„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 51: eine mehr oder weniger unruhige Nacht ------------------------------------------------- wie Lyriel es sieht... Zunächst wagt es niemand den Mund aufzumachen, um etwas dazu zu sagen, aber ich spüre sämtliche Blicke neugierig auf mir ruhen...eine höchst unangenehme Erfahrung, die ich mir jetzt lieber erspart hätte. Nun ja aber irgendwann hätten sie es ohnehin erfahren, nämlich spätestens dann, wenn wir wirklich auf die Waldelben gestoßen wären oder ich mich von der Gruppe hätte trennen wollen, um eben zum Elbenreich tief im Inneren des Grünwaldes zu gelangen. Schließlich ist es abermals Dwalin, der sich ein Herz fasst und so als Erster etwas dazu zum Besten gibt, vielleicht auch um mich damit gewollt zu konfrontieren. Er ist einer der mutigsten Zwerge und er nimmt sich in der Regel kein Blatt vor den Mund, auch das ist eine Tatsache, die mir nicht verborgen geblieben ist. Diese Wesensart kenne ich inzwischen zur Genüge von dem alten Kempen. Entsprechend wappne ich mich, denn das was jetzt kommt, dürfte nicht besonders angenehm für mich werden. Indem legt er, wie erwartet auch schon ungeniert los. “WAS habe ich da eben richtig gehört? Ihr..ihr seid wirklich ernsthaft mit Thranduil verwandt...und DAS sagt IHR uns erst jetzt? Oh wunderbar, ihr seid eindeutig verrückt Weib, wisst ihr überhaupt was das bedeuten kann?” Dwalin verstummt, seine dunklen Augen funkeln regelrecht vor unterdrücktem Zorn. Meine Schultern straffen sich automatisch, während mein Blick jedoch sichtbar trotzig an ihm hängen bleibt. Allerdings dauert es einen ganzen Moment, ehe ich endlich in der Lage bin ihm zu antworten. Verständlicherweise nicht mit übermäßiger Begeisterung, da ich dieses unangenehme Thema an sich lieber vermeiden wollte. Gut aber jetzt ist es so und nun muss ich wohl zusehen, wie ich damit zurecht komme. Dwalin mustert mich derweil abschätzend von oben bis unten, gerade so, als ob er Thranduil höchstpersönlich an mir entdecken könnte. Das macht mich rechtschaffen wütend, ebenso fällt meine Antwort an ihn danach auch aus.”Danke für diese offene Einschätzung Meister Dwalin. Aber bisher hatte ich das ehrlich gesagt nicht für notwendig gehalten, da ich mir nicht sicher war, ob wir überhaupt auf die Waldelben stoßen werden und schlafende Hunde zu wecken, erschien mir dahingehend nicht besonders ratsam. Ach ja und noch eins, was meine Herkunft betrifft, so ist dies allein meine Sache. Wisst ihr, ich hatte es bisher nicht für sinnvoll gehalten, weil ich eben diese Reaktionen vermeiden wollte und da könnt ihr mich anstarren solange ihr wollt, ihr werdet ihn nicht an mir entdecken können. Nun wars das dann? Ich denke es wäre wesentlich schlauer, sich nach einem vernüftigen Lagerplatz umzusehen, als meine verwandschaftlichen Grade mit irgendwelchem elbischen Volk zu diskutieren, die jetzt im Augenblick ohnenhin nutzlos sind. Meint ihr nicht?” Der alte Zwerg sieht mich an, sein zorniger Blick spießt mich regelrecht auf und nur einen Moment später antwortet er mir grollend. “Ihr macht mir vielleicht Spaß Heilerin. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dem niemals zugestimmt, dass ihr uns begleitet, weil es nichts als unnötigen Ärger einbringt. Aber jetzt ist es schon so und wir haben es schließlich alle akzeptiert” Sein Blick geht unwillkürlich von mir weg und zu Thorin hin, indem macht er weiter, so als spräche er zu sich selbst.”Mich würde nur eins interessieren..?” Plötzlich konfrontiert er Thorin ganz direkt. “Hast du es gewusst?” Fragt er ihn, wobei er noch immer deutlich verstimmt klingt. Der Zwergenkönig sieht seinen Freund offen an. “Was, dass sie mit den Waldelben verwandt ist?” Kontert selbiger schließlich trocken. Dwalin nickt knapp. Thorin seufzt leise, ehe er ihm erneut antwortet, wobei er meinem Blick jedoch ganz bewusst ausweicht. “Ja ich wusste es...von Anfang an!” Ich kann den frustrierten Laut aus meiner Kehle nicht mehr länger unterdrücken, der sich zeitgleich als er es ausspricht, einen Weg an die Luft sucht. Oh ich wusste es...ich habs geahnt. Dieser Schuft...dieser elende Schuft von einem Zwerg. Ich wusste es. Kein Sterbenswörtchen hat er bezüglich seines Wissens, mir gegenüber verlauten lassen. Oh er hat es bisher offenbar als nicht so wichtig erachtet; um darüber unter vier Augen mit mir zu sprechen oder wie darf ich das jetzt verstehen? Hastig versuche ich den entsprechenden Kommentar, der mir dazu spontan auf der Zunge liegt wieder hinunter zu