„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 59: Tauriel ------------------- Der Zwerg wirkt mehr als überrascht, als ich ihm dies ebenso leise zuraune. Entsprechend ziehen sich seine dunklen Brauen dann auch argwöhnisch in Richtung seines Nasenrückens, was ihn irgendwie immer ein wenig wie einen grimmigen Wolf auf Beutefang wirken lässt. Vor allem wenn er dementsprechend zornig ist. “Kannst du mir sagen, was wir diesem verflixten spitzohrigen Mistkerl getan haben, dass er uns allesamt abführen lässt, als wären wir Schwerstverbrecher?” Fährt er mich sofort danach redlich aufgebracht an, als einer der Elbenkrieger, die ihren blonden Anführer begleiten, ihm wie uns allen anderen auch unmissverständlich klar macht, dass wir uns gefälligst in Bewegung setzen zu haben, wenn uns unser Leben lieb ist, denn dessen scharfe Klinge richtet sich einen Augenblick später überdeutlich und damit unübersehbar auf Thorins Brust aus. Bedeutet in diesem Fall also im übertragenen Sinne soviel wie...”na mach schon Zwerg oder du bekommst meine Klinge zu schmecken!” In dem Moment als wir somit ALLE gezwungenermaßen Anstalten machen uns mit mehr oder minderer Begeisterung zu bewegen, ertönt ein heiserer, kehliger Schrei...der zweifelsfrei von einem von uns stammt und einen, den wir außerdem nur zu gut kennen. Ich kann es sofort an Thorins erschrockenem Gesicht sehen. Es müssen Kili und Balin sein. Barad, die beiden hatten wir in dem ganzen Durcheinander vorhin vollkommen ausgebendet. Und sie sind wie es scheint unübersehbar in Schwierigkeiten. Vermutlich aus dem Grund, weil die beiden Zwerge vorher vom Rest der Gruppe abgedrängt wurden. Die beiden Männer müssen den Spinnen damit quasi genau in die Arme gelaufen sein. Entsprechend schlecht ergeht es ihnen auch, denn als die beiden zu uns zurück wollten, wurden sie offenbar von zweien dieser ekelhaft riesigen Krabbelbister bedrängt und wie es aussieht, sind sie noch stark darum bemüht sich die Spinnen vom Hals zu schaffen. Doch nicht nur Thorin oder der elbische Blondschopf hat dies bemerkt, auch Fili, der sich als Kilis älterer Bruder natürlich sofort gedrängt fühlt, dem Jüngeren bei zu stehen. Ein lauter erschrockener Schrei dringt aus der Kehle des jungen Zwerges mit dem dunkelblonden Haar, wobei er gleichzeitig versucht, der aufgenötigten Obhut seines Bewachers zu entkommen, den er wie wir alle anderen ebenso hartnäckig wie aufdringlichim Nacken kleben hat. Doch noch ehe Fili sich irgendwie in Bewegung setzen kann, um Kili zu Hilfe zu eilen, hat der Elb, der ihn bewacht bereits reagiert. “Halt nichts da, hier geblieben Freundchen, bleib stehen...SOFORT!” Faucht er Fili ungehalten und in jenem seltsamen, mit elbischem Unterton gespickten Westron der allgemeinen Sprache an. Wobei er ihn wie um es zu bekräftigen sofort danach mit gezücktern Bogen und angelegtem Pfeil weiterhin in Schach hält. Ein anderer seiner Kammeraden hat jedoch ebenso schnell reagiert und entwaffnet Fili vorsorglich, damit er keine Dummheiten machen kann. Dabei ziehen sich die Augenbrauen des Elbenkriegers nahezu bis zum Himmel hinauf, als er bemerkt was da so alles aus dem Mantel des Zwerges zum Vorschein kommt. “Hmm mir deucht der Zwerg hier hat eine ganze Waffenkammer im Rock...Thorann sei bloß vorsichtig mit dem!” Brummt der dabei sichtlich erstaunt vor sich hin, wobei er den anderen Elben warnend ansieht. Fili schnaubt derweil ungehalten vor sich hin und will sich losmachen um seinen beiden Bewachern zu entgehen. Dabei sieht er allerdings nicht sofort, dass seinem jüngeren Bruder völlig unverhofft von anderer Seite her geholfen wird. Dieser Jemand der ihm da zu Hilfe