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Unter Wölfen

Ayaka und Sesshomaru; Teil 2
von

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Rückkehr nach Hause

HUHU, da bin ich wieder und mit im Gepäck eine neue Geschichte um Ayaka und

Sesshomaru. Wie angekündigt habe ich die freie Zeit genutzt und neue Abenteuer

entstehen lassen. Die Frage ist nur, ob sie Euch auch gefallen.

Ich werde es wohl ausprobieren müssen.
 

Hiermit stelle ich vor: Unter Wölfen
 

Nachdem die Reise zum kaiserlichen Palast glücklich überstanden ist, sind

Ayaka und Sesshomaru nun ein Paar. Solche Sachen sprechen sich schnell herum,

doch Ayaka möchte es ihrer Familie gerne persönlich sagen und so machen sich

die beiden gemeinsam auf den Weg zurück zum Wolfsclan.
 

Dort aber erwarten sie böse Überraschungen.
 

Doch bevor ich hier alles verrate... von Anfang an...
 

" " = gesprochene Worte

~ ~ = Gedanken

( ) = Kommentar Autor (wird sicher selten vorkommen)
 

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Rückkehr nach Hause
 

Ein leiser Seufzer der Enttäuschung entglitt der kaiserlichen Kehle, als er

das Paar ansah, das unter seinen Gästen an dem Festmahl teilnahm. Es war erst

vor wenigen Tagen gewesen, als er seine zukünftige Braut in dem Palast

empfangen hatte.

Ayaka, die Tochter des Herrschers über den östlichen Wolfsclan.

Leider musste er erkennen, dass sich auf der Reise in seinem Palast eine nicht

wieder zu lösende Verbindung zwischen seiner Braut und ihrem Begleiter

Sesshomaru, den Lord der westlichen Länder, entwickelt hatte.
 

Er hatte erleben müssen, dass seine Braut eine hervorragende Kämpferin war.

Und im Nachhinein hatte der Kaiser einsehen müssen, dass es besser war diese

Verlobung zu lösen, da er sich sonst wohl eine Frau angeschafft hätte, die

nach einiger Zeit nur noch reinen Hass gegen ihn empfinden würde.
 

Allerdings wurde Ayaka dadurch nicht wirklich frei. Der Dai-Youkai des

Westens, Lord Sesshomaru, hatte sofort Anspruch auf sie erhoben und sie hatte

diesen Antrag auch angenommen.

Eigentlich hatte sie keine andere Wahl gehabt. Ein >Nein< als Antwort hätte

der Lord niemals akzeptiert.

Der Kaiser fand es bedauerlich, denn Ayaka war eine Schönheit, selbst für eine

Dämonin. Sie wäre eine Bereicherung für den Palast gewesen. So hatte er aber

auch kein schlechtes Geschäft gemacht.
 

Durch seinen Verzicht hatte er sich der Loyalität Sesshomaru versichert. Einem

Verbündetem, der nicht zu unterschätzen war.
 

Nach dem die Anklage gegen Ayaka wegen des Mordversuchs an ihm und dem Vorwurf

des Hochverrats von Sesshomaru fallengelassen wurde, hatte er mit Staunen und

mit aufkommender Sorge die Erklärungen des Inuyoukai zur Kenntnis nehmen

müssen.

Kee-Lin war der weiblich Abkömmling eines Hanyou’s mit dem Namen Naraku

gewesen. Trotz dessen, dass dieser ein Hanyou war, besaß er große Macht.

Kee-Lin hatte die nächste Braut des Kaisers werden sollen und durch sie hatte

dann Naraku die Herrschaft des gesamten Landes an sich reißen wollen.

Den Göttern sei Dank, dass dieser Plan schief gegangen war
 

Es machte dem Kaiser Sorge, dass irgendwo in dem Land ein so offensichtlich

skrupelloser Schurke sein Unwesen trieb.

Doch vielleicht würde dieser Naraku bald das Zeitliche segnen. Nur zu genau

erinnerte sich der Kaiser, wie die Augen von Sesshomaru vor Hass gelodert

hatten, als dieser ihm von den Untaten, die auf das Konto Naraku’s gingen,

berichtet hatte.

Dieser Kerl hatte sich da einen Feind geschaffen, den er nicht besser nicht

unterschätzen sollte.
 

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Die Festgesellschaft hatte sich über den kaiserlichen Garten und den Festsaal

verteilt. Durch die Dunkelheit, die teilweise durch die Fackeln erleuchtet

wurde, die an den Wegrändern stand, klangen die Töne einer Koto

(eine mit Seide bespannte Zither) und der Gesang einer Geisha herüber.
 

Der Kies knirschte leise unter den Schritten der zwei Spaziergänger. Sie

gingen nebeneinander. Ihre Schritte im Einklang. Ihre Körper berührten sich

nicht, doch schien zwischen ihnen eine besondere Vertrautheit zu herrschen.

Kein Wort wurde zwischen ihnen gewechselt, doch war das Schweigen

einvernehmlich.
 

Die Gestalt des großen weißhaarigen Youkai war in eine weiße Hakama und einem

Haori mit Blumenmuster auf der Schulter gehüllt. Sein Oberköper wurde von

einer Rüstung geschützt. Über der rechten Schulter hing ein weißer Pelz herab.

Die Augen, mit denen er jetzt das hell erleuchtete Haupthaus musterte,

schimmerten in einem Goldton.
 

Seine Begleiterin war in einen schwarzen Kimono, auf den goldene Drachen

gestickt waren, gekleidet. Ihr Haar trug sie zu einer kunstvollen Frisur

aufgesteckt.

Ihr Haar hatte eine bizarre Farbe. Am Ansatz schwarz wie eine sternenlose

Nacht, wurde es zu den Spitzen immer heller, bis sie in einem reinen Weiß

endeten. Ihre grün-gelben Augen funkelten im Fackellicht.
 

"Was bedrückt Euch, mein Gebieter?", fragte sie nun ihren Begleiter mit

sanfter, leiser Stimme. Er hielt an und betrachtete die Frau an seiner Seite.

Noch immer konnte er es nicht glauben, dass sie ihm gehörte. Wieder glitt

sein Blick über die Gebäude.

Das hier war nicht seine Welt. Diese Welt der Höflinge, die um den Kaiser

herumschwänzelten, wie Hunde um einen Knochen (man verzeihe mir den Vergleich;

Gomen nasai). Er fühlte sich wie gefangen, eingesperrt hinter den hohen

Mauern, die den Palast umgaben.
 

"Sesshomaru-sama!", sprach die junge Dämonin weiter. "Es gäbe eine Lösung

für Euer Problem."

"Ich habe keine Probleme, Ayaka!", widersprach er.

Ihre Augenbrauen fuhren skeptisch in die Höhe. "Ich wollte Euch nur den

Vorschlag machen, dass wir zu meinem Vater reisen könnten. Die Kunde unserer

Verlobung ist sicher schon bis zu ihm gedrungen, doch wäre es mir lieber, ihn

persönlich davon zu unterrichten. Dann würden wir die Zeit bis zu unserer

Vermählung überbrücken. Wenn der Kaiser schon darauf besteht, dass sie hier

im Palast stattfinden soll."
 

Schweigend hatte er zugehört. Ein verlockender Gedanke von hier abzureisen. Er

könnte auch einen Abstecher zu Schloss Inu no Taishou machen und dort ihre

Ankunft vorbereiten. Die Gemächer von Ayaka mussten zurecht gemacht werden.

Es war zudem eine geradezu lächerliche Idee mit dieser offiziellen

Trauungszeremonie. In der Familie der Inuyoukai gab es so etwas Kompliziertes

nicht. Entschied man sich jemanden zum Gefährten oder Gefährtin zu nehmen,

dann war diese Entscheidung endgültig. Sie war mit der ersten Vereinigung

besiegelt.

Soweit er wusste, gab es diese Regelung ebenfalls bei den Wolfclans, denen

Ayaka angehörte.

Doch der Kaiser bestand auf diesem Ritual. Jeder sollte sehen, das Sesshomaru,

sowie Ayaka wieder in der Gnade des Kaisers standen. Das war nicht

selbstverständlich nach den Vorkommnissen der letzen Wochen.

"Ich werde den Kaiser über unsere Pläne informieren", stimmte er nach einer

kurzen Bedenkzeit zu.
 

Ayaka atmete erleichterte auf. Auch sie bedrückte es hier Palast zu leben.

Alles in ihr strebte nach Freiheit. Lachend drehte sie sich um die Achse.

"Herrlich. Es geht wieder auf Reisen!", rief sie begeistert aus.
 

Im selben Moment wurde sie von zwei starken Händen an den Schultern gepackt

und festgehalten. Direkt vor sich erblickte sie das Gesicht von Sesshomaru,

der sie mit ernstem Blick ansah. "Ich warne dich, Ayaka. Diesmal gibt es

keine Fluchtversuche."

Für eine Sekunde hatte sie den Atem angehalten, dann begann sie leise zu

kichern.

"Ich nehme mal an, auch diesmal hätte ich keine Chance Euch zu entkommen."
 

Seine rechte Hand wanderte in ihren Nacken und fasste zu. "Du wirst mir

niemals entkommen. Du gehörst mir", knurrte er Besitz ergreifend.

Ayaka trat einen Schritt näher an ihn heran, sodass sich ihre Körper fast

berührten. "Euch will ich auch gar nicht entkommen." Ihre Augen schimmerten

verheißungsvoll in der Dunkelheit.

Tief sog er ihren Geruch ein. Seine Linke wanderte von ihrer Schulter zu

ihrer Hüfte und zog sie näher an sich heran.
 

Laute Stimmen kamen näher. Seine feinen Sinne nahm die Anwesenheit von den

anderen Gästen wahr, die im nächsten Moment sicher um die Wegbiegung

erscheinen würden. Widerwillig entließ er Ayaka aus seiner Umarmung
 

Es wurde verdammt noch mal Zeit aus diesem Palast hier zu verschwinden, hier

war man niemals ungestört.
 

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Zwei Tage später
 

Vor ihnen tauchten die Umrisse des Schlosses von Lao-Chin auf. Sie beide

verfielen in normale Geschwindigkeit.
 

Ein Lächeln glitt über Ayaka’s Gesicht, als sie hohen Mauern erblickte.

"Ich bin gespannt, was Vater dazu sagen wird", rief sie aus. Der freudige

Unterton aus ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie war offensichtlich froh

wieder im Schloss ihres Vaters zu sein.

Ihr Blick fiel auf Sesshomaru, der an ihrer Seite stand. Sein Gesicht war

ausdruckslos. Es zeigte keine Regung. Äußerlich war er ruhig, doch in seinem

Inneren hatte er Zweifel. Er schätzte, das Lao-Chin nicht sehr begeistert

von der jetzigen Verbindung sein würde. Die Verbindung mit dem Kaiser hätte

dem Anführer der Wolfsdämonen mehr Einfluss am Hofe verschafft.
 

Er warf einen schnellen Blick auf seine Braut. Ihr Gesicht strahlte vor Glück,

dass sie wieder ihre Familie sehen konnte.

Wortlos ging er in Richtung des Eingangsportals. Wie schon beim letzten Mal,

wurde es von zwei Wächtern bewacht, die erstaunte Gesichter machten, als sie

die Tochter des Schlossherrn erkannten.

Eilig verbeugten sie sich und grüßten. Ayaka achtete kaum auf sie und lief

eiligen Schrittes in den Hof.

Langsamer folgte Sesshomaru ihr. Aus einem der Gebäude tauchte eine schmale

Gestalt auf, die verblüfft stoppte, als ihr Blick auf die Besucher fiel.
 

"AYAKAAA!", hell tönte der Ruf durch das ganze Schloss. Mit einer

unglaublichen Geschwindigkeit schoss die kleine Person auf Ayaka zu.

Sesshomaru unterdrückte gerade noch rechtzeitig seine Instinkte Ayaka

beschützen zu wollen, als er den vermeintlichen Angreifer erkannte.

Es war Aimi, die jüngere Schwester, die sich da in die Arme von Ayaka warf.
 

Sie fing sie auf und drehte sie juchzend im Kreis.
 

Ayaka stellte ihre Schwester ab und hielt sie an den Schultern fest. Ihr

Lächeln erstarb, als sie die dicken Tränen sah, die nun aus den Augen von

Aimi quollen. Eisiger Schrecken erfasste sie.

"Was ist passiert, Aimi?", fragte Ayaka angsterfüllt. Das Gefühl von

drohendem Unheil erfüllt sie plötzlich.

Die kleine Dämonin schluchzte auf. "Ich bin ja so froh, dass du wieder hier

bist. Vater... Vater ist krank."

Ayaka’s Miene wurde ernst, als sie sich aufrichtete und einen Blick über das

Schloss gleiten ließ. "Wo ist er?"

"In seinen Gemächern. Der Heiler ist gerade bei ihm."
 

Mit großen Schritten eilte Ayaka zu dem Hauptgebäude. Durch die Gänge ging sie

den vertrauten Weg zu den Gemächern ihres Vaters. Sesshomaru folgte ihr

leise, wie ein Schatten.

Vor der Tür angelangt, klopfte sie leise

"Herein!", klang der Befehl.
 

Ayaka öffnete die Tür und betrat den Raum. An der rechten Wand befand sich das

Lager des Fürsten und der Heiler kniete daneben und zerrieb gerade Kräuter in

einem Mörser.

Ayaka eilte an das Lager ihres Vaters und kniete sich daneben. Voller Sorge

fasste sie nach seiner Hand.

"Vater! Aimi erzählte mir...", begann sie.
 

Mit einer energischen Handbewegung unterbrach der Fürst seine Tochter. Sein

Gesicht war ungesund bleich und tiefe Schatten lagen unter seinen Augen.

~Er ist schmal geworden~, bemerkte Ayaka mit Sorge. Doch hatte er

anscheinend immer noch seinen eisernen Willen. Er schien sich der Krankheit

nicht ergeben zu wollen.
 

"Willkommen, Ayaka", ein Hauch von Wärme erschien in den dunklen Augen von

Lao-Chin.

Sein Blick glitt über die zierliche Gestalt seiner Tochter.

Durch Boten hatte er schon die Neuigkeiten erfahren. So etwas sprach sich

schnell herum. Sein Blick glitt zu dem großen weißhaarigen Youkai, der

regungslos hinter Ayaka im Zimmer stand. Der Blick aus den goldenen Augen war

ungerührt. Der Lord des Westens war für seine Gefühllosigkeit und Kälte

bekannt.

Wie konnte es sein, dass seine Tochter so jemanden liebte?

Lao-Chin’s Sorge um Ayaka war groß.
 

"Lord Sesshomaru. Ich habe schon die Neuigkeiten erfahren. Jetzt kann ich

mich mit eigenen Augen überzeugen, dass sie der Wahrheit entsprechen."

Ayaka warf einen hilflosen Blick zu ihrem Gefährten. Der Zustand ihres Vaters

übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen.

Sesshomaru sah ihren kummervollen Blick und trat hinter sie. Seine Hand legte

sich tröstend auf ihre Schulter. Lao-Chin beobachtete den Vorgang.

