUR EINE FRAGE!“
 

Es dauerte nicht mehr lange, dann hatte Jack seine stark besoffene Crew wiedergefunden und begab sich auf sein Schiff, um einen Schatz zu finden. Während er an seinem Steuer stand, schaute er geistesabwesend auf seinen Kompaß, der immer wieder den Kurs änderte. Dann hielt die Nadel an und diese zeigte dann in Richtung seine Kajüte, in die er sofort ging. Dort hingen die Ketten, die er abbekommen hatte und darüber der Hut der Sirene. Nicht jeder Schatz ist aus Gold und glänzt, sagte er sich und grinste süffisant, als sich die Kompaßnadel wieder zur Tür drehte und er sich nicht einmal umdrehten mußte, um zu sagen. „Ich wußte, dass du wieder kommst!“

Hadrias Ende

Kurze Einleitung: Es ist ein trauriges Stück, ein Stück, was mir zu dem Lied losing game eingefallen ist, ich aber schon sehr lange in meinem Herzen trage. Dieses Ende hatte ich schon von Anfang an geplant und wenn ich ehrlich sein soll, dann wurde Fluch der Karibik nur wegen Hadrias Ende überhaupt eingebaut. Ich habe einen drang zu Dramatik und eigentlich sind meine Figuren immer dem Tode geweiht. Doch Hadria war mir ans Herz gewachsen, ich habe es lange hinausgezögert, ihren Tot zu beschreiben.
 

Zusammenfassung: Ich wollte nicht alles von Teil drei Wiederholen, aufschreiben und dann als ff reinstellen. Die meisten werden ihn gesehen haben und ... (Kein Kommentar) Ich werde kurz zusammenfassen, was geschehen ist. Nachdem Sie Jack aus dem Totenreich gerettet hatten, sind sie auf dem Weg zu den Fürsten von Beckett überrascht worden. Jack hatte mit Beckett einen Packt abgeschlossen. Er konnte ja nicht ahnen, dass dieser Packt mit beinhaltete, dass auch die Sirene abgegeben werden mußte. So fuhren sie wie gewohnt zu den Fürsten, auf dem Weg mußte sich aber Jack, der unendlich in Hadria verliebt ist, mit anhören, wie sie mit Tia Dalma über ihre bevorstehende Verwandlung zur Vollständigen, aber herzlosen Sirene diskutierte. Darunter kamen dann auch Sätze, wie. „Er ist mir egal“ „Er ist nur mittel zum Zweck“ und „Ich kann nicht lieben“ Jack wußte nicht, dass sie damit eigentlich jemanden ganz anderen meinte, und so zerbrach sein Herz in tausend Scherben. Noch bevor sie ankamen, verbrachte er trotzdem, oder genau deswegen eine Nacht mit ihr.

Am nächsten Tag wird wie gewohnt entschlossen, dass der Kampf gewagt wird. Es gibt den üblichen Parlé, wo auch Hadria mit dran teil nimmt. Dort erfährt sie, dass Jack sie verraten hatte. Das macht sie sauer, sehr sauer und es gibt zwischen ihnen einen Streit, welchen ich mal kurz anschneiden will. Nicht wundern, es ist ein Lied.
 

Hadria: Zeig mir dein wahres Gesicht, meine Liebe kriegst du nicht. Du versuchst mich zu täuschen, meine Seele will dich nicht, meine Seele will dich nicht Meine Seele will dich nicht!
 

Jack: Dein Blick verrät zuviel, mich zu besiegen ist dein Ziel. Du greifst nach meinen Herzen, aber Liebe ist kein Spiel, aber Liebe ist kein Spiel, aber liebe ist kein Spiel!
 

Danach kommt Jack auf die Flying Dutchman und auch Hadria kommt mit an Bord, doch ihren Streit können sie nicht beiseite legen. Sie hält weiter zu ihrem Ziehvater Davy Jones.

Tia Dalma wird Währendessen von Barbossa befreit. Dadurch verschwindet Hadria von dem Schiff, genau vor Jacks Augen. Sie kam zu den Göttern, bat dort um Anhörung und wurde dann auch dafür belohnt. Sie wurde eine ganze...eine ganze...menschliche Frau. Sie liebte Jack einfach zu sehr. Doch Jack, im Gefängnis, glaubt, sie sei nun eine ganze Sirene. Er macht sich auf, Davy Jones zu besiegen. Ich mach da weiter, wo Davy Jones Will Turner erstach.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

I know she's riding for a fall

She's a deathtrap when used in war

How can you tell the beginning from the end?