kommt ist etwas, womit wohl niemand von uns auch nur im Ansatz gerechnet hätte und ich am allerwenigsten. Ihr Haar ist feuerrot, viel heller als meines und damit leuchtet es wie eine helle Flamme durch die Dämmerdünsternis unter den Bäumen hindurch...sie ist so flink und blitzschnell, dass ihre Bewegungen auf den ersten Blick gar nicht richtig auszumachen sind. Mit einem zornigen Schrei stürzt sich die hochgewachsene langhaarige Elbenfrau umgehend auf eine der beiden Spinnen, die Balin und Kili bedrängen und ehe sich die beiden versehen, hat sie diese mit einem gutgezielten Schuss aus ihrem Bogen und einigen beherzten Klingenstößen ihres Elbendolches bereits sehr elegant und vor allem überraschend gekonnt in die Knie gezwungen. Das übergroße Tier fällt und bleibt an Ort und Stelle liegen und zwar direkt vor Kilis Füßen der, der Spinne so nur ganz knapp entronnen ist. Als er die Frau unverhofft, wie unerwartet vor sich auftauchen sieht stuzt er kurz. “Äähhh wer...wer seid ihr denn?” Fragt er sie verblüfft und so unüberlegt laut, dass sogar ich ihn dabei halbwegs verstehen kann. Aber noch bevor sie ihm etwas entsprechendes antwortet packt sie ihn grob und zieht ihn bereits mit sich fort. “Gebt acht Herr Zwerg, die Gefahr ist noch längst nicht gebannt, das war nur Eine von Zwei!” Ihre glasklare Stimme klingt unüberhörbar spöttisch, als sie Kili umgehend danach los lässt und statt dessen rasch zurück zu Balin spurtet, der noch immer alle Hände mit der Zweiten zu tun hat und die ist, wie es aussieht sogar noch um einiges größer als die andere Spinne. Indem frage ich mich allen ernstes, warum in aller Welt eigentlich niemand eingreift um ihnen zu helfen? Doch offenbar denken die Elben wohl allesamt, dass die elbische Frau ohne weiteres in der Lage ist, die brennzlige Situation alleine zu meistern. Und das tut sie dann auch. Ich bin überrascht und verwirrt von ihrer enormen Präzision mit der sie das Töten der Spinne angeht, die Balin gerade bedrängt. Sie zögert nicht lange, sondern kommt dem alten weißhaarigen Zwerg von der anderen Seite her zu Hilfe. “Meister Zwerg nehmt die Augen, die Augen das ist ihre Schwachstelle...wenn nicht alles täuscht!” Schreit sie ihm dabei gut hörbar, aber mit einem bereits deutlich hörbarem Keuchen entgegen. Na also so einfach wie es auf den ersten Blick scheint, ist es dann wohl doch nicht das Vieh tot zu kriegen? Balin flucht derweil sehr deutlich vernehmbar etwas auf Khuzdul vor sich hin und versucht sich dabei zeitgleich die Spinne möglichst vom Leibe zu halten, die ihn mit ihren Greifzangen attackieren will. Davon abgelenkt achtet das Spinnentier jedoch für einen kurzen Moment nicht mehr auf seine eigentliche Umgebung. So gelingt es der Elbin mit einem beherzten Sprung auf den Rücken der Spinne zu gelangen. Kaum ist sie oben, zückt sie ihre beiden Klingen erneut und rammt sie der Spinne schließlich bis zum Ansatz in den Chitinpanzer hinter dem Kopf. Das Resultat davon..der Nacken ist somit sauber durchtrennt. Sie hat die widerliche Spinne sozusagen geköpft und zwar just im selben Moment, in dem auch Balin seine Parade gezielt zum Einsatz bringen konnte und ihr seine Axt damit quasi den Schädel spaltet. Das Tier bricht Augenblicklich in sich getroffen zusammen, wobei die große Elbenfrau flink abspringt und kurz darauf dicht vor Balin zum Stehen kommt. Sie lächelt knapp, als sie denm alten Zwerg forschend ins Gesicht sieht. “Guter Schlag Meister Zwerg, nun ich denke, die steht wohl nicht mehr so schnell auf. Würdet ihr uns dann bitte begleiten? Und euer junger Freund ebenso?” Sie dreht sich zu Kili um, der noch immer wie vom Blitz erschlagen neben der