„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 3: Elrond ----------------- Gandalf und ich betreten den vom Kaminfeuer erhellten Raum nicht ohne leichtes Unbehagen in der Magengegend. Eigentlich sollten wir völlig entspannt sein und doch flöst der Elbenfürst zumindest mir, ungewollt so etwas wie Ehrfurcht ein. Ich traue ihm irgendwie noch immer nicht recht über den Weg. Wie es dem Zauberer dabei ergeht, kann ich nicht mit Gewissheit sagen oder gar erraten. Kurz bevor wir bei Elrond und den Seinen ankommen, bemerke ich wie durch Zufall, dass wir noch immer unseren Führer im Nacken haben. Er ist uns zwar unauffällig aber äußerst gewissenhaft gefolgt. Sekunden später, stehen wir dann erneut, vor der allseits erhabenen Erscheinung, des großen Elbenfürsten Elrond, Sohn von Earendil dem Lichtgekrönten. Er strahlt eine für mich gänzlich ungewohnte Aura aus, allumfassende Weisheit, gepaart mit scharfem, wachem Verstand. Eine etwas unangenehme Mischung, wie ich feststelle. Dieser Elb geht den Dingen anscheinend gerne auf den Grund. Keine sonderlich gute Voraussetzung, für unser geheimes Unterfangen, wie sich mir an dieser Stelle abermals äußerst unschön offerriert. „Ah sehr schön...Mithrandir und Thorin Eichenschild, seid mir willkommen, in diesem schönen Haus! Ich hoffe ihr und eure Freunde habt euch inzwischen ein wenig ausruhen können?“ Die wohl eher aus Höflichkeit heraus gestellte Frage, steht mehr wie eine Feststellung, denn einer wirklichen Nachfrage im Raum. Trotzdem nickt der Zauberer und antwortet dem Elben vorbildlich, in höflich vorgegebener Ettikette. „Ja danke Herr Elrond, wir können nicht klagen, die Gemächer die man uns zur Verfügung gestellt hat sind mehr als großzügig und die Verpflegung war bisher ebenfalls erstklassig!“ Was ich mit einem etwas schrägen Seitenblick von ihm auf mich, in diesem Fall allerdings nur als halbe Wahrheit verbuche. Ich kann mich zu gut, an das merkwürdige Grünzeug erinnern, das sie uns vorhin zum Essen gegeben haben. Vermutlich war es nicht mal böse gemeint. Elben sind eben so...ein wenig ätherisch und elbisch abgehoben eben. Ich muss unwillkürlich lächeln, als ich an die kurze zwischen Episode mit Dwalin denke, der kaum in Bruchtal angekommen, doch allen ernstes gewagt hat zu fragen, wo das Fleisch denn abgeblieben sei? Na als ob Elben sowas witzig finden? Wohl eher nicht. Herrjeh ich weiß ja nicht mal, ob die sowas wie tote Tiere überhaupt essen würden? Da sieht man mal wieder überdeutlich, wie wenig sich unsere beiden Völker eigentlich kennen, dabei sind die Elben und wir beinahe gleichalt. Ich meine damit, dass unsere Vorfahren fast zur selben Zeit erweckt wurden. Warum wir uns trotzdem und grundsetzlich nicht mögen? Keine Ahnung, vermutlich liegt es an deren fast krankhaftem Überlegenheitsgetue und an deren Humor. Elbischer Humor urghhh....ein Ding zum abgewöhnen! Mal ehrlich...wer kann schon über so hoch vergeistigte Witze, wie die der Elben wirklich ernsthaft lachen? Also ich nicht! „Thorin? Thorin Eichenschild!“ „Hmm... ja WAS?“ Erschrocken fahre ich hoch. » Oh...verflucht, noch eins, warum fühle ich mich jetzt eigentlich so ertappt? « „Hörst du mir überhaupt zu, ich hatte dich nun schon das zweite Mal etwas gefragt?“ Plötzlich taucht es Zauberers Gesicht, direkt und unvermittelt in meiner Höhe vor mir auf...er wirkt leicht ungehalten. „Oh verzeih bitte ich amm war kurz abgelenkt!“ Kontere ich indessen hastig und mit merklich schlechtem Gewissen. „Hmmm ja DAS sehe ich!