eine "gänzlich" unerwartete Begegnung von Ithildin (Hobbit - Romanze) ================================================================================ Kapitel 3: merkwürdige Beobachtungen ------------------------------------ Was Thøren dabei jedoch nicht bemerkt, ist der mehr als verblüffte Ausdruck auf dem Gesicht des Fremden, der seine offenkundige Verwunderung darüber ihn hier zu sehen nicht gänzlich verbergen kann, denn mit dem dunkelhaarigen Mann hätte der Fremde niemals gerechnet...schon gar nicht in diesem Etablissement. Um so überraschter ist er, ihn hier vorzufinden...ausgerechnet hier, am anderen Ende der Welt, die nicht seine ist. Am anderen Ende der Zeit treffen sie aufeinander...zwei, die sich bereits kennen und einander doch vollkommen unbekannt sind. Thøren wird kurz darauf erneut von seinen Freunden in Beschlag genommen und so wendet er seine Aufmerksamkeit schließlich zurück zu den alltäglichen Themen, die sie zumeist alle beschäftigen. Keiner der Männerrunde achtet mehr darauf, dass sich der Dragon weiterhin mit einer Vielzahl an anderen schillernd ausgefallenen Gästen füllt, die die Liveband, die für heute Abend gebucht ist hören wollen. Die Musiker sind indessen ebenfalls damit beschäftigt ihr umfangreiches Equipment aufzubauen und alles in die dafür vorgesehene Position zu bringen. Eine knappe halbe Stunde später ist es soweit...ein kurzer Check der Elektronikanschlüsse und ihrer Instrumente, dann beginnen die Musiker damit sich in Position zu bringen…doch sie werden noch einmal vom Besitzer der Bar unterbrochen. Herr Mithrand greift kurzerhand zum Mikrofon, offensichtlich möchte er noch kurz etwas sagen, ehe es los geht. „Meine lieben Freunde es ist mir eine besondere Freude, euch heute Abend ein ganz außergewöhnliches Programm präsentieren zu können. Es ist mir nach langen Überredungsversuchen gelungen, diese ganz besonderen Gäste dazu zu bringen, heute an diesem letzten Abend im alten Jahr für uns zu spielen… ...hier sind sie also, die „Grønn skogens“… bleibt mir nur noch übrig, euch allen viel Spaß beim Zuhören zu wünschen.“ Mit diesen Worten reicht der alte Mann mit dem langen grauen Bart das Mikrofon zurück an die Musiker und macht Anstalten die provisorische Tanzfläche inmitten der kleinen Kneipe zu verlassen, damit sie endlich beginnen können. Indem beziehen die Musiker Position und fangen an zu spielen. Plötzlich wird es still in der kleinen Bar..selbst die zuvor noch so beschwingte Männerrunde verstummt unmittelbar darauf. Etwas wie das haben sie noch niemals zuvor vernommen...noch niemals zuvor haben sie eine solche Musik vernommen. Thøren wirkt mit einem Male von den Klängen getragen gänzlich der realen Welt entrückt, wie paralysiert lauscht er den melodischen Klängen von etwas, was ihm vollkommen Fremd und doch eigenartig vertraut erscheint. Ihre Musik ist eine Mischung aus weichen sanften Klängen dahinplätschernder Töne und wilden Rhythmen archaischer Kraft...eine gelungene Mischung aus moderner Interpretation und althergebrachter Folklore, wie er sie von vielen bekannten Musikern seiner Heimat kennt. Diese hier sind ihm jedoch vollkommen Fremd, obwohl sie aus der unmittelbaren Umgebung von Oslo stammen müssen. Herr Mithrand hatte es ihm kurz zuvor ja so gesagt und trotzdem ist ihm diese Art dem Musik eher unbekannt...Pagan Folk wird dieser Stil genannt, soweit er sich daran erinnert, aber die seltsamen altertümlich anmutenden Instrumente die diese Musiker spielen, wecken eine Sehnsucht ihn ihm wach, die er sich nicht nach logischen Maßstäben erklären kann. Atemlos schweigend hängt er genau wie der Rest seiner Freunde an den weichen und zugleich kraftvollen Rhythmen dieser eindringlichen und tief unter die Haut gehenden Musik fest… ...und dann betritt SIE die Tanzfläche…offenkundig ihre Sängerin, die sich bisher noch im Hintergrund gehalten und gewartet hat. Jetzt schiebt sie sich mit einem rätselhaft amüsierten Lächeln nach vorne und nimmt das Mikrofon in die Hand. Es handelt sich dabei tatsächlich um niemand anderen als den „Fremden“ von vorhin, an dem der Blick des dunkelhaarigen Mannes bereits schon einmal hängen geblieben ist. Allerdings hat er da noch nicht gewusst, dass es sich hierbei ganz offenkundig um eine Frau handelt