„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 74: Erebor in Sicht --------------------------- Thorins View…. Noch in dem Augenblick als ich erschrocken herum fahre, um nachzusehen wer uns da so plötzlich und unverhofft bedroht, höre ich den großen Langbogen bereits singen, da ist das markante Geräusch, das er macht, wenn ein Pfeil von der Sehne schnellt...ein Schrei...Nori lässt augenblicklich den Stein fallen, den er sich reflexartig gegriffen hat...als der Warnschuss direkt an ihm vorbei zischt und dann harmlos im steinigen Bachbett stecken bleibt. “Das nächste mal werde ich bestimmt nicht vorbei schießen!” Die Stimme klingt rau, hart und nicht sehr kompromissbereit. Doch als ich mich hastig herum drehe, um mir den Schützen anzusehen, bin ich mehr als überrascht, denn es ist tatsächlich ein Mensch. Ein großer Mann mit dunklem, leicht angegrautem Haar und einer durchaus Imposanten, wenn auch eher ärmlichen Erscheinung, denn seine Kleider haben allesamt schon eindeutig bessere Tage gesehen. Dennoch ist der fremde Mensch ein ausgezeichneter Schütze, daran besteht kein Zweifel und wenn er einen von uns hätte treffen wollen, so hätte er es längst getan. “Wer seid ihr...und was wollt ihr hier?” Seine tiefe, leicht raue Stimme klingt sichtlich argwöhnisch, als er erneut zu sprechen ansetzt. “Das selbe könnte ich euch fragen MENSCH!” Entgegne ich ihm schließlich barsch...schon weil mir die Frage nicht sonderlich gefällt. Indem mischt sich Balin plötzlich ein, wobei er die Handflächen beschwichtigend nach oben nimmt… “Halt..!” “Immer mit der Ruhe Freunde, es gibt keinen Grund zur Aufregung.” Sein warnender Blick, der mich dabei wie zufällig streift, gilt eindeutig mir. Schön und gut, Diplomatie war sicherlich noch nie meine besondere Stärke zugegeben...also tue ich ihm den Gefallen und lasse ihn an meiner Stelle mit dem Menschen verhandeln, der uns überdies mehr als zweifelnd mustert, so als hätte er noch nie im Leben einen Zwerg gesehen. “Wir sind aus den Ered Luin und unterwegs zu unseren verwandten Vettern in den Eisenbergen. Wir hatten unterwegs leichte Schwierigkeiten...und nun ja...wir bräuchten allesamt eine sichere Überfahrt nach der Seestadt. Ihr..ihr habt nicht zufällig ein Boot in der Nähe, mit dem wir dort hin übersetzen könnten?” Der Mann blickt Balin mit einem leicht spöttischen, sowie wissenden Lächeln an. Er hat längst bemerkt, dass Balin ihm nicht die Wahrheit gesagt hat was uns betrifft...oder zumindest nicht die ganze Wahrheit. So dumm ist selbst der Mensch nicht. “Oh ja den Ärger sieht man Zwerg...und zwar deutlich an den Fässern und ich glaube auch zu wissen, woher die stammen. Nun ich bin mir nicht sicher, ob Thranduil das so gut heißen wird, wenn ich aus dem Elbenreich geflohenen Gefangenen helfen würde, von hier zu verschwinden!” Kommentiert er es schließlich sichtlich trocken. Indem will Fili sich einmischen..”aber mein Bruder...er...er”..setzt er somit hastig und mit merklich besorgtem Unterton an. “SCHWEIG...Neffe und lass Balin sprechen!” Unterbreche ich ihn heftiger, als ich eigentlich will, denn das muss der Mensch nicht auch noch wissen, das geht ihn nichts an. Fili fährt angesichts meiner rüden Zurechtweisung sichtbar erschrocken in sich zusammen, sagt aber kein Wort mehr. Anstatt dessen, lässt sich der Mensch dazu herab, uns noch einmal etwas entsprechendes zu entgegnen. “Ich würde großen Ärger bekommen, wenn ich euch so einfach mitnehme”… Balin lächelt...”nun ich bin sicher, dass wir uns werden einigen können, um eine passende Summe für die Überfahrt zu vereinbaren. Seht