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Weinst du?

Sei nicht traurig, denn ich bleibe bei dir
von

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Es darf nicht sein

So, hiermit begrüße ich euch alle zu meiner Fruits Basket FF "Weinst du?" Momentan habe ich noch nicht viel zu dieser Geschichte zu sagen, ihr sollt euch erstmal ein eigenes Bild von der Geschichte machen. Alles, was ich noch zu der FF sagen will, ist, dass mi die FF in einer ziemlich deprimierten Phase eingekommen ist, daher könnt es ab und an etwas schwermütig werden.

Aber nun genug geredet. Viel Spaß mit dem Prolog von "Weinst du?"!
 

Prolog: Es darf nicht sein
 

Wie lang ist es jetzt her, dass wir uns begegnet sind? Wie lange erfüllt dein fröhliches Lachen schon unser Haus?

Ich weiß nicht genau, wie lange du schon da bist. Wahrscheinlich ist viel mehr Zeit vergangen, als ich momentan denke.

Du warst immer für mich da. Egal, wie ich mich dir gegenüber verhielt, du hast immer bemerkt, wenn es mir schlecht ging und hast versucht, mir zu helfen. Immer hieltest du dein warmes Lächeln für mich bereit, wenn ich es sehen wollte.

Für all diese Liebe, diese Wärme, die du mir entgegenbrachtest, hast du nie etwas verlangt. Es war für dich selbstverständlich und auch für mich wurde deine Nähe irgendwann ein lieb gewonnener Alltag.

Nein, ich weiß nicht, seit wann du bei uns lebst. Aber ich weiß, dass ich mich seit diesem Zeitpunkt immer mehr in dich verliebt habe. Unaufhörlich begann sich mein Herz nach deiner Nähe zu sehnen.

Doch all diese Gefühle werden nie ihre Erfüllung finden. Denn es darf einfach nicht sein!

Würde ich dir sagen, dass ich dich liebe, dass ich für immer bei dir sein will, dann würde ich dir nur unnötigen Kummer bereiten. Man würde es mir nicht erlauben. Die anderen dürften schon nicht darauf hoffen, mit dir glücklich zu werden, aber ich…ich könnte es noch weniger! Ich bin der Ausgestoßene der Familie, man könnte mich sogar als „Schwarzes Schaf“ bezeichnen.

Und ich wage mir, mich in jemanden wie dich zu verlieben?

Ich weiß, dass es nicht sein darf.

Ich weiß, dass wir keine Hoffnung haben.

Aber alles, was mein Herz momentan weiß, ist, dass ich dich mehr als alles andere auf der Welt liebe.
 

Okay, ich weiß, das war ziemlich kurz. Aber das sind Prolog und Epilog eigentlich immer bei mir. Wenn ihr wissen wollt wie es weitergeht, dann schreibt mir doch bitte einen Kommentar. Momentan schreibe ich schon fleißig am Hauptkapitel und mit ein paar Kommentaren wird das Kapitel bestimmt noch besser werden ;-)
 

Ciao Steinbock

Sei nicht traurig, denn ich bleibe bei dir

So, hier ist nun das neue Kapitel zu meiner Furuba FF. An dieser Stelle danke für die Kommentare. VIel bleibt mir jetzt nicht zu sagen, da ich ja eigentlich schon alles Nennenswetre in der Kurzbeschreibung geschrieben habe.

Also dann: Viel Spaß!
 

Sei nicht traurig, denn ich bleibe bei dir
 

Draußen regnete es. Wie aus Strömen schien es zu gießen. Seit Tagen ging das schon so. Der Boden war völlig aufgeweicht, jeder Mensch ging nur vor die Tür, wenn es auch unbedingt nötig war.

In einem großen Haus, etwas abseits von allen, herrschte völlige Stille. Alles, was man vernehmen konnte, war das Prasseln des Regens. Irgendwie wirkte es sehr beruhigend. Diese allumfassende Stille, die nur von den gleichmäßigen Geräuschen des Regens gestört wurde.

Im Wohnzimmer saß jemand. Ganz allein, gegen die Wand gelehnt, hatte der Junge mit den orangefarbenen Haaren die Augen geschlossen. Schon seit Tagen fühlte er sich schwach, kraftlos. Der Regen tat ihm nicht gut, er reagierte auf dieses Wetter sehr empfindlich.

