„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 47: Aufbruch -------------------- der nächste Morgen ...aus Lyriels Sicht gesehen... “RAUS...LOS AUFSTEHEN…..ALLE!” Im höchsten Maße erschrocken fahre ich, bei diesem unverhofften, wie zu der Zeit noch völlig unerwarteten Weckruf augenblicklich von meinem mir auserkorenen Lieblingsplätzchen hoch, um fast sofort danach, umgehend wieder auf mein Lager zurück zu sinken. Uhhh man hab ich vielleicht Kopfschmerzen! Und woher die kommen, leider im Moment nicht die geringste Ahnung, aber dafür einen nicht von der Hand zu weisenden Verdacht. Wohl nicht wirklich ausgeschlafen, wie mir scheint? Na das kommt davon, wenn man die halbe Nacht durch die Gegend schleicht und sich draußen herum treibt, anstatt zu schlafen, so wie das alle halbwegs vernünftigen Leute eigentlich tun sollten. Denke ich dabei nicht, ohne eine gewisse Ernüchterung zu verspüren. Nun und der rüde Weckruf unseres Sklaventreibers von einem Anführer, tut hier sicher noch sein übriges hinzu. Was allerdings nicht nur bei mir allein für einiges an missgelaunter Stimmung sorgt. Rund um mich herum bekommt er dafür von den anderen Männern prompt ebenfalls, das eine oder andere unwillige Murren zu hören...denn wir haben noch nicht mal wirklich Morgengrauen. “Mistkerl, warum musst du mich auch aus meinen schönsten Träumen reißen, ausgerechnet und gerade jetzt!” Fluche ich daher leise vor mich hin, wobei ich einen erneuten Aufstehversuch wage, der beim zweiten Anlauf allerdings wesentlich vorsichtiger von statten geht und zudem nicht unbeachtet bleibt. Denn nur einige Sekunden später, habe ich ihn quasi als selbst ernannten Wachhund vor meinem Lager stehen. Wahrscheinlich auch, damit ihm nur ja niemand von uns entkommen kann. Und da die Männer offenkundig etwas schneller waren als ich, bin ich daher fast die Letzte, die im Begriff ist, sich von ihrer wohlverdienten Ruhestätte zu erheben. “Hnnn...so früh am Morgen...was soll das werden? Bist du jetzt komplett wahnsinnig geworden oder wie?” Brumme ich ihm zur morgendlichen Begrüßung, daher nicht eben freundlich und ziemlich kurz angebunden entgegen, als ich ihn zu Gesicht bekomme. Auch da ich normalerweise eigentlich eher nicht zu den Frühaufstehern zähle, wenns denn nicht unbedingt sein muss. “Was heißt hier früh am Morgen...es ist mitten in der Nacht!” Kontert er entsprechend trocken und mit einem ebensolchen Grinsen auf den Lippen, das ganz eindeutig in meine Richtung abzielt. “Ja stell dir vor Thorin, DAS sehe ich auch!” Entgegne ich ihm angesichts der frühen Stunde und seinem durchweg anzüglichen Grinsen im Gesicht, noch immer nicht wesentlich besser gelaunt, für das ich ihm übrigens am liebsten augenblicklich einen Kopf kürzer machen würde, wenn ich denn könnte...und eigentlich genau weiß, dass ich es nicht kann, weil das ja wieder mal viel zu auffällig wäre. Verdammt nochmal, so schlucke ich den saftigen Kommentar, der mir dabei schon auf der Zunge liegt, einfach hinunter und antworte ihm statt dessen so liebenswürdig, wie ich es in dem Moment gerade noch fertig bringe. “Also wie siehts aus? Möchtest du dich anstatt dessen nicht lieber mal vergewissern, ob deine ach so liebliche Stimme, nicht vielleicht an Mithrandir oder aber dem Fellwechsler vorbei gegangen sein könnte? Denn ganz im Gegensatz zu mir, ist von den beiden nämlich noch keiner zu sehen.” Thorin brummelt indessen leise und für mich gänzlich unhörbar, irgend etwas unverständliches in seinen dunklen Bart hinein, wobei er mir zur Abwechslung jedoch einen eher skeptischen Blick zuwirft, der mir in der Situation allerdings auch nicht wesentlich besser erscheint. “Na was soll schon mit denen sein? DU hast mich doch auch gehört oder?” Knurrt er einen Moment später entsprechend unwillig vor sich hin und das, als ich gerade im Begriff bin, mich zwischenzeitlich in voller Montur an ihm vorbei zu quetschen und mich dabei angestrengt frage, wie ich diese hämmernden