verendeten Spinne steht und die Frau anstarrt, als sei er eben einem Toten aus der Unterwelt begegnet. Als sie es sieht lacht sie gutmütig, wobei sie eine einladende aber damit auch unmissverständliche Geste in unsere Richtung macht. Was bedeutet, dass sie es ebenso ernst meint, wie auch der Rest ihrer elbischen Sippschaft. Balin setzt sich daher nur äußerst widerstrebend in Bewegung, wobei er Kili jedoch eindeutig zu verstehen gibt, dass er ihm besser folgen soll. Der junge Zwerg zögert noch einen Augenblick lang, doch dann folgt er der Elbin und Balin langsam nach, die bereits beide in unsere Richtung voraus gegangen sind. Wir die mit einiger Bestürzung untätig dabei zusehen mussten, wie zwei unserer teuren Kammeraden beinahe nicht zu uns zurück gekehrt wären, nehmen dies mit einigem Unbehagen und deutlichem Unwillen zur Kenntnis..dem der eine oder andere der Männer überdies auch lautstark Ausdruck verleiht, zumal Bilbo ebenfalls nirgends auszumachen ist. Was in dem Fall allerdings nicht weniger rätselhaft erscheint. Da wäre Dwalin zum Beispiel, der einfach nicht in der Lage ist weiter seinen Mund zu halten und seinem angestauten Groll so fast zwanghaft Luft machen muss, um nicht zu platzen. “Elendes Elbenpack...was sollte das? Wollten die etwa unsere Kampfstärke testen oder was? Die Beiden wären dabei fast umgekommen...und...und überhaupt, was sollte das mit diesem unverschämten Elbenweib? Wieso in aller Welt musste die sich da eigentlich einmischen? Na als ob sie das nicht allein geschafft hätten!” Thorin der inzwischen direkt zu Dwalin aufgeschlossen hat, legt ihm vertrauensvoll die Hand auf den Arm. “Ruhig Blut alter Freund, wir werden schon sehen, was sie wollen? Gedulde dich Dwalin...wir werden sehen!” Der Zwergenkönig versucht seinen ältesten Freund zu beschwichtigen. Eine kluge Handlung, auch weil wir ja noch nicht wissen, was sie wirklich von uns wollen und sie uns durch irgendwelche unbedachten Handlungen noch mehr zum Feind zu machen, als sie es ohnehin schon sind, ist daher nicht besonders klug. Zumal Thorin und Thranduil aufgrund des alten Grolls der zwischen Zwergen und Elben besteht nicht besonders gut aufeinander zu sprechen sein dürften. Dwalin lässt sich wider erwarten sogar einigermaßen von Thorin besänftigen, wenn auch mit einigem unwilligen Brummen und einem unterdrückten Fluchen, das unüberhörbar aus seiner Brust dringt. >Was für ein Glück, dass Elben in der Regel kein Khuzdul verstehen können.> Denke ich, als ich es vernehme. Jedoch nicht ohne dabei eine gewisse Belustigung darüber zu verspüren. Indem sind Balin und Kili halbwegs wohlbehalten bei uns angelangt. Der junge Zwerg hat ein paar üble Schrammen abbekommen, doch das war es im Großen und Ganzen. Balin hat sich einen tiefen Schnitt quer über die Wange eingehandelt, der ordentlich blutet. Er hat offensichtlich unfreiwillig Bekanntschaft mit den scharfen Greifzangen der Düsterwaldspinnen gemacht. Aber wie es scheint, ist er zum Glück nicht vergiftet. Damit folgt ihnen auch die hochgewachsene Elbin mit dem Feuerschopf nach. Staunend sehe ich dabei zu, wie elegant und geschickt sie sich bewegt. Waldelben sind nicht so wie die, die ich aus Bruchtal kenne. Sie erscheinen auf den ersten Blick weniger gebildet, dafür um so wilder und gefährlicher, ebenso wie die ungezähmte Umgebung in der sie leben. Erstaunlich und faszinierend...und es ist unzweifelhat ein Teil meines Volkes von dem ich selbst so wenig kenne. Als sie wenig später bei uns ankommt sieht ihr der blonde Elb, der noch in unserer Nähe steht mit einem seltsam strafenden, wie mahnenden Blick entgegen. “Warum kommst du so spät Hauptmann der Wache? Das