"Ayaka ist meine Gefährtin", die kühle Stimme des Hundeyoukai’s ließ

Lao-Chin lächeln.
 

Diese sachlich Feststellung war vielleicht nicht genau das, was er sich

erhofft hatte zu hören, doch die kleine Geste, mit der der Inuyoukai die Hand

auf Ayaka Schulter gelegt hatte und die Blicke, die seine Tochter dem

weißhaarigen Youkai zuwarf, beruhigten ihn.

Hier waren Gefühle im Spiel. Bei allen Göttern, was war er froh.

Er wusste, dass die Heirat mit dem Kaiser Ayaka unglücklich gemacht hätte. Er

war jedoch damals nicht in der Lage gewesen, diese Verbindung abzulehnen.

Der Befehl des Kaisers war eindeutig gewesen.

Diese Verbindung jedoch schien von beiden auszugehen. Eine Seltenheit.
 

Ehen wurden meisten von den Eltern arrangiert. Doch es war immer besser, wenn

auch Zuneigung zwischen den Gefährten herrschte.

Eine Verbindung mit dem Kaiser hätte ihm einigen Einfluss verschafft, doch

auch der Dai-Youkai des Westen war keine schlechte Partie.
 

Die Stimme seiner Tochter unterbrach seine Überlegungen."Vater... was ist

passiert?", fragte Ayaka besorgt.
 

Lao-Chin’s Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf seine älteste Tochter, die

immer noch neben seinem Bett kniete und seine Hand hielt. Er erwiderte sanft

ihren Händedruck.

"Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Manabu-sama", er deutete auf den

Heiler, der immer noch konzentriert die Kräuter zerrieb. "Hat schon ein

Heilmittel zusammengestellt. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen. In

ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen. So eine kleine Krankheit bringt

deinen alten Vater nicht unter die Erde."
 

Ein erleichterter Seufzer entrang sich Ayaka.

Der Heiler unterbrach für eine Sekunde sein Tun und sah den Fürsten verblüfft

an, dann widmete er sich sofort wieder seiner Arbeit.
 

Sesshomaru zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. Eine Krankheit sollte den

Dämon niedergestreckt haben?

Das konnte er nicht glauben. Außerdem sagte die Reaktion des Heilers, die ihm

nicht entgangen war, genug. Gegen normale Krankheiten waren Dämonen zu so wie

immun.
 

Es sei denn... so eine Krankheit wurde durch den kalten Stahl einer

Schwert- oder Dolchklinge verursacht.

Lao-Chin sah hoch in das regungslose Gesicht des Inuyoukai und wusste im

selben Moment, das dieser ihm nicht glaubte.
 

Mit einem Ruck erhob sich Ayaka. "Dann bin ich beruhigt, Vater. Ich werde

inzwischen mal sehen, was Aimi in diesem Haushalt angestellt hat und werde

versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten. Nachher werde ich

nochmals nach Euch sehen."

Zur Bestätigung nickte Lao-Chin."Ist gut, meine Tochter. Weise deinem

Gefährten das beste Gästezimmer an. Lord Sesshomaru... Willkommen auf meinem

Schloss und in meiner Familie."
 

Sesshomaru und Ayaka verließen das Gemach. Sorgfältig verschloss Ayaka hinter

sich die Tür. Doch anstatt, wie sie es gesagt hatte, nach ihrer Schwester zu

suchen, lehnte sie sich gegenüber der Tür an die Holzwand und verschränkte

die Arme vor der Brust.

"Krankheit... Pah!", knurrte sie fast unhörbar. "Wem will mein Vater das

erzählen? Meint er, ich bin in der Zwischenzeit blind geworden?"

Sesshomaru zuckte kurz mit der Schulter. "Er will nicht, dass du dir unnötig

Sorgen machst."

"Vater sollte mich besser kennen. Er kann die wahren Tatsachen nicht vor

mir verbergen. Ich werde es eh und je herausfinden. Und je eher, desto

besser", erwiderte Ayaka.
 

Leise Geräusche hinter der Tür ließen sie den Kopf heben. Die Tür öffnete sich

und der Heiler verließ das Zimmer.

Er fuhr zusammen, als er Sesshomaru, sowie Ayaka, unmittelbar vor sich

erblickte. Mit einer energischen Handbewegung bedeutete Ayaka ihm die Tür zu

schließen. Zögernd kam er ihrer unausgesprochenden Forderung nach.
 

"Manabu-sama, ich möchte mit Euch sprechen", sagte Ayaka und mit einem

bezeichnenden Blick auf das Gemach des Fürsten, fuhr sie fort. "Und zwar allein.

Mein Vater leidet zwar an einer merkwürdigen Krankheit, doch ich nehme mal

an, sein Gehör funktioniert immer noch hervorragend."
 

Mit einem Lächeln wandte sie sich der Tür zu. "Hier haben die Wände Ohren

Manabu-sama... Nicht wahr, Vater?"

Ein undefinierbares Geräusch kam aus dem Gemach.

Der Heiler nickte nur ergeben und sagte "Gut, denn folgt mir, Ayaka-Hime."
 

Er führte sie nach draußen und in eines der Nebengebäude. Kaum öffnete er die

Tür, schlug Ayaka und Sesshomaru schon der Geruch von Kräutern und Salben

entgegen.
 

Mit einer leichten Verbeugung deutete der Heiler auf die Matten, die auf dem

Boden lagen.

"Was ist passiert, Manabu-sama?", fragte Ayaka, als sie sich den Heiler

gegenüber auf die Matten setzte. Sesshomaru nahm neben ihr Platz.

Der Heiler warf einen kurzen Blick auf ihn, dann wandte er sich an Ayaka, da

sie es gewesen war, die ihm die Frage gestellt hatte.

"Es war vor etwa fünf Tagen. Der Herr war im Badehaus, als er aus dem

Hinterhalt angegriffen wurde. Man verletzte ihn mit einem Dolch, dessen Spitze

offenbar vergiftet war. Der Attentäter unterdrückte sein Youki und seinen

Geruch. Leider war der Herr zu stark verwundet, als das er ihn verfolgen oder

ihn erkennen konnte."
 

Scharf sog Ayaka die Luft ein. "Ein Angriff aus dem Hinterhalt mit

vergifteter Waffe. Nur ein feiger Mann würde so etwas tun. Das Gift... Habt

Ihr ein Heilmittel dagegen?"

Der Heiler nickte. "Das Gift kann ich bekämpfen. Meine Kräuter wirken bereits.

Leider nicht so schnell, wie ich es mir wünschen würde, Ayaka-Hime. Der Herr

hat darum Yori-sama um Hilfe gebeten."
 

Sesshomaru entging nicht, wie Ayaka bei der Nennung von diesem Namen die

Augenbrauen zusammenzog. Hierzu würde er ihr wohl noch einige Fragen stellen

müssen.

Fragen, die der Heiler allerdings nicht unbedingt mitzubekommen brauchte.
 

"Wann kommt Yori-sama hier an?", fragte Ayaka leise nach. Die Erwähnung

dieses Namens brachte Erinnerungen mit sich, von denen sie lieber manche

verdrängt hätte.

"Morgen wird er hier erwartet. Er soll Euren Vater unterstützen. Die

Nachricht von seiner Krankheit ließ sich leider nicht gänzlich verheimlichen.

Es gehen Gerüchte umher, das andere Clans versuchen werden die Herrschaft zu

übernehmen", erklärte der Heiler.
 

Ayaka nickte gedankenversunken. So war es immer. Solange der Fürst gesund und

kräftig war, kuschten alle vor seiner Macht, ließ er jedoch eine Schwäche

erkennen, kamen sie wie die Aasgeiger aus ihren Löchern.

Sie hob den Kopf und sah den Heiler an. "Wo ist mein Bruder? Wo ist Daichi-kun?"
 

Der Heiler biss sich leicht auf die Unterlippe. Ein heikles Thema wurde hier

angeschnitten. "Es ist mein Fehler. Ich erwähnte, dass ein bestimmtes Kraut

die Genesung Eures Herrn Vaters beschleunigen würde. Daichi-sama machte sich

unverzüglich auf den Weg um diese Kraut zu beschaffen. Es nennt sich

Steinkraut und man findet es nur in unterirdischen Höhlen."

Der Heiler hob den Kopf und sah Ayaka kummervoll an. "Es ist gefährlich dort.

Ich mache mir Vorwürfe, da er allein ging. Doch er ließ sich nicht aufhalten

und verließ das Schloss entgegen der Anweisung von dem Herrn. Deshalb ist

auch Yori-sama herbeigerufen worden, um in der Abwesenheit des Erben für Ruhe

und Ordnung zu sorgen."
 

Ayaka nickte nur. Das erklärte es.

"Wohin ist er gegangen?", kam die sachliche Frage aus dem Hintergrund.

Der Heiler wandte sich an den großen Youkai, der immer noch neben Ayaka saß.

"Zu dem heiligen Berg, dem Fujijama. Nur dort, in den unterirdischen Höhlen,

gibt es dieses bestimmte Heilkraut..."
 

Ayaka wandte sich an Sesshomaru. "Ich möchte meinem Bruder nach. Daichi... er

ist der Erbe und wenn man es schon auf Vater abgesehen hat, ist die logische

Konsequenz, dass man auch den Erben versucht auszuschalten. Er allein hat in

einem Hinterhalt kaum Chancen."
 

Sesshomaru nickte nur zustimmend.

Die Kinder von Lao-Chin hatten ein eindeutiges Problem mit der Autorität. Er

brauchte da nur an die Reise denken, die sie zusammen unternommen hatten.

Ayaka war da nun wirklich nicht gerade den Schwierigkeiten ausgewichen. Eher

das Gegenteil war der Fall gewesen.

Wenn dieser junge Wolf seiner Schwester nur im Entferntesten ähnlich sah,

dann steckte er bestimmt jetzt schon bis zum Hals in Schwierigkeiten.

Doch etwas musste er hier noch tun, bevor sie aufbrechen würden.
 

"Heiler, du scheinst ein großes Wissen über Kräuter und deren Wirkungen zu

haben!", das war keine Frage, die Sesshomaru da stellte, sondern eine

sachlich Feststellung.

Der alte Youkai nickte nur. Aus diesem Grund war er auch der Heiler hier auf

dem Schloss. Auf was wollte dieser Inuyoukai denn nur hinaus?
 

Sesshomaru beugte sich leicht vor und fixierte Manabu mit durchdringendem

Blick.

"Allerdings solltest du in Zukunft sehr sorgfältig die Kräuter auswählen,

die du jemanden auf einer Reise mitgibst. Gewisse Sachen haben bestimmt

keinerlei Verwendung in einer Reiseapotheke."
 

Für einen kurzen Moment konnte sich der Heiler keinen Reim auf diese Worte

machen, Dann durchzuckte ihn ein Gedanke, der ihm das Blut aus dem Gesicht

weichen ließ. Er warf einen raschen Blick auf Ayaka, die reumütig den Kopf

gesenkt hatte.

Die Hime hatte doch nicht etwa... seinen Schlaftrunk bei dem Inu angewendet?

Oder... Doch?

Als er Sesshomaru erneut ansah wusste er, dass genau das der Fall gewesen war.

Er musste schlucken. "Herr... Ihr... Ich...", fing er an zu stottern.
 

Die Finger der rechten Hand von Sesshomaru knackten bedrohlich. Eilig kniete

sich der Heiler hin und neigte demütig den Kopf zu Boden. In was war er da

nur reingeraten?
 

"Dieses Gebräu... Heiler... Ein wahres Meisterwerk!"
 

Manabu hörte noch das unterdrückte Kichern von Ayaka, dann das Geräusch einer

sich schließenden Tür. Als er zögernd den Kopf hob, befand er sich allein in

seiner kleinen Hütte.
 

Tief atmete er durch und versuchte seinen Herzschlag wieder zu beruhigen. Er

hatte gedacht, sein letztes Stündlein hätte geschlagen.

Dieser Inuyoukai war vollkommen unberechenbar.
 

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Ende Kapitel 1
 

Da hat jemand am Ende doch noch einen gewaltigen Schrecken bekommen.
 

Beim nächsten Mal lernt ihr einen „alten Verehrer“ von Ayaka kennen. Ihr

könnt Euch sicher vorstellen, dass Sesshomaru nicht gerade begeistert ist. Zum

ersten Mal fühlt er etwas, was er zu seinem eigenen Entsetzen als Eifersucht

erkennt.
 

So wie beim letzten Mal heißt es: Wer so nett ist, mir einen Kommi zu

hinterlassen, dem sage ich Bescheid, wenn ich sehe, dass das nächste Kapitel

online ist.
 

Liebe Grüße

chaska

Ein alter Verehrer

Hallöchen,

das zweite Kapitel geht ins Netz.

Diesmal trifft Sesshomaru auf einen alten Verehrer seiner Gefährtin. Zum

ersten Mal lehrt er das Gefühl der Eifersucht kennen.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

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Ein alter Verehrer
 

"Wie konntet Ihr Manabu-sama nur so einen Schrecken einjagen. Er hat es nur

gut mit mir gemeint. Da ich aus meiner Meinung über die Heirat mit dem Kaiser

kein Geheimnis gemacht habe, wollte er mir nur damit helfen. Er dachte, so

könnte ich vielleicht den Kaiser in Schach halten, zumindest für eine gewisse

Zeit", sagte Ayaka und lächelte erneut
 

"Leider hat es den Falschen erwischt", knurrte Sesshomaru. Ayaka legte die

Hand auf seinen Arm und sah ihn an.

"Werdet Ihr mir das je verzeihen können?", fragte sie nun kummervoll. Sie

ahnte, dass sie ihn mit ihrer Tat tief verletzt haben musste.
 

Er sah in ihre traurigen Augen. "Ich habe den Rest meines Lebens Zeit, dich

dafür büssen zu lassen. Und ich werde mir bestimmt dazu einige Sachen einfallen

lassen", antwortete er und der unerwartete warme Ausdruck in seinen goldenen

Augen, als sein Blick viel sagend über ihren Körper glitt, nahm seinen Worten

die Bedrohung.

Ein bekanntes Kribbeln erfasst Ayaka und sie lächelte. "Ich werde eure Strafe

erwarten... Gebieter."
 

"Wer ist Yori?", die Frage ließ Ayaka’s Fröhlichkeit verschwinden. Sie hatte

es schon geahnt, dass er es wissen wollte. Überlegend runzelte sie die Stirn.

Was konnte sie ihn über Yori bloß sagen?

"Er ist der Anführer eines kleinen Rudels. Er untersteht der Herrschaft

meines Vaters."
 

"Weiter!", Sesshomaru wusste, dass das nicht alles war.

Ayaka streifte ihn mit einem raschen Seitenblick, dann fixierte sie erneut das

Hauptgebäude, als wäre es furchtbar interessant. "Yori und ich waren seit

unserer frühesten Kindheit befreundet. Wenn ich daran denke, was wir alles

angestellt haben, dann kann man von Glück reden, dass dieses Schloss noch

steht. Für Yori war es immer selbstverständlich, das er mich zur Gefährtin

nehmen würde, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Ich empfand für ihn jedoch

immer nur Freundschaft.