schlucken. Mich jetzt mit ihm zu streiten und das auch noch ganz offen vor allen, wäre ein nicht gut zu machender Fehler. Barad aber ich schwöre ihm, bei allem was mir hoch und heilig ist, dass dieses Thema zwischen uns beiden noch längst nicht ausgestanden ist. Der Blick den er dabei von mir auffängt spricht Bände. Thorin ahnt es wohl schon, doch er reagiert überraschend gelassen. “Gut, können wir dieses unleidige Thema damit jetzt endlich beenden?” Er blickt um entsprechende Autorität bemüht in die Runde. Jeden einzelnen seiner Männer fixiert er für einen Moment. Keiner der Anwesenden sagt etwas, selbst den beiden jungen an sich sehr wortgewandten Zwergen scheint die Lust, gründlich vergangen. Also macht Thorin geradewegs ungerührt weiter. “Nun gut. Ich denke der Vorschlag von ihr, sich einen vernünftigen Lagerplatz zu suchen ist sicher nicht der Schlechteste.” Dwalin grummelt derweil etwas unverständliches in seinen Bart hinein. Statt dessen ergreift Balin für ihn spontan das Wort. “Du hast recht Thorin, das ist im Moment die einzig richtige Option, die wir haben. Auch da es schon beinahe dunkel ist. Ich denke allein aus diesem Grund, wird es meiner Meinung nach aller höchste Zeit!” Der Zwergenkönig nickt knapp und schweigend. Damit ist es entgültig beschlossen. Wenig später, ein paar hundert Schritte am alten Elbenweg entlang, weiter in den Wald hinein, finden wir schließlich eine Stelle, die uns als geeignet erscheint. Sie ist geschützt und von der Straße aus nicht zu sehen, da die kleine Lichtung auf der wir lagern wollen, ein Ring aus alten Bäumen, mit tief hängenden und stark moosbewachsenen Ästen umgibt. Der optimale Schutz ist es zwar nicht, aber besser als garnichts. weiter aus Thorins Sicht gesehen... Oh bitte schön, als ob wir derzeit keine anderen Probleme hätten? Jetzt muss Dwalin auch noch damit anfangen. Nur gut, dass sich die Angelegenheit dann an sich, recht schnell auch wieder tot gelaufen hat. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn? Also mache ich das einzig Richtige in der Situation, nämlich es weitest gehend zu ignorieren und statt dessen lieber auf die Realität zu verweisen, der wir uns unweigerlich stellen müssen. Hier stehen wir nun im Wald ohne den Zauberer...ohne zu wissen, was auf uns zukommt und einen vernünftigen Lagerplatz, dürfen wir zu allem Übel auch noch selber suchen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich Gandalf vermutlich innständig bekniet, doch lieber den Weg außen herum zu wählen. Gut aber damit wird es jetzt wohl nichts mehr werden, da er längst fort ist. Etwa zehn Minuten später finden wir endlich einen Platz, der unseren Vorstellungen wenigstens halbwegs entspricht. Gloin und Kili untersuchen die Gegend um den Lagerplatz herum, fast schon automatisch auf brauchbares und nützliches. Wobei es aber auch dieses mal kein wärmendes Feuer für uns alle geben wird, weil das in der gegenwärtigen Lage eindeutig zu riskant wäre. Mit den Orks im Nacken können wir es nicht wagen. Daher ist abermals frieren angesagt. Keine sonderlich schöne Aussicht für die kommende Nacht, aber leider die im Moment wahrscheinlichste. Jeder richtet sich damit irgendwo am zentralen Platz in der Mitte ein, so gut es eben geht. Khuzal...es ist dunkel, feucht und verflucht kalt, weil uns der vorher gehende Gewitterschauer alle ohne Ausnahme bis auf die Haut durchnässt hat. Der klamme Boden riecht unangenehm nach feuchter Erde...fast wie ein Grab...entsprechende Stimmung hat sich auch unter uns ausgebreitet. Keiner hat momentan rechte Lust sich mit irgendjemandem zu unterhalten. Jeder ist ausschließlich mit sich und seinen Gedankengängen beschäftigt, in denen er sich vermutlich sehnlichst ein warmes Feuer wünscht, um dieser verfluchten Kälte zu entkommen. Meine Gedanken wandern unwillkürlich zu dem kleinen Haus an der Einödgrenze hin zu Beorn, dessen behagliche Wärme mir schmerzlich weit entfernt vorkommt. Was gäbe ich darum, jetzt an seinem warmen Feuer in der guten Stube zu sitzen, anstatt hier in der feuchtkalten Dunkelheit. Ich habe dazu das Gefühl, als würde ich vom Pech verfolgt, da es ausgerechnet auch noch meine einzige trocke Decke erwischt hat, die ich vorsorglich von dem Gestaltwechsler für die kalten Tage mitgenommen hatte. Der Regenschauer hat sie vollständig durchnässt, weil ich nicht vorsichtig genug war, sie so zu verstauen, dass sie besser vor Regen geschützt wird. Leise vor mich hin grummelnd, versuche ich mich so noch tiefer in meinen ebenfalls völlig durchweichten Mantel