„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 58: ungebetener Besuch ------------------------------ Bilbos Gesicht wirkt offenkundig bestürzt, als er sie kommen sieht, denn er ist abermals der Erste von uns dem es auffällt, dass wir verfolgt werden. Derweil lästert Thorins ältester Freund Dwalin, der davon noch nichts mitbekommen hat, munter weiter vor sich hin. Unüberhörbar und nicht eben freundlich...zumindest was mich betrifft. “Ach was, ich sags ja schon lange, übers Knie legen das sollte Thorin die störrische Halbelfe, vielleicht gehorcht sie ihm dann ja besser?” Alle Zwerge finden diesen impertinenten Ausspruch des alten Zwerges mit der Halbglatze wie zu erwarten sehr erheiternd..alle außer Thorin und mir. Umwerfend ich hätte nie auch nur im Traum angenommen, dass ausgerechnet Dwalin ihm vorschlagen würde, er solle mich mal übers Knie legen und mir dann ordentlich kräftig den Hintern versohlen. Nun aber das ist jetzt ohnehin zweitrangig, da wir inzwischen ganz andere Probleme bekommen haben. Es ist wie wir es bereits geahnt hatten, wir sind tatsächlich in die falsche Richtung gelaufen, also sozusagen in das Herz des Waldes hinein und damit vermutlich genau weiter in den Teil in dem sie leben. Die Spinnen natürlich...ich spreche von diesen widerlichen, achtbeinigen haarigen Biestern! Mir bleibt fast das Herz stehen, als ich wie auch der Halbling bemerke, dass sie uns zuhauf gefolgt sind...mindestens zwanzig Tiere, wenn nicht sogar mehr, kann ich hinter uns schemenhaft im Dickicht erkennen und sie holen rasch auf. Wir sind damit in eine nahezu aussichtslose Lage geraten. Wie sollen wir sie abwehren, in dieser Zahl? Thorin sieht mich kurz forschend an, wobei ich seinen Blick geradeheraus erwidere. Er ist so ziemlich der Einzige von uns, der genau in Bilbos Sichtfeld steht und so ebenfalls sehen kann, wie diesem sämtliche Gesichtszüge entgleisen, als die Riesenspinnen sich erneut vom Tötungswillen und fressgieriger Mordlust beseelt an uns heran wagen. Aller Zwist zwischen uns ist augenblicklich vergessen...jetzt gilt es einen klaren Kopf zu bewahren und nachzudenken, um überhaupt eine Chance zu haben. Das weiß ich so gut wie der Zwergenfürst. Es kann uns jetzt nur noch eines retten, Zusammenarbeit...jeder von uns muss seinen Mann stehen oder wir sind allesamt verloren. “HÖRT auf damit...ALLE! SOFORT! Was soll dieser unnütze Unfug bezwecken? Niemand wird hier irgendwen übers Knie legen. Khazad...wir haben ganz andere Unannehmlichkeiten! DWALIN....sieh doch, sie kommen zurück! Also steht nicht nutzlos rum sondern kämpft lieber!” Fährt Thorin die übrigen Männer damit so unmissverständlich und barsch an, dass sie augenblicklich verstummen. Das heitere Lachen, das sie für einen Moment lang hatte vergessen lassen, in welcher üblen Lage wir uns befinden ist wie weggeblasen. Kili fährt just in dem Moment herum, als Thorin sie gewarnt hat. “ONKEL...du...du hast recht, gebt acht...sie haben uns gleich eingeholt!” Ertönt sein angenehm dunkler Bariton sofort dringlich und warnend durch das merkwürdig betäubende Dämmerdunkel unter den Bäumen. Es hätte keine Sekunde länger dauern dürfen, sonst wären wir erledigt gewesen. Es wäre ihnen wohl ein Leichtes gewesen uns erneut zu überwältigen. Nur Augenblicke später hat jeder von uns genug damit zu tun, sein Leben zu retten und sich die riesigen Biester erneut vom Leib zu halten. Da Thorin und ich zufällig immer noch nebeneinander stehen, packt er mich plötzlich unsanft am Handgelenk und zieht mich mit einem üblen zwergischen Fluch auf den Lippen, einfach weiter hinter sich her. “KOMM SCHON..LYRIEL....und vergiss Bilbo nicht! Das ist eine böse Falle, wenn wir hier bleiben sind wir ALLE gleich nicht`s weiter als Spinnenfutter!” Ohne weiter darüber