Aber es war zu jener Zeit nicht allein das Wetter, das ihn fast krank machte. Nein, eine andere Sache machte ihn so müde. Er war allein in diesem Haus mit dem Mädchen, das ihm mehr bedeutete, als jede andere Person in seinem Leben.

Der Name des Orangehaarigen war Kyo Soma. Er hatte den Katzenfluch auf seinen Schultern lasten und verwandelte sich, wie die anderen 12 Mitglieder des Soma-Clans bei der Umarmung des anderen Geschlechts in sein Eto.

Yuki und Shigure, die normalerweise das Haus mit bevölkerten, waren zu Akito Soma, dem Familienoberhaupt berufen worden, so wie alle anderen Soma-Mitglieder auch. Nur Kyo war wie so oft nicht erwünscht.

Jetzt saß es hier schweigend da. Aus der Küche klangen leise Geräusche zu ihm. Anscheinend kochte Toru wieder irgendwas. Beim Gedanken an das Mädchen, das schon seit geraumer Zeit bei ihnen lebte, begann Kyos Herz schneller zu schlagen. Sofort verzog sich sein Gesicht und er versuchte diesen Gedanken abzuschütteln.

Das durfte nun einmal nicht sein!

Im nächsten Moment hörte Kyo, wie die Tür geöffnet wurde. Sofort richtete er seinen Blick in Richtung Tür. Wie so oft kam Toru, sanft lächelnd, in den Raum und breitete das Essen auf dem Tisch aus.

Kyo versuchte, ihren Blick aufzufangen, doch Toru wich ihm nur aus. Seit Tagen tat sie das schon. „Hast du denn noch gar keinen Hunger, Kyo-kun?“, fragte sie ihn, ruhig und freundlich, wie Kyo sie kannte. Und doch spürte er, dass etwas mit dem Mädchen nicht stimmte. Was hatte sie nur?

Schweigend setzte er sich neben sie. Die ganze Zeit über haftete Kyos Blick auf Toru. Jetzt, wo sie so allein waren, da überkam ihm manchmal ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl, dass ihn innerlich beinahe zerriss. Manchmal da erwachte er am Morgen und sagte sich, dass er ihr endlich seine wahren Gefühle gestehen sollte. Nur schwer konnte er sich manchmal gegen diesen tief sitzenden Impuls wären.

Aber heute war er einfach nur besorgt um Toru. Ihr Blick war ungewohnt schwermütig, der sonstige freundliche Glanz in ihren Augen schien von Trauer verschleiert.

Als Toru aufsah, begegneten sich die Blicke der beiden. Die Zeit schien still zu stehen, in jenem Moment, in der sich beider Blicke gegenseitig festhielten. „Was ist los mit dir, Toru?“
 

Unsere Liebe ist am Boden,

läuft langsam aus.

Dreht noch ´ne Ehrenrunde,

bis sie stillsteht.

und, du ich geh am Stock,

will nie wieder schlafen,

solange du mich Nacht für Nacht

in meinen Träumen besuchst.
 

Das Mädchen wachte durch diese Frage aus ihren Tagträumereien auf. Sie war völlig neben sich gewesen, als Kyo sie so angesehen hatte. Immer wenn er sie so ansah, hatte sie das Gefühl in seinen Augen zu ertrinken. Schon seit geraumer Zeit ging das so. Als sie dann auch noch erfuhr, dass sie mit Kyo über vier Tage allein im Haus sein würde, wusste sie überhaupt nicht mehr, was sie tun sollte.

Toru war gern in seiner Nähe. Der sonst so kühle Kyo, wirkte auf sie immer ganz sanft, zumindest ging er so mit ihr um. Und nach und nach, da hatte es sich ergeben, dass ihr Herz zu rasen begann, wenn sie in Kyos Nähe war, wenn der junge Mann nur für einen Augenblick ihren Körper streifte, sie nur für den Bruchteil einer Sekunde ansah.

Da gab es nur dieses eine kleine Problem: Yuki hatte sie vor kurzem geküsst, bei ihrem Urlaub. Das wühlte Toru total auf, sie wusste mit dieser Situation einfach nicht umzugehen. Sie fühlte sich gleichermaßen in Yukis, als auch in Kyos Nähe wohl. Und doch, war da in Kyos Nähe nicht noch ein tieferes Gefühl? Aber wenn es so wäre, dann würde sie Yuki eines Tages wehtun müssen. Wo sie ihm doch so einiges verdankte.

