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Ras Barke

Geschenisse am Nil
von

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Prolog

*vorsichtig hinter dem Vorhang hervor schiel*

*mich kaum raustraue*
 

*ich muss*

*Allen Mut zusammen nehm und endlich erscheine.*
 

Diese Geschichte, die ich euch hier präsentiere, ist schon alt. Für mich natürlich, denn ich habe sie schon lange in meinem Kopf und auch schon in dieversen Varianten auf meinem Putter.
 

Doch leider wurde ich aufgehalten und dank eines gewissen Inu Youkai gezwungen an dieser Story eine Weile nichts zu machen.

Dafür habe ich die Zeit genützt und einige FF´s verfasst, wo ich mit Schreibmittel üben konnte und dem Test, was kann ich meinen Lesern alles zumuten. Wie ich gesehen habe, eine Menge.

Da ich heute einen unfreiwilligen Urlaub geniesen durfte, Auto putt, präsentiere ich euch nun die endgültige Version der Geschichte, von der ich irgendwie hoffe, doch mal ein Buch zu veröffentlichen. Obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass ich noch viel lernen muss.

Aber der Anfang ist gemacht und vielleicht kann ich eines Tages euch berichten, dass ihr in eurem Buchladen um die Ecke eines meiner Werke zum Kaufen bereit steht.

Doch genug der langer Vorrede. Hier ist der Prolog zu meiner

Geschichte, die ich wieder ausgegraben habe.
 

Viel Spaß beim Lesen.

P.s.: Es ist keine Fantasy, falls ihr das meint. Es ist einfach eine Geschichte.
 

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Ra´s Barke
 

Prolog
 

Leise strich der Wind durch ihr Haar. Von Fern hörte man das Dröhnen der Brandung, welche sich am Strand brach.

Das Geräusch vermischte sich mit einem anderen. Hinter ihr wurde die Tür aufgeschoben und eine männliche Stimme fragte:

"Was machst du hier draußen auf dem Balkon? Willst du dir den Tod holen? Komm wieder ins Bett."

Mit müden Augen drehte sie sich zu ihm herum und lächelte ihn leicht an:

"Verzeih, aber ich brauchte einen Moment für mich."

"Ich verstehe dich. Komm trotzdem wieder rein." Er schlang seine Arme um ihren nackten Körper und zog sie zu sich in die sichere Wärme.

"Du bist leichtsinnig." Warf er ihr an den Kopf. "Wenn nun ein Reporter unten gestanden hätte."

"Dann hätte er auch nicht mehr zu sehen bekommen, wie andere auch. Nichts."

"Dieses Nichts reicht vielleicht schon."

"Angst davor mit deiner Ehefrau in der Hochzeitsnacht im Bett erwischt zu werden?" Zog sie ihn auf.

"Nein, das nicht. Aber ich will diesen Anblick für mich ganz alleine." Er zeigte auf ihren Körper.

"Ach ja?" Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben." Dann hast du was dagegen, mich mit anderen zu teilen?"

"Du gehörst mir. Ich lasse dich nie wieder fort." Flüsterte er an ihrem Mund, bevor er sie küsste. "Was mir immer noch ein Rätsel ist, wie du es geschafft hast, mein Herz zu erobern." Wunderte sie sich.

"Das frage ich mich auch manchmal. Immerhin war es gut versteckt hinter Mauern aus Wut, Kummer und Trauer vor lauter Enttäuschungen. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe."

"Du bist der Erste gewesen, der nicht einfach aufgegeben hat."

"Ich konnte und wollte nicht."

"Vielleicht waren es aber auch die Umstände, die uns zusammen geschweißt haben."

"Schon möglich. Komm, nun aber zurück ins Bett mit dir. Ich habe noch viel vor." Kündigte er an."

"So, was denn?" Fragte sie mit der Minie eines unschuldigen Lammes zurück.

"Lass dich überraschen."

Schon fand sie sich hochgehoben und auf dem Bett liegend wieder.

"Frecher Kerl." Warf sie ihm an den Kopf.

"So? Das wollen wir doch mal sehen. Hinterher."

Schon lag er auf ihr und machte da weiter, wo er vorhin aufgehört hatte. Sie genoss seine Arme und war mehr als glücklich.

Später lagen sie dicht beieinander und lauschten ihrem Atem, der sich nur langsam wieder beruhigte.

"Was wohl mit den Anderen nun geschieht?" Fragte sie unvermittelt.

"Ich weiß es nicht. Und ehrlich gesagt habe ich heute Nacht keine Lust darüber nachzudenken. Mach dir keinen Kopf. Jetzt, wo der Anführer nicht mehr ist, sind sie wieder ein Haufen normaler Menschen und müssen sich erst in die Gesellschaft einleben."

"Ja, das wird nicht leicht. Auch wir wären seinen Versprechungen und schönen Worten fast auf den Leim gegangen."

"Aber nur fast." Betonte er noch einmal und zog sie dichter an sich, als er spürte, dass sie leicht fröstelte.

Beiden stand mit einmal die Erinnerung der letzten Monate vor Augen.

"Ist wirklich so viel Zeit vergangen?" Fragte sie mit einmal.

"Ja, wir sind im Frühjahr gestartet, nun ist Herbst."

"Und ich habe den Tempel immer noch nicht gesehen." Maulte sie rum.

"Ich auch nicht. Doch das holen wir nach. Immerhin hat uns die Schifffahrtslinie eine neue Kreuzfahrt angeboten. Wir sollten darüber nachdenken, ob wir die nicht doch machen sollten."

"Das sollten wir. Nur dieses Mal besorge ich mir einen Bodyguard."

"Und was ist mit mir? Zähle ich nicht auch zu deinen Beschützern?"

"Das tust du. Doch ich will nicht erneut, dass dir was zustößt."

Er nahm ihre Haare von der Schulter und küsste ihren Nackenpartie:

"Du bist süß." Murmelte er an ihrem Ohr, bevor er anfing daran zu knabbern.

"Oh, hör schon auf, du verrückter Kerl." Sie schob ihn leicht von sich. "Wir machen morgen weiter."

"Wenn es dein Wunsch ist." Er klang leicht beleidigt.

"Leider habe ich immer noch Probleme mit meinen Verletzungen und du siehst auch nicht besser aus."

"Das ist wahr. Also, Pause und morgen bist du fällig." Kündete er an.

"So, bin ich das?" Fragend zog sie eine Augenbraue nach oben.

"Das bist du. Du bist ganz schön frech für dein Alter."

"Und du bist ganz schön unverschämt für dein Alter." Gab sie postwendend zurück.

"Man tut, was man kann." Grinste er und drückte sie erneut nach unten.

Später schlief er tief und fest. Sie hing ihren Gedanken nach und dachte über das Zurückliegende nach. Irgendwie konnte sie sich der Bilder und Erinnerungen nicht entziehen. So sehr sie sich auch dagegen wehrte, es half nichts. Gefangen in ihrer Gedankenwelt ergab sie sich der Bilderfolge und dachte an den Moment zurück, als sie hier in Ägypten ankam.

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Ob und wie es weitergehen soll, entscheidet ihr, meine Leser.
 

Über Kommis würde ich mich sehr freuen.

Gruß

Bridget
 

EDIT: also, damit keine Verwirrungen aufkommen und ich eine ungefähre Inhaltsabgabe abgeben kann. Will euch aber auch nicht die Spannung nehmen.

Hierbei handelt es sich um eine Liebesgeschichte/-Komödie,, die in Ägypten spielt. Auch die Dramatik und die Action kommt nicht zu kurz. Wenn ihr mehr wissen wollt. Schreibt einen Kommi und ich stelle Kapitel 1 rein. Der Epilog passiert praktisch nach der Geschichte.
 

Also, seit mutig. wartet es ab und schreibt einen Kommi.

Treffsichere Ankunft

Vielen dank für den Kommi!

Wenigstens einer traut sich, meine Geschichte zu lesen!

*flenn*
 

Heute geht es weiter und ich wünsche viel Spaß dabei!
 

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Ras Barke
 

Kapitel eins: Treffsichere Ankunft
 

Die Zeit schien für diesen Moment still zu stehen. Sie betrat das Hotel. Sie störte den ruhigen Ablauf dieses Montagmorgen. Zuerst war alles friedlich und jeder ging seiner Tätigkeit nach. Menschen verließen das Haus, beladen mit Gepäck oder Rucksäcken, auf dem Weg neues zu entdecken. Hotelpagen und andere Angestellte gingen hastig ihrer Tätigkeit nach. Leute saßen auf Stühlen und Sofas. Tranken Kaffee und lasen die Morgenzeitung mit den Neuigkeiten und Klatschgeschichten aus aller Welt.

Die Drehtür bewegte sich und spuckte eine Frau aus. Zunächst bemerkte niemand ihre Ankunft, bis ein lautes Läuten die tägliche Routine störte. Da erst sahen die Menschen sie an:

langes, rotes Haar, welches einem Wasserfall gleich ihren Rücken runter wallte. Große, grüne Augen, die momentan etwas genervt aussahen. Beine, die in den Himmel zu ragen schienen. Ein Gesicht, das nur von natürlicher Schönheit schimmerte, bespannt mit einer Haut aus sanftem Bronze. Da stand sie nun und hatte ihr mobiles Telefon in der Hand und fauchte aus Lippen in die Sprechmuschel:

"Ja, was ist denn?"

Kurz lauschte sie und bemerkte nicht, wie die Menschen beider Geschlechter sie anstarrten. Wegen ihrem Auftritt, ihrem Aussehen oder ihrer Unverfrorenheit an solch einen Ort solch ein Gerät zu benutzen.

"Nein und nun hör auf, mir nach zu telefonieren. Mir geht es gut und ich werde dieses Teil nun endgültig ausschalten. Tschüß."

Damit legte sie auf. Mit einer weiteren Bewegung unterdrückte sie das erneute Läuten desselbigen, indem sie einfach den Knopf fürs Ausschalten betätigte.

Hinter ihr stand nun ein junger page mit all ihrem Gepäck und wartete nun darauf, dass sie endlich weiterging. Mittlerweile fing ihre Umgebung wieder an, sich normal zu benehmen, als sei nichts geschehen. Als sei eben nicht die Frau ausgerechnet in ihr Hotel gekommen, über die momentan alle Klatschblätter der Welt schrieben.

Interessiert hatte sie das noch nie und würde es auch nicht. Genauso wie die Blicke der Männer, die auf offen oder heimlich auf ihr lagen und ihren Weg durch die Lobby Richtung Empfangsbereich verfolgten. Ihr Körper war in einem Mantel gehüllt, der so gar nicht zu den warmen Temperaturen dieses Landes zu passen schien. Einige erlaubten sich selbst die Frage, ob sie was drunter trug oder nicht. Bei ihr wußte das niemand. Nur einige Scharfsinnige fragten sich, ob alle Geschichten, die die Presse über sie schrieb wahr sind oder nur erfunden wurden.

Niemand kannte die private Person hinter der öffentlichen. Und die Besitzerin der Wanderschuhe, die durch die Hotelhalle schritt und damit irgendwie fehl am Platz wirkte, wollte es auch so halten.
 

Der Concierge hinter dem Tresen sah ihr entgegen und versteckte schnell seine Überraschung, als er sie erkannte. Geistig führte er sich noch einmal vor Augen, dass er alle Gäste höfflich, zuvorkommend und gleich zu behandeln hatte.

Sie trat zu ihm und lächelte leicht. Es wirkte nicht gekünstelt. Offen sah sie ihn an und fragte:

"Mein Name ist Charlotte Azuka. Ich würde gerne mein Zimmer beziehen."

"Willkommen im Marriott Hotel, Kairo, Miss Azuka. Bitte tragen Sie sich hier mit ihrem Namen ein. Ich brauche noch Ihren Ausweis und das Visa."

Sie benutzte einen erfunden Namen, wie immer.

"Selbstverständlich." Sagte sie nur und holte die gewünschten Unterlagen hervor.

Ins Buch trug sie den gefakten Namen ein, doch daneben unterschrieb sie mit ihrem richtigen ein:

Charmaine Dax.

Beruf: Schriftstellerin.

Alter: HM, 26 Jahre.

Wohnhaft: Tokio, Japan

Was machen Sie in Ägypten: Ausflüge, Kreuzfahrt, mich erholen.

Wei lange bleiben Sie im Land?: Gut 5 Wochen.

Wo werden Sie alles Hinreisen?: Kairo, den Nil runter, Hugardha, Alexandria.

Sie erhob sich vom Buch und reichte dem Mann hinter dem Tresen den Stift zurück.

"Danke, Miss Azuka. Hier Ihr Schlüssel. Wie bestellt steht Ihnen eine unserer größten Suiten zur Verfügung."

"Suiten?" Irritiert hob sie eine Augenbraue an und durchlöcherte den Mann mit ihren Blicken.

"Ja, es wurde extra für nach einer der Größten gefragt." Er geriet leicht ins Schwitzen.

"Ich erwürge sie." Murmelte sie leise vor sich her.

"Wie meinen?" Jetzt sah er sie belämmert an.

Charmaine lächelte leicht und wischte mit einer Handbewegung ihre achtlose Bemerkung weg:

"Sie waren nicht gemeint. Das mit der Suite geht schon in Ordnung. Ein einfaches Zimmer mit einem Bett und einem Internetanschluss hätten es auch getan."

"Wenn Sie wollen, dann könnte ich Ihnen solch ein Zimmer zurecht machen." Eileifrig sah er sie an.

"Ich sagte doch schon, dass mit der Suite geht in Ordnung."

"Ali wird Sie nach oben begleiten und Ihr Gepäck hoch schaffen. Hier Ihr Zimmerschlüssel."

Er reichte ihr das Plastik teil.

"Oh. Also, an diese Dinger werde ich mich wohl nie gewöhnen." Kopfschütteln nahm sie es entgegen.

"Sollte etwas sein, fragen Sie bitte an der Rezeption nach Mamout. Die Durchwahl ist die 1."

"Das werde ich mir merken. Vielen Dank, Mamout."

"Einen schönen Aufenthalt in unserem Hotel und in Kairo, Miss Azuka."

"Danke."

Sie drehte sich um und ging Ali zum Lift nach. Der arme Junge musste sich mit ihrem Gepäck abmühen. Doch hätte sie ihm einen Teil abgenommen, wäre er in seinem Stolz gekränkt worden.

Trotz der vielen Menschen entging einem nicht die außergewöhnliche Architektur des Hauses.

Das Hotel, in einem ehemaligen Mamelukenpalast gelegen, zog die Blicke auf sich. Egal wo man sich befand. Charmaine sah nach oben und achtete für einen Moment nicht auf den Weg. Fand die Decke über sich viel interessanter. Ein Warnung erklang, doch sie wollte oder konnte sie nicht hören. In ihrem Kopf entstand schon das Bild der Story, die sie schreiben wollte. Die Welt veränderte sich unvermittelt für Charmaine. Statt stehend und immer noch nach oben sehend, war sie nun auf den Boden in Umklammerung mit einem ihr fremden Mann. Alles was sie von ihm sah, waren seine Augen. Braun, mit grünen Einschlüßen sahen sie lachend an:

"Sie sollten mehr auf Ihre Umgebung achten, Ma´m." Breiter Amerikanischer Akzent schallte ihr entgegen.

"Und Sie sollten Ihre Hände da wegnehmen." Fauchte sie ihn an.

Erst jetzt bemerkte er, wie er sie erwischt hatte, damit sie nicht hinfiel. Seine rechte Hand lag auf ihrem Hintern, während die linke ungeniert auf ihrer vorderen Ausbuchtung verweilte. Er errötete leicht und nahm die Hand von ihren Brüsten. Er half ihr beim Aufstehen und sah sie ihr kurz noch einmal in die Augen.

"Die andere Hand." Erinnerte Charmaine ihn, während er immer noch intensiv die Tiefe ihrer Augen betrachtete.

"Verzeihung." Endlich schaffte er es, sich ganz von ihr zu lösen.

Charmaine beugte sich nach unten und hob ihre Handtasche auf.

"Darf ich Sie zum Essen einladen?" Kam es unvermittelt von ihm.

"Was?" Verärgert sah sie ihn an.

"Ich wollte fragen, ob Sie für meine Ungeschicktheit zum Essen einladen darf?"

"Unter gar keinen Umständen!" Sie ließ ihn stehen und ging auf den Lift zu, den ihr Page für sie aufgehalten hatte.

"Wow." War alles, was ihrem unfreiwilligen Zusammenstoß- Partner nur entflutschte.

"Okay, darf ich endlich auch mal was sagen?" Erklang neben ihm die Stimme seines besten Freundes.

"So ein Prachtweib trifft man nicht alle Tage. Findest du nicht auch?" Er zeigte auf die Türen des Liftes, die sich schon eine Weile hinter ihr geschlossen hatten.

"Nun komm wieder auf den Boden der Realität zurück. Warum unternehmen wir diese Reise?"

"Um uns auf die Rolle für den nächsten Film vorzubereiten."

"Genau und wie lautet das Motto?"

"Keine Frauengeschichten für Nic. Das wird aber hart für mich." Er seufzte gottergeben und drehte sich zu seinem besten Kumpel Leander um. "Auch wenn du mich dafür verfluchen wirst, dass hier muss ich einfach erledigen."

"Was denn?"

"Ich muss wissen, wer sie ist. Und dann werde ich nach diesem Urlaub ihr meine Aufwartung machen."

"Ach, dann hast du sie also nicht erkannt?"

Nic sah ihn verwirrt an:

"Sollte ich?"

"Das war Charmaine Dax."

Ein kurzes Schweigen entstand zwischen ihnen, dann fragte Nic nach:

"Bist du dir sicher?"

"Bin ich. Immerhin habe ich sie ja schon auf einer Veranstaltung gesehen, während du mit dieser Blondine beschäftigt warst."

"Warum habe ich sie nur damals nicht gesehen?"

"Weil du nur Augen für dieses aufgepumpte Superweibchens übrig hattest. Und sie nach einer Stunde wieder gegangen ist. Sie hat sich ganz offensichtlich nicht so gut amüsiert wie du."

"Ich musste wohl Tomaten auf den Augen gehabt haben."

Immer noch verwirrt strich er sich eine Strähne seiner Haare aus der Stirn. Seinem Freund sah die Geste und seufzte auf. Wenn Nic das machte, war er schwer beeindruckt von irgendwas. Bis jetzt hat er es noch nie bei einer Frau gemacht.

"Solltest du vorhaben, sie erobern zu wollen, dann wünsche ich dir viel Glück, mein Freund." Leander klopfte ihm auf die Schulter. "Doch sollte es schief gehen, werde ich dieses Mal nicht deine Einzelteile einsammeln. Ich bin es langsam echt leid."

"Dieses Mal wird es das letzte Mal sein. Sie oder keine." Murmelte Nic vor sich her.

"Du hast sie vielleicht für 2 Minuten gesehen und bist dir schon sicher, dass sie es ist?" Ungläubig sah Leander ihn an.

"Sie oder keine." Schwor Nic erneut und ging auf die Reception zu.

"Bitte senden Sie an Miss Dax einen Strauß Blumen." Bat er den Mann hinter dem Tresen. Es war Mamout, der gleich erwiderte:

"Es tut mir leid, aber wir haben niemanden mit dem Namen Dax bei uns wohnen."

Nic musste sehr an sich halten, um nicht laut auf zuschreien:

"Hören Sie, wir haben Sie doch erkannt. Immerhin bin ich in sie rein gelaufen dort am Lift. Den Tumult müssen Sie doch mitbekommen haben."

"Die Dame mit der Sie bedauerlicherweise kollidiert sind, heißt Azuka, nicht Dax."

"Azuka? Seit wann hat eine westliche Frau einen japanischen Namen?" Wunderte sich Leander neben ihm.

"Egal, dann senden Sie eben einen riesigen Strauß an Miss Azuka." Sagte Nic zu Mamout.

"Wie Sie wünschen."

"Können wir nun gehen?" Drängelte Leander, begierig endlich Kairo kennen zu lernen.

"Ja."

Kurz sah Nic noch einmal nach oben, wo in einem der Zimmer sein neuster Schwarm gerade in ihrem Zimmer einrichtete.

°Ob sie unter ihrem Mantel nackt war?°

Er schüttelte den Kopf wegen seiner ungeheuerlichen Gedanken und folgte endlich einem ungeduldig aussehenden Leander.
 

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Das war es! Für heute. Die Beiden sind nun aufeinander getroffen und jeder darf gespannt sein, wie sich das entwickeln wird.
 

Über Kommis würde ich mich sehr freuen. Wer einen hinterläßt, wird informiert, sobald das nächste Kapi on ist.
 

Gruß

Bridget

Hotel Suite

Vielen Dank für deinen Kommi, Hotep.

*knuffz*

Heute kommt einiges ins Rollen, was schon lange voraus geplant war.

Viel Spaß beim Lesen.

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Ras Barke
 

Kapitel zwei: Hotel Suite
 

Zwischenspiel Anfang

Schon eine Weile läutete das Telefon in dem verdreckten Hinterhof. An einer Wand hängend und noch mit einer Wählscheibe statt Tasten ausgestattet, wirkte es trotzdem wie der einzigste Gegenstand hier, der sauber und modern zu sein schien. Der Rest sah verrottet und vermodert aus und passte eher auf eine Müllhalde, als auf einen Hinterhof mitten in Kairo, in einer Gegend, wo nur die Reichen wohnten. Irgendwann einmal gehörte dieses Haus einem reichen englischen Lord, der seinen Ruhestand hier verlebt hatte und ohne Erben sein Hab und Gut der Wohlfahrt gestiftet hatte nach seinem Ableben. In den späten Sechzigern diente die Wohnstätte als Schule und Kindergarten. Dann wurde ein neues, modernes Gebäude die Strasse runter errichtet und so stand es eine Weile leer.

Bis es mit dem Grundstück zum Verkauf angeboten wurde und einige seltsame Herren in komischer Kleidung es erwarben. Dem Immobilienhändler war es egal, wer es denn nun kaufte. Er war es los und konnte seine fette Provision kassieren.

Die Fassade wurde renoviert und in Stand gesetzt. Ebenso einige Räume im Erdgeschoss. Der Rest wurde dem weiteren Verfall überlassen.

Trotzdem stand es eine Weile wieder leer und wurde nur ab und an genutzt. Wofür konnten die Nachbarn nur spekulieren. Wilde Gerüchte machten die Runde. Doch niemand wusste was genaues, da man keine Personen kommen und gehen sah. Nur das Licht brannte ab und an in einigen Räumen.
 

Das penetrante Läuten wurde unterbrochen. Eine rauhe männliche Stimme sagte in den Hörer:

"Ja?"

"Unsere Gäste sind angekommen und nun vollzählig." Klang es verzerrt daraus hervor.

"Ist gut. Der Plan hat sich nicht geändert."

"Ich beobachte weiter."

"Denk immer daran, was auf dem Spiel steht,"

"Das musst du mir nicht sagen."

"Ich weiß. Trotzdem will ich es noch einmal betonen."

"Wir sehen uns auf dem Schiff. Ich muss weiter Arbeiten."

"Das tun wir. Sei vorsichtig."

"Bin ich doch immer."

Es knackte in der Leitung und niemand würde ihm noch antworten. Er wusste, was auf dem Spiel stand und machte sich Sorgen um seinen Kameraden. Ihr sorgsam ausgeheckter Plan war von allen Seiten durchleuchtet worden. Nächtelang hatten sie zusammengesessen und über Zeichnungen, Listen und anderen Zeugs gebrütet. Sogar Notfallpläne wurden erdacht und durchgespielt. Aber nur in der Theorie. Die Praxis sah immer anders aus.

Er ballte die Fäuste zusammen, es durfte nicht schief gehen.

Kurz betete er zu den Göttern um das Gelingen ihres Planes.
 

Zwischenspiel Ende
 

Charmaine trat vor ihrem Kofferträger in die Suite und blieb kurz wie festgenagelt stehen. Das Wohnzimmer war wunderschön und augenscheinlich sehr teuer eingerichtet worden. Riesig war schon fast zu wenig an Ausdruck, um die Ausmasse des Raumes zu beschreiben. In der Mitte stand, etwas tiefer, als der Rest, eine Sofalandschaft. Davor ein riesiger Fernseher. Überall standen und lagen Kissen und andere Sitzgelegenheiten. Auch die typischen kleinen Holzmöbel, wie man sie nur in arabischen Ländern antrifft, durften nicht fehlen. Die Decke war atemberaubend schön. Mosaike liefen in der Mitte zu einem Gewölbe zusammen, welches von einer Lichtkuppel gekrönt wurde.

"Unglaublich." Flüsterte Charmaine.

Überall waren Stoffe angebracht, der das Zimmer in mehrere Bereich einteilte. Eine große Essgruppe konnte sie hinter einem lilalen Vorhang erkennen.

Edle Teppiche lagen auf dem Boden und luden zum Verweilen ein. Charmaine sah, dass mehrere Türen zu anderen Bereichen der Suite abgingen und machte die erste auf: ein kleines Bad kam zum Vorschein. Die nächste Tür führte ins Schlafzimmer. Sie drehte sich zu ihrem Begleiter um:

"Danke, dass Sie mir das Gepäck hoch getragen haben, Ali. Das ist für Sie." Sie reichte ihm einen Bündel Geldscheine.

"Vielen Dank, Miss Asuka. Einen schönen Aufenthalt hier in Ägypten. Auf Wiedersehen."

Sie nickte nur zur Antwort, sah ihm kurz nach, wie er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Endlich alleine, besah sie sich alles näher.

Das Bett war riesig, von einem Himmel gekrönt und lauter Kissen und Decken aus Seidenstoffen bestückt. Die weißen Schränke waren so groß, dass man da drinnen mit einer kompletten Eishockeymannschaft Verstecken spielen konnte. Der Boden war mit einem dicken Teppich ausgelegt. Man versank beim Gehen regelrecht.

°So ein Luxus. Möchte nicht wissen, was mich das kostet.°

Sie ging weiter, schob eine weitere Tür auf. Und erstarrte auf der Schwelle. Sie wollte schon zurück gehen und ihre Sonnenbrille holen. So ein Glanz herrschte hier. Gold und polierter Marmor, wo man nur hinsah.

Goldene Armaturen und Bodenbeläge. Waschbecken und Badewanne aus reinstem Marmor. Das Badezimmer alleine war so groß wie ihre erste Wohnung. Beim näheren Hinsehen erblickte sie sogar eine goldene Klobrille. Die Wanne hatte schon fast Schwimmbadgröße. Von der Duschkabine ganz zu schweigen.

Trotz ihrer ersten Vorbehalte beschloss sie, diese Woche puren Luxus einfach zu genießen. Auch wenn da mal wieder diese kleine Stimme im Ohr erklang, die sie ermahnte, dass sie nicht zum Vergnügen hier war. Charmaine schlug alle Gewissensbisse herunter und sagte sich, dass Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Daher trat sie an die Wanne heran und machte sich daran, ein Bad einzulassen. Heute Abend war sie verabredet mit einem guten alten Freund aus Studien tagen. Professor Semic wollte ihr bei ihrem neusten Roman helfen und das nötige Hintergrund wissen liefern.

Während das Wasser einlief, wollte sie ihre Koffer auspacken und sich einrichten. Auch wenn sie nur eine Woche hier blieb, bevor ihr Kreuzfahrtschiff ablegte, wollte sie nicht, dass ihre Kleidung allzusehr zerknitterte.

°Hoffentlich hat meine Agentin nicht auch noch die Luxusklasse auf dem Schiff gebucht, dann muss ich mir neue Kleidung zu legen und endlich mal zum Friseur gehen. Meine Haare brauchen unbedingt mal wieder die Schere.°

Sie sah in den Spiegel, welcher in einem der Schranktüren eingelassen war und erschrak kurz beim Anblick ihrer Haare.

"Wischmop trifft es eher. Alles voller Spliss. Am Besten, ich gehe noch hier im Hotel." Sagte sie sich selbst und nahm sich fest vor, heute Abend noch einen Termin zu vereinbaren.
 

Es klopfte. Irritiert packte sie noch einen Stapel Unterwäsche in eine der Schubladen und wandte sich der Eingangstür zu.

"Ja?" Fragte sie, die Tür aufreißend.

Charmaine befand sich einem Jungen in Uniform gegenüber, der fast hinter einem großen Strauß Blumen verschwand.

"Miss Azuka?" Fragte er zögerlich.

Beinahe hätte sie verneint, bis ihr einfiel, dass das ihr momentane Tarnname war, unter dem sie sich hier im Hotel eingetragen hatte. Charlotte Azuka.

°Warum muss ich mir immer Namen aus irgendwelchen Animes oder Mangas aussuchen? Letztes Mal war ich Akane Saotome.° Schalt sie sich selbst.

"Sind die für mich?" Fragte sie laut.

"Ja, Miss." Er wirkte richtig schüchtern auf sie und Charmaine nahm an, dass er den Job noch nicht lange machte.

"Dann komm rein." Sie trat zur Seite.

Drinnen fragte sie, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte:

"Von wem sind sie denn?"

"Da ist eine Karte, Miss."

Er stellte die Blumen samt Vase, in der sie sich nun befanden, auf einen Seitentisch ab. Charmaine suchte in ihrer Handtasche nach ihrem Geld, fand es und drückte ihm einen Bündel Scheine in die Hand:

"Danke. Ich schaue sie mir gleich an."

Zögernd stand er in der Gegend rum und schien nicht so recht zu wissen, was er mit dem ganzen Geld in seiner Hand zu tun hatte.

"Du kannst gehen." Forderte sie ihn auf.

"Danke, Miss. Aber, aber ist das nicht etwas viel?" Er besah sich das Bündel Scheine in seiner Hand immer noch.

"Das ist schon in Ordnung. Du machst das noch nicht lange?" Wollte sie von ihm wissen.

"Nein, Miss. Erst seit 4 Wochen. Mein Onkel Mamout hat mir den Job besorgt für die Ferien."

"Dein Onkel? Das ist toll."

"Ich verdiene mir Geld für die Uni zusammen. Ich will mal Arzt werden."

"Da hast du dir aber viel vorgenommen. Wie ist dein Name?"

"Iskander, Miss. Aber ich durfte doch gar nicht mit Ihnen reden! Es tut mir leid." Schüchtern sah er zu Boden.

"Keine Angst, Iskander, wer solch einen Namen trägt, sollte nicht verraten werden."

"Was für einen Namen trage ich denn?"

Charmaine lachte.

"Sagt dir der Name Alexander der Große was?"

"Nein, Miss."

"Dann solltest du in Geschichte zukünftig besser aufpassen. Iskander ist der arabische Name für Alexander. Er war ein großer Eroberer und hat sogar dein Land in Besitz genommen vor langer Zeit. Aber nun geh. Ich werde nicht sagen, dass du mit einem Gast geflirtet hast."

"Es tut mir so leid, Miss Asuka." Er errötete vor ihren Augen und sah zu Boden vor Verlegenheit. Charmaine fand ihn süß:

"Das geht schon klar."

Er verbeugte sich mit einmal vor ihr, packte das Geldbündel ein und ging nach draußen. Als er die Tür hinter sich schloss, wandte sich Charmaine leise seufzen den Blumen zu.

Sie suchte in dem Grünzeug nach der Karte und nahm dabei den betörenden Geruch der Blumen in sich auf.

Sie fand sie endlich, befreite sie aus ihrem Umschlag und las:

"Es tut mir leid. Durch meine Schuld habe ich Sie zu Fall gebracht. Bitte nehmen Sie die Blumen als Entschuldigung an. Ich würde Sie zu gerne zum Essen heute Abend einladen, als Wiedergutmachung.

Ihr Nicodemus Assima."

Zuerst starrte sie ungläubig auf die Karte, bis sie anfing zu lachen.

°Eigentlich niedlich von ihm. Trotzdem werde ich die Einladung leider ablehnen müssen, Mr....°

Sie sah noch einmal auf den Namen:

°Assima.°

Sie erstarrte.

"Moment mal, den Namen kenne ich doch!" Rief sie laut aus und holte sich das Erlebte von vorhin noch einmal ins Gedächtnis.

"Ja, natürlich, der Schauspieler, der jede Woche eine andere Freundin hat."

°Ohne mich. Ich will nicht zu der Liste seiner Eroberungen hinzugezählt werden. Es tut mir leid, mein Herr, aber ich passe.°

Sie hörte ein Rauschen und erinnerte sich daran, dass sie ja in die Wanne wollte. Die Karte landete neben dem Strauß. Schnell rannte Charmaine ins Badezimmer, wo sie das Schlimmste gerade noch verhindern konnte.
 

Wohlige Wärme umschloss ihren nackten Körper. Sie genoss das Wasser und wunderte sich etwas über den Knopf an der Seite neben den Wasserhähnen. WP las sie die goldene Schrift auf weißen Hintergrund. Neugierig drückte sie ihn. Schon stiegen Luftblasen um sie herum auf und Charmaine ahnte was die Abkürzung WP bedeutete, Whirl Pool. Er machte aus ihrem normalen Badezusatz mit wenig Schaum, einen Berg. Sie lachte wie ein kleines Kind und kam sich schrecklich albern vor.

In diese heitere Stimmung läutete das Telefon neben der Wanne. Zuerst wunderte sie sich über das Geräusch. Still fragte sie sich, wer eigentlich auf die Idee kam, hier ein Telefon zu installieren.

Sie nahm sich aber vor, das Schrillen zu ignorieren.

Der Anrufer blieb hartnäckig. Also erhob sie sich etwas aus ihrem dufteten Bad und ergriff den Hörer:

"Ja?"

"Miss Asuka, ich habe ein Telefonat für Sie."

Bevor sie erwidern konnte, ich habe nun aber keine Zeit, knackte es in der Leitung und eine männliche Stimme sagte:

"Hallo? Bist du das endlich, Charmy?"

Lautes Aufseufzen von ihr. Sie hasste diese Abkürzung ihres Namens. Sie war doch kein kleines Kind mehr.

°Der hat mir echt noch gefehlt.°

"Was willst du?"

"Warum bist du einfach so abgehauen?"

"Weil ich dein Gesülze nicht mehr ertragen konnte. Dein weibisches Getue. Deine Art, wie du mit mir umgesprungen bist. Es war zwar schön mit dir, aber ich will dich nicht mehr. Habe ich dir das nicht auch schon in London erklärt. Und als du in Tokio anriefest, dort nicht auch noch mal?"

"Ich verstehe es nur einfach nicht. Warum?"

"Du begriffsstutziger Esel! Ich habe die Schnauze gestrichen voll von dir! Deine Klammerei und das du bei allem, was ich unternommen habe dabei sein wolltest, ging mir gehörig auf die Nerven. Soweit klar? Und nun ruf mich nicht mehr an und belästige mich. Wie hast du nur raus gefunden, wo ich bin?"

"Deine Mutter war so freundlich und hat es mir gesagt."

"Mutter." Murmelte Charmaine halb entsetzt, halb verzweifelt vor sich her.

°Natürlich, jeder Mann in meinem Leben konnte endlich ihr zukünftiger Schwiegersohn sein. Warum nur machte sie den gleichen Aufstand nicht auch bei meinen Brüdern?°

"Es ist vorbei, Rene, kapier das endlich. Auf nimmer wiedersehen."

Sie legte auf und wählte gleich die Nummer der Reception.

"Concierge."

"Hier ist Charmai..., ich meine Charlotte Azuka aus Suite Ramses II. Wenn ein gewisser Rene Butterfly hier noch einmal anruft, bitte nicht mehr zu mir durchstellen."

"Werde ich der Telefonzentrale durchgeben. Miss Asuka, eine gewisse Chloe Mann hat eine Nachricht hinterlassen. Sie erbittet Ihren Rückruf morgen."

"Hat sie gesagt, worum es geht?"

"Nein, nur dass sie zurückrufen sollen."

"Danke. Mamout, richtig?"

"Richtig, Miss."

"Auf Wiederhören."

"Einen schönen Aufenhalt weiterhin."

Charmaine hörte die letzten Worte schon fast nicht mehr. Aufseufzen glitt sie tiefer zurück in ihr Wasser und genoss das Prickeln der aufsteigenden Luftblasen.
 

Woanders:
 

"Der Hörer ist nun aktiv." Vernahm der Mann im verschmutzten Hinterhof aus dem Hörer.

"Gut, dann läuft alles wie geplant."

Er legte auf und schob seine Kopfbedeckung wieder in die richtige Position. Sie bestand aus einem schwarzen Tuch, welches nach Art der Berber über seine Schultern hinausragte. Überhaupt passte seine Kleidung und seine Aufmachung eher in die Wüste, als in solch eine Stadt.

Zufrieden strich er sich über den Bart und hoffte, dass alles glatt laufen würde.

Die Wanzen waren nun in allen drei Räumen angebracht und überwachten sie Tag und Nacht. Lange hatten sie auf solch eine Gelegenheit gewartet. Niemand konnte sie von ihrem Vorhaben abbringen.