hätte nicht sein müssen, der Zwerg war meiner Meinung nach nicht mal im Ansatz gefährtdet, warum also hast du dich da überhaupt eingemischt Tauriel?” Sie sieht ihm offen entgegen und neigt kurz den Kopf wie zum Gruß und als Zeichen der Ehrerbietung. “Verzeih mir mein Herr Legolas..ich wurde aufgehalten. Nun und ich musste ihnen doch helfen. Es sah aus meiner Sicht heraus nicht besonders gut für sie aus und das weißt du. Ich meine du willst doch hoffentlich nicht riskieren, dass unsere Gäste nicht unverseht zu deinem Vater gelangen Legolas?” Sagt sie dabei mit einem hörbar ergebenen aber auch eigenwilligen Unterton in der Stimme, der deutlich macht, dass sie sicher nicht geneigt ist, sich so schnell und einfach zu beugen. “Was soll das bedeuten? Unsere GEFANGENEN wollt ihr damit wohl eher andeuten!” Schnaubt Thorin der es zufällig ghört hat derweil aufgebracht und sehr gut hörbar vor sich hin. Sie dreht sich abrupt zu ihm um und sieht ihn dabei ganz offen an. Mit Verlaub unsere GÄSTE Herr Zwerg! Das wollte ich damit sagen!” Betont sie dabei extra laut mit einem etwas undruchsichtigen schmalen Lächeln auf den Lippen. Der Zwergenkönig schnappt indessen sichtbar nach Luft. “Pahh wer`s glaubt...ich nehme euch kein Wort davon ab!” Fährt er genauso unwillig fort. Doch der blonde Elb schneidet ihm mit einer unwirschen wie nicht sehr höflichen Geste unwillkürlich das Wort im Mund ab, indem er ganz plötzlich leise einige elbische Worte in ihre Richtung flüstert, die ich als Halbelbin im Übrigen sehr wohl verstehen kann. Auch da ich lange genug in Bruchtal gelebt habe, um es zu lernen. Es geht im weitesten Sinne um mich. Ich weiß es, ich spüre es, auch wenn ich nicht alles das verstehen kann, was er zu ihr sagt. Ihr Blick der sofort danach völlig unverblümt in meine Richtung geht und mich dabei aufmerksam mustert, bestätigt meine Vermutung einen Moment später nur zu deutlich. Indem ringe ich mich spontan dazu durch es nochmal zu wagen den Mund aufzumachen. “Bitte Heruin meine Freunde sie sind verletzt...ich würde mich gerne um sie kümmern, darf ich nach ihnen sehen?” Die Elbenfrau zieht eine ihrer rötlichen Brauen in die Höhe und sieht mich argwöhnisch an. “Ahh..ihr seid der Heilkunde nach altem Brauch mächtig?” Fragt sie mich dabei knapp und recht ungläubig. Ich nicke kurz. “Das bin ich...was ist darf ich?” Hake ich fast sofort danach entsprechend nachdrücklich nach. Plötzlich lächelt sie abermals, wobei sie dem blonden Elben der mich weiterhin argwöhnisch mustert, ein nahezu unmerkliches Zeichen gibt, das ich dennoch sehen kann. “Ihr könnt!” Antwortet sie mir dabei überraschend gelassen. “Nun dann danke.” Entgegne ich ihr ruhig. Mit diesen Worten wende ich mich ab und beeile mich schleunigst zu den beiden sichtbar angeschlagenen Gefährten zu kommen, die meine Hilfe wirklich gebrauchen können. Allerdings muss ich es im Laufen tun, da die Elben nicht im mindesten geneigt sind dafür extra anzuhalten. Also bemühe ich mich, Balin und Kili so rasch und so effektiv wie nur irgend möglich zu versorgen und dabei möglichst auch noch Schritt zu halten, denn die Gruppe gibt ein ganz ordentliches Tempo vor. Bei Kili ist es nicht schwer, die paar eher geringfügigen Kratzer die er abbekommen hat, sind wenig später mit ein einigen gut gezielten sanften Strichen meiner Fingerspitzen nahezu vollständig verschwunden. Es verbraucht nicht viel meiner inneren Kraft...aber trotzdem ist es spürbar. Kilis zögerliches Lächeln als ich kurz darauf fertig bin ist mir Dank genug. “Das wird schon wieder junger Freund, vertraut eurem Onkel. Er weiß schon was er tut.” Raune ich ihm dabei zuversichtlich und in diesem