Konnte sie sich so etwas denn erlauben?

„Was sollte schon mit mir sein, Kyo-kun? Mir geht es sehr gut, wie immer“, antwortete das Mädchen, mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen, nach einer Weile auf Kyos Frage.

Daraufhin verfinsterte sich Kyos Blick. „Hör auf zu lügen! Ich merke doch, dass mit dir etwas nicht stimmt!“ Toru zuckte unweigerlich zusammen, als der hitzköpfige Junge sie so anfuhr. Sofort verstummte er wieder. Es war nicht seine Absicht gewesen, Toru zu erschrecken. Leicht überfordert mit dieser Situation, stützte Kyo seinen Kopf auf seinen Händen ab. Weiterhin musterte er Toru.

Wie er es hasste, wenn sie diesen traurigen Eindruck machte.

Auf einmal bemerkte Kyo, wie das Bild vor seinen Augen langsam verschwamm. Sein Kopf fühlte sich merkwürdig schwer an und ihm wurde heiß. Es fiel ihm schwerer zu atmen. Verdammt, was sollte das denn jetzt?

Kyo fiel es schwer, aufzustehen, aber irgendwie gelang es ihm doch. Schwankend ging er aus dem Zimmer.

„Was ist mit dir, Kyo-kun? Du siehst nicht gut aus.“, bemerkte Toru sofort besorgt.

Kyo stütze sich nur leicht an die Wand, sah noch einmal zu Toru und murmelte: „Es ist nichts weiter. Ich fühle mich nur nicht besonders gut. Ich werde hochgehen und mich etwas ausruhen. Mach dir keine unnötigen Sorgen.“

Mit diesen Worten verschwand Kyo aus dem Wohnzimmer. Toru konnte noch hören, wie er die Treppen hinaufging. Dann wurde es wieder still. Das Prasseln des Regens war wieder das einzige Geräusch, das man im Haus vernehmen konnte.

Stumm saß Toru da, starrte noch immer auf die Tür, aus der Kyo gerade verschwunden war. Sorgen machten sich in ihr breit. Sie kannte Kyo lang genug, um zu wissen, dass er dazu neigte, alle Dinge etwas runterzuspielen, um nicht als Schwächling dazustehen.

Vielleicht war es ja wirklich nicht so schlimm. Aber was Toru auch tat, in Gedanken war sie immer bei Kyo. Er hatte nicht gut ausgesehen, als er das Zimmer verlassen hatte. Kyo hatte so kraftlos auf sie gewirkt, so als hätte auch er irgendetwas, was ihn bedrückte.
 

Jetzt lieg ich neben dir,

wir hab’n uns alles gesagt,

hab'n uns ausgesprochen,

uns Luft gemacht.

Ich fühl mich wie ausgekotzt,

dir geht’s nicht viel besser,

da seh ich es in deinen Augen glitzern.
 

Irgendwie schaffte es Toru, sich zwei Stunden mit kleineren Hausarbeiten zu beschäftigen, doch dann konnte sie ihre Sorge um Kyo nicht mehr zügeln.

Leise verließ sie das Wohnzimmer, dass sie bis eben noch aufgeräumt hatte und schlich die Treppen hinauf. So leise wie möglich öffnete sie die Tür zu Kyos Zimmer. In diesem herrschte völlige Stille. „Kyo-kun, geht es dir gut?“, fragte Toru vorsichtig.

Als Antwort erhielt sie nur eine Art unterdrücktes Stöhnen. Sobald Toru dies vernahm, war sie auch schon in Kyos Zimmer und hatte sich an sein Bett gestellt. Kyo schien es furchtbar zu gehen, das erkannte Toru sofort. Sein Atem ging ziemlich schnell und er schwitzte furchtbar.

„Was hast du nur, Kyo-kun?“, fragte Toru verzweifelt und legte dabei ihre Hand auf seine Stirn. Schnell zog sie diese wieder weg. Der Orangehaarige glühte regelrecht. Und sie war hier ganz allein mit ihm im Haus. Einen Arzt konnte sie bei diesem Wetter ja unmöglich holen!

Toru musste selber helfen. Sofort rannte sie hinunter in die Küche. Sie füllte eine Schüssel mit kaltem Wasser und ging, mit einem Tuch bewaffnet, wieder zu Kyo hinauf.

