„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 5: Unannehmlichkeiten ----------------------------- Einige Zeit später... Thorin ist inzwischen zu den anderen Gefährten gestoßen. Die Beratung darüber, ob sie Elrond die Karte zeigen sollen oder nicht, ist derzeit bereits in vollem Gange. „Was ist los mit dir Thorin, du wirkst so...abwesend?“ „Was....? Ach...nichts! Nichts weiter, fahrt fort, ich habe zugehört, auch wenn es im Moment vielleicht so gewirkt haben mag!“ Unangenehm berührt, schrecke ich im selben Augenblick in dem ich bemerke, dass ich von jemandem direkt angesprochen worden bin, aus den Tiefen meiner eigenen Gedanken hoch. Wieder einmal ist es niemand anderer, als der graue Zauberer, der mich damit reichlich unsanft zurück in die kalte Wirklichkeit unserer momentanen Ausgangslage holt....dem Plan wie es jetzt nun eigentlich weiter gehen soll. Ich sehe noch, wie sein Blick mich ungewohnt sorgenvoll mustert, doch dann ziehen sich seine Züge typisch zauberermäßig undurchschaubar glatt und es bleibt kaum mehr eine schwache Ahnung, der gramgezichneten Alterslinien zurück, die ein überdurchschnittlich langes Leben, sichtbar in sein wettergegerbtes Gesicht geschnitten hat. Balin der bis eben noch sprach, hält verblüfft inne und sieht mich direkt an. „Stimmt etwas nicht Thorin? Du siehst nicht gerade so aus, als ob das der Wahrheit entspricht, ansonsten hättest du dich wohl schon längst zu Wort gemeldet!?“ Fragt mich der alte Zwerg mit dem langen grauen Bart mit ebenso sorgenvoll verzogener Mine. Ein leiser Seufzer drängt sich aus meiner Brust heraus, ehe ich ihm darauf eine Antwort gebe. „Ach nein ist schon in Ordnung Balin, ich war eben nur kurz in Gedanken versunken und wohl nicht ganz bei der Sache. Verzeih mir die Unachtsamkeit, das wird nicht wieder geschehen. Also? Wie wollt ihr weiter vorgehen?“ Mein Blick streift während dieser kurzen und eindringlichen Worte aufmerksam die Runde. Bofur wirkt noch immer unentschlossen, wobei sich über Gloin und Dwalins Gesichter ein deutlich sichbarer abweisender Zug gelegt hat, die beiden sind eindeutig dagegen. Wunderbar...also ganz so, wie ich es in etwa erwartet hatte, das kann demnach dauern bis wir uns über ein weiteres vorgehen geeinigt haben. Es besteht offensichtlich noch einiges an Diskussinsbearf wie mir scheint. Aufmerksam versuche ich somit, die durchweg angespannten Gesichter meiner Gefährten zu deuten und so besser abzuschätzen, was im Augenblick der kollektiven Unentschlossenheit jedoch alles andere als einfach erscheint. Nun gut, letztenendes treffe ich die Entscheidung, dennoch ist es ratsam, sich der Meinung der Anderen nicht zu verschließen und mir anzuhören was sie für richtig halten oder aber an nützlichen Ratschlägen miteinbringen. Der Zauberer sieht sich das Ganze für einen Augenblick lang mit einem kurzen verkniffenen Blick an, doch dann scheint er im Gegensatz zu mir, zu einer Entscheidung gelangt zu sein. Ganz plötzlich donnert seine Handfläche so heftig auf die Tischplatte, dass sie tatsächlich kurz vibriert. Er wirkt sichtlich aufgebracht angesichts der Tatsache, dass wir einfach nicht weiterkommen. „Schluß jetzt mit dem andauernden hin und her Gerede, das sowieso zu nichts führt, ich bin der Älteste und Weiseste hier am Tisch und ich sage, dass wir die Karte Herrn Elrond heute Nacht zeigen werden! Verlasst euch auf meinen Instinkt, der hat mich bisher noch selten getrogen und wenn ich sage, dass wir Elrond vertrauen können, dann ist das so! Allmächtiger Schöpfer, wir haben nicht mehr als eine gute Woche hier in Imladris, um uns für die Wildnis zu rüsten und um uns zu beraten oder zu der Erkenntnis zu gelangen, wie wir weitermachen sollen. Das ist fürwahr nicht lange, also spart eure Kräfte und hört gefälligst auf das, was ich euch sage!