Yori hat um mich geworben, bevor der Kaiser beschloss mich zu heiraten. Bei

diesem Werben ist er einmal etwas zu... weit gegangen.

Ich habe ihn in seine Schranken verwiesen. Danach war unsere Freundschaft nicht

mehr wie früher. Er hatte sich verändert und das nicht unbedingt zu seinem

Vorteil.

Mein Verweis hat ihn aber nicht davon abgehalten, mir weiter den Hof zu machen.

Mein Vater hätte mich ihm vielleicht sogar versprochen, wenn der Kaiser nicht

gewesen wäre. Yori ist jung, waghalsig und hat bisher meinen Vater immer

unterstützt."

"Aber du traust ihm nicht?", fragte er.

Ayaka schüttelte den Kopf. "Nein, nun nicht mehr. Irgendetwas an ihm... stört

mich."
 

Das war es also. Dieser Yori hatte sich Aussicht auf Ayaka ausgemalt. Nicht

nur das. So wie es Ayaka beschrieben hatte, hatte es dieser Kerl gewagt ihr zu

nahe zu treten. Im Nachhinein, überkam ihn ein Gefühl, in dem er, zu seinem

Erstaunen, Eifersucht erkennen musste.

Sollte dieser Kerl seine Grenzen Morgen nicht erkennen, dann würde er sie ihm

aufzeigen müssen und zwar recht nachdrücklich. Und es würde ihm eine ganz

persönliche Freude sein.
 

Die Schatten der Dämmerung krochen langsam über das Schloss. Ayaka warf einen

Blick in den Himmel. "Ich werde Euch Eure Gemächer für heute Nacht zeigen

lassen. Es hat wohl keinen Zweck heute noch aufzubrechen. Der heilige Berg

ist voller Tücken."

Sie sah ihn fragend an und er nickte zustimmend.
 

Ayaka winkte einen Diener heran und befahl ihm den Haushofmeister zu holen.

"Ich werde noch mal nach meinem Vater sehen", sagte Ayaka und ließ ihren

Blick nachdenklich über das Haupthaus gleiten. Die Sorge um ihren Vater und

ihren Bruder waren deutlich in ihrem Gesicht abzulesen.

Der Haushofmeister erschien und verneigte sich höflich.

Ayaka wandte den Blick zu ihm. "Bringe Lord Sesshomaru in die besten

Gästezimmer. Ihm soll jeder Wunsch erfüllt werden."

"Es wird geschehen, wie ihr befiehlt Ayaka-Hime", mit einer Verbeugung

bestätigte der Dämon den Befehl.
 

Ayaka wandte sich an Sesshomaru. Sie senkte traurig den Kopf. "Es tut mir

Leid, das Ihr ein solches... Chaos hier antreffen musstet. Ich..."

Er hob seine Hand und legte sie ihr unter das Kinn. Mit sanftem Druck hob er

es an und zwang sie ihn anzusehen.

"Entschuldige dich nicht bei mir. Wir werden den Attentäter finden. Ich bin

nun an deiner Seite."

Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. "Er wird sich wünschen nie auf dieses

Schloss gekommen zu sein."
 

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Sesshomaru sah aus dem Fenster. Es zeigte in den Innenhof. Nach einem kurzen

Rundblick hatte er festgestellt, dass das Gästezimmer wohl eines der besten im

Schloss war und man hatte es ihm, den zukünftigen Gefährten der ältesten

Tochter, zugeteilt. Eine Ehre.
 

Die Dunkelheit hatte sich schon über das Land gesenkt.

Gedankenverloren sah er auf das mit Seide bespannte Lager. Er legte weder

Haori noch Rüstung ab, sondern legte sich voll bekleidet auf die große

Lagerstatt.

Tokijin fand seinen Platz direkt neben ihm.
 

Er war zwar hier eigentlich unter Freunden, doch das was mit dem Fürsten

geschehen war, zeigte nur zu deutlich, dass es auch hier Feinde gab.

Derjenige, der so verrückt sein würde, unangemeldet in sein Zimmer zu kommen,

würde eine für ihn durchaus unangenehme Überraschung erleben.

Er lehnte sich an die Wand und schloss die Augen. Er benötigte keinen Schlaf,

aber er würde sich so leichter entspannen können.
 

Leise Geräusche an der Tür ließen ihn aufhorchen. Seine Nasenflüge bebten, als

er den inzwischen so vertrauten Geruch aufnahm.

Die Tür schloss sich wieder hinter seinem nächtlichen Besucher. Leise tappende

Schritte näherten sich seinem Bett und blieben genau neben ihm stehen.
 

Er öffnete die Augen und erkannte die schlanke in einem weißen Yukata

gekleidete Gestalt von Ayaka.

"Du weißt, dass es nicht richtig ist, dass du hier bist. Noch sind wir

offiziell, laut dem Kaiser, keine Gefährten", sagte er leise.

"Das fällt Euch früh ein", kam es ebenso leise von Ayaka zurück. Ein Zittern

ging durch ihren Körper. "Ich... ich... brauche Euch", kam es dann zögerlich.
 

Wortlos rückte er ein Stück zur Seite. Ayaka kroch rasch zu ihm und lehnte sich

an seinen Körper.

Die Wärme, die er ausstrahlte, tat ihr gut.

Es hatte sie eine Kälte erfasst, die nicht nur körperlicher, sondern auch

seelischer Natur war.
 

Wie konnte das alles nur geschehen?

Nie hätte sie damit gerechnet, so einen Verrat hier vorzufinden. Wer konnte

ihrem geliebten Vater nur so etwas antun wollen?
 

Sesshomaru legte einen Arm um sie und zog sie noch fester an sich. Es freute

ihn, dass sie seine Nähe suchte, dass sie ihm so vertraute.

Sacht strich er über ihr dichtes Haar, und fühlte, wie sie sich näher an ihn

schmiegte.

"Ruh dich aus. Bei mir bist du sicher… Gefährtin", flüsterte ihr leise zu.

"Ich weiß,... ai shiteru, Sesshomaru", kam es kaum hörbar als Antwort, dann

glitt sie in tiefen Schlaf.

Einem Schlaf von dem sie wusste, dass er von Sesshomaru beschützt werden würde.
 

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Heller Sonnenschein fiel durch das Fenster. Ayaka begann sich langsam zu

rühren. Als sie Augen aufschlug, sah sie als erstes goldene Augen, die sie mit

eindringlichem Blick beobachteten.

"Guten Morgen, Sesshomaru-sama", murmelte sie noch leicht verschlafen. Für

einen Moment war sie versucht den Kopf wieder an seine Schulter zu legen und

die Augen zu schließen.
 

Leider riss sie seine Stimme aus diesen Gedanken. "Du musst gehen. Wir wollen

sobald wie möglich aufbrechen. Mach dich reisefertig."

Mit einem leisen Seufzer erhob sie sich von dem Lager.
 

Fasziniert beobachtete er sie, wie sie sich, beleuchtet von dem hellen

Sonnenlicht, reckte. Innerlich schüttelte er den Kopf über die Gedanken, die

ihm gerade durch den Kopf schossen. Er begehrte diese Frau mit jeder Faser

seines Körpers. Ansonsten hatte er seine Gefühle immer unter Kontrolle, nur

bei dieser Frau versagte seine Selbstbeherrschung.
 

Ayaka wandte ihm den Kopf zu. In seinem Gesicht zeichnete sich nichts von

seinen Gedankengängen ab. Dennoch spürte sie mit weiblicher Intuition, was ihn

beschäftigte.

Rasch beugte sie sich vor und hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange,

dann verschwand sie mit einer Geschwindigkeit, die ihre Müdigkeit von vorhin

Lügen strafte.
 

So rasch wie möglich kehrte Ayaka in ihre Gemächer zurück.

Das Schloss erwachte allmählich und die Diener begannen wieder ihre Arbeit

aufzunehmen. Es gelang ihr unbeobachtet in ihre Räume zu gelangen. Rasch

huschte sie durch die Tür und schloss wieder hinter sich.

Er hatte Recht, je eher sie aufbrachen, desto schneller würden sie Daichi

finden und umso eher würde ihr Vater das Heilkraut bekommen.
 

Aus einer ihrer Truhen nahm sie sich eine dunkle Hakama und einen Haori mit

Blumenmuster.

Kaum hatte sie sich angekleidet, als es schon an der Tür klopfte. Ohne das

"Herein!" abzuwarten wurde die Tür aufgeschoben und Aimi kam herein.

Sie stürmte auf Ayaka zu und umarmte sie. "Guten Morgen, Onee-chan!", rief

sie fröhlich.
 

Ayaka fing sie auf. "Morgen, Aimi! Schon so früh auf !?"

Die Kleine löste sich von ihr und trat einen Schritt zurück. Prüfend sog sie

die Luft ein, dann musterte sie Ayaka. Ein listiges Grinsen breitete sich auf

ihrem Gesicht aus.

"Ich glaube, es gibt da so eine Anordnung vom Kaiser, dass ihr erst nach der

Hochzeit die Nächte miteinander verbringt... oder täusche ich mich?"
 

Ayaka fuhr hoch und Röte breitete sich unwillkürlich auf ihren Wangen aus.

"Und ich glaube, dass du noch zu jung bist, um dir um solche Traditionen den

Kopf zu zerbrechen."

Das Kleine kicherte vergnügt und wich in Richtung Fenster zurück. "Mach dir

keine Sorgen Schwesterherz. Ich glaube, Vater wird auch nichts dagegen

haben..."

Ihr Blick fiel auf dem Fenster und im nächsten Moment verschwand ihr Lächeln.

"Aber ich schätze, dem da unten wird es wohl nicht gleich sein."
 

Neugierig trat Ayaka an ihre Seite und sah nach unten auf den Hof.

Dort war eine Gruppe von etwa zehn Wolfsdämonen angekommen. Sie sahen sehr

kriegerisch aus.

Alle waren bewaffnet. Größtenteils mit Schwertern, aber sie sah auch einige

Sperre und einer trug sogar eine riesige Axt.

Die meisten kannte sie davon nicht, doch der Anführer, der war ihr nur zu

bekannt.

"Yori!", murmelte sie leise.

"Das gibt Ärger...", sagte Aimi angespannt und zeigte mit einem Kopfnicken

auf die große weißhaarige Gestalt, die ebenfalls auf dem Innenhof stand.

Langsam zog die Wolfsmeute einen Halbkreis um Sesshomaru.
 

Lautlos fluchte Ayaka, als sie sah, wie der Anführer der kleinen Wolfsgruppe

und der Inuyoukai genau aufeinander zusteuerten.

Hastig wandte sie sich ab, griff nach ihrem Schwert befestigte es an ihrer

linken Seite und steckte den Dolch hinten in ihren Gürtel.

Ohne weiter auf ihre kleine Schwester zu achten, die wie gebannt am Fenster

stand und das Geschehen im Hof weiterverfolgte, rannte Ayaka nach unten.
 

*************************************************************************
 

Die Sonne schien hell. Es würde ein strahlender Tag werden. Ideal zum Reisen.

Auch wenn diese Reise kein Vergnügen sein würde.

Plötzlich drehte sich der Wind und trug Sesshomaru neue Nachrichten zu. Er

hatte sich an die verschiedenen Gerüche, die hier im Schloss herrschten schon

gewöhnt, doch was der Wind nun ihm zutrug, war neu und hob nicht gerade seine

Laune.
 

Unter dem großen Torbogen, dem Eingang zum Schlosshof, tauchte eine Gruppe von

Wolfsdämonen auf. Etwa zehn Stück. Sie kamen johlend auf den Hof und benahmen

sich, als ob ihnen das ganze Schloss gehören würde. Die Wachen hatten sie

vorbeigelassen, dass hieß sie waren keine Unbekannten für sie.

Das ließ nur den einen Schluss zu, dass dieser Yori, von dem Ayaka gestern

gesprochen hatte, die Gruppe anführte.

So wie die hier auftauchten, bekam er gleich den richtigen Eindruck von diesem

Kerl. Wer sein Rudel so wenig unter Kontrolle hatte, war alles andere,

nur kein guter Anführer.
 

Der Haushofmeister eilte an Sesshomaru vorbei, der Gruppe entgegen. Tief

verbeugte er sich vor einem jungen Wolfsyoukai. Dieser trug sein langes

schwarzes Haar offen. Sein Gesicht wies markante Züge auf. Das Kinn war

herrisch nach vorne gestreckt. Der Körper war mit einer Rüstung geschützt. An

seiner linken Seite hing ein Schwert.

"Yori-sama, Herzlich willkommen. Der Herr wird Euch gleich empfangen. Er

bittet nur noch um etwas Geduld", klang die Stimme des Haushofmeisters zu

Sesshomaru herüber.
 

"Wir werden warten!", kam die Antwort.

Der Haushofmeister eilte schnell von dannen.

Die Wolfsdämonen bemerkten Sesshomaru und ein Raunen ging durch die Reihen.

Seine Erscheinung war wahrhaftig nicht gerade unfällig zu nennen.

Sesshomaru unterdrückte sein Youki fast vollkommen. So war seine wahre Stärke

nicht zu erkennen. Mit kühlem Blick musterte er die Gruppe, die sich nun

lauernd näherte. Vor ihm stellten sie sich in einem Halbkreis auf.
 

Der Anführer trat direkt vor ihn und baute sich vor ihm auf. Die Hände in die

Seiten gestemmt, glitt sein Blick in schon fast entwürdigender Weise an dem

Inuyoukai hinab.

"Was haben wir denn hier? Einen Inuyoukai. Welch seltener Besuch in den

Ländern der Wolfsclans. Normalerweise trauen sich Hunde hier nicht alleine

her. Du scheinst da wohl sehr mutig, oder gar sehr dumm zu sein."
 

Sesshomaru’s linke Augenbraue hob sich leicht in die Höhe. Seine erste

Einschätzung von diesem Yori war offensichtlich nicht ganz vollständig gewesen.

Zu der Tatsache, dass er ein schlechter Anführer war, hatte dieser Kerl auch

keine Ahnung von angemessenem Benehmen. Man sollte immer vorher prüfen, mit

wem man diese Spielchen spielen konnte, oder mit wem nicht.

Dieser Wolfsyoukai war nicht nur sträflich dumm, sondern auch sehr schnell tot,

wenn er nicht aufpasste.
 

Stirnrunzelnd sog Yori die Luft ein und Sesshomaru wusste, was sein Gegenüber

so nachdenklich machte.

An seinem Körper haftete noch immer der Geruch von Ayaka und das in einer

Stärke und Intensität, wie sie kaum durch ein freundliches Hallo entstanden

war.

Die Lage war wohl mehr als eindeutig.
 

"Hey, du Hund. Du riechst... du riechst nach...", wie ein Schlag durchzuckte

Yori die Erkenntnis. Für den ersten Moment hatte er den Geruch, der diesem

arroganten Youkai vor ihm anhaftete, nicht richtig einordnen können.