Auf einen Stuhl legte sie die Schüssel mit dem Wasser ab, tauchte dann das Tuch hinein. Bevor sie dieses auf Kyos erhitzte Stirn legte, flüsterte sie ihm noch zu: „Keine Angst, Kyo-kun, ich werde dir helfen, so gut ich kann. Glaub mir, bald geht es dir wieder gut.“

Das Mädchen wusste nicht, ob Kyo ihre Stimme vernehmen würde, es war mehr zur Beruhigung ihrer selbst. Kyo jedoch hatte jedes einzelne Wort vernommen. Er lag in einer Art Dämmerzustand. Doch er spürte, dass er nicht allein war, in diesem Moment, wo es ihm so schlecht ging, war Toru bei ihm, und allein diese Gewissheit beruhigte ihn.

Den restlichen Tag kümmerte Toru sich fürsorglich um Kyo. Bis spät in die Nacht nässte sie das Tuch immer wieder neu, bis das Fieber schließlich und endlich zurückging.
 

Als Kyo am nächsten Morgen erwachte, waren von draußen leise Vogelstimmen zu hören. Er fühlte sich noch immer entkräftet, aber es ging ihm besser, als am vorherigen Tag. Vorsichtig richtete er sich leicht auf. Ziemlich überrascht stellte er fest, wer da, auf einen Stuhl sitzend, mit dem Kopf auf seinem Bett, eingeschlafen war.

Unweigerlich musste er lächeln. Wurde jedoch gleich wieder ernst. Es glitzerte verdächtig in Torus Augenwinkeln. Langsam ließ er seine Hand auf das Gesicht des Mädchens zukommen. Sanft strich er ihr die Träne aus dem Augenwinkel, verharrte mit seiner Hand auf ihrer Wange, als im nächsten Augenblick Toru durch diese sanfte Berührung erwachte.

Verwundert sah sie Kyo an. Noch immer lag Kyos Hand auf ihrer Wange. Sofort hellte sich ihr Gesicht auf, als Toru bemerkte, dass es Kyo wieder besser ging. Liebevoll lächelte sie ihn an und kuschelte sich leicht in Kyos Hand. Sie war sich gar nicht richtig dem bewusst, was sie dort tat. Es war einfach ihre Reaktion darauf, dass es Kyo, um den sie am vorherigen Tag so gebangt hatte, als das Fieber sich immer mehr erhöhte, wieder gut ging.

Aufgrund dieser Situation war Kyo anfänglich etwas verwirrt und leichte Röte zierte sein Gesicht. Jedoch fasste er sich schnell und fragte Toru: „Hast du um mich geweint?“
 

Sag mal weinst du,

oder ist es der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft.

Sag mal weinst du etwa,

oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt.

Komm her ich küss den Tropfen weg,

probier ihn ob er salzig schmeckt.
 

Nun wurde sich auch Toru der Situation bewusst und ließ schnell Kyos Hand los. „Ich…äh“ Toru fand nicht die rechten Worte für das, was sie ihm so gern sagen wollte. Stattdessen sagte sie nur folgendes: „Ich hatte einfach nur Angst, dass dir etwas passiert, Kyo-kun. Aber jetzt, wo es dir wieder besser geht, kann ich ja auch wieder lächeln, nicht wahr?“

Kyo bemerkte Torus Unsicherheit sofort. „Du hast dir also Sorgen um mich gemacht.“ Kyo überlegte kurz, bevor er nachfragte: „Warum tust du das?“

Toru hatte sich bereits auf dem Weg zur Tür gemacht. Als sie die Frage hörte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Wieder begegneten sich beider Blicke. Erneut lastete eine schwere Stille über den beiden.

Deutlich konnte Kyo ein, ihm unbekanntes, Glitzern in Torus Augen erkennen. Dann wandte sich Toru wieder ab, öffnete die Tür und antwortete leise: „Irgendwann werde ich es dir erzählen. Aber noch nicht einmal ich weiß, wann das sein wird.“ Nach diesen Worten trat sie aus dem Raum, schloss leise die Tür und ließ Kyo mit seinen Gedanken allein.

Wie schon so oft in letzter Zeit raste sein Herz. In seinem Kopf machte sich eine Frage breit: Erwiderte Toru etwa seine Gefühl? Fühlte sie sich so zu ihm hingezogen, wie er zu ihr? Konnte das wirklich sein? Sollte er wirklich solch ein Glück haben dürfen?

