„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 70: Fässer unverzollt ----------------------------- Mit diesen Worten kann ich hören, wie sich ihre unverwechselbaren Schritte eilig entfernen. Es ist gerade so, wie sie gesagt hat. Wenn ich von hier fort will, werde ich ihr wohl oder übel vertrauen müssen. In dem zögere ich nicht mehr lange. Mit einer Hand umklammere ich den Dolch, wie um mich daran festzuhalten, während ich mit der anderen vorsichtig die Türe auf mache, die sie für mich, wie versprochen tatsächlich offen gelassen hat. All meinen verbliebenen Mut zusammen nehmend, mache ich schließlich den entscheidenden Schritt... Auf der anderen Seite empfängt mich wie zu erwarten rotgoldener Fackelschein. In diesem Teil des Palastes ist es naturgemäß dunkler, auch da ich mich zwangsläufig tief in seinem Herzen inmitten unter der Erde befinden muss. Es ist glücklicherweise niemand auf dem langen Gang zu sehen.Tauriels Schritte entfernen sich während dessen, weiterhin rasch in Richtung der oberen Stockwerke. Ihre typische Schrittabfolge lässt eindeutig darauf schließen, dass sie offenbar eine spontane Eingebung bekommen hat, in welche Richtung sie gehen muss. Hastig versuche ich ihr zu folgen, auch um sie im zahllosen Gewirr der Gänge nur ja nicht aus den Augen zu verlieren. Ich würde hier allein nie wieder hinaus finden, soviel ist sicher. Ich habe indessen wenig Zeit mich genauer umzusehen und die manigfaltige Schönheit und teilweise wunderbar kunstvolle Ausarbeitung der Architektur zu bewundern, denn ich muss anstatt dessen aufpassen möglichst niemandem in die Arme zu laufen. Schon gar nicht den zahlreichen Wachposten der Festung und zudem sollte ich möglichst dicht an ihr dran bleiben. Von weiter weg kann ich immer wieder lautes Stimmengewirr aufbranden hören, das dann kurz darauf wieder erstirbt. Aber es ist wie ein Wunder. In den Gängen die sie einschlägt, behelligt uns den Göttern sei Dank niemand. Schließlich habe ich sie eingeholt...ich bin ihr so nahe gekommen, dass ich sie im rotgoldenen Dunkel der Fackeln direkt vor mir sehen kann. Sie ist urplötzlich stehen geblieben. “STILL JETZT! Ich höre etwas...bleibt dicht hinter mir Lyriel!” Tauriel drückt sich vorsichtig und immer wieder auf mögliche Geräusche lauschend, an einer der engen Wände entlang, die am anderen Ende an einer kunstvoll verzierten schweren Holztüre endet, die wie es den Anschein hat, direkt nach außen mündet. Sie gibt mir ein kurzes Zeichen mit der Hand, dass ich ihr folgen soll. Von draußen herein, dringt derweil großer Lärm in die Stille, der offenbar nicht nur mich allein verwundert...auch die Elbin wirkt angesichts dessen merklich verblüfft. “Wa..was ist das? Das können doch nicht nur allein die Zwerge sein, die zu fliehen versuchen?” Fährt ihr dabei überascht und erschrocken zugleich heraus. Hastig schließe ich zu ihr auf, auch da ich ebenfalls wissen will, was da vor sich geht. “Ich..ich weiß nicht, das hört sich irgendwie an...nach...ja nach..?” Kommt ganz plötzlich stotternd über meine Lippen gestolpert, als ich bemerke WAS da draußen vor sich geht, es aber nicht wahr haben will. Indem nimmt sie mir die Worte bereits aus dem Mund, noch ehe ich die Gelegenheit habe sie selbst auszusprechen. YRCH..! ORKS!” Faucht sie so ebenfalls merklich aufgebracht in meine Richtung. Ich nicke zutiefst erschrocken, als ich es erkenne. “Ja Orks, genau so hört es sich an! Aber wie..ist...das möglich und was tun die hier? I Valar was haben die denn hier verloren? Ich...verstehe...nicht...ga...?” Nicht ganz....wollte ich eigentlich noch hinzufügen, aber mit einem Mal begreife ich den Grund dafür überdeutlich, ja es fällt mit geradezu wie Schuppen von den Augen. Allmächtiger Schöpfer...THORIN! NEIN...bitte..nicht! Sie müssen auf der Jagd nach ihm und seinen Männern sein. Azog der Schänder hat dort auf der Lichtung in den Nebelbergen ganz deutlich und unmissverständlich seinen Kopf für sich eingefordert. Ich bin sicher, dass sie damit diesen