Er ging wieder rein. Setzte sich auf den kostbaren Teppich und nahm seine Wasserpfeife wieder auf. Einen tiefen Zug später fühlte er sich richtig entspannt.
 

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Jetzt seid ihr auch nicht schlauer, wie vorher. Doch vielleicht läuft alles wie bei James Bond ab und der Gegener offentbart seine waren Absichten erst zum Ende? Wer weiß das schon?
 

Wer einen Komi hinterläßt, wird per ENS informiert, wenn es weitergeht.
 

Gruß

Bridget

Unangenehme Begegnung

Vielen Dank für deinen Kommi.

*hotep abknuddel*

Heute geht es weiter.

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Ras Barke
 

Kapitel drei: Unangenehme Begegnung
 

Charmaine trug nun einen weißen Hosenanzug, darunter ein rotes Top und Sneakers an den Füssen. In Tokio hatte es in Strömen geregnet, daher hatte sie über ihre Sachen den Mantel gezogen, den sie gerade von ihrer Garderobe erwischt hatte. Das er für dieses Klima eigentlich zu warm war, störte sie nicht. Im Gegenteil, im Flugzeug war sie recht froh darüber gewesen, da die Klimaanlage defekt gewesen war und es eisig kalt wurde.

°Hoffentlich habe ich mir nicht was weggeholt, das fehlte mir noch.°

Im Wohnzimmer fiel ihr Blick wieder auf die Blumen und die Karte.

Schnell suchte sie aus dem Schreibtisch einen Kugelschreiber heraus und schrieb:

Vielen Dank für die Blumen, Mr. Assima.

Doch leider habe ich kein Interesse, mit Ihnen heute Abend zu speisen.

Oder irgendwann anders.

Noch ein schönes Leben.

Charlotte Asuka.

°Das dürfte ihn davon abhalten, mich in irgendeiner Form weiter zu belästigen.°

So hoffte sie zumindest.

Nach kurzem Suchen fand sie auch ihre Handtasche wieder. Sie hatte sie im Bett unter ihrem Mantel versteckt. Typisch sie. Entweder suchte sie ihren Türschlüssel oder ihre Handtasche. Da ihr beides schon einmal gestohlen wurde, war sie mega vorsichtig geworden.

Kurz sah sie sich noch einmal im Zimmer um , ob sie auch nichts vergessen hatte und machte endgültig die Tür hinter sich zu.

Unten übergab sie die Karte an der Reception Mamout:

"Bitte geben Sie das Mr. Assima. Danke."

"Da wartet ein Herr auf Sie an der Piano Bar."

"Ein älterer Herr mit so einem komischen Hut auf dem Kopf?" Fragte sie lächelnd zurück.

"Ja, Miss Azuka."

"Dann werde ich ihn mal holen gehen, bevor er Ihnen den Scotch leer trinkt."

Charmaine entfernte sich und ließ einen irritierten Mamout zurück.

In der Bar fand sie, wie schon erwartet, Professor Semic am Tresen sitzend vor, ein Glas mit seinem geliebten Whiskey Sour vor sich.

°Und das um halb fünf Uhr am Nachmittag.°

Charmaine hatte bis heute nicht nachvollziehen können, wie man so etwas trinken konnte. Aber der alte Freund ihres Vaters war schon immer etwas verschroben gewesen. Obwohl geborener Moslem, hielt er sich nie an die Gesetze seiner Religion. Jetzt war Ramadan und er dürfte den Tag über nichts trinken oder essen. Er übersah dieses Gebot einfach , wenn ihm danach war. So auch jetzt.

"Onkel Hassan?" Fragte Charmaine und trat zu ihm.

"Da bist du ja, Charmy! Wie du strahlst. Und diese Gesichtsfarbe!" Er erhob sich von seinem Barhocker, umarmte sie kurz und gab ihr auf Araberart einen Kuss auf jede Wange. Ihr war das immer Unangenehm gewesen, doch sie hütete sich auch nur irgendetwas in der Richtung zu erwähnen.

"Möchtest du auch was trinken?"

Charmaine setzte sich zu ihn an den Tresen und bestellte beim Mann dahinter einen dieser Jogurt-Drinks, die es nur in den Arabischen Ländern gab.

"Wie ich hörte, hast du schon wieder Probleme mit einem Mann gehabt. Ich verstehe euch jungen Leute einfach nicht, als ich in deinem Alter waren, war das alles anders."

"Ich verstehe es auch nicht, Onkel Hassan. Und ich will nicht weiter darüber diskutieren. Ich bin hier, um ihn zu vergessen. Ah, Danke." Der Barmann stellte ihr den Drink vor die Nase. Glücklich schlürfte sie daran und sah dann wieder ihren Begleiter an.

"Wenn ich ausgetrunken habe, können wir los." Schlug sie vor.

"Leider werde ich dich heute Abend und die restliche Woche teilen müssen." Kündigte er an.

"Warum das? Du wirst dir doch nicht schon wieder eine dieser reichen Witwen angelacht haben?"

Zog sie ihn auf.

"Nein, aber mein Vorgesetzter meinte, ich sei der geeignetste Kandidat für die Aufgabe, da ich schon im Ausland unterrichtet habe."

"Für was für eine Aufgabe?"

"Zwei dieser Jungschauspieler aus Hollywood erklären, was es sich mit der Geschichte Ägyptens auf sich hat."

"Oh mein Gott. Du tust mir richtig leid." Kurz musste sie lachen.

"Vielen Dank für dein Mitleid, Charmaine, das kann ich jetzt wirklich gebrauchen."

"Schon gut. Du kennt mich doch, ich ärgere dich zu gerne, Onkel Hassan."

"Tut mir nur einen Gefallen und verliebe dich nicht in einen von ihnen. Der Jüngere soll ein Hans-Dampf in allen Gassen sein."

"Du meinst, er hat in jedem Hafen eine andere Braut."

"So ungefähr."

"Dann werden wir wohl heute Abend doch zusammen speisen." Erklang hinter ihnen eine Stimme.

Charmaine verschluckte sich an ihrem Getränk, als sie gerade einen tiefen Schluck nahm.

Onkel Hassan klopfte auf ihren Rücken und meinte lakonisch:

"Allah bestraft dich für deinen Frechheit gegenüber einem älteren Herrn."

Endlich beruhigte sie sich wieder und erwiderte:

"Wenn er mich bestraft, warum dann dich auch nicht?" Und zeigte auf sein inzwischen leeres Glas.

"Wir haben uns schon vor langen geeinigt. Dafür hat er mir meine Frau und das Kind genommen."

Charmaine schwieg. Sie kannte die Geschichte. Im Kindbett war die gestorben, die alles für ihn bedeutet hatte. Zwei Tage später war das Kind ihre gefolgt, zu schwach zum Leben. Er war ein gebrochener Mann gewesen und wenn ihre Eltern sich seiner nicht angenommen hätten, wäre er sicherlich im Suff untergegangen.

Das geschah alles lange vor ihrer Geburt. Sie war das jüngste Kind von 5 Geschwistern. Und das einzigste Mädchen. Manchmal, besonders wenn ihre Mutter mal wieder drängte, ihr endlich einen Schwiegersohn zu besorgen, fragte sie sich, ob Gott, Allah oder die Schicksalsgötter sich bei ihr nicht im Geschlecht geirrt hatten.

So wie jetzt. Leicht angesäuert drehte sie sich zu ihrem unfreiwilligen Sparringspartner von vorhin um und sagte leicht, nachdem sie es nun endlich wieder konnte:

"Bilden Sie sich nur nichts darauf ein, Mister. Das ist nur eine Ausnahme."

Sie sah zu seinem Freund und sah ihn fragend an. Ihr war sein Name entfallen. Im Gegensatz zu ihm, der mehr ein dunkler Typ war, war er hell. Blonde Haare, blaue Augen. Zusammen gaben sie ein hübsches Paar ab, wenn sie denn vom anderen Ufer gewesen wären. Leider wusste Charmaine aus der Klatsch presse, die sie ab und an auch mal las, dass dies nicht der Fall war. Und Nic, der Jüngere der Beiden, schien an ihr Interessiert zu sein. Sie musste ihm schnell klarmachen, dass das Interesse sehr einseitig war.

Darum ließ sie ihn links liegen und wandte sich seinem Freund zu:

"Verzeihen Sie meine Unverschämtheit, aber ich kann mich nicht erinnern, dass wir vorgestellt worden sind."

"Das liegt wohl daran, dass wir es auch noch nicht wurden. Mein Name ist Leander Magnus."

"Jetzt erinnere ich mich wieder. Sie haben doch in dem Film mit dem Agenten mitgespielt, richtig?"

"Das ist wahr, Miss Dax. Wenn ich Sie so nennen darf."

"Charmaine genügt."

"Gut, Charmaine, dann freue mich schon darauf, Ihnen heute Abend Gesellschaft zu leisten, auch wenn wir nun nicht alleine sind." Mischte sich Nic ein, der es nicht leiden konnte, wenn man ihn einfach ignorierte.

"Für Sie bin ich immer noch Miss Dax, Mister Asskima."

"Assima." Korrigierte er sie sogleich.

"Wie auch immer." Sie wischte die Angelegenheit mit einer Handbewegung weg, erhob sich und ging nach draußen in die Lobby.

"Viel Glück, Nic. Das wird nicht einfach." Lachte Leander seinen Freund aus, der einen Gesichtsausdruck zur Schau stellte, dass einem Angst und Bange wurde.

"Das wird sie bereuen." Fauchte Nic. Irgendwie verstand er nicht, dass diese Frau ihn nicht haben wollte. Und ihm gleich in die Arme gesunken war. Irgendwie war sein Kampfgeist geweckt worden und er wollte sie näher kennenlernen. Egal, was er dafür in Kauf nehmen musste.

"Können wir dann los?" Fragte nun Professor Semic in die Stille hinein.

"Gerne. Sobald sich der Herr von ihrem Anblick gelöst hat." Grinste Leander. Schon kassierte er dafür einen freundschaftlichen Klaps von Nic auf seine Schulter:

"Übertreibe es nicht. Wir wollen uns doch nicht schon wieder wegen einer Frau in den Haaren liegen, oder doch?"

"Nein, dieses Mal überlasse ich ganz dir das Feld. Sie ist nicht mein Typ."

"Das ist gut." Nic klang nun wirklich wie ein Raubtier, dass Witterung aufgenommen hatte.

Professor Semic und Leander beeilten sich mit einmal schnell von ihm wegzukommen. Wer wusste schon, worauf er sonst kam.

Charmaine stand in der Lobby und drehte sich nicht um, als die drei Herren zu ihr stießen.

"Dann können wir ja endlich los."

"Gerne, Süße." Gab Nic grinsend von sich.

Charmaine hob eine Augenbraue an und machte ein Gesicht, als sei er es nicht wehrt, auf seine Bemerkung zu reagieren.

Dann ging sie vor das Hotel, wo schon einige Taxis auf Fahrgäste warteten. Professor Semic deutete auf eins und sie nahmen Kurs darauf. Drinnen war es recht eng und Charmaine fand sich mit einmal eingequetscht zwischen Nic und Leander wieder.

°Das kann ja heiter werden.°

Wage erinnerte sie sich an die tolle Herfahrt vom Flughafen. Doch da hatte sie das Taxi für sich alleine gehabt.

Gerade hatte sie ihren Gedanken zu ende gedacht, als es auch schon los ging. Sie hatte richtig vermutet. Der Fahrer und vermutlich alle Autobesitzer in Ägypten hatten noch nie was von Stoßdämpfern gehört. Geschweige denn von irgendwelchen Verkehrsregeln.

Sie kollidierte erst mit Leander, entschuldigte sich bei ihm, dann mit Nic. Bei ihm sah sie sich nicht genötigt, auch nur ein Wort zu sagen. Es wurde auch immer heißer in dem Auto. Trotzdem die Fenster geöffnet waren. Dadurch, dass sie an allen Ampeln halten mussten und sich zeitweise nur im Stop-and -go- Verfahren vorwärts bewegten, heizte sich das kleine Auto mit dem schwarzen Lack schnell auf.

°Zu Fuss wären wir sicherlich schneller gewesen.° Dachte sich Charmaine. Wurde aber abgelenkt, als sie in der Ferne etwas sah, was sie das letzte Mal als Kind erblickte.

Die Pyramiden von Giza.

Aufgeregt beugte sie sich vor und fragte:

"Onkel Hassan, werden wir erst dorthin fahren?" Sie zeigte nach vorne.

Wurde aber sogleich wieder nach hinten geschleudert, als das Taxi anfuhr. Unsanft landete sie auf Nic, der ihre Lage gleich ausnutzte und seine Arme um sie schlang:

"Nana, wir wollen doch nicht, dass Ihnen was passiert, Miss Dax, oder?"

"PFOTEN WEG!"

Charmaine griff nach seiner Hand, er freute sich schon, als er einen stechenden Schmerz vernahm:

"AU! Was haben Sie gemacht?"

"Nur einen Druckpunkt an Ihrer Hand kurz gedrückt." Erklärte sie ihm, während sie sich auf ihren Sitz zurück kletterte.

"Können Sie etwa dieses Karate?" Fragte Nic sie entsetzt.

"Unter anderem." Sie ging nicht weiter darauf ein und wandte sich erneut an Professor Semic:

"Und?"

"Ja, wir werden zuerst zu den Pyramiden fahren. Ihr bekommt eine Sonderführung, wenn alle Touristen weg sind."

"Danke. Küssen werde ich dich erst, wenn wir sicher da angekommen sind."

"Das denke ich auch." Lachte er zurück.

Beiden Mitfahrern war das kleine Zwischenspiel nicht entgangen. Das dürfte noch lustig werden.
 

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Ist er nicht goldig? Irgendwie echt süß. Und os nett arrogant und überhaupt nicht der Mann, den die Frauen haben wollen.

*grins*
 

Über Kommis würde ich mich sehr freuen.

Wer einen hinterläßt, bekommt eine ENS, wenn es weitergeht.
 

Wink

Bridget

Pyramiden

Vielen Dank, Hotep für deinen Kommi!
 

Ohne viel Federlesen geht es gleich weiter mit der Geschichte.
 

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Ras Barke
 

Kapitel vier: Pyramiden
 

Im schwachen Licht der Taschenlampen krochen sie durch die Gänge der Pyramide von Cheops. Irgendwie war ihnen die ganze Aktion nicht geheuer.

"Passt auf, wo ihr hintretet." Warnte Professor Semic sie wiederholt.

"Schleicht Cheops Geist hier immer noch durch die Gänge?" Fragte Charmaine im Gegenzug.

"Hoffentlich nicht." Gab er zurück.

"Was soll das heißen?" Wollte nun Nic von hinten wissen. Ihm als Größten der Gruppe gefiel dieses ständig gebückt gehen überhaupt nicht.

"Es gibt eine Legende, dass solange die Mumie von Cheops nicht wieder an ihrem Platz in der Pyramide sei, seine Seele ziellos hier in der Anlage umherirren muss." Erzählte Charmaine ihm ruhig, belustigt beobachtend, wie schnell er seine Gesichtsausdrücke wechseln konnte.

"Haben Sie etwa Angst, Mr. Assima?" Fragte sie daher noch nach, die Taschenlampe so gedreht, dass sie ihr ins Gesicht schien.

Da lachte er auf:

"Sie wollen mir einen Bären aufbinden. Beinahe wäre ich darauf reingefallen. Cheops Geist. Der war echt gut."

"Glauben Sie der Geschichte etwa nicht, Fremder?" Erklang mit einmal eine Stimme von rechts aus dem Dunkeln.

"AARRGGHH!" Charmaine, Leander und Nic schrien, als ginge es um ihr Leben. Beinahe wäre Charmaine Nic auf den Arm gesprungen.

°Was er dazu wohl gesagt hätte?° Fragte sie sich im Stillen.

"Mußt du immer die Touristen erschrecken, Mustafa?" Schüttelte Professor Semic den Kopf.

Ein Schatten erschien vor ihnen und im Taschenlampen licht konnten sie den Mann betrachteten.

Groß, hager, das typische Gewandt der Araber in diesen Breiten.

"Verzeiht, das lag nicht in meiner Absicht." Er verbeugte sich vor ihnen.

"Du hast dich nicht verändert, Mustafa." Konnte Charmaine endlich von sich geben. Ihr war irgendwie komisch geworden bei seinem plötzlichen Auftauchen.

"Kennen wir uns?" Dunkle Augen musterten sie von oben bis unten.

"Das ist Charles Dax Tochter." Erklärte Professor Semic ihm.

"Die kleine Charmy?" Erneut wurde sie gemustert. Dann ging er auf sie zu, umarmte sie und küsste sie auf Art der Araber auf beide Wangen. "Groß bist du geworden. Und hübsch. Wie deine Mutter."

"Charmy?" Fragten hingegen Nic und Leander aus dem Hintergrund.

"Vergesst es einfach." Winkte die schnell ab.

"Du schreibst sehr erfolgreich Bücher, wie ich hörte. Zu schade, dass ich keine westliche Literatur lese." Mustafa sah sie immer noch prüfend an.

"Ich erinnere mich. Sie würden dir auch nicht gefallen. Dafür respektiere und verstehe deine Einstellung." Sie verbeugte sich nun leicht.

Er quittierte es mit einem Kopfnicken.

"Einer deiner Begleiter ist sicherlich dein Ehemann?" Stellte er nun die Frage, um auf andere Dinge zu kommen.

"Zum Glück nicht." Gab Charmaine von sich.

"Was nicht ist, kann noch werden." Warf Nic ein.

"Treiben Sie es nicht zu weit, Mister. Noch bin ich nett und freundlich, aber das kann sich schnell ändern, wenn Sie weiterhin solche Bemerkungen von sich geben. Unglaublich."

Charmaine wandte sich kurz ab.

Lächelnd, so als hätte er ihre Worte nicht vernommen, sah Nic sie an. Im diffusen Licht der Taschenlampe sah es aber aus, als würde ein Raubtier seine Fangzähne zeigen. Die drei anderen Herren gingen schnell zur Seite.

Charmaine drehte sich wieder um. Sie bemerkte den Ausdruck auf Nics Gesicht. Sah sich aber nicht genötigt, irgendwelche Sicherheitsabstände einhalten zu müssen. Im Gegenteil, sie hob nur die Augenbrauen an und lieferte sich stumm ein minutenlanges Blickduell mit ihm.

Unterbrochen wurde das kleine Zwischenspiel von einem diskreten Hüsteln aus Richtung ihrer Begleiter. Irritiert fuhren beide auseinander und taten so, als sei nichts gewesen.

Charmaine hob ihre Taschenlampe wieder an, sprach zu sich selbst:

°Vorsicht, Mädel, er ist ein Schwerenöter.°, ging auf Mustafa zu und stellte sich neben ihn.

"Das sind Leander Magnus und Mr. Asshima." Erklärte sie ihm.

"Nicodemus Assima." Wurde sie von ihm gleich korrigiert.

Gelangweilt fuhr sich Charmaine mit dem Zeigefinger über die Augenbraue. Fast schon so, als bekäme sie Kopfschmerzen.

"Ah, die Schauspieler, von denen du gesprochen hast." Lachte Mustafa.

"Genau. Charmy kam noch dazu." Meinte Professor Semic.

"Hätte ich gewusst, dass ich euch beide teilen muss, wäre ich eine Woche später gekommen." Mischte die sich kurz ein.

"Das wäre Schade. So habe ich nun endlich eine meiner favorisierten Schriftstellerin kennengelernt." Bemerkte Leander an.

"Wirklich?" Sie sah mit einmal etwas dunkler um die Wangen aus, als gewohnt. "Dafür habe ich fast alle Ihrer Filme im Kino gesehen und auch einige auf DVD daheim in Tokio."

"Echt? Ich habe gehört, dass mein japanischer Sprecher sehr gut sein soll."

"Das sind sie in der Regel alle."

"Und meiner?" Wollte nun Nic wissen.

"Das weiß ich nicht. Ich habe noch nie einen Film mit Ihnen gesehen." Damit ließ sie ihn stehen und ging weiter den Gang hinunter.

°Oh Mann, das war eine glatte Lüge. Hoffentlich bemerkt er es nicht. Er ist eigentlich mein absoluter Lieblingsschauspieler. Aber das er so ein arrogantes und von sich selbst überzeugtes Arschloch ist, hatte ich irgenwie schon geahnt. Jetzt weiß ich es 100 %. Leider oder Gott sei Dank. Wie auch immer. Die Woche kriege ich auch noch rum.°

Mittlerweile waren die Herren der Schöpfung ihr gefolgt. Mustafa ging an ihr vorbei nach vorne und leuchtete mit seiner Taschenlampe einen guten Teil des Weges aus.

In nun wieder gebückter Haltung mussten sie Leitern klettern, deren Sprossen zum Teil an die Wand genagelt waren, zum Teil frei in der Luft schwebten. Je tiefer sie in die Pyramide vordrangen, um so stickiger wurde die Luft.

Endlich hatten sie wohl das Ende ihrer Kletterpartie erreicht und standen nun in einer Kammer. Sie wurde von elektrischem Licht erhellt. Reih rund machten sie die Taschenlampen aus. Erleichtert hoben alle ihre Arme in die Höhe und streckten sich.

"Leander, ist Ihnen nicht gut?" Fragte Charmaine und ging auf ihn zu.

"Mir ist etwas schwindelig." Er sah ganz weiß im Gesicht aus.

"Setzten Sie sich auf die letzte Sprosse der Leiter. Hier haben Sie Wasser und auch was zu Essen. Damit geht es Ihnen gleich besser."

Charmaine holte eine Wasserflasche und einen Schokoriegel aus ihrer Handtasche und hielt sie ihm hin.

"Danke. Beim nächsten Mal nehmen wir auch etwas Verpflegung mit."

"Haben Sie denn heute noch nichts gegessen?" Wunderte sie sich.

"Im Flugzeug. Und einen kleinen Imbiss im Hotel." Erklärte Nic ihr.

"Und wie lange seit ihr schon wach?"

"Seit gut 24 Stunden oder so."

"Unverantwortlich. Wir werden uns mit den Pyramiden beeilen und dann Essen gehen. Onkel Hassan?" Fragend an ihn gewandt.

"Du warst auch so lange unterwegs, oder nicht?"

"Nicht ganz. Ich war noch bei meinem Eltern, bevor ich hierher kam. Ich werde wieder Tante." Verkündigte sie.

"Herzlichen Glückwunsch."

Charmaine seufze nur zur Antwort. Sie hatte die Worte ihrer Mutter immer noch im Ohr, wann sie denn endlich anfangen würde, für Nachwuchs zu sorgen.

°Warum nur machte sie bei ihr so ein Aufhebens darum?°

Sie schob den Gedanken von Müttern und Kindern weit von sich und lauschte dem Vortrag Professor Semics.
 

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Den gibt es beim nächsten Mal!
 

Wer mir einen Kommi hinterläßt, wird per ENs informiert, wenn es weitergeht.
 

HEDKL!

Bridget

Weiterer Verlauf des Ausfluges

Vielen Dank für eure Kommis!

ich freue mich, dass euch bis dahin gefällt.
 

Heute kommen sich zwei Leute etwas näher, auch wenn einer damit nicht einverstanden ist!
 

Viel Spaß beim Lesen!

*knuddel*
 

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Ras Barke
 

Kapitel 5: Weiterer Verlauf des Ausfluges
 

"Es kursieren Geschichten über die Pyramiden in aller Welt umeinander, dass es einem die Fußnägel hochklappt." Bemerkte Prof. Semic an.

"So?" Charmaine hörte das nicht gerade gerne. Immerhin sollte ihr nächstes Buch gerade in der Zeit spielen, in der sie erbaut wurden. Zumindest über die 4. Dynastie. Kurz Seufze sie auf, bevor sie ihre weitere Frage stellte:

"Und welche ist die offizielle Version?"

"Das sie aus den normalen Gräbern, den sogenannten Mataba, entstanden sind. Besonders in Saqqara, welches wir morgen besuchen werden, kann man die Entwicklung sehr gut sehen. Was nun den ersten Auslöser gebracht hat, aus den Mataba, eine Pyramide zu bauen, ist noch nicht klar. Jedenfalls hat einer der größten Männer seiner Zeit, Imhotep, einer der entscheidendsten Architektonischen Wunder vollbracht, die sehr wichtig für die weitere Entwicklung der ägyptischen Kultur war. Wir nehmen aber an, dass man dem König ein größeres und damit besseres Grab zu gedenken wollte."

"Hat das was mit dem Weg der Seele zu den Göttern zu tun?"

"Unter anderem. Die seit kurzem aufgekommene Theorie, dass es auch etwas mit der Konstellation der Sterne zu tun haben könnte, ist sehr gewagt. Und vielleicht nicht von der Hand zu weisen. Leider fehlen uns zu einigen Dingen immer noch die Beweise und vieles ist in Graubereichen zu suchen. Feststeht auf jeden Fall, dass jeder Ägypter gerne seinen Anteil daran zahlte, den Göttern ein Wohnhaus zu bauen. Was dazu führte, dass Ägypten geeint werden konnte. Aus Ober-und Unterägypten wurde ein Reich."

"Den Göttern ein Wohnhaus?" Fragte Leander noch einmal nach.

"Das ist etwas kompliziert. Es gab Zeiten,da wurden Könige als Gott verehrt oder er ließ sich als solcher verherrlichen. Große Könige wie Ramses II oder sein Vater Sethos I sicherlich. Die Bauherren oder Auftraggeber der Pyramiden waren als Götter angesehen."

"Weiß man, wieviele Sklaven bei dem Bau ums Leben kamen?" Wollte nun Nic wissen.

"Sklaven? Nein, es gab keine Sklaven bei dem Bau der Pyramiden oder einer der anderen Grab anlagen in Ägypten. Das ist nur eine Erfindung aus Hollywood." Er musste Grinsen, als der die Gesichter der beiden Schauspieler sah. "Ich muss euch mal was erklären, der Sklave in der Antike war nicht das, was ihr euch heute darunter vorstellt. Es ging ihnen sehr gut. Sie hatten Arbeit, immer Essen und konnten sich nach einer gewissen Zeit sogar von ihrem Besitzer freikaufen, wenn sie genügend Arbeit geleistet hatten. Nichts mit Peitsche und anderen Dingen, die ihr vielleicht gehört und gesehen habt. Um auf den Bau der Pyramiden zurück zukommen, es waren Bauern, die während der Überflutungszeiten an den Grabmalen arbeiteten. So hatten sie ein Aus- und Einkommen und konnten auch in diesen Monaten für ihre Familien sorgen, wenn ihre Felder vom Nil überschwemmt war. Es war ihnen eine Ehre für ihren König, ihren Gott etwas zu errichten. Sie waren an einem der größten Weltwunder beteiligt, die die Menschheit noch nie in dieser Form gesehen hat. Und von allen 7. Weltwundern der Antike stehen sie noch als einzigste."

"Die sieben Weltwunder der Antike?" Nic zog die Augenbraue nach oben.

"Was war das doch gleich?" Charmaine sah nach oben, als würde dort die Antwort stehen: "Ach ja, jetzt weiß ich es wieder, der Kollos von Rhodos, die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, die Pyramiden von Giza, der Leuchtturm von Pharos in Alexandria und der Rest ist mir entfallen."

"Sehr gut, wenn du alle gewusst hättest, hättest du eine glatte 1 bekommen." Lache Prof. Semic.

"Oh, schon gut." Winkte Charmaine ab.

"Die restlichen drei sind die Zeusfigur des Phidias in Olympia, der Artimestempel in Ephesos und das Mausoleum in Halikanassos. Aber deswegen seid ihr nicht hier."

"Nein, aber wie seltsam, dass zwei der Weltwunder in Ägypten befinden und drei in Griechenland."

"Nicht ganz, Ephesos ist in Anatolien."

"Aber in der Antike gehörte es zu Griechenland." Widersprach Charmaine sogleich.

"In der Antike schon, da hast du recht."

"Komisch finde ich nur, dass das Älteste von allen sieben Weltwunder der Antike immer noch stehen." Charmaine sah sich um. "Vielleicht waren doch die Götter am Bau beteiligt."

"Oder Ausserirdische haben sie als Landeplätze genutzt." Grinste Nic.

"Werden Sie nicht lächerlich!" Warf Charmaine ihm gleich an den Kopf.

Doch er lächelte nur geheimnisvoll zurück uns sparte sich die Antwort.

"Wenn ihr diese Lichtershow noch sehen wollt, dann müssen wir uns beeilen." Ermahnte Mustafa sie.

"Ich könnte darauf verzichten, aber ich weiß nicht, ob es die Herren können."

"Das ist mir egal. Ich will mir nur die Sphinx nicht entgehen lassen." Gab Leander zurück. "Auch kommen wir endlich aus diesem stickigen Teil hier raus." Er war immer noch etwas käsig im Gesicht.

Sie machten sich auf den Rückweg. Charmaine kletterte als drittletzte vor Nic nach oben, als sie plötzlich eine Berührung an ihrem Hintern spürte. Schneller als Nic es mitbekam, hatte sie ausgeholt und ihm ihre Hand auf die Wange geklatscht.

"Wofür war das denn, wenn ich fragen darf?" Kam die Beschwerde von ihm.

"Sie hatten Ihre Hand da, wo sie nicht hingehört."

"Was soll ich gemacht haben?"

"Mich betatscht, am Hintern. Ich wußte schon immer, Sie sind Frauen gegenüber recht offen und betrachten uns als Freiwild, welches Sie nur erledigen brauchen, aber das eben ging einen Schritt zu weit."

"Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen. Ich habe Sie nicht angetatscht."

"Das können Sie ihrer Großmutter erzählen, mir nicht!"

"Würdet ihr endlich weiter klettern und das draußen klären?" Fauchte Leander hinter ihnen, der als Letzter kam.

"Schon gut. Sobald wir oben sind, will ich eine Entschuldigung von Ihnen, Mr. Asskima."

"Assima." Erklärte Nic ihr zum wiederholten Male.

"Ist doch unwichtig."

"Wieso tun Sie das?" Wollte er nun wissen.

"Was denn?" Sie hatte echt keine Ahnung, woraus er hinaus wollte.

Momentan gingen sie einen Gang entlang, die große Galerie, wo sie alle richtig gehen konnten, ohne sich den Schädel ein zu hauen.

"Meinen Nachnamen immer falsch auszusprechen."

"Tue ich das?"

"Das tun Sie permanent." Knirschte er zwischen den Zähnen hervor.

"Ist mir gar nicht aufgefallen., Mr. Asshima."

"ASSIMA!" Er hatte schon fast Tränen in den Augen.

"Warum ist es Ihnen so wichtig, dass ich mir gerade Ihren Namen merken sollte?" Sie hatte sich herum gedreht und sah ihn funkelnd an.

"Weil ich Sie näher kennenlernen kann. Ist das so schwer zu verstehen?"

"Damit ich auf Ihrer Liste Ihrer Eroberungen landen kann? Und hören Sie endlich auf, mich zu begrapschen!"

"Ich habe Sie nicht angerührt! Wie denn, wenn Sie mit dem Gesicht zu mir stehen?" Fauchte er sie an.

"Wenn nicht Sie, wer dann?" Sie bückte sich, verdrehte ihren Kopf und Oberkörper gleichsam und versuchte einen Blick auf ihre Rückseite zu erhaschen.

"Drehen Sie sich um." Befahl Nic ihr.

"WAS? Auf keinen Fall!"

"Wollen Sie nun herausbekommen, wer Sie die ganze Zeit begrabscht, oder nicht?" Ruhig sah er sie an.

"Nun gut." Sie kam nur ungern seiner Bitte nach und stand nun mit dem Gesicht in die andere Richtung. "Und?"

"Da haben Sie sich aber ein nettes Haustierchen zu gelegt." Kam seine Stimme gedämpft zu ihr rüber.

"Kann ich auch nur sagen. Mögen Sie Spinnen, Charmaine?" Fragte nun auch Leander, der neben seinen Freund getreten war.

"EINE SPINNE???"" Charmaine fühlte sich mit einmal nicht mehr so wohl. "Machen Sie sie weg! Auf der Stelle!!!"

"Nur wenn Sie bitte sagen und mich bei meinem Vornamen nennen." Bat Nic sie.

"Erpresser!"

"Dann lass ich sie da, wo sie jetzt noch ist. An Ihrem ansehnlichen Hinterteil."

°Ihn bei seinem Namen zu nennen, scheint mir das kleinere Übel.° Entschied sie für sich. °Trotzdem ist er wieder unverschämt geworden, dieser Mistkerl!°

"Okay, Nicodemus Assima, ich Bitte Sie, nein ich flehe Sie an, neben Sie dieses Monster von meinem Rücken."

"Könnten Sie auch noch dazu Nackt tanzen und sich vor mir auf die Füsse werfen?" Scherzte er rum.

Sogleich drehte sich Charmaine zu ihm um:

"Wie sind der unmöglichste, ungehobelste Mann, der mir je unter gekommen ist!"

"Ach, bin ich das? Und wie viele hatten schon das Vergnügen, unter Ihnen zu liegen?"

"Bastard!" Sie drehte sich beleidigt um und fauchte: "Und nun nehmen Sie endlich dieses Biest da weg!"

"Der Wunsch der Dame ist mein Befehl." Wenn Charmaine wie ein Hund knurren könnte, hätte sie es nun gerne getan.

°Was bildet er sich eigentlich ein, wer er ist?° Fragte sie sich erbost in Gedanken.

Leander hatte dem Schauspiel gelassen zu gesehen. Doch als er sah, wie sich die beiden angifteten, wegen nichts, war er vor Lachen beinahe im Boden versunken. Besonders, weil sein bester Freund endlich ein weibliches Wesen gefunden hatte, dass nicht seinem Charm erlegen war. Das wird ihm eine Lehre sein, zukünftig mit den Frauen anders um zu gehen.

"Was gibt es da zu lachen?" Keifte Charmaine ihn an und ging an ihm vorbei, dem Ausgang zu.

Sofort stellte er es ein und sah ihr verwundert nach.

"Weißt du, Nic, von allen Frauen, die sich an dich herangemacht haben und du dich an sie, gefällt sie mir am besten."

"Genau das ist das Problem, mir auch." Murmelte er zur Antwort und folgte ihr nach draußen.

Wenn er nicht nach Leander gerufen hätte, würde der morgen immer noch an der gleichen Stelle hocken und sich selbst die Frage stellen, ob er sich da gerade verhört hätte. Geschockt und mehr als verwundert ging er seinem besten Freund nach.
 

Das Essen war sehr lecker. Sie waren in einem Restaurant unweit der Pyramiden eingekehrt. Trotz Charmaines anfänglichem Unwillen, überhaupt mir Nic zu reden oder ihn ihre Aufmerksamkeit zu Teil werden zu lassen, entwickelte sich der Abend als recht unterhaltsam.

Prof. Semic wusste eine Menge Geschichten zu den Ausgrabungen zu erzählen. So wurde es recht spät, als Charmaine und ihre zwei Begleiter wieder im Hotel ankamen.

"Gute Nacht und morgen hole ich euch nicht allzu früh ab." Verabschiedete sich Prof. Semic von ihnen.

"Gute Nacht." Klang es einstimmig und alle machten sich auf den Weg in ihre Zimmer. Verwundert bemerkte Charmaine, dass beide Männer den gleichen Weg einschlugen, wie sie.

"Sagt mir jetzt nicht, dass ihr eine der Suiten unter dem Dach bewohnt." Fragte Charmaine nach.

"Leider war Suite Ramses II schon ausgebucht, so schlafe ich in der von Sethos des ersten und mein Kumpel hier gleich neben an in der Tutanchamuns." Erklärte Nic ihr mit einem breiten Grinsen.

Wage erinnerte sich Charmaine daran, die auf den Weg zu ihrem Zimmer gesehen zu haben.

Oben stellte sich heraus, dass Nics Suite ihrer gegenüber lag. Auch mit dem Eingang. Leander wohnte etwas den Gang hinunter.

"Bis morgen. Ich schlafe sonst noch im Stehen ein." Verabschiedete er sich von ihnen.

"Und was machen wir zwei Hübschen noch?" Fragte Nic mit hochgezogener Augenbraue und einem erwartungsvollem Blick.

"Ich weiß nicht, wen Sie mit zwei `Hübschen` meinen, denn ich sehe hier nur einen. Und der sind nicht Sie."

Damit war sie im Zimmer verschwunden.

"Verdammt, Charmaine!" Er legte seinen Kopf gegen die Tür. "Warum nur bist du so abweisen mir gegenüber? Warte es nur ab. Ich bekomme dich schon noch. Spätestens am Ende dieser Reise liegst du in meinen Armen." Schwor er sich.

"Da haben Sie sich aber was vorgenommen, junger Mann. Viel Glück." Erschrocken und verwirrt drehte sich Nic zu dem älteren Ehepaar um, die gerade den Gang herunterkamen. Der Mann hatte ihn angesprochen.

"Nur nicht aufgeben. Die am schwierigsten zu knackenden sind die Besten." Feuerte er ihn noch einmal an und ging zusammen mit seiner Frau an ihn durch.
 