“ Sein Blick wandert dabei unwillkürlich zu mir, so als wollte er mich zu einer sofortigen Stellungnahme auffordern. Ich weiche seinem bohrenden Blick jedoch aus, ich weiß, dass er meine Unentschlossenheit spürt und sie ihm demnach offenkundig missfällt. Aber was soll ich tun, ich meine solange ich nicht weiß wie es weitergeht, bin ich nicht gewillt mich in vorschnelle Entscheidungen drängen zu lassen, auch nicht von ihm! Im Grunde hat er hat ja recht und eigentlich weiß ich das auch trotzdem kann ich nicht über meinen Schatten springen....zumindest nicht sofort. "Wir werden sehen!“ Ist nach einer raschen Entscheidung, die kurze aber eindeutige Antwort, die ich einen Augenblick später klar und deutlich in den Raum stelle. Gandalf schnaubt erwartungsgemäß aufgebracht vor sich hin, während die anderen Zwerge, ein eher murrendes Brummen von sich geben. „Thorin Eichenschild, das ist nicht dein Ernst, das kannst du nicht machen. Sei um deinetwillen nur einmal nicht so furchtbar zwergenstur...ich bitte dich!“ Knurrt der Zauberer anschließend merklich unwillig in meine Richtung. Ich blicke ihm jedoch weiterhin entschlossen entgegen, sehe direkt in seine hellen graublauen Augen, die in dem Moment wie ein bedeckter aber frischgewaschener Regentag wirken. Klar, rein und gänzlich ohne Lüge. Ich sollte ihm vertrauen. „Wir werden sehen...ZAUBERER!“ Wiederhole ich mich jedoch entgegen meiner gedanklichen Überlegungen nicht wesentlich gesprächiger als zuvor. Gandalf springt fast sofort auf und das erstaunlich behende, für einen solch alten Mann. „Gut...gut, wie du willst Thorin. Ganz wie du willst, aber mach nicht mich dafür verantwortlich, sollte diese Mission scheitern! Ich hatte dich hiermit rechtzeitig vorgewarnt!“ Mit diesem ungewohnt, förmlichen Apell, bezüglich seiner Ansprache an mich, steht er auf und geht. Er lässt uns einfach allesamt am Tisch stehen, wie Kinder die eben gerügt worden sind und noch ehe Gandalf ganz fort ist, wendet sich Balin erneut an mich. „Thorin ich weiß nicht, ob das wirklich eine so gute Entscheidung gewesen ist? Du solltest den Zauberer besser nicht so gegen dich aufbringen. Wer weiß, wir werden in fürwahr noch brauchen.“ Sagt er leise, seine Stimme klingt eindringlich und zugleich merklich verunsichert. Mit einem unterdrückten Seufzer wende ich mich an ihn und damit auch an die anderen Gefährten. „Ich weiß alter Freund. Ich weiß, aber im Moment kann ich nicht anders. Vertrau mir...wir werden sehen. Lass es uns heute Abend entscheiden!“ Mein Blick trifft derweil zufälligerweise auf Bofur, dessen Gesicht noch immer unschlüssig wirkt. Doch dann nickt er. Erleichterung macht sich kurzzeitig innerlich breit, doch das währt nicht sehr lange. Dwalin grummelt zwischenzeitlich nämlich deutlich hörbar aufgebracht vor sich hin. „Also ICH bin dagegen Thorin und DAS wird sich auch in hundert Jahren nicht ändern!“ Die beiden jüngeren Zwerge Kili und Fili, meine Neffen versuchen es, satt dessen lieber mit von Vernunft geprägter Diplomatie. „Onkel du weißt was auf dem Spiel steht. Wir sind hier, weil wir dir vertrauen, weil wir deinem Urteilsvermögen immer den höchsten Respekt beigezollt haben. Versuche die richtige Entscheidung zu treffen, in unser aller Interesse! Das ist das Einzige, was wir uns wünschen!