ihr, euer Mantel der hat schon deutlich bessere Tage gesehen, ich denke ihr könnt es gut gebrauchen. Sagt mir wieviele Mäuler habt ihr zu stopfen...wie viele Bälger Mensch?” Der Mann strafft sich hastig und sagt dann knapp. “Drei..zwei Mädchen und einen Jungen!” Balin lächelt abermals verständnisvoll. “Nun und euer Weib ist sicher eine Schönheit?” Der dunkelhaarige Seemensch schluckt sichtbar….”ja das war sie!” Ist schließlich alles, was er Balin darauf noch antwortet. Der jedoch wirkt sichtlich bestürzt..”oh..ich wusste nicht...das..das tut mir leid”...setzt der alte Zwerg mit dem weißen Bart mitfühlend an, wird dann jedoch entsprechend ruppig von Dwalin unterbrochen, dem zwischenzeitlich langsam aber sicher der Geduldsfaden reißt. Es geht ihm alles viel zu lange, der hitzige Zwergenkrieger hat die Nase gestrichen voll von dem ganzen höflichen Gewäsch und das sagt er dann auch und zwar gerade heraus. “Nun lasst diese unnützen Floskeln und das um den heißen Brei gerede schon endlich stecken...das ist ja entwürdigend! Sagt Mann könnt ihr uns nun mitmehmen oder nicht? Wir zahlen euch auch das Doppelte an dem, was ihr normalerweise als Lohn bekommen würdet….wenn es sein muss, legen wir sogar noch etwas drauf Seemensch!” Der Mann mit dem halblangen dunklen Haarschopf zieht die Brauen sichtbar zusammen...er denkt nach...man sieht es...doch nur einen Moment später kommt die Antwort, die ich in etwa erwartet hatte. “Na schön...ich werde euch mitnehmen. Ihr habt recht Zwerg, ich kann es tatsächlich gebrauchen. Die Tage sind schlecht und das Volk hungert...allein das Geschäft mit den Elben vom Düsterwald lässt uns noch halbwegs vernünftig überleben. Aber ich werde das Risiko dennoch eingehen und euch mitnehmen, auch wenn mir mein Verstand sagt, dass es absolut töricht ist, was ich da tue.” Entgegnet ihm der Mann mit einem etwas brummigen Grollen, woraufhin er seinen Bogen senkt und ihn im Anschluss daran mit einigen geschickten Handgriffen auf dem Rücken verstaut. Dann macht er eine ganz überraschend einladende Geste. “Nun gut, etwas weiter vorne ist mein Boot...wenn ihr mir dann folgen würdet?” Sagt er das ist alles, mit diesen Worten setzt sich der hochgewachsene Mann aus der Seestadt unmittelbar danach in Bewegung...ohne noch weiter auf irgendwen von uns zu achten. “Kommt schon bewegt euch, ihr habt ihn gehört! Ehe er sich es wieder anders überlegt.” Es ist meine Stimme, die das gesagt hat, um die anderen Männer anzutreiben. Ich weiß nicht weshalb, aber ich habe sicher keinerlei Bestreben noch länger hier an diesem Ort zu verweilen, auch im Hinblick darauf, dass uns die Elben oder sogar die Orks mit ziemlicher Sicherheit noch verfolgen könnten und hier von ihnen gefunden zu werden, behagt mir nicht sonderlich, weder von den einen, noch von den anderen unserer möglichen Verfolger. Ganz gleich wer es ist...ich will sicher nicht abwarten, bis sie hier auftauchen werden. Keiner wiederspricht mir, als ich das gesagt habe, nicht mal Dwalin, der sonst zumeist gerne das letzte Wort der Männer hat. Auch Lyriel hält zur Abwechslung den Mund...was bei ihr längst nicht immer selbstverständlich ist, denn auch die Halbelbin hat zuweilen ein ziemlich loses Mundwerk zu verzeichnen, das uns damit nun auch nicht immer nur von Nutzen war. Aber im Moment hat sie sich offensichtlich entschieden nichts zu sagen..eindeutig eine weise Entscheidung der elbischen Frau. Wenig später ist die Kompanie Eichenschild somit vollzählig zu dem robusten Langboot gelangt, das der Mann tatsächlich ganz in unserer Nähe in einem tieferen Abschitt des Flusses