Charmaine hatte den Vorfall durch die Tür verfolgt und lachte sich innerlich halb tot. Sie gähnte noch einmal und begab sich ins Schlafzimmer. Sie sah die roten Rosen sofort und wusste, wer sie geschickte hatte, Rene.

°Dieser Scheißkerl!° Dachte sie nur. Nahm die Vase hoch und trug sie in die Küche, wo sie sich garantiert so gut wie nie aufhalten würde in diesem Urlaub.

Entnervt zog sie sich aus und machte sich Bett fertig. Glücklich schlief sie ein und träumte von einem braunäugigen Fremden im Schurz der Ägypter, der sie entführte und in sein Zelt brachte. Was er da mit ihr anstellte, gehörte nicht mehr zu den anständigen Sachen.
 

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Was hat sie da bloß nur geträumt?? *Öhem, auch keine Ahnung hat*
 

Das nächte Kapi heißt next morning nightmare. Wesewegen, werdet ihr erfahren, wenn ihr mir einen Kommi hitnerläßt.
 

Gruß

Bridget

Next morning nigthmare

Vielen Dank für euer Kommis!

*in Freudentränen ausbrech*
 

Vielleicht verläuft sich ja noch wer anders zu meiner Geschichte.
 

Denn heute müßte der Teil eigentlich heißen, die Geister, die ich rief, werde ich nicht los.
 

Aber ich habe mich für was anderes entschieden.
 

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Ras Barke
 

Kapitel 6: Next morning nigthmare
 

Gerade küsste er sie wieder, als er mit einmal von ihr abließ und in einem ernsten Tonfall sagte:

"Miss, Sie wollten geweckt werden." Sein Gesicht veränderte, wurde schmaler und kleiner. Auf seinem Kopf war mit einmal nicht mehr der typische Kopfputz der antiken Ägypter, sondern mehr die eines Hotelangestellten.

Charmaine erwachte nun endlich und faste sich an den Kopf. Ihr brummte der Schädel. Als sie sich endlich traute, die Augen ganz auf zu machen, sah sich sie einen nervösen Iskander gegenüber.

"Miss, es tut mir leid. Mein Onkel hat versucht Sie per Telefon zu wecken, aber Sie hörten nicht, da hat er mich geschickt, um nach Ihnen zu sehen. Ist alles in Ordnung?"

"Ja." Murmelte Charmaine nur, erhob sich schwankend und begab sich ins Badezimmer. Sie hatte eigentlich nicht viel getrunken gestern Abend, sie nahm aber an, dass dieser blöde Traum schuld an ihrem jetzigen Zustand war.

°Dieser verfluchte Bastard muss mich auch noch dahin verfolgen, wo ich es nie erlauben würde-°

Angenervt drehte sie den Wasserhahn auf und ließ sich kaltes Wasser über die Handgelenke laufen. Etwas Nass spritzte sie sich auch ins Gesicht.

°Das war auch nötig.° Schon fühlte sie sich besser und erfrischt.

Wieder im Schlafzimmer, sah sie, dass Iskander immer noch da war. Leise Lächelnd fragte sie ihn:

"Hat dir deine Mutter nicht gesagt, dass es unhöflich ist, im Schlafzimmer einer Dame zu warten?"

Augenblick veränderte sich seine Gesichtsfarbe von braun zu rot.

"Verzeihen Sie. Aber mein Onkel hat mir gesagt, erst zu gehen, wenn ich sicher bin, dass es Ihnen gut geht, Miss."

"Mir geht es gut. Ich habe nur entsetzliche Kopfschmerzen."

"Vielleicht hilft schon ein Kaffee und was zu Essen."

"Das hört sich gut an."

"Da es Ihnen gut geht, gehe ich nun. Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Da wartet ein Mann auf Sie in der Lobby. Mein Onkel weigert sich, ihn hier hoch zu lassen."

"Ein Mann? Weißt du, wer es ist?"

"Irgendwas mit R, aber ich weiß es nicht wirklich."

"Danke. Nun geh."

Er verbeugte sich kurz und ließ sie alleine.

°Irgendwas mit R? Hm, komisch, mir fällt keiner ein. Aber mein Kopf dröhnt auch zu sehr." Charmaine faste sich in den Nacken und fing an, ihn durchzukneten. Sie ergriff den Wecker, der auf dem Nachtisch stand und sah entsetzt die Zahlen an: 8:55 Uhr. Sie wollte schon um halb acht geweckt werden, damit sie Mr. Arroganz persönlich entgehen konnte. Anscheinend hatte ihr Körper andere Pläne. Wage erinnerte sie sich daran, dass sie den Wecker gestellt hatte, ihn aber wohl ausgemacht hatte, sich umgedreht hatte und einfach weiter geschlafen hatte. Das wäre viel typischer für sie. Wenn sie schlief, dann schlief sie richtig und selbst eine Horde Elefanten vor ihrer Tür hätten sie nicht wecken können. Diese Erfahrung hatte sie schon gemacht, bei ihrem letzten Urlaub auf einer Safari in Südafrika. Dazu hatte ihr Ex sie eingeladen. So ganz glücklich war sie nicht gewesen. Irgendwas hatte gefehlt, als sie unter all den Tieren im Krüger - Nationalpark unterwegs waren. Der Funke war bei ihr einfach nicht übergesprungen und er hatte ihr den Tierliebhaber nur vorgespielt.

°Das ich nicht lache. Er hat sich ja total angestellt, als er eine Giraffe streicheln sollte. Tierliebhaber.°

Mittlerweile hatte sie sich angekleidet und sich um ihre Toilette gekümmert. Aufgefrischt, aber immer noch den stechenden Kopfschmerz an der Stirn, machte sie die Tür zu ihrer Suite auf.

Ein fröhliches

"Guten Morgen!" scholl ihr gleich entgegen und derjenige, der sich für ihren momentanen Zustand und ihren unruhigen Schlaf verantwortlich zeigte, kam munter auf sie zu.

"Morgen." Mehr wollte sie nicht sagen und möglichst schnell zu ihrem Kaffee.

°Vielleicht sollte ich mir in der Apotheke Kopfschmerztabletten besorge?° Dachte sie sich, während sie zusammen mit Nic auf den Fahrstuhl wartete.

"Auch so gut geschlafen wie ich letzte Nacht?" Fragte er gerade breit Grinsend.

"Nein und nun lassen Sie mich in Ruhe."

Zum Glück kam der Lift gleich, öffnete die Tür und zeigte eine leere Kabine. Erleichtert stieg Charmaine ein und lehnte ihre schmerzenden Kopf gegen die kühle Wand. Eine Hand legte sich unter ihr Kinn. Verärgert schlug sie die Augen auf und begegnete seinem braun-grünen Blick. Prüfend sah er sie an, was sie dazu veranlasste zu sagen:

"Genug gesehen?"

"Nein." Erwiderte er, ließ aber ihr Gesicht los. "Wenn ich nicht dabei gewesen wäre, würde ich sagen, Sie hätten gestern wie ein Loch gesoffen. Doch das war nicht der Fall. Oder haben Sie sich in ihrem Zimmer noch über die Hausbar hergemacht?"

"Und wenn dem so sein sollte, sage ich es Ihnen garantiert nicht." Keifte sie ihn gleich an.

"Giftig wie immer. Gab es vielleicht einen anderen Grund, warum Sie heute aussehen, als hätten Sie gestern Abend schlimm getrunken?" Erneut dieser prüfende Blick in ihre Richtung.

"Vermutlich der Jetlag vom Herflug." Tat sie die Sache ab. "Bei Manchen kommt er erst einige Tage später zum tragen."

"Schon möglich." Murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart. Er klang aber so, als würde er ihr nicht ganz glauben.

Charmaine würde nie im Leben einfallen, gerade ihm zu erzählen, dass sie die ganze Nacht von ihm geträumt hatte und von dem, was er mit ihr angestellt hatte. So blöd würde sie auf keinen Fall sein. Trotzdem errötete sie, als sie an ihre Träume dachte. Ein Wunder, dass sie sich haargenau an jedes Wort, an jede Geste, an jeder Berührung erinnern konnte. Sonst vergas sie ihre Träume immer schnell. Seine Blicke lagen immer noch prüfend auf ihr, als die Kabine endlich stoppte und sie aussteigen konnten.

Kaum standen sie in der Lobby, als sich laute Stimmen an ihr Ohr schmeichelten. Charmaine kannte eine davon genau.

"Rene." Flüsterte sie leise. °Der Tag hatte schon beschissen angefangen und scheint sich auch genauso fortzusetzen.°

"Wer ist Rene?" Wollte natürlich Nic gleich wissen.

"Mein EX, der langsam anfängt mich zu nerven. Und Qualitäten einen Stalckers entwickelt."

"Soll ich ihn vertreiben? Ich habe bei meiner letzten Rolle Boxen gelernt."

"Und ich kann Karate. Schwarzer Gürtel, dritter Dan. Aber danke für ihre Hilfe, Mr. Assima." Sie sah sein verblüfftes Gesicht und lächelte ihn zart an.

"Nic." Korrigierte er sie. "Sie haben es gestern Abend versprochen, damit ich Sie von Ihrem netten, achtbeinigen Begleiter befreien kann."

"Was wollen Sie denn? Ich habe nicht versprochen, Sie nun beim Vornamen zu nennen."

Damit ließ sie ihn stehen und ging zur Reception vor. Mamout und seine Kollegen sahen ihr richtig erleichtert entgegen. Rene bemerkte ihre Blicke und drehte sich um. Sogleich strahlte er übers ganze Gesicht und kam mit ausgestreckten Armen ihr entgegen:

"Charmy! Diese inkompetenten Idioten wollten mich nicht zu dir durchstellen gestern und heute nicht zu dir lassen. Freust du denn nicht, mich zu sehen?" Endlich bekam auch er mit, dass sie sich ihm nicht in die Arme schmiss vor Freude. Sondern eher im Gegenteil, stehen geblieben war, ihren Kopf schräg legte, ihn mit einem Blick mass, der kälter als die Arktis war. Jeder, der sie kannte, würde nun das Weite suchen. Die Schräglage des Kopfes hatte sie sich angewöhnt, damit sie nicht gleich aus der Haut fuhr und erst die Lage analysierte. Den eiskalten Blick hatte sie erst seit einiger Zeit drauf. (Quizfrage von der Autorin: Von wem hat sie sich das wohl ab geschaut?)

Für einen Moment schien durch ihre Augen die Zeit stehen geblieben zu sein. Doch sie lief weiter und Rene fing unter seinem Maßanzug, der in dieser Umgebung fehl am Platz schien, da er wie immer nicht richtig saß, an zu schwitzen.

"Was tust du hier?" Fragte Charmaine endlich, diese drückende Stille durchschneidend.

"Dich Besuchen, was sonst? Wir können doch alles zusammen unternehmen, so wie beim letzten Mal."

Kurz fast Charmaine sich an den Kopf, fragte sich innerlich, welche Gottheit sie gestern nur beleidigt hatte, bevor sie antwortete:

"Rene, ich sage es dir noch einmal und zwar so, dass es auch dein unterentwickeltes, männliches Gehirn versteht: ich habe Schluss mit dir gemacht. Wir sind nicht mehr zusammen. Wir beide sind kein Paar mehr. Reicht das?"

"Aber deine Mutter meinte, du hättest nur einen Scherz gemacht...."

"Meine Mutter also? Steckt die dahinter? Dann will ich dir mal was sagen, meine Mutter hat sich in mein Leben seit meinem 18, Geburtstag nicht mehr einzumischen. Das habe ich mir schriftlich von ihr geben lassen, da sie es nicht lassen konnte, nicht nur das Leben meiner Brüder zu kontrollieren, sondern auch das ihrer einzigsten Tochter. Darum, mein Lieber, kannst du deinen Koffer wieder nehmen und zurück ins verregnete London fliegen, wo du hingehörst."

"Ich dachte, wir könnten das mit uns wieder hinbekommen. Aber wie ich sehe, benimmst du dich recht uneinsichtig und bockig."

"Bockig? Ich benehme mich bitte wie?!?!?!" Charmaine war kurz davor die Geduld zu verlieren. "Das ist ja so etwas von unverschämt! Ich und bockig? Das ist die Höhe! Du verdammter Mistkerl!" Sie sah mit einmal Nic und Leander neben sich stehen und hatte eine Idee. "Soll ich dir den wahren Grund nennen, warum ich dich verlassen habe."

Erwartungsvoll sah er sie an. Unterdessen hatte Charmaine sich bei Nic und Leander unter gehakt und sagte mit einem gemeinen Lächeln:

"Weißt du, ich dachte, ich erweitere mal meinen Horizont."

Keiner der drei Männer verstand sie zuerst, bis es bei Nic dämmerte. Dieser Hanswurst vor ihm benötigte einen Denkzettel und den würde er nun bekommen:

"Charmy, Schatz, die letzte Nacht war unglaublich. Das wiederholen wir in der nächsten, nicht war, Leander?"

Der verstand überhaupt nicht, was vor sich ging, nickte aber, total errötet, automatisch.

"Charmaine, du entsetzt mich, ich dachte immer, du bist ein anständiges Mädchen." Rene sah die Drei entsetzt an.

"Verstehst du nun, Rene-Darling, ich habe mich anders entschieden. Du bist Vergangenheit."

"Das sehe ich auch so. Ich werde auf der Stelle abreisen." Damit drehte er sich um, schnappte sich seinen Koffer und verließ das Hotel schnellstens.

"Und komm nie wieder!" Rief Charmaine ihm noch nach. "Puh, den wären wir los. Ich danke euch beiden. Ohne euch würde der mir immer noch an der Verse kleben."

"Dafür nenne Sie mich nun endlich Nic." Verlangte der.

"Gerne. Und meine Kopfschmerzen werden auch nicht weniger. Im Gegenteil. Ich brauche Kaffee!" Charmaine sank fast zu Boden, wenn beide sie nicht festgehalten hätten.

"Danke, Miss Azuka, ich dachte, den werden wir nie los." Mamout stand mit einmal vor ihnen. "Nur das Sie gleich mit zwei Männern," er suchte nach dem richtigen Wort, "verkehren, geht in diesem Hause nicht."

Charmaine richtete sich auf und fing laut an zu lachen.

"Der war echt gut, Mamout. Wir haben ihm doch nur was vorgespielt. Meinen Sie ernsthaft, ich würde mich auf einen von den beiden einlassen? Niemals! Das haben Sie falsch verstanden. Fragen Sie Ihren Neffen, ich war heute früh alleine im Bett."

Der nickte schnell zur Bestätigung, als alle in seine Richtung blickten.

"Dann bin ich auch froh. Wir sind ein anständiges Hotel."

"Und ich ein anständiges Mädchen." Damit löste sie sich von Nic und Leander und schritt auf Mamout zu. Sie hatte mit einmal ein Bündel Geld in der Hand und steckte sie ihm zu. Er verstand und verbeugte sich leicht.

"Vergessen Sie Ihren Neffen nicht. Ich habe vergessen, ihm was zukommen zu lassen, als er mich weckte."

"Er wird seinen Anteil bekommen, Madam."

Er verschwand wieder hinter seinem Desk.

Charmaine drehte sich zu ihren Begleitern um:

"Meine Herren, wie war das mit Frühstück?"

"Gerne. Ich sterbe vor Hunger." Nic schloss sich ihr gleich an. "Leander, kommst du?"

"Ja, ich folge euch. Was war hier eigentlich los? Kann mich mal einer aufklären?"

Er stapfte hinter beiden her und verstand die Welt nicht mehr so recht.
 

Charmaine bekam endlich ihren Kaffee. Sie hatten gemeinschaftlich beschlossen, nach dem Schrecken in der Früh, sich heute ein typisch amerikanisches Frühstück zu gönnen. Sogar der Kaffee war typisch Amerikanisch. Sprich kein Geschmack. Er brachte aber ihre Lebensgeister wieder zum Leben. Mittlerweile war Leander in alles eingeweiht worden.

"Ich danke euch beiden noch einmal. Sollte ich noch einmal Ärger mit einem Verflossenen haben, werde ich euch anheuern." Wiederholte Charmaine ihre Worte.

"Gerne. Wenn ich Sie dann zur Abwechslung küssen darf, um den Bösewicht zu vertreiben." Grinst Nic sie gleich an.

"Übertreiben wir es nicht. Das heute früh hat schon gereicht. Und ich werde wohl in naher Zukunft keine Beziehung mehr eingehen und auf glücklicher Single machen."

"Abwarten." Murmelte Nic fast ungehört in seine Tasse.

"Haben Sie was gesagt, Nic?" Kam es gleich von Charmaine.

"Wenn ich es Ihnen sage, Charmy, sind Sie mir sicherlich wieder böse. Und das will ich nicht. Ihren Killer blick will ich nicht abbekommen. Dafür ist Ihr Lachen fiel anziehender."

"Finden Sie? Dann passen Sie mal nicht auf, dass ich beim Lachen meine Fangzähne offenbare."

"Fangzähne? Ich dachte immer, nur Raubtiere hätten so etwas."

"Ich kann meine individuel einsetzen, wenn ich will." Scherzte sie rum. Irgendwie waren ihre Kopfschmerzen weg und sie hatte beste Laune.

"Wo bewahren Sie sie Nachts auf?" Fragte Nic, auf ihren Ton und ihr Spiel eingehend.

"Nur im Wasserglas neben meinem Bett. Und wenn ich auf Reisen bin, habe ich von meiner Mutter ein Einmachglas gemopst und transportiere sie nur damit durch die Gegend." Trug sie in einem sehr ernsten Tonfall vor. Um ihren Mund zuckte es verdächtig.

Leander verschluckte sich an seinem Kaffee. Als er aus gehustet und der Kellner ihm auf den Rücken geschlagen hatte, schloss er sich Nic und Charmaine beim Lachen an.

"Verflucht!" Beschwerte sich Charmaine bei ihnen. "Jetzt muss ich dringend wohin, sonst passiert ein Unglück. Aber da kommt Prof. Semic, er wird Ihnen sicherlich Gesellschaft leisten."

Sie stand auf, begrüßte kurz Onkel Hasan und ging dann schnell auf die Örtlichkeit.

"Was war denn los? Mamout hat gemeint, irgend so ein Kerl hat Charmaine belästigt." Wollte der Neuankömmling von Nic und Leander wissen.

Kurz berichteten beide, was sich ereignet hatte und Prof. Semic sagte entsetzt:

"So ein Idiot! Ich habe gleich gewusst, er ist nichts für eine Frau wie Charmaine. Er ist zu weich. Kein stolzer Gang. Keine Haltung. Kein Rückgrat. Sie braucht einen Mann, der es mit ihrem Temperament aufnehmen kann und sich genauso leidenschaftlich mit ihr streitet, wie er sich nachts wieder mit ihr versöhnt."

"Verstehe. Darf ich mich anbieten?" Nic hatte sich leicht erhoben und verbeugte sich vor ihm.

"Was zum Teufel soll das hier werden? Wieviele Kamele du für mich bekommst, Onkel Hasan?"

Charmaine stand mit einmal hinter ihnen und hatte einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, dass einem Angst und Bange werden konnte. Die drei Männer fühlten sich unwohl in ihrer Haut und standen schnell auf.

"Das haben Sie falsch verstanden, wir haben nur gescherzt." Versuchte Nic die Situation zu retten, was ihm nicht gelang. Beleidigt drehte Charmaine sich um, stolzierte davon und murmelte vor sich her:

"Männer sind solche Idioten."

Keiner hatte sie verstanden, da sie auf Japanisch fluchte.

Draußen stand schon das Taxi und kurz überlegte sie, ob sie überhaupt mitfahren sollte, entschied sich aber dagegen. Sie dachte sich kurz was aus, bevor sie auf dem Beifahrersitz platz nahm. Mit Ignoranz würde sie mehr erreichen.
 

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Was soll ich dazu noch sagen? Selbst Schuld. Erst alles richig machen und dann kommt Nic so daher.

BAKA!
 

Nun ja, ich hoffe, er lernt es endlich.
 

Üver Kommis würde ich mich sehr freuen. Wer einen hinterläßt, wird per ENs benahcrichtig, wenn es endlich weitergeht.
 

Gruß

Bridget

Saqqara

Vielen Dank für den Kommi!
 

Wenigstens einer liest!
 

Hier geht es weiter und ich hoffe, ich mache Geschmack auf eine Reise dahin.

War ja schon mal da! *rofl*
 

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Ras Barke
 

Kapitel 7: Saqqara
 

Drei geknickte Herren stiegen zu Charmaine ins Auto. Keiner sagte ein Wort. Der Fahrer fuhr los und sah Charmaine immer so seltsam an. Damit der nicht auf die Idee kam, sich an sie ranzumachen oder anzutatschen, rückte sie so weit nach rechts, wie es möglich war. Doch sein Fahrstil ließ mehr als zu wünschen übrig. So rutschte sie immer wieder nach links, hangelte sich wieder zurück und wünschte sich, dass sie in diesem Leben noch in Saqqara ankommen mögen. Wenn möglich in einem Stück.

An einigen Stellen, an denen sie durchfuhren, sah es recht armselig aus. Doch die Menschen waren glücklich, wie Charmaine erkannte. Vielleicht glücklicher, als die, die alles hatten oder alles bekommen konnten.

Was ihr gleich auffiel, die Moscheen sahen immer am Besten gepflegt von allen Häusern aus.

Kurz erblickte sie auch eine Kirche und erinnerte sich daran, dass es in Ägypten ja auch Christen gab, koptische. Es wurde ländlicher und sie bogen ab. Die Stufenpyramide wurde sichtbar und endlich hielten sie auf so einer Art Parkplatz neben einem Reisebus. Schon beim Aussteigen vernahm Charmaine bekanntes, es waren Japaner. Erstaunt sahen die den Neuankömmlingen entgegen und musterten sie. Charmaines Haare leuchten in der Sonne. Sie setzte sich einen Hut auf, pflanzte sich die Sonnenbrille auf die Nase und lächelte den neugierigen Zuschauern entgegen. Einige knipsten. Aber ob sie sie und die Herren in ihrer Begleitung erkannt haben, bezweifelte sie sehr. Japaner knipsten einfach alles und jeden.

"Dann gehen wir mal. Vor der Pyramide erkläre ich euch alles." Prof. Semic ging ihnen voraus. Durch die Ruine eines tempelartigen Baus.

Vor der Pyramide auf dem weiten Feld angekommen, gingen sie, um nicht von der japanischen Reisegruppe gestört zu werden, zur Seite und Prof. Semic erklärte ihnen:

"Wie ihr hier deutlich sehen könnt, wurde erst nur eine mastaba errichtet, die größer war, als andere. Wer nun den Befehl oder die Idee hatte, auf die untere, noch weitere zu setzen, ist nicht geklärt. Jedenfalls war der Hohepriester Imhotep für den Bau verantwortlich. Möglich, dass er den Vorschlag seinem Pharao gemacht hat, möglich auch, dass Pharao Djoser, dem die Pyramide gebaut wurde, es angeordnet hat. Die antiken Ägypter haben ein Meisterwerk errichtet. Auch wenn man heute nicht mehr die ganze Größe sehen kann, ist das ein enormer Fortschritt für die Kultur und den Wissenstand gewesen. Seltsamer Weise sind einige Bauten, die danach entstanden sind, nur noch Ruinen. Die Erbauer haben bei dessen Errichtung falsch gemacht, was sie nur falsch machen konnten. Falsches Baumaterial, falscher Untergrund, falsche Statik. Warum gerade die Pyramide des Djoser so gut erhalten ist, liegt nur an dem Ausführer des in Auftrag gegebenen Bauwerks, Imhotep. Aber ob er wirklich so genial waren, wie alle immer sagen, wird bezweifelt. Seltsamerweise wurde er in all den Jahrtausenden, so lange die alte Ägyptische Kultur bestand, verehrt. Später sogar als Gott. Ich zeige euch nun die Stelle, an der die Mumie ins Grab transportiert worden ist. Denn der Körper lag, wie bei allen mastabas nicht im Bauwerk selbst, sondern darunter. Das wurde bei allen anderen Pyramiden jüngeren Baudatums nicht mehr so gemacht."

"Moment. Langsam." Bat Leander. "Die haben erst dieses Stein teil, ich meine, die Pyramide errichtet und hinterher den Pharao darunter beerdigt?"

"Ja. Es wurde schon während des Baus der Pyramide zusätzlich ein Tunnel gegraben, in dem die Mumie des Pharaos mit dem Sarkophag in die Grabkammer transportiert wurde. Ich zeige euch den Schacht. Dort habt ihr auch einen herrlichen Ausblick über die ganze Anlage. Wir finden täglich was neues. Besonders, weil unsere Vorgänger sich nur die Gräber der Könige angeschaut haben. Vielleicht noch die eines höher gestellten Beamten, aber das war es auch schon. Die anderen wurden als unbedeutend angesehen und links liegen gelassen. Dabei sind gerade die die Interessanteren. Sie erzählen uns mehr über das Leben des einzelnen Menschen im antiken Ägypten, als wie es jedes Königsgrab je könnte." Betonte er noch einmal.

"Hat man das Grab des Imhotep nun endlich gefunden?" Fragte Charmaine, während sie die Stufen zu einem merkwürdigen Gebilde hochgingen. Am Rande einer tiefen Grube blieben sie stehen. Nur ein dünne Barriere trennte sie von der nicht zu erahnen Schwärze unter ihnen. Der Schacht war fast quadratisch angelegt worden.

"Und hier soll der schwere Steinsarkophag herunter gelassen worden sein?" Ungläubig sah Nic in das Loch und die unendlich erscheinende Schwärze.

"Ja. Bedenken Sie nur, was das für ein Akt gewesen sein musste. Keine Kräne, keine Hebelzüge. Nichts, außer der reinen Muskelkraft der Männer."

"Wie tief ist der Schacht? Immerhin kann man seinen Boden nicht sehen."

"Tief. 28 Meter um genau zu sein."

"Heilige Scheiße. Da möchte ich nicht reinfallen." Alle drei sahen runter und fühlten sich mit einmal nicht mehr so sicher.

"Dann gehen wir mal weiter." Schlug Prof. Semic vor, als er die Gesichter seiner Gäste bemerkte. Charmaine zog aber ihre Camera und machte noch zahlreiche Bilder, damit sie nachher eine Vorlage hatte und sich an den Vortrag von Onkel Hassan erinnern konnte.

"Machen Sie Cheese!" Kam es mit einmal von Links. Irritiert drehte sie sich um und sah sich mit einer Digicam konfrontiert.

"Danke!" Grinste Nic sie an und Charmaine war mehr als begeistert, denn sie hatte sicherlich einen Gesichtsausdruck zur Schau gestellt, der bestimmt in die Gallerie des Monsters of the day aufgenommen werden konnte.

"Zeigen!" Verlangte sie daher auch.

"Nur wenn Sie mir versprechen, nicht mehr die Beleidigte zu spielen." Er hielt die Camera über seinen Kopf. Unerreichbar für sie. Er war etliche Zentimeter größer wie sie.

"Dann hören Sie gefälligst auf, mich permanent anzumachen!"

Schwer eingeschnappt drehte sie sich weg und ging Prof. Semic nach. Leander grinste nur über das eben gehörte und folgte den Beiden, während Nic Probleme hatte, seine Wut unter Kontrolle zu halten.

°Was soll ich noch machen, damit sie endlich weicher wird. Alles was ich tue und sage, scheint ihr gegen den Strich zu gehen.°

"Kommst du lahme Schnecke endlich?" Rief Leander von vorne und half Charmaine über einen steilen Hügel nach unten.
 

Unten angekommen, erklärte ihnen Prof. Semic:

"Hier gräbt man erst seit einiger Jahren. Dieses Gräberfeld wurde, wie ich schon erzählt habe, jahrzehntelang, wenn nicht sogar Jahrhundert lang, einfach nicht beachtet. Man erachtete es sich als nicht lohnenswert. Dabei ist gerade das hier interessanter als alle Königsgräber in Ägypten zusammengenommen."

"Was für ein riesiger Schutthaufen ist das denn da?" Fragte Nic und zeigte hinter sich.

"Das, Mr. Assima, ist eine Pyramide. Oder das, was davon übrig geblieben ist. Sie wurde für Unas, dem Herrscher der 5. Dynaste, erbaut."

"Warum ist sie in diesem desolatem Zustand?" Wunderte sich Leander.

"Das ist noch ein weiterer Grund, warum sich einige Pyramiden zu Ruinen wurden. Man hat sie ihrer Verkleidung beraubt."

"Soll das heißen, sie wurde als Steinbruch benutzt?" Fragte Charmaine nach.

"Ja. Aber anders als die Anlage in Giza, denen auch die äußersten Steine genommen wurden, fiel diese hier einfach in sich zusammen. Die Statik muss nicht mehr gestimmt haben."

"Oder es lag an den Steinen." Bemerkte Leander an. Er hatte mit seiner Digicam den Steinhaufen näher heran gezoomt und besah sich das Ganze von Nahen.

"Das auch. Bei dieser Pyramide sieht man sehr deutlich, dass schlampig gearbeitet wurde, sonst wäre sie nie so zusammengefallen. Doch ich will euch nicht mit solchen Sachen aufhalten. Ich zeige euch noch den Südpalast und eine der Mastabas und dann fahren wir auch schon nach Memphis."

"Elvis besuchen?" Konnte sich Nic nicht verkneifen zu fragen.

"Nein Danke, wir fliegen nicht bis Tennessee." Grummelte Charmaine rum. "Auch fand ich Ihre Bemerkung unpassend. Als hätten Sie gesagt, Obelix ist dafür verantwortlich, dass die Sphinx keine Nase mehr hat."

Damit ging sie voraus und hoffte, bald von diesem Alptraum befreit zu sein.

"Obelix? Wer soll das sein?" Er ging ihr nach.

Charmaine sah sich nicht genötigt, dies zu beantworten. Mit einem Sprung hatte sie den ersten Felsenvorsprung erreicht und zug sich nach oben.

"Wie war das? Karate, schwarzer Gürtel, dritter Dan, richtig?" Wollte Nic noch einmal wissen.

Sie blickte sich kurz zu ihm um und wollte gerade auf den etwas hilflos dastehenden Nic hinunter grinsen, hielt sich aber zurück. Mit einem Schulter zucken drehte sie sich einfach um und ging.

"Da die Dame offensichtlich nicht gewillt ist, uns zu helfen, werden wir halt die Treppe nehmen." Er klang mehr als begeistert, als er sich nun gezwungen sah, sich wieder um zu drehen und wie jeder andere Tourist den normalen Weg zu erklimmen.
 

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Ja, Charmy kann manchmal wieder richtig Charmant sein!
 

Oder nicht???

Da hat sich Nic aber was vorgenommen.....
 

Über Kommis würde ich mich freuen,.
 

Gruß

Bridget

Memphis und anderes

Vielen Dank an meine einzigste Kommischreiberin!
 

Ich hoffe, ich vermittle dir etwas von meinen Eindrücken aus Ägypten und hoffe, du überredest nun deinen Mann nicht dazu, schnell die Koffer zu packen und auch dahin zu entfliehen. Sollte das der Fall sein, nimm mich mit! Ich passe auch ins Handgepäck!
 

*flenn*
 

Das Geplänke zwischen Charmy und Nic geht auch munter weiter. Die Frage bleibt nur noch, wann schlagen die Hintermänner zu und warum und überhaupt.

Hm, daran arbeite ich noch.

Ist alles schön brav im Großhirn abgespeichert und wird sicherlich bald ausbrechen.
 

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Ras Barke
 

Kapitel 8: Memphis und anderes
 

"Das ist also Ramses der Zweite?" Fragte Leander und sah zu der riesigen Steinfigur hinunter, die in einem gemauerten Gebäude nun nicht mehr stand, sondern auf dem Boden lag. Auch fehlten die Beine.

"Zu schade." Bemerkte Charmaine und grinste leicht verwegen.

"Was denn?" Wollte Nic wissen.

"Ich würde zu gerne wissen, was sich unter seinem gefalteten Rock befindet."

Alle drei Männer sahen sie erstarrend an und beobachteten verwirrt, wie sie sich hinunter beugte und so tat, als könnte sie unter den Rock sehen. "Die Steinmetze haben geschlampt. Das Beste wurde nicht beachtet."

Sie richtete sich wieder auf, hob ihre Kamera von der Brust und schoß einige Bilder. Dann ließ sie sie wieder fallen und ging ohne einen weiteren Blick für ihre drei Begleiter zu haben, weiter.

"Habe ich das gerade geträumt?" Traute sich Nic endlich zu sagen, nachdem er dachte, sie sei außer Hörweite.

"Warum sollten nicht nur Männer immer nur auf die primären Merkmale bei uns Frauen schauen. Wir machen so etwas auch. Oder haben Sie das nicht gewußt, Nic?" Mit einem kecken Blick drehte sie sich zu ihm um und grinste frech.

Bei ihm dämmerte es. Er ging ihr nach und blieb hinter ihr stehen, beobachtete, wie sie erneut ein Photo schoss, eher er bemerkte:

"Sie, meine Dame, sind ganz schön hintertrieben, hat Ihnen das schon jemand gesagt?"

"Andauernd. Und Sie, mein Herr, passen auf, dass Sie nicht unverschämt werden."

Nic hatte sich zu hinter sie gestellt, dass sie nicht an ihm durchkam. Er hatte sie praktisch mit seinem Körper eingeklemmt.

"Was soll das? Lassen Sie mich durch!" Fauchte ihn Charmaine daher an.

"Wollen Sie nicht herausbekommen, wie ich ausgestattet bin?"

"Wissen Sie was? Das interessiert mich nicht die Bohne!"

Charmaine machte eine Bewegung mit der Hand, Nic jaulte im nächsten Moment wie ein geprügelter Hund auf, trat zurück und hielt sich seine rechte Seite.

"Wofür war das?" Verlangte er zu wissen.

"Habe ich Sie nicht gewarnt, Mr. Assime? Aber sie wollten nicht hören und sind ausfallend geworden. Auch haben Sie sich mir genähert, obwohl ich es Ihnen nicht erlaubt habe."

"Geben Sie es zu, es hat ihnen gefallen, mich so nahe an sich zu spüren."

"Überhaupt nicht. Ich würde Ihnen ein Bad empfehlen oder ein Deowechsel. Sie stinken wie eine ganze Kamelherde zusammen."

Sie drehte sich um und ging dem Ausgang zu.

"Was sollte das eigentlich?" Rief er ihr nach. "Wir waren schon bei Nic!"

Sie drehte sich nicht um, zuckte nur mit den Schultern, ging einfach weiter und verließ das Gebäude durch den Ausgang.

"Wo ist Nic?" Fragte Leander, der zusammen mit Prof. Semic draußen schon auf sie gewartet hatte.

"Hoffentlich in der Hölle und wird von Lucifer ordentlich gegrillt." Gab Charmaine genervt zurück.

"Was hat er dieses Mal gemacht?" Leander war es echt langsam leid, diese Anmachversuche seines Freundes zu sehen und das er jedes Mal scheiterte. Doch anscheinend schien Nic endlich an die Frau geraten zu sein, die ihm zeigte, wo seine Grenzen waren. Seltsamerweise wollte sein stur köpfiger Freund gerade darum sie erobern. Warum nur? Leander schüttelte seinen Kopf. Sein Typ war sie nun gar nicht. Er stand mehr auf Frauen, die dunkle Haare hatten und auch Augen, die schwarz waren wie die Nacht. Und dünner als ein Bügelbrett. Zum Glück hatten sie bei Frauen meist einen anderen Geschmack und darüber war Leander sehr froh. Denn auch wenn sein bester Freund seit Kinder tagen sich in der Richtung anders entwickelt hatte, als er selbst, war er in Notlagen immer zur Stelle.

Nic kam endlich zum Vorschein. Er hielt sich immer noch die rechte Seite und fragte sich zum wiederholten Male, was er denn nun wieder falsch gemacht hatte.

In Memphis gab es nicht viel zu sehen. Außer einigen eindrucksvollen Steinfiguren und die Reste einer Stadt.

Die Natur hatte schon angefangen, langsam sich das zurück zu erobern, was ihr einst gehörte. Überall standen Palmen und anderes Grünzeug rum. Vieles blühte und sie sahen auch zahlreiche Kakteen, die eigentlich mehr nach Amerika passten, als hier nach Afrika.

"Leider ist der Schwiegermutterkaktus noch zu klein." Murmelte Charmaine vor sich hin betrachtete ausgiebig eines dieser Exemplare, warf Nic ab und an einen abschätzenden Blick hin und wandte sich wieder dem Kaktus zu. Schoß einige Bilder und würde sie ihrem Vater per E-Mail schicken. Sie hatte nun einen Mitbringsel für ihn gefunden. Abgesehen von dem gewünschten Galabija (Frauen- und Männer gewand in Ägypten), der Sheesha (Wasserpfeife) und anderen Gegenstände, die von ihrer Verwandtschaft gewünscht wurden. Sie selbst brauchte auch noch etliches und würde sicherlich wieder mit Übergewicht im Gepäck nach Hause fahren. Mit halben Ohr hörte sie daher zu, was Prof. Semic sagte. Wie immer ließ sie daher ihr Handy und das darin enthaltene Diktiergerät mitlaufen, damit sie es nachher schnell in ihr Laptop schreiben konnte, als Notiz.