“ Ich blicke die beiden jungen Zwerge an, ein kurzes belustigtes Lächeln schiebt sich dabei auf meine Lippen. „Schönen Dank, dass ihr das so seht. Nun in dem Fall werde ich mich redlich bemühen, mein Bestes zu geben Freunde, so und jetzt wäre ich gerne einen Moment allein, wenn s recht ist, ich muss nachdenken!“ Noch im selben Augenblick in dem ich die Worte ausgesprochen habe, verspüre ich plötzlich ein unangenehm heftiges Ziehen im oberen Brustbereich. « Oh verflixt, ich fürchte, die paar Schrammen waren doch nicht ganz so unbedeutend, wie zunächst gedacht?! Eine davon muss sich zwischenzeitlich entzündet haben. » Die anderen Gefährten sind schon beinahe alle zur Türe draußen, als ich mich betont langsam und gemessen von meinem Platz erhebe und dabei so tue, als würde es mir gutgehen. Vordringlich um es vor ihnen zu verbergen und doch merke ich, dass mir das schwerer fällt als gedacht. Schließlich ist Balin derjenige, der sich zufällig noch einmal nach mir umwendet, so als wollte er sich vergewissern, dass ich wahrhaftig wohlauf bin. Der nach mir älteste Zwerg der Gemeinschaft reagiert sofort, als er mein schmerverzerrtes Gesicht sieht. Hastig dreht er sich um und kommt noch einmal zu mir zurück. „Thorin...was ist los mit dir, bist du etwa verletzt? Wenn ja, solltest du besser nach dir sehen lassen, es nützt uns gar nicht s, wenn du nicht voll im Besitz deiner geistigen und körperlichen Kräfte bist. Es gibt hier genügend Möglichkeiten dafür zu sorgen. Elrond verfügt über heilerische Fähigkeiten und wenn nicht er, dann andere seiner Sippe. Soweit ich mich erinnere, war da gestern doch einer der Elben, der Gandalf und dich zu ihm gebracht hat. Ist das nicht ein Heiler gewesen, vielleicht könnte er dir helfen..ich meine wenn du ihn lässt!?“ Der alte Zwerg blickt mich mit sorgenvoller Mine an, wohingegen ich krampfhaft versuche ihm auszuweichen. „Mir fehlt nichts Balin. Ich versichere dir, dass dies lediglich ein Kratzer ist!“ Antworte ich ihm schließlich ungewöhnlich kurz angebunden. Denn die ganze Angelegenheit bereitet mir auch so schon genug Ärger...zu allem Überfluss brauche ich ihn da nicht auch noch, als meinen persönlichen "Leibwächter." Doch es ist wie verhext, denn genau das ist es, was im Anschluss daran von ihm als deutlich hörbarer unterschwelliger Vorwurf an mich erfolgt, als er neuerlich den Mund aufmacht. „Ah ja so...ein Kratzer?! Aha...gut, dann sage ich dir jetzt mal etwas Thorin, etwas was du dir als Ratschlag eines guten Freundes durchaus zu Herzen nehmen solltest. An solch einem "Kratzer", wie du ihn nennst, sind schon ganz andere Kempen, in die ewigen Hallen ihrer Vorväter eingezogen....also? Wenn du es schon nicht für dich tust, wirst du es dann wenigstens für Kili und Fili tun?“ Du hast eine große Verantwortung zu tragen und das im Übrigen nicht nur allein gegenüber deiner beiden Neffen!" Balin verstummt, sein strenger Blick lässt mich während dessen nicht los. Ein gequälter Ausdruck zieht sich über mein Gesicht, ob des unschönen Gedankens, mich vielleicht irgendwem verpflichten zu müssen....ganz gleich wem! Allein die Aussicht darauf beschert mir bereits sichtlich Unbehagen. „Das weiß ich, also schön, ich werde es tun! Du hast recht Balin, in Anbetracht unserer misslichen Lage, sollten wir so gut gerüstet wie möglich sein und Verletzungen in der Wildnis können tatsächlich tödlich enden! Und zufrieden, alter Freund?