Plan längst noch nicht verworfen haben, den Zwergenfürst aus Durins Geschlecht zu fassen zu kriegen. Thorin ist für Azog dazu tot deutlich mehr wert als lebendig, auch das wird mir in diesem Moment nur zu deutlich bewusst. Mein Herz krampft sich schlagartig in der Brust zusammen, die Angst um ihn, lässt es um ein vielfaches schneller schlagen. Barad* (verdammt*) ich weiß, dass er und die anderen Zwerge dort draußen sein müssen. Das wilde Kampfgetümmel lässt eindeutig darauf schließen. Ich meine warum sollten sich Orks die eigentlich zumeist als feige gelten, sonst einer solchen Übermacht an Elben stellen und das auch noch freiwillig? Das ergibt alles keinen Sinn für mich, bleibt damit also nur die Möglichkeit übrig, die mir eben erschreckend klar durch den Kopf geschossen ist... ...sie wollen Thorin Eichenschilds Kopf! Spätestens jetzt, wird auch mir dieser Umstand äußerst unangenehm bewusst! Sie wollen verhindern, dass er zu dem einsamen Berg gelangt. Weshalb auch immer? Aber dass dies ihr Plan ist, ist längst offensichtlich geworden. Thorin soll, wenn es nach deren Vorstellungen geht, den Erebor möglichst gar nicht erst lebend erreichen. “Ohhh....Yavanna..lasst mich raus..lasst mich sofort raus, ich muss zu ihnen! Ich..ich muss ihnen helfen!” Fährt mir den beängstigenden Gedanken noch nicht ganz zu ende gedacht, fast schon automatisch und vollkommen ansatzlos unüberlegt , sowie nicht eben leise heraus, als sie keinerlei Anstalten macht um weiterzugehen. Tauriel fährt derweil erschrocken in sich zusammen und flucht leise vor sich hin...irgend etwas auf elbisch, ich kann es zwar durchaus hören, aber dennoch den Sinn dahinter nicht verstehen. “Seid ihr vollkommen wahnsinnig geworden? Ihr wisst doch gar nicht WAS da draußen vor sich geht? Ihr könnt nicht das Geringste sehen, noch die Situation dort draußen richtig abschätzen Lyriel. Bei Elbereth der Schönen, wollt ihr euch etwa absichtlich in den Tod stürzen?” Entgegnet sie mir im Anschluss daran leise aber doch äußerst nachdrücklich, als sie sich wieder halbwegs unter Kontrolle gebracht hat. Ihre Stimme verrät dennoch noch immer hörbar die unterdrückte Nervosität und den deutlichem Unmut, der darin mitschwingt. Da ihr mein unüberlegtes und unvernünftiges Verhalten verständlicher Weise nicht besonders gefällt. Die groß gewachsene Elbenkriegerin bleibt damit äußerst wachsam und weiterhin in Alarmbereitschaft. “Es ist mir völlig gleich...ich MUSS da hinaus, koste es was es wollte...versteht ihr denn nicht? Sie werden ihn töten!” Fahre ich sie derweil weiterhin wie von Sinnen an, nicht eine Sekunde darüber nachdenkend, was ich da eigentlich so von mir gebe, noch dass wir damit natürlich mit Leichtigkeit gehört werden könnten. Wie als Bestätigung dafür packt sie mich ganz plötzlich und schütelt mich heftig und grob an den Schultern, wie um mir den Verstand mit Gewalt einzuprügeln, der mich derzeit offensichtlich gänzlich verlassen hat. “Ja..ja vielleicht werden sie das sogar tun! Aber es hilft euch trotzdem nicht weiter, wenn ihr jetzt den Kopf verliert. Kommt zur Vernunft und vertraut mir. Ich werde uns beide da hinaus bringen...und zwar vorzugsweise ohne, dass es euch und auch mich gleich den Kopf kosten wird Heilerin!” Setzt Tauriel derweil entschlossen nach wobei, sie mich mit ihren hellen grünen Augen eindringlich fixiert. “GUT aber dann macht schnell, uns läuft die Zeit davon! Sie werden sie ansonsten entweder erwischen oder aber wir werden zu spät kommen. So oder so...es liegt ganz an EUCH Tauriel!” Kontere ich während dessen innerlich noch immer rasend vor Zorn. Ich weiß, das es absolut unvernünftig und dumm ist, aber ich kann nichts dagegen unternehmen. Etwas in mir lässt mich geradezu zwangsweise so handeln. Die Angst um ihn ist übermächtig. Die rothaarige Elbin reagiert zunächst nicht sofort auf mich, legt jedoch mit einem Mal ganz plötzlich den Finger an den Mund. ”Still jetzt...kommt, ich weiß was wir tun werden! Weiter hinten ist noch eine Türe. So können