und dazu eine höchst ungewöhnliche noch dazu. Thøren kann den Blick nicht von ihr abwenden, es scheint als hielte ihn irgend etwas an ihr gegen seinen Willen gefangen. Irgend etwas irritiert ihn an ihr und plötzlich weiß er es.. ...ihr Aussehen, das ist es! Sie trägt zumindest für die heutige Zeit und den an sich festlichen Anlass dieses Silvester abends so ziemlich die merkwürdigsten Klamotten, die er in einem solchen Zusammenhang gesehen hat. Die eher zierlich anmutende Sängerin der Band ist in eine dunkelgrüne etwa hüftlange Tunika mit zart goldenen Ornament Stickereien an Hals und Ärmelsäumen gekleidet. Dazu trägt sie passend, eng anliegende Hosen aus dunkelbraunem Veloursleder und helle fast kniehohe Stiefel aus weichem Wildleder mit breiter Ziernaht aus dunkler abgesetzten Stickereien und flacher Sohle. Ein breiter Gürtel aus dunklem derben Naturleder mit großer moderner Messingschalle rundet den optisch modischen Style ab. Eine Besonderheit gibt es allerdings doch noch. Die Frau trägt ein lichtgrünes Seidentuch mit feinem Goldrand...das sich ihr locker um Kopf und Schultern schlingt und so ihr Haar vor neugierigen Augen verbirgt. Lediglich einige im Schatten liegende dunkle Locken stehlen sich darunter hervor und lassen deren Farbe und Üppigkeit in etwa erahnen. Auch die anderen Musiker tragen allesamt Silber grau und helle Blautöne...perfekt zu ihrem hellblonden Haar abgestimmt. Alle bis auf die hochgewachsene schlanke rothaarige Frau, bei der es sich überwiegend um Naturtöne handelt...Waldfarben um genau zu sein. So etwas wie dunkles grün oder braun...aber von der Machart her ähnlich wie bei allen anderen Musikern. Eng anliegend und Figurbetont..schön mit altertümlichen Ornamenten und Stickereien geschmückt. Alles an ihnen erscheint merkwürdig surreal... six - you close your eyes Den dunkelhaarigen Mann durchläuft mit einem mal ein merkwürdiges Gefühl. five - control your breath Er spürt wie ihm der Atem stockt...als sie seinen Blick erwidert. four - you feel the warmth Er fühlt die wärme seines Atems die seine Brust durchströmt. three - relax your mind Seine feinen Härchen beginnen sich im Nacken aufzurichten...die innere Ruhe die ihn dabei wie mit magischer Hand leitet wirkt beinahe schon gespenstisch unwirklich. two - do you feel safe Er fühlt sich seltsam...der Welt entrückt...wie weit von allem entfernt, fast wie in eine andere Zeit versetzt. one - now you are here jetzt bist du hier... ...und dann...dann geschieht es ganz plötzlich und ohne weitere Vorwarnung... Ihre Stimme..es ist ihre klare warme Stimme, als sie zu singen beginnt, macht es etwas mit Thøren, das er nicht mehr versteht… O môr henion i-dhû Aus der Dunkelheit heraus verstehe ich die Nacht. Ely siriar, êl síla, Die Träume fließen, ein Stern scheint. Ai! Aniron Undomiel! Oh! Ich sehne mich nach dem Abendstern. Tiro! Êl eria e môr. Siehe! Ein Stern erscheint aus der Dunkelheit. I lîr en êl luitha uren. Das Lied des Sternes erfreut mein Herz. Ai! Aniron.... Oh! Ich sehne mich.... // Verwirrt blickt er sich um...seine Hände zittern, er bemerkt es als er einen hastigen Blick darauf wirft. « Was war das? » Fragt er sich dabei zutiefst erschrocken...denn er hat eben Dinge gesehen...Dinge die es so nicht geben kann schon gar nicht in seiner Welt. Vor noch nicht einmal einer Minute war er noch hier auf der Landstraße unterwegs nach Bree...doch dann...hatte er das eigenartige Gefühl an einem völlig anderem Ort gelandet zu sein. Dort war ein Wirtshaus...aber eines, wie er es noch nie gesehen hat. Das Licht schien dort von überall zu kommen, doch es war keine einzige Laterne zu sehen, anstatt dessen lange Bänder an denen seltsame Glasgebilde hingen, die Licht abstrahlten..einfach so… So etwas hat er noch nie zuvor gesehen...es mutete an wie Hexerei und wüsste er es nicht besser so würde er denken, dass ihn jemand damit täuschen wollte. Doch jetzt...jetzt schient wieder alles in Ordnung, alles so zu sein wie zuvor. Der Ort kommt ihm bekannt vor...es ist der selbe staubige Weg, auf dem er zuvor schon etliche Meilen zurück gelegt hat… der Weg ins Auenland, am Rande des Chetwaldes. Es sind nur noch knapp drei Wegstunden, dann ist er endlich in Bree. // Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)