"Memphis war die Hauptstadt vom antiken Ägypten. Vom Jahr 3100 v. Chr. an bis weit ins Neue Reich war hier die Residenz der Pharaonen."

"Warum sieht man davon nicht mehr so viel?" Fragte Nic nach.

"Weil andere kamen nach dem Untergang des alten Ägypten und sich nahmen, was ihnen rechtmäßig nie zu stand. Steine von den Gebäuden, um neue zu bauen. Figuren für ihre private Sammlung. Gold von den Verzierungen, damit sie sich selbst bereichern konnten und natürlich die Abschlagung der Köpfe bei den Götterstatuen. Besonders, als die ersten Christen ins Land kamen."

Bei dem eben gehörten horchte Charmaine auf. Gedanklich machte sie sich einige Notizen, während sie der nächsten Frage lauschte:

"Und wozu haben die das gemacht?" Wollte nun Leander wissen.

"Weil sie es nicht besser wussten. Sie nahmen an, dass sie dadurch den Göttern ihre Faszination nahmen, ihnen die Kraft raubte."

"Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Richtig?" Charmaine sah in die Runde.

"Richtig. So steht es in der Bibel." Bestätigte Nic nickend.

"Was für ein unbegreifliches Verhalten." Sie konnte nur den Kopf schütteln.

"Die Menschen damals sahen es halt nicht anderes. Sie haben immer in ihrer kleinen Welt gelebt und haben alles Fremde angefeindet. Sie haben nie Verständnis für anderes gehabt und wollten es auch nie so haben." Erklärte Prof. Semic ihnen.

"Hat sich daran viel geändert heute? Außer, dass wir nun in andere Länder reisen können und andere Kulturen bestaunen, bleiben die meisten Menschen recht misstrauisch gegenüber Neuem."

"Das ist leider so. Doch du scheinst nicht zu ihnen zu gehören. Warum bist du nach Tokio gezogen?" Kam seine unvermittelte Frage.

"Willst du die Wahrheit wissen, Onkel Hasan?"

"Natürlich, was denn sonst?" Lächelte er sie an.

"Wegen Mama. Ihre ständigen Einmischungen in mein Leben, meine Beziehungen und auch in meine Karriere war nicht mehr zu ertragen. Ständig spionierte sie mir nach und fragte meine Freunde aus, was ich denn mache. Besonders schlimm war, dass sie in allen meinen männlichen Begleitern ihren zukünftigen Schwiegersohn sah. Ich habe es nicht mehr ertragen können. Doch nun Schluss damit. Wir sind nicht hier, um über Sachen zu reden, die für mich schon längst abgeschlossen sind."

"Ich kann dich verstehen, Charmaine, aber ich kann auch deine Mutter verstehen, sie ist halt besorgt um ihre einzige Tochter. Du warst schon als Kind nicht einfach. Ständig war was mit dir. Das hat sich tief in ihr Bewusstsein vergraben. Sie liebt dich abgöttisch. Du hast ihnen sehr weg getan, als du dich von deinen Eltern abwandtest und soweit weg von deiner Heimat ein neues Leben anfingst. Vergiss das nicht."

"Das weiß ich. Doch hätte ich diesen Schritt in die Unabhängigkeit nicht gemacht, wäre nie das aus mir geworden, was ich heute bin. Die von mir getroffene Entscheidung war nicht einfach. Ich habe sie getroffen und bereue nichts. Im Gegenteil, ich bin in Japan sehr glücklich. Ich habe Freunde, gehe regelmäßig in einem nahen Dojo trainieren und fühle mich das erste Mal in meinem Leben frei wie ein Vogel."

Sie standen alleine vor einem Standbild Ramses des Zweiten und beachteten die Umgebung nicht.

"Du hast deine Familie nicht bei dir. Warum willst du sie nicht öfters besuchen kommen? Du wirst erneut Tante, das sollte eigentlich ein Grund sein, öfters nach Spanien zu reisen, als du es nun tust. Immer nur zu Weihnachten und vielleicht Ostern reicht nicht."

"Warum ist meine Mutter oder einer der anderen Mitglieder meiner wertgeschätzten Familie je in einen Flieger gestiegen und hat sich die Mühe gemacht, mich ein einziges Mal in meiner neuen Heimat besuchen zu kommen? Keiner: Und ich wohne nicht erst seit einem Jahr dort, sondern schon seit acht. Und du erwartest von mir, dass ich regelmäßiger sie besuchen gehen sollte? Da hast du dich getäuscht. Für mich ist das Thema damit gegessen. Können wir wieder gehen?" Sie wirkte mit einmal verbittert und enttäuscht von allem, besonders von ihrer Familie.

Mit feuchten Augen wandte sie sich ab und schritt Richtung Ausgang davon. Charmaine war froh, dass der alte Freund ihrer Familie ihre Tränen nicht gesehen hatte. Er sah ihr nach und verstand sie nur all zu gut. Ihre Mutter hatte nie verstanden und anerkannt, was sie machte. Er wusste von seinem besten Freund, Charmaines Vater, dass ihre Mutter bis heute nicht eines ihrer Bücher in die Hand genommen hatte und gelesen hatte. Sie hatte nie verstanden, dass sie ihre Tochter eine freiberufliche Schriftstellerin wurde und sich dagegen gewehrt hatte, sich dem sicheren Job einer Literaturdozentin an einer der besten Universitäten der Welt zu wählen.

Das sie nun zu einer der besten und meist gelesenen Autorinnen der Welt gehörte und nicht schlecht verdiente, hatte bei ihrer Mutter, einer Literarturprofessorin nie die Wertschätzung gefunden, die der einzigsten Tochter zustand.

Professor Semic ging ihr nach. Aus dem fröhlichen Mädchen von früher war eine erwachsene Frau geworden, die trotz ihres weltweiten Erfolges als Autorin privat immer nur Enttäuschungen erlebte. Wenn nicht bald ein Wunder geschah, würde sie als verbitterte und vom Leben gezeichnete alte Frau werden, die irgendwo lebte und sich permanent über den Lärm der Kinder bei den Nachbarn beschwerte.

Das Gespräch der Beiden war nicht ungehört geblieben. Vorsichtig traten Nic und Leander hinter der Steinfigur Ramses des Zweiten hervor. Sie sahen sich kurz an.

"Wir sollten über das eben gehörte schweigen." Schlug Leander vor.

"Das sehe ich auch so." Stimmte Nic zu. Er sah zu Boden und schämte sich irgendwie. Sein Verhalten ihr gegenüber war mehr als unangemessen gewesen. Trotzdem tat das seinem eigentlich Ziel keinem Abbruch:

die Eroberung dieser Frau.

°Ich verstehe dich, Charmaine. Ich verstehe nur zu gut.°

"Kommst du nun, Nic? Oder brauchst du eine extra Einladung?" Rief Leander ihn zur Ordnung und deutete nach Vorne auf den Ausgang zu.

"Nein. So langsam bekomme ich Hunger. Wo wir heute wohl einkehren werden?"

"Hoffentlich wieder in so einem einheimischen Lokal."
 

Die Rückfahrt fand unter einer bedrückten Stimmung statt. Charmaine starrte die ganze Zeit aus dem Fenster und trug nichts zur allgemeinen Unterhaltung bei. Schon bald erstab auch die, da Nic und Leander versucht hatten, so zu tun, als sei nichts passiert in Memphis.

Die Stille wurde immer drückender. Ab und an hörte man, wie einer der Insassen die Wasserflasche hochhob und daraus einen Schluck nahm.

Das Taxi fuhr durch den immer um diese Zeit stattfinden Stopp- und Go-Verkehr. Sie bogen von der Hauptstraße ab und fuhren in eine Gegend, die recht ärmlich wirkte. Doch das änderte sich schnell. Sie blieben vor einem Haus stehen, das jeder als Restaurant erkennen würde. Ägypter blieben stehen und sahen neugierig zu, wie einige Menschen dem Auto entstiegen.

"Charmaine, zieh bitte deine Jacke über." Bat Professor Semic sie.

Sie nickte nur und tat ihm den Gefallen. Auch band sie ein Tuch um ihren Kopf und bedeckte ihre Haare. Dann folgte sie den Männern ins Innere des Hauses. Sie sah in der Dunkelheit fast nichts und nahm ihre Sonnenbrille ab. Es brachte nicht viel. Schemenhaft erkannte sie vor sich einen Gang und Nic, der vor ihr herging. Die Passage endete auf einem Hinterhof, der von Sonnensegeln aus Leinen bespannt wurde. Sie erblickten einige Tische und Bänke, an denen Ägypter sassen und ihnen nur kurz ihre Aufmerksamkeit schenkten, bevor sie sich wieder ihrem Spiel zu wandten.

Ein Mann in Hemd und Hose verbeugte sich vor ihnen:

"Professor Semic, es ist mir eine Freude, Sie wieder hier begrüssen zu dürfen. Und heute bringt Ihr Gäste mit. Was für eine angenehme Abwechslung." Er sah besonders Charmaine länger an. Sie vermied direkten Augenkontakt und blickte nur geradeaus auf Nics Rückansicht.

°Eigentlich sieht sein Arsch in der Hose ganz schön sexy aus.° Bemerkte sie mit einmal. °Wie lange und wie oft er dafür wohl trainiert hat? Oh mein Gott! Was denke ich denn da?°

Erschrocken über ihre Gedanken, sah sie nun zur Erde und bemerkte nicht, dass sie hochrot geworden war,

Immer noch verlegen folgte sie den Männern zu dem ihnen zu gewiesenen Tisch in einer Nische, die sie von den anderen Gästen abschirmte.

"Ich habe euch in dieses Restaurant gebracht, damit ihr mal das Essen kosten dürft, was der normale Ägypter isst. Und ich wollte mich entschuldigen, Charmaine, ich hätte das nicht sagen dürfen. Es tut mir leid." professor Semic hielt sein Wasserglas hoch und prostete ihr zu.

"Ist schon in Ordnung. Immerhin bist du nicht der Erste, der was zu mir sagt. Ich verzeihe dir." Sie hob ihr Glas ebenfalls und lächelte ihn leicht an.

"Dann vergiss die harten Worte eines alten Narren."

"Das ist schon geschehen."

Professor Semic, Nic und Leander seufzen kurz auf, bevor sie die Speisekarten aufnahmen und fast alle wieder weglegten.

"Die sind ja auf Arabisch!" Beschwerte sich Nic.

Der Professor lachte leise und gab die Bestellung dem Ober durch. Der nickte und eilte davon.

"Und was bekommen wir nun? Ich will keine toten Maulwürfe oder so etwas essen."

"Keine Angst. Ich habe eine Fleischplatte aus Huhn, Lamm und kofta bestellt. Dazu Fladenbrot, Salate, Fuul, Kichererbsen- und Auberginenhummus, gefüllte Weinblätter, Koshari und einiges mehr. Ihr werdet es lieben."

"Was ist das alles?" Fragte Leander.

"Fuul ist auch eine Art Hummus aus Fava-Bohnen, Zitronensaft, Öl und Gewürzen. Koshari hingegen ist ein uraltes Gericht aus Nudeln, Reis, Linsen und Tomaten. Man kann auch Zwiebeln und scharfe Chillisauce dazu haben. Zu Trinken habe ich euch Minztee bestellt. Nach der Hitze und allem wird er euch aufbauen."

"Ist das nicht alles sehr viel?" Charmaine, immer um ihre hart antrainierte Figur bedacht.

"Glaube mir, dein Körper verlangt es. Du warst den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt. Die Nahrung gibt ihm das zurück, was ihm das Sonnenlicht genommen hat."

"Wenn du es denn sagst."

Das Essen kam und wie verhungerte Wölfe stürzten sich alle auf das Essen.

"Das war köstlich. Aber ich glaube kaum, dass ich noch einen Bissen runterkriege." Nic strich sich über den Bauch.

"Das werden Sie. Warten Sie ab, bis der Nachtisch kommt." Kündigte Professor Semic an.

Ergeben widmeten sich anschließend der Schlacht aus Kuchen, Datteln, Baklawa (einer Süßspeise aus Brandteig, Pistazien und anderen Nüssen) und anderen Köstlichkeiten.

"Ich glaube, ich gehe heute Abend aufs Laufband." Gähnte Charmaine und machte kurz die Augen zu.

"Das denke ich nicht. Wir sind nicht nur zum Essen in diese Ecke der Stadt gekommen, sondern auch, damit ich euch das Ägypten zeige, was jeder Tourist nur andeutungsweise mitbekommt. Die richtigen Basare. Dort, wo nur die Einheimischen einkaufen gehen und sich selten ein Ausländer hin verirrt. Ich hoffe, ihr habt genügend Geld dabei. Sonst wäre gegenüber eine Bank mit Automat."

"Ich muss dann wohl noch etwas besorgen." Kündigte Charmaine an. "Und ich hoffe doch, dass die Herren mir anschließend beim tragen helfen?"

Alle drei stöhnten. Bei ihrem Blick nickten sie aber schnell und erhoben sich, nachdem sie die Rechnung beglichen hatten.

"Gibt es hier auch eine Apotheke?" Fragte Charmaine, als sie vor dem Haus standen.

"Dort die Straße runter. Wieso?" Wollte Professor Semic wissen.

"Ich will mir nur zur Vorsorge was kaufen."

"Das ist keine schlechte Idee. Wir kommen aber auf dem Weg zum Basar in ihr vorbei."

"Dann gehe ich erstmal zur Bank und komme dann wieder."

"Ich begleite Sie." Leander und auch Nic folgten ihr.

Nacheinander hob jeder Geld per Kreditkarte vom Konto ab und sie konnten sich der ersten Einkaufstour widmen.
 

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Da wäre ich auch gerne dabei gewesen!

Unbegrenzt einkaufen! Aber wie Chamy den Kaktus von A nach B bringt? Also ich hätte da Probleme.

Das wars. Wenn ihr einen Kommi hinterläßt, geht es auch bald weiter.
 

Ihr müßt mich nur daran erinnern. Da ich es sonst mal wieder vergessen tu.

Desu.
 

Bis dann!

Bridget

Ruhe?

Danke für den Kommi!

Zum kommenden Kapi sage ich nur:
 

Pfoten weg vom Alkohol. Und einige werden es wohl nie lernen.

MÄNNER!

Viel Spaß beim Lesen

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Ras Barke
 

Teil 9: Ruhe?
 

Charmaine bedankte sich bei dem Hotelangestellten, dass er ihr ihre Einkäufe aufs Zimmer brachte.

Sie gab ihm Trinkgeld, er bedankte sich und ließ sie mit ihrer Beute alleine.

Aufseufzend ließ sie sich in eines der vielen Sitzgelegenheiten fallen und besah sich kurz die Zettel, die ihr Mamout noch zu gesteckt hatte unten in der Lobby.

Ihre Mutter hatte zweimal angerufen und sich darüber beklagt, dass sie sich nicht meldete.

°Ich werde auch nicht tun, Mum. Und wenn du schwarz wirst.°

Rene noch einmal, er hinterließ folgende Nachricht:

"Es tut mir leid, Charmaine, das alles so enden musste. Aber als ich dich mit den beiden Amerikanern sah, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich habe verstanden, was ich falsch gemacht habe. Lass uns noch einmal von vorne beginnen."

Ungläubig starrte sie den Zettel an und las ihn noch einmal durch.

"BAKA!" Erklang mit einmal durch den ganzen Raum und die Stille des späten Nachmittages.

Erbost sprang sie auf, zerriss das Stück Papier in ihrer Hand und warf die Reste in den Mülleimer.

"So ein Idiot!" Mit geballten Fäusten lief sie auf und ab. Verfluchte sämtliche Männer dieser Welt.

"Ach, es bringt alles nichts. Ich werde den wohl erst los, wenn ich entweder tot bin oder mit einem anderen verheiratet!"

Sie setzte sich wieder und schaute sich die anderen Notizblätter durch.

Chloe, ihre Agentin hatte auch angerufen. Erwartete aber nicht ihren Rückruf. Ebenso dieser nervige Typ von der Filmfirma, der unbedingt eines ihrer Bücher kaufen wollte, um daraus irgendeinen Hollywoodschinken zu machen, der ihrer Geschichte nie gerecht werden würde. Den Zettel schmiss sie auch weg. Ihr Vermieter aus Tokio hatte angerufen. Das Dach leckte und sie mussten darum in ihr Haus, um es reparieren zu lassen.

Charmaine sah auf die Uhr. Es war 19:56 Uhr in Ägypten, dann war es Morgen in Japan. Sie griff zum Hörer und erledigte schnell ihren Anruf. Er entschuldige sich tausend Mal bei ihr und sagte, dass das nie wieder vorkommen würde.

Charmaine lächelte, als sie endlich den Hörer auflegte. Vermutlich hatte er sich am Telefon auch noch verbeugt. Sie rief noch bei ihrer besten Freundin im Büro an, erfuhr aber nur von deren Chefin, dass sie unten am Empfang sei, um dort neues Material entgegen zu nehmen. Sie schärfte Charmaine noch einmal ein, sehr viele Bilder zu machen und ihr mitzubringen. Sie versprach es und legte dann endlich auf.

Vorsichtig erhob sie sich. Sie hatte mal wieder ihre Beine beim Sitzen unter geschlagen und dadurch war ihr rechtes Bein eingeschlafen. Kurz humpelte sie durch den Raum und überlegte, was als nächstes Anstand. Charmaine entschloss sich für ein ausgiebiges Bad.

Im Feuchtraum angekommen, öffnete sie die Wasserhähne an der Wanne und ließ Wasser ein.

Sie stieg aus ihren Anziehsachen, roch einmal daran und ließ sie mit einem angewiderten Gesichtsausdruck zu Boden gleiten. Es klopfte.

°Ach, verfluchte Scheiße! Wer kann das nur sein? Wo zum Teufel ist dieser blöde Bademantel?°

Hektisch suchte sie danach, fand ihn nicht, sondern nur ihren Mantel vom Herflug und zog ihn schnell über, als es erneut klopfte.

"Ja, verdammt, ich komme ja. Wer wagt es, mich zu stören?" Fragte sie, als sie die Tür aufriss.

Sie fand sich Nic gegenüber, der sie verwundert an sah und dann den Blick über ihren Körper wandern ließ.

"Sind Sie nackt dadrunter?"

"Und wenn schon. Ihnen würde ich es garantiert nicht sagen und zeigen." Erwiderte sie keck mit einem gekonnten Augenaufschlag.

Er fasste sich ans Herz und tat so, als würde er dort Schmerzen haben.

"Das ist zuviel für mich. Haben Sie Mitleid mit einem armen Mann. Ich bin harmlos!" Jetzt streckte er beide Arme nach oben und tat so, als würde sie ihn mit der Pistole bedrohen.

"Okay, Cowboy. Was wollen Sie um diese Stunde noch bei einer Lady wie mir?" Ging sie auf sein Spiel ein, den Zeigefinger bedrohlich auf ihn gerichtet.

"Fragen, was Sie heute Abend vorhaben."

"Baden, Internet, Schlafen. Warum?"

"Ich dachte, Leander und ich könnten Sie noch zum Essen überreden und anschließend zu einem kleinen Schlaftrunk."

Charmaine legte den Kopf schief und sagte.

"Nein."

"Ach kommen Sie, nur ein Essen und einen Drink."

Wieder legte sie den Kopf schief.

"Leander ist auch dabei. Wir haben eine Aufpasserin."

Sie schüttelte den Kopf.

"Es ist alles ganz harmlos und ungezwungen. Kommen Sie schon."

Bittend, schon fast flehentlich sah er sie an.

"Wenn Sie jetzt noch Männchen machen und auf den Hinterbeinen tanzen, komme ich." Sagte sie in einem ernsten Tonfall zu ihm, drehte sich herum und schloss die Tür hinter sich.

"Heißt das nun, dass Sie dabei sind, Charmaine?" Rief er ihr hinterher.

Ein

"JA!" antwortete ihm und er macht die Hand zur Faust und rief:

"STRIKE!"

Am liebsten hätte Charmaine die Tür wieder auf gerissen und gefragt, ob er denkt, einen Home Run geschlagen zu haben, nur weil sie sich dazu hatte hinreißen lassen, mit ihm auszugehen. Sie verkniff sich das und ging zurück ins Badezimmer.

Im warmen Wasser sagte sie sich:

"Er hat mich mit seinem Dackel blick angesehen und da war es vorbei. Irgendwie ist er ja niedlich. Auch wenn er auf Megamacho macht."

Kurz musste sie wegen ihrer Wortwahl Grinsen.

°Megamacho. Das muss ich mir merken.°

Schon bald verließ sie die Wanne und schlang den nun endlich wieder aufgetauchten Bademantel um sich und ein Handtuch um ihre Haare. Sie machte sich fertig für nachher und kämpfte mal wieder mit ihren Naturlocken, die sie so hasste. °Ich muss dringend zum Friseur.° Nahm sie sich erneut vor.

Und damit sie das nicht vergas, ging sie gleich zum Telefon und wählte die Nummer der Rezeption. Kurze Zeit später hatte sie ihren Termin für morgen Abend. Zum Glück stand für den nächsten Tag nicht viel auf dem Programm, da Professor Semic keine Zeit hatte, wollte sie den Tag nutzen, um auch mal die angenehmen Seiten dieses Hotels näher kennenlernen. Und auf eigene Faust die Stadt erkunden.

Sie reckte sich noch einmal und studierte kurz den Inhalt ihres Kleiderschrankes, ehe sie sich für ein Sommerkleid in Creme entschieden. Der Ausschnitt war noch zu ertragen. Weicher Seidenstoff umspielte ihre Waden An die Füsse kamen dünne Sandalen in Gold mit einem mörderischen Absatz. Über alles kam ein leichter Sommermantel, da in diesen Hotels überall Klimaanlagen waren und die Raumtemperatur unnatürlich runter gekühlt wurde, hatte sie sich schon so manche Erkältung zugezogen.

Kurz sah sie sich noch einmal im Zimmer um. Sie nahm gerade ihre Handtasche auf, als es erneut klopfte.

"Ich komme!"
 

Später in einer hoteleigenen Bar
 

"Was wollen Sie trinken, Charmaine?" Fragte Nic sie und bewunderte, genauso wie einige andere anwesende Herren, ihre tief ausgeschnittenes Kleid.

"Ich brauche heute was Stärkeres. Ein Greeneyed Monster."

Der Mann hinter der Bar sah sie verwirrt an:

"Miss, den Drink kenne ich nicht."

"Dann will ich Ihnen sagen, woraus der besteht." Kurz erklärte sie die Zusammensetzung. Der Barkeeper nickte nur und machte sich ans Werk.

"Wenn Sie mich morgen wegen Übelkeit anmaulen, weiß ich warum. Das Zeug klingt ganz heftig nach Kopfweh." Nic sah sie seltsam von der Seite an.

"Ich brauche heute die volle Dröhnung. Danke." Der Barman stellte ihr ein Glas hin.

"Gibt es einen Grund, dass Sie sich vollaufen lassen wollen, Charmaine?" Fragte Leander nach.

"Den gibt es."

"Und?" Hakten ihre beiden Begleiter noch einmal nach.

"Männer. Prost." Sie hob ihr Glas nach oben und trank einen Schluck. "Das tat gut."

"Männer?" Bohrte Nic weiter. "Wenn Sie auf mein Verhalten heute anspielen, entschuldige ich mich aufrichtig bei Ihnen."

"Schon vergessen. Ich meine, diese Mistkröte. Dieser Mistkerl von, von... Ach ich muss es Ihnen sagen. Es tut mir leid wenn Sie nun alles abkriegen, aber ich könnte ihn zum Mond schießen oder gleich zur Sonne." Sie schwieg.

"Wen meinen Sie?" Wunderte sich Leander.

"Na, dieser Typ von heute Früh. Meinen Ex Rene."

Beide Freunde sahen sich an und einem recht sanften Ton fragte Nic:

"Was hat er gemacht?"

"Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen."

"Hat er sich entschuldigt?"

"Ja. Nein. Ach ich weiß auch nicht."

"Wissen Sie noch den genauen Wortlaut?"

"Ungefähr. Er schreibt, dass es ihm leid täte, dass alles so enden musste. Doch als er mich mit euch beiden sah, sei ihm eine Sicherung durchgebrannt. Er fragt, ob wir es nicht doch noch einmal miteinander probieren sollten. So in dem Stil."

"Ist der dumm, oder was?" Fragte nun Leander.

"Das Frage ich mich auch schon die ganze Zeit."

"Ist er noch in Ägypten?" Fragte nun Nic.

"Ich weiß es nicht. Der Notizzettel war von hier im Hotel."

"Er könnte angerufen haben." Vermutete Leander.

"Oder vorbei gekommen sein, als Mamout keinen Dienst hatte."

"Schon möglich. Trinken Sie ihren Drink. Ich kann auch noch einen vertragen. Das regt mich echt auf." Nic wirkte irgendwie wütend.

"Wissen Sie, Mr. Assima, die ganze Situation mit Rene erinnert mich ein bisschen an Sie." Charmaine mass ihn mit einem undurchsichtigen Blick.

"Wie kommen Sie darauf?"

"Sie verstehen es auch nicht, wenn eine Frau nichts von Ihnen was wissen will, genau wie Rene."

"Das mag sein. Aber ich habe nur ehrenhafte Absichten und weiß genau, wann Schluß ist. Doch ihr Ex scheint seine Grenzen nicht zu kennen."

"Nur ehrenhafte Absichten also? Und wie sehen die aus? Nic?" Sie betonte seinen Namen auf bestimmte Weise.

"Ihr Ex möchte Sie beherrschen. Ich will Sie nur näher kennenlernen und wissen, warum Sie so geworden sind, wie Sie nun sind."

"Und was ist mit dem Wunsch, mich in Ihr Bett zu locken?"

"Das gehört auch dazu. Eine Frau kann man nur dann richtig begreifen, wenn man sie dort hatte und..."

"KEINE DETAILS!" Kam es von Charmaine genauso scharf, wie von Leander.

"Schon gut! Also, ich wohne Ihrem Zimmer gegenüber, Charmaine. Sollte was sein und dieser Scheißkerl es wagen, sich Ihnen zu nähern, schreien Sie. Ich komme und zeige ihm, was ein rechter Haken ist."

"Das ist süß von Ihnen, dass Sie mich beschützen wollen, Nic." Sie legte ihm die Hand auf die Wange und tätschelte ihn dort.

"Danke. Sie sind die erste Frau, die mich süß nennt."

"Dabei sind Sie es. Ihre ständigen Anmachversuche bei mir. Ihr Hunde blick. Ach was soll! Ober, noch einmal das Gleiche für uns drei!"

"Jawohl, Miss."

Der Abend zog sich hin. Sie kamen auch auf andere Themen zu sprechen und am Ende sagte Charmaine betrunken zu Nic:

"Sie sind nicht so schlecht, wie Sie immer tun, Mister. Dabei hatte ich Sie schon in die Schublade Großmacho geschoben."

"Das liegt an meinen Charm." Auch er und Leander machten nicht mehr den besten Eindruck.

"Wir sollten gehen." Meinte der und erhob sich.

Sie waren die letzten Gäste.

Torkelnd und aneinander geklammert begaben sie sich auf ihre Etage.

Charmaine lehnte an ihrer Tür und versuchte sie mit dem Schlüssel auf zuschließen, was ihr nicht gelang. Sie zog ihn wieder aus dem Schlitz starrte ihn an und versuchte es erneut. Sie wippte etwas hin und her und sah sich das Plastik Teil ratlos an. Man konnte regelrecht sehen, dass sie Probleme mit der Konzentration und der Koordination hatte.

"Okay, Charmy, da gibt es nur eine Lösung, das Dingens ist kaputt." Sie fing aus vollem Halse an zu lachen und lehnte sich dann an die Tür.

"Ich hätte auch eine andere Lösung." Nic stand mit einmal hinter ihr.

Leander hatte den Weg in sein Zimmer ohne Probleme gefunden und war nicht mehr zu sehen.

"Und die wäre? Nic?"

"Sie haben den Schlüssel falsch herum rein gesteckt."

"Den kann man umdrehen?" Fragte sie ihn angesäuselt und mit großen Augen. "Wirklich? Etwa so?"

Sie behielt die Karte in der Hand und drehte sie.

"Genau so. Geben Sie her. Ich mach das."

"Sie sind ja doch ein Gentleman, Mr.... Wie war Ihr Name nochmal?"

"Assima."

"Nein! Nein! Ich meine Ihren richtigen Nachnamen. Der klang so lustig." Sie wedelte mit der Hand in der Luft rum.

"Assimakopulus"

"Asimapopolus?"

"Assimakopulus." Nic konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen, dass sie den Namen nicht richtig aussprach. Auch im nüchternen Zustand hätte sie Probleme damit gehabt.

"Auch egal, Assi reicht." Sie schwankte bedächtig hin und her.

"Karte. Bitte!" Er klang leicht genervt.

"Das da?" Sie hielt es ihm hin. Bevor sie die Hand wegziehen konnte, hatte er sie ihr schon abgenommen. "Sie sind gemein!" Beleidigt wie ein Kleinkind schlug sie die Arme unter und sah ihm bei seiner Tätigkeit zu.

Er schloß die Tür beim ersten Mal auf und drehte sich zu ihr um. Sie kam auf ihn zu getorkelt und hielt sich am Türrahmen fest. Dann hob sie ihre Hand und streichelte seine Wange:

"Sie sind echt süß, Nic. Habe ich das schon gesagt?"

"Das haben Sie. Und nun Abmarsch ins Bett mit Ihnen."

"Jawohl!" Sie versuchte zu salutieren, was komplett daneben ging. Sie traf den Kopf nicht und drohte hin zu fallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte.

Schnell verfrachtete er sie in ihr Zimmer und suchte nach dem Lichtschalter. Er fand ihn, ließ sie kurz auf eines der vielen Sofas fallen, machte die Tür zu und sah sich kurz um.

"Unglaublich! Das Zimmer ist ja viel größer als meines!"

"Chloe hat darauf bestanden, dass ich das Größte kriege."

"Und wer ist Chloe?"

"Die beste Agentin der Welt."

Nic half ihr auf.

"Wo geht es zum Schlafzimmer?"

"Da lang." Sie zeigte in die ungefähre Richtung.

Da Nic auch nicht mehr ganz nüchtern war, fand er die Tür auch nicht auf Anhieb. Charmaine lachte laut und ungehalten, als sie mitbekam, dass er auch nicht mehr ganz da war.

"Lach nur. Sie sind noch betrunkener, als ich."

"Bringst du mich zu Bett, Nic?" Fragte sie, als sie den Raum erkannte.

Doch es lag schon jemand dort. Als das Licht anging, erhob sich derjenige und schob das Lacken zur Seite.

"Was machen Sie hier mit meiner Freundin?"

"Und was machen Sie im Schlafzimmer von Miss Dax? Mr. Wie war das noch mal, Butterfly, richtig?" Nic war mit einmal wieder nüchtern.

"Ich habe ein Recht hier zu sein, aber Sie nicht."

"Nic, was macht der Schlappschwanz hier? Habe ich ihm nicht gesagt, er soll sich zum Teufel scheren?"

"Das haben Sie. Aber er hat es anscheinend noch nicht kapiert."

"Lass mich runter. Ich zeige ihm nun seine Grenzen."

Vorsichtig setzte Nic sie ab. Irgendwie traute er der Sache nicht. Charmaine zog einen ihrer Schuhe aus, ging schwankend auf ihren Ex-Freund zu und bedrohte ihn damit:

"Rene, du hast es wohl immer noch nicht kapiert? Ich will dich nie wieder hören. Geh mir aus der Sonne. Du bist eine mickrige, kleine Bazille." Sie zeigte zwischen Zeigefinger und Daumen das, was sie meinte.

"Du bist betrunken, Charmaine und weißt nicht, was du sagst."

Sie lachte als Antwort.

"Der war echt gut, Rene. Ich weiß nicht, was ich sage. Weißt du es denn? Hast du was auf den Augen? Ich habe dir mehrfach gesagt, ich habe Schluss gemacht und will dich nicht mehr hören."

Sie wedelte mit dem Schuh vor seiner Nase rum, als sei es ein Schwert, Schuhspitze voran.

"Sehen." Korrigierte Nic sie von der Seite.

"Das auch." Sie warf ihn einen leicht entnervten Blick zu.

"Wie bist du eigentlich in mein Schlafanzug gekommen und dann auch noch im Zimmer. Der dir überhaupt nicht steht. Kariert. Du siehst schwül aus!"

"Schwul!" Kam es von Nic.

"Wie auch immer. Ich werde dich aus dem Zimmer entfernen lassen. Mr. Asimapopolus, reichen Sie mir doch bitte das Telefon rüber."

"Ich mache das für Sie."

"Danke. Siehst du, Rene, es gibt noch anständige Männer, die sich nicht Nachts heimlich in die Zimmer irgendwelcher Frauen schleichen. Welcher Engel hat dich da nur geritten? Mein lieber, schweinsbäckiger Rene." Sie kniff ihn in die Wange.

"Aber ich dachte, du hast unten in der Halle einen Scherz gemacht und meintest es nicht so. Und der Typ von der Reception sagte, das ginge schon in Ordnung, da ich ihm erzählte, ich sei dein Verlobter und wolle dich überraschen."

"Warst du nicht schon wieder in Rondon?"

"Nein, ich hatte ein Zimmer in einem anderen Hotel gemietet. Deine Mutter meinte, du würdest dich sicherlich wieder beruhigen und hättest dir nur einen Witz mit mir erlaubt."

"MEINE MUTTER?"

Jetzt war Charmaine nüchtern. Sie marschierte auf und ab, hielt sich die Hand an die Stirn und massierte sie.

"Meine Mutter also. Ich hätte es wissen müssen." Sie blieb vor ihm sehen und sah ihn durchdringend an: "Rene, meine Mutter hat sich in meine Angelegenheiten nicht ein zu mischen. Ich will eigentlich nichts mehr von ihr. Doch du Trottel hast dich von ihren tollen Worten einlullen lassen. Vielleicht hat sie dir auch noch Geld geboten oder anderes." Er zuckte sichtlich zusammen. "Was war es, Rene? Was hat sie dir geboten, damit du ihre Tochter endlich in den sicheren Hafen der Ehe lotsen kannst?" Sie stand vor ihm und klopfte mit dem Zeigefinger auf seine Brust.

"Ich... ich..ich." Er stotterte rum.

"Nun sag schon!"

"Deine Mutter hätte mir eine Stelle in ihrem Institut als ihr Assistent angeboten."

Charmaine seufze auf:

"Ich hätte es mir denken können."

Es klopfte.

Sie drehte sich zu Nic um, der nickte und sie verließ. Zurück kam er mit einem Angestellten des Hotels und zwei Polizisten.

"Miss Azuka, verzeihen Sie, aber ich wusste nicht, dass er Sie nicht belästigen darf." Er verbeugte sich tief vor ihr.

"Schon gut. Ich nahm auch an, dass dieses Subjekt schon längst nicht mehr in Ägypten weilte."

"Wollen Sie Anzeige erstatten, Miss Azuka?" Fragte einer der Polizisten.

"Nein. Aber werfen Sie Ihn bitte solange ins Gefängnis, bis ich Kairo verlassen habe."

"Wann wird das sein?"

"In vier Tagen."

"Und der Grund?" Fragte nun der andere.

Irritiert drehte sich Charmaine um. Doch nicht sie antwortete, sondern Nic:

"Sagen wir, er hat öffentlich eine Dame belästigt und beleidigt."

"Das hört sich gut an. Der Haftrichter mag so etwas überhaupt nicht." Beide gingen vor, nahmen Rene an jeweils einem Arm und führten ihn ab.

"Charmaine!" Rief er zurück. "Das kannst du nicht zulassen!"

"Ich kann und ich werde! Bye, Rene und Grüß meine Mutter schön von mir, falls du sie sehen solltest."

"Es tut mir leid, Miss Dax." Wiederholte der Angestellte und verbeugte sich erneut vor ihr. "Wie kann ich meinen Fehler wieder gutmachen?"

"Lassen Sie bitte einen Nachtimbiß für mich und Mr. Assima hier auf mein Zimmer bringen und eine große Kanne Kaffee. Hat die Apotheke noch geöffnet?"

"Ja."

"Gut, dann noch eine große Packung Aspirin."

"Ihr Wunsch ist mein Befehl." Schon eilte er davon.

"Gott, wie kann man nur so blöd sein?" Entkräftet ließ sie sich auf den nächsten freien Stuhl plumpsen.

Sie rieb sich ihre Stirn.

Nic kniete sich mit einmal vor sie und zog ihr den anderen Schuh aus.

"Sie sollten sich hinlegen, Charmaine. Der Tag war recht lang und anstrengend. Es tut mir leid. Hätte ich gewusst, dass er so etwas vorhat, dann hätte ich Sie nie zu dem Essen und dem Umtrunk überredet."