Doch selbst wenn dem so wäre. Dürfte er wirklich dieses Glück einfordern, wo er Toru doch nur eines Tages unglücklich machen würde? Konnte er wirklich mit dem Gedanken leben, Toru für eine kurze Zeit glücklich zu machen und dann ihr Herz zu brechen? Oder sollte er ihr, im Falle eines Falles lieber sofort klar machen, dass das zwischen ihnen keine Zukunft hätte? Sollte er gar seine Gefühle verleugnen?
 

Währenddessen war Toru in der Küche angelangt. Ihr Herz raste, ihr Kopf schien voll von Gedanken zu sein. Warum konnte das nicht endlich aufhören?

Was sollte sie nur tun? Seufzend lehnte sie sich an die Wand. Vorsichtig legte sie ihre Hand über ihr rasendes Herz.

Das musste endlich ein Ende nehmen! So konnte es doch nicht weitergehen! Wollte sie etwa ewig Kyo aus dem Weg gehen, wenn er ihr Herz zum Rasen brachte? „Ach, Kyo, wenn du wüsstest“, murmelte sie betrübt zu sich selbst.

Langsam spürte das Mädchen, wie sich ihr Herz wieder beruhigte. In eben jenem Moment fasste sie einen Entschluss: Sie würde Kyo sagen, was sie für ihn empfand. Egal, ob er dasselbe fühlte oder nicht, sie musste es ihm einfach beichten. Sonst würde sie nie Ruhe haben, immer würde sie diese „Was-wäre-wenn-Frage“ beschäftigen. Und das wollte sie nicht.
 

Einige Zeit verging. Toru bereitete das Essen vor und brachte es dann Kyo ins Zimmer.

Dieser lag noch immer im Bett, die Arme hinter dem Kopf verwinkelt, starrte er die Decke an, während er über Toru und sich nachdachte. Der junge Mann schreckte erst aus seinen Gedanken auf, als Toru sich zu ihm setzte und ihm sein Essen gab.

Dankend nahm Kyo die Schüssel entgegen, wobei sich kurzzeitig seine und Torus Finger berührten. Beide schwiegen daraufhin, während Kyo sein Essen verzehrte.

Auf einmal wurde Toru von einem Mut übermannt, den sie nie zuvor gekannt hatte. Das Mädchen spürte, dass nun die Zeit gekommen war, Kyo alles zu erzählen. Als Kyo ihr die Schale zurückreichte, begann sie: „Kyo…ich…ich…äh…“ Auf einmal war aller Mut wieder wie weggeblasen.

Kyo sah sie nur erwartend an. Noch immer fragte er sich in Gedanken, wie er darauf reagieren sollte, wenn Toru ihn wirklich liebte.

Doch Toru erklärte nicht weiter, meinte nur: „Sag mir doch bitte bescheid, wenn es dir wieder besser geht.“ Dann war sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden.
 

„Verdammt, Toru! Reiß dich doch endlich zusammen! Du musst Kyo endlich sagen, was du für ihn empfindest, sonst wirst du nie glücklich werden!“, schollt Toru sich im Wohnzimmer selbst.

Geknickt saß sie an dem Wohnzimmertisch, mit einer Tasse Tee vor sich. „Warum verlier ich in seiner Nähe nur immer wieder den Mut“, flüsterte sie betrübt, wobei sie den Kopf auf die Arme legte.

Das Mädchen atmete tief durch, schloss die Augen und lauschte dem gleichmäßigen Rauschen des Regens. Wie beruhigend das war. Aber trotzdem war Toru traurig, wobei sich das Wetter noch schlechter auf ihre Gefühle auswirkte.

Irgendwann war Toru eingedöst, als Kyo langsam die Treppen herunterkam und das Wohnzimmer betrat. Leicht lächelnd betrachtete er die dösende Toru, welche bald darauf blinzelte.

Unsicher meinte Kyo: „Ich wollte dir nur sagen, dass es mir wieder besser geht. Danke, dass du dich um mich gekümmert hast.“

„Aber, das ist doch selbstverständlich, Kyo-kun! Schließlich sind wir Freunde.“ Entgegnete Toru.

„Da ist noch etwas“, fuhr Kyo fort, „Was wolltest du mir vorhin sagen?“
 

Jetzt sitz ich hier

und schreib nur noch blinde Liebeslieder

von Herz und Schmerz und Schmalz

und so was Tolles kommt nie wieder.

