eine "gänzlich" unerwartete Begegnung von Ithildin (Hobbit - Romanze) ================================================================================ Kapitel 6: Ehe unverhofft...oder wie die Jungfrau zum Kind?! ------------------------------------------------------------ „alles was ich je wollte, ist alles was ich in dir bekam.“ Trotzdem antwortete ich ihm etwas völlig anderes, als ich in dem Augenblick dachte...schon weil es dafür ohnehin schon zu spät war. Ich hatte meine Entscheidung lägst getroffen...und das Beste daran war eben jener Umstand, dass ich keine Ahnung hatte, weshalb ich mir das freiwillig antun wollte?! Also nahm ich all meinen verbliebenen Mut zusammen und sagte… „Gut, das wäre zumindest ein Anfang Wirt. Ich hatte zwar nicht vor länger als notwendig hier in diesem Elendsloch von einem Dorf zu verweilen, das am Rande der westlichen Welt steht. Doch meine Meinung hat sich diesbezüglich inzwischen geändert. Es ist, wie ich euch gesagt habe. Ich bin fest entschlossen eure Tochter zur Frau nehmen, ehe es ein anderer Mann tut und vermutlich weitaus weniger rücksichtsvoll mit ihr sein wird, als ich es bin. Wenn ihr nicht wollt, dass sie trotz ihres Elbenblutes und gerade wegen ihres starrsinnigen Wesens schlecht behandelt wird, dann müsst ihr sie mir geben...und ich schwöre euch, dass ich sie stets gut behandeln werde, denn ich bin ein rechtschaffener Mann. Einer dem so etwas wie Anerkennung und Ehre das höchste Gut ist, das ein Mann in seinem Leben erlangen kann.“ Butterblume sah mich mit einem seltsamen Ausdruck an, bevor er zu einer weiteren Antwort ansetzte. „Wer seid ihr Zwerg? Ich sage euch, ihr erinnert mich in diesem Augenblick unglaublich stark an jemanden, den ich einmal gekannt habe. Ich weiß nur nicht mehr an wen….!“ „Er war der Sohn eines Königs Butterblume und mein Verwandter, das muss euch genügen, mehr werde ich euch dazu nicht sagen.“ Unterbrach ich ihn derweil betont gleichmütig, ohne mich darum zu scheren, mit welchem Blick mich der alte Mann daraufhin bedachte. „Ihr..ihr habt ihn gekannt? Ich meine Riellas leiblichen Vater?“ Brach es noch einmal sichtlich verwundert aus dem alten Mann heraus, wobei er mich weiterhin aufmerksam musterte. Indem zuckte ich absichtlich gelassen mit den Schultern, bevor ich ihm etwas darauf entgegnete. „Nein, nicht persönlich, dazu bin ich ehrlich gesagt nicht alt genug, obwohl das normalwerweise eins der Privilegien meines Volkes ist. Wir werden viel älter, als die meisten anderen Völker von Arda...alle, bis auf die Elben, die unsterblich sind. Ich selbst war damals noch nicht einmal geboren. Aber dennoch weiß ich genug über ihn und was mit ihm geschehen ist, um anzunehmen, dass eure Geschichte mit meiner Vermutung überein stimmen könnte. Ihr sagtet sein Name sei Grôr gewesen, dann war es zweifellos der jüngste Bruder meines Großvaters und damit mein Verwandter. Mehr kann und will ich euch darüber nicht sagen Butterblume. Nehmt es so hin oder geht...es ist eure Entscheidung, ich werde euch zu nichts drängen.“ Der Alte sah mich etwas unsicher an, doch dann merkte ich wie er sich straffte, ehe er erneut zu einer Antwort an mich ansetzte. „Ich habe euch mein Wort gegeben Thorin...und ich werde es halten. Sie wird euch zum Manne nehmen, ganz gleich was es mich kostet. Ich bin ein Vater, dem viel an dem Wohl seines Kindes liegt und daher hoffe ich, dass ihr wirklich ein solch rechtschaffener Mann seid, wie ich es bei euch vermute.“ „Ihr habt mein Ehrenwort darauf Butterblume, das Wort eines Zwerges gilt so gut, wie jeder Schwur!“ Unterbrach ich ihn wiederum, wobei ich es diesmal so kurz wie möglich hielt. Der Alte lächelte einen Moment lang versonnen, bevor er mich noch einmal forschend fixierte. „Gut ich nehme an, dass ich ihr als ihr Vater wohl meine Entscheidung mitteilen sollte. Wozu auch lange warten? Es wird sich an meinem Entschluss doch nichts mehr ändern. Ihr seid der Richtige für sie...ich fühle es. Es ist als hätte sie nur auf euch allein gewartet. Ja ich weiß es...sie hat all die Zeit auf euch gewartet Thorin! Aus diesem Grund wollte sie keinen anderen Mann nehmen!“ Konnte ich den Alten noch nachdrücklich entschlossen vor sich hin grollen hören, als er sich auf den Weg machte, um seiner Ziehtochter umgehend mitzuteilen, was er soeben für sie und ihr weiteres Wohl beschlossen hatte. Ob er dabei auf besonders viel Wohlwollen von ihrer Seite aus stoßen würde, wagte ich jedoch annähernd zu bezweifeln und ich sollte mit meiner Annahme recht behalten. Denn wenig später hörte ich sie bereits. Es kam so urplötzlich...dass ich unwillkürlich zusammen zuckte, doch ihre aufgebrachten Schreie waren beileibe nicht länger zu überhören. Ihre wütende Stimme hallte schrill durchs ganze Haus und ließ so ziemlich jeden der Gäste in sich zusammen zucken, der sie vernahm. „NEIN Vater….ich sagte NEIN! Nur über meine Leiche! Bist du vollkommen irrsinnig geworden? Ich werde diesen gottverdammten dahergelaufenen Naugrim ganz bestimmt nicht zu meinem Gemahl nehmen. Vorher werde ich mit Vorliebe eins der Schweine auf dem Hof ehelichen. Das ist mein letztes Wort Vater!