zu hüllen, um wenigstens dem Anschein nach das Gefühl von Wärme zu haben, wobei ich missmutig in die fast vollständige Dunkelheit hinaus starre. Die anderen Zwerge haben inzwischen angefangen sich die unangenehme Nachtkälte, mit der einen oder anderen leisen Unterhaltung wenigstens im Ansatz angenehm zu reden. Wobei ich ihre Augen, wie schwache Schatten in der Dunkelheit glimmen sehen kann. Ich habe mich ein klein wenig von den anderen Männern abgesondert, weil ich allein sein wollte und um nachzudenken, wie ich weiter vorgehen soll. In der Regel fällt es mir leichter, wenn ich dabei nicht gestört werde. Doch mit einem mal sehe ich, wie jemand aufsteht und unvermittelt in meine Richtung kommt. Es ist die Elfe. Wie gebannt sehe ich ohne ein Wort zu sagen dabei zu, wie sie völlig offen zu mir kommt, ganz direkt das allererste Mal. Ich weiß, dass nicht nur ich das registriert habe, sondern alle anderen Männer ebenso. Die Frage stellt sich dabei nur, was sie von mir will? Indem ist sie bereits bei mir angelangt, ich sehe nur ihren Schatten in der Dunkelheit. Ihre eher zierliche Körperlinie und Größe, lässt sich dabei gerade eben so in der Finsternis abschätzen, die uns alle umgibt. Aber noch ehe ich sie ansprechen und fragen kann, was sie eigentlich von mir will...ergreift sie bereits das Wort. “Thorin..wa...ahh schläfst du?” Fragt sie mich leise, es klingt etwas unsicher und sehr vorsichtig. “Hmm nein...aber wenn du mir sagst, wie ich das bei dieser verfluchten Kälte machen soll, dann würde ich das gerne?!” Antworte ich ihr entsprechend gelaunt. Lyriel lacht spontan über den typischen Kommentar von mir. Indem kommt sie ganz nahe und geht vor mir in die Hocke. “Ja klar deshalb bin ich ja hier.” Sagt sie dabei ungewohnt aufgeräumt. Ich fahre angesichts dessen unwillkürlich hoch. “Ah wie..was? Wie meinst du das?” Sie lacht abermals. “Bleib ganz ruhig, nicht so wie du jetzt vielleicht denkst..hier ich hab was für dich! Ein Geschenk, wenn du so willst!” Mit diesen Worten setzt sie sich neben mich. Ich spüre, wie meine Finger wenige Augenblicke später durch den rauen, warmen Stoff einer halbwegs trockenen Decke fahren und bin darüber gelinde gesagt sprachlos. “W..Woher..?” Kann ich sie daher nur völlig verblüfft fragen. “Woher ich die habe? Na aus meinem Rucksack natürlich und du kannst dich dahingehend glücklich schätzen, dass ich zwei mitgenommen habe.” Sagt sie anschließend gelassen. “Und warum gibst du sie ausgerechnet mir?” Frage ich sie noch immer vollkommen verdattert. “Hast du das immer noch nicht begriffen? Oh Thorin Eichenschild du Dickschädel von einem Zwerg.” Ich höre wie sie kurz aber tief seufzt, ehe sie fortfährt. “Gut dann will ich dir den Grund sagen. Du sahst eindeutig danach aus, als ob du sie wirklich dringend nötig hättest und ich bin nicht so herzlos, nicht mit jemandem zu teilen wenn ich kann...nya Meldo! Vor allem mit dir!” Flüstert sie im Zuge dessen fast tonlos in meine Richtung. “W..willst du dann nicht bleiben?” Frage ich sie anstatt ihr zu antworten, überraschend ehrlich und spontan. Lyriel lächelt, ich weiß es, auch wenn ich es nicht sehe. “Kann ich das denn? Fragt sie mich schließlich leise und etwas spöttisch. “Warum nicht?” Antworte ich ihr leicht unterkühlt. Etwas unwillig darüber, dass sie mir dieses Zugeständnis unfreiwillig entlockt hat. Aber dann begreife ich erst, was sie damit gemeint hat. “Lass das meine Sorge sein, ich denke ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, welche Gesellschaft ich vorziehe und welche nicht. Also bleib hier...bitte!” Fahre ich somit entschlossen fort. Ich merke wie sie kurz stutzt, so als ob sie überlegen müsste. Doch dann entgegnet sie mir plötzlich überraschend gelassen. “Na schön...warte, ich geh kurz meine eigene Decke holen, sonst muss ich am Ende noch frieren und so habe ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt.” Mit diesen Worten ist sie fort. Einige Augenblicke später höre ich Bofurs tiefe, melodische Stimme leise in der Dunkelheit sprechen. “Lyriel wa..wo willst du hin?” Das ist alles, was er sie fragt, aber es sagt soviel aus, zumindest für mich, da ich es inzwischen spüre..und sehe, auch wenn er es selbst nicht wahr haben will. Sie antwortet ihm, doch es klingt etwas steif. “Thorin wollte mit mir reden...allein!” Ich höre wie der andere Zwergenmann tief durchatmet, ehe er ihr ziemlich kurzangebunden antwortet. “So..so, na dann..? Geh schon, er wartet nicht gern!” Es war sicher gutgemeint von ihm, doch offenbar hat er sie damit auf dem falschen Fuß erwischt. Lyriel packt ihre Decke. Und in diesem Fall nicht ohne ihm noch, die entsprechende Gegenantwort um die Ohren zu pfeffern.