Hätt ich nie gedacht,

noch vor ein paar Tagen

lagen wir uns Nacht für Nacht im Arm.
 

Für einen Augenblick hatte Toru das Gefühl, dass ihr Herz stehen bleiben würde. Kyo wollte wissen, was sie ihm zu sagen hatte und er würde gewiss auch dafür zu sorgen wissen, wenn Toru es nicht freiwillig preisgab.

Nun gab es kein Zurück mehr. Sie musste nun das beenden, was sie vor kurzem begonnen hatte.

Entschlossener als je zuvor stand sie auf. Kyo stand vor ihr, musterte sie vorsichtig. Sein Körper zitterte leicht vor lauter Anspannung, die in seinem Körper herrschte.

Toru erging es da nicht anders. Ihr Herz schlug eben so schnell, wie das von Kyo. Auch sie spürte das Zittern, hatte das Gefühl, dass ihr Knie ihr bald nachgeben würden. Aber sie musste es ihm jetzt endlich sagen! Wenn sie es jetzt nicht täte, würde es gewiss nie dazu kommen.

Zögernd begann Toru: „Also, was ich dir vorhin, nein, eigentlich schon seit ziemlich langer Zeit, sagen wollte ist, dass ich mich…also…ich habe mich…ich habe mich in dich verliebt, Kyo-kun.“

Stille.

Erneut umfing die beiden eine schwere Stille.

Toru wagte sich nicht, Kyo anzusehen, hatte Angst vor seiner Reaktion.

„Toru, ich…weißt du“, zunächst fehlten auch Kyo die richtigen Worte. Er hätte nicht gedacht, dass ihn diese Worte, die er seit so langer Zeit von Toru zu hören erhoffte, so sehr aufwühlen würden. Und trotzdem, das hatte keine Zukunft!

„Ich bin dir dankbar, für deine Ehrlichkeit, Toru, aber…“

„Aber?“, flüsterte Toru.

„Ich liebe dich nicht! Ich mag dich, Toru, aber ich liebe dich nicht! Und das wird auch nie der Fall sein!“ Um seinen inneren Schmerz zu unterdrücken, ballte Kyo seine Hände zu Fäusten. Er sollte sich glücklich schätzen, von solch einem Mädchen geliebt zu werden und ihre Gefühle erwidern, aber was tat er? Das Bisschen Glück, dass er haben könnte, zerstörte er auch noch.

Aber es gab nun einmal keinen anderen Weg!

Schweigend, ohne jegliche Regung, stand Toru vor dem Rothaarigen. Ihre Augen waren Leer. Langsam, aber unweigerlich, begann ihr Körper zu zittern. Sie spürte die Tränen, die langsam ihr Gesicht herunter liefen.

„Toru?“, flüsterte nun auch Kyo.

Doch das Mädchen antwortete nicht. „Es tut mir Leid, dass ich dich damit belästigt habe, Kyo-kun. Es war ja auch ziemlich dumm von mir, zu glauben, dass du mich lieben könntest, nicht wahr?“ Unsicher lachte sie ein aufgesetztes Lachen.

Unfähig, etwas zu tun, stand Kyo vor Toru. Diese drehte auf einmal um und rannte aus dem Haus.

Torus Gedanken wirbelten um sie herum, alles, was sie sicher wusste war, dass sie hier weg wollte. Sie konnte jetzt nicht seelenruhig mit Kyo im Wohnzimmer sitzen lassen. Er hatte ihr wehgetan, durch seine Worte. Gewiss, es war bestimmt nicht seine Absicht gewesen, aber es tat so furchtbar weh!
 

Jetzt lieg ich neben dir,

wir hab´n uns alles gesagt,

hab'n uns ausgesprochen,

uns Luft gemacht.

Ich fühl mich wie ausgekotzt,

dir geht’s nicht viel besser,

da seh ich es in deinen Augen glitzern.
 

Noch immer stand Kyo im Wohnzimmer. Nun allein, mit dem Rauschen des Regens. „Verdammt!“, brüllte er im nächsten Moment. Er konnte sich noch geradeso zurückhalten, eine Wand zu demolieren.

Zunächst dachte Kyo noch, dass Toru bestimmt bald zurückkehren würde. Er hoffte darauf, dass sie bei diesem Regen nicht weit ging, vielleicht auch nur zu einer ihrer Freundinnen und dass sie zurückkommen würde und alles wieder so sein würde, wie bisher.