“ Brummt Gandalf unwillig, mit steil hochgezogener Augenbraue in meine Richtung, wobei er meinem Blick unauffällig folgt, der wie es der Zufall will, völlig ohne es zu wollen oder auch nur geplant zu haben, an dem fremden Elben hängen geblieben ist, der uns eben herbegleitet hat. Wie der dahingekommen ist, habe ich indessen nicht die leiseste Ahnung. „Was ist, willst du dich jetzt nicht endlich zu uns gesellen und wenn schon nicht sprachlich, dann wenigstens geistig?“ Hakt der Zauberer derweil weiter unbarmherzig nach. „Ahhrrggg....nein, ich bin ganz Ohr, um was geht es? Habe ich etwas wichtiges verpasst?“ Beeile ich mich ihm zu antworten, wobei ich mich redlich bemühe, wenigstens im Ansatz, die beiden ach so wichtigen Männer mit dem Anlass entsprechenden, geziemenden Respekt gebührlich zu behandeln. Schließlich habe ich Manieren, ich bin ja nicht irgend ein reudiger Hofhund, den man unter einem x beliebigen Kesselflickerofen hervorgezogen hat, sondern ein Zwerg von edlem Blute aus Durins Geschlecht. Sein Blut fließt seit Generationen beinahe völlig rein durch meine Adern. Auf eine Art bin ich dem Elbenherrscher damit sogar ebenbürtig. Wie bei ihm, gibt es von uns nicht mehr sehr viele, deren Blut so unverfälscht ist, wie meins. „Die Karte Thorin, es geht um die Karte!" Reißen mich des Zauberers Worte schließlich äußerst unschön aus meinen Gedankengängen heraus. Na wunderbar! Warum nicht gleich so....so unverfroren? Warum kann dieser unmögliche Zauberer eigentlich nicht den Mund halten? Ich hatte es ihm doch strikt verboten! Ich will nicht, dass dieser Elb, die Karte jemals zu sehen, geschweigedenn in die Finger bekommt. „DIE...IST NICHT HIER....GANDALF!“ Antworte ich den beiden leicht verwirrt drein blickenden Männern daher nicht eben mit Begeisterung. „WAS heißt, die ist NICHT hier?“ Hakt der Zauberer abermals nach, langsam wirkt er aufrichtig zornig. „Wie ich s gesagt habe...Zauberer!“ Antworte ich weiterhin zwergenstur und wenig kooperativ. „UND wo ist sie dann?“ Gandalf klingt plötzlich sehr ernüchtert. „Balin hat sie, ich dachte mir, dass sie bei ihm im Augenblick besser aufgehoben ist. Wie ich sehe habe ich mich nicht getäuscht!“ Entgegne ich ihm schließlich mit leichtem Anflug von Zynismus, aber auch mit unüberhörbarer Genugtuung in der Stimme, meinen Plan die Karte gut zu verstecken, geglückt zu wissen. „Oh verflixt mit der Sturheit aller Zwerge! Thorin, das ist jetzt nicht dein Ernst? Wir wollten sie Herrn Elrond doch zeigen, nur er allein vermag vielleicht irgendwelche verborgenen Zeichen zu finden und sie auch zu lesen?“ Sagt Gandalf mit einem tiefen resignierten Seufzer. „DAS weiß ich wohl...aber ich will nicht!“ Antworte ich ihm abermals nicht eben kooperativ. Ich bin nicht gewillt nachzugeben, auch nicht für den Zauberer. Zumindest nicht, bis ich mir nicht ganz sicher bin, dass uns hier keine Gefahr droht. Und im Moment weiß ich es eben noch nicht. Herr Elrond lacht plötzlich, er wirkt ehrlich amüsiert, es dauert daher einen ganzen Augenblick bis er so ernst wird, dass er mir antworten kann. „Ach tut euch nicht ab Herr Zwerg oder sollte ich sagen Thorin...Sohn des Thrain? Euer Vater wäre wohl sehr stolz auf euch, wenn ihr seine Geheimnisse so überaus sorgsam hütet. Ich kann euch versichern, dass es hier nicht s zu befürchten gibt, solange ihr in meinem Haus weilt. Ihr seid unsere Gäste und als solches sind wir an die damit verbundenen Regeln gebunden. Also lasst es gut sein und vertraut mir, ich will euch und euren Gefährten sicher keinen Schaden zufügen. Es sei denn ihr hättet etwas für Orks übrig. Dann müsste ich mein Angebot allerdings noch einmal überdenken!