“Also das ist mir neu! Seit wann brauche ich denn von einem von euch, die Erlaubnis dazu, wenn ich jemandem Gesellschaft leisten will? Sag schon..seit wann?” Faucht sie unwirsch in seine Richtung, wobei den letzten Satz vermutlich alle von uns hören konnten, auch da sie nicht eben leise war. Es entlockt mir ein spontanes Lächeln...oh Bofur, mal wieder voll ins Fettnäpfchen bei ihr getreten, wie es aussieht? Tja das hitzige Temperament dieser Frau, sollte Man(n) eben nicht unterschätzen....keine Sekunde. In dem Moment bin ich nicht unfroh darüber, dass es zur Abwechslung einen anderen Zwerg der Gruppe getroffen hat und nicht schon wieder mich. Lyriel packt indessen ihre Sachen und kommt mit deutlich gestrafften Schultern und entschlossenen Schritten zu mir, wobei sie sich kurz darauf abermals wie selbstverständlich neben mir nieder lässt. “So da wäre ich also...wie gewünscht, Thorin Eichenschild. Ich hoffe, du hast es dir inzwischen nicht schon wieder anders überlegt?” Sagt sie anschließend trocken, als sie direkt neben mir Platz genommen hat. “Nein...sonst hätte ich es dir gesagt.” Antworte ich ihr gelassen, wobei ich ihre Nähe und die damit verbundene Wärme, die von ihr ausgeht ziemlich intensiv spüre, was mich erneut so derartig heftig verwirrt, dass ich nicht recht weiß, wie ich reagieren soll. “Was wollte Bofur?” Frage ich sie anschließend, um mich davon abzulenken. Allerdings wohl einen Tick zu neugierig, um damit nicht weiter aufzufallen. Sie grinst spontan. “Mir auf die Nerven gehen, wie du auch..zumindest manchmal!” Antwortet sie mir anschließend ungerührt. “Hast du keine Angst, dass die Anderen jetzt reden werden?” Fragt sie mich fast sofort danach kaum hörbar, in die Dunkelheit zwischen uns. “Was...mehr als sonst oder sie es ohnehin schon tun? Oder besser noch, mehr als sie sich bereits denken können? Ach komm schon Lyriella...das glaubst du doch selbst nicht. Natürlich ist das jetzt nicht die beste Ausgangslage, aber mal ehrlich, langsam habe ich keine Lust mehr andauernd so zu tun, als könnte ich dich nicht ausstehen.” Antworte ich ihr entschlossen, aber genauso leise, wobei ich sie ebenfalls in der Dunkelheit zu erahnen versuche. “Ach hast du nicht? Dafür bist du aber die meiste Zeit über ziemlich überzeugend, das muss man dir lassen!” Antwortet sie mir eine Sekunde später absichtlich provokativ, doch es klingt auch eine Spur amüsiert. “Grr...witzig..lass das, auf den Arm nehmen kann ich mich allein!” Entgene ich ihr daraufhin entsprechend spröde. Aber anstatt zu kontern, wie ich es jetzt fast erwartet hatte, lehnt sie sich auf einmal spontan an mich. Ich spüre ihr Gewicht, ihr langes Haar, das mich vorwitzig im Gesicht kitzelt und dabei so gut nach Wildnis und frischer Luft duftet. “Ich wollte dich nicht kränken, bitte verzeih mir...wenn es jetzt so rüber kam Thorin! Ich hoffe, dass du das inzwischen weißt?” Sagt sie dabei so leise, dass nur ich allein es hören kann. “Ich ohh ist schon gut..ich habs verstanden!” Antworte ich ihr völlig verblüfft, da ich mit der Aussage jetzt eher nicht gerechnet hätte. Ihre beruhigende Nähe tut so gut, nein ich will nicht, dass sie weggeht..etwas was mir einzugestehen, schon lange nicht mehr so schwer fällt, wie zu Anfang. “Warum hast du mir nicht gesagt, dass du das mit meinem Onkel gewusst hast?” Ihre sonst so klare Stimme klingt deutlich belegt, als die das nach ein paar Augenblicken des Schweigens unvermittelt an mich richtet. Ich bin entsprechend verblüfft. “Was Thranduil? Und dass ich längst wusste, dass du gut zur Hälfte Zwergenblut wie ich hast?” Antworte ich ihr somit sichtlich zurückhaltend und nicht eben darüber erfreut, das sie ausgerechnet dieses heikle Thema angeschnitten hat. Lyriel strafft sich, sie fährt augenblicklich hoch. “Ja WARUM hast du mir das nicht gesagt? I Valar weißt du, das hätte uns so vieles erspart Thorin!” Grollt sie sichtlich zynisch in meine Richtung. Ich zucke resigniert mit den Schultern, ehe ich ihr antworte. “Nun...ich denke, dass es nichts geändert hätte. Du magst mich doch immer noch also? Was hätte es deiner Meinung nach denn ändern sollen? Es hat meine Gefühle für dich auch nicht verändert. Ich muss zugeben, am Anfang war es zwar nicht eben prickelnd zu wissen, dass Thranduil dein Onkel ist und dass ausgerechnet der jüngste Bruder meines Großvaters, dein Vater war. Aber mal