Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 39: ..Versöhnung unter "acht" Augen ------------------------------------------- Dwalin strafft sich unwillkürlich, als er sich von Dis so direkt angesprochen fühlt....“ach ja und WAS soll ich ihm denn deiner Meinung nach noch dazu sagen Dis? Ich meine, was du ihm damit nicht schon selbst eröffnet hast?“ Entgegnet er ihr im Anschluss daran entsprechend verblüfft. Seine angenehm tiefe Stimme klingt in dem Moment rau und merklich angespannt. Aber noch bevor er den Satz der Vollständigkeit halber beenden kann, macht die Zwergin einen entschlossenen Schritt auf ihn zu, wobei sie ihm ganz plötzlich und völlig spontan ihre Arme um den Hals legt. Ein Umstand, der ihn die hübsche dunkelhaarige Zwergenfrau, die ihn da so unvermittelt in Beschlag genommen hat, noch verdatterter anstarren lässt, dabei jedoch nicht viel weiter kommt, auch weil Dis ihn nur einen Augenblick später vor aller Augen küsst...zwar nicht direkt auf den Mund, wohl aber auf seine kratzig bärtige Wange. „So das war es, was ICH dringend los werden wollte...und ER auch Thorin!“ Kommt nur den Bruchteil einer Sekunde später merklich entschlossen aus ihrem Mund gesprudelt, als sie sich umgehend danach wieder von Dwalin löst, der sie nun seinerseits dementsprechend irritiert mustert. Ihr älterer Bruder starrt sie während dessen ebenfalls mit nicht weniger großen Augen an, aber nicht nur der, auch Kili und Fili der es ja eigentlich wissen sollte, ist angesichts dessen derart durcheinander, dass keiner der drei Durinsöhne auch nur ansatzweise ein Wort heraus bringt. Schließlich ist ausgerechnet Lyriel es, die das ganze Geschehen in die passenden Worte kleidet. „Schön also, das musste mal gesagt werden....nun dann sind wir jetzt ja alle in bester Gesellschaft, was unsere kleinen Geheimnisse bezüglich der Liebe anbelangt, wie mir scheint? Gratuliere Dis...Dwalin..! Also ich bin der Meinung, dass ihr beide durchaus ein sehr schönes Paar abgebt und ich für meinen Teil möchte euch daher alles nur erdenkliche Glück für die Zukunft wünschen!“ Die elbenblütige Heilerin verstummt, wobei sich ein sanftes Lächeln fast sofort für alle gut sichtbar über ihre gleichmäßigen Gesichtszüge schiebt und sie so ungewöhnlich weich wirken lässt...jedenfalls wesentlich gelöster als dies zumeist sonst der Fall ist. Sie hat es wirklich ehrlich gemeint...sie mag Dis gut leiden...und das nicht nur allein, weil sie Thorins Schwester und damit auch ihre Schwägerin in Spee ist. Nein, sie mochte sie schon von Anfang an, seit sie in die Ered Luin kam...und Dwalin ist sicherlich kein schlechter Mann für Thorins resolute jüngere Schwester. Mit ihm hat sie in gewisser Weise schon einen ganz guten Griff getan, auch weil er zumeist recht ordentlich in der Lage ist, ihr den notwendigen Wiederstand zu bieten...jedenfalls was seine sprichwörtliche Schlagferigkeit und auch die trockenen Kommentare anbelangt, die er so häufig und äußerst gerne von sich zu geben pflegt....wenn auch nicht immer der jeweiligen Situation angemessen. Aber gerade das zeichnet ihn charakterlich aus. Der Zwerg mit dem dichten braunen Schopf, der sich langsam aber sicher zu lichten beginnt, ist grundehrlich....ebenso wie Dis...aber genau das ist es, was sie an ihm vermutlich besonders mag und nicht nur sie allein. Und dazu ist es ebenfalls äußerst schwer seinem ausgeprägten Dickkopf etwas entgegen zu setzen, wenn er einmal zu einer Meinung gelangt ist. Ebenso wie Thorins Schwester auch, selbst wenn die angebrachten Argumentationen dem eigentlich angemessen wären und damit