“ Brumme ich schließlich nicht eben begeistert als Antwort in Richtung eines meiner ältesten Gefährten und zugleich geschätzten Ratgebers. Balin lächelt indessen kurz, es wirkt ein wenig aufgesetzt. „Vollauf, ich würde sagen, dass sich das schon wesentlich besser anhört mein Junge, also dann sieh zu, dass du dich schleunigst von einem der elbischen Heiler begutachten lässt und wage es nicht zurückzukommen, ehe du nicht wirklich halbwegs widerhergestellt bist!" Mit diesen deutlichen Worten, lässt mich der alte Zwerg an Ort und Stelle zurück und folgt den anderen Männern. Ich bleibe mit mir allein zurück und wäge ab, was ich tun soll. » Hmmm...na ja, vielleicht sollte ich es doch lieber erst einmal selbst versuchen? « Abermals versetzt mir die Wunde einen schmerzhaften Stich und zugleich einen klaren Kopf. » Also schön, bevor ich irgend jemanden fremdes an mich heran lasse, will ich es selbst versuchen. Verflixtes Elbenpack, ich traue ihnen nach wie vor nicht über den Weg! « Um mein Vorhaben, möglichst schleunigst und vor allen Dingen ungesehen ausführen zu können, ziehe ich mich schließlich in meine privaten Gemächer zurück. Doch nicht, ohne dem Diener vor meiner Türe, die deutliche Anweisung gegeben zu haben, dass er mir heißes und zu diesem Zweck also möglichst abgekochtes Wasser besorgen soll, denn irgendwie muss ich diese Schramme ja reinigen. Mit schmerzhaft verzogenem Gesicht, versuche ich mich wenig später, aus meinem sichtbar ledierten Harnisch und Hemd zu schälen. Ich hatte diesen, für mich eher unwichtigen Dingen bisher nicht viel Bedeutung beigemessen oder große Beachtung geschenkt, doch jetzt holt mich die Verletzung an meinem Schlüsselbein, äußerst unangenehm und vor allem schmerzvoll in die Realität zurück. Vielleicht hätte ich nicht so nachlässig sein dürfen und mich der Angelegenheit doch schon gestern Abend widmen sollen, anstatt sie zu ignorieren und ohne weiter nachzusehen mit allem Drum und Dran, so wie ich war ins Bett zu fallen?! Denn was ich jetzt zu sehen bekommen gefällt mir ganz und gar nicht! Zutiefst erschrocken mustere ich die inzwischen deutlich bläulich gemusterte Quetschung, die einer tiefen Schramme unterhalb, meines linken Schlüsselbeins folgend, quer über meine Brust verläuft. Na holla, die hatte ich trotz der latenten Schmerzen bisher irgendwie noch gar nicht wirklich wahr genommen. Das sieht übel aus. Die Klinge, die das verursacht hat, muss durch Zufall unterhalb des Schulterpolsters eingedrungen sein und somit einen Weg gefunden haben, um diese nicht heftige aber doch unschöne Wunde zu verursachen. Das hatte ich in all dem ganzen Durcheinander, nach dem Überfall der Orkhorde kurz vor Bruchtal offenbar gar nicht bemerkt. Aber jetzt fängt es wirklich unangenehm zu schmerzen an, ein deutliches Zeichen, dass es sich entzündet haben könnte. Verblüfft hebe ich das Hemd hoch, das ich bis eben noch getragen hatte. Ein dunkler Fleck, wie von getrocknetem Blut ist darauf zu erkennen. Ich frage mich erneut, wie es mir gelungen ist den bisher so gewissenhaft auszublenden? Doch dann beschließe ich, mir darüber nicht länger den Kopf zu zerbrechen, da dies ohnehin zu keiner adequaten Lösung führt und mich statt dessen lieber daran zu machen, sie zu versorgen. Äußerst vorsichtig betaste ich anschließend prüfend die besagte Stelle, mit dem stark hervor stechenden blauen Fleck. Aber als ich dabei wie zufällig, an die offene Schnittwunde gerate, zieht es mir bis weit unter die Haarwurzeln. „AUTSCH...verflixt!“ Fluche ich mit zusammengebissenen Zähnen leise vor mich hin, nicht bemerkend, dass ich nicht länger alleine bin. „Ein hübsches Andenken das ihr da habt, Herr Zwerg, das muss man euch neidlos zugestehen! Darf ich fragen, wer euch das verpasst hat?