She can't pretend
 

Der gnadenlose Sturm, ausgelöst von der wütenden Meeresgöttin Calypso, schlug mit aller ihm vorhandener Macht gegen das alte Holz der Flying Dutchman. Jack konnte es nicht fassen. Alles schien sich für ihn in einem endlosen, qualvollen Traum zu verwandeln. Er hörte den lauten Schrei, den grausamen Schrei, von der armen Elizabeth, die mit ansehen mußte, wie das blanke Schwert von Davy Jones in die Brust ihres Ehemannes sank. Bitterlich mußte er feststellen, dass er mit einer kleinen Handbewegung diesem Ungeheuer das Leben auslöschen konnte und sich selber das ewige Leben ermöglichen würde.
 

I promised myself that I

Would try to make you stay

But we play a losing game

I know when the time has come

'Cause the numbers going bad

And I don't beliee that you care
 

Er mußte sich entscheiden. Warum sollte er auch diesen Milchbubi, diesem Will Turner das Leben retten? Warum sollte er nicht an sich denken? Warum sollte er dem Tot noch einmal eine Chance geben, in dem er die Unsterblichkeit ausschlug? Er sah in das weinende Gesicht der Frau, die er so lieb gewonnen hatte und erinnerte sich in diesem Moment an eine andere Frau, die ihm das Herz so schmerzhaft gebrochen hatte. Er würde diesen Schmerz für immer tragen, für immer mit sich führen und doch zum Schluß so enden, wie Davy Jones selbst. Nein, dass wollte er nicht, er wollte NIEMALS so werden. Dafür war die Liebe zu schön, dafür war die Nacht, die er mit ihr verbringen hatte können, einfach zu unvergeßlich gewesen.
 

You hold a pistol to my head

'Cause if I can't live

You wan't me dead

So many people

Floating with a dream

But tell me do they know

What it means to believe
 

Die Tränen der Gouverneurstocher vermischten sich mit dem Regen und Salzwasser, welche über ihr Gesicht liefen. Jetzt mußte er sich langsam entscheiden. Jetzt mußte er endlich mal an die anderen denken, dem Moment um was richtiges zu tun, nicht nur Hinterherwinken, sondern festzuhalten. Davy Jones hatte nicht damit gerechnet, als er kurz von den Füßen gehauen wurde. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Jack diesem Mann das Leben retten würde, indem er seins Aufgab. So schaute er nach wenigen Sekunden des Schockes auf die drei, Will am Bodenliegend, Liz ihn im Arm haltend und Jack, der Wills Hand hielt, die einen Dolch in sein Herz gesteckt hatte.
 

I promised myself that I

Would try to make you stay

But we play a losing game

I know when the time has come

'Cause the numbers going bad

And I don't beliee that you care
 

Für einige Sekunden war ruhe, es schien die Zeit stecken geblieben zu sein. Dann wankte Davy Jones, die große See auf die Reling seines Schiffes. Er konnte sich nur noch einmal daran erinnern, wie schön es doch mit Calypso gewesen war. Jetzt war das Schiff in den Händen eines anderen.

Noch während er langsam von Bord glitt, erschien Hadria wieder an Deck des Schiffes, als Mensch. Ihre Augen wurden breiter, als sie die Szene sah. Sie schrie auf, einen lauten, durch Mark und Bein gehenden Schrei, als sie sah, wie ihr Vater tot vom Schiff viel und als sie sah, wer daran schuld war, rangen ihr die Tränen über das Gesicht.
 

You hold a pistol to my head

'Cause if I can't live

You wan't me dead

So many people

Floating with a dream

But tell me do they know

What it means to believe
 

Sie konnte nicht mehr, sie sank auf die Knie, schaute zu den anderen, die sie noch nicht bemerkt zu haben schienen. Sie kramte an ihrem Gürtel und zuckte einen Dolch, einen Dolch, den sie mal von Jack bekommen hatte. Sie schaute auf. Jetzt würde sie dem ein Ende setzten. Sie würde sich rächen, für alles, was er ihr angetan hatte. Sie haßte ihn mehr, als alles...Nein, sie wußte, dass sie ihn nicht hassen konnte. Sie wußte, dass ihr nun vorhandenes Herz nur für ihn schlagen würde. Sie ging langsam auf ihn zu, wollte ihn in die Arme schließen wollte ihn nie wieder loslassen, ihm verzeihen.
 