Aber die Zeit verging ohne, dass Toru zurückkehrte.

Mittlerweile eine Stunde war nun vergangen, ohne ein einziges Lebenszeichen von Toru. Nervös saß Kyo im Wohnzimmer. Wo konnte sie nur bleiben?

Kyo war sich sicher, dass er schon lange genug gewartet hatte. Toru hätte sich doch bestimmt gemeldet, wenn sie zu einer Freundin gegangen wäre. Entschlossen stand Kyo auf, zog sich an und rannte hinaus in den Regen, in die Richtung, in welcher er Toru vermutete.
 

Eben jene saß mittlerweile, zitternd und weinend, im Wald. An dem Ort, wo sie einst ihr Zelt aufgebaut hatte und von den Somas gefunden worden war. In den kalten Händen hielt sie das Bild ihrer geliebten Mutter.

Die Tränen des Mädchens waren durch den Regen kaum erkennbar. „Ach, Mama“, schluchzte sie. „ich habe mich verliebt und ich habe es ihm gesagt. Aber…aber“, ihre Stimme wurde immer wieder von Schluchzern unterbrochen, „er liebt mich nicht so, wie ich ihn liebe. Das alles tut so furchtbar weh, Mama.“

Toru war so in Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie jemand auf sie zukam. Sie wusste erst, dass jemand da war, als sie spürte, wie jemand eine Jacke um ihren zitternden Körper legte.

„Bei solchem Wetter solltest du nicht draußen in der Kälte sitzen“, hörte sie jemanden sagen. Dann hörte sie, wie sich der jemand hinter sie hockte und ihre Hand berührte, in der sie das Foto ihrer Mutter hielt. „Deine Mutter hätte das sicher auch nicht gewollt“, flüsterte der jemand weiter.

Wieder kullerten Toru dicke Tränen die Wangen hinunter.

„Lass uns nach Hause gehen.“ Toru nickte und stand auf. Sie wusste längst, dass diese Person hinter ihr Kyo war.

Schweigend machten sich die beiden auf den Heimweg. Nach einer Weile blieb Toru stehen. Kyo drehte sich zu ihr um: „Was hast du denn, Toru?“
 

Sag mal weinst du,

oder ist es der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft.

Sag mal heulst du etwa,

oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt.

Komm her ich küss den Tropfen weg,

probier ihn ob er salzig schmeckt.
 

Jetzt lieg ich neben dir,

wir hab´n uns alles gesagt,

hab'n uns ausgesprochen,

uns Luft gemacht.

Ich fühl mich wie ausgekotzt,

dir geht’s nicht viel besser,

da seh ich es in deinen Augen glitzern.
 

Das Mädchen sah nur zu Boden. „Ich weiß, dass du mich nicht liebst, aber das, was ich gesagt habe, das war die Wahrheit.“

Kyo betrachtete das Mädchen vor sich, sanft lächelte er, dann ging er auf sie zu. Vorsichtig legte er die Hände auf Torus Schultern. Unsicher sah das Mädchen zu ihm auf.

„Ich werde dir ein Geheimnis erzählen, aber du musst mir versprechen, dass du es solange für dich behältst, wie ich es dir sage, okay?“, flüsterte Kyo. Toru nickte. „Also gut.“ Kyo zog Toru nah an sich ran und flüsterte: „Ich liebe dich, Toru-chan. Ich liebe dich schon seit sehr langer Zeit. Aber noch haben wir keine Zukunft. Noch darf niemand davon erfahren. Aber ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, um dir nicht mehr weh zu tun.“

Toru war bei diesen Worten rot geworden und ihr Körper hatte nun wieder zu zittern begonnen. Sie wagte es kaum, Kyo anzusehen. Eingehend betrachtete Kyo sie. Sanft lächelten sich die beiden an. Dann näherte sich Kyo vorsichtig Torus Gesicht, um ihr dann einen ersten, vorsichtigen Kuss zu geben.
 

Sag mal weinst du,

oder ist es der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft.

Sag mal heulst du etwa,

oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt.

Komm her ich küss den Tropfen weg,

probier ihn ob er salzig schmeckt.
 