"Geht schon klar. Sie wussten es nicht und ich hätte es wissen müssen, als ich den Zettel in der Hand hielt. Doch so viel Dreistigkeit hätte ich ihm nie zu getraut. Mutter, sie steckt dahinter." Vor Wut ballte sie die Faust. "Danke, Nic, dass Sie mir zur Seite standen." Sie nahm sein Gesicht und streichelte kurz seine Wange.

"Wozu sind denn Ritter da, wenn eine Jungfrau in Not geraten ist?" Versuchte er die Sache ins Lächerliche zu ziehen.

"Das mit der Jungfrau hat sich erledigt. Aber trotzdem Danke."

"Werden Sie mich auch weiter so eiskalt behandeln? Oder kann man sagen, wir haben uns angefreundet?"

"Wenn Sie Ihre Anmachversuche unterlassen, betrachte ich es als Beginn einer Bekanntschaft."

"Besser als nichts. Das mit dem Anmachen werde ich aber nicht sein lassen, Charmaine. Sie gefallen mir und ich will die Frau hinter der Fassade finden und kennenlernen."

"Da haben Sie sich viel vorgenommen. Viel Glück. Ich mache es Ihnen aber nicht einfach."

Es klopfe. Charmaine erhob sich und ging nach draußen ins Wohnzimmer, um dort die Tür zu öffnen.

"Ich liebe Herausforderungen!" Rief er ihr nach.

Sie wollte oder konnte ihn nicht hören, denn das Bestellte wurde geliefert.
 

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So far, so good.
 

Da hat jemand aber sich sehr in die Nesseln gesetzt. Ich hoffe, das wird ihm eine Lehre sein.
 

Über Kommis würde ich mich sehr freuen.
 

Gruß

Bridget

Der Morgen `danach`

Vielen Dank für eure Kommis!

Und ich habe eine neue Leserin!

Freu!

Danke, dass dir meine Geschichte gefällt und du an dem Kleinkrieg zwischen Charmaine und Nic Freude hast.

Ja, der Alkohlogenuss in der Menge ist ihr ganz sicher nicht bekommen. Wer mal eine Party mitgemacht hat und dabei verschiedens durcheinander getrunken hat, weiß, was ich meine.
 

Viel Spaß beim Lesen der nächsten Runde, weiblich gegen männlich oder war es umgekehrt?
 

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Ras Barke
 

Kapitel 10: Der Morgen `danach`
 

Nic und Leander standen vor Charmaines Tür und klopften.

"Ich mache mir irgendwie Sorgen." Meinte nun erstgenannter.

"Ach wirklich? Du machst dir Gedanken um eine Frau?" Leander konnte nur den Kopf schütteln. "Seit wann denn das? Sonst war dir doch immer egal, was mit deinen Partnerinnen ist."

"Wir haben nicht, wenn du das meinst. Gestern Nacht habe ich sie in ihr Bett bringen wollen, aber da war schon einer."

Kurz berichtete Nic über die Ereignisse der letzten Nacht.

"Ich glaube es nicht. So ein Vollidiot! Es war richtig, ihn der Polizei zu übergeben. Und was habt ihr danach gemacht?" Leander sah seinen Freund mehr als neugierig an.

"Gegessen, geredet, Kaffee getrunken und dann bin ich in mein Zimmer und in mein Bett gegangen."

"Wie ungewöhnlich. Sonst hast du Frauen in ihrem Zustand gleich zu anderen Sachen animiert."

"Ich will ihr zeigen, dass ich auch anders sein kann."

"Ach wirklich?" Leander bedachte seinen besten Freund mit mehr als nur einem spektischen Blick. "Du willst dich also ändern? Und Frauen nicht nur benutzten, um deine niedrigsten Instinkte aus zu leben?"

"Das ist mir gestern Nacht klar geworden, als ich diesen Hanswurst in ihrem Bett vorfand: Ich weiß nicht, was da in mir vorgegangen ist. Aber am liebsten hätte ich dem eine verpasst und aus dem Fenster geschmissen. Ich wollte sie beschützen. Kannst du dir das vorstellen? Ich wollte Charmaine vor diesem fetten, unansehnlichen Typen beschützen."

"Es geschehen noch Zeichen und Wunder." Lachte Leander und klopfte ihm auf die Schulter. "Wenn du deine Anmachversuche bei ihr sein läßt und dich als der präsentiert, der du wirklich bist, dann gehört sie dir. Und zwar für immer. Sie gefällt mir, Nic. Sie past nicht in das Schema und darum solltest du sie schnell für die gewinnen, bevor sie dir einer vor der Nase wegschnappt."

"Doch nicht etwa du?"

"Nein, ich will sie nicht. Ich überlasse sie ganz dir."

"Warum macht sie aber nicht auf." Erneut versuchte es Nic mit Klopfen.

"Vielleicht liegt sie in der Badewanne und hört uns nicht."

"Schon möglich. Ich will aber wissen, ob es ihr wirklich gut geht."

"Dann geh ich nun runter und hole irgendjemand, der diese Tür aufmachen kann." Er wollte sich gerade umdrehen, als sie einen Angestellten aus dem Fahrstuhl kommen sahen. Er war noch sehr jung und schien in seiner Uniform fast zu versinken. Vorsichtig ging er in ihre Richtung und blieb vor ihnen stehen.

"Ich wollte zu Miss Azuka. Darf ich durch?"

"Zu Miss Azuka?" Fragte Nic nach. "Zu der wollen wir auch. Hast du einen Schlüssel?"

"Ja, aber ich weiß nicht, ob ich Sie mit hinein nehmen darf."

"Wir sind Freunde und machen uns Sorgen. Sie war gestern Nacht nicht gut drauf."

"Davon habe ich gehört. Mein Onkel hat seinem Untergebenen deswegen ganz schön die Meinung gesagt."

"Das war auch richtig so. Nun laß uns nachsehen, ob es ihr gut geht." Drängte Nic ihn. Er verstand es nicht. Die Sorge um sie war recht groß. Diese Art von Gefühlen waren sehr fremd für ihn. Hatte er Frauen bisher doch nur als Spielzeug angesehen.

"Wenn ihr es niemanden sagt."

Beide Männer nickten und ließen den Jungen durch. Er machte sich ans Werk und schloß die Tür auf. Alle drei traten ins Zimmer und blickten sich um. Nic lief gleich ins Schlafzimmer. Das Bett war leer. Die Tür zum Badezimmer aber offen. Er ging weiter, auch dort von Charmaine keine Spur. Wo war sie nur?

"NIC!" Rief Leander und lockte seinen besten Freund zurück ins Wohnzimmer und von dort auf den Balkon. In einer Decke eingehüllt lag dort Charmaine auf einer der Sitzbänke und schlief tief und fest. Einer ihre Hände ragte aus der Decke raus und gab einen kleinen Einblick auf andere Teile ihrer Anatomie. Schnell drehte sich der Junge hochrot weg, während Nic sich zu ihr herunter beugte und sie hoch nahm. Leander ging ihm voraus und schob die Balkontür ganz auf. Vorsichtig trug Nic sie ins Zimmer und weiter ins Bett. Dort legte er sie herunter und deckte sie ganz zu.

Er drehte sich um und wandte sich an den Jungen:

"Wie ist dein Name?"

"Iskander, Mister."

"Iskander? Ich heiße auch so. Alexandros ist mein zweiter Vorname."

"Aber Miss Azuka meinte was von Alexander den Großen und nicht Alexandros."

"Alexandros ist auch die Griechische Variante des Namens. Miss Azuka hat die europäische Version genannt. Aber darum geht es nicht, kannst du bitte was zu Essen liefern lassen und starken Kaffee."

"Was denn genau?"

"Viel von diesem Fladenbrot, ein Fischgericht und vor allem Obst und Gemüse."

"Tomatensaft wäre auch nicht schlecht." Schlug Leander vor.

"Werde ich machen. Kann ich nun gehen? Geht es Miss Azuka wirklich gut?"

"Das tut es. Sie hat nur gestern sehr viel getrunken."

"Bleiben Sie bei ihr?"

"Das werden wir. Nun geh."Nic hielt ihm Geld hin, welches er nahm und schnell einsteckte.

"Danke." Damit verschwand er endgültig.

Nic beugte sich über Charmaine und streichelte ihre Wange. Sie hob die Hand und versuchte ihn zu verscheuchen wie eine lästige Fliege.

"Charmaine, wachen Sie auf."

"Lassen Sie mich noch schlafen, Mrs. Mc Gogall, die Sonne scheint noch nicht."

Sie drehte sich um und schlief einfach weiter.

"Wer soll das denn sein? Klingt nach strenger Nanny."

Nic sah zu Leander, grinste frech und legte sich einfach zu ihr.

"Charmaine, Darling, wach endlich auf, damit wir da weiter machen können, wo wir vorhin aufgehört haben."

"Mag nicht, Nic." Sie schmiegte sich dicht an ihn und schlang die Arme um ihn. "Gönn mir bitte eine Pause, du Hengst."

Leander rannte lachend aus dem Schlafzimmer. Draußen musste er sich die Tränen aus den Augen wischen. Der Blick seinen Freundes war göttlich gewesen.

"Charmaine, nun wach schon auf. Sonst esse ich das Frühstück alleine."

"Mach doch. Ich bin eh zu dick."

"Hm, das weckt sie nicht auf. Vielleicht aber das hier."

Er drückte sie nach unten und küsste sie auf den Mund. Sogleich schlug sie die Augen auf und haute ihm ihr Knie in den Magen. Augenblicklich ließ er von ihr ab und hielt sich die betroffene Stelle.

"Sie Mistkerl! Wie kommen Sie eigentlich dazu, sich zu mir ins Bett zu legen und mich zu küssen?"

"Aber Süße, kannst du dich nicht mehr an letzte Nacht erinnern?"

"Sehr deutlich und da habe ich mich auf den Balkon gesetzt, als Sie schon weg waren. Wie kommen Sie überhaupt in meine Suite? Und ich in mein Bett?"

"Iskander hat die Tür aufgemacht, als Sie nicht auf unser Klopfen reagierten."

"Oh und er hat mich auch ins Bett gebracht, nehme ich mal an?"

"Nein, das war ich. Leander ist nebenan und kriegt von mir noch einen Fußtritt."

"Warum?" Verwirrt sah sie ihn an.

"Sagen Sie mal, was träumen Sie nachts?"

"Wieso wollen Sie das wissen?" Hochrot drehte sie ihr Gesicht weg.

"Weil Sie Dinge im Schlaf gesagt haben, die mir sehr zu denken geben."

"Was habe ich denn von mir gegeben?"

"Das bleibt mein Geheimnis." Grinste er sie an.

"Nun sagen Sie schon. So schlimm kann es nicht gewesen sein."

"Das behalte ich für mich. Als Strafe, weil Sie mich getreten haben." Er rieb sich immer noch den Bauch.

"Nic, es tut mir leid. Aber bitte sagen Sie schon."

"Ich sagte doch schon, nein." Er hörte ein Klopfen. "Und da kommt ihr Essen."

"Essen?" Ihre Augenbrauen gingen nach oben. Sie wurde kreideweiß, sprang aus dem Bett, rannte mit einer Hand vor dem Mund Richtung Badezimmer, schlug die Tür hinter sich zu und man hörte Würgegeräusche.

"Sie ist wohl endlich wach?" Fragte Leander.

"Das ist sie. Aber ihr geht es echt nicht gut." Erzähle Nic, immer noch seinen Bauch anfassend.

"Wie hast du sie wach bekommen?"

"Kennst du Dornröschen?"

"Ja und..... du Idiot! Hast du sie etwa wach geküsst? Und hältst du dir deshalb die vordere Seite?"

"Sie hat mir das Knie rein gerammt."

"Gut so. Verdirb es dir nicht mit ihr."

"Ich reiße mich ab nun zusammen."

"Versprochen?"

"Versprochen."

Charmaine kam schwankend aus dem Badezimmer, ging Richtung Bett, hob kurz die Hand, winkte Leander und ließ sich darauf fallen:

"Ich bin tot."

"Nicht ganz. Kommen Sie, Charmaine, wenn Sie was von dem köstlichen Essen probiert haben, dann geht es Ihnen besser." Nic war zu ihr getreten und sah auf sie herunter.

"Gehen Sie weg." Sie wollte ihn wegschieben.

"Und Sie ihn Ihrem Zustand alleine überlassen? Was für ein Gentleman wäre ich denn?"

"Wenn Sie einer wären, dann hätten Sie mich nicht geküsst, ohne mich zu Fragen."

"Charmaine, darf ich Sie küssen?" Kam es auch gleich von ihm.

"Nein und nun verschwinden Sie gefälligst!"

"Kommen Sie schon. Die Sonne scheint, es ist wunderschön draußen und Sie wollen den Tag im Bett verbringen."

"Warum nicht? Ich habe heute Urlaub und brauche keine Tempelanlage oder Pyramide besichtigen."

"Trotzdem sollten Sie langsam aufsehen und wenigstens eine Kleinigkeit zu sich nehmen, denn das täte Ihrem Kopf sicherlich gut."

"Kaffee und Aspirin, mehr nicht."

"Und bestimmt auch etwas Brot. Kommen Sie, Iskander hat Ihnen einiges gebracht."

Vorsichtig erhob sie sich und testete ihr Beine.

"Sehen Sie, es geht doch."

Charmaine ging vorweg ins Wohnzimmer. Nic faste schnell nach, als sie drohte hinzufallen.

"Pfoten weg!" Versuchte sie ihn abzuschütteln, was ihr dieses Mal nicht ganz gelang.

Er sagte nichts und führte sie weiter zum Tisch.

"Wer soll das denn alles essen?" Fragte sie geschockt, als sie Platz nahm und die verschiedenen Gerichte auf den Platten und in den Schüssel begutachtete.

"Na wir. Meinen Sie etwa, dass ist alles für Sie? Wir haben auch noch nichts gegessen heute." Lachte Leander sie aus.

Nic ergriff die Kaffeekanne und schenkte ihnen dreien eine Tasse ein.

"Danke." Sagte Charmaine und nahm sich gleich ein Fladenbrot hin. Sie brach es auf, bestrich es mit Butter und Marmelade und biss mit Bedacht hinein. Sie kaute, schluckte und stellte fest, dass sie doch was bei sich behalten konnte.

Vorsichtig kostete sie auch noch den Fisch. Dann war für sie Schluß. Sie schaffte nichts mehr und lehnte sich erschöpft zurück. Kurz schloß Charmaine die Augen, bevor sie fragte:

"Wie spät haben wir es eigentlich?"

"So gegen 10:00 Uhr." Gab Leander nach einem Blick auf seine Armbanduhr Auskunft.

"OH Gott, ich habe gerade mal 4 Stunden geschlafen, oder so. Warum musstet ihr mich auch wecken?"

"Wir dachten, es sei Zeit." Grinst Nic frech.

"Nein, nein, nein.", Leander schüttelte den Kopf, "Es war alleine deine Idee nach ihr zu schauen, nachdem du mich unter der Dusche weg geholt hast. Auch wenn deine Maßnahme mehr als drastisch war, war sie doch gerechtfertigt. Doch bitte zieh mich nicht immer in deine Geschichten mit hinein. Ich habe keinen Nerv, immer deine Sachen mit aus zu löffeln."

"Bist du etwa sauer auf mich?" Wollte nun Nic mit hochgezogener Augenbraue wissen.

"Ach, merkst du das erst jetzt. Schon seit Jahren geht mir dein Getue auf die Nerven."

"Gut, wenn das so ist, dann sag mir doch mal, was dich stört."

Beide sahen sich an, als würden sie sich gerade duellieren.

"Das kannst du gerne....." Weiter kam Leander nicht, eine scharfe, weibliche Stumme unterbrach ihn:

"Leute, nicht hier, nicht jetzt. Streitet euch doch bitte wann anderes, wer wem seine Schaufel weggenommen hat. Das ist echt lächerlich."

"Nun schön, du hast die Dame gehört, Nic. Wir tragen das nachher aus."

"Gut, du wählst die Waffen."

"Lass mich mal überlegen. Schläger."

"Welche?"

"Tischtennis."

"Gut, wann?"

"Heute Abend nach dem Essen."

Nic und Leander funkelten sich an.

"Da das nun geklärt ist, würdet ihr mich in meinem Elend alleine lassen." Bat Charmaine sie.

"Die Dame ist natürlich auch eingeladen." Nic lächelte sie gewinnend an.

"Natürlich komme ich. Ich bringe auch meine Digi-Cam mit, damit ich sehr viele Photos schießen kann. Und dann stelle ich sie ins Netz auf der Seite Idiot of the century."

"Charmaine!" Protestierten sowohl Nic als auch Leander zeitgleich.

"Echt wahr, was soll denn dieser Kampf was bringen. Und wofür?"

"Das ist Männersache." Knirschte Leander mit den Zähnen und sah seinen Kontrahenten an.

"Es geht um die Ehre." Sagte Nic in einem ruhigem Tonfall.

Charmaine wusste nicht, sollte sie lachen oder weinen. Die verschiedensten Gefühle wanderten über ihr Gesicht. Sie entschloss sich für einen neutrale Mimik und meinte nur, um ihre Lippen zuckte es verdächtig:

"Und ich dachte, ihr kämpft darum, wer mich morgen Abend in einem teuren Kaiorer Restaurant zum Essen einlädt."

"Abgemacht." Stimmten beide gleich zu.

"Ich dachte, du willst nichts von ihr." Wunderte sich Nic und sah Leander irritiert an. Der grinste frech und erwiderte:

"Weißt du, ich will Charmaine einen Abend gönnen, in dem sie dein Gesicht mal nicht sehen muss. Betrachte es als Verabredung unter Freunden, nicht wahr, Charmy?"

"Das sehe ich auch so, Leander. Ich werde Sie anfeuern."

"Dann ist es also abgemacht. Heute Abend nach dem Essen an der Tischtennisplatte oben auf dem Dach." Nic streckte die Hand aus, die Leander sogleich ergriff.

"Gut, heute Abend an der Tischtennisplatte oben auf dem Dach. Du wirst verlieren."

"Ich habe trainiert."

"Ich auch."

"Ich hoffe doch, dass Sie sich etwas luftiges anziehen, Charmaine. Es würde mich sehr freuen." Breit grinsend sah Nic zu ihr.

"Wenn Sie denken, ich ziehe irgendwas an, was nach Cheerleader aussieht und ich auch noch Pom Poms schwinge, haben Sie sich geschnitten. Und falls Sie gerade nicht aufgepasst haben, habe ich Leander meine Unterstützung zugesagt und nicht Ihnen."

Er nahm ihre Hand, dreht sie so um, dass ihr Handrücken oben lag und küsste ihn galant.

"Meine Dame, Sie werden Ihre Meinung noch ändern."

"Oh, wovon träumen Sie eigentlich Nachts?"

"Genau das Gleich wie Sie, Madam." Wieder grinste er sie wie ein frecher Bube an.

"Sie Mistkerl! Und nun raus! Ich brauche noch eine Weile Erholung, bevor ich gerade Ihnen wieder unter die Augen treten kann."

Leander sprang lachen auf die Füsse und folgte einen leicht verstimmten Nic nach draußen. Der drehte sich noch einmal an der Tür um:

"Eine kalte Dusche tut in Ihrem Fall auch Wunder. Wenn Sie wollen, schruppe ich Ihnen den Rücken und massiere den Ko..." Weiter kam er nicht. Ein übrig gebliebenes Fladenbrot kam zielgenau angeflogen und wenn er die Tür nicht schnell zu gemacht hätte, wäre es an seinem Kopf zerschellt.

"Trottel!" Brüllte Charmaine noch hinterher.
 

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Tja, das kindische Verhalten von Männern. Und die wollen Erwachsen sein?
 

Wer soll eurer Meinung nach mit Charmaine ausgehen?

Ich würde mich über eure Stimmen freuen.

Und darum auch über eure Kommis.
 

Gruß

Bridget

Duell!

Vielen Dank für eure Kommis!

*knuffz*
 

Heute lest ihr, wer gewonnen hat. Da es unentschieden stand, habe ich auch noch in einem anderen Forum nachgefragt, das selbe Ergebnis. Unentschieden. Doch dann hatte ich die Lösung, warum ich mich für ihn entschieden habe, lest ihr das nächste Mal. Ich habe meine Gründe und das liegt auch zum Teil an einem Manga, den ich erst vor kurzem gelesen habe.
 

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Ras Barke
 

Teil 11: Duell!
 

Gähnend schloss Charmaine ihre Augen und genoss die Massage, die der Friseur ihrer geschundenen Kopfhaut angedeihen ließ. Vorher hatte er ihr die Haare um etliche Zentimeter ihrer, seiner Meinung nach, kostbaren Pracht gekürzt. Die Spitzen sahen einfach nur noch scheußlich aus. Dann trug er eine Packung auf und nun knetete er gekonnt nicht nur ihren Kopf, sondern hatte sich auch ihrem schmerzenden Nacken angenommen.

Kurz erinnerte sie sich an den heutigen Vormittag und verfluchte innerlich alle Männer dieser Welt. °So ein Idiot! Gestern hat er sich wirklich wie ein Gentleman benommen, um vorhin meine Meinung über ihn erneut um zu schmeißen.°

Sie seufze auf und erntete einen zufriedenes Lächeln von ihrem Masseur. Das sie das Geräusch nicht wegen ihm abgegeben hatte, teilte sie ihm besser nicht mit.

°Dabei mag ich Nic irgendwie. Auf seine Art ist er echt süß. Wenn er nur diese blöden Anmachversuche sein lassen würde. MACHO!° Ein Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht.
 

Die Dame mit den roten Haare wurde ungläubig beobachtet. Braune Augen spähten in den Friseursalon, der auch zu dem weitläufigen Hotelkomplex gehörte.

°Ich fasse es nicht! Da habe ich in einer Stunde einen Kampf um die Ehre mit meinem besten Kumpel und sie sitzt und läßt sich in aller Ruhe die Haare machen. Frauen!° Verärgert sah Nic noch einmal zu ihr, bevor er weiterging.
 

„Vielen Dank, Hakim, die Frisur ist Ihnen perfekt gelungen.“ Bedankte sich Charmaine eine dreiviertel Stunde später bei ihm.

„Ich habe zu danken. Solch ein herrliches Haar in dieser Farbe ist selten. Behandeln Sie es in Zukunft besser.“

„Werde ich machen. Auf Wiedersehen.“

„ma as-sallama.(Auf Wiedersehen)“ Mit einer tiefen Verbeugung.

Charmaine blieb beim Rückweg in ihr Zimmer an einer Boutique hängen und trat spontan ein. Kurze Zeit später und um etliche ägyptische Pfund leichter, kehrte sie in eines der vielen Restaurant ein. Wegen einer kurzen Anwandlung und Heimweh, landete sie in der Sushi-Bar. Der Ober führte sie an einen Platz am Running Sushi. Nach einer halben Stunde hatte sie genug, lobte das ausgezeichnete Essen, welches dem in Tokio in keiner Weise nachstand, nahm ihre Einkäufe, verabschiedete sich und ging nun endlich auf ihr Zimmer.

Das Läuten des Telefons begrüßte sie.

„Ja?“ Fragte sie leicht angespannt in den Hörer, gar nicht begeistert von der Aussicht, gerade jetzt sich mit jemanden unterhalten zu müssen.

„Bei deinen Eltern sich melden ist wohl nicht?“ Ihre Mutter.

°Oh nein, bloß nicht.° Keuchte sie in Gedanken.

„Tut mir leid, ich hatte leider keine Zeit.“ Genervt ließ sie sich auf eines der Sofas fallen, fasste sich an den Kopf und hoffte inständig, dass es nicht all zu lange dauern würde.

„Wie konntest du Rene der Polizei überlassen?! Er ist dein Freund! Die beste Partie seit Jahren! Und du? Was machst du? Du verläßt ihn, aus einer Laune heraus. Ich glaube es nicht! Was soll nur aus dir werden? Das Schreiben füllt eine Frau nicht aus! Und überhaupt......“ Charmaine hatte auf Lautsprecher gestellt und hörte nicht mehr richtig zu. Sie musste sich noch anziehen, damit sie ihren Auftritt für heute Abend richtig hin bekam. Nic wünschte sich, das sie sich etwas Luftiges anzog. Gut, in der Hinsicht konnte sie ihn beruhigen. Schnell zog sie ihre Sachen aus und das neue Kleid an.

°Perfekt.°

Im Hintergrund nahm sie immer noch die inzwischen schrille Stimme ihre Mutter war, ignorierte sie aber geflissentlich. Diskutieren wollte Charmaine nicht mit ihr über dieses Thema. Dazu hatte sie keine Lust und auch keine Nerven. Nicht heute, nicht morgen, auch in Zukunft nicht. Da konnte ihre Mutter drauf rumreiten, wie sie wollte. Für sie war das Thema abgeschlossen und Ende. Warum darüber noch lange Palavern? Oder sich aufregen? Es brachte weder das Eine, noch das Andere was. Sie hingegen hatte es schon fast oft getan. Was zum Teil auch am Verhalten ihrer Mutter lag. Sie wollte einfach nicht sehen oder verstehen, dass sie mit ihrem Verhalten ihrer Tochter weh tat. Warum die wohl in Tokio lebte? Tausende von Kilometern von der einzigsten Person aus ihrer Familie, die nie etwas für Charmaines Erfolge was übrig hatte und bis heute nicht eines ihrer Bücher in die Hand genommen hatte, um wenigstens mal einen Blick hinein zu werfen, geschweige denn, es zu lesen. Dabei war sie es, die, als sie noch klein war, ihr Schreibtalent immer gefördert hatte. Als Charmaine die ersten Wettbewerbe gewann, war damit mit einmal Schluß.

°War sie etwa neidisch auf mich? Und ist es vielleicht noch?° Fragte sich Charmaine mit einmal. °Weil ich das Leben leben kann, was sie nicht konnte, oder wollte.° Kurz zog sie die Stirn kraus, als die Stimme ihrer Mutter zu ihr rüber schwabbte:

„Charmaine! Du hast wieder auf Lautsprecher geschaltet! Und das bei deiner eigenen Mutter! Das verzeihe ich dir nie!“

Angekast ergriff diese nun den Hörer und sagte so leise, wie nur möglich:

„Mutter, ich hab es echt satt. Immer mischt du dich in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen. Ein für alle mal, Schluss. Ich habe von deiner Art und Weise genug. Schreib es dir endlich hinter die Ohren. Ich habe so die Faxen dicke, Mutter. Auf Wiederhören. Habe ein schönes Leben, ohne mich!“

Damit knallte sie den Hörer auf die Gabel und fühlte sich für diesen einen Augenblick erleichtert. Dieser Moment, wo sie ihrer Mutter gesagt hatte, sie solle sich zum Teufel scheren, auch wenn ihre Wortwahl dezenter war, der angedachte Sinn war der gleiche, war wie eine Erleichterung für sie.

°Das tat gut. Und war schon lange überfällig.° Hielt sie sich selbst vor.

Die Schuldgefühle, dazu kannte sie sich zu genau, würden später kommen. Sie meinte sich im Recht und das war sie sicherlich. Trotzdem stand es ihr nicht zu, so mit ihrer Mutter zu reden. Dabei war sie noch höfflich gewesen. Was ihr noch alles auf der Zunge gelegen hatte, hatte sie wohl weißlich runter geschluckt.

°Ende! Ich gehe nun aufs Dach und schaue den beiden Idioten bei ihrem Match zu.°

Charmaine griff energisch nach ihre Handtasche, zog noch die neuen Sandalen dazu an und ging nach draußen.

Im Lift nach oben hatte sie das unangenehme Vergnügen in eine Horde angetrunkener Männer zu geraten. Einer versuchte sich daran mit der Hand über ihren Hintern zu streicheln. Charmaine holte aus und verpasste ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Das Klatschen ihrer Hand auf seine Wange hallte in ihren Ohren noch lange nach. Zum Glück stoppte der Lift endlich und erleichtert stieg Charmaine aus.

°Sind denn heute alle nur verrückt? Ich hätte mich wieder ins Bett legen sollen, die Decke über den Kopf und taub für alle störende Geräusche.°

Eigentlich war sie selbst Schuld, dass der Mann versucht hatte, sie an zu grabbeln. Aus einer Laune heraus hatte sie sich ein sehr extravagantes Kleid aussuchen müssen. Hochgeschlossen vorne, reichte es ihr ungefähr bis zur Wade. Ein hoher Schlitz ließ ihr rechtes Bein beim Gehen fast komplett sehen. Die Farbe war eigentlich ein dunkles Violett. Das Spiel aus Licht und Schatten ließ es mal Tiefschwarz erscheinen, mal Hellila. Gehalten wurde es oben von einem breiten Rand, der den Hals umschloss und hinten in einem dünnen Faden endete.

Als sie an den Reihen der anderen Besucher auf der Dachterrasse durchschritt, hörte sie, wie alle den Atem anhielten, kaum war sie an ihnen vorbei. Immer auf den Weg zu der Ecke des Daches, welches etwas abseits lag und man von dieser Seite nicht einsehen konnte. Bewusst hatte man hier einen Sichtschutz erbaut. Das leise Ping-Pong konnte man sogar durch die Masse der Menschen und deren obligatorischen Lärm vernehmen.

Charmaine schritt zur Bar, wartete auf die Bedienung, die sie recht schnell bemerkte, bestellte drei Colas ohne alles. Fragte auch nach einem Tablett und trug, als sie alles erhalten hatte, zu der Stelle auf dem Dach, wo sich die Tischtennisplatten befanden. Das Geräusch der Bälle, die mit den Schlägern aufgenommen wurden, um anschließend wieder auf die andere Seite der Platte geschickt zu werden, ohne die nicht auch mindestens einmal zu berühren, wurde lauter. Sie bog um die letzte Ecke und befand sich mitten in einer Schlacht.

Erbittert und mit einem konzentrierten Blick standen sich Nic und Leander gegenüber. Die Schläger in der Hand, schlugen sie mit verzerrten Minien die Bälle über die Platte. Schnell und in einem Tempo, dass einem schlecht werden konnte, hauten sie zu. Wieder und wieder wurde der arme Ball von einem Schläger zum anderen geschickt. Ping er kam auf der Platte auf. Pong er wurde vom Schläger aufgenommen, elegant seine Richtung gewechselt und zurück geschickt. Um erneut einmal auf die Platte aufzuschlagen, über das kleine, gespannte Netz zu fliegen, dort aufkommend, dem Gegner entgegen zu fliegen, um dort mit einer winzigen Drehung des Schlägers auf einem anderen Weg, doch auf die gleiche Weise über den Tisch geschickt zu werden.

Die Sache war klar, keiner schenkte sich was. Beide waren so verbissen in ihrem Kampf, dass niemand die Umgebung so recht wahrnahm. Charmaines Ankunft war ihnen entgangen. Sie blickte sich weiter um und suchte sich einen Tisch, wo sie das Tablett abstellen konnte.

Die Wand gegenüber zeigte den aktuellen Punkte stand. Einige Jugendliche standen in der Gegend rum und sahen den Männern bewundernd zu. Das Lager schien gerecht aufgeteilt zu sein. In verschiedenen Sprachen wurde der jeweilige Favorit angefeuert. Momentan lag Nic vorne. Er hatte gerade Aufschlag. Charmaine erlaubte sich einen Spaß und sagte laut:

„Huhu, Männer, da bin ich. Wie versprochen! Ich habe auch was zu trinken dabei!“

Nic verlor die Konzentration und schlug den Ball über die Mauer hinter Leander.

„Den sehen wir nicht wieder.“ Grinste der, legte seinen Schläger zur Seite und kam auf Charmaine zu.

„Sie sind echt meine Rettung. Meine Zunge klebt schon am Gaumen.“ Er griff sich eines der Gläser und nahm einen tiefen Schluck.

„Wo waren Sie? Ich dachte Sie würden kommen, um mich an zu feuern! Und Ihr Kleid sieht auch nicht sehr nach Cheerleader aus.“ Kamen die Beschwerden gleich von Nic, als er sich zu ihnen gesellte und sich eines der Gläser nahm.

„Das tut mir leid. Aber ich hatte vergessen, das ich einen wichtigen Termin hatte heute Abend. Darum habe ich Ihnen auch die Coke mitgebracht. Wie steht es?“

„Nic hat schon drei Spiele gewonnen.“ Kam es nicht gerade begeistert von Leander.

„Noch eines und Sie haben das Vergnügen, morgen Abend mit mir auszugehen.“ Grinst Nic sie spitzbübisch an.

„Nun bin ich ja da und kann meinen Favoriten unterstützen, nicht wahr Leander?“

„Genau.“

„Es ist vorbei mit Ihrer Glückssträhne, Mister.“ Kündigte Charmaine an.

„Das werden wir noch sehen.“ Kam es Kampfes lustig von Nic.

„Vorher habe ich noch was zu erledigen, dann komme ich wieder. Okay, wieviele Zuschauer habt ihr?“

„So ungefähr 12 auf jeder Seite, warum?“ Wunderte sich Leander.

„Bin gleich wieder da.“

Charmaine drehte sich um und hörte das gewünschte Auf keuchen von beiden Männern. Grinsend ging sie wieder zurück zu der Bar und erbat einen Kellner in die Tischtennis ecke.

Sie kehrte mit ihm zurück und sah sich mit einem breit grinsenden Nic konfrontiert:

„Ihr Kleid ist ja die Versuchung pur. Besonders der Ausschnitt. Hinten, nicht vorne. Raffiniert.“

„Sie wollten doch, das ich was Leichtes anziehe. Ist das nicht genug?“

„Mehr als ich je zu hoffen gewagt habe. Nun werde ich sicherlich gewinnen.“

„Das werden wir noch sehen.“

Damit drehte sie sich um und setzte sich zu einigen der Kinder auf einen freien Stuhl. Der Ausschnitt war wirklich etwas gewagt und war gerade noch im Bereich des Möglichen und erlaubten. Zehn Zentimeter tiefer und man hätte die Falte zwischen ihren Backen gesehen.
 

Der Ober versorgte die Zuschauer und schrieb alles auf ihr Zimmer. Das Turnier selbst zog sich hin. Nic verlor dieses Match und auch die kommenden. Verbissen kämpften die Beiden darum, wer denn nun mit ihr Ausgehen durfte. Leander ging es eher um etwas anderes. Nic mal einen Dämpfer zu verpassen war für ihn die eigentliche Herausforderung. Ihm hingehen ging es wirklich nur um eines, einen Abend ohne Anhang mit Charmaine zu verbringen.

Die Zuschauer verschwanden so nach und nach. Es ging langsam auf Mitternacht zu und die Bar auf dem Dach schloss seine Pforten. Es sahen nur noch Charmaine und einige Angestellte zu.

„NEIINN!“ Ich glaube es nicht! Ich habe verloren.“ Keuchend lehnte sich Nic an die Mauer neben sich und trank einen Schluck aus seinem Glas.

„Noch eine Runde und dann steht fest, wer von uns beiden mit Charmaine ausgehen darf.“ Leander sah mehr als siegessicher aus. Verhalten gähnte der Preis etwas. Sie war richtig froh, dass Onkel Hassan sie morgen erst am späten Vormittag abholen kam. Irgenwie hatte sie den Eindruck, ihr fehlten einige Stunden Schlaf.

Erneut erklang das Geräusch des auf der Platte aufschlagenden Balles. Immer gleichmäßiger. Immer im gleichen Tempo und immer gleich klingend.

Die Geräusche wurden leiser und klangen seltsam gedämpft. So als würde Charmaine sich von ihnen entfernen und nicht direkt daneben sitzen.

Ein Jubelschrei ließ sie wieder aufschrecken und sich kurz verwirrt umschauen. Dann viel es ihr wieder ein.

°Ich bin wohl ein genickt.°

Sie Gähnte und sah befriedigt zum Sieger hin.

Leander hielt seinen Schläger in die Höhe, als würde er den Pokal bei einem Formel eins Rennen stemmen. Genauso laut jubelte er auch. Geknickt sah Nic zu ihm rüber. Dann strafte er die Schultern:

„Nun gut, dieses Mal hast du gewonnen. Ich wünsche euch viel Spaß morgen Abend.“

„Du magst die Nummer eins in Hollywood sein. Aber hier bin ich das.“

„Vermutlich geschieht mir das ganz recht.“ Brummte er zur Antwort.

„Ganz genau. Wird Zeit, dass du endlich einsiehst, dass du nicht überall der Beste sein kannst. Wir sollten zusehen, dass wir ins Bett kommen. Meine Dame, darf ich Euch heute aufs Zimmer geleiten?“ An Charmaine gewandt, mit einer Verbeugung.

„Aber gerne, mein Herr.“ Sie sprang auf die Füsse und ging zu ihnen rüber. „Seien Sie nicht traurig, Nic. Beim nächsten Mal sind Sie der Gewinner.“

Sie ging voraus und spürte die Blicke der Männer in ihrem Rücken.

