„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 50: ungeahnte Neuigkeiten --------------------------------- aus Thorins Sicht gesehen.... Einen Moment später zieht der Zauberer abermals meine komplette Aufmerksamkeit auf sich. Gandalf wirkt insgesamt ungewöhnlich angespannt und wachsam. Er sieht mich dabei mit seinem typischen Zaubererblick an, der mir eindeutig zu verstehen gibt, dass weiterfragen keinen Sinn mehr macht, da ich keine Antworten von ihm erhalten werde. Zumindest keine, die uns weiterhelfen würden. “Und du bist dir ganz sicher? Kein Aufschub mehr?” Frage ich ihn daher verständlicherweise nicht eben begeistert. Der alte Mann schüttelt kurz den Kopf, ehe er abermals ansetzt. “Nein es tut mir leid Thorin, kein Aufschub mehr, ich fürchte ich muss gehen und das auf der Stelle. Ihr seid für den Augenblick auf euch allein gestellt.” Gandalf spricht just in dem Moment mehr oder weniger konkret das aus, was ich eben gedacht habe. Prima Aussichten für die Weiterreise durch diesen verwünschten Wald und ich hatte insgeheim so gehofft, auf seine immense Erfahrung zurück greifen zu können. Tja, das wird dann wohl nichts werden, in dem Fall heißt es jetzt, sich der Problematik allein zu stellen. Ich zucke daher sichtlich ratlos mit den Schultern, ehe ich ihm antworte. “Gut aber das, sagst du ihnen selbst! Nun und ich hoffe, dass ich wenigstens am Berg auf dich zählen kann?” Gandalf sieht mich erneut an, er wirkt etwas unschlüssig. “Thorin, das kann ich dir nicht mit hunderprozentiger Sicherheit sagen, aber ich werde mein Bestes geben und kommen sofern es mir möglich ist, das verspreche ich dir!” Sagt der alte Mann anschließend mit ungewöhnlich eindringlicher Tonlage, wobei er jedoch sehr zuversichtlich wirkt. Ich nicke kurz. “Das klingt vernünftig Gandalf, dein Wort ist normalerweise Verlass genug. Ich werde auf dich warten....aber nur bis zum Durinstag, nicht einen Tag länger. Bist du bis dort nicht am Berg, gehe ich ohne dich weiter!” Gandalf lächelt mich an, dann sagt er leise. “Gut, auch die Abmachung klingt vernünftig Thorin. Ich werde dort sein, wenn ich kann und jetzt komm, die Anderen warten sicher schon auf uns.” Mit diesen Worten bringt er mich zurück zur Gruppe, wo der Rest schon ungeduldig auf uns wartet. Die Männer sehen uns ungewöhnlich aufmerksam entgegen. Man könnte sagen, die unterschwellige Spannung, die jeder von uns spürt, ist ihnen deutlich in die Gesichter geschrieben. Schließlich ist Dwalin der Erste, der es irgendwann nicht mehr aushält. “Was ist jetzt Thorin, wie wollen wir weiter vorgehen? Sollen wir die Ponys jetzt zurück zu Beorn schicken oder nicht?” Fragt er mich nur Augenblicke später, mit sichtbar gerunzelter Stirn, während er aufmerksam von Gandalf zu mir und wieder zurück zu ihm blickt. Wobei ich überrascht feststelle, dass er als Einziger der Gruppe es wagt, das deutlich auszusprechen, was vermutlich alle denken. Doch noch ehe ich ihm antworten kann, schaltet sich der Zauberer plötzlich energisch ein. Gandalf seufzt leise, bevor er zu sprechen ansetzt. “Dwalin..du kannst getrost eins übrig lassen, ich fürchte, ich werde es noch brauchen." Der alte Zwerg blickt den Zauberer verwirrt an. “Ahh was? Was ist los Gandalf?” Fragt er in fast sorfort danach völlig verdattert. Gandalf sieht ihn nachsichtig an. “Na so, wie ichs gesagt habe Dwalin. Ihr könnt die Ponys jetzt tatsächlich zu Beorn zurück schicken, da ihr in diesen Wald müsst, ob ihr nun wollt oder nicht. Nun und da drin haben