überzeugen müssten, ist den beiden vernunftsmäßig zuweilen trotzdem nicht immer beizukommen. Dieser gewisse Sturkopf ist ihnen beiden im gleichen Maße zueigen...also haben sich da zwei gefunden, die was das betrifft wahrlich wie die Faust aufs Auge zusammen passen. Zumindest aus Sicht der Heilerin gesehen, der es mit der Wahl ihres eigenen Gefährten ja im Grunde ganz ähnlich ergeht. Thorin ist in mancherlei Hinsicht auch nicht viel leichter zu händeln wie Dwalin, vor allem was seinen ausgeprägten Eigensinn und sein immenses Durchsetzungsvermögen angeht. Aber im Augenblick hat der ohnehin genug mit sich selbst zu tun...sie sieht ihn heftig schlucken und ein paar mal ganz ordentlich durchatmen, bis sich diese Neuigkeit wenigstens halbwegs bei ihm gesetzt hat... Von Dis älterem Bruder, der seine Sprache inzwischen auch wieder gefunden hat kommt einige Augenblicke später somit ein noch immer merklich überraschtes und neuerliches.... „..ohhww..ich wusste ja gar nicht? Dis..warum hast du nicht?“...über die Lippen gestolpert, mit dem er seine Schwester festnagelt, indem er ihr direkt in die Augen sieht. Diese dreht sich kaum dass er zuende gesprochen hat gänzlich zu ihm um und erwiedert seinen Blick ebenso standhaft, ja fast schon ein wenig herausfordernd. „Ahhww..du fragst mich, warum ich es dir nicht gesagt habe? Ausgerechnet DU mein Bruder? Na dann werde ich dir jetzt sagen weshalb...ganz einfach weil ICH es nicht wollte, deshalb Thorin! DU hast mir doch auch nicht gesagt, dass du die Heilerin liebst?! Na jedenfalls nicht solange, bis ich es irgendwann zwangsläufg von selbst erkannt habe. Also damit dürfte dieses Thema wohl hinreichend geklärt sein und übrigens werde ich dich deswegen auch ganz gewiss nicht um Erlaubnis fragen mein liebster Bruder, denn dies ist meine Entscheidung, meine und die des Mannes, den ich liebe! Ebenso wie es die deine ist, Lyriel endlich als deine legitime Gefährtin und zugleich Mutter deines Kindes anzuerkennen, die dir auch niemand von uns abnehmen kann. Ach und noch etwas sei dazu gesagt....sie ist gut und richtig und aus meiner Sicht sowieso längst überfällig. Doch den Rest, den musst du ganz allein mit dir ausmachen. Wann und vor allem WIE du es deinem Volk sagen willst Thorin? Ich meine, das bleibt dir selbst überlassen, aber tu es und tu es vor allem bald, wenn ich dir einen guten Rat geben darf. Sonst wirst du Zeit deines Lebens nicht glücklich werden...du solltest es schon deswegen nicht noch länger verleugnen. Thorin wir stehen zu dir, was immer auch kommen mag. Wir lieben dich, wir sind deine Familie...und was Dain und die Seinen betrifft nun gut, das ist seine Angelegenheit, seine allein! Das muss ER mit sich selbst ausmachen nun und dass er lieber seine eigene Schwester Grêit als deine Athune gesehen hätte, ist da ja wohl verständlich. Aber du hast dich nun mal anders entschieden und das aus gutem Grund, also werden wir es alle respektieren...nicht wahr Dwalin das werden wir doch?“ Dis wendet ihren Kopf einen Moment von Thorin ab und blickt im Anschluss daran just den Zwergenmann an, der noch immer nahe neben ihr steht und sichtlich verwirrt wirkt. Ihr Ausdruck ist durchdringend und entsprechend eindringlich. „Hmm sicher doch....habe ich das denn nicht schon vor einiger Zeit ganz klar gesagt?“ Kommentiert er es schließlich knochentrocken. So trocken, dass Dis unwillkürlich darüber schmunzeln muss. „Das hast du wohl mein Lieber...damit ist dies ja jetzt hoffentlich geklärt. Also schön wo waren wir noch gleich stehen geblieben?