Doch nun war er sich sicher. Er roch nach Ayaka.
 

Ein wütendes Knurren drang aus Yori's Kehle. Seine Hand wanderte zu seinem

Schwert und schloss sich um den Griff.

"Ayaka!", war alles, was er sagte.
 

Gleichmütig sah ihn Sesshomaru an.

"Rede du Hund, wie kann es sein, dass du ...", schrie Yori auf.

Mit blitzartiger Geschwindigkeit schoss Sesshomaru's Hand vor und umschloss,

wie eine eiserne Klammer, die Kehle des Wolfes.

Yori kam nicht mehr dazu sein Schwert zu ziehen, geschweige denn eine andere

abwehrende Bewegung zu machen. Im nächsten Moment wurde ihm die Luft knapp,

deutlich war der Hauch von Gift in der Luft zu spüren und Yori’s Haut am Hals

begann unangenehm zu brennen.
 

Das Wolfsrudel war zusammengezuckt. Doch keiner wagte ihrem Anführer zur Hilfe

zu eilen.

Die Blicke, die der große weißhaarige Youkai ihnen zuwarf, bannten sie auf der

Stelle. Gleichzeitig spürten sie, wie das Youki von ihrem Gegenüber langsam

anstieg.

In einer Art und Weise, die ihnen verriet, das sie hier auf einen Gegner

getroffen waren, den sie hoffnungslos unterschätzt hatten.

Das hier war ein mächtiger Youkai, wenn nicht sogar ein Youkaifürst.
 

"Du solltest schnell lernen, wie man höflich spricht, Welpe. Ansonsten werde

ich vergessen, dass ich hier nur Gast bin", kam der kalte Kommentar von

Sesshomaru. Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk, schleuderte er Yori zur

Seite. Der Wolf überschlug sich und prallte hart auf den Boden auf.
 

Er richtete sich halb auf und rieb sich die Kehle, die durch den Griff, sowie

durch die Gifteinwirkung in arge Mitleidenschaft gezogen worden war.

"Wer bist... seid Ihr?", keuchte er, sich im letzten Moment auf Höflichkeit

besinnend.
 

"Er ist mein Gefährte!", kam die klare weibliche Stimme aus dem Hintergrund.
 

Yori's Blick glitt an Sesshomaru vorbei. Ayaka näherte sich aus der Richtung

des Haupthauses.

Sie trat an Sesshomaru's Seite und sah auf Yori mit einem missbilligen Blick

herab. "Ich dachte, dass du inzwischen gelernt hast, dass es immer jemanden

gibt, der stärker ist als man selbst."
 

Mit einem Blick auf das Rudel, fuhr sie fort. Ihre Miene war dabei genauso

kühl, wie ihre Worte.

"Ihr seid hier Gäste meines Vaters des Fürsten, der Wolfclans. Entsprechend

dieser Stellung habt ihr euch hier im Schloss zu benehmen. Ansonsten...", ließ

sie die Drohung offen in der Luft schweben.
 

Der Haushofmeister war ebenfalls dazu getreten. Er hatte nur die letzten

Aktionen mitbekommen. Insgeheim freute er sich, dass Yori und seine Gruppe

eine kleine Zurechtweisung erhalten hatten.

Bei den letzten Besuchen hatten sie sich immer wie die Herren aufgespielt.

Mehr als einmal hatte sich Dienerinnen bei ihm im Vertrauen über die dreisten

Rudelmitglieder beschwert.
 

Er warf dem Inuyoukai einen schnellen Blick zu. Sesshomaru hatte sich hier

Feinde geschaffen. An dessen Stelle würde er immer dafür sorgen, sich den

Rücken frei zu halten.

"Verzeiht... Der Herr, Lao-Chin-sama, empfängt Euch nun Yori-sama."
 

Yori stemmte sich auf die Beine und klopfte sich den Staub aus den Kleidern.

"Wir sollten noch mal über deine... Wahl reden, Ayaka-chan", sagte er an

die junge Dämonin gewandt.

Ayaka's Miene verschloss sich noch ein wenig mehr. "Ich wüsste nicht, was wir

noch zu bereden hätten Yori-sama. Die Entscheidung ist gefallen, finde dich

damit ab."
 

Ein falsches Lächeln glitt über sein Gesicht, als er leicht den Kopf neigte.

"Das Leben geht manchmal seltsame Wege, Ayaka-chan. Manchmal erlebt man

Überraschungen, die dem Leben eine dann andere Wendung geben."

Mit diesen Worten ging er, ohne den beiden nochmals einen Blick zuzuwerfen,

dem Haushofmeister folgend, in das Haupthaus. Das Rudel begann sich zögernd

zu zerstreuen und lagerte schweigend in zwei kleinen Gruppen.
 

"Ich verstehe dich jetzt", sagte Sesshomaru. Ihm war klar, dass er sich hier

einen unversöhnlichen Feind geschaffen hatte. Doch dieser Welpe war sich gar

nicht bewusst, mit welchem Gegner er im Begriff war sich anzulegen.

Er würde es spätestens merken, wenn er starb, doch dann war es für Reue zu

spät.
 

"Seine Loyalität meinem Vater gegenüber stand niemals in Frage. Leider

vergisst er immer wieder, dass ich nie mehr für ihn empfunden habe, wie

Freundschaft", bedauernd sah Ayaka Yori nach. Sie hatte Sorge, dass dieses

Zusammentreffen von Sesshomaru und Yori schlimme Folgen haben würde.

Schlimme Folgen für Yori, wenn er sich nicht beherrschte beim nächsten Mal.

Sie wusste, das Sesshomaru sich nur ihr zuliebe zurückgehalten hatte. Das

nächste Mal würde Yori nicht soviel Glück haben.
 

"Wir brechen auf!", unterbrach Sesshomaru ihre Überlegungen. Ayaka nickte

nur und folgte ihm aus dem Tor hinaus.

Draußen verfielen sie in die Reisegeschwindigkeit von Dämonen. Wie zwei Blitze

schossen sie über die Landschaft in Richtung des heiligen Berges.
 

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"Sei herzlich willkommen, Yori-sama!", mit diesen Worten begrüßte Lao-Chin

den jungen Wolfsyoukai in seinem Arbeitsraum.

Der Fürst hatte es sich nehmen lassen, trotz seines angeschlagenen Zustandes,

Yori in seinem Arbeitszimmer zu empfangen. Er war ja auch wieder auf dem Weg

der Besserung. Nur für größere Konfrontationen fehlte ihm noch die Kraft.
 

Yori verbeugte sich tief und ehrerbietig. "Mein Herr! Ich freue, mich Euch

dienen zu können."

Mit einer einladenden Geste zeigte Lao-Chin auf einen niedrigen Stuhl. Yori

nahm Platz und musterte den Fürsten unauffällig.
 

Lao-Chin litt offensichtlich noch unter den Auswirkungen des Anschlages.

Allerdings schien es ihm langsam wieder besser zu gehen.

Doch Yori entging nicht das leise Zittern der Hand des Fürsten.
 

"Womit kann ich Euch dienen, Herr?", fragte er.

"Du hast sicher von dem feigen Anschlag auf mein Leben gehört. Mein Sohn

Daichi ist aufgebrochen, um mir ein Kraut zu beschaffen, das den

Heilungsprozess beschleunigt. Damit ist das Schloss einem Angriff ohne fähigen

Anführer schutzlos ausgeliefert. Dur wirst die Verteidigung übernehme,

solange mein Sohn nicht anwesend ist. Dafür wirst du auch belohnt werden"
 

Yori neigte den Kopf. "Es ist mir eine Ehre, Euch diesen Dienst erweisen zu

können. Und eine Belohnung ist nicht notwendig. Die Ehre Eures Vertrauens ist

Lohn genug."

Zufrieden legte Lao-Chin die Hand auf die Schulter des jungen Wolfs. "Das

sind die Worte eines ehrenvollen Kriegers. Nichts anderes habe ich von dir

erwartet, Yori-sama. Fühl dich hier wie zu Hause. Die Diener sind angewiesen

euch jeden Wunsch zu erfüllen."
 

"Ich danke Euch, mein Fürst!", erwiderte Yori. Für einen Moment zögerte er,

dann fasste er sich ein Herz und sprach den Fürsten auf seine Tochter an.

"Lao-Chin-sama, ich sah, dass Eure Tochter wieder zurückgekehrt ist."

Lao-chin nickte." Ja. Sie wird den Kaiser nicht heiraten. Unsere Erhabenheit

hat die Verlobung gelöst."

Hoffnung durchzuckte den jungen Youkai, doch wurde sie im nächsten Moment

brutal zerstört.

"Sicher hast du schon Sesshomaru-sama, den Fürst der westlichen Länder,

kennen gelernt. Er ist Ayaka’s Gefährte. Momentan sind die beiden meinem Sohn

nach und wollen für seine sichere Heimkehr sorgen."
 

Der Lord der westlichen Länder. Ein Youkaifürst.

Yori überlegte. Gegen so einen offen anzutreten wäre reiner Selbstmord. So wie

es aussah, würde er sich wohl eine Verbindung mit Ayaka abschminken können.
 

Es sei denn... diesem Inuyoukai würde überraschender Weise etwas zustoßen. Dann

wäre Ayaka wieder frei.
 

Keine seiner Überlegungen zeichnete sich auf Yori’s Gesicht ab.

Lao-Chin hatte ihn genau beobachtet. Er wusste, dass sich der junge Youkai

immer Hoffnungen auf seine Tochter gemacht hatte.

Doch diese waren jetzt endgültig vergebens.
 

Yori hob den Blick. "Ich verstehe, mein Lord. Ich hoffe, die Hime wird ihr

Glück finden." Anerkennend nickte Lao-Chin. Ihn freute, wie Yori die für ihn

sicher schmerzvolle Nachricht aufnahm. "Gesprochen wie ein Samurai. Und nun

geh und tu deine Pflicht!"
 

Yori stand auf, verbeugte sich nochmals und verließ dann das Arbeitszimmer.
 

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Ende Kapitel 2
 

Das nächste Mal geht es los „ Auf zum heiligen Berg“. Das Rettungskommando

kleiner Bruder wird gestartet. Dabei treffen Ayaka und Sesshomaru, wie

erwartet, auf Schwierigkeit. (könnte ja gar nicht anderes sein).
 

Und über den ehemaligen Verehrer von Ayaka, Yori, erfahrt ihr beunruhigende

Neuigkeiten.
 

Wer so nett ist und mir hier einen Kommi hinterläßt, dem sage ich Bescheid,

sobald das nächste Kapitel online ist.
 

Liebe Grüße

chaska

Auf zum heiligen Berg

Hallo Ihr Lieben,

hier kommt das dritte Kapitel von der Geschichte.

Die meisten von Euch stehen dem alten Verehrer von Ayaka, Yori, nicht gerade

positiv gegenüber. Der Verdacht liegt nahe, dass er in Wahrheit nicht ganz so

loyal ist, wie er sich Ayaka's Vater gegenüber gibt.
 

Dann viel Spaß beim Lesen und überprüfen, ob der Verdacht richtig ist.
 

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Auf zum heiligen Berg
 

In nicht allzu großer Entfernung tauchte der Fujijama vor ihnen auf.

Sesshomaru und Ayaka fielen normale Geschwindigkeit zurück.
 

Vor ihnen erstreckte sich ein Waldstück, das sich fast bis zum Fuß des Berges

zog. Hier gab es einen Weg durch das Gehölz.

Es war der kürzeste Weg hin und auch wieder zurück.
 

Hier musste auch Daichi lang gegangen sein. Bis jetzt waren sie weder ihm, noch

irgendwelchen Spuren von ihm begegnet.

Den Rest des Weges würden sie normal weitergehen.
 

Für einen kurzen Moment überlegte Sesshomaru die Strecke mit Fliegen zu

überwinden und den beschwerlichen Weg durch den Wald zu vermeiden, doch wenn

der Wolfsyoukai schon wieder auf dem Rückweg war, dann konnten sie ihn

vielleicht verpassen.

Also war es besser den etwas längeren und umständlicheren Weg zu nehmen.
 

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Als Yori den Innenhof wieder betrat, sah er nur noch sein Rudel dort lagern.

Dieser weißhaarige Youkai, sowie Ayaka waren verschwunden.

Sie waren offensichtlich dem ältesten Sohn des Fürsten, Daichi, nach.
 

Yori’s Blick glitt über das Schloss. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
 

Bald würde alles ihm gehören.
 

Lao-Chin war durch seinen Angriff noch so geschwächt, dass er sich nicht

verteidigen konnte.

Die Fallen zum heiligen Berg waren aufgestellt und wenn Daichi nicht in sie

tappen würden, dann wohl dieser arrogante Inuyoukai bestimmt.

Um Ayaka war es allerdings schade, denn diese hübsche Dämonin, hätte sich als

nette Gefährtin gemacht, doch was sollte es.

Aber er würde sicher eine andere finden. Außerdem gab es ja auch noch Aimi, die

jüngere Schwester. Sicher, sie war noch etwas jung, doch vielleicht würde sie

in ein paar Jahren genauso schön sein, wie Ayaka. Und außerdem konnte man bei

ihrer Erziehung noch immer dagegenwirken, dass sie nicht so aufsässig werden

würde, wie Ayaka.
 

Das Sesshomaru und Ayaka allerdings aufgebrochen waren um Daichi zu finden,

war nicht eingeplant gewesen. Ihre Anwesenheit hier auf dem Schloss machte

überhaupt alles schwieriger.

Sollten sie erfolgreich und auch noch so geschickt sein, um den Fallen zu

entgegengehen, dann war sein Plan die Herrschaft über die östlichen Wolfclane

zu übernehmen in Gefahr.
 

Vielleicht wäre es besser ihnen zuvorzukommen und den Erben schon am heiligen

Berg auszuschalten.

Das war eine gute Idee. Genauso würde er es tun.

Seine Leuten würde dicht halten, wenn er sich entfernte.
 

Er gab seinem Unteranführer einen kurzen Wink. Der nickte nur, dann verschwand

Yori durch das Tor.

Er würde sich beeilen müssen, um Ayaka und Sesshomaru unbemerkt überholen zu

können.
 

Schwierig, aber nicht unmöglich. Seine Fallen würden sie sicher aufhalten oder

vielleicht hatte er ja auch Glück und sie würden sogar durch eine von ihnen

sterben.
 

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Helles Sonnenlicht drang durch das lichte Laubdach und malte helle Flecken auf

den Waldboden. Die Vögel zwitscherten zwischen den Ästen hoch über dem Boden.

Alles schien friedlich. Der schmale Pfad schlängelte sich einer Schlange

gleich durch den Wald. Farne und Gebüsch säumten ihn teilweise.
 

Ayaka wusste, dass dies der kürzeste Weg zum Fuji war. Ihr Bruder hatte,

genauso wie sie, nicht die Fähigkeit zu fliegen. Er würde ihn sicher gegangen

sein. Vielleicht war er ja auch schon auf dem Rückweg und sie würden ihn treffen.

