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Verwirrt

von

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Fällt dir was auf?

Angefangen: 26.02.2007

Beendet (Teil 1): 26.02.2007

Beendet (Teil 2): 27.02.2007
 

Disclaimer: Ich habe nicht vor hiermit Geld zu verdienen. Falls ich irgendwelche Urheberechte verletzt habe tut es mir leid, das lag nicht in meiner Absicht, bitte klärt mich dann darüber auf, ich werde solche Teile ändern oder entfernen.
 

Kommentar des Autors: … Diese Gespräche fanden wirklich statt und auch dieses Bild existiert. … Naja Ich hab mir darüber Gedanken gemacht, worüber sich manche Menschen Gedanken machen…
 

Verwirrt? 1
 

Fällt dir was auf?
 

~+~
 

„Woran denkst du?“
 

„… Eis.“
 

„Eis? … Weshalb gerade an ‚Eis’?“
 

„Ich habe vorher an eine Schleife gedacht!“
 

„Aha, was für eine?“
 

„Eine schwarz-weiß karierte… und dann musste ich an Eis denken.“
 

~+~
 

"Es ist oft nicht einfach einen Verwirrten zu verstehen.

Wir haben uns ungefähr zwei Stunden unterhalten, der Patient und ich. Ich sollte herausfinden ob er gefährlich ist oder nicht… und nun muss ich die ganze Zeit an Eis denken… Verwirrend.
 

Ach ja, ich bin der Psychiater und arbeite mit dieser Klinik für geistig Verwirrte, schwer Erziehbare und anderes Gesocks, höflich ausgedrückt.

Weniger höflich würde ich sagen ich arbeite in einem Drecksloch in dem arme Irre abgeschoben werden, aber das tut nichts zur Sache.
 

Ich möchte hier eigentlich nur versuchen dir klar zu machen mit was für Menschen du hier arbeiten wirst. Und was die Menschen für die du arbeiten wirst von dir verlangen werden.
 

Kannst du dir unter dem vorangegangenen Gespräch etwas vorstellen? – Nein? – Gut, ich auch nicht… und ich war dabei.
 

Dann erzähle ich dir den nächsten Teil…
 

Ich gab dem Patienten, Geschlecht, Alter, Umstände und Aussehen sind erst einmal egal … Ich gab also dem Patienten einige Holzklötze. Die, mit denen auch Kinder spielen, okay? Dazu stellte ich eine Aufgabe. Und zwar: ‚Baue ein Haus.’“
 

~+~
 

„Fertig.“
 

„Das Haus hat kein Dach… Weshalb?“
 

„Damit man den Himmel sehen kann.“
 

„Regnet es dann nicht rein?“
 

„Doch.“
 

„Wo ist die Tür?“
 

„Wozu soll eine Tür da rein?“
 

„Na… damit man ein und ausgehen kann…“
 

„In dem Haus wohnt niemand.“
 

„Hmmm… Was ist das?“
 

„Ein Schuppen.“
 

„Er ist größer als das Haus“
 

„Ja“
 

„Warum?“
 

„Es werden viele Sachen darin aufgehoben.“
 

„Aber man kommt nicht ran.“
 

„Ja“
 

„Warum?“
 

„Es braucht niemand ran.“
 

„Warum?“
 

„Dort wohnt niemand.“
 

~+~
 

„… Lass dir Zeit. Lass dir dieses Gespräch durch den Kopf gehen. Ganz in Ruhe.
 

Genug durch den Kopf gehen gelassen? – Ja?

Verstanden? – Nein?
 

Auch in Ordnung. Ich sagte ja schon: Es ist schwer einen verwirrten zu verstehen. Aber nun… sage mir ist dieser Mensch gefährlich?

Muss er weggeschlossen werden?

Braucht er besondere Medikamente?

Oder eine besondere Behandlungsmethode?
 

Sieh dir das an!... Die Bilder hier an der Wand! Sieh sie genau an!