die braven Tiere beileibe nichts zu suchen. Aber meins brauche ich fürchte ich noch, da ich euch verlassen werde. Ich habe einen Auftrag erhalten, der nicht warten kann!” Dwalin stutzt. “Was, das ist jetzt nicht dein Ernst, von wem denn, wenn man fragen darf? Ich sehe hier niemanden.” Fragt er den alten Mann anschließend sichtlich ungehalten, er wirkt verblüfft und misstrauisch, so wie wir im Grunde alle. Und zudem so, als hätte der alte Mann eben einen vermeindlichen Botschafter, direkt vor seinen Augen, im Nichts verschwinden lassen. Gandalf lächelt kurz, ehe er ihm antwortet, allerdings erscheint es mir nicht übermäßig amüsiert.”Hilft es dir, wenn ich dir sage, dass ich ihn von einer alten Freundin erhalten habe, die du gewiss nicht sehen kannst? Ich meine, die keiner von euch sehen kann?” Dwalin blickt ihn an und grummelt plötzlich etwas vor sich hin, das nicht zu überhören ist. “Von wegen alte Freundin, ich sehe hier niemanden, also was willst du uns erzählen alter Mann? Du willst dich doch nur drücken, das ist alles!” Der schwarzbärtige Zwerg verstummt, während er Gandalfs Blick mit skeptisch zusammengezogenen Augenbrauen sucht. Gandalfs Brauen ziehen sich ebenfalls alarmierend in die Höhe, er wirkt inzwischen schon um einiges ungehaltener, als er ihm erneut antwortet. “Dwalin ich will mich nicht mit dir streiten und vor etwas drücken schon gar nicht. Reicht es dir, wenn ich dir mein Wort gebe, dass ich die Wahrheit spreche, aber euch leider nicht sagen kann, worum es geht? Zumindest im Moment noch nicht. Vertraut mir es wird alles gut...aber jetzt muss ich gehen!” Er dreht sich urplötzlich von Dwalin weg zu mir um, dabei sagt er hastig. “Thorin hör zu, bleibt auf dem alten Weg, wie ich es dir gesagt hatte, meine letzte Warnung, ihr dürft ihn auf keinen Fall verlassen, sonst seid ihr verloren! Habt ihr gehört, bleibt auf dem Weg und zwar..ALLE!” Indem dreht er sich kurz zum Rest der Gruppe um und sieht sie, der Reihe nach warnend an. Alle nicken automatisch, es ist als würden sie instinktiv spüren, was er ihnen damit sagen will. Als er fertig ist, dreht er sich nochmals zu mir um, ehe er erneut zu sprechen ansetzt. “Ich muss jetzt gehen Thorin...unverzüglich, die Zeit drängt. Und noch etwas, gib gut auf sie acht, vor allem auf Kili, Fili und den Halbling.” Unsere Blicke treffen sich kurz. Ich kann in dem Fall nichts weiter tun, als knapp zu nicken, da mir im Moment nichts besseres einfällt, was ich dazu noch sagen könnte. Doch bevor Gandalf zu seinem Pferd gehen kann um aufzusitzen hält ihn Bilbo, der zufällig ganz in der Nähe steht noch kurz zurück. “Gandalf...warte noch, ich muss dir etwas sagen.” Der alte Istari wirkt einen Moment lang verwirrt, ehe er sich fängt. “Ja Bilbo, was ist denn?” Fragt er ihn sanft, doch der Zauberer lässt den Halbling dabei nicht aus den Augen, während ich ganz plötzlich das unmittelbare Gefühl habe, als wollte Bilbo ihm etwas wichtiges mitteilen. Doch dann strafft sich der Halbling unmittelbar danach und sagt anschließend leise. “Nun ja ich ahhh...wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich mittlerweile meinen Mut gefunden habe!” Der Zauberer lächelt unwillkürlich, bevor er ihm antwortet. “Oh das ist gut, das ist sehr gut Bilbo, den wirst du auch brauchen fürchte ich...so wie alle hier.” Mit diesen knappen Worten blickt er nochmals kurz in die Runde, wobei sein Blick diesmal jedoch etwas länger an Lyriel hängen bleibt. Sie sieht ihn ebenfalls aufmerksam an, ihr Blick wirkt