Allerdings konnte die Suche nach dem Heilkraut innerhalb der Höhlen unter dem

Fuji zeitraubend sein. Dann würden sie ihn sicher am heiligen Berg auf ihn

treffen.
 

Misstrauisch musterte Ayaka den Weg, der vor ihr lag. Trotz der friedlichen

Szene spürte sie ein eigenartiges Gefühl. Fast schon wie eine Warnung.

Irgendetwas war hier nicht in Ordnung. Mit jeder Faser ihres Körpers spürte

sie eine drohende Gefahr. Leider konnte sie unmöglich sagen woher sie kam.
 

Sesshomaru tat es ihr gleich. Witternd hob er den Kopf. Auch ihn störte etwas

hier, und auch er konnte nicht genau bestimmen, was es war.

"Wir müssen vorsichtig sein. Achte auf jeden deiner Schritte", sagte er mit

gedämpfter Stimme.
 

Ayaka nickte nur zustimmend. Langsam ging sie vorwärts, während Sesshomaru

die Nachhut übernahm, um eventuelle Angriffe aus dem Hinterhalt abfangen zu

können.

Ayaka tat den nächsten Schritt, als sie unter ihren Füßen plötzlich etwas

erzittern spürte. Als wenn etwas zerrissen worden wäre.
 

Mit einem Warnschrei warf sie sich zu Boden.

Im nächsten Moment rauschte ein Baumstamm mit angespitzter Vorderseite über sie

hinweg und donnerte gegen den nächsten Baum.
 

Hätte Ayaka noch aufrecht gestanden, dann wäre sie förmlich durch den Spitze

des Stammes an den Baum genagelt worden.

Auch Sesshomaru war es gelungen durch einen Satz rückwärts der Gefahr zu

entgehen. Ayaka drehte sich auf den Rücken und betrachtete die Falle, der sie

eben gerade noch entkommen war.

Der Baumstamm pendelte noch leicht hin und her.
 

"Was für eine feige Falle", sagte Sesshomaru, als er an dem Baumstamm

vorbeiging und Ayaka die Hand zum Aufstehen reichte. Ayaka ergriff sie und

stand auf.

Vorsichtig näherte sie sich dem pendelnden Stamm.

"Eine Falle nach Menschenart. Nichts Magisches. Nicht schlecht. Eine magische

Falle hätten wir gespürt und hätten sie umgangen. Aber so etwas...«, sie

schüttelte den Kopf. "Wir haben es hier mit jemanden zu tun der sich nicht zu

schade ist die hinterhältigsten Methoden anzuwenden, um an sein Ziel zu kommen."
 

"Wir müssen damit rechnen, dass es auf diesem Weg noch mehr Fallen gibt", gab

Sesshomaru zu bedenken. Mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte er den

weiteren Weg, der sich durch den Wald schlängelte und direkt auf den Fuji

zuging.

"Diese Fallen sind nicht für uns gedacht gewesen, sondern für deinen Bruder.

Keiner konnte damit rechnen, dass wir Gestern auf dem Schloss deines Vaters

ankommen würden. Das ist der kürzeste Weg zum Berg hin und zurück. Jemand

möchte auf jeden Fall verhindern, dass dein Bruder mit dem Heilkraut euer

Schloss erreicht. Nebenbei schaltet man auch den Erben endgültig aus."

Widerwillig zollte er dem unbekannten Attentäter Respekt. Der Plan war gut

durchdacht.
 

Ayaka hatte die Untersuchung des Baumstammes abgeschlossen.

"Er hat seine Aura vollständig unterdrückt. Seinen typischen Geruch ebenfalls.

Eines kann ich jedoch mit Sicherheit sagen. Es war ein Wolfsyoukai."
 

"Es ist egal, wer er ist. Er hat sein Leben verwirkt", sagte Sesshomaru mit

kühler Stimme. Er nahm diesen Fall jetzt sehr persönlich, denn nun wurde auch

Ayaka von diesem Attentäter bedroht.
 

*************************************************************************
 

Seit fast zwei Stunden waren sie nun schon unterwegs. Sie hatten keinerlei

weitere Fallen ausmachen können. Sollte das wirklich schon alles gewesen sein?

Sesshomaru konnte es nicht glauben. Nein, da wollte jemand sie nur in

Sicherheit wiegen, damit ihre Aufmerksamkeit nachließ.

Sie hatten die Marschreihenfolge eingehalten. Ayaka ging als erstes, dann

folgte er um ihr den Rücken zu sichern, sollte eine Falle erst auslösen, wenn

sie sie passierte hatten. Auf diese Weise kam sie jedoch nur langsam voran.
 

Vorsichtig setzte Ayaka einen Fuß vor den anderen. Der Marsch dauerte ihr zu

lange. Ihr Bruder konnte in Schwierigkeiten stecken, von denen sie keine

Ahnung hatten. Alles hier wies auf einen Verräter in den eigenen Reihen hin.
 

Plötzlich gab der Boden unter Ayaka's Füßen nach. Mit einem Aufschrei stürzte

sie in die Tiefe.

Im nächsten Moment gab es einen Ruck an ihrem rechten Arm, der ihr fast das

Gelenk aus der Schulter riss, und sie pendelte sicher gehalten über dem Boden

der Grube, die sich so unvermutet unter ihr aufgetan hatte.

Sie sah nach oben und entdeckte die Finger von der Hand Sesshomaru's, die sich

fest um ihr Handgelenk geschlossen hatte.

Mit einem Ruck wurde sie wieder in die Höhe gezogen und sicher an den Rand der

Grube gestellt.
 

Erleichtert atmete Ayaka auf.

"Eine neue Falle!", sagte sie und sah in die Grube hinab, die ihr beinahe zum

Verhängnis geworden war.

"Offensichtlich!", kam der trockene Kommentar von ihrem Begleiter an ihrer

Seite.
 

Der Blick in die Tiefe zeigte Ayaka, wie knapp sie dem Unheil entkommen war.

Auf dem Boden der Grube befanden sich angespitzte Bambusstäbe.

Sie hätten sich wie Speere in den fallenden Körper gebohrt und ihn aufgespießt.

Angewidert verzog Ayaka das Gesicht. "Diese Fallen sind wirklich heimtückisch."
 

"Sie vergeuden unsere Zeit. Zeit, die wir nicht haben", sagte Sesshomaru.

Er hatte beschlossen die ganze Sache zu verkürzen. Entschlossen zog er

Tokijin aus dem Gürtel.
 

Ayaka spürte deutlich wie sein Energiepegel anstieg. Er setzte sein Youki frei,

und die Klinge reagierte.

Als er zuschlug, löste sich ein blauer Energiewirbel und raste den Weg entlang.

Büsche verbrannten gleich zu Asche, größere Bäume knickten, wie Streichhölzer

unter der Wucht der Druckwelle.

Egal, was für Fallen sich noch auf diesem Weg befunden hatten, durch diese

Energie waren sie ausgelöst und damit entschärft worden oder gleich zu Asche

zerbröselt. Er konnte nur hoffen, dass, wenn Daichi schon auf dem Rückweg

gewesen war, dieser Vernichtungswelle hatte ausweichen können.
 

Ayaka legte leicht den Kopf schief und besah sich die breite Schneise, die

sich nun statt des schmalen Weges durch den Wald zog.

"Wow !", murmelte sie anerkennend. "Warum nicht gleich so? So kommen wir

auch wesentlich schneller voran."
 

Sie erntete einen vielsagenden Blick von Sesshomaru, bevor dieser sein Schwert

zurück in den Gürtel steckte.

"Komm!", mit dem Wort machte sich der Youkai wieder auf den Weg. Ayaka

folgte auf dem Fuß.
 

**************************************************************************
 

Die Bäume wichen allmählich vor ihnen zurück und sie erreichten eine kleine

Hügelkuppe. Vor ihnen erstreckte sich eine freie Fläche ohne Bäume, eine große

Wiese mit hohen Gräsern bewachsen.

Direkt dahinter erhob sich majestätisch der heilige Berg. Auf der Kuppe befand

sich kein Schnee. Der riesige Vulkan lag wie ein schlafendes Ungeheuer vor

ihnen.
 

Ein Ungeheuer, das allerdings am Erwachen war. Denn von der Kraterspitze, die

teilweise von Wolken verdeckt war, kräuselte sich grauer Rauch in den Himmel.
 

Es würde sie vielleicht nicht nur ein heimtückischer Attentäter dort oben

erwarten. Nein, sogar der gesamte Berg konnte zu ihrem Feind werden.
 

Einem tödlichen Feind.
 

*************************************************************************
 

Ende Kapitel 3
 

Die heimtückischen Fallen für Daichi sind entschärft, doch die Gefahr für den

Erben des Wolfsclan noch nicht gebannt.
 

So wie es aussieht nähern sich Ayaka und Sesshomaru einem erwachenden Vulkan.

Das macht die ganze Sache nicht unbedingt einfacher.

Das nächste Mal müssen die beiden mit Schrecken erkennen, dass

„das Ungeheuer erwacht“ ist. Und das bezieht sich leider nicht nur auf den

Vulkan.
 

Wie immer gilt: Wer mit einen Kommi hinterlässt, bekommet eine ENS, wenn das

nächste Kapitel online geht.
 

Liebe Grüße

chaska

Das Ungeheuer erwacht

Hallöchen,

hier kommt ein weiteres Kapitel.

Die meisten von Euch haben sich gefragt, wie Yori, ein alter Freund von Ayaka,

solche schlimmen Pläne hegen kann. Manchmal verändern sich eben auch Youkai ins

Negative. Die Aussicht Macht zu haben, der Herrscher über die Wölfe zu werden

hat Yori so handeln lassen. Er vergisst sämtliche Treue und Loyalität um zu

erreichen, was er will.
 

Um dieses Ziel zu erreichen schreckt er von nichts zurück, weder vor

Verrat oder vor Mord....
 

******************************************************************************
 

Das Ungeheuer erwacht
 

Der schmale Pfad schlängelt sich allmählich in die Höhe. Nach und nach wurde

die Vegetation karger. Die Bäume machten niedrigen Büschen Platz, die teilweise

verkrüppelt durch die eisigen Winde, dicht am Boden wuchsen.

Schließlich verschwand auch der letzte Rest der kärglichen Pflanzendecke und

machte kahlen Felsen Platz. Die Luft wurde immer dünner.
 

Den beiden Youkai merkte man die Anstrengungen des Anstieges nicht an.

Höhenmeter um Höhenmeter überwanden sie. Manchmal mussten sie tiefe Spalten

überspringen, aus denen heiße Dämpfe emporstiegen.

Das alles zeigte an, dass der Berg wieder erwacht war. Das unterschwellige

Grollen begleitete sie den gesamten Aufstieg.
 

Sesshomaru blieb stehen. Vor ihnen, in einer senkrechten Wand, war der Eingang

zu einer tiefen Höhle zu erkennen. Der Boden war bedeckt von einem erkalteten

Lavastrom.

Hier hatte sich die Lava einen unterirdischen Weg aus dem Berg gebahnt. Es gab

eine Menge solcher Tunnel.

Da das der kürzeste Weg war, war es mehr als wahrscheinlich, das der jüngere

Bruder von Ayaka ihn gewählt hatte.
 

Mit zusammengekniffen Augen suchte Sesshomaru die Spitze des Berges ab. Noch

war dort oben kein helles Leuchten zu erkennen, das zeigte, dass der Berg Lava

spie, doch er spürte die Vorzeichen nur zu deutlich. Es glich einem

Himmelsfahrtkommando in den Berg einzudringen, während er kurz vor dem Ausbruch

stand. Wie leicht konnte ihnen die Lava dann den Rückweg versperren.
 

Auch Ayaka musterte Berg mit Sorge. Alles in ihr sträubte sich dagegen in

dieses Tunnelsystem von erkalteten Lavaströmen zu gehen. Doch der Heiler sagte,

dass nur dort die Steinblume wuchs, die ihren Vater schnell heilen konnte.

Daichi war dort drinnen. Vielleicht war er in Schwierigkeiten, denn wenn er

sich auf den Rückweg befunden hätte, dann hätten sie ihn treffen müssen.
 

Sesshomaru griff mit der linken Hand seitlich unter den Pelz, den er immer

über der Schulter trug. Als er die Hand wieder hervorzog, hatte er zwei Fackeln

in den Händen. Eine davon reichte er an Ayaka. Mit wenigen Handgriffen hatten

beide die Fackeln entzündet.
 

Die Wölfin und der Inuyoukai sahen sich wortlos an. Dann gingen sie gemeinsam

auf den Eingang zu.

Nach wenigen Schritten hatte sie die Dunkelheit schon verschlungen.
 

**************************************************************************
 

Dunkle Gänge nahmen sie auf. Das flackernde Licht der Fackeln warf unheimliche

Schatten an die Wände aus erkalteter Lava. Die Augen der beiden Youkai waren

so gut, dass sie auch bei diesem Licht deutlich sehen konnten.

Immer tiefer drangen sie in den Berg vor.
 

Bis Ayaka plötzlich stehen blieb. Schnüffelnd hob sie die Nase.

"Diesen Geruch kenne ich. Mein Bruder war hier... Wir müssen da entlang."

Mit der Hand zeigte sie auf die rechte Wegabzweigung.
 

Rasch nahm sie den Weg wieder auf. Sesshomaru folgte ihr auf den Fuß.
 

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Als sie um die Wegbiegung bogen, sahen sie vor sich in einiger Entfernung zwei

Youkai stehen.

"DAICHI !!", rief Ayaka erfreut aus, als sie ihren Bruder erkannte. Der

junge Wolfsyoukai drehte sich um, als er ihre Stimme vernahm. "Ayaka-chan!

Was tust hier?", rief er mit überraschter Stimme.
 

Im selben Moment bewegte sich der Youkai, der durch Daichi’s Körper fast

verborgen worden war.

Ayaka erkannte Yori und in die Verwunderung ihn hier vorzufinden, mischte sich

der Schrecken, als sie sah, wie er hinter dem Rücken ihres Bruders sein

Schwert zog.

Das dämmrige Licht brach sich funkelnd in der scharfen Klinge. Doch bevor sie

einen Warnschrei ausstoßen konnte, überschlugen sich die Ereignisse.
 

Das dumpfe Grollen, steigerte sich zu einem wahren Inferno. Die Felswände

bebten und der gesamte Berg erzitterte.

Durch den aufwallenden Staub erkannte sie, wie Yori... zu stach.
 

Plötzlich erschien die Spitze des Schwertes, wie durch Zauberhand inmitten von

Daichi’s Brust. Sie sah noch das erstaunte Gesicht ihres Bruders, bevor

kräftige Hände sie an den Schultern packten und sie rückwärts zogen.
 

Voller Schrecken schrie sie auf. Das Beben verstärkte sich und die Felswände

begannen zu knirschen.

Mit einem dumpfen Poltern lösten sich dicke Felsbrocken aus der Decke vor

ihnen, direkt über der Stelle, wo eben noch die beiden Wolfsdämonen gestanden

hatten. Dann entzog der aufwirbelnde Staub die beiden Ayaka’s Blicken.
 