ehrlich, es ist wiederum auch nicht so ungewöhnlich und inzwischen habe ich mich dran gewöhnt!” Ich verstumme, während ich sie in der Dunkelheit zu erahnen versuche. “BARAD..! An...WAS..gewöhnt? Etwa eine Halbelfe als Gefährtin zu haben?” Kontert sie daraufhin ungewöhnlich spitz, wobei sie mich spontan unterbricht. “Eine Halbelfe als Gefährtin zu haben!” Fahre ich ungerührt und für meine Verhältnisse ungewöhnlich zahm fort. “Ja aber das weiß ja niemand außer uns beiden!” Knurrt sie noch immer leicht säuerlich in meine Richtung, wobei sie mich abermals spontan unterbricht. “Nein da irrst du dich, das stimmt so nicht ganz, Gandalf weiß es längst.” Kontere ich daher matt. “Ach der Zauberer also? So was in der Art hatte ich mir schon gedacht!” Lyriel schnaubt unüberhörbar. “Mithrandir ist tatsächlich schlauer als er aussieht, das muss man ihm lassen.” Sagt sie anschließend ebenso ungerührt. “Und wie soll es jetzt weitergehen? Sag was willst du tun Thorin? Versteh doch...du kannst es ihnen nicht sagen, nicht solange du nicht den Berg zurück gewonnen hast...oder irre ich mich da etwa? Ich meine unser Verhältnis ist nicht gewünscht, von keiner Seite weder elbisch noch zwergisch...und das weißt du ganz genau! Ja und dann lass uns Thranduil doch noch durch irgend einen dummen Zufall über den Weg laufen? Oh ich fürchte dann wird diese ganze haarsträubende Unternehmung nur noch brenzliger werden. Und da sind wir aber noch nicht mal bis zum Berg gekommen! Der Durinstag rückt näher Thorin...eine Entscheidung muss her und das am Besten so bald wie möglich.” Sie verstummt, ich merke, dass sie mich forschend ansieht, als wollte sie diese sofort von mir erzwingen. Aber plötzlich fühle ich, wie sie mir ihre Arme ganz spontan um den Hals legt. Es ist inzwischen glücklicherweise stockdunkel geworden, so kann uns niemand sehen. Unwillkürlich atme ich auf. Ihre Stirn schmiegt sich sachte an meine, ich spüre ihren warmen Atem auf meiner Wange. “Thorin..versteh mich doch, ich habe Angst um dich.” Sagt sie plötzlich leise und völlig aus dem Stehgreif heraus. “Ach und deshalb schimpfst du auch andauernd mit mir, wie mit einem kleinen Jungen?” Kontere ich daraufhin etwas schräg in ihre Richtung, vielleicht um sie aufzuheitern, da ich instinktiv fühle, dass sie es wirklich ernst meint. Sie gibt ein leises unwilliges Grollen von sich. “Ja klar sicher...du hast es ja nicht anders verdient!” Brummt sie schließlich tonlos vor sich hin. Ich muss spontan lächeln. “Hmm du bist in der Regel auch nicht besser Frau!” Entgegne ich ihr leise. Lyriel kommt näher, ich fühle die angenehme Körperwärme, die von ihr ausgeht. Es lässt mein schweres von unzähligen Sorgen geplagtes Herz, um sovieles schneller schlagen. “Wirst du heute hier bei mir bleiben?” Haucht sie unvermittelt und kaum hörbar in meine Richtung, ehe ich ihre weichen Lippen zart und warm an meiner Wange spüre. Ich muss augenblicklich heftig schlucken. Was soll die Frage jetzt? Wie kann sie mich so etwas fragen? Wo in aller Welt sollte ich schon freiwillig hin wollen...ich meine bei diesen all zu verlockenden Aussichten? Genau der Gedanke schießt mir ungerufen aber durchaus nicht ungewollt durch den Kopf, als sie mich so spontan küsst. “Was..wieso? Soll ich dich etwa vor den wilden Tieren beschützen?” Antworte ich ihr somit belustigt und nicht ganz ernst gemeint, als sie sich anschließend zögernd von mir löst. Sie gibt mir prompt einem sanften Rempler. “Aber sicher...vor allem denen, mit den langen Bärten!” Kontert sie fast sofort danach sichtlich belustigt. Ich ziehe sie spontan an mich heran...sie gibt einen leisen Laut der Empörung von sich. “Autsch bist du verrückt? Thorin, die sehen oder besser hören uns doch.” Zischt sie anschließend beinahe lautlos in meine Richtung. “Und wenn schon...außerdem ist es dazu zwischenzeitlich viel zu Dunkel, die Meisten schlafen bis auf die beiden Wachposten sicher schon. Also was ist jetzt?” Entgegne ich ihr darauf ebenso leise, wie spontan und mit inzwischen deutlich angestiegenem Pulsschlag. “Also was?” Hakt sie derweil lautlos nach und ich merke, dass sich auch ihre Atmung deutlich beschleunigt hat. Das was darauf folgt, kann ich nicht mehr rational steuern, so sehr ich es vielleicht wollte. Ich ziehe sie nahe an mich heran, direkt in meine Arme...wir küssen uns...heftig verlangend, keinen Gedanken an irgendetwas anderes verschwendend. Wenigstens für ein paar Augenblicke gehört diese dunkle Nacht nur uns beiden allein. Bei Mahal in dem Moment als es geschieht ist