Kopfschmerzen eigentlich den ganzen Tag ertragen soll, mit denen ich soeben aufgewacht bin? “Bitte Thorin, verschone mich doch mit diesen absolut nervigen Kommentaren, die ohnehin zu nichts führen, außer dass wir uns nur wieder streiten. Weißt du was, ich hab Kopfschmerzen und zwar richtig und sag jetzt bloß nicht selber Schuld, ansonsten vergesse ich mich und das dürfte dir sicherlich nicht sonderlich gefallen, Herr Zwerg! Es sei denn, du bist wirklich scharf drauf, dich schon so früh am Morgen mit mir anzulegen?” Die Drohung war eben unmissverständlich und ich hoffe für ihn, dass er sie beherzigt. Es scheint aber so, denn er sieht mich angesichts meiner Aussage einen Moment später, mit einem etwas schiefen, wie ungläubigen Seitenblick an.“Na schön du hast recht...ahhh ja vielleicht sollte ich...?” Fängt er anschließend zögernd an. “Ja...du solltest! Genau das finde ich auch..!” Unterbreche ich ihn daher kurzerhand und mit einem deutlich schrägen Grinsen, wobei ich ihn energisch und entschlossen in Richtung der Männer abschiebe. “Na geh schon los, ich komme allein zurecht...schon vergessen? Ich bin ein großes Mädchen!” Hake ich indessen leise und etwas belustigt nach, als er mich gleich darauf mit einem unübersehbar kritischen Blick mustert, der zudem unzweifelhaft zu meiner Stirn führt. “Wa...aber was ist, du sagtest eben was von Kopfschmerzen?” Kommt kurz darauf prompt, der leicht mürrische Kommentar von ihm, auf den ich jetzt eigentlich nur gewartet habe. Ein leises Seufzen schält sich hinsichtlich dessen aus meiner Brust heraus, ehe ich ihm darauf antworten kann. “Hab ich gesagt...ja, aber es geht schon...wirklich...und jetzt geh...geh....du hast schließlich noch die eine oder andere Aufgabe zu erledigen, ehe wir aufbrechen. Sieh lieber zu, dass du ALLE rechtzeitig auf die Beine bekommst, sonst können wir den frühen Aufbruch ohnehin vergessen!” Das ist alles, was ich ihm noch ganz privat unter vier Augen sagen kann, ehe es soweit führen würde, dass uns jemand von den anderen hören könnte. Als er endlich, wenn auch etwas unentschlossen wirkend, außer meiner Sichtweite entschwindet, sehe ich ihm mit dem absolut heftigen und bohrenden Gefühl von starkem Kopfschmerz hinterher, lasse mir davon jedoch nichts weiter anmerken, auch um ihn nicht noch mehr zu beunruhigen. Es reicht mir schon, ihn zuweilen einfach so am Hals zu haben, vor allem wenn seine Laune mal wieder alles andere als königlich ist. Anstatt dessen bemühe ich mich darum, den heftigen Kopfschmerz selbst abzudämpfen, wobei ich meine Fingerspitzen sachte über die Schläfen streichen lasse und hoffe, wenigstens etwas von meiner inneren Kraft, für mich selbst zu mobilisieren zu können. Es hilft...aber nicht viel....latent bleibt mir das stechende Gefühl im Hinterkopf erhalten. Doch wenigstens ist es nach meinen Bemühungen so schwach geworden, dass es mir halbwegs erträglich scheint...zumindest für den Moment. Wenig später taucht tatsächlich der Fellwechsler und auch der Zauberer auf der Bildfläche auf. Gerade so, als hätte ihnen Thorin zwischenzeitlich ebenfalls Beine gemacht, was aber natürlich nicht der Fall, sondern wohl eher reine Glückssache ist. Doch damit ist es unumstößlich, wir werden aufbrechen..heute noch! Allerdings dürfte so früh am Morgen, so ziemlich jeder von uns und vor allem ohne etwas vernünftiges zu Essen im Bauch, nicht eben gutgelaunt sein und sich daher auch noch weitest gehend mit sich selbst beschäftigen wollen. So zum Beispiel Kili, der Jüngste der Zwerge, der unübersehbar herzhaft vor sich hin gähnt und wohl alle Mühe hat, nicht einfach im Stehen weiterzuschlafen, auch da er immer wieder leicht vorne über in Richtung seines großen Bruders kippt, der wie es der Zufall will, direkt vor ihm steht. Wobei der junge Zwerg, ihm zu allem Übel auch noch seinen Kopf, höchst vertraulich auf die Schulter legt und sich sozusagen der Einfachheit halber, an den älteren Bruder lehnt, der darüber