„Und hört auf, euch in eurer schmutzigen Phantasie auszumalen, wie es unter dem Stoff weiter aussieht. Ihr erfahrt es in diesem Leben doch nicht mehr!“ Sie stolzierte davon und sah zu, dass sie endlich ins Bett kam.

Nic und Leander begaben sich ebenfalls ohne Umwege in ihre Zimmer und legten sich Schlafen. Sie wussten, morgen wurde es wieder anstrengend.
 

Nic erwachte zum wiederholtem Male von seinem Traum. Er setzte sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn und dem Gesicht.

„Verdammte Charmaine. Warum nur hat sie gerade solch ein Kleid angezogen? Das halte ich nicht aus.“

Er stand auf, begab sich unter die kalte Dusche, in der Hoffnung, wenn er sich erneut schlafen legte, er nicht weiter auf diese Weise von ihr träumen würde.
 

Die Verursacherin seiner `nächtlichen Begegnung` lag nichts ahnend in der Suite gegenüber und erfreute sich einer angenehmen Nachtruhe, ohne unangenehme Träume oder anderen Störungen. Auch die versuchte, erneute Kontaktaufnahme ihrer Mutter ließ sie dieses Mal nicht von ihrem Schlaf abhalten. Der Hörer lag nun neben der Gabel. Und würde auch die restlichen paar Tage dort liegen bleiben.
 

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Da hat aber jemand nette Träume, ob sich das auch auf seine Laune auswirkt?

Ich hoffe, ihr seid mit meiner Entscheidung einverstanden und wie schon oben angekündigt, habe ich meine Gründe, warum ich das so gemacht habe.
 

Denkt mal an einen gewissen Hundedämon und an die Stelle bei Begegnungen, als sie auf Chuu das erste Mal trafen. Na, läutets?
 

Viel Spaß beim Raten und über Kommis würde ich mich sehr freuen.
 

Gruß

Bridget

Unverhofft kommt oft

Vielen Dank für eure Kommis.

Ich habe etwas vorgearbeitet.
 

Ich will nicht viel erzählen, sondern euch gleich ins Geschehen schmeißen.
 

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Ras Barke
 

Teil 12: Unverhofft kommt oft
 

„Heute zeige ich euch einen Teil von Kairo, der auch zu diesem Land gehört.“ Kündigte Professor Semic am Mittag des kommenden Tages an. „Leider kann ich euch heute Abend nicht in ein schickes Restaurant begleiten. Ich habe noch eine andere Verabredung.“

„Das ist schon in Ordnung. Denn ich habe ein Date.“ Grinste Charmaine.

„Wirklich? Mit wem denn?“

„Mit mir.“ Meldete sich Leander zu Wort und harkte sich bei Charmaine unter.

„Wirklich? Und ich dachte, du würdest dich mehr für Nic interessieren. So kann man sich irren.“ Er schüttelte nur den Kopf.

„Du siehst das Falsch, Onkel Hassan. Ich gehe nur mit einem guten Freund aus.“

„Ohne Nic? Oder hat der schon eine andere Verabredung?“

„Keine Ahnung. Und ehrlich gesagt, ist mir das auch schnurz.“ Sie zuckte mit den Schultern.

„Da fällt mir ein, wo ist Nic eigentlich?“ Leander sah sich um.

„Haben Sie ihn denn nicht geweckt?“ Wunderte sich Charmaine.

„Eigentlich schon. Komisch, ich komme gleich wieder.“

„Warten Sie, Leander, ich komme mit.“

Sie gingen vor zur Rezeption.

Charmaine kam nach einer Weile zurück und teilte mit:

„Wir können ihn nicht am Telefon erreichen. Wir gehen kurz nach oben.“

„Ist gut. Ich trinke noch einen.“ Er setzte sich an die Bar und bestellte sich seinen üblichen Drink.
 

Oben:

„Und über Ihr Zimmer gelangen wir auch ganz sicher in seines?“

„Es gibt eine Trenntür zwischen unseren Suiten. Wir haben aufschließen lassen.“ Leander steckte den Schlüssel zu seiner ins Schloss, es machte Klick und sie betraten einen sehr geschmackvoll eingerichteten Raum.

„Leider nicht so luxuriös wie Ihre, aber mir reicht es.“

Erstaunt sah sich Charmaine um. Entdeckte das gleiche Mosaikmuster an der Decke wie bei ihrem Zimmer und auch die gleiche Bespannung der Wände mit Stoff und andere Sachen. Die Möbelierung schien in allen Gästezimmern gleich zu sein. Nur waren die Räumlichkeiten dieser Suite um die Hälfte kleiner, als bei ihr.

„Und hier geht es zu Nic´s Zimmer: Wollen Sie mitkommen?“

„Wo denken Sie hin? Sehe ich so aus wie Mr. Obermacho?“

„Sie können ihn wirklich nicht leiden, oder?“ Fragte nun Leander und erlebte etwas, womit er nie gerechnet hätte, Charmaines Gesichtsfarbe änderte sich rapide. Ihre Aussprache war auch nicht mehr so sicher:

„Nun, er ist nett. Und eigentlich ganz umgänglich.“

„Nett und umgänglich? Sie müssten sich mal hören.“ Er schüttelte den Kopf und machte sich daran, die Tür zu öffnen. Verwundert sah er sich um, als er Schritte hinter sich hörte. Er war schon halb in dem Raum verschwunden. „Wollten Sie nicht auf mich warten?“

„Ich habe mir Ihre Zimmer angesehen, dann darf ich doch wohl auch einen Blick in Nic´s werfen, oder?“ Kam die Erklärung von ihr. Die Gesichtsfarbe war immer noch die gleiche, wie vorhin.

Leander seufze nur:

„Die Ausrede kannte ich auch noch nicht. Na schön, kommen Sie.“

Charmaine tat so, als würde sie sich tatsächlich umsehen. Nahm von dem Wohnzimmer nicht viel auf, außer das es genauso aussah, wie das von Leanders Suite. Sie traten durch eine weitere Tür und sahen zuerst nicht viel. Es herrschte stock finstere Nacht dahinter. Nicht ein Licht streifen zeigte sich.

„Wenn das nun ein Horrorfilm wäre, würden wir nun eine sehr gut zerstückelte Leiche finden.“ Kam es von Leander.

„Oh bitte, die Bemerkung war nun absolut unangebracht!“ Fauchte Charmaine ihn auch gleich an. Sah sich durch ein leichtes Schnarchen darin bestätigt, dass der momentane Gast dieses Raumes noch am Leben war und seelenruhig schlief.

Gnadenlos knipste Leander das Oberlicht an. Keine Reaktion von dem Schlafenden. Sie erreichten nur, dass er sich umdrehte, die Decke über den Kopf zog und lauter schnarchte.

Die beiden Störer sahen sich an, zuckten beide mit den Schultern und traten näher. Leander beugte sich über seinen Freund und rüttelte ihn sanft an der Schulter. Nichts rührte sich.

Auch gleichzeitiges Schütteln und lautes rufen des Namens brachte nichts.

„Euer Turnier gestern war wohl zu viel für den guten Nic.“ Grinste Charmaine.

„Schon möglich.“ Murmelte Leander. „Verdammt. Das letzte Mal, als er in diesem Zustand war, hatte er drei Tage lang durch gefeiert.“

„Das habe ich auch gemacht, als ich mein erstes Buch veröffentlicht habe. Ich war danach eine Woche krank.“

„Fragen Sie mich mal.“

Beide kicherten.

„Oh Charmaine, du Prachtweib, warum nur weißt du mich ab!“ Unterbrach eine bekannte männliche Stimme ihren Dialog.

„Träumt er immer noch, oder ist er schon wach?“ Fragte die momentane Auserwählte in die anschließende Stille hinein.

Leander beugte sich über ihn:

„Er schläft immer noch.“

„Charmy, das kannst du doch nicht machen. Behalt´ das Kleid ruhig an. Wenn uns einer sieht.“

„Okay, das wars dann.“ `Charmy` ging ins Badezimmer, fand in einem Schrank einen großen Eimer, füllte ihn in der Wanne mit eiskaltem Wasser und trug ihn ins Schlafzimmer zurück.

„Gehen Sie aus dem Weg, Leander, sonst werden Sie noch nass gespritzt.“

„Das können Sie nicht machen, Charmaine!“ Er baute sich vor seinem Freund auf.

„Ich kann und ich werde.“ Sie sprang hinter ihn, holte aus und schüttete den gesamten Inhalt des Eimers mit Schwung über Nic aus. Das Bettlaken war sofort durchnässt, das Kissen auch und ein wütender Nic, der endlich erwachte und die Eindringlinge, die es gewagt hatten, seinen Schlaf zu stören, böse anfunkelnd:

„Was soll das?! Wie konntet ihr nur?! Macht das ihr raus kommt!“

„Es war nicht meine Idee, Nic. Sie hat das gemacht!“ Verteidigte sich Leander. Selbst in seinen Ohren klang es nicht sehr glaubwürdig.

„RAUS!“

„Nun haben Sie sich nicht so, Nic. Ich habe nur das gemacht, was Sie gestern auch gemacht haben, nur mit anderen Mitteln.“ Charmaine sah böse lächeln auf ihn herunter.

„Weib, meine Methode war um einiges besser. Sehen sie mich an, ich bin klatschnass. Und das Bett erst!“

„Wissen Sie was, für Ihre Unverschämtheit sollte ich gleich noch einen Eimer Wasser holen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es reicht mir allmählich mit Ihnen.“ Gab er grummelnd zurück.

„Gut. Dann lassen Sie endlich Ihre Anmachversuche bei mir sein. Kommen Sie, Leander, wir gehen und lassen den nassen Pudel noch weiter den Mond ankläffen. Ach nein, die Sonne wohl eher.“ Sie legte einen Finger unter ihr Kinn und ging nach draußen, Leander im Schlepptau: Er konnte sich aber nicht verkneifen zu sagen:

„Auge um Auge, Zahn um Zahn.“

„Hau bloß ab! Verräter!“ Und schmiss eines der Kissen nach ihm, die noch recht trocken waren. Es erreichte sein Ziel nicht und fiel, bevor es auch nur in die Nähe der nun geschlossenen Tür kam, wie ein Stein zu Boden.

Vorsichtig testete er seine Beine und besah sich seinen Wecker:

„Oh mein Gott, es ist ja schon 12:00 Uhr durch! Diese Frau hat mich doch glatt um meinen Schlaf gebracht.“

Brummig zog er sich an. Verzichtete auf eine Morgentoilette und ging missgelaunt nach unten.

Er sagte dem Zimmermädchen oder Zimmer jungen noch Bescheid, dass er bitte ein neues Bettlaken für ihn hinlegen sollte.
 

Anmerkung des Autors:

In Ägypten gibt es keine Zimmermädchen, sondern nur Jungen. Zumindest habe ich in den drei Hotels wo ich war, keine weiblichen angetroffen.
 

Den ganzen Tag über war Nic schlechter Laune. Selbst als sich Leander und dann auch noch Charmaine bei ihm entschuldigten, besserte sich sein Zustand nicht. Brummig folgte er ihnen von einer Moschee zur anderen. Besah sich die einheimischen Häuser und Basare. Irgendwie war er geistig nicht anwesend. Und schien alles nur gezwungenermaßen über sich ergehen.

Abends brachte Professor Semic sie wieder zum Hotel.

„Das wars. Mehr kann ich euch nicht zeigen. Wann geht es weiter?“

„Übermorgen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns alles zu zeigen, Onkel Hassan.“

Kurz schlang Charmaine die Arme um ihn.

„Für dich doch immer, Kleines. Gute Weiterreise und ich hoffe, du kommst mich auch mal Besuchen, wenn es nicht um deine Arbeit geht.“

„Das mache ich. Auf Wiedersehen.“

„Vielen Dank auch von mir. Wir haben sehr viel gelernt und ich persönlich sehe Ägypten nun mit anderen Augen.“ Leander hielt ihm die Hand hin, die der Professor lachend ergriff.

„Dann habe ich einen Teil meiner Aufgabe schon erfüllt. Auf Wiedersehen. Auch für Ihren Freund.“

„Es tut mir leid, ihm scheint heute früh eine Laus über die Leber gelaufen zu sein.“

Nic hatte sich schon rein begeben, ohne der Abschiedsszene bei wohnen zu wollen.

„Das glaube ich und ich weiß auch, welche Haarfarbe die Laus hatte.“ Lachte Professor Semic.

„Ich auch. Auf Wiedersehen.“ Leander verbeugte sich auf die Art, wie er es die letzen Tage oft gesehen hatte.

„Sie lernen aber schnell.“ Wurde er gelobt.

„Das gehört zum Beruf.“

Damit stieg Professor Semic endgültig in sein Taxi und ließ sich in die Nacht hinaustragen, einem ihnen unbekannten Ziel entgegen.

„Ich kenne die Haarfarbe der Laus auch.“ Murmelte Charmaine leise vor sich her. Die Aktion von heute Mittag. Die anschließende Reaktion von Nic und sein Verhalten von heute hatten ihr ein schlechtes Gewissen beschert.

„Ach, machen Sie sich keine Gedanken, er hat heute einfach nur schlechte Laune.“ Leander ergriff ihren Arm und führte sie hinein. „Wir zwei Hübschen gehen nun essen und lassen den Brummbären in seine Höhle zurück kehren.“

„Wenn Sie meinen, Leander, Sie kennen Ihn länger als ich.“

„Sie können mir in der Hinsicht vertrauen. Sie haben doch auch nicht jeden Tag beste Laune, oder?“

„Nein. Bis heute nahm ich immer an, Launenhaftigkeit sei eine typische Angewohnheit von uns Frauen.“

„Wo denken Sie hin? Und er hat es mal verdient. Nun Schluß mit der schlechten Laune. Was wollen Sie heute Essen?“

„Nach all dem einheimischen Essen und meinem Ausflug gestern ins Japanische, würde ich gerne mal wieder so richtig sündigen.“

„Steak, Pommes und so weiter?“ Grinste er sie an.

„Sie erfüllen meine geheimsten Wünsche, Mr. Magnus.“ Lachte sie zurück.

„Gut, dann sehen wir zu, dass wir noch einen Platz im Steakhouse bekommen.“

Sie gingen in die Richtung. Keiner von ihnen bemerkte den Verfolger, der ihnen unauffällig folgte. Angetan war er mit Vollbart, Hut und einer Brille auf der Nase, die nicht so ganz in dieses Jahrzehnt zu passen schien. Sein Tropenanzug passte ihm nicht recht . Es wirkte so, als würde er zufällig auch die gleiche Richtung einschlagen, wie Leander und Charmaine.

Im Steakhouse wurde das Pärchen gleich an einen Tisch geführt, der in einer Nische stand, die durch eine Palme halb verdeckt wurde. Der ältere Herr, der einen starken schwedischen Akzent aufwies, wurde ein Platz zugewiesen, der ihrem genau gegenüber lag, trotzdem immer noch in Hörweite. Misstrauisch sahen sowohl Leander, als auch Charmaine hinter ihm her und dachten sogar das Gleiche:

°Komisch, den habe ich schon einmal irgendwo gesehen.°

Beide zuckten jeder für sich mit den Schultern, nahmen die Speisekarten entgegen und gaben die erste Bestellung auf:

„Ein alkoholfreies Bier für beide.“

„Sehr wohl.“ Der Ober verbeugte sich und zog sich zurück.

Sie widmeten sich ausgiebig der Speisenauswahl und bestellten am Ende das Gleiche:

Ein Steak, schön blutig, dazu eine große Portion Pommes, Country Potatos, einen Salat und als krönenden Abschluß ein großes Eis mit Schokoladen sauce und Sahne.

„Sie gefallen mir immer mehr, Charmaine. Endlich mal eine Frau, die nicht auf die Kalorien achtet, sondern auch mal richtig Essen kann.“ Bewunderte Leander sie.

„Ich bin im Urlaub. Und da esse ich, was ich will. Wir sind den ganzen Tag in der Stadt herum gelaufen. Da haben wir uns solch ein Mahl verdient.“

„Auch wieder wahr.“

„Danke.“

Der Kellner brachte die Getränke. Beide nahmen einen großen Schluck.

„Warum wollten Sie unbedingt Urlaub hier in Ägypten machen, Charmaine? Ich meine, meinen Grund kennen Sie ja.“

„Ach kenne ich den wirklich?“ Fragte sie mit hochgezogener Augenbraue zurück.

„Offiziell darf ich darüber nicht reden, aber wir drehen einen Film über Ägypten, der zur Pharaonen zeit spielt.“

„Ach ja, Onkel Hassan erzählte da was. Und worum geht es da genau?“

„Wenn ich Ihnen sage, dass wir `die zehn Gebote` neu verfilmen, hauen Sie mich sicherlich.“

„Sie nicht, aber den Produzenten, der auf diese blöde Idee kam. Was ist an dem alten Film auszusetzen?“

„Ich weiß es auch nicht. Es scheint momentan Mode zu sein, alte Sachen neu zu machen.“

„Das finde ich schade.“

„Leider nicht zu ändern. Auch als bekannter Schauspieler muss man sich ab und an den Gesetzen der Filmindustrie beugen, will man im Geschäft bleiben.“

„Da kann man nichts machen. Ich wünsche Ihnen viel Glück für das Projekt.“

„Falls es verwirklicht wird, das Drehbuch steh zumindest schon, dann lade ich Sie zur Premiere nach Hollywood ein. Und zu der in Japan.“

„Das würden Sie tun? Ich war zwar schon öfters in L.A., aber zu solch einem Großereignis war ich noch nie dabei. Ich würde mich sehr freuen.“

„Sie können auch einen Freund oder eine Freundin mitbringen.“

„Dann muss ich das gerecht aufteilen. Meine Agentin in Hollywood und für Japan meine dortige Freundin. Eine Frage, wer spielt wen?“

„Ich bin Moses und Nic ist Ramses.“

„Er sieht sicherlich fesch aus in dem Schurz der Ägypter. Und Sie auch. Darauf freue ich mich am meisten.“

Der schwedische Herr schien sich an seinem Getränk verschlugt zu haben. Ein Ober schlug ihm auf den Rücken, bis er sich beruhigt hatte.

Leander sah kurz zu ihm rüber, dann wieder zu Charmaine, bemerkte, dass sie die selbe Blickrichtung eingeschlagen hatte und wartete, bis sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete. Ihre Augenbrauen schienen fast in ihrem Haaransatz verschwunden zu sein.

„Kommt Ihnen der Herr auch seltsam vertraut vor?“ Flüsterte sie ihm zu.

Leander nickte.

Bevor sie sich beide mit dem Thema weiter beschäftigen konnten, kam das Essen.

Schon nach dem ersten Bissen lief ihnen das Wasser im Munde zusammen.

„Göttlich!“ Gab Charmaine von sich. „Das Fleisch zergeht ja regelrecht auf der Zunge, so zart ist es.“

„So etwas habe ich schon lange nicht mehr gegessen.“ Schwärmte auch Leander. „Zurück zu Ihrem Hiersein, Charmaine. Wir sind unterbrochen worden.“

„Ich recherchiere nur für einen neuen Roman. Da ich schon einen Berg Bücher durchgelesen habe, und ich auch eine ungefähre Vorstellung davon habe, wann und wo er spielen soll, war es natürlich verständlich, dass ich hierher kam. Reicht das?“

„Mehr als zur Genüge. Und dieser Typ?“

„Wen meinen Sie?“ Mit einem verwirrten Blick sah sie von ihrem Teller auf.

„Ihren Bett gast.“

„Rene oder Nic?“

„Da dürfen Sie knobeln, aber ich meine natürlich Rene.“

„Er war auch ein Grund, warum ich mich zu der Reise entschlossen habe. Selbstverständlich ohne den Langweiler. Ich könnte stundenlang über die letzte gemeinsame Reise reden. Ein Reinfall. Mehr will ich darüber nicht verlieren. Alleine der Gedanke an den Schlappschwanz treibt mir die Zornesröte ins Gesicht.“

„Dann lassen wir den fallen und kommen zu Nic. Was wollen Sie von Ihm wissen?“

„Oh, Leander, Sie sind schrecklich! Nic ist Nic, was will ich über Ihn wissen wollen?“ Sie schlug ihm leicht strafend auf die Finger.

„Seine Kleidergröße, den Abstand zwischen seine Ohren, wieviele tatsächliche Freundinnen er in seinen Leben hatte und das wichtigste, seine Schuhgröße.“

„Kleidergröße: 38, Schuhgröße: 12 ½ . Den Abstand zwischen den Ohren kenne ich nicht, aber ich weiß, dass er so gut wie nie eine feste Freundin gehabt hat. Zumindest nicht seit der Zeit, in der er im Filmgeschäft ist.“
 

Anmerkung der Autorin:

Ich habe amerikanische Masse genommen. Nicht wundern.
 

Verdattert starrte Leander sie an. Auch ein seltsames Husten von dem schwedischen Herren machte sich bemerkbar. Gemeinsam sahen sie noch einmal zu ihm hin, bevor sie sich weiter ihrem Essen und dem Gespräch widmeten.

„Woher wissen Sie das? Ich dachte, Sie können ihn nicht leiden und er sei nicht ihr Lieblingsschauspieler?“ Wollte Leander nun genau wissen.

„Ich habe gelogen. Es tut mir leid, aber neben Ihnen gehört er zu meinen absoluten Favoriten. Diese Augen, dieser Gang und diese Ausstrahlung auf der Leinwand. Da kommt keiner mit.“

„Eben klangen Sie wie ein verliebter Teenager.“ Neckte er sie.

„Man darf doch von der Ferne etwas schwärmen. Die Realität sieht immer anders aus, wie diese Beispiel hier beweist.“

„Werden Sie nun Ihre Schwärmerei aufgeben, da Sie nun hautnah miterlebt haben, wie er sich benimmt?“

„Ich überlege noch. Vielleicht sollte ich mich nun besser mit Ihnen befassen, Leander? Wenn ich die Wahl zwischen Ihnen beiden hätte, würde ich Sie vorziehen. Sie sind nett, scheinen ein anständiger Kerl zu sein und stehen im Aussehen Ihrem Freund in nichts nach.“

„Flirten Sie etwa mit mir, Miss Dax?“ Fragte er nicht ernstgemeint zurück.

„Stört Sie das etwa, Mr. Magnus?“

„Nein, aber heben Sie sich das für Nic auf. Ich will ehrlich sein, Sie sind absolut nicht mein Frauentyp.“

„Dann bin ich beruhigt. Ich will auch offen sein, Sie sind auch nicht mein Männertyp. Ich bevorzuge eher einen anderen.“

„Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie auf solche halbgaren Typen wie Rene stehen?“ Entsetzt sah er sie an.

Charmaine legte das Besteck zur Seite, nahm die Serviette auf, wischte sich den Mund ab, legte sie wieder auf den Tisch, lehnte sich zurück, strich sich über den Bauch und antwortete dann:

„Nein, durchaus nicht. Wenn ich es mir recht überlege, hat er sich mir einfach aufgedrängt, als ich ihn kennen lernte. Er war nett, schien einen vernünftigen Eindruck zu machen. Zeigte mir London, als ich dort für eine Weile lebte, weil ich die Atmosphäre der Stadt brauchte für meinen letzten Roman. Irgendwie wurde es zur Angewohnheit von mir, dass ich mich mit ihm traf. Und auch, als ich wieder nach Tokio zurück flog, blieben wir in Kontakt. Er sprach immer von Beziehung. Irgendwann von Heirat. Okay, ich habe einen Fehler gemacht und ihn meinen Eltern und Onkel Hassan vorgestellt. Nun hatte ich ein Problem. Meine Mutter sah ihn gleich als zukünftigen Schwiegersohn ihrer widerspenstigen Tochter an. Als ich ihn verließ, weil er einfach nicht dem entsprach, was er mir weismachen wollte, er sei es, gab es eine riesen Szene mit meiner Mutter. Aber lassen wir das. Ich neige schnell dazu, von mir zu erzählen, ohne meinen Gegenüber zu Wort kommen zu lassen.“

„Eine wunderbare Eigenschaft. Kein Wunder, dass Sie Romane schreiben, so wie Sie erzählen. Haben Sie ihn geliebt?“

„Nein, von meiner Seite war da nichts. Er hat sich in mein Leben geschlichen und sich einfach fest gebissen. Wie sieht es mit Ihnen aus? Gibt es jemanden momentan in Ihrem Leben?“

„Die gibt es.“

„Und wo ist Sie?“

„An einem Filmset irgendwo in der Wüste Nevada und pudert einer meiner Kollegen gerade die Nase.“

„Armer Leander. Dann wollen wir mal von Beziehungen und dergleichen aufhören.“

„Das wäre toll.“

Die Teller wurden abgeräumt. Kurze Zeit später brachte der Ober die Nachspeise und anschließend noch einen Kaffee.

Die weitere Unterhaltung belief sich nur noch über belanglose Dinge. Leander erzählte einige Anekdoten aus seiner und Nics Kindheit und Jugendzeit. Ihren ersten Theater auftritt. Charmaine hielt dagegen mit ihrem Erlebnissen bei ihren Flügen in exotische Länder, wenn sie für ein Buch recherchierte.

Nach einer weiteren Stunde des Lachens und der Scherze erhoben sie sich wieder.

Leander brachte sie noch bis zur Tür ihrer Suite, verabschiedete sich galant mit einem Handkuss von ihr:

„Es war ein netter Abend, Charmaine. Es hat mir viel Spaß gemacht. Wir sollten das wiederholen.“

„Das sollten wir. Aber mit Nic und Ihrer Freundin.“

„Das wäre schön. Gute Nacht, Schönheit.“

„Gute Nach, mein Herr.“

Sie machte einen Knicks, trat in ihre Suite und machte die Tür zu.

„Und du meinst, mich hättest du mit dieser lächerlichen Verkleidung täuschen können, Nic?“

„Seit wann weißt du, dass ich das bin?“ Er trat aus dem Schatten an den Fahrstühlen.

„Als du dich das erste Mal an deinem Getränk verschluckt hast.“

„Warum hast du nichts gesagt?“

„Weil ich nicht wollte, dass du in deinem Ansehen bei Charmaine noch weiter sinkst. Deine Maskerade war mehr als billig, Nic. Warum hast du das nur gemacht?“

„Ich war neugierig, über was ihr euch unterhalten würdet.“

Er nahm den Bart und die Brille ab.

„Deine Lügen waren früher besser, mein Freund. Ich habe dich durchschaut. Du warst Eifersüchtig auf mich.“

„Das war ich. Nun weiß ich, dass es unbegründet war. Es tut mir leid.“

„Deswegen hast du dich heute so verhalten.“

„Ich kann es mir selbst nicht erklären, was da in mich gefahren ist. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich gehe nun schlafen. Letzte Nacht konnte ich das irgendwie nicht.“

„Das glaube ich. Dein Traum war so laut, dass wir ihn auch hören konnten.“

°Ich kenne den wahren Grund, warum du dich so verhältst, mein Lieber. Ich weiß es.° Hängte er in Gedanken noch dran.

Entgeistert starrte Nic seinen besten Freund an.

„Nun schau nicht so und mach das du in die Falle kommst. Morgen kannst du ausschlafen.“

„Das werde ich. Gute Nacht.“

„Gute Nacht.“ Schon waren sie verschwunden.

Vorsichtig wurde die Tür zu der Suite von Ramses des zweitens geöffnet. Eine rothaarige Frau sah vorsichtig auf den Gang. Dann ging sie wieder in ihr Zimmer zurück, schloss die Tür leise hinter sich. Das, was sie vernommen hatte, war nicht für ihre Ohren bestimmt gewesen. Ganz sicher nicht. Charmaine lehnte sich an die Tür und rieb sich die mit einmal schmerzenden Schläfen.

„Heilige Scheiße.“ Mehr sagte sie nicht. Denn auch ihr war klar geworden, was hier abging. Und das Problem war, ihr erging es nicht anders, wie Nic. Das wahr gar nicht gut. Das durfte nicht sein. Unter keinen Umständen durfte sie Gefühle entwickeln. Nicht für ihn, nicht für irgend wen. Besser, nie wieder in diesem Leben.
 

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Das wars für den Tag. Ich lasse das mal alles auf euch wirken und bin über eure Kommis gespannt.
 

Gruß

Bridget
 

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Last day in cairo.

*Tread rauskramt*

*Staub abschüttelt*

*Hust Hust Hust*
 

Also, nachdem ich einen fetten Aussetzter bei meiner Geschichte hatte, wo es ansich ganz gut lief, hatte ich heute die Erleuchtung. :unschuldig:
 

Es ist länger geworden, als ich es geplant hatte.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

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Teil 14: Last day in cairo.
 

Charmaine wachte noch vor ihrem Wecker auf. Streckte sich ausgiebig und starrte auf die Uhrzeit.

°5:30 Uhr. Gut, dann kann ich noch in Ruhe Baden und schon mal anfangen, meinen Koffer zu packen.° Ihre Unternehmungen gingen recht flott von statten und so gegen halb acht war sie mit allem fertig.

°Hm, eigentlich zu früh. Nun gut, dann noch die Tasche für heute und nun sollte ich runter gehen.°

Nur in Unterwäsche bekleidet hatte sie sich an die Arbeit gemacht. Das war sicherlich nicht nur für Nic ein appetitlicher Anblick gewesen, sondern auch für viele andere Männer. Darum widmete sie sich dem Anziehen. An die Beine eine verwaschene Jeans. Das Oberteil bestand nur aus einem Baumwolltop im asiatischen Stiel in rot mit Aufdrucken aus der chinesischen Mythologie. Darüber eine leichte Jacke in hellem Beige und an die Füße einfache Sneakers. So fühlte sie sich den Anforderungen dieses Tages gewachsen. Ihre Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden. Einige Löckchen hatten sich verselbständigt und schauten aus der Frisur heraus, umspielten ihr Gesicht, den Nacken und die Ohren. Darum versteckte sie ihren Kopf heute unter einem Käppi, farblich passend zur Jacke.

Die Tasche für heute war schnell gepackt. Digi-Cam in die eine Seitentasche, Handy in die andere. Notizblock, Stift, Stadtplan und Reiseführer in das Hauptfach. Dazu würde nachher noch was zu trinken und zu Essen kommen. Der Beutel mit den wichtigsten Unterlagen, wie Kreditkarte, Pass etc. um die Taille. Das Geld in einer kleinen Tasche um das Handgelenk.

Sie war fertig mit den Vorbereitungen für diesen Tag. Schaute noch einmal auf die Uhr und ging dann nach unten. Sie war immer noch zu früh. Trotzdem setzte sich an eines der um diese Zeit noch vielen freien Tische und wartete. Interessiert sah sie sich um, denn hier hatte sie noch nie gespeist. Vorne war ein reichhaltig Buffet aufgebaut. Neugierig trat sie näher und nahm sich entgegen ihres Vorhabens schon etwas von den zur Auswahl stehenden Speisen. Besonders brauchte sie nun einen Kaffee.

Punkt fünf nach acht kamen Nic und Leander angeschlendert.

„Guten Morgen, Schönheit. Wie ich sehe, haben Sie ohne uns angefangen.“, begrüßte sie erst genannter.

„Guten Morgen, Guapo. Ich hatte Hunger. Verzeihen Sie.“ (Guapo, Spanisch, maskulin: schöner Junge)

„Ich hätte es genauso gemacht-. Guten Morgen.“, lächelte Leander sie an.

„Da wollte ich nett sein und wie zahlt sie es mir heim? Ich bin schwer getroffen.“ Theatralisch hielt sich Nic die Hand vors Herz.

„Seien Sie froh, dass ich keinen echten Pfeil genommen habe.“, kam es schlagfertig von Charmaine zurück. Schnell versteckte sie ihre Erheiterung über die Tatsache, dass er die Bedeutung des Ausdruckes `Guapo` nicht kannte, hinter ihrer Tasse Kaffee.

„Wie sind die Eier?“, fragte nun Nic, um etwas abzulenken von ihrer Schäkerei.

„Außen etwas glitschig, aber innen schön hart.“, bemerkte Charmaine sehr lässig mit einem unschuldigen Augenaufschlag.

„So so. Dann nehme ich die auch. Komm, Leander, ich sterbe vor Hunger.“

„Frag mich mal. Bis gleich.“

Charmaine konnte nur noch nickend antworteten, da sie gerade einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. Dieses Mal köstlicher Einheimischer und nicht diese ekelhafte amerikanische Brühe, die sie hier sonst ausschenkten.

Ihr Teller war alle und sie entschloss sich zu einem zweiten Gang zum Buffet. Immer in Gedenken daran, dass es auch ein dritter oder vierter werden könnte. Das Essen war einfach zu lecker.

„Was wollen wir genau machen?“, fragte Leander, als er sich gesättigt zurücklehnte und sich über den Bauch strich.

„Ich wollte gerne noch mal ins Ägyptische Museum. Ich benötige noch einige Bücher.“, meldete sich Charmaine gleich zu Wort.

„Wir schließen uns der Dame an.“

„Danach könnten wir noch auf einen der Basare gehen oder noch ein Museum besichtigen.“

„Basar hört sich gut an. Ich brauche noch was für Onkel Isador.“ Nic stellte seine Kaffeetasse zur Seite.

„Und heute Abend?“, wollte Leander nun genauer wissen.

„Koffer packen.“

„Ich habe meinen schon fast fertig.“, grinste Charmaine.

„Sie freches Bist. Sie sind sicherlich heute Früh zeitig aufgestanden und haben schon angefangen zu packen.“

„Ich konnte nicht mehr schlafen. Daher dachte ich mir, ich mache mich in der Richtung schon mal nützlich. Trotzdem können wir noch was zusammen Essen gehen. Ihre Sachen ein zu räumen wird ja wohl nicht Stunden in Anspruch nehmen, oder?“

„Das nicht. Ich wollte Ihnen nur den Abschied von mir einfach machen, Charmy.“

„Da machen Sie sich mal keine Gedanken, das werde ich bestimmt ohne Herzblut ganz gut verkraften.“, winkte sie ab.

„Dann bin ich beruhigt.“

„Lasst uns gehen. Der Tag ist noch jung und die Stadt wartet auf uns.“ Leander stand auf.

„Jawohl!“ Charmaine und Nic sprangen auf die Füße und folgten ihm unverzüglich.

Später im Taxi sagte Charmaine:

„Wisst ihr, ich frage mich gerade, wie es Rene geht.“

„Vermutlich macht er das erste Mal in seinem Leben eine Abmagerungskur.“, scherzte Nic rum.

„Die bekommt ihm sicherlich ganz gut.“ Um ihren Mundwinkeln zuckte es verdächtig. Zu dritt lachten sie die kurze Strecke zum Museum um die Wette. Machten weiter Witze. Die Stimmung war mehr als ausgelassen. Mit einmal erschien Charmaine die ganze erlebte Situation lächerlich und sie war froh, die Sache nun aus diesem Winkel betrachten zu dürfen.

Fast eine Stunde verbrachten sie in der Buchhandlung, bis jeder von ihnen das Passende gefunden hatte. Die Tüten waren recht schwer und voll.

Bei einem kühlen Drink in einem Stadtcafe verfrachtete Charmaine ihre Beute in ihren Rucksack.

„Ich hätte meinen auch mitnehmen sollen, ich Trottel.“, schimpfe Nic mit sich selbst.

„Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung.“, kommentierte sie das Ganze und zuckte mit den Schultern, nahm noch einen Schluck von ihrem Getränk, sah auf und direkt in einen braunen Blick, der sie anlächelte. Ein Schauer ran über ihrem Rücken. Für einen Moment fühlte sie sich wie magisch von diesen Augen angezogen. Sie konnte, wollte den Blick nicht abwenden. Was sie in ihnen lass, machte ihr etwas Angst. Angst davor, ihn nie wieder zu sehen. Angst, dass er etwas versprach, was er nicht halten konnte. Angst vor ihren eigenen Gefühlen, derer sie sich mit einmal gewahr wurde.

Ein Geräusch von der Straße ließ sie wieder woanders hinsehen. Keiner der Anwesenden hatte bemerkt, dass sie sich tief in die Augen geblickt hatten und nur sie beide hatten hinterher den Eindruck, dass dieser Moment ewig gewesen war. Als hätte jemand einfach die Zeit angehalten, nur für sie. Damit sie diesen Augenblick erleben durften und ihn so schnell nicht vergessen würden.

Sie verließen das Café, genossen den restlichen Tag, das Wetter, die Leute auf der Straße, in den Einkaufsständen und überhaupt das Leben, wie sie es heute erlebten. Keiner von ihnen dreien wollte an Morgen oder die Zeit danach denken.

Wieder im Hotel, dachte Charmaine bei sich, dass die Zeit zu schnell vergangen war. °Morgen sehe ich ihn vielleicht das letzte Mal.° Es stimmte sie mehr als traurig.

„Was ist, Charmaine?“, erkundigte sich Nic augenblicklich bei ihr, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte.

„Es ist nichts. Wo wollen wir heute Abend essen gehen?“

„Egal, schlagen Sie was vor. Außer für Schnecken auf Toast bin ich für fast alles zu haben.“

„Ich auch.“, meldete sich ein heute recht schweigsamer Leander zu Wort.