Sie fühlte, wie sie weiter rückwärts gezogen wurde. Dann, wie sie an die

Felswand gepresst wurde und ein großer Körper sich schützend vor sie stellte.

Sie war wie erstarrt. Sie hatte dem feigen Attentat zusehen müssen, ohne die

Möglichkeit zu haben, eingreifen zu können.
 

Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis sich die Staubwolken langsam legten und

Sesshomaru sie aus seinem Schutz entließ.

Ayaka sah zu der Stelle an der vor wenigen Sekunden noch ihr Bruder gestanden

hatte. Im dämmrigen Licht konnte sie die riesigen Felsbrocken erkennen, die

sich aus der Decke des Tunnels gelöst hatte.

Sie versperrten fast vollständig den Gang.
 

Voller Angst in ihrem Herzen eilte sie dorthin. Hustend bahnte sie sich ihren

Weg durch die letzen Staubfahnen.

"Daichi!", rief sie sorgenvoll nach ihrem Bruder.

"Ayaka!", leise und schmerzerfüllt hörte sie die Antwort.

"Daichi!"

Sie erreichte den Felshaufen und erkannte am Rand, den halb von tonnenschweren

Brocken begrabenen Körper ihres Bruders. Der Schmerz des Anblicks ließ sie für

Sekunden starr stehen bleiben, dann kniete sie sich eiligst an die Seite ihres

Bruders.

Ihre Hände umfassten zärtlich seine Wangen. Die Haut fühlte sich kalt unter

ihren Händen an.

"Oh ihr Götter! Daichi...", ihre Stimmer zitterte.

"Er ist entkommen Ayaka!", flüsterte der junge Wolf. Schwer schluckte er.

"Du... du musst ihm nach... er wird Vater..."

"Wir holen dich hier heraus. Dann kehren wir gemeinsam zu Vater zurück",

erklärte Ayaka unter Tränen und begann nach dem nächsten Felsbrocken zu

greifen.
 

"Nicht, Ayaka! Du bereitest ihn nur noch mehr Schmerzen", die leise Stimme von

Sesshomaru ließ sie innehalten. "Er wird sterben."

Die Worte trafen Ayaka wie ein Schlag. "Aber Ihr habt Tenseiga..", beharrte

sie und ihre Augen suchten verzweifelt den Blick seiner goldenen.
 

"Euch bleibt keine Zeit mehr. Spürst du es nicht? Der Berg steht kurz vor

einem Ausbruch. Ihr könnt nicht all die Steine so schnell wegschaffen, und

mich nach draußen bringen", trotz der ungeheuren Schmerzen, die Daichi ohne

Zweifel haben musste, klang seine Stimme fest.

"Ihr müsst gehen... Hier..."

Er reckte Ayaka seine Hand entgegen und drückte ihr einen kleinen Beutel in

die Finger.

"Darin befindet sich das Heilkraut für Vater."

"NEIN! Ich werde dich nicht hier zurücklassen... Daichi. Bruder... ich

werde...", heftig schüttelte Ayaka den Kopf.
 

Hilfe suchend warf Daichi den weißhaarigen Youkai einen Blick zu. Trotz allem

witterte er deutlich den Geruch von Ayaka an diesem Youkai. Er musste seiner

Schwester also sehr nahe stehen.

Sesshomaru sah den verzweifelten Blick und wusste, was der junge Youkai von

ihm wollte. Er nickte zustimmend. "Ich verspreche es", sagte er.

Daichi atmete erleichterte auf. Seine größte Sorge, dass Ayaka hier herauskam,

war durch das gegebene Versprechen verschwunden. Die Schmerzen kamen nun mit

voller Wucht. Ein leises Stöhnen entfuhr ihm.
 

Ayaka’s Augen brannten. Tränen liefen ihr haltlos über die Wangen.

"Daichi...", zärtlich flüsterte sie den Namen ihres Bruders.

Dieser öffnete mühsam die Augen. Seine Atemzüge wurden flacher und mühevoller.

Er hob mit letzter Kraft die Hand und strich ihr zärtlich über die Wange.

"Ayaka... Schwester... Leb... wohl..."

Seine Hand fiel kraftlos zu Boden.

"Nein... NEIN!", schrie Ayaka voller Schmerz auf, doch ihr Bruder konnte sie

nicht mehr hören.

Die Götter hatten ihn zu sich gerufen.
 

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Yori hatte es nicht glauben wollen, als er Ayaka und diesen Inuyoukai dort in

den Gängen des heiligen Berges erkannte hatte. Gerade noch war es ihm gelungen

Daichi sein Schwert durch den Rücken zu rammen und dann vor dem tödlichen

Felsrutsch sich in Sicherheit zu bringen.
 

Er hatte gesehen, wie die Felsen den Wolfsyoukai unter sich begraben hatten

und er hatte ebenfalls gesehen, bevor der Staub ihm die Sicht verwehrte, wie

die Felsen tiefer im Gang, in Richtung der unfreiwilligen Zeugen, ebenfalls

nachgegeben hatten.
 

Ayaka und dieser Sesshomaru mussten jetzt genauso tot sein, wie der Erbe des

Herrschers der östlichen Wolfclans.

Selbst, wenn nicht, hinter sich hörte er das dumpfe Unheil verkündende Grollen,

das der heilige Berg von sich gab.

Um die Spitze glühte es ein paar Mal flüchtig organe-rot auf, und dunkle

Wolken schossen in den nachtdunklen Himmel. Der Berg war am Ausbrechen. Die

Lava würde den Dreien auf jeden Fall ein feuriges Begräbnis verpassen.
 

Entschlossen wandte er den Blick in Richtung Osten.

Er würde auf jeden Fall der neue Herrscher werden. Lao-Chin, war durch seinen

Angriff mit der vergifteten Dolchspitze noch immer so geschwächt, das er einen

Zweikampf nicht überstehen würde.

Mit einem letzten Blick auf den heiligen Berg, wandte er sich endgültig um und

rannte los.

Heute Nacht würde er es beenden.
 

*************************************************************************
 

Sesshomaru spürte die Erschütterungen, die durch den Fels gingen und die von

Sekunde zu Sekunde immer stärker wurden. Gleichzeitig erwärmte sich die Luft

zunehmend, dass bedeutete, dass die Lava begonnen hatte, sich den Weg durch

die Gänge zu suchen. Die Zeit drängte.

Sie mussten diesen Ort sofort verlassen, sonst würde das glühende Gestein ihnen

den Rückweg abschneiden.
 

"Ayaka!", leise drängend sprach er ihren Namen aus und trat an ihre Seite. Sie

kniete immer noch reglos, wie eine Statue auf dem felsigen Boden.

Ihr langes schwarz-weißes Haar war ihr nach vorne gefallen und verdeckte ihre

Gesichtszüge. Sesshomaru legte seine Hand auf ihre schmale Schulter und

drückte leicht zu. "Komm, wir müssen gehen", mahnte er sie eindringlich.
 

Nach einem kurzen Moment deutete ein Nicken von ihr an, dass sie ihn gehört

hatte. Mit einem Ruck stand sie auf. Er wartete, bis sie sich umdrehte und den

Gang in Richtung Ausgang nahm.

Ayaka warf einen letzten Blick auf den Körper ihres Bruders, der halb von dem

Steinhaufen begraben lag, dann lief sie los. Sesshomaru folgte ihr sofort.

Gemeinsam eilten sie durch die Gänge. Ein paar Mal mussten sie einen Umweg

nehmen. Der heiße Atem der kochenden Lava versperrte ihnen den schnellsten Weg

und nahm ihnen fast die Luft zum Atmen.

Es schien Ewigkeiten zu dauern, doch dann konnten sie die frische Luft wittern.

Schließlich erreichten sie den Ausgang.
 

Draußen war es Nacht geworden. Ein wolkenloser Himmel erstreckte sich über

ihren Köpfen, von dem helle Sterne, wie Diamanten funkelten. Als sie sich

umdrehten, erkannten sie an der Bergspitze das helle Flackern der ausbrechenden

Lava. Immer wieder grollte der Berg. Die unterirdischen Höhlen würden sicher

bald von dem glühenden Gestein überflutet werden.
 

Mit brennenden Augen sah Ayaka auf das unheimliche Schauspiel. Ihr geliebter

Bruder, Daichi, würde hier seine letzte Ruhestätte finden. Ihr Gesicht

verschloss sich. Eine ungewohnte Kälte machte sich in ihren grün-gelben Augen

breit.
 

Sesshomaru hatte sie nicht aus den Augen gelassen. Ihm gefiel die Veränderung

seiner zukünftigen Gefährtin nicht. Noch nie hatten ihre Augen diesen kalten,

grausamen Ausdruck gezeigt. Der Verlust ihres Bruders hatte sie verändert.
 

Ein dumpfes Knurren klang ihm entgegen, als sie sich zu ihm umdrehte.

"Lass uns auf die Jagd gehen!", mit diesen Worten begann die Luft um ihren

Körper zu flimmern.

Sesshomaru wich ein paar Schritte zurück, als er sie wieder klar erkennen

konnte, sah er, dass Ayaka sich in ihre Hennyou (wahre Dämonenform) verwandelt

hatte. Vor ihm stand eine gewaltige silberfarbene Wölfin, deren dichtes

Nackenhaar von schwarzen Stichelhaaren durchzogen war. Mit einem drohenden

Knurren entblößte sie die scharfen Reißzähne, dann wandte sie sich um.

Mit gewaltigen Sätzen entfernte sie sich in Richtung Osten.
 

Sesshomaru konzentrierte sich kurz, dann stand auf einmal am Fuß des Berges

ein riesiger weißer Dämonenhund, der in seiner Größe sogar noch die Wölfin

überragte.

Mit schnellen Sätzen folgte er der Fährte der Wölfin.

In der Ferne konnte man das schaurige Jaulen der Wölfin hören, die sich auf

die Spur des Mörders gesetzt hatte.
 

Die Jagd war eröffnet
 

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Die Erde bebte unter den mächtigen Sätzen der zwei riesigen Youkai. Kleinere

Dämonen verkrochen sich, als sie die mächtige Ausstrahlung spürten, die sie

begleitete. So ging es stundenlang vorwärts, bis sie die Gebiete des östlichen

Wolfclans wieder erreichten.
 

Ayaka blieb auf einmal stehen. Ihre blutroten Augen musterten die

Hügellandschaft vor ihnen. Sie witterte den Geruch des Mörders. Er war nicht

mehr weit entfernt. Die Luft flimmerte kurz um ihre Gestalt. Ihr Körper

schrumpfte und in kurzer Zeit stand sie wieder in ihrer menschlichen Gestalt

auf dem Hügel.

Hinter sich hörte sie Schritte, doch sie wandte sich nicht um. Der Wind

verriet ihr, wer sich ihr da von hinten näherte.
 

Sesshomaru trat an ihre Seite. "Er ist nicht weit vor uns. So wie es aussieht,

will er zu eurem Schloss."

Ayaka nickte zustimmend. "Nachdem er meinen Bruder, den älteren Erben,

umgebracht hat, will Yori sein Werk vollenden. Mein Vater hat noch nicht die

Kraft, sich ihm entgegen zustellen und mein jünger Bruder und meine Schwester,

sind ihm hilflos ausgeliefert. Die Wachen des Schlosses werden die Wölfe nicht

als Feinde ansehen und ihnen Zutritt gewähren."

Ihr Gesicht nahm wieder den kalten Ausdruck an. Vergessen waren die Lehren der

Miko Midoriko, die Liebe und Vergebung gepredigt hatte. Hier waren ihre Youkai

Instinkte ihre einzige Überlebungschance. Sie konnte kämpfen und genau, das

würde sie tun.

Sie würde den Mörder zur Rechenschaft ziehen
 

Eine kräftige Hand legte sich auf ihre Schulter und zwang sie sich umzudrehen.

Der Blick aus goldenen Augen bohrte sich in ihr Gesicht. Sekundenlang musterte

Sesshomaru sie wortlos.

"Du wirst nicht mit ihm kämpfen", befahl er.

Ein drohendes Knurren entwich Ayaka Kehle. "Es ist mein Bruder gewesen. Ich

habe das Recht der Rache. Niemand wird es mir nehmen. Auch Ihr nicht."
 

Schweigend sah er sie an. In diesem Moment wurde ihm klar, das er ihr den

Kampf verbieten konnte. Doch mit diesem Befehl würde er sie gleichzeitig auch

verlieren. Ihm wurde bewusst, dass es genau diese Ungezähmtheit ihres Wesens

war, das ihn so für sie eingenommen hatte. Dafür liebte er sie. Er wollte sie

gar nicht anderes.

Er nahm die Hand von ihrer Schulter.

"Ich werde an deiner Seite sein... Gefährtin.«

Ein Lächeln glitt über ihre angespannten Züge und nahm ihren Augen ein wenig

von ihrer Kälte. Sie neigte den Kopf und schlug die Augen nieder. "Ich danke

Euch... Gebieter!"
 

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Unterdessen auf dem Schloss
 

"Du bist alt und krank, Lao-Chin. Du hast nicht mehr die Kraft um über den

Wolfsclan zu herrschen."

Lao-Chin richtete sich auf und streifte den Arm seines jüngsten Sohnes ab.

Aufrecht stand er auf dem Hof. Die Wachen waren hinter ihm.

"Und du meinst, dass du der zukünftige Herrscher wärst, Yori? Mach dich nicht

lächerlich. Dich kleinen Welpen werde ich immer besiegen können."
 

Ein höhnisches Lächeln erschien auf Yori’s Gesicht.

"So? Ich glaube kaum. Du kannst dich nicht mal richtig auf den Beinen halten.

Ich weiß, auf wen du deine Hoffnungen setzt. Doch sie werden nicht kommen.

Dein Sohn Daichi und deine Tochter Ayaka sind längst tot. Verbrannt in der

Lava des heiligen Berges.

Auch dieses kleine Hündchen, das Anspruch auf deine Tochter erhoben hat, ist

nicht mehr am Leben. Du bist ganz allein. Danke ab und du behältst wenigstens

dein Leben und deine beiden restlichen Kinder. Ansonsten..."
 

"Ansonsten, was?..."
 

Die eiskalte weibliche Stimme ließ alle zusammen fahren. Im selbem Moment

flammten zwei kraftvolle Youki auf. So mächtig, dass allen ein Schauder über

den Rücken lief. Alle Blicke richteten sich rückwärts zum großen Tor hin.

Unter dem schweren Steinbogen waren zwei Gestalten erschienen. Ein großer

weißhaariger Mann und an seiner Seite eine zierliche Frau mit schwarz-weißen

langen Haar.
 

Yori konnte seinen Augen kaum glauben. Das waren Sesshomaru und Ayaka. Er

hatte sie tot geglaubt.

Wütend ballte er die Hände zu Fäusten, als er sah, wie die beiden langsam

näher kamen.
 

In Ayaka tobt eine ungeheure Wut. Nur mühsam konnte sie sich beherrschen. Ein

dumpfes, drohendes Knurren kam aus ihrer Kehle. In ihren Augen glühte es rot

auf. "Yori, ich fordere dich zum Kampf!"
 