“ Sie sieht dabei ihre beiden Söhne an, deren Gesichter durchweg verblüffte ebenfalls noch immer Bände sprechen... "Kili, Fili...meine beiden Jungens, tut mir leid dass ihr es so...so unsanft erfahren müsst. Aber so ist es jetzt wenigstens endlich offiziell. Dwalin und ich..wir..wir mögen und schon ziemlich lange, aber keiner von uns beiden wollte es wirklich wahr haben. Ich liebe euch beide, ihr seid mir das Wichtigste auf der Welt, ihr und natürlich auch euer Onkel...und auch das Andenken an euren Vater. Ich habe Brog einmal sehr geliebt...aber ich kann nicht mein Leben lang, dem Verlorenen von ehemals hinterher trauern. Sie sind nicht vergessen, das werden sie nie sein, aber das Leben geht weiter und auch ich habe eine Zukunft. Ich hoffe ihr könnt mir das irgendwann verzeihen und es verstehen, ich meine wenn ihr älter seid. Ich verlange von euch nichts....ich bin euch auch nicht böse, wenn ihr jetzt wütend auf mich seid“... Sie bricht unvermittelt ab...sieht ihren beiden Söhnen bittend, ja hilfesuchend entgegen. Doch während Fili überraschend vernünftig reagiert und kurz aber entschlossen nickt, fährt der jüngere Bruder unversehens hoch und nahezu augenblicklich auf dem Absatz herum. Nur eine Sekunde später rauscht er mit einem zutiefst verletzten...“aber AMAD, das hätte ich nicht von dir gedacht“...und ohne noch auf irgendwen zu achten entsprechend zornig zur Türe hinaus, die obendrein krachend an die Wand fährt. Fili strafft sich und will ihm hinterher, doch es ist ganz überraschend Dwalin und nicht Dis, der ihn aufzuhalten versucht. „FILI! WARTE NOCH! Vielleicht ist es besser, du lässt ihn gehen. Ich meine er muss es auf seine Art verdauen, es ist nicht leicht für ihn. Nein, es ist nicht leicht für euch alle, das verstehe ich. Weißt du...ich ich mag eure Mutter schon sehr sehr lange mein Junge. Ich habe es bisher nur nie gewagt es ihr auch zu zeigen“. Fili blickt Dwalin unverwandt und mit einem seltsam erwachsenen Blick an, ehe er ebenfalls zu sprechen ansetzt. „Ich verstehe, aber es fällt mir dennoch schwer, das jetzt so einfach hinzunehmen. Verzeiht mir aber ich möchte jetzt gerne gehen, mein Bruder braucht mich.“ Fili verstummt und strafft sich erneut. Dis sieht ihren ältesten Sohn während dessen mit einem weichen, liebevollen Blick an, der Verständnis aber auch Trauer in sich birgt. „Natürlich das verstehen wir, geh nur, sieh nach ihm, es wird ihm helfen zu verstehen.“ Sagt sie schließlich leise. Fili nickt. „Mache ich Amad!“ Mit diesen Worten folgt er seinem jüngeren Bruder unmittelbar entschlossenen Fußes nach, von dem inzwischen nichts mehr als nur eine Staubwolke zu sehen ist. Kaum ist er fort und zur Türe hinaus, legt Dwalin, Dis seinen Arm sanft um ihre Schultern und zieht sie kurz zu sich heran, dabei sagt er betont aufmunternd. “Gib ihnen etwas Zeit, sie müssen es erst mal verdauen...das dauert.“ Dis dreht sich zu ihm hin und lächelt, wobei sie ihren Kopf vertrauensvoll an seine breiten Schultern lehnt. „Hmm ich weiß...aber es schmerzt mich trotzdem sie so zu sehen, sie haben ihren Vater sehr geliebt.“ Sagt sie dabei eindringlich. Dwalin seufzt leise, bevor er ihr umgehend und zudem sehr eindinglich antwortet. „Ich weiß, den Anspruch würde ich auch niemals haben wollen, ich kann ihnen ein Freund sein, wenn sie das möchten aber ihren Vater kann und will ich nicht ersetzen. Dis ich mochte Brog sehr...er war nach Thorin auch mein bester Freund.....ich...ich kann sie beide gut verstehen.