wir ihnen vielleicht in den Rücken gelangen und sie überaschen. Ich meine, wir könnten die Orks damit vielleicht sogar überrumpeln, wenn wir Glück haben!” Flüstert sie dabei leise in die Stille des Flurs, die nur vom gedämpften Kampflärm der von außen herein dringt und vom gelegentlichen Zischen der Fackeln, in den zahlreichen Lüstern durchbrochen wird. Noch ehe sie ganz ausgesprochen hat, hastet die hübsche Elbin mit schnellen und eleganten Schritten davon, weiter durch den rötlichen dunklen Fackelschein bis ans Ende des langen Ganges, geradewegs, wie sie es mir angekündigt hat. Mit gezücktem Dolch versuche ich ihr zu folgen, was in dem absolut unpraktischen Gewand, das ich da am Leib trage, allerdings weit weniger leicht zu bewerkstelligen ist, als zunächst von mir gedacht. Ach verdammt, hätte ich doch nur meine Hosen wieder angezogen. Aber es nützt nichts mehr, alles Jammern ist hinfällig geworden. Ich habe es nicht getan und die Gelegenheit dazu kommt sicherlich niemals wieder. Also muss ich das Beste daraus machen und mich in dem Fall mit diesem lästigen Kleidungsstück arrangieren, auch wenn es mir nicht sonderlich gefällt. Indem bleibt mir auch keine Gelegenheit mehr, mir überhaupt über irgend etwas weiter den Kopf zu zerbrechen...denn Tauriel ist an der Türe angelangt. Mit einem hastigen Winken ruft sie mich zu sich. Die Nervosität steigt deutlich an, ich spüre wie meine Atemfrequenz sich deutlich hörbar beschleunigt...ich habe Angst. Aber es hilft mir alles nichts, wenn ich frei kommen will, werde ich es wohl oder übel tun müssen. “Ich gehe vor, ihr bleibt besser ganz dicht hinter mir, habt ihr das verstanden? Und noch etwas, versucht nicht mich irgendwie zu decken oder gar zu beschützen. Wenn wir draußen sind denkt ihr ausschließlich nur an euch selbst. Ich denke bin deutlich geübter als ihr, was den Gebrauch von Waffen angeht. Also werde ICH wohl eher dafür sorgen müssen, dass euch nichts geschieht und nicht umgekehrt!” Sagt sie erwartungsgemäß eindringlich und mahnend zu mir. Ich blicke sie kurz an, ihre hellen Augen leuchten mir merkwürdig eindrücklich in der fahlen Dunkelheit entgegen. “Danke..wie..wie kann ich euch das, was ihr für mich tut..jemals vergelten?” Flüstere ich ebenso leise ins rötliche Dunkel zwischen uns hinein, dann sehe ich sie lächeln, ein kurzes, feines Lächeln. Aber ein seltsam sanftes, ja fast schon nachsichtiges ist es, was ihre Lippen umspielt. “Oh ihr seid mir nichts schuldig Lyriel, ich habe es gern getan und würde es jederzeit wieder tun. Auch wenn es meinem Herrn Thranduil sicher nicht sehr gefallen wird. Sagen wir...ich tue es im Namen der Liebe. Ihr würdet genau das selbe für mich tun, wäret ihr in meiner Lage und ich anstatt dessen in eurer. Dahingehend bin ich mir ziemlich sicher Heilerin!” Entgegnet sie mir daraufhin verblüffend entschlossen und sehr ernst. Ich nicke überascht, wobei ich noch ein kurzes, merklich perplexes Keuchen von mir geben kann, dann ist es soweit...mit einem schnellen, sowie energischen Ruck öffnet die Elbin die Tür. Sofort fällt helles, noch leicht grau schimmerndes Tageslicht in die schmale Öffung hinein, der Morgen ist also bereits angebrochen. Was er und bringen mag, ist allerdings noch vollkommen unklar. Kaum bin ich knapp hinter ihr draußen angelangt, geht alles drunter und drüber. Ich bin dummerweise mitten im Kampfgetümmel zwischen den Fronten gelandet und nicht wie geplat in deren Rücken aber während Tauriel sich vor mir gekonnt flink einen unsichtbaren Weg durch die gegnerischen Reihen bahnt...pfeifen mir anstatt dessen, die Pfeile der Elben und oh welch große Überaschung auch die der angreifenden Orks gleich reihenweise um die Ohren. Na wunderbar, das alles hat mir gerade noch zu meinem Glück gefehlt. Doch noch ehe ich irgendwie reagieren kann, greift mich auch schon eines dieser ekelhaften Mistviecher an. Ich versuche ihn hastig von mir wegzustoßen, indem ich ihm einen saftigen Tritt verpasse, der meinen Gegner hoffentlich kurzzeitig