Fällt dir was auf? – Nein?
 

Hm, ich werde es dir erklären.
 

Dieses Bild hier zum Beispiel. Es zeigt für den oberflächlichen Betrachter einfach nur eine Frau in einem Figurbetontem Sommerkleid und einen großen Hund.

Für den tiefgründigen Betrachter zeigt es eine durchscheinende Frau in ein helles Laken gewickelt. Siehst du… schau genau hin… man sieht die Bäume durch die Frau hindurch… Es ist auf dem Bild Sommer doch die Bäume die man durch sie durchscheinen sieht sind kahl…
 

Interessant, nicht wahr?
 

Und der Hund, was für eine Rasse ist das?... Korrekt! Ein Spitz. Aber da passt das Größenverhältnis nicht wirklich oder? Ich meine, schau! Er geht der Frau bis fast an den Ellbogen.
 

Nun schau dir mal das Verhältnis zwischen Leine und Halsband an. Ein so starkes Würgehalsband und dieser Bindfaden von Leine?... Irgendwas sieht merkwürdig aus.

Außerdem… wirkt der Hund lieb? Oder böse?... Ich muss gestehen ich weiß es nicht. Wenn ich mir das Bild von links ansehe wirkt er lieb, von der rechten Seite dagegen…
 

Dieses Bild ist übrigens zweieinhalb Wochen alt.“
 

~+~
 

„Ich hab ein Bild gemalt. Die Pfleger sagten Sie wollen es sehen. – Hier.“
 

„Ein Bild?... Ich wusste gar nicht, dass du malst… Danke“
 

„…“
 

„Was wolltest du mit dem Bild zeigen?“
 

„Das was drauf ist.“
 

„Eine Frau, ein Kleid, einen Hund?“
 

„Ja. Und das Wetter.“
 

„Hmm… Auf dem Bild scheint Sommer und Winter zu sein. Wieso ist die Frau durchsichtig?“
 

„Sie ist mein Leben.“
 

„Dein Leben…“
 

„Ja“
 

„Was ist mit dem Hund… Es sieht nicht so aus als könnte diese Leine den Hund halten.“
 

„Der Hund bin ich.“
 

„Und der Sommer und Winter?“
 

„… Ich gehe wieder. Das Essen kommt gleich.“
 

~+~
 

„Nun, sag mir ist dieser Mensch gefährlich?... Ist er Verrückt? Ist er Krank? Verwirrt? Ein Psycho?
 

Ich werde dir was sagen. Ich halte ihn für hochintelligent!

Warum?

Ich weiß nicht. Wahrscheinlich weil niemand sonst, außer unserer so genannten Verwirrten, auf solche Gedanken kommt.
 

In der Unterhaltung mit dem Eis… Ich weiß immer noch nicht an was für Eis er gedacht hat… Es könnte Speiseeis sein, ganz profan. Oder ein Eisberg. Das Eis eines zugefrorenen Sees.
 

Vielleicht war die Schleife eine Haarschleife von jemand bekanntem, vielleicht auch eine Schleife in seinem Schuhband… oder eine Schleife an einem Geschenk… Wer weiß.
 

Wer weiß schon was sich hinter solch einfachen Äußerungen verbirgt? Ich bin Psychiater aber kein Gott… Auch ich weiß so etwas nicht.
 

Die Unterhaltung über das Haus aus Bauklötzen. Hat er ein Haus gebaut wie er es in der Kindheit tat? Sollte es vielleicht eine Ruine darstellen? Oder irgendetwas anderes?
 

Und wie war das in dem Bild… Das kann man ja nun auslegen… Er ist der Hund und sein Leben die Frau… außerdem scheint immer Sommer und Winter gleichzeitig zu sein…
 

Tja und nun…
 

Diese ganzen Möchtegernfachkräfte, die vor dieser Tür sitzen erwarten von uns beiden nun ein Urteil über den seelischen Zustand unseres Patienten und Anweisungen wie weiter mit ihm zu verfahren ist.
 