dabei etwas verhalten. Doch da spricht der Zauberer sie auch schon ganz direkt in folgendem Wortlaut an. “Und du lass uns nur jetzt nur hoffen, dass sie nicht auf deinen Onkel treffen werden.” Keiner der Gruppe weiß, was er damit gemeint hat, keiner außer mir. Entsprechend fragend richten sich ihre Gesichter auf die Halbelfe und den Zauberer aus. Doch Lyriel kontert ungerührt ohne weiter auf sie zu achten. “Es ist uns allen zu wünschen, aber versprechen kann ich es euch nicht und wenn, dann könnt ihr euch sicher sein Mithrandir, dann wird es wohl nicht ganz ohne Ungemach von statten gehen.” Der alte Mann lächelt. “Nun, davon bin ich überzeugt. Ach aber was solls, gebt gut auf euch acht und macht keine unnötigen Dummheiten!” Mit diesen Worten besteigt er sein Pferd und gibt ihm nachdem er uns noch einmal alle eindringlich angesehen hat, umgehend die Sporen. Wenig später wird seine Gestalt kleiner und kleiner und verschwindet irgendwann ganz außer Sichtweite und das nicht nur, weil es inzwischen immer dunkler wird. “Wir sollten auf ihn hören und besser hier bleiben wo wir sind....zumindest heute Nacht!” Schlage ich anschließend mit wenig Begeisterung in der Stimme vor, auch um alle aus ihrer Starre heraus zu holen, die sie unweigerlich mit dem unerwarteten Weggang des Zauberers befallen hat. Balin ist diesmal der Erste, der auf mich reagiert und das wie zu erwarten äußerst vorsichtig und mit bedacht. Der alte Kempe hat Erfahrung, die man nicht ohne weiteres verwerfen sollte, so auch hier, wenn auch eine völlig Gegensetzliche zu der des Zauberers. Indem setzt der weißhaarige Zwerg mit folgendem Satz an.“Thorin, das ist meiner Meinung nach keine besonders gute Idee, hier können wir zu leicht gesehen werden. Ich weiß was Gandalf uns geraten hat, aber ich glaube, dass es besser wäre, wenn wir diesmal nicht machen was er wollte. Lass uns lieber noch ein kleines Stück weiter hinein gehen, der Wald gibt uns Deckung...oder ist dem nicht so?” Ich sehe ihn an und ziehe eine Braue hoch, es wirkt äußerst skeptisch. Ich bin hin und her gerissen, weiß nicht was ich denn jetzt glauben soll. Eine Tatsache, die einer kurzen Überlegung meinerseits bedarf, auch da ich Gandalfs eindringlichen Ratschlag noch im Hinterkopf habe und ihn nicht einfach so leichtfertig ausschlagen will. Aber noch ehe ich den Gedankenanstoß von Balin zuende gedacht habe und etwas entsprechendes antworten kann, unterbricht Lyriel uns plötzlich völlig überraschend und sie ist zudem auch noch ganz der selben Meinung, wie der alte Zwerg. “Balin hat völlig recht Thorin, du solltest besser auf ihn hören, der Wald IST gefährlich, da will ich Mithrandir nicht unrecht geben, aber er kann uns auch die notwendige Deckung bieten. Vor allem um uns vor feindlichen Augen zu verbergen und wir dürfen die Orks dabei nicht außer Acht lassen, die uns folgen.” Alle Augen richten sich damit augenblicklich auf die einzige Frau der Gruppe aus, die es soeben ganz offen gewagt hat, das Wort an mich zu richten, meine Überlegung in Frage zu stellen und das dabei so ziemlich das Erste mal, ohne die übliche offizielle Anrede per se zu verwenden. Sie wirkt angesichts dieser Tatsache ehrlich verwirrt, mehr noch wie ich. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt oder nur Zufall war? Dennoch dauert es einen Moment bis sie selbst realisiert, was sie eben getan hat. Doch dann fängt sie sich schnell, wobei sie kurz mit den Schultern zuckt und so die ganze Sache entschärfen will. Was ihr allerdings nur so halb gelingt, da noch immer alle Augen aufmerksam auf sie gerichtet sind. “Ahh na ja, aber wenn jemand von euch eine bessere Idee hat, kann er sie uns natürlich herzlich gerne unterbreiten.” Brummt sie schließlich deutlich frustriert vor sich hin, wobei sie die übrigen Männer, weiterhin bewusst und mit einen etwas unterkühlten Gesichtsausdruck mustert, der dazu verblüffend selbstsicher anmutet. Es ist allerdings ganz überraschend Bofur, der als Erster von uns reagiert und fast sofort danach auf das aggiert, was sie gesagt hat. Wonach der Zwerg mit dem schwarzen Gabelbart ihr kurzerhand an meiner statt antwortet und dabei diesen vermeindlichen Eklat einfach geschickt überspielt. “Ich finde sie hat recht Thorin. Hier sitzen wir bestenfalls wie auf dem Presenttierteller. Es ist eindeutig zu gefährlich, wir sollten daher zumindest noch ein kleines Stück weiter hinein gehen.” Das sagst du doch jetzt nur, um ihr zu impronieren, Dummkopf! Denke ich in dem Moment eher ungewollt, aber deutlich wütend, auch mit der etwas unangenehmen Erkenntnis, dass sie damit wohl alle drei Recht haben dürften. “Schön, dass ihr da alle zur Abwechslung mal einer Meinung seid. Na gut von mir aus, was haben wir zu verlieren? Also dann lasst uns noch ein kleines Stück hinein gehen und uns einen vernüftigen Lagerplatz für die Nacht suchen. Morgen früh sehen wir weiter. Aber zuerst werdet ihr diese Ponys unverzüglich zu Beorn zurück schicken. Ich will den alten Bären nicht noch länger im Nacken haben und wir haben es ihm außerdem versprochen. Also was ist damit?” Der Blick mit dem ich die Gruppe anschließend fixiere ist deutlich angespannt und streng, keiner wagt es offen mir zu widersprechen. Fast sofort danach, herrscht hektisches Treiben. Jeder versucht seine persönlichen Sachen so gut es geht zusammen zu suchen und die Ponys anschließend quasi ohne Gepäck und allem, postwendend auf den Rückweg zu Beorn zu schicken. Ich weiß instinktiv, dass der Gestaltwandler nicht weit weg ist und uns beobachtet, auch wenn er unsichtbar verborgen bleibt. Ich spüre seine Nähe, denn dass wir diesen Bären nicht gänzlich abgeschüttelt haben können, ist mir damit sonnenklar. Der Bärenmann passt genau auf, dass seinen Tieren nichts geschieht, notfalls mit Gewalt, das ist mir wohl bewusst. Deshalb hab ich sie auch nochmal eindringlich gewarnt, besser zu tun, was er gesagt hat. Ich selbst bin derweil noch immer unterschwellig wütend und weiß nicht mal warum? Und doch werde ich den leisen Verdacht nicht los, dass es durchaus mit meinem Freund Bofur zu tun haben könnte, der sich wieder ungefragt in etwas eingemischt hat, was mir überhaupt nicht gefällt. Leise vor mich hin grummelnd versorge ich anschließend das Pony, das ich geritten habe. Das Tier sieht mich mit seinen klugen Augen wachsam an. Zur Abwechslung war es mal ein anständiges Pony und nicht schon wieder irgend so ein dickköpfiges Tier, was ich inzwischen durchaus zu schätzen gelernt habe. Ich gebe ihm daher zum Dank, einen sanften Klaps, als ich fertig bin. Es schnaubt leise...dann schüttelt es sich kurz und dreht sich ohne noch einmal einen Blick zurück zu werfen von mir weg. Es ist reiner Zufall, dass ich Lyriel dabei beobachten kann, wie sie sich von ihrem Pony verabschiedet. Die Halb Elfe spricht leise mit dem Tier, das sie geritten hat. Auch sie gibt ihm einen sanften Klaps, wobei das Pony ihr seine weiche Nase zum Abschied noch einmal sachte in die Hand drückt, was sie unwillkürlich lächeln