Und als sie ihren gemeinsamen Weg fortsetzten, fanden sich langsam und vorsichtig ihre Hände. Keiner sagte auch nur ein Wort. Nur einmal flüsterte Kyo: „Bitte, sei nicht mehr traurig, denn ich bleibe bei dir, was auch immer passiert.“
 

So, das war also meine kleine Furuba-FF. Alles, was noch kommt ist ein Epilog. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr den auch noch lest. Wie immer sind Kommentare erwünscht.

Also, bis zum Epilog!

Steinbock

Unser Geheimnis

Und hier haben wir auch schon das letzte Kapitel (wenn man das so nennen darf). Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen!
 

Epilog: Unser Geheimnis
 

Langsam geht unser Leben wieder seinen gewöhnlichen Gang. Und doch, es ist anders, als früher.

Ich nehme dein Blicke, deine Berührungen, deine Nähe völlig anders war als früher. Irgendwie scheint alles intensiver zu sein, durch unser Geheimnis.

Ein Geheimnis, dass uns immer verbinden wird, auch, wenn wir unsere Zukunft gelebt haben. Ich weiß, dass du die Einzige bist, die ich jemals lieben, der ich jemals mein Herz schenken werde.

Es wird nie ein anderes Mädchen geben, das mich so tief berühren kann.

Darum bitte ich dich, bleib bei mir, bis es nicht mehr anders geht. Schenke mir bitte noch oft dein warmes Lächeln, deine süßen Küsse, einfach nur deine Nähe.

Denn solange du da bist, weiß ich, wozu ich hier bin und mein Leben erscheint mir nicht mehr ganz so schwer, wie es früher einmal war.
 

Hm, das war's dann also. Hier ist Schluss mit meiner Furuba FF. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich vielleicht noch eine Fortsetzung dazu schreibe

*momentan noch soviele unvollendete FFs hat*

An dieser Stelle danke ich allen Lesern, dass ihr bis hierher durchgehlten habt. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen und wenn ihr wollt, dann könnt ihr euch ja auch mal meine anderen FFs ansehen (eine Furuba FF ist auch noch mit dabei ;-))

Ciao Steinbock



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neflite
2008-10-26T12:46:33+00:00 26.10.2008 13:46
ich mag deine FF ^^
Von:  Tedds
2006-08-26T12:32:59+00:00 26.08.2006 14:32
Huhu!

So, jetzt bekommst du endlich dein verdientes Kommentar.
Ich mus vorweg sagen, ich kenne mich nicht so gut mit dieser Serie aus. Ich weiß zwar, dass 'Fruits Basket' in der Daisuki war, aber ich bin trotzdem nicht so ganz im Bilde ;-)

Dir zu Liebe habe ich aber trotzdem brav gelesen^^
Vom Schreiben her mal wieder ausgesprochen gut, ich liebe deinen Stil. Es mag langweilig sein, weil ich es immer sage, aber du bringst Stimmungen toll rüber.
Einfach süß.

Prolog und Epilog waren kurz, aber spitze.
Das hat mir auch an 'Memory' so gut gefallen aber dazu schreibe ich ja auch noch einen Kommentar.

Also um es kurz zu machen: Super. Weiter so!

Negative Kritik gibt's heute nicht!

*knuff*
BP
Von: abgemeldet
2006-08-07T12:48:52+00:00 07.08.2006 14:48
*seufz* wie schööön... ich finde, du hast die Charas ziemlich originalgetreu wiedergegeben (vor allem ihr Handeln) eine schöne Story!^^
Von: abgemeldet
2006-06-21T17:52:00+00:00 21.06.2006 19:52
Es war super!Ich hoffe du wirst noch eine Fortsetzung schreiben.
knuddel Daisukifan^^
Von: abgemeldet
2006-06-21T17:49:43+00:00 21.06.2006 19:49
Ahhh,war das romantisch!Als Kyo ihr sagte, dass er sie nicht liebt, hätte ich fast geheult.
Daisukifan^^
Von: abgemeldet
2006-06-21T17:15:08+00:00 21.06.2006 19:15
Oh wie süß. QoQ Für mich kann es nicht schnulzig/tragisch genug sein. Wunderschön.
Ich würde mich auch freuen, wenn es weiter geht. :)
Von: abgemeldet
2006-06-05T12:55:23+00:00 05.06.2006 14:55
Yeah,Erste!Deine Ff gefällt mir echt gut!Schreib bitte ganz schnell weiter!
Daisukifan^^


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