Offensichtlich halten diese Menschen Psychiater für Gottheiten.
 

Ich kenne diesen Menschen aus fünf Sitzungen innerhalb eines halben Jahres… Schließlich gibt es hier nicht nur ein Heim für Verwirrte.
 

Was meinst du?“
 

„Ich dachte das hier sei mein Vorstellungsgespräch?!“

Warum Dinge in Frage stellen?

Warum Dinge in Frage stellen?
 

~+~
 

„Woran denkst du?“
 

„… Eis.“
 

„Eis? … Weshalb gerade an ‚Eis’?“
 

„Ich habe vorher an eine Schleife gedacht!“
 

„Aha, was für eine?“
 

„Eine schwarz-weiß karierte… und dann musste ich an Eis denken.“
 

~+~
 

„Ne’ halbe Ewigkeit… Ich musste mich ne halbe Ewigkeit mit diesem Seelenklempnerdings unterhalten.

Ich hab mich erst geweigert zu sprechen, weißt du. Aber irgendwann schien ihm das zu langweilig zu werden…
 

Er hat mich einfach gestört! Unterbrochen! Dabei hab ich mich gerade an meinen Traum erinnert… Es war ein schöner Traum.
 

Ich war in einem Palast!... Ein Palast ganz aus Eis! So wie der, den wir mal im Fernseher gesehen haben!

Im Traum habe ich einen Hund gehabt und eine Katze! Beiden hab ich Halsbänder angelegt… mit einer großen Schleife dran.
 

Sie sahen fast so aus wie die Tiere in den Zeichentrickfilmen.
 

Wahrscheinlich werde ich jetzt auch noch weggesperrt weil ich so etwas träume…
 

Es ist schwer die Menschen zu verstehen.
 

Wieso ich so verwirrende Antworten gegeben habe?

Naja, ich wollte ihm klar machen, dass es egal ist warum ich gerade an Eis dachte. Ich hätte zu dem Zeitpunkt ja auch an einen Schwan denken können. Und ich wollte ihm zeigen, dass es ihn nichts angeht woran ich warum gerade denke! Auch wenn ich hier drin bin. Ich bin ein Mensch und ich habe Gedanken und Träume. Und diese gehen niemanden etwas an!
 

Aber diese ‚normalen’, ‚gesunden’ Menschen sind viel verwirrender als ich es je sein könnte.
 

Ich mein, ich sollte ein Haus aus Kinderbauklötzen bauen. Warum?!
 

Ich hab eins gemacht, aber Lust dazu hatte ich keine.“
 

~+~
 

„Fertig.“
 

„Das Haus hat kein Dach… Weshalb?“
 

„Damit man den Himmel sehen kann.“
 

„Regnet es dann nicht rein?“
 

„Doch.“
 

„Wo ist die Tür?“
 

„Wozu soll eine Tür da rein?“
 

„Na… damit man ein und ausgehen kann…“
 

„In dem Haus wohnt niemand.“
 

„Hmmm… Was ist das?“
 

„Ein Schuppen.“
 

„Er ist größer als das Haus“
 

„Ja“
 

„Warum?“
 

„Es werden viele Sachen darin aufgehoben.“
 

„Aber man kommt nicht ran.“
 

„Ja“
 

„Warum?“
 

„Es braucht niemand ran.“
 

„Warum?“
 

„Dort wohnt niemand.“
 

~+~
 

„Es waren Bauklötze!! Nur Bauklötze! Ein Haus aus Bauklötzen braucht keine Tür! Es kann niemand darin wohnen!
 

Warum nun der Schuppen größer war als das Haus? Ist doch egal. Ich habe einfach ein paar Klötze über- und nebeneinander gesetzt.
 

Dieser Mensch macht sich viel zu viele Gedanken. Die meisten Menschen denken zuviel. Warum Dinge in Frage stellen? Vor allem warum so einfache Dinge in Frage stellen?
 