“ Doch ganz plötzlich lässt er Dis kurz los, indem er sich unvermittelt zu Thorin umdreht, der sich zwischenzeitlich etwas aufgerichtet hat und ihm seinerseits offen und forschend entgegen blickt. Sein Ausdruck ist nicht so recht zu deuten mit dem er Dwalin dabei mustert. „Kannst du mir das jemals verzeihen Thanu men? Ich...ich liebe diese Frau von ganzem Herzen...aber ich konnte es dir einfach nicht sagen. Du..du bist doch ihr Bruder und...außerdem mein König! Wie hätte das vor deinen Augen Bestand haben sollen, wenn es bislang nicht einmal vor meinen eigenen Bestand hatte?“ Die sonst so kräftige Stimme des mutigen Zwergenkriegers klingt ungewöhnlich belegt, als er seinem König das offenbart, was ihn tief in seinem Innersten berührt und schon so lange beschäftigt hat. Die in seinen Augen verbotenen Gefühle für dessen Schwester. Thorin schluckt kurz, er spürt intuitiv was in Dwalin vor sich geht...kennt er dieses beklemmende Gefühl der Ohnmacht doch selbst nur zu gut. Doch dann klingt seine Stimme zwar etwas rau aber doch überraschend klar und nachdrücklich, als er ihm endlich darauf antwortet. “Dwalin menu Garoscho*...(mein Bruder*) ich bin dir nicht böse, wie könnte ich das? Sie hat mir doch eben selbst gesagt was sie für dich empfindet. Wie könnte ich Dis also jemals wiedersprechen? Oh ich bin wahrlich nicht wild darauf, mir ihren Zorn für den Rest meines Lebens auf den Hals zu laden. Du bist mein bester Freund Dwalin und wenn nicht dir, welchem Mann sollte ich sie sonst geben wollen, der sie auch verdient hat? Sie ist meine Familie und damit eindeutig das Kostbarste, das ich zu vergeben habe. Na und wenn sie dich haben will, bin ich gewiss der Letzte, der sich dagegen stellen wird.“ Dwalins Mine hellt sich schlagartig auf, als er seinen König diese Worte der Versöhnung sagen hört, doch nicht er ist es, der prompt darauf reagiert, sondern Dis höchst selbst. Mit einem kurzen Freudenlaut, der völlig unkontrolliert aus ihrer Kehle dringt macht sie zwei schnelle Schritte auf ihren Bruder zu, um ihm fast sofort danach entsprechend überschwänglich um den Hals zu fallen und ihn dabei fest an sich zu drücken. „Ich wusste es Garoscho....menu Thanu...danke....ich“...flüstert sie dabei leise. Doch Thorin schiebt sie nachdem er sie ebenfalls einmal fest an sich gedrückt hat, entschlossen von sich weg, wobei er sie kurzerhand unterbricht. „Was? Ach iwoh..dank nicht mir, das habe ich nicht verdient. So und jetzt geh, da ist noch jemand der auf dich wartet...besser du kümmerst dich um ihn und vergiss nicht, vielleicht solltest du auch noch einmal nach Kili sehen...ich denke der hat es nötiger als ich!“ Mit diesem Satz schiebt er sie schließlich noch einmal nachdrücklich in Dwalins Richtung, der sie schließlich merklich verwirrt aber nicht unerfreut in Empfang nimmt. Doch Thorin ist offenbar noch längst nicht fertig... „Ach und übrigens noch etwas in eigener Angelegenheit. Ich wünsche, dass meine Gefährtin sich meiner Pflege annimmt und zwar sie allein...zumindest für den Rest des heutigen Tages, sofern sie dazu in der Lage ist. Will also heißen raus mit euch beiden...ich denke ihr habt sicher noch besseres vor, als einem kranken Mann beim Gesund werden zuzuschauen oder sehe ich das etwa falsch?!“ Das lässt sich Dis offensichtlich nicht zweimal sagen, denn nur einige Augenblicke später packt sie Dwalin entschlossen am Handgelenk und fort ist sie mit ihm und zwar ohne noch irgendwie großartig Aufhebens deswegen zu machen, wobei Thorin und Lyriel den beiden frisch verliebten entsprechend verblüfft hienerher starren. Es dauert so kaum mehr als eine Minute, bis die beiden Zwerge aus ihrem Blickfeld entschwunden sind, dann sind beide allein..endlich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)