Sinne nur für ihn allein bestimmt zu. Er nickt knapp. “Ich weiß, er wird einen Weg finden...dessen bin ich ganz sicher!” Sagt er gleich darauf mit überraschend fester Stimme, wobei ich ein kaum erwartetes dafür aber um so erfreuteres zuversichtliches Lächeln von ihm bekomme. In dem Moment spüre ich den unangenehm bohrenden Blick der beiden elbischen Anführer in meinem Nacken, die mich dabei ganz offen beobachten. Als ich mich Balin zuwende um ihn zu versorgen, schickt sich die Elbin plötzlich an sich etwas zurück fallen zu lassen, bis sie wie zufällig auf Kilis Höhe gelangt. Offenbar will sie mit ihm reden. Ich bin davon so überrascht, dass ich dem alten Zwerg fast die Wange versenge, ansatt die Blutung des üblen Schnittes zu stillen, wie es meine eigentliche Aufgabe gewesen wäre. Upps na da hab ich meine Heilkraft wohl etwas zu sehr beansprucht. Schnell lasse ich die Hand sinken, die das helle Licht und die innere Kraft meiner Sippe erzeugen und gleichzeitig bündeln soll. Balin sieht mich rechtschaffen irritiert an. Es hat wohl etwas weh getan, denn er hat es gespürt. “Verzeiht Balin, das wollte ich nicht, ich hab wohl etwas über die Stränge geschlagen..ich bin gleich so weit.!” Flüstere ich leise mit einem etwas verlegenem Lächeln auf den Lippen, worauf er sachte nickt. “Das hatte ich bemerkt...ihr werdet jetzt vorsichtig sein Heilerin?” Fragt er mich etwas unsicher. Ich nicke kurz. “Versprochen ihr könnt mir vertrauen!” Mit diesen Worten legt sich meine Hand abermals sachte auf den Schnitt der quer über seine linke Wange bis knapp zu seinem Bartansatz verläuft. Ich spüre die Wärme unter meiner Handfläche überdeutlich...bis es irgendwann nachlässt. Als ich sie wenig später weg nehme, ist nichts als ein dunkler roter Strich übrig geblieben, der bald verblassen wird. Der alte Zwerg sieht mich entsprechend verblüfft an. “Eure Gabe ist wirklich erstaunlich...ganz erstaunlich und einzigartig Heilerin”...sagt er dabei leise. “Nun ja das ist sie wohl..”antworte ich ihm gelassen, wobei sich meine Aufmerksamkeit und auch meine Neugier erneut auf die einzige elbische Frau außer mir ausrichtet, die jetzt ganz offen neben Kili her geht und sich wie es scheint mit ihm zu unterhalten versucht. Da ich nahe genug an den beiden dran bin, kann ich sie sogar halbwegs verstehen. Ich sehe wie sich ihr Blick ebenso neugierig wie unvermittelt auf den jungen Zwerg richtet. “Wie ist euer Name?” Fragt sie ihn einen Moment später völlig unverblümt. Kili wirkt entspechend verblüfft. “Will WER wissen?” Hakt er daher ein wenig ruppiger nach, als von mir angenommen. Sie lächelt plötzlich. “Ihr seid mit der Jüngste dieser merkwürdigen Unternehmung...sie scheint mir gefährlich, fürchtet ihr nicht dabei euer Leben zu verlieren?” Kili sieht sie undurchdringlich an, ehe er ihr überraschend nachdrücklich antwortet. “Ach das fragt IHR mich...als eine Unsterbliche die ihr seid? Bitte was soll die Frage? Wir sterbliche wissen, dass unser Leben nicht ewig währt und ich sage euch lieber kurz leben und ruhmreich sterben, als ein langes bedeutungsloses Leben gelebt zu haben, bis uns irgendwann der Tod holt und das ohne einem jemals die Möglichkeit zu solchen außergewöhnlichen Taten gelassen zu haben. Ich würde daher lieber im Kampf sterben, als mein Leben so nutzlos und tatenlos zu vergeuden. Aber das versteht ihr nicht. IHR seid ja unsterblich!” Die Elbin lächelt, es wirkt etwas spöttisch. “Nun vielleicht ist das so...Herr Zwerg. Das ist es was unsere beiden Völker wohl am Stärksten voneinander unterscheidet. Um so mehr bin ich darüber erstaunt, dass euch die Halbelbin begleitet, die wie es aussieht eher von meiner Sippe