„Wie wäre es mit Barbecue?“

„Hervorragender Vorschlag. Nic?“

Der nickte zustimmend:

„Geht schon einmal vor. Ich komme gleich nach.“

„Ist gut.“ Leander und Charmaine sahen sich nur viel sagend an, machten sich aber auf den Weg zum Essen.

Nic begab sich zum Blumenladen und bestellte einen Berg rosa Rosen und ließ sie auf Charmaines Zimmer liefern. Hoffentlich schmiss sie ihm die nicht an den Kopf. Manchmal wurde er aus ihr einfach nicht schlau. Verstand nicht, wie sie tickte und ob sie ihn überhaupt so gern hatte, wie er sie. Heute war ihr letzter gemeinsame Abend. Morgen war morgen. Leander und er würden dann woanders hinreisen und sie sicherlich nach Tokyo, oder wo genau sie in Japan auch wohnte, zurückreisen. Irgendwie brachte er nicht die rechte Traute auf, sie zu fragen, was sie denn als nächstes machen würde. Am liebsten hätte er sie eingeladen, sie morgen zu begleiten auf ihrer Kreuzfahrt den Nil runter. Doch er wußte, dass Schriftsteller meist einen engen Zeitplan einzuhalten hatten, wenn sie einen festen Vertrag mit einem Verlag hatte. Bei Charmaine wusste er es leider nicht. Das sie freie Künstlerin mit einem festen Einkommen war, ahnte er nur. Da er im Grunde aus der gleichen Berufsrichtung kam, konnte er solche Sachen zwar einschätzen, aber in ihrem Fall nur vermuten. Künstler blieb Künstler. Egal ob Musiker, Maler oder in ihrem jeweiligem Fall, Schauspieler bzw. Schriftstellerin.

Langsam schlenderte er in das Restaurant, in dem er heute Abend mit Charmaine und seinem besten Kumpel Leander speisen wollte. Mit dem jetzigen Essen hatten sie alle Speiselokale in diesem Hotel durch. Er besah sich die Frau, die er sich ausgesucht hatte, noch einmal aus der Ferne, als er auf die Terrasse trat, wo das Restaurant lag. Seine Wahl war gut. Trotzdem, irgendwas trennte sie voneinander. Sei es deswegen, weil sie es beide irgendwie als Urlaubsflirt ansahen oder einfach nur die Entfernung ihrer jeweiligen selbstgewählten Heimat. Tokyo und Los Angeles lagen zwar beide am Pazifischen Ozean, aber es lagen einige Millionen Hektoliter Wasser dazwischen. Trotz der heutigen Mittel des schnellen Reisens, wußte er, dass eine Fernbeziehung selten bis nie hielt. Egal wie groß die Liebe oder Zuneigung auch war. Irgendwann half auch die beste Telefonverbindung nichts mehr.

Er seufzte gedanklich auf und trat zu ihnen.

„Wo warst du so lange? Ich wollte schon einen Suchtrupp nach dir losschicken.“, begrüßte ihn Leander neckend.

„Was willst du denn? Hier bin ich doch.“, maulte Nic etwas frostig zurück, während er Platz neben Charmaine nahm.

„Du hattest auch schon mal bessere Laune.“, gab Leander dementsprechend zurück.

„Es ist nix. Vermutlich liegt es nur am Reisefieber.“ Wieder verkniff er sich, Charmaine zu fragen, ob sie sie begleiten wollte. Oder wie ihre Pläne für die Zukunft aussahen.

Heimlich versteckte sie ein Lächeln hinter der Menükarte und suchte sich stattdessen ihr Essen für heute Abend zusammen. Sie hatte einen Bärenhunger, denn sie hatten in der Stadt nur spartanisch was zu sich genommen. Immer in Gedenken daran, dass ihre Physiologie sich noch nicht an die hygienischen Eigenheiten dieses Landes gewöhnt hatte. Charmaine ahnte, oder wußte, was ihn bewegte. Er wollte sie was fragen, brachte es aber nicht über die Lippen. Irgendwie war sie schon neugierig, was das sein sollte. Vermutlich: `kommen Sie zu unserer Premiere? Ich habe auch Karten für Sie in der ersten Reihe, gleich neben mir.` So was in der Art. °Klingt reichlich unromantisch, findest du nicht, Charmaine?°, hielt sie sich selbst vor. Doch ihr fiel beim besten Willen nichts anderes ein, was er sie eventuell fragen sollte. Dazu fehlte ihr heute einfach die Vorstellungskraft.

Der Ober erschien und beendete so ihre Überlegungen. Er verbeugte sich und Charmaine musste noch einmal die Karte studieren, da sie momentan nicht mehr wußte, was sie eigentlich wollte.

Als Vorspeise wollte sie vom reichhaltigen Salat Buffet nehmen. Die Herren in ihrer Begleitung taten es ihr gleich. Die zweite Vorspeise wurde etwas deftiger, Pumpkin Soup (Kürbissuppe). Danach Tacos mit Hünchenbrust und anschließend T-Bone-Steaks mit Maiskolben vom Rost, Fried Green Tomatos (gebratene grüne Tomaten) und Corn Oysters (Maisküchlein). Die Nachspeise bestand aus gedeckten Apfelkuchen mit Sahne.

Die Herren bestellten was ähnliches, nur Sparerips statt des Steaks und anstelle des Maiskolbens Sweet Potaots (Glasierte Süßkartoffeln). Und Leander statt der Maisküchlein lieber Stuffed Bakes Potaots (Gebackene Kartoffeln).

Sie unterhielten sich nach dem Weggang des Obers über einige Sachen. Charmaine zückte ihre Camera und machte einige Schnappschüsse von Nic und Leander.

„Zeigen.“, verlangte erstgenannter.

„Warum sollte ich? Sie landen eh auf meiner Homepage, als hoffentlich-nie-wieder-zu-sehen- Gesicht.“

„Jetzt werden Sie schon wieder gemein zu mir, Charmaine.“ Wie ein beleidigter Junge sah er sie an. Sie konnte nur noch eins tun, zu Leander gucken, und hoffen, dass sie nicht in den größten Lachanfall seit Tagen ausbrechen würde. Sie hätte nur nicht in die Richtung schauen sollen, wo er saß. Das war ein großer Fehler. Er versuchte verzweifelt seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, was ihm noch schwerer gelang, als Charmaine ihn auch noch ansah. Beide prustete los und vermieden es tunlichst, Nic dabei anzusehen.

„Oh ja, lacht nur. Macht euch mal wieder lustig auf meine Kosten.“, kommentierte er die Erheiterung seiner Begleiter.

„Es tut mir leid, Nic. Aber ihr Gesichtsausdruck war eben nur eins, unbezahlbar göttlich.“, schaffte es Charmaine nach einer Weile endlich von sich zu geben und auch nur, weil der Ober die Getränke brachte.

„Danke, das hat auch noch nie jemand zu mir gesagt.“ Beleidigt nippte er an seinem Bier und maß sie beide mit einem sehr finsteren Blick.

„Schon gut. Frieden. Immerhin muss ich mit dir noch viel länger auskommen, als Sie, Charmaine.“, lächelte Leander nun und trank ebenfalls einen Schluck von seinem Getränk.

„Das werdet ihr mir büßen. Und nun zeigen Sie mir schon die Bilder, Charmaine.“, verlangte er mit ausgestreckter Hand.

„Nur wenn Sie Ihren Dackelblick aufsetzten, Männchen machen und schön Bitte Bitte sagen, wie es sich gehört.“ Sie hielt die Camera über ihren Kopf.

„Jetzt ist Schluss. Her mit dem Teil.“ Ihm schien irgendwie der Geduldsfaden zu reißen. „Und Männchen mache ich nur, wenn Sie mich lassen.“

„Nun gut, aber nicht lachen.“ Bei seinen Worten wurde sie leicht rot, als sie den Sinn hinter ihnen entdeckte. °GR, ich bin doch kein Teenager mehr, der bei dem Thema erröten dürfte.°

Sie nahm die Hand runter und reichte ihm den Apparat. Lust sich mit ihm zu streiten hatte sie an ihrem letzten gemeinsamen Abend nicht gerade viel. Aber er machte es ihr mit seinem Verhalten nicht gerade sehr leicht, nicht aus der Haut zu fahren.

„Brav. Und nun lächeln Sie doch mal.“ Kaum hatte er ihr den Fotoapparat abgenommen, als er auch schon nach dem Auslöser griff und ein nettes Foto von ihr schoss, wie sie gerade einen tiefen Schluck von ihrem Getränk nahm.

„Sie Mistkerl! Geben Sie mir meine Camera wieder!“ Sie sprang ihn fast an und bemerkte erst im letzten Augenblick, dass er den Finger immer noch am Auslöser hatte und schon mehrmals abgedrückt hatte.

„DAS werden Sie mir büßen.“, fauchte sie ihn daher an und eroberte das gute Stück endlich von ihm wieder zurück.

„Ich habe mich nur gerächt, weil sie mal wieder richtig zuckersüß zu mir waren.“ Fast schien es so, als würde er ihr gleich die Zunge rausstrecken.

„So, das nennen Sie also Rache? Das war ja komplett lächerlich.“, winkte sie nur ab und tat so, als sei er nur ein lästige Fliege.

„Geben Sie es zu, Sie sind wütend.“, versuchte Nic erneut sie aus der Reserve zu locken.

„Das war ich, doch nun bin ich es nicht mehr. Ah, das Essen.“ Ganz offensichtlich versuchte sie ablenken von der eigentlichen Sache, was ihr auch gut gelang. Tatsächlich kamen einige Ober auf ihren Tisch zu und stellten die verschiedenen Köstlichkeiten vor ihnen ab. Als sie wieder weg waren, bohrte Nic weiter:

„Tun Sie nun nicht so, als könnte kein Wässerchen Sie trüben. Sie sind immer noch angesäuert.“

„Jetzt reicht´s aber, Nic. Ich war wütend, habe mich wieder beruhigt und nun kommen Sie schon wieder an. Das Thema ist erledigt für mich.“ Genervt griff sie nach der Gabel und stocherte in der großen Salatplatte vor sich rum.

„Hm, dann nicht. Sie sind richtig süß, wenn Sie sich aufregen, hat Ihnen das schon mal einer gesagt?“

„Nein und nun essen Sie endlich Ihren Salat, bevor ich ihn über Ihren blöden Kopf schütte.“, drohte Charmaine ihm an, die Gabel immer in seine Richtung zeigend.

„Süß.“, grinste er sie herausfordernd an.

„NIC!“ Ihre Hand näherte sich schon der Platte, die vor ihm stand. Im letzten Augenblick zog er sie aus ihrer Reichweite und hob mahnend den Finger:

„Mit dem Essen spielt man nicht. Hat Ihre Mutter Ihnen das nicht beigebracht?“

„Ach, seien Sie doch still!“

Genervt fing sie erneut an, in ihrem Salat rum zu stochern.

Eine Weile herrschte Funkstille am Tisch. Sogar Leander sprach kein Wort. Er wollte, durfte nicht. Nic und Charmaine warfen ihn abwechselnd warnende Blick zu auch nur ein Wort über den Zwischenfall zu verlieren.

„Bin nun komplett abgefüllt. Geht nichts mehr rein.“, Charmaine lehnte sich zurück und strich sich über den Bauch. „Ab morgen mache ich wieder Diät.“

„Warum denn, Sie sehen doch ganz passabel aus.“, wunderte sich Nic, der gerade die Gabel wieder auf den Teller legte, wo sich eben noch ein Stück Apfelkuchen befunden hatte.

Charmaine seufzte auf und erinnerte sich kurz daran, dass Männer nie verstanden, warum Frauen immer auf ihre Figur achten.

„Das werden Sie mit ihrem Dummhirn eh nicht kapieren, also vergessen Sie es.“

„Dummhirn? Den Ausdruck kannte ich ja noch gar nicht. Und außerdem mag ich Frauen, die etwas an sich haben lieber, als so ein flaches Brett. Und da sind Sie ja wohl die passende Kandidatin, oder?“ Und zeigte keck auf ihren Ausschnitt.

„Da muss ich Ihnen widersprechen, Nic.“

„Hatte ich auch nicht anders erwartet. Und was wollen Sie mir an den Kopf werfen?“ Seine Augenbrauen waren nach oben gerutscht und er besah sie sich mit einem mehr als gelangweilten Blick.

„Erstmal bin ich nicht blond und zum Anderen sind die echt, im Gegensatz zu der sonst von Ihnen bevorzugtem Frauentyp.“

„Darf ich mal anfassen?“ Er beugte sich nach vorne, Hand ausgestreckt.

„Denken Sie nicht mal dran, Mister!“ Erbost erhob sie sich und machte sich auf den Weg, dem Ausgang zu zu gehen.

Hinter ihr erscholl eine Stimme:

„Miss Dax? Charmaine Dax, habe ich recht?“

Entnervt drehte sie sich um und fand sich mit einmal von einer Gruppe deutscher Touristen umringt, die sie neugierig und aufgeregt anstarrten.

„Sie sind es, habe ich recht? Die berühmte Schriftstellerin. Ich habe alle Ihre Bücher gelesen. Das ist ja so aufregend, Sie mal persönlich zu treffen. Darf ich ein Autogramm haben?“ Die Frau, die ihren affektierten Abgang gestört hatte, sprach wie ein Wasserfall auf sie ein und textete sie zu. Charmaine verstand zwar etwas deutsch, aber sie konnte dem Akzent hier kaum folgen. Sie hörte nur Autogramm und nahm der Frau das Buch und den Stift ab:

„Für wen soll ich die Widmung schreiben?“

„Ottilie von Wagenstett.“, gab die Dame bereitwillig Auskunft.

Charmaine schrieb gleich auf die erste Seite einige Worte und unterschrieb mit ihren Namen. Dann reichte sie Stift und Buch zurück und blickte erst jetzt auf den Titel:

°Hoffnung stirbt nie.°

°Oh mein Gott, dieses Uraltteil.° Es war ihr Erstlingswerk, welches sie zu gerne aus ihrer Erinnerung strich. Das ihr vorgelegte Exemplar war schon sehr zerfledert und sie nahm an, dass es schon öfters gelesen wurde. Was sie irgendwie etwas anrührig fand, dass sich jemand die Mühe machte, diese Geschichte immer wieder las. Ihr Werk. Komisch fand Charmaine das schon und schüttelte innerlich den Kopf, um sich auf die anderen Autogrammwünsche der Damenrunde zu konzentrieren

„Vielen Dank, Miss Dax. Einen schönen Abend noch.“

„Wünsch ich Ihnen allen auch.“

„Sind Sie noch länger hier?“ Wurde sie noch gefragt.

Charmaine übersetzte gedanklich alles ins Englische und antwortete dann:

„Nein, ich bedauere, aber morgen werde ich abreisen.“

„Zu Schade. Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen.“

„Nun wieder friedlich?“, fragte Nic sie nun und trat zusammen mit Leander zwischen den laut redenden Damen zu ihr hin.

„Aber sicher doch, Mr. Assima.“

Bei dem Namen `Assima` drehte sich die Damenrunde aus Deutschland wieder um und umringte Nic und Leander sogleich. Charmaine grinste leicht gemein über ihr Gesicht, weil er nun nicht wegkam, wollte er seine Fans nicht verprellen. Kurz tat ihr Leander leid, aber sie war sich sicher, dass er ihr Verhalten verstand. Sie hingegen nutzte die Gelegenheit und machte sich auf den Weg noch schnell einige Karten in einem der hoteleigenen Geschäfte zu erwerben und sich endlich daran zu machen, ihren freundschaftlichen und geschäftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Chloe würde ihr den Hintern lang ziehen, falls sie es vergas ihr und dem Verlag eine Ansichtskarte zu schicken.

Nach dem Kauf ging sie kurz auf ihr Zimmer und suchte sich einen Stift aus ihrem Etui. Sie hatte aber keine Lust sie hier zu schreiben und ging nach oben auf das Dach. Verzog sich in eine stillere Ecke und machte sich an die Arbeit. Ab und an sah sie nach oben und schoss noch einige Bilder vom Vollmond, der direkt über dem Nil in seinem ganzen Glanz erstrahlte.

°Da wird man ja ganz romantisch.° Ihr lief ein Schauer über den Körper, als sie plötzlich an Nic´s Augen vom heutigen Tage dachte. Sie spürte immer noch seinen Blick, wie er sich regelrecht in ihren bohrte.

Schnell schüttelte sie ihren Kopf, versuchte verzweifelt die Erinnerung daran zu vertreiben. Was ihr nicht ganz gelang. Während sie ihre Karten schrieb, sah sie ihn die ganze Zeit vor sich und meinte seine Stimme zu hören, die sie rief. Sie bekam nicht mit, was sie auf ihre Karten schrieb und würde, wenn sie sie endlich abschickte, bei einigen Freunden und Bekannten einige Fragen aufwerfen. Charmaine schrieb ein Liebesgedicht nach dem anderen und merkte es nicht mal. Ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen, warf sie die Karten in den Postkasten neben der Rezeption und begab sich auf ihr Zimmer.

Der Flur war leer und war wie immer schlecht beleuchtet. Charmaine steckte die Schlüsselkarte in das Schloss und spürte mit einmal, wie ihr jemand auf die Schulter tippte. Ihre lang antrainierten Reflexe reagierten sofort. Automatisch drehte sie sich um und schlug dem Fremden die ausgesteckte Faust in den Solarplexus und schlug fast gleichzeitig mit der Handkante in die Halsgegend. Ihr vermeintlicher Gegner ging zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen.

„NIC! Um Gottes Willen! Sie können sich doch nicht so einfach an mich ranschleichen.“ Entsetzt ging sie neben ihm in die Knie und besah sich den Schaden. Er keuchte nach Luft, hielt sich Brustbein und Hals.

Endlich gelang es ihm, einige klare, verständliche Worte von sich zu geben:

„Warum zum Teufel haben Sie mir nie gesagt, dass Sie so etwas können?“

„Haben Sie mich das je gefragt, Nic?“

„Nein.“, keuchte er hervor.

„Kommen Sie, auf die Beine mit Ihnen und kurz auf- und abgehen. Dabei die Arme hoch- und wieder runternehmen.“

Er befolgte ihren Ratschlag und fühlte, wie es ihm mit jedem Schritt leichter fiel, Luft zu bekommen. Mit einem besorgten Blick ging Charmaine neben ihm her.

„Was wollten Sie eigentlich von mir zu dieser nachtschlafenden Zeit?“

Er blieb stehen und sah sie mit einem Blick an, der ihr sagte:

°Kannst du es dir nicht denken, Charmaine?°

Trotzdem erklärte er es ihr noch mal genauer:

„Ich wollte mich anständig von Ihnen verabschieden.“

„Ich...oh...“ sie stockte mitten im Satz und sah ihn entschuldigenden an: „Es tut mir echt leid, aber ich konnte doch nicht ahnen, dass Sie das waren, der hinter mir stand. Als ich hochkam, war der Flur komplett leer.“

„Ich hatte die Tür nur angelehnt und habe jedes Mal, wenn der Fahrstuhl ankam, um die Ecke gespäht. Interessante Leute, die sich hier im Hotel aufhalten.“

„Wie kann ich meinen Fehler nur wieder gut machen?“

„Ich wüsste da schon was, aber nach Ihrem Angriff eben traue ich mich das nicht recht.“

Fragend sah sie ihn an und kam zuerst nicht drauf, was er meinte. Einen Augenblick später dämmerte es ihr. Schüchtern und recht leise sagte sie:

„Nic, warum tust du es nicht einfach.“

Bass erstaunt sah er sie an und fragte sich selbst, ob er das nur träumte oder es sich tatsächlich um dir Realität handelte. Die Schmerzen in seiner Brust meinten ihm die Wirklichkeit vorzugaukeln, aber war dem auch so?

„Kneif mich, Charmaine.“, bat er darum.

„Bitte?“, verwirrt sah sie ihn an.

„Tu es einfach, Charmaine, denn ich muss wissen, ob ich da bin oder nicht.“

Sie seufzte ergeben auf:

„Mach die Augen zu, Nic.“

Er kam ihrer Aufforderung nach:

„So?“

„Ja.“

Etwas zartes berührte seine Lippen. Zögerlich, fast so, als sei derjenige sich nicht sicher, ob er das durfte, oder nicht. Jetzt riss er die Augen auf und starrte Charmaine an, die immer noch an seinem Mund mit ihren Lippen hing. Nun hielt ihn nichts mehr. Er schlang seine Arme um sie und küsste sie mit aller Inbrunst, die er in diesem Augenblick aufbringen konnte. Ihr schwanden die Sinne. Sie meine, den Boden unter den Füssen zu verlieren und sie würde nur noch über den Boden schweben. Verzweifelt suchte sie einen Halt und sie fand nur einen, Nic. Fest drückte sie sich an ihn, weil sie Angst hatte, hinzustürzen, sollte er sie in diesem Leben noch einmal loslassen. Ihr Herz, dieses verräterische Teil, pochte immer schneller. Das Blut begann durch ihre Adern zu rauschen. Sie hörte den Pulsschlag in ihrem Kopf.

Nic kostete diese Lippen, die ihn schon die ganze Woche über nervös gemacht hatte und ihm so manchen heißen Traum beschert hatte. Endlich durfte er testen, ob sie genauso schmeckte, wie in seiner Vorstellung. °Besser°; korrigierte er sich gleich selbst, °viel besser.° Nun setzte sich bei ihm etwas in Gang, was so nicht gestoppt werden konnte, außer etwas drang in sein Ohr ein, was er nur als störend empfand. Ein erst leises, dann lauteres Hüsteln unterbrach seine Konzentration und nur widerwillig löste er sich von diesen köstlichen Lippen. Er sah auf und erblickte den Störenfried, Eigentlich waren es mehrere. Sie standen genau vor dem Zugang des Liftes und versperrten ihn komplett. Er errötete komplett und drehte sich weg.

Da Charmaine nun sicherlich nicht mehr weitermachen wollte, löste er sich schnell von ihr, fing sie auf. Ihre Beine schienen ihren Befehlen nicht mehr zu folgen. Schnell nahm er sie auf die Arme und trug sie zu ihrem Zimmer.

„Ich glaube, nun geht es wieder, Nic.“, hörte er ihre Stimme.

Langsam setzte er sie ab und beobachtete, wie sie vorsichtig einige Schritte machte.

„Wir sollten den Abend nun beenden.“, schlug er vor.

„Das sollten wir, Nic.“

Sie trat auf ihn zu und reichte ihm die Hand:

„Auf Wiedersehen, Nic. Es war eine aufregenden Woche mit dir und Leander. Richte ihm meine besten Wünsche und Grüße aus.“

Er nahm ihre Hand, drehte sie herum und drückte ihr einen Kuss auf den Handrücken, bevor er sich erhob und sie ansah:

„Das werde ich tun. Auf Wiedersehen, Charmaine. Es war eine schöne Zeit. Leider zu kurz.“

Damit drehte er sich um und verschwand ohne eines weiteren Blickes in ihre Richtung in seinem Zimmer.

„Das war es, Nic. Zu kurz.“
 

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Ich lass euch mal in der Luft hängen und sage nichts mehr.

Frage nur an, wollt ihr, dass die Geschichte weiter geht, oder nicht?
 

Und wenn ja, wie soll sie weitergehen.
 

LG

Bridget

What´s this?

Vielen Dank euch beiden für die Kommis. *umflausch*
 

Wie ich schon angekündigt hatte, habe ich gerade einen Run bei dieser Geschichte und darum muss ich das gnadenlos ausnutzen.
 

Nicht nur Nic hat sich gerade wieder gemeldet, sondern auch wer anders.
 

Dieses Mal gibt es sogar einen Hinweis auf den Haupttäter, mal sehen, ob ihr es erraten tut.
 

Viel Spaß beim Hinweise suchen.
 

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Kapitel 15: What´s this?
 

Charmaine sah sich noch einmal in der Suite um. Überprüfte alle Ecken und Winkel auf Sachen, die sie vielleicht vergessen haben könnte. Sie fand nichts, was sie in ihrer Schusseligkeit vergessen hatte. Also nahm sie ihren Rucksack auf den Rücken, die Umhängetasche über die Schulter, die Handtasche in die eine Hand, den Koffer in die andere. Noch ein Blick zurück und sie zog die Tür endgültig hinter sich zu. Auf dem Gang blieb sie stehen und sah kurz zu Nic´s Zimmer. Unerwartet fand sie sich vor seiner Tür stehend wieder, hatte schon die Hand erhoben, um zu klopfen. Dann stoppte sie sich selbst, ließ sie wieder sinken und drehte sich um. °Volltrottel°, schimpfte sie mit sich selbst. °erstens wäre es jetzt lächerlich, noch einmal bei ihm auf Wiedersehen zu sagen, zweitens weiß ich ja noch nicht einmal, ob er und Leander überhaupt noch im Hotel sind.° Was hätte sie nur getan, wenn er noch da gewesen wäre und sie ihn aus dem Tiefschlaf geweckt hätte. Wie hätte ihre Ausrede gelautet?

Entschlossen packte Charmaine ihren Koffer fester und zog ihn Richtung Aufzug. Mit zitternder Hand drückte sie den Knopf, der das Symbol für nach unten aufwies und schimpfte innerlich immer noch mit sich selbst. Der Lift kam und sie stieg langsam und bedächtig ein, mit der festen Vorgabe, sich auf keinen Fall noch einmal umzudrehen und den Gang runter zu Nic´s Zimmer zu schielen. Alle ihre selbstauferlegten Regeln scheiterten und sie spähte um die Ecke. Natürlich war er nicht plötzlich im Gang, rief ihren Namen, kam auf sie zu gerannt, schmiss sich ihr um den Hals mit weit ausgebreiteten Armen und gestand ihr seine Liebe. So etwas geschah nie im realen Leben. Eigentlich eine ganz schön lächerliche Vorstellung, wie sie sich selbst zu gestand und sie musste kurz grinsen. Wie die Szene bei einer richtigen Kitschautorin ausgesehen hätte? Sie stellte sich einen hastig aus seinem Zimmer herausstürmenden Nic vor, der laut ihren Namen rief. Erschrocken sah sie sich selbst sich umdrehen und seinen Namen hauchen.

„Geh nicht, Charmaine!“, bat er sie. Natürlich mit einigen neugierigen Passagieren im Aufzug, die es in der Realität nicht gab. Vielleicht auch noch einige Jahrzehnte zurück gedreht, als Ägypten noch zum britischen Empire gehörte. Nic hatte einen schicken Schnurrbart und stand nun vor ihr:

„Charmaine, ich war so blind. Bitte verzeih mir. Geh nicht und heirate diesen Lord Boggoues.“

„Ich kann nicht, Nic. Ich habe es meinem Vater auf dem Sterbebett versprochen.“ Mit bebender Brust sah sie ihn an, suchte seinen Blick, während ihrer in Tränen versank.

„Charmaine, lass uns fliehen,. Ich habe eine Farm in Australien, dort wird uns niemand finden. Bitte komm mit mir. Ich habe auch schon die Tickets für die Überfahrt. An Bord könnten wir heiraten. Ich liebe dich.“

Ihre Augen schwammen vor Tränen über und sie wusste weder ein noch aus.

„Oh, Nic, warum nur hast nicht früher was gesagt? Jetzt ist es zu spät. Rene wartet unten in der Lobby auf mich.“

„Es ist nie zu spät. Komm, wir neben die Hintertreppe. Damit wird er nicht rechnen.“

„Nic, du verwegener Kerl.“

Und so entschwebten sie einer unbekannten Zukunft entgegen.

°Kitch as Kitch can.°, lachte Charmaine in Gedanken über ihre eigene Vorstellung und fuhr mit dem Lift einer ihr bekannten Zukunft entgegen. Unten checkte sie aus, bezahlte ihre Rechnung mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie hatte den Luxus genossen, aber normalerweise achtete sie immer auf den Preis, wenn sie verreiste.

Sie verabschiedete sich von Mamout, sagte auch seinem Neffen Iskander auf Wiedersehen und trat vor das Hotel. Ein Page trug ihr Gepäck und sie winkte ein Taxi heran. Schnell waren ihre Habseligkeiten und sie selbst verstaut. Da sie nun einige Erfahrungen mit den hiesigen Fahrern gemacht hatte, setzte sie sich hinten so hin, dass er ihr weder in den Ausschnitt noch unter den kurzen Rock schauen konnte, den sie heute trug.

Charmaine lehnte sich in den Sitz zurück und blinzelte in das Licht des noch recht jungen Tages. Die Sonne war erst vor einer Stunde aufgegangen. Sie wollte so schnell als möglich auf das Schiff, bevor sie noch eine Dummheit machte, die sie danach bereuen würde.

Nic war aufgewacht und starte ungläubig auf seinen Wecker, der ihm in blinkenden, gelben Zahlen unbarmherzig mitteilte: 5:00 Uhr. Ihm war heiß trotz des klimatisierten Zimmers und er wusste auch, warum dem so war. Sie war der Grund. Er griff Richtung Nachttisch und suchte den Anschalter für die Lampe. Immer wieder faste er ins Leere, bis er sich dazu aufraffte, aufzustehen, zur Tür schlürfte und dort das große Licht anknipste. Sein Bermuda fühlte sich an, als würde sie heute vorne etwas spannen. Als er nach unten blickte, sah er etwas, was ihn an seinen Traum von letzter Nacht erinnerte. Charmaine, ihre Lippen, ihren Körper, einfach sie verfluchend ging er ins Badezimmer und stellte die Dusche an. Er zog die Hose und das Hemd aus. Stellte sich unter den kalten Strahl und fragte sich still, ob er nicht einfach bei ihr klopfen und sie ins Bett drängeln sollte. So wie sie gestern auf ihn reagiert hatte, würde sie das bestimmt nicht stören.

„Ach Verdammt. Warum nur habe ich gestern den Gentleman raushängen lassen und sie nicht einfach ins Zimmer getragen?!“, schimpfte er mit sich selbst. °Weil ich einmal nicht auf meine Triebe gehört habe, sondern auf meinen Verstand.°, beantwortete er sich die Frage gleich selbst.

Er blickte noch mal an sich herunter und beruhigte sich allmählich. Ihm war eins klar. Solche Nächte und solch einen Morgen, in dem er in diesem Zustand aufwachte, würde es in Zukunft noch öfters für ihn geben. Es gab nur eine Lösung für dieses Problem und das hieß Charmaine. Nur sie konnte das Feuer in ihm löschen, was sie gelegt hatte. (Boa, klingt das pathetisch +Kicher+). Warum nur hatte er gestern seinen inneren Schweinehund nicht überwunden und sie einfach gefragt, was sie als nächstes vorhatte. Was bei ihm anstand, wusste er genau. Doch wie sahen ihre Pläne aus? Gab es überhaupt ein Wiedersehen? Und wenn ja, wie würde das wohl verlaufen? Wenn es nach seiner Vorstellungskraft ginge, dann so, wie in dem Traum letzte Nacht. Aber würde sie das auch wollen? Oder empfand sie nicht so, wie er für sie? Das führte ihn zu der Frage, was genau er denn für sie fühlte. Wenn er ehrlich war, wusste er es nicht zu benennen. Es war da und ging tief. Und das hatte nicht nur mit dem Begehren nach dem was er nicht hatte haben dürfen zu tun. Sondern mit was anderem. Was war das nur, was ihn dazu brachte, ohne Unterlass nur an sie zu denken? °Charmaine, was hast du mir nur angetan?° Er griff nach einem Handtuch und schlang es um seine Hüfte. Die Schwellung war abgeklungen. Zum Glück, sonst hätte er sich vielleicht noch anders betätigen müssen und das wollte er nicht. Die Frage war nur, wie lange er ohne dem noch auskommen konnte.

Er trocknete sich ab, suchte aus dem Schrank eine einfache Jeans und ein T-Shirt heraus und zog sie an.

Die letzten Sachen waren schnell verpackt und verräumt. °Ob Leander schon wach ist?°

Vorsichtig öffnete er die Tür und hörte seine laute Stimme ihm entgegenschallen:

„Nein und noch mal nein. Ich komme erst wieder, wenn wir die Recherchen hier abgeschlossen haben!“

Verwundert wollte Nic die Tür wieder schließen und sich unauffällig wieder in sein Zimmer zurück ziehen. Doch Leander hatte ihn schon erspäht und winkte ihn herein.

„Nein, Delia, ich komme noch nicht zurück!“

Als Nic den Namen von Leanders Freundin vernahm, ahnte der schon, worum es bei dem Gespräch ging.

„Du kannst auch nicht kommen. Das ist ein Männerurlaub.“ Genervt sah Leander in Nic´s Richtung und lauschte noch einmal den Worten Delias:

„Und was sind das für Bilder von Nic? Wer ist diese Frau in seinem Armen? Das Bild stammt von gestern Abend. Was habt ihr da nur gemacht? Ich habe schon einen Flug gebucht und komme auf der Stelle nach Ägypten! Wenn du mit ihm unterwegs bist, dann lässt du dich von ihm zu irgendwelchen Dummheiten anstecken!“

„Was für ein Bild? Wovon redest du eigentlich?“ Er hat wirklich keine Ahnung und sah seinen Freund fragend an. Der nur mit den Schultern zuckte.

„Du und seine Versprechungen, es sei nur ein Männerausflug habe ich von Anfang an keinen Glauben geschenkt und dieses Foto ist Beweis genug. Wir sehen uns in 12 Stunden, Leander Magnus und dann werden du und Nic mir Rede und Antwort zu stehen haben!“

Leander hörte nur noch ein Klick in der Leitung.

„Verdammte Scheiße! Nic!“, an seinen Freund gewand, “ was in drei Teufels Namen haben du und Charmaine gestern Abend gemacht?“Er fuchtelte mit den Hörer in der Gegend rum und zeigte damit auf seinen Freund.

„Ich habe sie nur auf dem Flur geküsst.“ Nic verstand die ganze Aufregung nicht so ganz.

„Und weiter?“

„Nichts weiter. Ich habe sie geküsst und dann vor ihre Tür getragen, da sie nicht mehr stehen konnte und das war es.“

„Keine Bettakrobatik wie sonst?“ Ungläubig sah Leander ihn an.

„Nein, verdammt. Ich wünschte aber, es wäre soweit gekommen. Meine Nacht war ganz schön ´aufregend` auch ohne diese Betätigung.“ Er ließ sich in den nächsten freien Sessel fallen und rieb sich die Augen und die Stirn. Irgendwie hatte er nun das Gefühl, jeden Moment einen Migräneanfall zu bekommen. Die Sache mit Charmaine ging einfach zu tief.

Leander setzte sich ihm Gegenüber hin.

„Nic. Auch wenn du sie nur geküsst hast, hat jemand davon ein Foto geschossen und nun ist es in aller Munde. Darum rief mich Delia aufgeregt hier an und macht mir die Hölle heiß, weil wir beide ihr hoch und heilig versprochen haben, dass es nur um Recherche für den kommenden Film ginge.“

„WAS? Aber wer.... warte mal. Charmaine und ich haben uns genau vor dem Lift geküsst. Wir wurden unterbrochen, weil Leute aussteigen wollten. Aber ich habe keine Kamera gesehen.“

„Ein Fotohandy, welches eine Verbindung zum Internet hat, reicht schon aus.“

„Scheiße. Es tut mir leid, Leander, aber das so ein Kuss gleich in Bildform um die Welt geht und auch noch Krach mit deiner Freundin auslöst, war nicht meine Absicht.“

„Schon gut, das konntest du nicht ahnen. Aber was wird Charmaine sagen, sollte sie es erfahren?“

„Vermutlich wird sie mich dafür nun erst recht hassen.“, seufzte Nic.

„Dafür ist sie schon zu lange im Geschäft. Ich denke, sie wird dich verfluchen, aber irgendwann doch mit dir sprechen, wenn du es ihr erklärst.“

Das Telefon läutete erneut. Leander nahm es ab und stellte es sogleich auf Lautsprecher:

„Sie können reden, Miss Mann, richtig?“

„Das ist korrekt. Kann mich Mister Assima auch hören?“

„Ja, und Sie sind?“ Nic hatte die Augenbrauen hochgezogen.

„Ich bin die Agentin von Charmaine Dax und Sie Mister, was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, meine Klientin in aller Öffentlichkeit zu küssen?“

„Hören Sie, Miss Mann, Ihre Klientin war an der Sache genauso beteiligt, wie ich. Und ich wußte noch nicht einmal, dass da eine Kamera war.“

„Sie haben die Arbeit von einem halben Jahr Imagepflege zunichte gemacht. Und nun kann ich Charmaine nicht erreichen. Es geht niemand mehr ans Telefon und ich habe nun Probleme, mir ihre Mutter vom Halse zu halten! Haben Sie eine Ahnung, was für ein Drache das ist!? Wo ist Charmaine? Wo ist sie?!“

„Jetzt beruhigen Sie sich erstmal, Miss Mann, Charmaine ist nicht hier. Ich habe sie nach dem Kuss zu ihrem Zimmer getragen, sie davor abgesetzt und das war es. Ende der Geschichte.“

Stille.