I promised myself that I

Would try to make you stay

But we play a losing game

I know when the time has come

'Cause the numbers going bad

And I don't beliee that you care
 

Jack hatte zugesehen, wie Davy Jones in die tiefe fiel und er hatte den Schrei gehört, der ihm fast die Tränen in die Augen getrieben hätte. Hadria hatte es gesehen. Sie hatte gesehen, dass eigentlich ER ihren Vater getötet hatte und sie würde sich rächen. Nun war seine große Liebe eine ganze Sirene, ohne Herz, ohne Liebe und unsterblich. Als er aufschaute, um noch einmal in ihr Gesicht zu sehen, sah er nur ihre Wut, ihren Hass und den Dolch. Hätte er nur wenige Sekunden länger geschaut, dann hätte er gesehen, dass sich ihr Gesichtsausdruck wieder änderte, dass nun der Mensch mit Liebe auf ihn zuwankte. Er konnte es nicht wissen. Leicht riss der Pirat das Schwert aus dem Herzen und aus Wills Händen und bereitete sich vor, seiner Geliebten entgegen zu treten. ER würde sie verletzten, aber egal, wo er hinstach, sie würde nicht sterben, sie war unsterblich.
 

I've got nothing more to say

Where's that ace to play?

Our music is better

But it can't last forever

But if we play something else

Something without grace

I don't like to explan

It will take away the pain
 

Weiter sah Jack Sparrow, wie Hadria auf ihn zuwankte. Er war zu allem bereit und unwissend, wie die Menschen waren, verschloß er die Augen vor der Wahrheit. Sie war nicht mehr weit, nur noch 3 Schritte. Warum sagte sie nichts? Nur noch 2 Schritte. Warum griff sie nicht gleich an? Nur noch 1 Schritt. Warum hatte sie die Arme geöffnet, als würde sie ihn empfangen? Noch immer hatte sie den Dolch in der Hand, der erhoben war und zum stechen bereit schien, doch er war schneller.

Leicht, viel zu leicht, sank das Schwert in das weiche, weiße Fleisch von Hadria. Viel zu überrascht schauten sich die beiden an, während sie in seinen Armen sank, in ihr Herz getroffen.

Jacks Augen waren weit aufgerissen. „Was habe ich getan?“
 

I promised myself that I

Would try to make you stay

But we play a losing game

I know when the time has come

'Cause the numbers going bad

And I don't beliee that you care
 

Hadrias Lippen waren mit einem seeligen Lächeln überzogen. Sie lag in seinen Armen, in den Armen des Menschen, für den sie alles gegeben hatte.

Jack schien so überrascht. Jack schien so voller Angst um sie. „Warum...warum...!“ versuchte er zu sprechen. „Warum stirbst du?“ Er faßte es nicht, wollte es nicht glauben.

Sie lächelte immer noch, als hätte sie gewonnen.

„Ich bin ein Mensch, für dich!“ presste sie heraus. Der Pirat war noch geschockter. Ein lautes, schallendes gequältes und ungläubiges „Nein“ folgte. „Das kannst du doch nicht, nicht sterben, nicht wegen mir!“ Er drückte ihr noch einen Kuss auf, auf den Mund, wo schon langsam das Blut durchsickerte.
 

(wieder ein Lied, beide^^)
 

„Willst du bei mir sein, Nacht und Schatten verzeihn. Ich will zu dir steh’n, um ins Dunkle zu gehen, um ins Dunkle zu gehen, um ins Dunkle zu gehen.
 

Ich seh dein wahres Gesicht und mein Blick verläßt dich nicht, auf den Weg in das Dunkle, seh ich immer nur dich, seh ich immer nur dich, seh ich immer nur dich
 

es gibt kein Weg zurück...Es gibt kein Weg zurück...es gibt kein Weg zurück“
 

Hadria hatte eine Hand auf Jacks Wange gelegt, auf der nun doch die Tränen rangen. „Ich liebe dich!“ flüsterte sie leise, während Jacks Mund noch mal auf ihren niederging und ihr einen letzten Kuss gab, bevor sie in das endlose dunkle des Todes einsank. Sie konnte von weiten, nur wieder das laute „Nein“ hören, was an ihre Ohren drang. Das „Ich liebe dich, bleib hier, ich laß dich nicht gehen, ich hab dich immer geliebt!“ konnte sie leider nicht mehr hören. Sie konnte auch nicht sehen, wie Elizabeth eine beruhigende Hand auf Jacks Schultern legte und er Hadrias Körper an Deck zurücklassen mußte, bis sie Beckett besiegt hatten und Will ihm diesem dann auf die Black Pearl übergab.