mir alles egal...nur einmal etwas tun zu dürfen...was mir mein Herz sagt....nur einmal... Aber mehr ist uns im Moment nicht vergönnt, das wissen wir...nur zu gut. Zu auffällig dürfen wir uns nicht verhalten, nicht noch mehr, als wir es ohnehin schon längst tun. Also löse ich mich kurz darauf von ihr, auch wenn ich jetzt eigentlich ganz andere Dinge im Sinn hätte. Lyriel seufzt leise, eine Sekunde später gibt sie mir nochmals einen zarten Kuss auf die Wange...ehe sie mir die letzten Worte für heute entgegen flüstert. “Lôre mae engiê varya lô nin meleth! Schlaf gut, sei beschützt von meiner Liebe.” Wir beide liegen nahe beieinander, aber nicht zu nah, auch um den notwendigen Höflichkeitsabstand einzuhalten, den wir ja eigentlich wahren sollten und es dauert so auch nicht lange, bis uns beide der ohnehin viel zu kurze Nachtschlaf eingeholt hat. Ich merke noch wie ihr Atem sich verlangsamt und ich wenig später ebenfalls ins Dämmerdunkel eines tiefen traumlosen Schlafes versinke. Stunden später... ...weiter aus Lyriel Sicht gesehen...es ist irgendwann mitten in der Nacht... Plötzlich reißt mich etwas aus dem Schlaf. Überrascht und beunruhigt schrecke ich hastig hoch, an weiterschlafen ist im Moment ohnehin nicht mehr zu denken, dazu bin ich viel zu verunsichert, denn ich spüre auf einmal ein fremdes Gewicht schwer auf mir lasten. Eines das mich zudem ziemlich einengt. Es ist noch vollkommen dunkel, dennoch lassen sich einige schwache Konturen in der Finsternis erahnen, die mich sichtlich stutzig machen. Als ich mich einen Augenblick später vorsichtig umdrehe, um nachzusehen warum ich mich auf einmal so fürchterlich beengt fühle, merke ich mit einiger Bestürzung, wer der Übeltäter ist, der mir da ganz offenkundig den ohnehin knappen Platz am Rande der Gruppe unter den Bäumen streitig machen will? Spätestens ab da spüre ich ihn überdeutlich, fühle seine Nähe und auch die nicht unangenehme Wärme, die von ihm ausgeht und mir ungewollt einen heftigen Schauer über den Rücken rieseln lässt. ER der noch so tief schläft und von alledem offenbar nichts bemerkt, wirkt ganz im Gegensatz zu mir völlig entspannt, was ja höchst selten bei ihm vorkommt und doch so typisch für ihn ist, dass ich dem staken Drang nur mit äußerster Mühe wiederstehen kann, den Mann am Liebsten augenblicklich in meine Arme zu schließen. Thorin ist es natürlich höchst selbst, der sich wie mir scheint, so stark zu mir hingezogen gefühlt hat, dass er mir im Schlaf quasi unbewusst und im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Pelz gerückt ist. Im Moment allerdings eindeutig zu nahe für meinen Geschmack, auch um dabei nicht von irgendwem erwischt zu werden, den das beileibe nichts angeht und eindeutig zu nahe, für diese nicht unkritische Situation, in der wir uns beide befinden. Ich meine, selbst wenn es mir im Grunde noch so sehr schmeichelt zu wissen, wie sehr er mich mag, weiß ich nur zu gut, was für ein immens hohes Risiko es in sich birgt, nun und das ist mir im Augenblick einfach zu groß. Der Zwergenfürst liegt derweil unverkennbar hinter mir und zwar so dicht, dass ich seine Körperlinie selbst durch die relativ dicke Decke hindurch spüre, was bei mir unwillkürlich ein merkwürdiges, wie heftiges Kribbeln in der Magengrube auslöst. Ich fühle seinen warmen Atem, der im Schlaf von seiner Seite aus zwar ungewollt, aber ganz eindeutig sachte an meinem Hals entlang streicht. Eine Tatsache die sich nicht länger verleugnen lässt. Und als ob das zu allem Unglück noch nicht genügen würde, ist da leider noch sein Arm, der zweifelsfrei dort liegt, wo er ansonsten nichts aber auch überhaupt nichts zu suchen haben dürfte. Selbiger liegt nämlich vertraulich direkt zwischen meiner Taille und meiner Hüfte, wo er mich sozusagen unbewusst festhält...so fest, dass ich ihm nicht entkommen kann, selbst wenn ich es wollte. Ich sehe mich in dem Fall als gefangen an, von diesem höchst besitzergreifenden, wie geliebten Schuft von einem Zwerg. Aber während ich ihn ein paar Sekunden später durch sachtes Anheben seines Armes vorsichtig dazu auffordern will, ihn doch endlich wieder von mir herunter zu nehmen...rückt Thorin anstatt das zu tun, mit einem deutlich unwilligen Grummeln, nur noch näher an mich heran. Gerade so, als ob der Mann dies mit Absicht machen würde, was ja aber nicht sein kann, da er im Gegensatz zu mir nämlich schläft und daher von alledem nichts mitbekommt. Alles andere wäre wohl eine Unterstellung. Und doch lässt es mir je den Atem stocken. Himmel ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll? Meinen starken Gefühlen nach, die ich schon so lange für ihn empfinde, fehlt nicht mehr viel und ich werde wirklich die allergrößte Mühe haben, mich insoweit beherrschen zu können, um nicht augenblicklich über ihn herfallen zu wollen und zwar so, dass er das Ergebnis davon zweifellos mitbekäme. Eine höchst grausame Herausforderung, wie ich zweifellos feststelle, auch da ich im Moment, seinen für mich so furchtbar verlockenden Geruch in der Nase habe. Ohh ich bin verrückt...ich weiß...und das übrigens vollkommen. Jeder halbwegs vernünftige Mensch, Zwerg oder Elb, würde sich glattwegs ohrfeigen und zwar auf der Stelle, für das was ich hier mache. Vergebt mir, denn ich kann einfach an nichts mehr anderes denken, so sehr ich es auch will. Selbst in der durchaus brenzligen Situation in der wir uns augenblicklich befinden, werde ich das äußerst merkwürdige Gefühl nicht los, als hätte sich mein Verstand längst komplett verabschiedet und quasi nur allein von dem Phänomen heraus gesehen, in seiner Nähe zu sein. Ja ich bin verrückt...eindeutig, es kann nicht anders sein. Also in so einer durchweg ungünstigen, ja gefährlichen Situation wie der unseren, an sowas banales wie Liebe zu denken, kommt dem doch schon sehr nahe...oder? Zumal der arme Mann dem mein Ansinnen gilt, den Schlaf der Gerechten schläft, was ihm ja auch durchaus vergönnt sei. Ach aber dann doch bitte nicht ausgerechnet auf mir? Also das schafft nur er, ganz klar, darin ist er wirklich Spezialist auf seinem Gebiet. Wie kann der Mann mich nur so gemeingefährlich in Versuchung führen wollen? WIE? Und wenn es sich dabei lediglich um einen Zufall handelt, von dem er noch nicht mal etwas mitbekommt. Hilfe, sag mir doch einer, was ich machen soll? I Valar also wenn uns beide jetzt jemand SO sehen sollte ist doch alles klar, denn das was ER da macht ist leider mehr als offensichtlich. Völlig egal, ob er dabei nun wach ist oder schläft, denn das zählt in dem Fall nicht. Thorin hält MICH im Arm...wohlgemerkt in seinem Arm...ja ausgerechnet ER. Also mal ehrlich, so hatte ich mir das in seinen Armen aufwachen aber ganz bestimmt nicht vorgestellt und vor allem dann, wenn er offiziell ja nichts weiter für mich übrig haben darf. Bei Elbereth der Schönen, wer von ihnen allen wäre schon so blöd, ihm oder mir das jetzt noch länger abzukaufen? WER? Der Zufall vielleicht? Wohl eher nicht! Gandalf zum Beispiel weiß es doch schon längst. Nun und der dürfte meiner Ansicht nach längst nicht mehr der Einzige sein, wenn ich da an Bofur und beispielsweise Kili denke, also was will ich dann eigentlich noch? Ja in diesem Fall bleibt mir nurmehr eins übrig, um das Schlimmste zu verhindern. Ich muss ihn davon überzeugen, mich wieder los zu lassen, egal wie. Heißt also ihn im schlechtesten Fall aufzuwecken, was mir nicht sonderlich prickelnd erscheint, auch da ich seine Laune inzwischen kenne, wenn er unvermittelt aufgeweckt wird. Nun ja sagen wir, sie ist nicht gerade die Angenehmste, aber da habe ich im Moment wohl keine andere Wahl. Also werde ich tun, was sich nicht vermeiden lässt. Vorsichtig drehe ich mich daher noch ein kleines Stück weiter zu ihm hin. Ein Wunder, dass er nicht schon längst aufgewacht ist, aber den Mann bringt offensichtlich nichts aus der Ruhe oder vielmehr aus dem Schlaf, wie es aussieht. Ich würde vermutlich schon längst senkrecht stehen, wenn mir jemand so nahe aufs Fell gerückt wäre, was er bei mir ja zweifelsfrei getan hat, wie man unschwer erkennen kann. Ich komme ihm so unweigerlich näher, spüre seine beruhigende Körperwärme intensiver und bin auf einer Seite mehr als traurig darüber, dass ich es tun muss, aber es hilft mir ja alles nichts. Mit einem leisen Seufzer beuge ich mich schließlich noch ein Stück zu ihm hin, so nahe dass mein Atemhauch beinahe sein Ohr streift. “T h o r i n? Thorin...wach auf.” Mir stockt der Atem, ich war fast lautlos, weiß nicht ob es genügt, traue mich aber nicht, die Stimme weiter anzuheben. Auch da ich nicht sicher bin, wen ich damit noch alles aufwecken könnte, wenn sie denn nicht schon längst wach sind? So wie die beiden Wachposten zum Beispiel, die ich schwach im Dunkeln in unserer Nähe spüren kann. Er rührt sich jedoch unerwartet schnell und unvermittelt, allerdings mit einem sichtlich unwilligen Brummen in der Kehle.”Ich schlafe....siehst du das nicht? Barad...Frau was willst du!” Höre ich ihn mir nur einen Moment später ebenso leise antworten. Der Zwergenkönig klingt allerdings