Ich frag dich ja auch nicht warum du deine Erbsen immer zum Schluss isst! Es geht mich nichts an. So bist du nun mal!
 

Du isst deine Erbsen immer zum Schluss!

Der Psychiater nickt immer wie ein Huhn mit dem Kopf!

Der Pfleger, von gestern Abend trägt gerne Kleider!

Und ich baue Bauklotzhäuser die kleiner sind als Schuppen und weder Türen noch ein Dach haben!
 

Das sind alles Sachen die sind nun mal so. Daran kann ich nichts ändern und daran will ich nichts ändern.
 

Die Zeit verbringe ich lieber mit zeichnen.
 

Apropos zeichnen.
 

Ich habe vor einiger Zeit ein Bild gezeichnet… Die Pfleger sagen immer noch malen… Ignoranten!
 

Unser Kleider-tragender-Pfleger hat es sich angesehen und meinte ich solle das Bild doch einmal dem Psychiater zeigen, er würde es sicher interessant finden.
 

Ich habe es ihm gezeigt.
 

Aber auch nur weil man es mir sonst wohl weggenommen hätte und ihm zeigen würde.“
 

~+~
 

„Ich hab ein Bild gemalt. Die Pfleger sagten Sie wollen es sehen. – Hier.“
 

„Ein Bild?... Ich wusste gar nicht, dass du malst… Danke“
 

„…“
 

„Was wolltest du mit dem Bild zeigen?“
 

„Das was drauf ist.“
 

„Eine Frau, ein Kleid, einen Hund?“
 

„Ja. Und das Wetter.“
 

„Hmm… Auf dem Bild scheint Sommer und Winter zu sein. Wieso ist die Frau durchsichtig?“
 

„Sie ist mein Leben.“
 

„Dein Leben…“
 

„Ja“
 

„Was ist mit dem Hund… Es sieht nicht so aus als könnte diese Leine den Hund halten.“
 

„Der Hund bin ich.“
 

„Und der Sommer und Winter?“
 

„… Ich gehe wieder. Das Essen kommt gleich.“
 

~+~
 

„Siehst du. Das ist das Bild.
 

Die Frau dort… das ist meine Mama. Ich würde sie gern wieder sehen…

Sie hat immer zu mir gesagt: ‚Junge! Benimm dich nicht wie ein junger Hund!! Sei brav! Und tu was man dir sagt!’
 

Halten konnte sie mich trotzdem nicht.
 

Ich liebe sie… und doch habe ich ihr nur Probleme gemacht… Dabei hatte sie so schon genug zu tun.
 

Ich würde sie gerne wieder sehen… Seit sie mich hier hat einweisen lassen habe ich sie nicht mehr gesehen… Das war vor einem Jahr.
 

Schade, vielleicht sehe ich sie nie wieder.

Dann wird sie in meiner Erinnerung verblassen, so wie der Winter verblasst durch den Sommer… oder wie die Sommersonne im Winter blasser wird…
 

Der Hund dort, siehst du… von der einen Seite ist er lieb. Auf der anderen ist er böse.
 

Ich liebe sie doch ich war fast immer schlecht zu ihr.
 

Sie kam nicht mehr mit mir zurecht, deswegen bin ich hier…
 

Schwer erziehbare Jugendliche, Geistig verwirrte, Psychos… alle auf einem Haufen! Und dazwischen nichts…
 

Das einzige was hier jedem selbst gehört sind die eigenen Gedanken und die schützt hier jeder auf seine Weise…
 

Ich durch verwirrende antworten, du durch schweigen… So ist es doch.
 

Oh… Komm … Heut ist doch Wandertag… Wir dürfen uns unsere armen, verwirrten, eventuell gefährlichen Beine in unserem wunderschönen nahe gelegenem Wald vertreten…“
 

„Du bist ein Sarkast…!“



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