Es schien eine bedrückende, alles verschlingede Stille über dem Meer zu liegen, als sie Hadria in einem kleinen Beiboot zu Wasser ließen. Alles schwieg, selbst die Möwen. Jack konnte die Tränen kaum unterdrücken und noch einmal erlebte er alle schönen Zeiten mit ihr.

Besonders der Moment, als sie auf der kleinen Insel saßen und sie ihm erzählt hatte, wie sie sterben wollte. „Ich will ein Matrosentot!“ hatte sie gesagt und diesen Wunsch erfüllte er ihr nun, indem er sich hinterließ und das kleine Boot mit ihrem wunderschönen Körper anzündete und dieses dann vom Meer davon getragen wurde.

Er schaute ihr lange hinterher, selbst, als er sie nicht mehr sehen konnte. Nur noch der Rauch breitete sich über das Schiff auf. Nun weinte er. Auch die anderen, selbst Elizabeth ja sogar Barbossa schienen zu weinen. Er hatte seinen Hut abgenommen, legte ihn an die Brust und sagte leise. „Ich liebe dich!“
 

(wieder ein Lied)
 

Jack:

Jeder Tag ist wie ein Jahr

seid sie von mir gegangen ist

Und das Jahr hat keinen Sommer

Der das Eis im Herzen schmilzt

Ein schwarzer Himmel ohne Sterne

wölbt sich über meine Nacht

und am Baume meines Lebens

vertrocknet langsam jeder Ast
 

Ich sehe ohne blick nach vorn

weil da nichts zu finden ist

Keine Zukunft, keine Hoffnung

seitdem sie von mir gegangen ist
 

Es wird nie wieder wie es war

seitdem sie von mir gegangen ist

Und es bleibt nur die Erinnerung

die Sekunden unsern Glücks

in jenen kurzen, heißen Sommer

der uns zu Königin gemacht

indem mit jeder ihrer Worte

die Welt ganz neu für mich begann
 

Doch dieses Glück kommt nie zurück

Die Erinnerung verblaßt

rinnt wie der Sand durch meine Hände

seitdem du mich verlassen hast
 

Der Rauch schien sich jeden Moment zu verdichten, zu einem Körper zu verformen und dann stand sie vor ihm. Hadria, von den Göttern noch einmal erlaubt, ihre Liebe zu gestehen.
 

Hadria:

ich bin nicht fort, bin nie gegangen

Weil unser Traum doch niemals stirbt

Meine Sehnsucht, mein Verlangen

Meine Liebe lebt in dir

Und bist du einsam ohne mir

Bist du trotzdem nicht allein

Denn unter Tausenden von Sternen

Werde ich dein Leuchtstern sein
 

Unsere Liebe, wird nicht enden

überwinde Traum und Zeit

Du musst leben für uns beide

Wir sind zu zweit in dir vereint
 

Jack:

Ich hab die Kraft nicht

es ist in mir nur leer und kalt

sag wo soll ich dich suchen
 

Hadria:

ich bin bei dir alle Zeit

Jack:

Ohne dich fehlt mir das Feuer
 

Hadria:

Doch in der Asche ist noch Glut
 

Jack:

und es ist auch nichts vergessen
 

Hadria:

Es gilt noch immer unser Schwur
 

Jack & Hadria:

Weil wir eins sind, jetzt und immer

Bis ein neuer Tag erwacht
 

Jack:

Hab ich mut jetzt, für uns beide
 

Jack & Hadria:

und keine Angst mehr vor der Nacht
 

Hadria:

und bist du einsam ohne mir
 

Jack:

so bist du trotzdem nicht allein
 

Hadria:

den unter Tausenden von Sternen
 

Jack & Hadria:

werde ich dein Leuchtstern sein
 

Weil wir eins sind, jetzt und immer

bis ein neuer Tag erwacht
 

Jack:

Hab ich mut jetzt, für uns beide
 

Jack & Hadria:

und keine Angst mehr vor der Nacht
 

Der Kuss war der schönste, den Jack je erlebt hatte. Doch noch während sie ihn umschlang, löste sich der Rauch wieder auf und er wußte, er würde sie nie wieder sehen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  kitty_san
2015-04-12T15:57:11+00:00 12.04.2015 17:57
Wirkt eine schöne Geschichte ^^
Ist dir wirklich gut gelungen 👍

Von:  AnniinaAgricola
2014-10-27T09:40:07+00:00 27.10.2014 10:40
Richtig geiler schreibstil! Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel! ^-^