nachzudenken, mache ich was er mir gesagt hat. Bilbo ist zwar kein Krieger...aber mutig. Trotzdem sollte der Meisterdieb nicht ständig über seine Grenzen hinaus beansprucht werden. “Bilbo...mach schon, du hast Thorin gehört!” Rufe ich ihm so hastig zu, wobei ich ihm meine Hand hinstrecke, um ihn weiter mit mir fort zu ziehen, damit wir nicht unnötig lange in der Gefahrenzone bleiben. Schnelle Flucht ist angesagt. Doch dazu kommt es nicht mehr...denn zwei oder drei Spinnen stürzen sich sofort nachdem Thorin uns gewarnt hat, mit diesen seltsam klingenden wütenden Klick- und Zischlauten auf ihn und mich. Ich sehe noch kurz, wie Bilbo seine eigenartig blau schimmernde Elbenklinge ziehen kann, dann ist er bereits aus meinem Gesichtsfeld verschwunden. Jetzt muss der Halbling sich wohl oder übel allein aus der Patsche helfen. Denn ich selbst bin in dem Augenblick wie gelähmt. Es ist, als wären meine Beine am Boden fest gewachsen. I Valar ich mag keine Spinnen...ich mochte die Viecher noch nie besonders, weder klein noch groß. Und so kann ich gerade noch hören, wie Thorin mir etwas völlig undefinierbares entgegen brüllt, dann ist die vor Zorn silberblau schimmernde Elbenklinge aus Gondolin das Einzige, das ich erkenne, da sie mit voller Wucht dicht an meinem Gesicht vorbei saust. Das Spinnentier, das sie dabei geköpft hat, fällt mir wenige Momente später direkt vor die Füße. Indem sehe ich endlich klar. “Was tust du denn...sag träumst du? Jetzt zieh gefälligst dein Schwert Lyriel....oder schieß egal...aber MACH irgendwas!” Herrscht der Zwerg mich an, der sie mit einer Wut und einer solch enormen Wucht führt, die mich zutiefst erschreckt. Hastig straffe ich mich, stolpere fast als ich zurück trete, um den fallenden Kopf auszuweichen. Wie in Trance fährt meine Hand auf meinen Rücken...pure Erleichterung flutet mich...er ist noch da. Der lange schwarze Elbenbogen, den ich bisher relativ nutzlos mit mir herum trage wird nun hoffentlich endlich sein Ziel finden. Aber noch bevor ich ihn spannen oder gar einen Pfeil auflegen kann, werde ich erneut attakiert, es ist ein kleineres Tier aber dadurch leider nicht weniger beängstigend. Diesmal schnappt mir Dwalin meine Beute jedoch direkt vor der Nase weg. Der stämmige Zwergenkrieger schiebt mich mit einem unsanften Grollen auf die Seite und spaltet meinem Angreifer mit seiner zweischneidigen Axt, nur einen Augenblick später mit einem grimmigen Schlachtruf auf den Lippen, äußerst gekonnt den Schädel und zwar der Länge nach. >Wieder nichts...barad! Ja komme ich heute noch irgendwann zum Schießen oder was wird das?< Frage ich mich dabei inzwischen leicht frustriert. Seufzend richte ich mich auf und will mich umsehen, doch da werde ich prompt von Fili umgerannt der sich ebenfalls mit einem nicht gerade kleinen Exemplar von ihnen angelegt hat, das ihm im Übrigen hartneckig an den Fersen klebt und von mir keinerlei Notiz nimmt. Ja verdammt nochmal..schon wieder...ich hasse es! Kämpfen an sich ist keine angenehme Sache, aber dann völlig nutzlos im Weg herum zu stehen, während andere ihr Leben für einen riskieren, ist gelinde gesagt unwürdig und eine Schmach. Na schön dann suche ich mir meinen Gegner eben selbst, ich werde schon noch einen finden. Gesagt getan, mit einem wütenden Grollen straffe ich mich kurz und will mich dabei möglichst galant an den bereits kämpfenden Zwergen vorbei schlängeln. Ich meine jeder hat irgendwie was zu tun...nur ich nicht...na das gibts doch nicht? Irritiert sehe ich mich um, da muss doch noch irgendwas von dem ganzen üblen Gezücht für mich übrig geblieben sein? Hastig lege ich einen Pfeil auf die Sehne und versuche mein Glück ohne weiter von den Kämpfenden Notiz zu nehmen, weiter am Rand des kleinen Kessels, in den sie uns zusammen gedrängt haben. Indem fällt mir auf, dass manche der Spinnen zu zweit oder sogar zu mehreren auf nur einen der Männer kommen. >Also wenn sich alle mit zweien oder mehreren gleichzeitig herum schlagen müssen, so wie Kili oder Balin das gerade tun, na dann kein Wunder, dass keine mehr für mich übrig bleibt.