Yori zuckte zusammen. Damit hatte er nicht gerechtet. Er hatte eher gedacht,

dass der Hundeyoukai ihn fordern würde. Doch der stand nur regungslos da und

betrachtete die Versammlung vor ihm mit ausdrucklosem Gesicht.
 

Hastig fuhr Yori mit der Zunge über seine Lippen "Ayaka, du bist nur ein Weib!"

Langsam kam Ayaka näher und zog das Schwert. Die Klinge richtete sich auf Yori.

"Hast du etwa Angst vor mir? Ich dachte, du hältst dich für unbesiegbar. Also

zieh dein Schwert und überprüfe deine Meinung."
 

Yori überlegte blitzschnell. Er war sich sicher, gegen sie gewinnen zu können.

Es war ja nur eine Frau.

Was konnte sie schon?

Sein Blick glitt zu Lao-Chin hinüber. Der Herrscher des Wolfsclan hatte sich

wieder auf der Schulter seines Sohnes abgestützt. Allerdings erschien er Yori

nicht so besorgt, wie er es seiner Meinung nach sein sollte.

Schließlich wollte seine älteste Tochter gegen ihn kämpfen. Oder war sie etwa

so gut?

Es war egal. Er konnte keinen Rückzieher mehr machen. Vor allem konnte er sich

nicht einem Weib ergeben.

Hier und jetzt würde es sich entscheiden.

Er zog das Schwert und stellte sich Ayaka entgegen.
 

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Ende Kapitel 4
 

Yori ist sich ziemlich siegessicher. Ayaka ist ja nur ein Weib, es scheint

vermessen von ihr zu sein, den Wolfsyoukai zum Kampf zu fordern.

Ob der Gute nicht einem gewaltigen Irrtum unterliegt?

Es wird sich das nächste Mal zeigen bei dem „Kampf unter Wölfen“.
 

Wer so nett ist, mir hier einen Kommi zu schreiben, wie ihm das Kapitel gefallen

hat, dem schicke ich eine ENS, wenn es weitergeht.
 

Liebe Grüße

chaska

Kampf unter Wölfen

Ich kann es kaum glauben, doch wir nähern uns schon wieder dem Ende einer

Geschichte. Das ist das letzte Kapitel von "Unter Wölfen".

Aber hier geht es noch einmal richtig zur Sache.

Ich hoffe, ich kann die Spannung bis zum Schluss halten.
 

Urteilt selbst....
 

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Kampf unter Wölfen
 

Lauernd umkreisten sich die beiden Gegner. Musterten jede Bewegung des anderen

um dessen Kraft und Geschicklichkeit einschätzen zu können.
 

Plötzlich, als hätte jemand ein geheimes Kommando gegeben, rasten sie mit hoch

erhobenen Schwertern aufeinander zu. Funken stoben auf, als die Klingen mit

lautem Klirren aneinander schlugen.

Der erste Schlagabtausch war so schnell vorüber, wie er begonnen hatte.
 

Beide wichen ein paar Schritte zurück.

Yori war überrascht von der Geschicklichkeit, die Ayaka an den Tag gelegt

hatte. Diese Fertigkeit mit dem Schwert hatte er nicht von ihr erwartet.

Ayaka war von seiner Entschlossenheit beeindruckt. Aber für ihn ging es hier

auch um alles. Sollte er verlieren, war sein Leben verwirkt.
 

Noch immer konnte ein Teil von ihr nicht glauben, das ihr alter Jugendfreund

sich so verändert hatte. Es musste etwas passiert sein, dass ihn total

verändert hatte. Doch in diesen Momenten hatte sie keine Zeit mehr um sich

darüber noch Gedanken zu machen. Yori wollte ihr Leben nehmen und in seinen

Augen konnte sie erkennen, dass er es wirklich ernst meinte.
 

Und sie meinte es ebenfalls ernst. Die Erinnerung, wie ihr Bruder starb war

noch so frisch. Der schon bekannte Schmerz flammte in ihr hoch.

Sie hob das Schwert an. Ihre Schwerthand hob sich auf die Höhe ihrer Schulter

und die Klinge ruhte auf dem Unterarm ihres anderen, den sie ebenfalls

angehoben hatte.

Leicht drehte sie den Körper, um in eine bessere Position zu kommen.
 

Im nächsten Moment kam Yori schon angestürmt. Ayaka fing den Schlag ab, und

parierte gleichzeitig. Ihre Schwertspitze wischte nur Millimeter von Yori's

Gesicht vorbei.
 

Er riss seine Klinge hoch und drängte sie mit mehreren Schlägen zurück.

Ayaka wich aus und ging zum Gegenangriff über.

Diesmal musste Yori zurückweichen.
 

Schnelle Angriffe folgten auf Paraden, die beiden Gegner kamen langsam

richtig in Fahrt. Keiner der beiden achtete noch auf die Umgebung oder auf

die Zuschauer, die gebannt dem mörderischen Tanz der Klingen folgten.
 

Mal war Ayaka im Vorteil, dann wendete sich das Blatt und Yori gewann an Boden.

Eines war jedoch sicher, keiner der Beiden konnte auf Dauer das Tempo oder die

kräfteraubenden Attacken durchhalten.
 

Einer der Wölfe schlich sich näher an die Kämpfenden heran. Unauffällig zückte

er seinen Dolch und verbarg ihn. Mit seinen Augen folgte er Ayaka und Yori und

wartete auf seine Chance den Kampf zu Gunsten seines Anführer entscheiden zu

können.

Doch er rechnete nicht mit den scharfen Augen des stillen Beobachters.

Im nächsten Moment leuchtete die Dokkaso auf und der heimliche Störenfried

fiel in zwei Teilen zu Boden.

Für eine Sekunde waren die Zuschauer schreckenstarr. Dann zerschnitt die

eiskalte Stimme des Inuyoukai die Stille. "Wenn noch jemand in irgendeiner

Weise versucht zu Gunsten von einer der Parteien einzugreifen, dann kann der

dem hier gleich Gesellschaft leisten."

Sesshomaru ließ noch mal die Knochen der rechten Hand bedrohlich knacken. Er

war sich jetzt sicher, dass keiner mehr versuchen würde den Kampf zu

beeinflussen.
 

Ayaka hatte von dem Zwischenfall nichts mitbekommen, ihre Aufmerksamkeit war

ganz auf den Kampf und ihren Gegner gerichtet.

Sie duckte sich unter einem wuchtig geführten Schwertschlag. Sprang wieder

hoch und schlug zu. Ihr Schwert wurde abgefangen und zur Seite abgelenkt.
 

Immer wieder prallten die beiden Gegner aufeinander. Keiner der beiden gab

nach.

Immer wieder kam ein Angriff durch und fügte einen der beiden Kontrahenten

leichte Wunden zu, die aber nicht so schwerwiegend waren, dass der Kampf

entschieden wurde.
 

Nach einer Zeit forderte die gewaltige Anstrengung bei beiden ihren Tribut.

Die Bewegungen der beiden Kämpfer wurden unsicherer. Mancher Schlag wurde nur

noch im allerletzten Moment abgefangen.
 

Ayaka spürte ihre Arme kaum noch. Immer schwerer fiel es ihr das Schwert zu

führen. Jeder Treffer ließ ihre Armmuskeln vor Schmerz zittern. Allerdings

ging es nicht nur ihr so.

Dicke Schweißtropfen hatten sich auf dem Gesicht hat ihres Gegners gebildet

und zeigten an, dass auch er langsam an seine Grenzen kam.

In letzter Sekunde warf sich Ayaka zurück und entging damit den geführten

Schlag nur um wenige Millimeter. Sie wich einige Schritte weiter zurück, um

etwas Abstand zwischen sich und Yori zu bringen.

So versuchte sie sich eine kleine Atempause zu verschaffen.
 

Schwer atmend und leicht nach vorne übergebeugt stand er vor ihr. Die Spitze

seines Schwertes berührte den Boden. Sie sah das Blitzen in seinen Augen und

hob ihre Klinge in Erwartung des Angriffs wieder an.

Doch er sprang nicht, sondern um seine Gestalt flimmerte kurz die Luft, und

plötzlich stand ein riesiger Wolf vor ihr. Die riesigen Kiefer mit den

rasiermesserscharfen Zähnen schnappten in ihre Richtung. Der Prankenhieb riss

den Boden auf an der Stelle an sie vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte.
 

~Also in die nächste Runde~, Ayaka konzentrierte sich kurz und auch sie

verwandelte sich dann in ihre Hennyou (wahre Dämonenform). Mit einem

angriffslustigen Knurren stürzte sie sich auf ihren Gegner.

Die Zuschauer wichen so schnell zurück, wie es ging. Die beiden riesigen

Gegner nahmen keinerlei Rücksicht darauf, wo sie sich gerade befanden. Sie

kannten nur ein Ziel, den anderen zu töten. Immer wieder prallten die beiden

Körper zusammen.

Ein gewaltiger Prankenhieb riss Ayaka's Seite auf. Schmerz durchzuckte sie und

sie wich mit einem Aufjaulen zurück.
 

Sesshomaru sah, wie sie getroffen wurde und wie dunkles Blut auf den Boden

tropfte. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung konnte er verhindern, dass er

diesen Wolf in seine Einzelteile zerlegte.

Diese Wunde war tief und würde Ayaka in ihrem Kampf stark behindern. Lange

würde sie damit nicht mehr kämpfen können. Die Zeit lief gegen sie.

Nur eines wusste er, sollte sie sterben, dann würde er diesen Clan lehren, was

es hieß sich mit einem Dai-Youkai anzulegen und seine Gefährtin zu verletzten.
 

Ayaka roch ihr Blut und spürte, wie es warm über ihre Flanke rann. Ihr blieb

nur noch die Kraft für einen letzen Angriff. Langsam kam ihr Gegner näher. Sie

rührte sich nicht.

Für die Zuschauer sah es so aus, als ob sie aufgegeben hatte und nun der

Niederlage entgegensah.
 

Mit zusammengekniffenen Augen verfolgte der Inuyoukai jede Bewegung auf dem

Kampfplatz.
 

Yori druckte sich tief über den Boden und sprang los. Mit einem gewaltigen

Satz warf er sich Ayaka entgegen. In dem Moment, als er sich vom Boden löste,

sprang sie vorwärts. Damit verkürzte sie die Distanz und befand sich nicht mehr

an dem Punkt, auf den ihr Gegner gezielt hatte. Seinen Sprung zu ändern, blieb

ihm keine Zeit mehr.
 

Ayaka wuchtete sich von unten gegen ihn. Mit einem gewaltigen Krachen wurde er

rückwärts auf den Boden geschleudert, und Ayaka landete auf ihn. Ihre

gewaltigen Pranken nagelten ihn fest und ihr Fang mit den scharfen Zähnen

umklammerte seine Kehle.

Völlig überrascht blieb Yori liegen und wurde sich bewusst, dass er verloren

hatte. Ayaka zögerte jedoch den tödlichen Biss anzubringen.

Würde es nicht eine größere Schande für ihn bedeuten, wenn er mit dem

Bewusstsein weiterleben musste, von ihr besiegt worden zu sein?

Besiegt unter den Augen von zahlreichen Clanmitgliedern.
 

Ayaka zog sich von ihm zurück. Nachdem sie wenige Schritte Abstand gewonnen

hatte, verwandelte sie sich zurück. Um Yori begann ebenfalls die Luft zu

flimmern und nach wenigen Sekunden lag er in Menschenform da.

Ayaka fühlte das schmerzhafte Pochen in ihrer Seite, doch ungeachtet dessen

hob sie ihr Schwert auf und ging zu ihm.

Die Spitze der Klinge senkte sich auf seine Brust und blieb dort Unheil

verkündend liegen.

"Du bist besiegt. Akzeptierst du deine Niederlage?", fragte sie. Ihre Stimme

klang heiser vor Erschöpfung.
 

Nur zu bewusst war sich Yori, wie nah er am Tode war. Noch immer konnte er es

nicht glauben, dass sie ihn nicht schon eben in ihrer Hennyou getötet hatte.

Sie ließ ihm die Wahl.

Er wusste genau, was es für ihn bedeuten würde. Er würde ein Ausgestoßener

sein. Er hätte keine Ehre mehr... aber dafür sein Leben.

Kurz zögerte, dann nickte er. "Ich bin besiegt!"

Ungläubiges Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer. Damit hatte keiner

gerechnet.
 

Ayaka zog ihr Schwert weg und steckte es in die Scheide zurück. Ihrer Rache war

genüge getan.

Ein Weiterleben in Unehre war viel schlimmer, als der Tod für ihn. Ohne noch

einen einzigen Blick auf ihn zu verschwenden, wandte sie sich um und ging zu

Sesshomaru, der wie ein Wächter am Rande des Kampfplatzes stand.
 

Langsam ging sie auf ihn zu. Fast hatte sie ihn erreicht, als sie auf einmal

hinter sich in ihrem Rücken das Aufflackern von Youki spürte.

Im gleichen Moment sah, sie, wie sich Sesshomaru’s Gesichtsausdruck veränderte.

Wut flammte auf und ließ seine Augen sich rot verfärben. Seine Bewegungen

waren blitzschnell. Sie spürte, wie er sie packte und zur Seite drängte. Dann

sah sie aus den Augenwinkeln noch das Aufflackern von Tokijin’s Schlag.
 

*************************************************************************
 

Sesshomaru sah ihr entgegen. Stolz erfüllt ihn. Sie war eine würdige Gefährtin.

Er sah, wie ein Lächeln in ihrem Gesicht erschien. Sie war zwar verletzt

worden, doch war sie die Siegerin.
 

Er erstarrte, als er die Bewegung in ihrem Rücken bemerkte. Yori hatte sich

aufgerichtet und sein Schwert gehoben. Er hatte nicht aufgegeben, er hatte sie

alle getäuscht.

Die funkelnde Klinge war genau auf Ayaka’s Rücken gerichtet.

Mit einem wahren Panthersatz sprang Sesshomaru vorwärts und drängte Ayaka zur

Seite im gleichen Moment zog er Tokijin und schlug zu.

Die furchtbare Druckwelle raste auf den feigen Wolf zu und zerriss ihn

buchstäblich.
 

Alles stand wie erstarrt da. Keiner rührte sich, als der Hundeyoukai das

Schwert wegsteckte und dann Ayaka auf die Beine half.

"Der Verräter hat seine gerechte Strafe erhalten", sagte er mit kalter Stimme,

die weit über den gesamten Hof schwang.
 

Ayaka nickte nur. Dann fiel ihr Blick auf die Versammlung der Wölfe vor ihr.

Sie hatten ihren Anführer verloren. Etwas ratlos standen sie da. Sie musste

etwas tun, sonst würde die Situation sich vielleicht noch kippen.

Ayaka warf Sesshomaru einen schnellen Blick zu. Suchte seine Zustimmung für

das, was sie vorhatte. Er erwiderte ihren Blick und senkte kurz die Augenlider

zum Einverständnis. Er ahnte, was sie vorhatte.
 