noch so deutlich verschlafen, wie er sich anhört und dazu erwartungsgemäß nicht eben kooperativ. “Ich..ahh....na ja, du bist mir fürchte ich, ein kleinwenig zu nah auf den Pelz gerückt, findest du nicht?” Hake ich daher etwas deutlicher nach, als er noch immer nicht wirklich reagiert. Zumindest nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Denn das Einzige was anschließend von ihm als Antwort kommt, ist ein ziemlich knurriges. “Wieso? Was willst du eigentlich Lyriel? Die Lage ist doch ganz angenehm, ich für meinen Teil hab zumindest nichts dagegen einzuwenden!” Also so langsam aber sicher reißt mir der Geduldsfaden, mit diesem Zwerg. Entsprechend gereizt reagiere ich darauf.” Ja du...du liegst ja auch auf mir Mann...also? Sag mal hat dir einer von den Anderen zwischenzeitlich die Decke gestohlen, oder was ist bitte schön sonst der Grund, warum du mir unbedingt meine streitig machen willst Thorin? So und jetzt nimm deine Hände von mir weg, bevor ich das mache oder uns am Ende noch einer sieht!” Versuche ich ihn daher so eindrücklich wie möglich vom Anbetracht der momentanen Situation zu informieren. Der Mann hinter mir schreckt angesichts dieser Erkenntnis augenblicklich, wie vom Blitz getroffen hoch und ich spüre, wie er endlich seinen Arm wegzieht. Ein Umstand der mich innerlich kurzzeitig aufatmen lässt. “Ah was? Wie? Kuhzal...bei Mahal, ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie der da hin gekommen ist? Wirklich, es war nicht meine Absicht.” Antwortet er mir fast sofort danach überraschend ehrlich und sogar relativ leise. Ich muss spontan grinsen. “Ach ja, was du nicht sagst? Na zur Abwechslung will ichs dir sogar mal glauben, mein Lieber. Nun im Schlaf macht man offensichtlich so einiges, woran man sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann oder will, wie mir scheint? Aber jetzt wäre es ungemein nobel von dir, wenn du wenigstens ansatzweise etwas mehr Abstand halten könntest?” Entgegne ich ihm anschließend entsprechend vorsichtig. Doch anstatt zu tun, was ich ihm gesagt habe, macht er völlig überraschend genau das Gegenteil davon, womit ich ehrlich gesagt niemals gerechnet hätte, schon gar nicht in der brenzligen Situation, aber ich muss sagen er ist immer für eine Überraschung gut...und dann passiert es. Thorin zieht mich so unvermittelt nahe zu sich heran, dass ich nicht mehr darauf reagieren kann. Nur einen Augenblick später spüre ich ihn...ganz nah...schon wieder, also langsam wird es Gewohnheit und eine Gefährliche noch dazu. Ich spüre seinen warmen Atem, der meine Lippen sachte streift, ehe er mich küsst..nur ganz kurz, eigentlich mehr spielerisch und doch verliere ich jegliches Zeitgefühl dabei. Die Intension ist abermals heftig und absolut durchschlagend. Es dauert lediglich Bruchteile von Sekunden, bis er mich wieder frei gibt, aber ich fühle, wie seine Atmung sich hörbar beschleunigt und auch wie sein Pulsschlag deutlich ansteigt. Dieses mal fällt es ihm noch viel schwerer als zuvor. “Bist du sicher?” Fragt er mich anschließend trocken wohl wissend, dass ich ihm eine Antwort geben werde, die er jetzt ganz gewiss nicht von mir hören wollte, auch da ihm eine Andere vermutlich wesentlich lieber wäre. Seine Stimme zittert leicht...fast unhörbar und doch ist es da. “Ganz sicher...nya Meldo. Ganz sicher...vergiss nicht, wir sind nicht allein, also muss dir das vorerst genügen!” Entgegne ich ihm daher fast ebenso lautlos, wobei ich die Fingerspitzen meiner rechten Hand für einen Moment sachte an seinem ausdruckstarken Profil entlang streichen lasse, ehe sie einige seiner schwarzen, schon leicht angegrauten Strähnen aus dem Gesicht schieben, die ich im Dämmerdunkel der Waldnacht zwar nicht sehen, wohl aber fühlen kann. Ich spüre das schwache aber durchaus amüsierte Lächeln, das sich kurz über seine markanten Züge zieht, ehe ich ihm meinerseits einen sanften Kuss gebe, bevor ich mich von ihm löse und ihn anschließend energisch wegschiebe. “So der muss dir vorerst genügen, also heb ihn dir gut auf.” Flüstere ich ihm fast sofort danach zärtlich und von der schwachen Hoffnung beseelt zu, dass das jetzt hoffentlich niemand gehört hat. Doch leider soll mein frommer Wunsch nicht in Erfüllung gehen. Auch wenn der heimliche Zuhörer ganz höflich so tut, als würde er schlafen, wie es sich in der Regel für anständige Leute um diese Zeit gehört. Und nein es ist nicht einer der Zwerge, es ist der Halbling, wie ich alsbald schon erfahren soll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)