Grüßle Camiel
Antwort von:  Ratte
24.11.2014 19:56
Hallo Camiel,

vielen Dank für deinen Kommentar, zumal die Geschichte seine Haltbarkeit eigentlich längst überschritten hat. Freuen tue ich mich aber wirklich^^

lg
Ratte
Von:  deFANEL_cosplay
2007-09-20T18:48:36+00:00 20.09.2007 20:48
okay, ich liebe und hasse es zugleich.
Wie du bereits weißt finde ich deine Schreibweise einfach gigantisch. Ich liebe sie gerade zu.
Dieses Kapitel war einfach - WOW...
mir fehlen die richtigen Worte... dabei schwafle ich ab und zu ganz schön viel *lol*
Ich will mich einfach nur bedanken, dass du so etwas schönes und zugleich herzzerreißendes geschrieben hast.

keep on writing,
yours Jack^^
Von:  SweeneyLestrange
2007-09-16T17:23:45+00:00 16.09.2007 19:23
Das war ein wirklich tolles Gedicht.
Nur bin ich ehrlich gesagt noch etwas unsicher, was ich vom Pairing JackxHadria halten soll^^"
Aber ich glaube schon, dass es mir gefallen wird.
Bin auf jeden Fall auf die nächsten Kapitel gespannt.

lg -Hakura
Von:  SweeneyLestrange
2007-09-16T17:07:47+00:00 16.09.2007 19:07
Die drei Teile waren wirklich gut!
Obwohl du beim ersten viele Tipp und auch Rechtschreibfehler hattest.
Der zweite hatte da wieder kaum welche und die Idee mit den Brüdern fand ich wirklich gut.
Tja und das Ende vom dritten musste ja kommen.
Arme Hadria.

lg -Hakura
Von:  SweeneyLestrange
2007-09-13T17:49:10+00:00 13.09.2007 19:49
Uhi das waren aber viele erste Male^^"
Ich finde auch, dass du Tortuga sehr gut beschrieben hast.
Und was Hadria mit ihren 6 Jahren schon alles macht...
Ich les auf jeden Fall bald weiter.

lg -Hakura
Von:  SweeneyLestrange
2007-09-11T18:00:23+00:00 11.09.2007 20:00
Ich fand das Kapitel war eine nette Version vom eigentlichen Geschehen.
Schade nur, dass du nicht eines meiner Lieblingssatzanfänge aus dieser Szene benutzt hast (In der Theorie...)
Ansonsten war alles super!
Mach weiter so!

lg -Hakura
Von:  Ratte
2007-09-04T18:25:58+00:00 04.09.2007 20:25
Stimmt^^ danke für die tipps *grins*
ich hab mit dem Tippen keine Probleme, bin aber zu schnell und kann daher viele viele Fehler einbauen.
Was aus den dreihundert Mann geschehen ist...also
sagen wir 30 sind in Davy Jones Crew
10 sind abgesoffen
40 wurden von den anderen niedergemetzelt und der rest lebt sogar noch^^ wobei isch mindest 10 aus verzweiflung töteten
Von:  SweeneyLestrange
2007-09-04T18:22:05+00:00 04.09.2007 20:22
Doch das Kapitel gefiel mir sehr gut^^
Außerdem finde ich es ziemlich interessant aus welcher Perspektive du dieses Kapitel geschrieben hast.
So etwas habe ich selten gelesen, aber meiner Meinung nach hast du das wirklich sehr gut hinbekommen!
Nur habe ich jetzt nich ganz verstanden, was mit den 300 Männern passiert ist, die in Hadrias Bann standen.
Sind die jetzt alle abgesoffen oder sind nun auch ein paar in Davys Crew?
Dann habe ich einmal einen sehr komischen Satz gefunden:
>>>Wir können nur noch hinterher sehen, wie die arme sich wild wehrt während in einen Käfig gesteckt wird.
~Ich glaube das sollte so heißen: Wir können nur noch hinterher sehen, wie die arme sich wild wehrt, während SIE in einen Käfig gesteckt wird.
Außerdem hast du ich glaube zwei oder dreimal statt seht sehr geschrieben (Tippfehler).
Aber trotzdem gefiel mir dieses Kapitel sehr gut!
Werde auf jeden Fall die nächsten lesen!

lg -Hakura
Von:  SweeneyLestrange
2007-08-28T17:09:09+00:00 28.08.2007 19:09
Wow ich finde der Prolog hört sich schon mal toll an^^
Das Ungewetter hast du wirklich super dargstellt und auch Davy Jones hast du meiner Meinung nach sehr gut getroffen.
Mal sehen was aus der armen Hadria bei ihm wird.
Das Gedicht war aber auch wirklich klasse!
Werde auf jeden Fall weiterlesen!
lg -Hakura



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