“ Erschrocken fahre ich augenblicklich auf dem Absatz herum, als die fremde Stimme so urplötzlich und ungefragt hinter mir ertönt. Mir bleibt der Mund offen stehen, als ich bemerke, um wen es sich dabei handelt. Es ist niemand anderer als die elbische Frau, sie sieht diesesmal jedoch vollkommen anders aus. Ihr langes dunkelrotes Haar fällt in dichten Wellen auf ihre Schultern und ist nur an einer Stelle seitlich der Stirn von einem schmalen Zopf, kunstvoll durchflochten, mit dem ihre Haarpracht zurück gehalten wird. Die elbische Heilerin trägt wiederum eindeutig Männerkleidung, aber im Gegensatz zum letzten Mal sichtbar weiblicher betont. Denn jetzt erkenne ich auf Anhieb, jene eindeutig verräterische Linie ihrer breiten Hüften. Den Ansatz eines Decolletes, der sich vage unterhalb ihres Halses erahnen lässt. Ihre Augen ruhen dazu ebenfalls unübersahbar interessiert auf meiner Gestalt, doch sie lässt sich nicht das Geringste anmerken. „Euer heißes Wasser...wie bestellt! Ich dachte mir übrigens schon, dass ihr nicht ganz die Wahrheit gesagt habt. Ich meine, wenn ich mir die anderen Männer eurer Gemeinschaft so ansehe, die ich bisher versorgen musste, wundert es mich ehrlich gesagt kaum.“ Entgegnet sie mir während dessen betont gelassen, als sie auf mich zukommt, um den Krug einen Moment später auf einem der wenigen Tische im Raum abzustellen, der in meiner Nähe steht. „Was geht euch das überhaupt an?“ Grolle ich sie indessen fast schon impulsgesteuert verwirrt und demensprechend grob an, um sie noch weiter auf Abstand zu halten. Doch das scheint irgendwie nicht die gewünschte Wirkung zu zeigen. Die rothaarige Heilerin blickt mir mit stoischer Mine entgegen und ich bemerke, wie sich eine ihrer rötlichen Brauen sichtbar skeptisch nach oben in Richtung ihrer, für alle Elben typisch makellos, glatten Stirn hebt. „ALLES....Meister Thorin?! Ihr vergesst wohl, dass ich nicht zum Vergnügen hier bin. Als mir Lindir sagte, dass ihr heißes Wasser wünscht, das offensichtlich nicht eurer Ganzkörperreinigung dienen sollte, die ihr, wenn ich das so direkt anmerken dürfte, dem strengen Geruch nach zu urteilen übrigens dringend nötig hättet?! Nun ja dann kann das es eigentlich nur noch eines bedeuten...und das habe ich denke ich richtig gedeutet. Aus diesem Grund bin ich hier...und nur aus diesem!“ Die dreiste Antwort dieser Frau macht mich wahrhaftig sprachlos. Angesichts der niederschmetternd scharfsinnigen Beobachtung, dieses elbischen Frauenzimmers, bin ich so verwirrt, das ich erstmal gar nicht s dazu sagen kann. « Strenger Geruch....ja wie darf ich das jetzt verstehen? » Ich versuche daher angestrengt zu ergründen, wie sie dies nun wieder gemeint haben könnte? Doch sehr viel weiter komme ich gedanklich nicht mehr, denn sie lächelt plötzlich und das überraschend anziehend. „Was ist, hat es euch der Tatsache entsprechend mich so schnell wieder zu sehen, etwa glatt die Sprache verschlagen Herr Thorin?“ Hakt sie demnach weiterhin treffsicher, sowie sichtlich amüsiert nach. „Nein ahhh...wie kommt ihr darauf? Ich meine wa...was soll das werden.....etwa eine Art von Verhör?“ Entgegne ich ihr im Gegenzug unwillig und nicht eben freundlich. Sie lacht jedoch nur hell auf, wobei sie gleichzeitig leichthin abwinkt und meine sichtbar angespannte Körperhaltung komplett ignoriert. „Dann ist es ja gut, ich dachte schon und nein als "Verhör" war das eigentlich nicht gedacht. Wenn ich das von euch verlangt hätte, dann wüsstet ihr das Herr Thorin. So und nun sollten wir vielleicht zum Wesentlichen kommen, meint ihr nicht?“ Kontert sie schließlich ruhig, wobei sie mir nicht die Gelegenheit gibt, darauf etwas zu erwidern. „Und WAS wäre eurer Meinung nach....das Wesentliche?