„Mehr nicht?“

„NEIN! Verdammt!“

„Das klingt sehr unglaubwürdig in meinen Ohren, wenn Sie mich fragen. Wo ist sie dann, wenn nicht in ihrem Zimmer?“

„Sie sind doch ihre Agentin, ich habe keine Ahnung, was sie nach ihrem Aufenthalt in Kairo geplant hat. Wenn es jemand wissen sollte, dann doch wohl Sie, oder nicht?“

Er hörte, wir hektisch Papiere gewälzt wurden, dann:

„Oh ja, ich hatte mich im Tag geirrt. Tut mir leid. Hören Sie, Mr. Assima, was für Absichten haben Sie bei Charmaine? Sie hatte in der Vergangenheit nur Pech mit den Männern gehabt.“

„Das weiß ich. Wollen Sie die Wahrheit hören?“

„Unbedingt.“

„Ich will sie heiraten, Kinder mit ihr haben und sie nur eins, glücklich machen.“

Er konnte hören, wie sowohl die Sprecherin am anderen Ende der Leitung die Luft anhielt, als auch sein bester Freund und Kumpel Leander im Zimmer. Nic warf ihn einen fragenden Blick zu:

°Was denn? Ich sage nur die Wahrheit.°

„Lieben Sie sie?“, wollte nun Miss Mann wissen.

„Vielleicht und wenn es so wäre, würde ich es nicht Ihnen sagen, sonder es als erstes nur ihr mitteilen.“

„Ich verstehe. Hören Sie, Nic, passen Sie gut auf sie auf. Sie ist was besonderes.“

„Das weiß ich. Darum habe ich auch nicht mit ihr geschlafen letzte Nacht.“

„Das ist mir nun auch klar. Es tut mir leid, dass ich Sie so angeranzt habe, aber Charmaine ist nicht nur eine Klientin von mir, sondern auch eine gute Freundin.“

„Das merkt man. Doch nun müssen wir los. Wir müssen noch Ausschecken und dann aufs Schiff.“

„Welches Schiff?“

„Wir machen noch eine Nilkreuzfahrt, warum?“

„Auf welchem Schiff?“, er konnte das Zittern ihrer Stimme durch den Hörer hören. Warum aber wollte sie das wissen?

„Auf der Ramses. Aber wieso sollte ich das Ihnen sagen?“

„Nur aus Neugierde.“, winkte sie ab.

„Sie werden mir doch nun keine Reporter auf den Hals hetzen, oder?“ Seine Stimme klang streng.

„Nein, keine Angst. Ich habe nur aus einem anderen Grund gefragt.“

„Und welchem?“

„Keinen besonderen. Auf Wiederhören, Mr. Assima und entschuldigen noch mal meine harten Worte zu Anfang unseres Gespräches.“

Es klickte in der Leitung.
 

Bayern:
 

In einem Büro in der Münchener Innenstadt Mit blick auf die Frauenkirche (Ursprünglich stand hier: mit Blick auf den Eifelturm) lehnte sich eine junge Frau in ihrem ledernden Bürostuhl zurück und sah den Mann an, der ihr Gegenüber saß.

„So wie es aussieht, scheint alles nach Plan zu laufen.“, bemerkte er nur an und strich das typische Kopftuch der Araber nach hinten, welches über seine Schulter gefallen war. Mehr bekam der unbedarfte Zuschauer auch nicht zu sehen, denn sein Gesicht lag immer im Schatten. Nur die Frau vor ihm wußte, wer er war und wie sein Antlitz war.

„Das tut es, Vater. Denk aber daran, ich mache das hier nicht freiwillig. Nur dir zu gefallen, weil du der bist, der du bist, mein Erzeuger. Und mehr nicht. Vergiss das niemals.“

Chloe hob die Hand und deutete nach draußen:

„Und nun geh. Verlass dieses Büro und mich. Ich will dich nie wieder sehen! Verstanden?“

„Zu Schade. Dabei hätte ich eine gute Verwendung für dich in meiner Organisation. Den geeigneten Partner habe ich schon für dich.“

Entsetzt sah sie ihn. Klimperte ungläubig mit ihren Wimpern. Sprang auf ihre Füße und sagte, nein brüllte nur noch:

„RAUS! Auf der Stelle und lass dich hier nie wieder blicken! Das ich dir geholfen habe, bereue ich nun zutiefst.“

Ruhig trank er sein Glas mit dem Whiskey Sour aus, stellte es auf den Schreibtisch ab und erhob sich.

„Das es so enden muss, Tochter. Zu Schade.“

Langsam kam er auf sie zu und blickte sie mit traurigen Augen an.

„Was meinst du? Geh weg! Verschwinde endlich!“

Entsetzt wich sie zurück. Er kam näher, während sie einen Schritt nach dem anderen nach hinten machte und schlussendlich mit dem Regal zusammenstieß, welches hinter ihr stand.

„Geh weg, was willst du noch von mir?“

„Ich bin dein Vater und ich werde dafür sorgen, dass du nun eine folgsame Tochter bist und das machst, was ich will.“

„Auf keinen Fall. Geh endlich, sonst rufe ich die Wachen!“

„Das wird dir nichts nützen.“ Aus seiner Jackentasche zog er eine schon vorbereitete Spritze und hob sie hoch.

„Vater, was hast du vor?“ Ihre Stimme zitterte nun vor Angst.

„Dich deiner Bestimmung zuführen, Chloe.“

„SCHWEIN!“ Sie hob die Hand und wollte sie ihm ins Gesicht schlagen. Er war schneller und hielt sie fest, während er mit der anderen Hand ihr die Spritzennadel einfach in die Halsschlagader stieß. Er drückte mit der gleichen Bewegung den beweglichen Kolben herunter und den Inhalt in ihre Blutlaufbahn.

„Schwein.“, röchelte sie noch einmal, bevor sie ihre Augen schloss und erschlafft nach vorne in seine Arme fiel.

„Verzeih, Tochter, aber du gehörst genauso zu meinen Plänen, wie auch Nic, Leander und deine Freundin Charmaine.“

Aus seiner anderen Tasche holte er ein Handy. Drückte einen bestimmten Knopf und sprach gleich rein:

„Ihr könnt kommen. Sie ist betäubt.“

Sogleich steckte er es wieder weg und wartete auf seine Männer, die nach einigen Augenblicken die Räume betraten, in denen die Agentur von Chloe Mann lag. Um diese Zeit war noch kein weiterer Mitarbeiter anwesend und darum hatte sie sich auch mit ihm getroffen. Er trug sie selbst nach unten zum Auto, sein einziges Fleisch und Blut, welches er noch hatte. Die Tochter, die angeblich damals bei der Geburt gestorben war. Natürlich war sie das nicht. Doch der Umstand, dass er sie für seine schon damals gereiften Pläne hatte weggeben musste, schmerzte noch heute. Ihre Mutter hatte im Kindbett sterben müssen, weil es angeblich Allah so gewollt hatte. Schon lange hatte er mit ihm gebrochen und sich einer anderen Religion zugewandt. Einer, von der viele Menschen annahmen, dass es sie nicht mehr gab. Im Ägyptischen Museum in Kairo hatte er vor so langer Zeit ein vergessenes Stück Papyri entdeckt, was ihn zu einer Expedition in die Libysche Wüste veranlasste. Früher, zu antiken Zeiten. war der beschriebene Weg eine viel bereiste Karawanenstraße gewesen. Nun führte noch nicht einmal ein Trampelfahrt über die unwegsamen Berge und Hügel dieser Gegend. Später fand er heraus, dass das Absicht war. Seine Führer verließen ihn schon nach der ersten Warnung. Ein Schild in arabisch koptisch und demotisch, welches jeden verfluchte, sollte er weitergehen, als bis hier her. Alleine mit seinen zwei Kamelen ritt er weiter und hoffte auf das Beste. Nach 8 Tagen ging ihm das Essen aus. 4 weitere Tage sein letztes Wasser. Zwei Tage später fiel er hungrig, durstig und seinem Ziel in keinster Weise auch nur einen Schritt näher gekommen, erschöpft und dem Tode näher als dem Leben, vom Kamel. Als er seine Augen wieder aufschlug, blickte er in ein Gesicht, welches er nur aus den Gräbern des alten Ägypten kannte. Ruhig sprach die Frau in der alten Tracht und mit einer Sprache zu ihm, von der er und der Rest der Welt annahm, sie sei ausgestorben:

„Habe keine Angst, Fremder. Dankt den Göttern, dass wir dich gefunden haben.“

Und ihm wurde bewusst, dass er am Ziel seiner Suche angekommen war. Seine Ankunft bedeutete für die letzten Nachkommen einer Zeit, die es eigentlich nicht mehr geben durfte, einen Neuanfang. Nur mit ihnen konnte er das wagen, was er sich immer gewünscht hatte.

Am Flughafen von München wartete eine Chessna auf ihn, seine Tochter und ihre Begleiter, die sie gleich in die Libysche Wüste zu einer privaten Landebahn weit weg von aller Welt bringen würde.
 

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so, nun erweitern wir nach und nach die ganze Sippschaft.
 

Muss nur noch Bilder suchen gehen. Besonders für Leanders Freundin. Es dauert aber noch etwas, bis sie nun tatsächlich erscheint. Ob sie aber auch in die Pläne der Hintermänner passt und was die eigentlich planen? Nun ja, das wissen nur die und ich. Und ich sage nichts dazu.
 

Ich zittiere hier nur mal Agent Mulder aus the X-files: the truth is out there und trust no one.
 

Viel Spaß beim Raten wünscht euch eure Bridget.

*Kicher*
 

Sich wieder verkriecht.

Nilkreuzfahrtschiff

Oh Gott, da habe ich schon seit Urzeiten hier nichts mehr gepostet und stelle mit einmal fest, dass ich noch zwei Kapitel schon lange lange fertig habe. Typisch ich.

Nun ja, jetzt geht es aber weiter.
 

Viel Spaß beim Lesen.
 

__________________________
 

Kapitel 16: Nilkreuzfahrtschiff
 

Charmaine stieg aus dem Taxi und sah sich verwundert das Schiff an, welches nun für die kommenden 14 Tage ihre Heimat sein würde. Die Sonne war gerade über dem Nil aufgegangen und beschien die Szene in einem sanften Licht. Matrosen, Handwerker, Einheimische in Tracht oder in westlicher Kleidung eilten zum Schiff und stießen fast mit Denjenigen zusammen, die es in dem gleichen Tempo wieder verließen. Sie trugen Koffer, schleppten Kisten, Kartons und Ballen ins Innere und brachten Sachen unbekannten Status heraus. Charmaine erspähte auch einige Fässer Wein oder Bier.

Fremd erschien ihr diese Szene, dabei kannte sie sie zu genüge von Flughäfen aus allen Teilen der Welt. Der Unterschied bestand darin, dass man nie sah, wenn eines der Flugzeuge be-und entladen wurde. Für einen Moment schloss sie die Augen und ließ diese fremdartige Atmosphäre auf sich wirken. Hörte die Rufe, Flüche und Beschimpfungen der Männer. Erahnte verschiedene Gerüche, die sich in die Riechorgane ihrer Nase schmeichelten. Vernahm einen Geruch von Pfefferminztee, der hier irgendwo getrunken wurde. Erahnte das schmutzig riechende Wasser des Flusses. Der beißende Geruch der schwitzenden Hafenarbeiter war am intensivstes und übertünchte fast alles andere. Sie hörte über sich eine Möwe rufen und verwundert über solch einen Geräusch mitten in der Wüste, wo man solch ein Tier nie vermuten würde, öffnete sie ihre Augen. Und tatsächlich, über ihr zog eine dieser Vogelgattung angehörenden Vertreterin mit eleganten und nur minimalen Bewegungen ihres schlanken Körpers und der Flügel Bahnen vor dem Ball der aufgehenden Sonne. Die Lichtstahlen warfen ein rotes Licht auf .Federn, die sonnst weiß-grau schimmerten.

Hinter sich hörte Charmaine die Ankunft von einem weiteren Auto, welches sie aus der Betrachtung des Seevogels riss, der nun Richtung Nil flog, um dort den ersten Fisch des Tages zu fangen.

Ein weiteres Taxi war vorgefahren und spukte ein älteres Ehepaar aus. Der Mann wirkte etwas mitgenommen und seine Begleitung hielt sich den Hintern, während der Fahrer sich daran machte, aus dem Kofferraum die Habe der Beiden auszuräumen. Grinsend verfolgte Charmaine dessen Ankunft und dem Wissen, wie genau ihre Fahrt hierher verlaufen war. Sie gab nun endlich dem Fahrer ihres Vehikels den verlangten Preis plus Trinkgeld, nahm ihren Koffer und ging den Kai runter auf die Hafenmauer zu. Sie stoppte davor. Blieb einen Moment stehen und ließ sich die Ausmaße dieses Flusses auf sich wirken. Schon beim ersten Überfahren bei ihrer Fahrt vom Flughafen zum Hotel war ihr aufgefallen, wie Breit der Nil war. Und jetzt, wo sie an seinem Ufer stand, wurde es ihr erst richtig bewusst. Die Lichter der Häuser auf der anderen Seiten waren kaum auszumachen. Dort lag Giza. Hier war Kairo. Sie ließ den Blick schweifen und sah in der Ferne die drei Spitzen der Pyramiden von Giza aufleuchten. Vor gut 5 Tagen war sie selbst da drinnen rum geklettert. Fünf Tage, die ihr Leben verändert hatten. Hier, am Ufer eines der längsten Flüsse der Welt wurde es ihr erst bewusst, wie sehr. Nic, dachte sie sich. Und wünschte ihn sich herbei, damit er dieses Schauspiel mit ihr erleben und bewundern durfte.

Der Fotoapparat war in ihrer 'Hand und sie schoss einige Eindrücke hier von dem Treiben am Hafen und der Ruhe, die dieser mächtige Fluss in ihr auslöste.

Erst jetzt wandte sich Charmaine dem Schiff zu. Bewunderte die schlichte, schlanke Linie, in der es geschnitten worden war. Es war klein im Vergleich zu seinen großen Schwestern und Brüdern, die die großen, weiten Ozeane bereisen durften. Ihren Ansprüchen reichte es voll. Laut dem Prospekt, welchen sie sehr gründlich studierte hatte, bevor sie sich für dieses Schiff entschied. Es bot zwar keine typischen Abendveranstaltungen, wie man es bei einer Kreuzfahrt gerne vermuten würde, doch sie konnte sie gut gerne aus so etwas verzichten. Sie war noch nie Freund solcher Fleischbeschaus gewesen und konnte nicht verstehen, dass es tatsächlich Leute gab, die sich das gerne ansahen. Außer einem Friseur, einer Kosmetikerin, einem Swimming Pool und einigen Boutiquen hatte das Schiff nicht mehr zu bieten. Vermutlich würde mehr auch gar nicht gehen, bei dem Mammutprogramm an Ausflügen, die angeboten wurden. Selbstverständlich hatte sie sich für alle angemeldet, schließlich war sie nicht zum Vergnügen hierher gekommen, auch wenn Nic sie in den letzten Tagen allein durch seine Anwesenheit abgelenkt hatte.

Schluss. Ich habe nun andere Dinge zu erledigen, als gerade an ihn zu denken.

Vor ihrer Nase zog eine landestypische Feluke mit weißen, dreieckigen Segeln in dem seichten Wasser vor ihr vorbei. Sie sah einige Kinder, die ihr fröhlich zuwinkten, eine verschleierte Frau, die irgendwas in einer Schale durchwalkte mit ihren Händen und einige Männer, die sie neugierig ansahen, während sie einige leere Netze auseinander falteten. Hinten saß ein Jugendlicher und lenkte nur mit der Bewegung seines Armes ein Ruder.

Charmaine winkte zurück, drehte sich um und ging mit ihrem Gepäck nun endlich in Richtung Schiff. Je näher sie kam, um so mehr Einzelheiten konnte sie ausmachen und nun auch den Namen an der Seite lesen:

Ramses der Große.

Darunter: Cairo

In römischer und arabischer Schrift.

Am Landesteg stand ein Mann in Uniform und sah sie aufmerksam an, als sie langsam näher schlenderte. Als sie vor ihm stand, sagte er freundlich: „Guten Morgen.“ Sie erwiderte den Gruß lächelnd und suchte gleichzeitig das Ticket aus ihrer Handtasche. Bis ihr einfiel, dass sie es ja in eine Seitentasche ihres Koffers gepackt hatte.

Schnell zog sie es hervor und reichte es ihm. Er verzog nur kurz die Miene, als er ihren Namen erkannte und lächelte sie trotzdem freundlich weiter an.

„Willkommen an Bord, Miss Dax. Mein Name ist Achmet, ich bin der erste Offizier und das ist Mustafa, er wird Ihr Gepäck in Ihre Kabine bringen.“

Charmaine hatte gar nicht gemerkt, dass sich hinter ihr noch ein Mann befand und erschrak über die Tatsache sehr. Immerhin hatten ihre antrainierten Kampftechniken sie in keinster Weise gewarnt.

Langsam drehte sie sich um und blickte in das Gesicht eines Mannes, der sein Leben lang in der Wüste gelebt haben musste. Das Gesicht durch zogen lange Furchen, die Augen waren zusammen gekniffen, so als würden sie sich ständig vor dem Sonnenlicht schützen, auch wenn es nicht zu sehen war. Unten zierte ein kleines Ziegenbrätchen sein Kinn. Sein Körper war in einer landestyischen Galabria gehüllt. Darüber befand sich ein langer Umhang. An den Füssen steckten Sandalen aus feinstem Leder, wie sie mit einem Blick erkannte. Er nahm ihr Gepäck, ohne sie zu grüßen und ging vor ihr her über die Brücke ins Innere des Schiffes.

„Sie müssen schon entschuldigen, aber er ist ein stolzer Mann“, entschuldigte sich Achmet bei ihr.

„Schon gut“, winkte sie die Angelegenheit ab und folgte Mustafa.

Der Steg wackelte etwas, als sie darauf trat und hielt sich automatisch an der Halteleine fest. Drinnen blieb ihr keine Zeit, sich großartig umzusehen, denn Mustafa war schon vorgegangen und wartete nun recht ungeduldig auf sie. Schnell schloss sie auf und folgte ihm zu ihrer Kabine. Eine Tür versperrte ihnen den Zugang und Mustafa suchte aus den Tiefen seines Umhangs den Schlüssel hervor, steckte ihn in das Schloss, öffnete die Tür, trat vor ihr ein, stellte das Gepäck einfach auf den nächsten freien Platz, schmiss den Schlüssel auf den Nachttisch und ging ohne Gruß nach draußen. Ungläubig sah Charmaine ihm nach und betrachtete eine Weile die hinter ihm geschlossene Tür. Als sie mitbekam, das sie schon anfinge, die Maserung des durch die weiße Farbe noch zu erkennen Holzes genauer zu betrachten, wandte sie den Blick ab und besah sich das Innenleben der Kabine.

Okay, Chloe ist definitiv tot, dachte sie bei der genaueren Betrachtung und besonders, als sie den Anhänger an ihrem Schlüssel näher ansah. Royal Suite. CHLOE! Das kann sich doch kaum einer leisten!

Wieder sah sie sich um und bewunderte die recht teure Einrichtung. Edelste Teppiche auf dem Boden, der Kleiderschrank, das Bett, die Beistelltische und die Kommoden waren aus einem edlen Holz gefertigt, welches in einem sanften Rotbraun schimmerten. An der Wand waren einige Impressionen vom Nil in Öl verewigt. In einer kleinen Nische stand ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln, die nur dazu einluden, hier länger zu verweilen. Sie ging darauf zu und schob den Vorhang zur Seite. Zum Vorschein kam eine Schiebetür, die sie gleich aufschob und nach draußen auf einen kleinen Balkon treten ließ. Sie trat über eine kleine Schwelle hinaus und bewunderte den Nil in seiner ganzen Pracht. Der Blick fiel sofort auf ihn, man konnte nicht anders. Wie magisch angezogen blieb man stehen, bis einem dann einfiel, dass man ja ein Foto von dieser Aussicht schießen könnte. Schnell ging sie hinein und holte aus ihrer Umhängetasche ihren Apparat und begab sich zurück zu dieser herrlichen Aussicht.

Noch eine Weile blieb sie da und schoss reichlich Bilder. Wieder fuhr eine Feluke mit Kindern, Frauen und einigen Männern drauf an ihnen vorbei. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass sie nicht auf die Nachbarbalkons neben sich sehen konnte. Sie war praktisch für sich. Vielleicht kann ich mal oben ohne hier hinlegen. Es wird aber ganz schön eng hier werden. Sie bemerkte den kleinen Tisch und die zwei Stühle, die daneben standen. Egal, ich bin eh nicht die Größte, da ist das nicht weiter tragisch.

Sie ging hinein und entdeckte neben dem Kleiderschrank eine weiter Tür, die sie nun öffnete. Dahinter befand sich das Badezimmer. Winzig war schon zu viel an Ausdruck, wie sie fand. Neben einem Waschbecken, befand sich an der Wand hinter einer durchsichtigen Glasscheibe eine Duschkabine, die den vorherrschenden Bedingungen entsprach. Die Wände waren in einem angenehmen Orangeton gehalten, der etwas von Wärme ausstrahlte. Es gab nur ein kleines Fenster hinter der Duscheinrichtung.

Die Toilette war direkt neben dem Waschbecken in die Wand montiert. Wenn man zu zweit unterwegs war, hieß das, entweder auf der Toilette oder am Waschbecken stehen, beides ging nicht.

Allein die Vorstellung löste bei ihr einen heftigen Lachanfall aus.

Sie machte sich daran, ihren Koffer und die Taschen auszupacken und in die entsprechenden Fächer im Kleiderschrank zu verräumen.
 

Bei den Männern:
 

„Wow, ganz schön klein, wenn du mich fragst.“ Leander starrte das Schiff an, welches sie die kommenden zwei Wochen als Heimat bezeichnen dürfen. Er schlenderte hinter Nic her, der ein seltsames schnelles Tempo an den Tag legte. Er war sich nicht sicher, meinte aber eine Frau mit langen roten Haaren gerade im Inneren des Schiffes verschwinden gesehen zu haben, welches auch sie gebucht hatten. Als sie vor dem Zugangssteg standen und einem nun erst recht neugierigen Achmet ihre Tickets zeigten, war von ihr nichts mehr zu sehen. Vermutlich eine Fata Morgana, sagte er sich selbst. Sie folgten dem nächsten Stewards, die ihr Gepäck trug und sie zu ihren Zimmern, besser Suiten, brachten. Wieder lagen sie nebeneinander und erneut hatten sie die Verbindungstüren aufschließen lassen. Drinnen bewunderte jeder für sich die Pracht ihrer Zimmer, die ähnlich ausfiel, wie die der Kabine, die Charmaine bewohnte. Als sie die Treppe hinter ihrem Führer hochgingen, meinte Nic erneut eine Frau mit langen roten Haaren gerade in einer der Kabinen verschwinden zu sehen. Er schüttelte den Kopf bei der Erinnerung und wandte sich seinem Koffer zu.
 

Bei der Dame:
 

Charmaine stand nun vor dem Kiosk und starrte ungläubig die Zeitung von heute an. Es war leider in Arabisch abgefasst, aber das Bild sprach Bände. Schnell suchte sie nach einer englischen Zeitung und fand sich selbst in Nics Armen auf der Sun wieder.

Voller Wut kaufte sie sich eine und zog sich auf das Sonnendeck in einen abgelegenen Liegestuhl zurück. Schnell überflog sie den von hinten bis vorne erlogenen Artikels. Okay, das Bild passte, aber der Rest nicht. Verfluchter Mistkerl! Wenn ich den wieder sehe, ist er Geschichte! Ich mach ihn fertig! Wie kann er mich nur so hintergehen! Der hat das bestimmt mit Absicht inszenieren lassen, damit er seinem Ruf als Ladykiller gerecht wird und ich blöde Kuh fall darauf auch noch rein! Na warte, dich werde ich verklagen und diese blöde Zeitung noch dazu!

Nun hielt sie in dem Liegestuhl nichts mehr und sie sprang auf ihre Füße, die Zeitung vor Zorn immer wieder zerknitternd rannte sie zum nächsten Fernsprecher und ließ sich mit ihrer Agentin verbinden.

„Die Nummer ist zur Zeit nicht zu erreichen. Bitte versuchen Sie es später noch einmal“, dröhnte ihr in deutsch und in englisch entgegen. Komisch. Hat Chloe mal wieder vergessen, ihre Rechnung zu bezahlen?

Auch beim Handy ging niemand dran mit der gleichen Ansage wie beim Festnetz.

„Seltsam“, murmelte sie vor sich her. Aus ihrer Handtasche suchte sie sich die Nummer ihres Anwalts raus und rief ihn persönlich an. Die aufgeregte Sekretärin, stellte sie gleich durch, nachdem sie sich vorgestellt hatte. Charmaine konnte gegen Nic nichts unternehmen, aber gegen die Zeitung, die dieses Bild abgedruckt und diese Story erfunden hatte. Gut, dann aber mal los, beschied ihm Charmaine und verlangte, dass sie auf einige Millionen Dollar verklagt werden sollten. Wütend warf sie den Hörer auf und versuchte es glücklos noch einmal bei ihrer Agentin. Sogar bei der der privaten Nummer ging niemand dran. Sie ließ es volle zwei Minuten durch läuten, dann kam nur noch das Besetztzeichen und Charmaine machte sich ernsthafte Sorgen, weil sogar der AB nicht drangegangen war, wie sonst auch.

Hinter sich hörte sie eine bekannte Stimme. Schnell verschwand sie hinter der nächsten Biegung und spähte ungläubig dahinter hervor. An ihr schritten fröhlich lachend Nic und Leander vorbei und Charmaine meinte sich in einem Alptraum wieder zu finden. Oh nein, der hat mir hier gerade noch gefehlt. Warum, oh Gott, strafst du mich mit dem da? Was habe ich nur falsch gemacht?

Als beide weg waren, trat sie in den strahlenden Sonnenschein und beschloss für sich, erstmal auf unsichtbar zu machen. Bei den Ausflügen würde sie nicht an ihnen vorbei kommen. Sicherlich hatten beide alles gebucht, aber wenn sie sich etwas tarnte, würden sie sie nicht so schnell erkennen.

In einem der zwei Boutiquen an Bord kaufte sie sich einen großen Hut mir Krempe und einem Schleier vor dem Gesicht. Im Friseursalon erwarb sie eine Packung Haarklammern und eine große Spange. Essen würde sie nur bei sich im Zimmer oder zu Zeiten, an denen die beiden garantiert nicht speisen würden. Die ebenfalls erworbene riesige Sonnenbrille kam auf die Nase.

Und wie tarnt man sich am besten? Indem man sich so strategisch niederließ, dass man einem ins Auge fiel, aber man es gleich wieder vergas.

Charmaine holte aus ihrer Kabine ihren Laptop, suchte sich ein recht buntes Kleid hervor, kremte sich ein, zog es an und machte sich daran, ihre Haarmähne unter dem riesigen Hut zu verstecken. Sie betrachtete sich nach vollendeter Tat und erkannte sich selbst fast nicht wieder. Besonders, als sie auch noch die Sonnenbrille aufsetzte und den Schleier vors Gesicht zog. Draußen auf dem Gang begegnete sie gleich Nic und Leander und ging mit einem spanischen „Buenos dias“ an ihnen durch.

Nic blieb stehen und sah ihr hinterher.

„Seltsam, ich kenne die von irgendwo her“, wunderte er sich und blickte der Frau mit großen Hut hinterher.

„Das sagst du bei jeder. Und nun komm, wir wollen doch nicht die Abfahrt des Schiffes verpassen, oder?“

„Nein, natürlich nicht.“ Schnell holte jeder für sich ihre Kameras aus dem Zimmer und begaben sich auf das oberste Deck.

Die seltsame Frau mit ihrem Hut war auch da und schoss einige Bilder der Abfahrt. Um das Schiff herum waren nun einige Feluken mit Einheimischen aufgetaucht. Die vielen Kinder darauf riefen alle wie wild und winkten.

Charmaine bemerkte, als sie einmal hinter sich blickte, dass nicht zu viele Passagiere sich hier an Bord befanden. Neben Nic und Leander sah sie noch eine Reisegruppe aus Japan. Einige versprenkelte Pärchen und das war es auch schon. Gut, es war nicht Hauptreisezeit. Daher war es nicht so voll. So konnte sie alles in Ruhe genießen und musste nicht ständig auf der Flucht vor irgendwelchen aufdringlichen Fans sein. Und natürlich Männer, bei einem Blick in Richtung Nic, der sie immer wieder unauffällig von der Seite ansah. Er fragte sich immer noch, woher er sie kannte und warum er sie immer wieder anblicken musste.

Warum nur trug sie diesen riesigen Sonnenhut? Wollte sie sich vor etwas verstecken?, fragte er sich selbst. Oder vor wem? Das konnte es nur sein. Er schlug sich mit der Faust auf die flache Hand und löste dabei nur einen fragenden Blick bei Leander aus. Dieser Gang, diese Haltung. Es kann nur sie sein.

Er trat neben die Frau in dem bunten Kleid und dem großen Hut und sprach sie an:

„Hallo, Charmaine, nett, dass du auch auf diesem Schiff bist.“

Sie sah kurz in seine Richtung und dann wieder weg:

„No hablo ingles.“ Ihre Stimme klang tiefer, als die von Charmaine, aber die zu verstellen war keine Kunst. Sie ging weg und tat so, als handele es sich um eine Verwechslung. Nic ging ihr nach und hielt sie am Oberarm fest:

„Lass diese Spielchen. Ich weiß, wer du bist. Also, warum führst du diese Komödie hier auf? Bist du wütend auf mich wegen dem Foto?“ Keine Antwort. „Ich bin es auch und wenn ich den erwische, der es geschossen hat, dann ist der fällig.“

Immer noch keine Reaktion von ihr. Charmaine zitterte innerlich vor Freude, Wut und noch einem anderen Gefühl, welches sie nicht einzuordnen wusste. Dieser Scheißkerl! Wie hat er mich so schnell gefunden?

Laut sagte sie:

„Quítame las pezuñas ahora miso de encima, cerdo!“ (zu deutsch ungefähr: nimm deine dreckigen Pfoten da sofort weg!). Entzog ihm ihren Arm und marschierte in Richtung ihrer Kabine davon. Mittlerweile hatte sich das Schiff unbemerkt von ihnen in Bewegung gesetzt und den Hafen verlassen. Ein sanftes Rumpeln unter ihren Füßen hatte eingesetzt und erinnerte sie daran, dass sie sich von nun an auf einem Boot befanden und nicht mehr auf festem Land.

Charmaine suchte schleunigst ihre Kabine auf und beschloss, den Rest der Fahrt nur hervorzukommen, wenn ein Ausflug bevorstand.

Nic sah ihr immer noch nach und nahm sich fest vor, ihr die Maske schon noch vom Gesicht zu reißen. Er wußte wer sie war. Sogleich hatte er ihr Schauspiel durchschaut und verfluchte sie dafür. Ihm war klar, wem sie die Schuld für das Foto gab, ihm. Dabei konnte er genauso wenig was dafür, wie sie.

„Charmaine, warum nur bildest du dir gleich eine eigene Meinung und verurteilst mich gleich, ohne mich auch nur angehört zu haben?“

Ungläubig lauschte Leander ihm und dachte über das eben gesehene nach. Nic hatte recht, das war Charmaine gewesen. Aber warum nur entzog sie sich ihnen? Sie war sicherlich anderes aus der Klatschpresse gewohnt. Fest nahm er sich vor, mit ihr zu reden, auch wenn sie ihn vielleicht nicht anhören würde in dieser Phase des Zornes.
 

_______________________
 

Ja, da übertreibt jemand etwas, wenn ihr mich fragt. Aber zum Glück tut das niemand.
 

Über Kommis und Anregungen würde ich mich wie immer freuen.
 

Ja ne

Bridget



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  josie
2006-09-09T09:06:39+00:00 09.09.2006 11:06
ich kann mich hotpneith anschliessen was chloe betrifft. ich hätts nicht erwartet. und was sind das für pläne welcher ihr vater hat.
aber am meisten waren die worte von nic, die mich ziemich überrascht haben. ich hätts nicht erwartet.

mal sehen mal sehen...

lg

josie
Von:  Hotepneith
2006-09-08T09:19:14+00:00 08.09.2006 11:19
Tja, das ist nun wirklich eine Überraschung gewesen, mit Chloe. Wie sie wohl in die Pläne passt? Oder auch Nic? Von dem hat man ja wohl vor einigen Jahren in Ägypten noch ncihts wissen können? Oder von Charmaine, dass sie ienmal berühmt wird? Also ist es mehr Zufall, dass sie da reingeraten sind? Oder Bestimmung?

Mal sehen, was du dir ausgedacht hast.

bye

hotep

P.S. Ja, ichhabe mich gut erholt. Und wenn dieses Kapitel fast eine Woche zum Freischalten gebraucht hat, dürfte HY4 auch erst am Wochenende oder nächste Woche dran sein..
Tja.
Von:  josie
2006-08-25T09:47:01+00:00 25.08.2006 11:47
hä wie jetzt ob du weiter schreiben soll? soll das jetzt ne ernst gemeinte frage sein? meine antwort lautet aufjedenfall ja. auf jedenfall weiterschreiben. jetzt wirds doch immer besser.
also so schnell werden die sich sicher nicht aus den augen verlieren. und wie hoepneith schon geschrieben hat. is ja ein rückblick.^^

lg

josie
Von:  Hotepneith
2006-08-25T07:14:16+00:00 25.08.2006 09:14
Wie sie weitergehen soll?
Hm. Ich erinnere mich daran, dass das erste Kapitel ja prakisch ein Rückblick war. Also solltest du es wissen.Und soweit ich weiß, hattest du ja einen plot bereit.

Auf die Reaktionen von Charmains Bekannten auf die Karten wäre ich neugierig....Ihre eigenen Reaktionen sind jedenfalls recht schwankend (deutet auch verliebt sein hin...)
Von:  Hotepneith
2006-05-05T03:55:22+00:00 05.05.2006 05:55
Wie dezent, diese Verkleidung. Wie vollkommen unauffällig. Aber da gab es ja wohl zwei Verfolger. Nic und noch jemand. Und dieser zweite dürfte weniger harmlos sein. Und kaum aus Eifersucht handeln. Mal sehen, wo das noch hinführt, wenn ich mich an die erste Szene der Geschcihte erinnere..

bye

hotep
Von:  josie
2006-05-04T10:28:34+00:00 04.05.2006 12:28
also mal die wassereimer attacke war ja wirklich gut, aber irgendwie hat er mir auch leid getan. und dann noch nics träume, ihn ergehts wirklich nicht anders als charmy.
aber das grösste war wohl wirklich die verfolgund und die verkleidung. meine güte, wie auffällig.^^
aber es wird von kap zu kap interessanter und lesenswerter.

ne frage hätte ich schon, woher kommt der titel ras barke? gibts da ne übersetzung? oder hast du ihn erfunden?

lg

josie
Von:  Hotepneith
2006-04-24T19:22:16+00:00 24.04.2006 21:22
Das Kleid muss ja schon fast unmoralisch gewesen sein, zumindest für ägyptische Verhältnisse.
Hm. Die Anspielung hat mich neugierig gemacht. Nunja, Eifersucht....

bye

hotep

P.S. Ich habe es heute doch noch geschafft
Von:  josie
2006-04-24T14:51:16+00:00 24.04.2006 16:51
och der arme nic! hat verloren! irgendwie sah es am anfang noch so aus als würde er gewinnen!
ich glaube es lag am auftritt einer gewissen person!!^^
uiuiui ich glaube das wird doch noch spannend wenn leander mit charmy ausgehen würde!
mal sehen was nic macht, während die beiden ausgehen!!*grins*

lg

josie
Von:  josie
2006-04-23T08:19:35+00:00 23.04.2006 10:19
*grins* meine güte und die wollen erwachsen sein?^^
die konversation im bett war sowas von göttlich! ich hab mich fast totgelacht!
gönn mir eine pause du hengst!! *lach* was sie da gerade geträumt hat!:P
oder die sache mit dem dornröschen, meine güte hatte leander da für ein gesicht gemacht!
oder der streit ausnahmsweise zwischen leander und nic, von wegen männersache und ehre! man o man, das wird sicher lustig!
also ich bin für nic! ich meine wenn die ausgehen, wird das sicher sehr sehr witzig!!XD

lg

josie
Von:  Hotepneith
2006-04-22T19:51:40+00:00 22.04.2006 21:51
oh..die Streitereien werden ja immer alberner, aber zugleich auch intensiver. Wenn man das so sagen kann. Diesen Urlaub wird wohl kiner der drei je vergessen.
Tischtennis als Duell. Eine sehr zivilisierte Form. Und ich bin für Leander.

bye

hotep


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