lässt. “Noro Lim...Luv..engië varya!” Flüstert sie ihm anschließend leise zu, wobei ihr Blick wie zufällig meinen auffängt. Sie sieht mich an, ganz kurz nur, ein sanftes Lächeln streift dabei abermals ihr Gesicht, ehe sie wieder wegsieht und ihre Aufmerksamkeit erneut auf das Tier ausrichtet. Das Pony wiehert leise, aber dann dreht sich auch dieses Pony um, um endlich zu seinem rechtmäßigen Herrn zurück zu kehren. Wenig später verschwindet die kleine Ponyherde, die uns so treu hier her an den Waldsaum gebracht hat, gänzlich aus unseren Sichtfeld, während wir zurück bleiben. Ich komme nicht ganz davon los, mir ganz tief unten in meinem Inneren zu wünschen, auch dabei zu sein, denn was uns jetzt bevor steht, wird alles andere als angenehm werden. Aber dieser Wunsch wird mir wohl nicht erfüllt werden, denn meine Aufgabe ist eine andere...auch das weiß ich nur zu gut! weiter aus Lyriels Sicht gesehen.... Was war das denn bitte schön? Kneif mich mal jemand, ich weiß nicht, ob ich wach bin, oder ob ich träume. Da macht sich Mithrandir doch einfach so aus dem Staub? Ausgerechnet jetzt, wo wir ihn so dringend gebraucht hätten! Also das gibts doch nicht...wie kann er nur? Entsprechend angespannt ist meine darauf folgende Aussage an den Rest der Truppe, als ich endlich den Mund aufmachen kann, um auch etwas dazu zu sagen. Wobei das allerdings nicht bei allen der Gruppe auf Gegenliebe stößt, wie ich nur einen Moment später peinlich berührt feststelle. Ja und dann sagt er mir doch noch allen Ernstes, er hoffe dass wir nicht auf meinen Onkel treffen würden? Na bitte sehr...als ob ausgerechnet ich das beinflussen könnte? Der alte Mann hat vielleicht Nerven. Sonst noch was? Als ob wir keine anderen Probleme hätten und jetzt müssen wir auch noch ohne ihn auskommen, es wird immer besser. Und als ob das noch nicht genügen würde, fällt Thorin just ein, dass er lagern will und zwar hier an Ort und Stelle. Ich finde das, das keine gute Idee ist....nein überhaupt keine! Meiner Meinung nach, könnte der Platz nicht ungünstiger gewählt sein, da man uns von allen Seiten ungehindert sehen kann. Aber als ich ihm das so quasi durch die Blume sagen will, bekomme ich glattwegs wieder Ärger. Es sagt zwar niemand direkt etwas zu mir, aber die Blicke der Männer sprechen deutlich Bände. Also halte ich besser den Mund, zumindest vorerst. Ich muss innerlich tief seufzen. Hilfe, was habe ich mir da eigentlich aufgehalst? Eine ganze Truppe übellauniger Kerle, von denen jeder meint, dass ER am Ende etwas schlauer als der Andere ist? Na prima, ich bin begeistert. Wie war das noch, mit an den Berg gelangen? Na wenn die so weitermachen, kommen wir überall hin, nur nicht an den Erebor. Aber glücklicherweise ist mir das Schicksal doch noch gewogen, es gibt ja schließlich so etwas wie Freunde und einer von diesen, springt fast sofort danach, unerwartet für mich in die Bresche. Es ist Bofur, der seinem Anführer nur wenig später unmissverständlich klar macht, dass es wirklich besser wäre, von hier zu verschwinden und sich statt dessen weiter drin im Wald ein etwas ungestörteres Plätzchen zu suchen. Schon um endlich diese lästigen Orks gänzlich abzuschütteln, die uns noch immer so unschön an den Hacken kleben. Weiter soll ich mit meinen reichlich veworrenen Gedankengängen allerdings nicht mehr kommen, da Bofur kurz darauf meine ganze Aufmerksamkeit fordert. Er dreht sich unmittelbar zu mir um und sieht mich direkt an...ich merke dabei die unverhohlene Neugier in seinem