als der euren abstammt? Eine Halbelbin bei einem ganzen haufen Zwerge erstaunlich..ganz erstaunlich. Ich dachte bisher immer Zwerge könnten unsereins nicht ausstehen? Ich bin neugierig, wollt ihr mir nicht verraten wer sie ist und warum ist sie euch begleitet? Ihr solltet diesbezüglich lieber nicht lügen, das wäre besser für euch, nun also, ich will den wahren Grund wissen!?” Unwillkürlich stockt mir der Atem als ich die beiden sprechen höre, das war ja nun mehr als direkt. Sie versucht doch tatsächlich völlig schamlos über ihn mehr Informationen über uns und über unsere Unternehmung heraus zu bekommmen und in dem Fall im Übrigen auch ganz unverblümt über MICH. Das wundert mich, es ist dabei wirklich nicht mal so sehr der Gedanke daran, warum wir alle hier sind..? Nein sie will ganz gezielt über mich Bescheid wissen...aber warum? Liegt es daran was der blonde Elb zu ihr gesagt hat? Im selben Moment werden meine Gedankengänge jäh unterbrochen, da Kili abermals zu sprechen ansetzt.Die Stimme des jungen Mannes klingt dem Anschein nach gelassen, aber auch einen Tick abweisend als er ihr antwortet. Dennoch lügt er nicht, das ist auch nicht seine Art...warum sollte er auch? “Sie ist wegen meinem Onkel hier denke ich. Sagen wir ich bin mir ziemlich sicher. Die beiden versuchen es zwar um jeden Preis zu verbergen und doch weiß es mittlerweile eigentlich so ziemlich jeder von uns.” Die rotschopfige Elbin sieht ihn entsprechend verwirrt an. “Ach was, ihr wollt mir jetzt aber nicht wirklich weiß machen, dass sie sich tatsächlich an einen von EUCH gebunden hat? Etwa an..an einen ZWERG?” Fährt ihr dabei mit offenkundiger Bestürzung heraus. Kili wirkt der Situation entsprechend verärgert und hakt auch dementsprechend unwillig nach, was ich sogar nachvollziehen kann, mich würde es auch ärgern wenn sie so mit mir sprechen würde. “Ja UND was ist daran jetzt so schlimm? Sagt mir nur einen Grund warum nicht? Nun mal ehrlich was wäre daran jetzt schon so unwahrscheinlich? Habt ihr etwa noch nie etwas vom Schicksalsband gehört?” Fährt dem jungen Zwerg fast sofort danach hörbar sarkastisch heraus, noch ehe sie ihm antworten kann. Tauriel sieht ihn zutiefst verblüfft an. ”Nein habe ich nicht, was ist das?” Fragt ihn die hübsche rothaarige Elbenfrau einen Moment später wahrhaftig ehrlich überrascht. “Anadurim das Schicksalsband. Nun ja bei euch heißt das wohl eher...amarth gwedh oder so. Aber wisst ihr, wir haben vollkommen andere Sitten und Gebräuche, unser Volk wählt seinen Partner in der Regel nur einmal und wenn dann meist füs ganze Leben und sogar darüber hinaus. Wir nennen das so. Ich glaube jedoch nicht, dass mein Onkel das für sich in irgend einer Weise beabsichtigt hatte, genausowenig wie sie es wollte. Es ist einfach so passiert...wisst ihr ich glaube, dass man Gefühle wie Liebe nicht steuern kann. Sie kommen einfach...manchmal ungewollt...oder gar verboten und dann wird es problematisch, aber von so etwas habt ihr natürlich keine Ahnung. Ihr seid ja ein ELB!" Tauriel sieht den jungen Zwerg merkwürdig durchdringend an, ehe sie ihm antwortet. “Richtig von so was haben wir keine Ahnung. Elben leben ewig. Ihr sagt es selbst. Liebe ist nebensächlich...irgendwann ist man allem überdrüssig, wenn man so lange lebt wie wir, selbst in diesen Dingen!" Mit diesen sehr direkten wie eindeutigen Worten wendet sie sich ganz plötzlich ab und lässt Kili damit einfach stehen. Wobei ich mich angestrengt frage, warum sie das eigentlich wissen wollte? Zumal das ja sehr persönlich ist und selbst sie eindeutig nicht das Geringste angeht. Hosted by Animexx e.V. 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