< Geht mir dabei recht ernüchtert durch den Sinn, als ich es feststelle. Mir bleibt in diesem Fall wohl nichts anderes zu tun übrig, als die überzähligen Spinnen abzuschätzen und zu versuchen sie nach Möglichkeit auf Distanz zu erledigen, so gut es eben geht und das am Besten ohne einen der Männer versehentlich dabei zu treffen. Mit ein paar schnellen Sätzen versuche ich so in Balins und Kilis Nähe zu kommen, die beide ungewollt von den Spinnen abgedrängt und so unfreiwillig von den übrigen Zwergen getrennt wurden. Die ekligen Viehcher sind unangenehm aufdringlich und frech. Aber als ich gerade anlegen will um endlich zu schießen, sehe ich entsprechend entgeistert dabei zu, wie sich am langen Spinnfaden einer dieser hässlichen Ungeheuer plötzlich ein großgewachsener fremder Mann mit langen hellblondem Haar auffallend elegant daran hinab gleiten lässt....und sie anschließend mühelos tötet. Er kommt dabei so schnell und so überfallartig auf mich zu, dass ich nichts weiter tun kann, als ihn überrascht anzustarren...und er ist zudem nicht allein gekommen. Auch das ist etwas, was sich mir wie auch den übrigen Mitgliedern der Kompanie Eichenschild sehr schnell offenbart. Es dauert so nicht sehr lange, bis die übrigen Spinnen vernichtet und wir von den neuerlichen Eindringlingen umstellt sind. Die Frage nach der deren Herkunft erübrigt sich allerdings, als sich uns die enormen Größenunterschiede auftun und nicht nur das, sie haben allesamt spitze Ohren und langes helles Haar, in allen möglichen Waldfarbtönen. Es sind meiner Einschätzung nach eindeutig Waldelben und müssen damit zweifelsfrei Thranduils Leute sein...also haben sie uns doch gefunden! Genau das, was wir eigentlich um jeden Preis vermeiden wollen hat uns nun doch ereilt. Ich meine für mich ist es wohl nicht so schlimm, da ich meine Verwandten ja ohnehin sehen wollte...aber für die Zwerge? Ich weiß sehr gut, was Thorin von Thranduil hält oder besser ich ahne es. Nur äußerst langsam und zögerlich setze ich schließlich den noch immer gespannten Bogen ab, als ich dabei zusehe, wie eine ungewöhnlich hübsche Elbin mit dichtem langen und rötlichen Haar Kili und Balin in Schach hält und sich im Anschluß daran mit ihnen zum Rest der kleinen Gruppe gesellt. Der blonde Elb, der so urplötzlich vor meiner Nase aufgetaucht ist, spricht mich zunächst nicht an. Mit gespanntem Bogen und einem unmissverständlichen Kopfnicken macht er mir klar, dass ich mich umgehend zu den Männern begeben soll, da ich durch meine ungünstige Position etwas ins Abseits geraten bin. Kaum bin ich bei Thorin und den Männern angelangt...empfängt dieser mich prompt mit der entsprechenden Wut im Bauch. Dennoch hält er sich zurück und spricht entgegen seines sonst so häufigen impulsiven Auftretens verhältnismäßig leise. “Khazad..die haben uns gerade noch gefehlt! Das sind Thranduils Männer. Ich frage mich, was die hier so weit weg von ihrem Palast wollen?” Grollt er unwillig vor sich hin. Keiner sagt etwas, da alle mit Stummheit geschlagen scheinen. Indem erbarme ich mich ihm darauf zu antworten. “Thorin..hör zu, es sind vermutlich wirklich Thranduils Leute. Aber woher willst du denn wissen, wo sein Palast liegt? Ich meine wenn man es genau nimmt, könnte der genausogut nur einen Steinwurf weit von uns entfernt liegen? Wir haben doch keine Ahnung wo wir sind? Vielleicht wollten sie einfach nur diese Spinnen aus ihrem Reich verjagen und sind so zufällig auf uns gestoßen? Auf jeden