Blick. Er wird mich gleich etwas fragen, was mir vermutlich überhaupt nicht gefallen wird, aber es ist wohl nicht zu ändern. Also bereite ich mich innerlich schon mal darauf vor. Indem setzt er wie zu erwarten an. “Sag mal Lyriel....was hat Gandalf eigentlich damit gemeint, dass wir besser nicht auf deinen Onkel treffen sollten? Wen meinte er denn damit?” Ich muss prompt schlucken, ehe ich ihm antworten kann. “Das mein lieber Bofur, fürchte ich, kann ich dir nicht sagen. Aber dass er damit unweigerlich die Waldelben gemeint hat, dürfte selbst dir klar geworden sein...oder?” Doch noch ehe ich mit dem Satz weiter fortfahren kann, raunzt Thorin ihn auf einmal ganz überraschend unwirsch und sehr heftig an.“DAS geht dich nichts an Bofur, frag gefälligst nicht andauernd Sachen, die deine Befugnisse überschreiten! Khuzal...dein loses Mundwerk ist im Moment wieder all zu oft schneller, als es dein Verstand ist Zwerg! Merkst du das nicht?” Thorin verstummt unwillkürlich, er funkelt den Zwerg mit dem Schlapphut zornig an. Sein Mund hat sich zu einem feinen Strich verzogen, der deutlich Bände spricht. Ich bin hingegen sprachlos, muss hastig hinunter schlucken, was mir dazu auf der Zunge liegt. Ahh wie...was war das denn eben für eine Abfuhr von Thorin? Was sollte das? Ich meine er hat mich doch nur etwas gefragt, nicht mehr und nicht weniger. Bofur reagiert jedoch wie zu erwarten entsprechend auf Thorins ungerecht rüde Zurechtweisung. Ich sehe wie seine Schultern sich straffen, aber noch bevor er Thorin etwas darauf antworten kann, gehe ich entschlossen dazwischen. Eigentlich wollte ich es ihnen noch nicht sagen. Doch in dem Fall habe ich wohl keine andere Wahl und muss daher eine schnelle Entscheidung treffen, auch da lügen im Grunde nichts bringt. Irgendwann erfahren sie es doch so oder so. “Hört sofort damit auf...alle beide! Barad...sich zu streiten bringt gar nichts an der Stelle. Es ist dabei völlig egal wer von euch etwas dazu zu sagen hat oder nicht. Mithrandir hat Thranduil gemeint...als er von meinem Onkel sprach und nun zufrieden? Jetzt wisst ihrs also. I Valar, ich hatte doch schon mal zu Anfang gesagt, dass ich nicht grundlos hier her in den Grünwald kommen wollte. Aber so habe ich mir das Ganze beileibe nicht vorgestellt und jetzt wäre es ganz nett, wenn wir das Thema vorerst beenden könnten. Denn noch sind wir nicht mal ansatzweie in Reichweite der Elben gekommen und vielleicht sehen wir sie gar nicht erst. Also? Was ist jetzt?” Ich blicke sie der Reihe nach an, es herrscht weiterhin sprachloses Staunen oder mehr noch Entsetzen. Vermutlich hat niemand von ihnen allen auch nur im Ansatz damit gerechnet, dass Thranduil mit mir verwandt sein könnte? Niemand außer Thorin natürlich, bei ihm bin ich mir längst nicht sicher, er könnte es wissen, wenn auch nur andeutungsweise oder durch Zufall, da er damals am selben Tisch saß, als mein Herr Elrond und der Zauberer sich über mich unterhalten hatten. Ich meine, ich hatte in sein Gesicht gesehen, ehe er aufstand....oh ja und er wusste etwas. Ich bin mir ziemlich sicher. Aber er hat nie etwas in der Richtung zu mir gesagt, bis heute nicht. Nun da bin ich ja mal gespannt, wann er es mir denn sagen will? Und ob überhaupt? Die simple Tatsache, in etwa das selbe Blut zu haben, wenn auch stark verwässert, nun ja das dürfte ihm wohl nicht sehr gefallen...ebensowenig wie mir. Obwohl es keine Rolle spielt...denn wir sind was wir sind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)