“ Hake ich kurz danach leicht unterkühlt nach, auch weil mich ihre Nähe, ja ihre ganze Art des Auftreten irritiert. Ich hatte bisher noch nicht so häufig das Vergnügen, mit Elbenblütigen in meinem Leben...und mit weiblichen, wie sie eine ist schon gar nicht. Frauen machen mich beinahe immer nervös...mit ihnen weiß ich nicht so recht umzugehen, das verunsichert mich ungewollt mehr, als ich es mir eingestehen kann. Aber ich habe ohnehin nicht die Zeit mir noch länger darüber den Kopf zu zerbrechen, denn sie setzt zu einer neuerlichen Antwort an mich an. „Na eure Verletzung Meister Zwerg, aus diesem Grund wolltet ihr doch das Wasser, um eure Wunde zu säubern...oder etwa nicht?“ Entgegnet sie mir schlicht, so als würde sie es nicht bemerken. Ich blicke sie an...irgend etwas an ihr regt ungewollt starken Widerstand in mir und so drängt sich fast instinktiv, ein tiefes, bedrohliches Knurren aus meiner Brust heraus. Wenn sie diese unsichtbare Grenze noch einen Schritt weiter übertritt, dann passiert etwas sehr unagenehmes, das schwöre ich ihr. „Das Wasser ja! Eure Hilfe? NEIN! Vergesst nicht, was ich euch gestern gesagt hatte. IHR legt ganz sicher nicht Hand an mich und wenn es das letzte Mittel wäre...Elbenweib!“ Ist der darauf nachfolgende Kommentar an sie, der zudem äußert schroff ausfällt. Aber noch bevor ich irgendwie reagieren könnte oder in der Lage wäre, die Heilerin weiter auf Abstand zu halten, greift sie sich ganz plötzlich den Krug, mit dem Wasser und gießt den Inhalt in ein großes steinernes Becken, das daneben steht. Sofort verbreitet sich ein angenehmer Duft von klarem Wasser und ätherischen Ölen aller Art im Raum. Nur einem energischen Schritt später ist sie bei mir angelangt. „Ach papperlapapp, stellt euch gefälligst nicht so an Meister Zwerg! Keine Sorge, ich werde euch schon nicht gleich fressen! Hätte ich dies vor, so hättet ihr das längst bemerkt nehme ich an. Die anderen Männer eurer munteren Truppe haben meine heilerischen Bemühungen schließlich auch überlebt!“ Entgegnet sie mir mit einem neuerlichen leicht belustigten Lächeln und dann....dann geschieht es. Es ist beinahe wie ein Blitzschlag, als mich ihre Hände berühren...zart, fast wie der sachte Flügelschlag eines Schmetterlings. Der Impuls ihrer Fingerspitzen jagt mir bei der flüchtigen aber doch spürbar intensiven Berührung mit meiner nackten Haut einen heftigen Schauer über den Rücken. So heftig, wie ich ihn noch nie zuvor erlebt habe, bei niemandem anderen und schon gar nicht bei einer Frau. Die Heilerin weicht kurz zurück, offenbar hat sie es gespürt...ebenso wie ich! „Oh....ich wollte nicht, Verzeihung?“ Haucht sie mir mit einem Mal, sichtlich verlegen entgegen. Ich erkenne dabei selbst zutiefst davon überrascht den deutlichen Rotton, der sich unübersehbar auf ihren Wangen abzeichnet. „Ihr wolltet nicht...WAS?“ Schnappe ich daher ebenso verwirrt, wie ungleich erschrocken nach Luft. « Ja verdammt nochmal, wie kann mich sowas banales nur so heftig aus der Bahn werfen? Ich bin doch sonst nicht so...so zimperlich? Was ist los mit mir, fange ich etwa an, langsam den Verstand zu verlieren? Thorin reiß dich gefälligst zusammen, das alles hier ist nicht real, das geschieht nicht, du träumst das nur, das ist alles! » Doch als mein Blick in diese unergründlichen, dunkelgrünen Augen fällt, die mich ebenso verblüfft anstarren, wie es meine selbst auch sein müssen, weiß ich das dies längst kein Traum mehr ist. Irgendetwas zieht mich wie magisch zu ihr hin und ich habe nicht, die leiseste Ahnung, warum das so ist? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)