Fall sind die genauso überrascht uns zu sehen wie wir die, das hab ich im Gespür, die sind nur so schlau, es sich nicht anmerken zu lassen. Pass auf, ich denke der blonde Elb da ist ihr Anführer und wir werden wohl gleich von ihm erfahren, was sie wollen!” “Gelek menu beldarak..das riecht doch geradezu nach Verrat!” Faucht Thorin mir und den Anderen Männern abermals zornig entgegen. Doch weiter kommt er nicht mehr, denn indem werden wir von dem Elben angesprochen, der wie ich angenommen hatte, tatsächlich ihr Wortführer zu sein scheint. Er richtet seine gesamte Aufmerksamkeit zunächst zielsicher auf Thorin, den er richtig angenommen als unseren Anführer erkannt hat. “ALSO sagt mir, was eine Schar Zwerge hier in unserem Reich zu suchen habt...und dann noch zusammen mit diesen abscheulichen Kreaturen?” Thorin will schon ansetzen, um ihm darauf etwas zu antworten, wird dann jedoch ganz überraschend von Balin unterbrochen, der meiner Vermutung nach versuchen will, unsere Lage so harmlos wie nur irgend möglich zu schildern, um nur ja keine unnötige Aufmerksamkeit auf unsere eigentliche Aufgabe zu lenken. Denn die geht diese Elben im Grunde nichts an. “Seht es ist so, wir sind nur auf der Durchreise und haben uns verirrt Herr Elb. Wir wollten eigentlich nur unsere Verwandten jenseits der Nebelberge besuchen.” Weiter kommt Balin allerdings nicht mehr, da der Blick des Elben wie zufällig auf Thorins auffälliges Elbenschwert fällt, dass dieser noch immer in der Hand hält. Aber noch ehe der Zwergenfürst irgendwie reagieren kann, nimmt er ihm die Klinge blitzschnell ab und sieht sie sich im Anschluss daran aufmerksam an. Thorins wütenden Protest deswegen ignoriert er dabei einfach. Seine hellen Augenbrauen ziehen sich argwöhnisch zusammen, er wirkt aufgebracht, man sieht es ihm deutlich an. “IHR LÜGT..sagt mir wie sonst eine Bande verräterischer Zwerge an eine solche kostbare Klinge kommen könnte? Sie ist eine meines Volkes. Elben haben sie geschmiedet, sie stammt aus dem alten Königreich Gondolin!” Thorin blickt dem fremden Elben offen entgegen, er wirkt trotzig und wenig beeindruckt. “Sie wurde mir geschenkt ELB!” Antwortet er dem hochgewachsenen Waldelben dabei überraschend entschlossen, obwohl der ihn mindestens um drei Kopflängen überragt. Selbiger starrt Thorin indessen weiter böse an. Dann spricht er erneut, wobei seine glasklare Stimme ungleich gefährlicher klingt. “Gut so kommen wir offensichtlich nicht weiter. Ich glaube euch kein Wort, von dem was ihr mir gesagt habt. Nun ja, vielleicht machen euch unsere Kerker ja gefügiger. Aber ich will euch eine letzte Möglichkeit geben, mir doch noch die Wahrheit zu sagen. Also damit noch einmal...wer seid ihr und wo wollt ihr hin?” “Wer will das wissen?” Unterbreche ich den blonden Elben mit argwöhnisch hochgezogenen Augenbrauen ganz plötzlich und sehr bestimmt, wohl wissend mich damit ungefragt eingemischt und sämtliche Waffen dieses wehrhaften Volkes im Rücken zu haben. Aber ich kann nicht anders, dieses Misstrauen uns gegenüber macht mich unendlich wütend. Besonders weil sie zu meiner Sippe gehören. Meine Güte, er tut ja gerade so, als wären wir Schwerverbrecher, dabei sind wir doch wirklich nichts weiter als harmlose Reisende. Sie sind uns an Kampfkraft doch deutlich überlegen und das wissen wir auch, ebenso wie sie selbst. Der Elb dreht sich als er es gehört hat langsam zu mir um.... ja seine Bewegungen wirken dabei fast schon geziert. Es dauert einen ganzen Moment, doch dann spricht er mich an, seine Stimme klingt dabei unüberhörbar abfällig. “Sagt mir, wieso mischt IHR euch ein Halbblut? Wer hat euch das angeschafft? Ich hatte IHN gefragt, nicht EUCH! Aber wenn wir schon dabei sind, wollt ihr mir dann nicht wenigstens der Höflichkeit halber