Ayaka löste sich von ihm und ging mit festen Schritten auf ihren Vater zu.

Direkt durch die Gruppe der feindlichen Wölfe. Sie wichen ihr nach rechts und

links aus und verfolgten mit den Augen jeden ihrer Schritte.

Ayaka erreichte ihren Vater und blieb nur wenige Schritte vor ihm stehen. Sie

sah, wie ein stolzes Lächeln über sein Gesicht glitt.

Dann senkte sie ihren Kopf und ließ sich auf ihr linkes Knie nieder. Das

Rechte winkelte sie an. Die linke Hand zur Faust geballt stützte sie auf dem

Boden ab. Die Rechte ebenfalls zu Faust geballt, legte sie auf ihr Herz.

Der Gruß eines Samurais seinem Herrn gegenüber.

Ehrfürchtig senkte sie den Kopf und erwies ihrem Herrn und Vater den ihm

zustehenden Respekt, als Fürst der Wolfsdämonen der östlichen Länder.

"Oyakata-sama...!", klar klang ihre Stimme über den Hof.
 

Schweigend hatten alle ihr Tun verfolgt. Auf einmal knieten sich sämtliche

anwesenden Wölfe nach und nach nieder und senkten ehrerbietig den Kopf und

erwiesen so Lao-Chin den Respekt.

Voller Stolz überblickte Lao-Chin den Hof. Seine Stellung war gesichert, Dank

dem mutigen Einsatz seiner Tochter.

Seine dunklen Augen trafen auf die goldenen des weißhaarigen Inuyoukai, der

als einziger noch aufrecht stand. Ein so hochrangiger Youkai verbeugte sich

nicht vor einem fast gleichrangigen.

Mit einem gegenseitigen Nicken erkannten sie sich den jeweiligen Status an.
 

Lao-Chin trat einen Schritt vor und legte Ayaka eine Hand auf die Schulter.

Ayaka hob den Kopf und sah ihren Vater an.

"Steh auf, meine Tochter. Du hast tapfer gekämpft. Doch deine Loyalität und

deine Treue gehören mir nicht mehr allein. Geh zu deinem Gefährten."

Elegant erhob sich Ayaka und ging zu Sesshomaru hinüber.

Er nickte ihr anerkennend zu, als sie neben ihn trat.
 

Lao-Chin erhob seine Stimme, bis sie kraftvoll über die im Hof Versammelten

erklang.

"Ich erkenne eure Unterwerfung an. Doch ihr werdet euch aus dem unmittelbaren

Bereich des östlichen Clans entfernen und sollte es einer von euch jemals

wagen, ohne ausdrückliche Erlaubnis, meine Ländereien zu betreten, erwartet

ihn hier der sichere Tod. Und nun geht!"
 

Das Wolfsrudel erhob sich. Deutlich erleichtert, dass ihnen das Leben geschenkt

worden war. Eiligst verließen sie das Schloss und Minuten später waren nur

noch die Familie und die zugehörigen Diener bzw. Wachen des Schlosses anwesend.
 

Lao-Chin wandte sich an Sesshomaru. "Ich möchte mich noch mal bei Euch

bedanken, dass Ihr meiner Tochter zur Seite gestanden habt, und heiße Euch

hiermit nochmals offiziell in unserer Familie willkommen."

Fast hätte Sesshomaru laut geschnaubt. Wenn die letzen Tage bei dieser Familie

zum üblichen Tagesablauf gehörten, würden die nächsten Jahrhunderte ganz

bestimmt nicht langweilig werden. Er hatte nun zu Genüge schon einen kleinen

Vorgeschmack erhalten.
 

Die Augen des Oberhaupts der Wolfsippe ruhten noch immer mit einem stolzen

Ausdruck auf seiner ältesten Tochter, doch auch der Kummer um den Verlust

seines ältesten Sohnes, seines Erben, drängte an die Oberfläche.

"Wir haben noch eine Menge zu bereden. Doch das hat Zeit bis morgen. Vor

allem möchte ich alles über die Umstände erfahren, unter denen Daichi sein

Leben ließ. Der Verlust meines Sohnes schmerzt mich tief. Doch ich sehe,

dass Ayaka ebenfalls verletzt ist."
 

Der Heiler näherte sich in demütiger Haltung. Manabu hatte die erste und

bisher letzte Begegnung mit dem Hundeyoukai noch nicht vergessen.

"Ayaka-Hime. Ihr seid verletzt. Lasst mich bitte Eure Wunden behandeln",

brachte er mit einem schnellen Seitenblick auf Sesshomaru hervor.
 

"Es sind nur kleine Kratzer, die heilen von allein", wandte Ayaka ein.

Sesshomaru sah sie durchdringend an. Sein Blick glitt ihre rechte Seite

entlang, wo sich ihre Kleidung in weiten Teilen schon rot gefärbt hatte.

"Geh mit ihm, Ayaka", befahl er.

Schon wollte Ayaka einwenden, als er eine kurze abwehrende Handbewegung

machte. Kein Widerspruch vor den hier Versammelten.

Sie schloss den Mund und neigte den Kopf. "Wie ihr befehlt ... Gebieter."
 

Sesshomaru sah zum Glück nicht das verschmitzte Lächeln, das Lao-Chin bei

Ayaka's Worten über das Gesicht glitt.

Ayaka war eine temperamentvolle Frau, aber vielleicht, war dieser Inuyoukai

genau Richtige, der die Fähigkeit hatte mit ihr zurechtzukommen.

Die Zukunft würde es zeigen.
 

*************************************************************************
 

Helles Mondlicht flutete durch das Fenster und tauchte das Gästezimmer in

silberfarbenes Licht. Sesshomaru stand am Fenster und sah in die Nacht hinaus.

Ein Kribbeln lief über seinen Körper, als er einen vertrauten Geruch wahrnahm.

Er senkte den Blick und sah eine schmale Gestalt, in einem dunklen Yukata

bekleidet, die über den Hof ging. Eines der Nebengebäude wurde als Badehaus

genutzt. Offensichtlich war diese Person auf dem Weg dorthin.
 

In zwei Wochen würde ihre offizielle Vermählung stattfinden. Zwei lange Wochen

in der sie laut der Tradition nicht Zusammensein durften.

Pah! Seit wann interessierte es ihn, was andere erwarteten?

Zwei Wochen waren entschieden zu lang.
 

Mit einem eleganten Satz flankte er durch das Fenster. Es störte ihn nicht im

Geringsten, dass sein Zimmer sich im ersten Stock befunden hatte. Für ihn war

es nur ein kleiner Satz. Mit lautlosen Schritten näherte er sich dem Badehaus.
 

Ayaka hatte gerade ihr Bad beendet. Sie erhob sich aus dem Zuber und trocknete

sich mit dem bereitliegenden Handtuch ab, dann hüllte sie sich darin ein und

setzte sich neben das Wasserbecken. Ein leises Geräusch ließ sie aufhorchen.
 

Fast lautlos schob Sesshomaru die Tür auf und trat ein.

Neben dem im Boden eingelassenen Wasserbecken saß eine in ein riesiges

Handtuch eingewickelte Gestalt, die sich mit einem groben Kamm die feuchten

Haare entwirrte.
 

Ayaka hatte sein Eintreten bemerkt und drehte den Kopf zu ihm. Ihre

grün-gelben Augen leuchteten in der Dunkelheit.

Sesshomaru ließ seinen Blick über ihren verhüllten Körper gleiten und spürte

das heiße Verlangen, das ihn überfiel.

Mit wenigen Schritten war er bei ihr und zog sie hoch.

Mit geschlossenen Augen sog er ihren Duft ein, als er sich schnuppernd über

ihre Schulter beugte und dann der Kontur ihres Hals zum Gesicht folgte. Er

spürte, wie ihr warmer Atem über sein Gesicht streifte und hörte ihr leises

Knurren. "Es ist nicht richtig, das Ihr hier seid. Bis zur Hochzeit dürfen wir

nicht zusammen sein."
 

Er öffnete die Augen und sah direkt in ihr feingeschnittenes Gesicht.

"Niemand wird es wagen, mich von meinem Eigentum fernzuhalten!", antwortete er

mit heiserer Stimme.

Ihre schmalen Hände legten sich auf seine Brust und drückten gegen ihn. Sofort

schlang er die Arme um sie und zog sie wieder näher

"Eigentum? Ich gehöre keinem!", protestierte Ayaka gespielt empört.
 

Sein Kopf näherte sich ihrem. Ihre Lippen berührten sich schon fast, als er

leise flüsterte.

"Doch, du gehörst mir, mit Haut und Haaren."

Dann legen sich seine Lippen leicht auf ihre. Sanft küsste er sie. Als er mit

der Zunge zärtlich über ihre Lippen fuhr, öffnete sie ihren Mund für ihn.

Sein Kuss wurde fordernder und Ayaka spürte, wie auch ihre Gefühle intensiver

wurden.
 

Ihre Zungen versanken in einem zärtlichen Spiel. Dann löste er sich von ihr

und betrachtete sie. Ayaka hatte leicht ihren Kopf in den Nacken gelegt und

die Augen geschlossen. Eine zarte Röte hatte sich auf ihren Wangen ausgebreitet.

"Aber wenn du darauf bestehst, werde ich natürlich gehen", sagte er leise,

löste die Umarmung und trat einen Schritt zurück.
 

Ayaka riss die Augen auf und ein leiser enttäuschter Laut entwich ihr. Bevor

er sich noch weiter entfernen konnte, hatte sie ihre Finger in seine Rüstung

gekrallt und hielt ihn fest.

"Was fällt Euch ein? Wenn Ihr etwas anfangt, dann beendet es auch", sagte sie

und schmiegte sich wieder an ihn.

Sesshomaru schlang erneut die Arme um sie und sog tief ihren geliebten Geruch

ein. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen.
 

So wie es aussah, würde es eine sehr lange Nacht werden......
 

**************************************************************************
 

ENDE
 

Einen herzlichen Dank an alle, die hier mitgelesen haben. Ich umarm Euch ganz

fest. Nie hätte ich am Anfang gedacht, dass meine Geschichten Leser finden

würden.
 

Diese Geschichte war nur ein kleines Zwischenspiel. Die nächste Geschichte

schwirrt mir schon im Kopf herum und da ich mich irgendwie auf dieses Pärchen

eingeschossen habe, wird es sich wieder Sesshomaru und Ayaka drehen.

Das nächste Mal werden auch Inu Yasha und Co. mitspielen.
 

Dann heißt es „Ein schrecklicher Plan“. Wer ihn ausgeheckt hat und um was es

dort geht.. Lasst Euch überraschen.
 

Auch diesmal der sicher schon bekannte Spruch: Wer so nett ist und mir einem

Kommi hinterlässt, der wird informiert, wenn ich sehe, dass das Kapitel der

nächsten Geschichte online ist.

Bitte etwas Geduld, doch vielleicht geht es schneller als ihr denkt.

(aktuer Schreibwutanfall)

Liebe Grüße Eure

chaska



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Von: abgemeldet
2008-11-28T16:40:54+00:00 28.11.2008 17:40
hey =)
da bin ich wieder!!!
habs endlich mal geschafft, weiter zu lesen.
Und ich finde es einfach hammer!^^ sie war so gut, dass ich mich gar nicht losreißen konnte, und sie in einem stück durchgelesen hab. (okay, so schwer wars nu auch nicht, war ja nicht ganz sooo lang ;))
freu mich schon auf die nächste ff =)
liebe grüße
F°D°
Von:  Monny
2008-07-18T06:33:04+00:00 18.07.2008 08:33
Echt cool^^. werde gleich mit der "nächsten" Fortsezung anfangen^^. Freu mich schon drauf^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Monny
2008-07-18T06:08:17+00:00 18.07.2008 08:08
Hallo hier bin ich wieder^^. Werde gleich weiter lesen^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Monny
2008-07-17T20:28:25+00:00 17.07.2008 22:28
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Hast du klasse geschrieben^^. Werde Morgen weiter lesen da es jetzt schon spät ist und ich schlafen gehe^^. Werde aber morgen weiter lesen^^.

Freu mich schon auf das nächste Kap^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Monny
2008-07-17T20:14:57+00:00 17.07.2008 22:14
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Hast du klasse geschrieben^^. Oh man ich könnte diesen Yori (so heist der knilch doch oder^^) am liebsten eine runterhauen. Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Monny
2008-07-17T19:52:25+00:00 17.07.2008 21:52
Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Hast du klasse geschrieben^^. Der Schluss war am lustigsten fand ich^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Alma
2007-06-16T20:13:15+00:00 16.06.2007 22:13
Tja, jetzt isser tot :( ich wusste es ><
nahja, der kampf war toll^^ du hast dich in diesen dingen wirklich gestiegert :D bravo^^
aber am tollsten war das ende :D wie er zu ihr ins bad gegangen ist *seufzt* schöööööönn^^ hahc ja, ich freu mich^^ war zwar nur ne kurze FF aber ich hab ja noch eine vor mir ;] mach weiter so^^
alma
Von:  Alma
2007-06-16T19:52:08+00:00 16.06.2007 21:52
ARGH!
Du hast ihn umgebracht! X/ mann, ich mochte ihn >< er hätte nicht sterben müssen! Obwohl es schön war, wie er starb... *hust*
mir ist etwas seltsames aufgefallen, du hast manchmal den gleichen schreibstil wie ich o0 gruslig XD
Also ich hätt ja gedacht, als die beim berg waren, das ayaka reingeht udn sessy draußen wartet, um sie zu rufen, wenn der berg ausbricht ^^ aber nahja, bin ja nicht die autorin ;D
Freu mich shcon auf den kampf^^ aber yori wird auch sterben *seufzt* :( nahja, hat er wohl verdient.
nahja ich les zuende^^
Von:  Alma
2007-06-16T19:35:45+00:00 16.06.2007 21:35
Ja das Kapitel war auch toll ;] und ich mag yori immernoch XD auch wenn er ein arsch ist ^^ aber er wird sterben :( nahja, hat er dann wohl auch verdient. hoffe daichi is nix passiert X( und das mit dme vilkan wird interessant ;] *freu*
Nochmals sage ich, du solltest deine Kapitel besser prozentualisieren XD (wenns das wort gibt^^) es ist toller, wenn man sieht, wie weit man ist^^ bei dir wären es mit jedem kapitel 20% also wären nun schon 60% rum^^ ich finds halt toller^^

les gleich weiter^^
Von:  Alma
2007-06-16T19:25:26+00:00 16.06.2007 21:25
So, nach Ewigkeiten mal wieder weitergelesen^^
ich muss sagen, dass mir das kapi SEHR gut gefallen hat :D und ich mag yori irgendwie^^ ich find es toll, wie er sich verhält XD und das zusammentreffen mit sessy war auch richtig toll^^ hach ja *seufzt*
Sehr schön alles^^ freu mich shcon, wies weitergehte^^

nur eins noch,
soll "ai shiteru" ich liebe dich heißen?ich kenn das näHmlich nur als skidesu oder skides ;] nahja egal^^


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