jedoch nicht eben glücklich scheint und ihn daher immer wieder energisch nach hinten abschieben will. Filis Gesicht verzieht sich bei der Aktion zu einer sichtlich genervten Grimasse und einem deutlich hörbaren, wie säuerlichen Grummeln. Eine überaus nette und erheiternde Szene, die ich zufällig beobachten kann, da die beiden nicht weit weg von mir stehen. Unwillkürlich zaubert sie mir ein schwaches Lächeln auf die Lippen. Vielleicht auch aus dem Grund, weil die beiden mich ungewollt daran erinnern, dass ich früher, wenn möglich höchst selbst, auch das eine oder andere Mal mit Elladan oder Arwen als bequeme Schlafunterlage vorlieb genommen hatte, als ich noch ein Kind und da oft auch sehr einsam war. Nun ja, heute sieht meine Schlafunterlage in der Regel etwas anders aus. Auch der Gedanke schiebt sich mit einem mal ungewollt durch meinen Kopf, wenn auch etwas ernüchtert. Denn das darf man(n) oder besser Frau..in dem Fall also ich, jetzt sehen wie sie will. Nun und dass damit schlicht nicht der Mann gemeint sein kann, mit dem ich sie vielleicht gerne öfter teilen würde, ist mir in der Beziehung übrigens auch schon längst völlig klar geworden. Apropos, wo steckt er eigentlich? Ich meine natürlich DEN Mann, von dem ich denke, dass er derjenige welche ist, dem meine Anwesenheit inzwischen so einiges an schlaflosen Nächten bereiten dürfte und zwar mehr, als mir oder ihm lieb sein kann und darf. Nun ja und das dann wohl auch noch in so ziemlich jeder Hinsicht. Sichtlich neugierig sehe ich mich daher nach ihm um. Offenkundig darum bemüht, abermals einen Blick auf Thorin erhaschen zu können, der wie es aussieht, irgendwo weiter hinten im Haus versucht, dem letzten Rest seiner Männer Beine zu machen und das seinem Tonfall nach zu urteilen, recht energisch, wobei es sich in dem Fall unumstritten um den Halbling und Bofur handelt. Nur Sekunden später taucht der Zwergenkönig erneut auf der Bildfläche oder besser in meinem Blickfeld auf...und das zur Abwechslung mit hochrotem Kopf...ziemlich wütend und unübersehbar ebenfalls in voller Rüstung. Also jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass er den beiden Männern mit gezücktem Schwert droht, dass sie sich gefälligst etwas mehr zu beeilen haben. Ahh ja...zuzutrauen wäre es ihm allemal, zumindest soweit ich ihn einschätzen gelernt habe. Doch das scheint diesmal offenbar nicht notwendig zu sein. Denn nur ein paar Augenblicke später erscheint Bofur tatsächlich, wie zu erwarten mitten unter uns. Allerdings um einiges gelassener, als sein Freund und Anführer, dieser sichtlich ungemütlichen, wie gefährlichen Unternehmung. Er gähnt ebenfalls sichtbar und nuschelt irgendwas von....”ooochhhh Thorin so früh...und länger ausschlafen..” vor sich hin. Was selbigem allerdings noch viel weniger zu gefallen scheint und es daher auch mit entsprechend gesalzenem Kommentar zum Besten gibt. “Los elender Faulpelz aufstehen! Bei Durins Bart sieh zu, dass du endlich in die Gänge kommst Bofur und das möglichst bevor ich nachhelfen muss!” Der Jüngere von beiden wirkt indessen reichlich zerknittert und noch recht unausgeschlafen, tut aber dann doch das, was er soll, ehe Thorin die Gelegenheit hat, weiter auf ihm oder dem Halbling herum zu hacken. Auch, weil Bofur wohl genau weiß, dass mit seinem Freund im Moment nicht gut Kirschen essen ist oder besser, er nicht unbedingt die beste Laune hat, was sich an seinem harschen und wenig sensiblen Verhalten ja überdeutlich zeigt. Auch der Halbling wirkt etwas unentschlossen, als er nur zwei Minuten später wie Bofur in Sichtweite auftaucht. Was Thorin jedoch prompt abermals mit irgend einem kurzen, wie herzhaften Fluch in Khuzdul untermauert und ihm selbigen anschließend für uns überdeutlich hörbar, in der gemeinsamen Sprache um die Ohren pfeffert.