verraten WER ihr seid und was ihr mit diesen verräterischen Zwergen zu schaffen habt?” Er sieht mich weiterhin durchdringend an, ich spüre seinen Zorn fast körperlich. In seinen Augen bin ich ein elender Verräter, weil ich mich mit Zwergen eingelassen habe und jeder doch weiß, wie sehr Zwerge und Elben einander im Grunde verabscheuen. “Shazara! Lyriel halt den Mund, du wirst es ihm nicht sagen!” Knurrt Thorin mich plötzlich unmissverständlich und befehlend an. Ich nicke knapp. “Hatte ich eigentlich nicht vor!” Entgegne ich ihm ruhig. Der Elb beugt sich just zu Thorin und mir vor. Seine glockenklare Stimme klingt unüberhörbar süffisant, als er abermals zu sprechen ansetzt. “NUN Halbblut, ich würde euch anraten mir besser zu sagen, wer ihr seid. Es sei denn, ihr wollt es höchstpersönlich zu verantworten wissen, dass einem eurer Begleiter hier etwas unangenehmes zustoßen könnte. Vielleicht sogar dem hier, der eindeutig den Mund zu weit aufgemacht hat? Der elende zwergische Lügner, der mir doch tatsächlich weiß machen wollte, er hätte diese kostbare Klinge als Geschenk erhalten! Hmm? Ihr habt die Wahl...entscheidet selbst!” Seine dunklen blauen Augen blitzen mich gefährlich an. Er wirkt ganz ruhig und gefasst, aber ich weiß, dass ich ihn in keinster Weise unterschätzen sollte. “Na schön wenn ihr mich schon so nett dazu auffordert habe ich ja fast keine andere Wahl! Entgegne ich ihm daher ebenso ruhig aber deutlich unterkühlt. Und wieder fährt mir Thorin sichtlich aufgebracht dazwischen. “Nicht...sag ihm kein Wort, ich befehle es dir!” Er sieht mich an...ich kenne diesen tödlichen Blick von ihm nur zu gut, doch dieses Mal ignoriere ich ihn, da ich weiß, dass es keinen Sinn macht sich noch länger zu weigern. Ich bin gewillt die Vernunft siegen zu lassen, denn mit Thorins ausgeprägtem Starrsinn kommen wir hier nicht weiter, auch weil die eindeutig den längeren Arm haben als wir. Mit einem leisen Seufzen antworte ich dem Elben also folgendes. “Wer ich bin? Sagt ihr es mir doch....mein Name ist Lyriel Calenlass und wer seid ihr? Ihr habt euch nicht vorgestellt, das ist unhöflich aber das müsstet ihr selbst besser wissen!” Der hochgewachsene Elb mit dem fast weißblonden Haar fährt sichtlich verwirrt hoch, der Blick mit dem er mich ansieht ist höchst ungläubig. Zweifel steht in seinen Augen geschrieben. So als könne er nicht fassen, was ihm da eben zu Ohren gekommen ist. “Ab..aber dann seid ihr ja...?” Setzt er plötzlich an und verstummt sofort wieder. Ich blicke ihn geradeheraus an, ehe ich ihm abermals antworte. “Ja und...? Dann bin ich WER?” Meine Frage war ernst gemeint doch er ist nicht gewillt sie mir zu beantworten zumindest nicht hier. “Das tut jetzt nicht`s zur Sache. Kommt...Thranduil wird euch sehen wollen!” Fährt er mich damit unwirsch und abweisend an, wobei er seinen Leuten ein deutliches Zeichen gibt, dass sie uns fort schaffen sollen. Es entlockt mir unwillkürlich ein Lächeln, da ich inzwischen so eine Vermutung habe, wer er sein könnte auch wenn er sich nicht vorgestellt hat. “Nun da bin ich mir ziemlich sicher, dass der König das möchte!” Kontere ich daraufhin verhältnismäßig gelassen. Thorin der noch immer in meiner Nähe steht sieht mich entsprechend verblüfft an und ich würde in dem Augenblick wirklich alles darum geben, zu wissen was in jetzt seinem Kopf vor sich gehen mag. “Was ist los, was hat der, wieso sieht er dich so merkwürdig an?” Fragt er mich gleich darauf überraschend trocken. “Nun ja sagen wir so, ich weiß zwar nicht mit Gewissheit wer er ist, aber ist dir noch nicht aufgefallen, dass er eine gewisse entfernte Ähnlichkeit mit mir aufweist? Er ist mit mir verwandt, darauf möchte ich wetten!” Hosted by Animexx e.V. 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