kampfunfähig macht....wenigstens solange, bis ich mich irgendwie halbwegs orientieren kann, denn von den eigentlich mir erhofften Gesuchten fehlt derzeit jede Spur. Ich kann die Männer zwar hören aber nicht sehen. Dwalins markantes Gebrüll ist schlichtweg unüberhörbar, selbst über die lauten, kehligen Schreie der Orks und der viel helleren Stimmen der Elben hinweg...aber verdammt ich sehe sie nirgends. Ich habe während dessen nicht viel Zeit, um großartig weiter zu überlegen was ich tun soll, auch da es sich mein kurzfristig ausgeschalteter Gegner derzeit wieder anders überlegt hat und mich anstatt dessen erneut anzugreifen versucht. Da ich bis auf den elbischen Langdolch jedoch so gut wie waffenlos bin, muss ich zusehen, wie ich ihn mir am geschicktesten vom Hals schaffen kann und zwar schnell...wobei mir sehr entgegen käme, wenn ich mir möglichst rasch, noch irgend eine andere Waffe beschaffen könnte, sonst verarbeitet der Ork mich nämlich gleich zu Kleinholz. Da sehe ich durch Zufall etwas, was mir sehr entgegen kommt...ein gefallener Waldelb, direkt vor meinen Füßen. Ihm steckt sein Langbogen, samt Pfeil sozusagen noch in erstarrten Händen fest. Hastig packe ich ihn und reiße ihn ruckartig heraus. Noch im Umdrehen will der Ork mich ergreifen, erschrocken versuche ich unter im wegzutauchen und anstatt dessen blitzschnell den Bogen zu spannen, den Pfeil auf die Sehne zu legen und abzufeuern. All das geht so rasch von statten, dass er zu Boden geht, noch ehe ich den Bogen ganz sinken lasse, mein Gegner fällt mir derweil direkt in seiner eigenen dunklen Blutlache vor die Füße. Verflixt war das knapp...die Angst verleiht meinen merklich zitternden Fingern im wahrsten Sinne des Wortes Flügel. So schnell wie jetzt, war ich noch nie im Schießen. Doch auch dieser Triumph ist nur von äußerst kurzer Dauer geprägt, denn mir nähert bereits der nächte Gegner, der mir ans Leben will. Diesmal jedoch von der Seite her und während mich die Waldland Elben allesamt konsequent ignorieren und an mir vorbei laufen, visiert mich der dunkelhäutige und abgrundtief hässliche Ork, der sich mich diesmal als sein Opfer auserkoren hat ganz direkt an...das kehlige Grunzen aus seiner Kehle, verheißt dabei sicherlich nichts gutes. Erschrocken blicke ich mich nach einer raschen Fluchtmöglichkeit um und auch danach, ob ich nicht doch einen Blick auf die Männer erhaschen kann, die den vertrauen Stimmen zufolge ganz in der Nähe sein müssen und da kann sie auch endlich entdecken. Die sichtliche Erleichterung darüber flutet meinen ganzen Körper...dem Himmel sei Dank...da sind sie und bisher offenbar alle weitest gehend unversehrt. Aber sie stecken tatsächlich allesamt in großen Weinfässern fest und treiben inmitten des vom Regen stark angeschwollenen Flusses, der das kleine Plateau durchschneidet, auf dem wir uns gerade befinden. Ich sehe sie...aber sie können mich nicht sehen. Die Elben versuchen sie derweil weiter aufzuhalten, indem sie eins der Durchgangstore geschlossen haben, das in einem steilen Wehr mündet und weiter abwärts in den Waldfluss führt. So sind die dicht zusammen gepferchten Fässer und die darin fest steckenden Männer leichte Beute für die Orks, die sich hier ebenfalls in großer Zahl herum treiben und den Elben, sowie den Zwergen unangenehm lästig auf den Pelz zu rücken versuchen. Das gefällt mir nicht, das gefällt mir ganz und gar nicht...aber wenn ich sie noch irgendwie erreichen will, ehe sie gefangen genommen werden sollten oder aber doch frei kommen, dürfte ich wohl umgehend die Beine in die Hand nehmen und versuchen auf die andere Seite zum Ufer in ihre Nähe zugelangen...sonst gehen sie wirklich ohne mich! Aber das ist im Moment leichter gesagt als getan, denn da ist immer noch der Ork, der mich weiterhin als seine Beute anvisiert und es sieht nicht danach aus, als ob er mich einfach so an sich vorbei ließe, ich fürchte dass ich mir ein Durchkommen teuer erkaufen muss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)