“ Konnte ich sie demnach schon lauthals von weitem wüten hören. Butterblume hatte sie wohl geradewegs in der Küche es tänzelnden Ponys zur Rede gestellt und wohl auf etwas mehr Wohlwollen von ihrer Seite aus gehofft, denn er klang nicht weniger aufgebracht als die junge Frau. „Gut...gut, wenn das so ist, so kann dem sogleich abgeholfen werden Riella! Gleich morgen wird die Ehe vollzogen, aber glaube nicht, dass du dann noch einen Fuß auf meine Schwelle setzen wirst mein liebes Kind. Denn ab da hat dein Gemahl für dich zu sorgen! Und wenn es eins der Schweine auf dem Hof ist, so soll es so sein!“ Hörte ich ihn ebenso heftig wüten, doch die junge Frau war offenbar noch nicht fertig, den ich hörte die Bestürzung in ihrer Stimme deutlich mitschwingen, als sie ihn entsprechend heftig unterbrach... „WAS? Da..das kannst du um des Schöpfers Willen nicht tun? Vater ich bitte dich, komm doch endlich zur Vernunft. Was hat dir dieser elende Vagabund für mich gezahlt? Los sag es mir, was war der Preis!“ Das war offenbar zu viel für den alten Mann...denn ich konnte ihn lautstark wüten hören. Seine Stimme war nahe dran sich zu überschlagen, so zornig war er auf sie. „Meinst du wirklich, ich würde dich einfach so an einen Mann verkaufen? Hältst du deinen alten Vater für so ehrlos? Dann schäme dich mein Kind. Ich habe gewiss nicht vor gehabt, dich an den nächstbesten Halunken zu verschachern, wie eine billige Ware. Ich habe nichts von ihm bekommen als sein Wort, dich gut zu behandeln und ich habe ihn auch um nichts mehr gebeten, als dies zu tun Er..er hat von ganz allein um deine Hand angehalten...rechtmäßig, wie es sich gehört und so gewährte ich sie ihm, weil ich weiß, dass du keinen besseren bekommen kannst als ihn. Kein anderer Mann will dich haben, weder die vom Dorf noch irgend ein anderer von weit her. Was also soll einmal aus dir werden, wenn ich nicht mehr bin? Wer soll dann für dich sorgen? Es ist mein letztes Wort Riella. Es genügt, du hast den Bogen in diesem schändlichen Spiel mit all den Männern bei Gott zum letzten Mal überspannt. Entweder du nimmst den Zwerg, oder du siehst zu, dass du ab Morgen früh selbst für dein Auskommen sorgst. Das schwöre ich dir...es ist mein Ernst!“ Damit folgte Stille. Keiner von beiden ließ sich mehr vernehmen. Doch ich fühlte intuitiv, dass dies offensichtlich nichts gutes bedeuten konnte und wappnete mich innerlich, da ich bereits ahnte, dass die nächste Attacke mir gelten würde...denn so schnell würde sie sich nicht geschlagen geben. Ich war gerade im Begriff aufzustehen, um meine Kammer aufzusuchen, die mir Butterblume als Nachtlager gegeben hatte... ...da stand sie so plötzlich und unverhofft vor mir, dass mir ungewollt der Atem stockte. Überraschenderweise wirkte sie ebenso verwirrt wie ich, weil sie wohl nicht wirklich damit gerechnet hatte, mich noch immer in der Gaststube vorzufinden. Ich sah derweil maßlosen Zorn in ihren dunkelgrünen Augen aufblitzen. Ihr langes dunkelrotes Haar war wie eine lebendige Flamme, die ihre Gestalt in flüssiges Feuer tauchte.....und ich sah ihre Hände die sie beide energisch bekräftigend in ihre Hüften gestemmt hatte. Alles in allem wirkte sie in dem Moment alles andere als eingeschüchtert auf mich. Ich musste mir wenn auch ungern eingestehen, dass ihr Zorn sie ungleich reizvoller erscheinen ließ, als sie es sonst für mich gewesen wäre. Ihr lebhaftes, wildes Temperament hatte etwas an sich, das mich ungemein faszinierte... mehr als ich zugeben wollte. Doch in dem Augenblick sprach sie mich bereits an. „Ihr habt uns gehört nicht wahr NAUG? Es ist noch nicht vorbei sage ich euch und wenn ihr auch nur einen Augenblick lang glaubt, ihr hättet damit etwas gewonnen Zwerg, dann habt ihr euch grundlegend getäuscht. Dennoch...ich bin einverstanden. Morgen in aller Frühe, beim Bürgermeister...aber merkt euch eins, ICH gehöre niemandem, schon gar nicht euch...Casar!" „Das werden wir noch sehen Elbenblut!“ Es war alles was mir in diesem Moment als Konter einfiel. Sie hatte mich wirklich überrumpelt, denn ich hatte nicht wirklich angenommen, dass sie sich darauf einlassen würde. Jetzt aber hatte ich mir zweifellos eine Suppe eingebrockt, die ich nur schwerlich wieder auslöffeln konnte und vor allen Dingen eine, die ich mir so ganz sicher nicht vorgestellt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)