“ Noch bevor ich ihm antworten kann, geht der Zauberer bereits mit einer unwilligen Hangeste dazwischen. „Herr Elrond verzeiht, ich hatte die ausgeprägte Dickköpfigkeit dieses Zwerges wohl etwas unterschätzt, aber wenn wir nicht bald handeln ist ohnehin alles verloren. Der Winter rückt unaufhaltsam näher und näher und wir wissen noch immer nicht s konkretes. Ja wir sind noch nicht mal über den entscheidenen ersten Schritt hinaus gekommen. Wollt ihr uns trotzdem helfen?“ Der Halbelb sieht uns beide lange und prüfend an. „Morgen...Gandalf...morgen ist denke ich, die beste Chance für euer Unterfangen..bringt mir die Karte und wir werden sehen!“ Ich blicke den Elben zweifelnd an. „Warum..morgen?!“ Rutscht mir anschließend unfreiwillig heraus, noch ehe ich es zurück halten kann. „Morgen steht Ithil, der Mond besonders hell am nächtlichen Himmel, vielleicht hilft uns das weiter. Ich habe da so eine unbestimmte Ahnung!“ Sagt der Elbenfürst schlicht, wobei ein schmales Lächeln über seine Lippen huscht. „So und jetzt denke ich lassen wir das Geschäftliche, ich hoffe ihr könnt euch trotzdem ein wenig entspannen. Genießt den ausgezeichneten Wein, den Gesang, die Musik und die schönen Lieder am Feuer. Gandalf...Thorin, der Abend ist noch lang. Kommt!“ Mit diesen entgültigen Worten widmet er seine gesamte Aufmerksamkeit plötzlich jemandem anderen, der seinem Blick zu folgen hinter uns sein muss. Langsam drehe ich mich um, um zu sehen wer es ist. Als ich es erkenne, erfasst mich grenzenloses Erstaunen, da steht ER noch immer reglos, wartend wie eine lebendige Statue. „Danke Lyriel das wäre dann alles, wenn du möchtest kannst du jetzt gehen!“ Elronds Stimme klingt sanft, aber bestimmt, der Befehl der darin mitschwingt, ist nicht zu überhören, als er den fremden Elben freundlich entlässt. „Oh Herr bitte, wenn es euch nicht stört, würde ich gerne noch ein wenig in der Halle bleiben!“ Die Stimme des jungen Elben klingt förmlich ruhig, ja fast schon ein wenig herausfordernd, als er seinem Herrn antwortet. Der Elbenfürst lacht leise, er wirkt nachsichtig und sichtlich amüsiert. „Natürlich ganz wie es dir beliebt mein Kind, du bist hier immer und zu jeder Zeit willkommen, das weißt du doch!“ Sagt er anschließend ebenso ruhig. Lyriel nickt unterdessen knapp. „Danke Herr, ich danke euch!“ Mit diesen Worten macht der Elb mit dem vom Feuer gekrönten Haupt auf der Stelle kehrt und verschwindet in der Menge der anderen Elben, die sich in großer Zahl in der weitläufigen Halle befinden, aus unserem Blickfeld, ohne uns noch einmal zu beachten oder gar sich zu verabschieden und doch werde ich das merkwürdige Gefühl nicht los, dass er sich ungemein für uns zu interessieren scheint. Indem trifft es mich plötzlich wie ein Blitzschlag, sagte er nicht eben....mein Kind? Also ganz eindeutig eine vertrauliche Bezeichnung, wie man sie oft auch im Zusammenspiel oder von der Zuordnung her, in einer ganz bestimmten Geschlechtsbezeichnung verwendet. Verwirrt versuche ich die Zusammenhänge zu begreifen. Ich..ich dachte, dass dies ein Knabe wäre, bestenfalls ein junger Mann aber weiblich? Sollte das jetzt wirklich? Nein....NIE! Das glaub ich nicht oder...doch? Wobei Elben voneinander zu unterscheiden fällt uns Zwergen offensichtlich nicht leichter, als ihnen, uns zu unterscheiden. Ich kann nicht verstehen, warum die nicht sehen können, was bei uns männlich oder weiblich ist. Das kann doch nicht so schwer sein oder? Ach egal was soll das, was zerbreche ich mir über so unwichtige Dinge überhaupt den Kopf? Den sehe ich sowieso nicht wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)