vertäut hat. Es ist eins der typischen Fischerboote der Seemenschen von Esgaroth...ein großer flacher Kahn mit breiter Ladefläche und nun wissen wir auch, was für eine Ladung er hier abzuholen gedacht hatte. Es sind zweifelsfrei die Weinfässer, die ja eingentlich leer sein müssten, es aber dummerweise nicht waren. Nachdem wir sie mit vereinten Kräften aufgeladen haben, lässt er uns ebenfalls auf den Kahn und legt nach einer kurzen Warnung ab, mit der wir möglichst alle auf unseren von ihm zugewiesenen Plätzen bleiben sollen, damit wir nicht noch kentern. Denn wir sind eindeutig ein paar mehr, die nun zurück nach Esgaroth wollen..das heißt mehr Gewicht..mehr Ladung...und damit auch mehr Gefahr für ihn. Es ist kalt auf dem Wasser, der Winter steht uns unmittelbar bevor. Der Durinstag ist bereits in ein paar Tagen..der letzte Herbstvollmond, bis dahin müssen wir die Türe im Berg gefunden haben, koste es uns was es wolle. Ich sehe den Eisschollen hinterher, die auf dem Wasser treiben und allesamt von kalten Nächten künden. Unsere Atemluft fängt sich in sichtbaren Dampfschwaden auf dem Fluss...kaum jemand spricht ein Wort, uns ist allen verflucht kalt. Niemand konnte mehr als lediglich seine Kleider auf dem Leib retten...nicht mal unsere Mäntel haben uns diese elbsichen Bastarde gelassen. Thranduil der elende Mistkerl..das wir er mir büßen….das nächste mal...ganz sicher. Wenn wir erst den einsamen Berg zurück erobert haben...dann...ja dann… “Ich traue diesem Seemenschen nicht über den Weg, was wenn er uns verrät?” Dwalins leises unwilliges Grollen lenkt mich unmittelbar von meinen eigenen trüben Gedanken ab. Doch er ist längst nicht allein…. “Bard...sein Name ist Bard…!” Hakt ausgerechnet der Halbling mit einem mal merklich nachdrücklich ein. “Woher willst du das wissen Bilbo? Faucht Dwalin ihn abermals unwillig an. Der Hobbit strafft sich sichtbar und sieht ihn schließlich entschlossen entgegen. “Hättest du ihn gefragt, dann wüsstest du s Dwalin!” Kontert er dem ein gutes Stück größeren Zwerg überraschend streng. “Und er wird uns gewiss nicht verraten...arm mag er sein, aber er ist ehrlich, das spüre ich!” Fährt der Halbling unerwartet entschlossen fort, wobei er Dwalin weiterhin mit einigem Nachdruck im Auge behält. “Trotzdem ich traue ihm nicht über den Weg. Unser Geld hat er genommen und zwar alles!” Setzt Dwalin nochmals hörbar brüskiert an, doch er kommt dieses mal nicht sehr weit...jedenfalls was das anbelangt. Indem werden sie beide nämlich hörbar warnend von Bard unterbrochen...”still jetzt und zwar ALLE...wir nähern uns den Toren, die Wachen können uns hören!” Aus dem silbernen Dunstschwaden die auf dem Wasser liegen tauchen plötzlich dunkel Schemen auf...aber nicht nur allein die großen Tore der nahen Seestadt liegen vor unseren Augen...auch der Blick auf den Berg wird ganz plötzlich frei. Wie ein weiser König thront der Berg umkränzt von den letzten rötlichen Lichtstrahlen dieses Tages in einer majestätischen Schönheit über dem langen See, die uns allen die wir unsere lang vermisste Heimat seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben das Herz schneller in der Brust klopfen lässt…selbst den jungen Zwergen muss es so ergehen...es ist unser Erbe..unsere Heimat...der Erebor... “Der Berg...da..da iat er..seht nur”...haucht Dwalin indessen leise, aber doch deutlich hörbar vor sich hin und alle Augen sind nur noch allein auf dieses Ziel ausgerichtet, wir sind ihm so nahe und doch ist er so weit fort…ein Traum der langsam in Griffweite rückt.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)