“Na das wurde ja auch langsam Zeit, Herr Beutlin und auch wenn du, um diese frühe Stunde, für gewöhnlich noch in deinem weichen Federbett zu liegen pflegst, sind jetzt einiges an unangenehmeren Umständen für dich und uns angesagt! Der Wald ist nahe, also spute dich besser Herr Halbling! Etwas mehr Zähigkeit und vor allem Ausdauer, kann dir sicher nicht schaden. Sieh uns an...und nimm dir gefälligst ein Beispiel daran!” Thorins eisblaue Augen blitzen den Halbling entsprechend ungehalten an, doch da kommt ihm der Zauberer urplötzlich unvermutet zu Hilfe und zwar wörtlich gesehen, was Bilbo deutlich sichtbar aufatmen lässt. “Thorin lass Bilbo in Ruhe, der kann ja nun auch nichts dafür, dass es noch Nacht ist. DU wolltest schließlich so früh als möglich aufbrechen, um die Morgendämmerung als Deckung für uns zu nutzen. Also bitte, ich hatte es dir gestern Abend gesagt. Aber du hast ja wie üblich nicht auf mich hören wollen, als ich dir geraten hatte, etwas später aufzubrechen. Ich sagte dir, wir sollten statt dessen lieber die Kraft der Sonne nutzen, die Orks ihrer Natur entsprechend nun mal nicht sonderlich ausstehen können. Jetzt hast du es, na bitte sehr siehs dir selbst an, was es gebracht hat? Da..was habe ich zu dir gesagt? Pahh...der Junge schläft ja sogar noch im Stehen weiter, also soviel dazu!” Mithrandir deutet unmisverständlich und nicht eben begeistert auf Kili, der es tatsächlich abermals geschafft hat, seinen älteren Bruder erneut als seine Schlafunterlage zu mißbrauchen, was Fili jedoch unwillkürlich erröten lässt und ihm der Rest der Zwerge dazu prompt auch noch mit entsprechendem Gelächter quitiert. Thorin scheint angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet der Jüngste der Zwerge, seine Befehle quasi ignoriert, indem er einfach weiterschläft, mit wenig Begeisterung zu teilen. Na wie peinlich ist das denn...ausgerechnet sein Neffe, geht mir dabei spontan durch den Kopf und lässt mich innerlich ebenfalls grinsen. Die Szene ist ja auch zu nett. Nun ja aber selbiges denkt der Zwergenkönig wohl auch, denn sein Kommentar der umgehend darauf folgt, ist diesbezüglich dementsprechend. “KILI..los hoch mit dir, was soll das? Etwas mehr Beherrschung, wenn ich bitten darf!” Knurrt Thorin ihn einen Moment später sichtlich zornig an, wobei er ihm auch noch einen ziemlichen heftigen Rüffel verpasst, als er an dem Jungen vorbei kommt um zu Mithrandir zu gelangen, der leicht abseits in meiner Nähe steht und die ganze Szene etwas skeptisch beobachtet. Kili schreckt indessen augenblicklich wie vom Blitz getroffen hoch. “Wa..was ist denn? Ich bin wach...ich bin doch längst wach, siehst du das denn nicht Onkel?” Nuschelt der junge Zwerg als Antwort noch immer deutlich verschlafen und ordentlich zerknittert vor sich hin, wobei er sich dabei jedoch gleich nochmal einen anderen und zwar von seinem älteren Bruder einfängt. Fili murrt leise aber dafür deutlich hörbar. “Ja DAS sieht man und jetzt reiß dich gefälligst etwas mehr zusammen Kili, schlafen kannst du auch später noch! Also komm endlich hoch!” Fast sofort kehrt augenblicklich Ruhe unter uns allen ein, denn in dem Moment erscheint der Gestaltwechsler auf der Bildfläche und nimmt den ganzen Raum quasi für sich alleine ein. Seine höchst beeindruckende Persönlichkeit, füllt das kleine Haus augenblicklich mit seiner Präsenz und zwar so, dass es einem fast den Atem nimmt. Das wars, damit dürften jetzt eigentlich soweit alle in der Lage sein, dem Fellwechsler das notwendige Gehör zu schenken, auch da der offenkundig etwas zu uns sagen will und wenn wir ganz viel Glück haben, könnten wir danach vielleicht sogar noch ein Frühstück von ihm bekommen? Indem setzt er bereits an. “Mithrandir, wie abgesprochen, werde ich euch meine Reittiere borgen, aber nur unter zwei Bedingungen, die ihr unter allen Umständen einhalten müsst. Erstens ihr behandelt meine Kinder gut...und zweitens, schickt ihr sie, sobald ihr den Waldsaum erreicht habt, sofort zu mir zurück. Wagt es nicht, sie mit in den Wald zu nehmen! Bis zum Waldrand und keinen Schritt weiter. So ist es abgemacht und ich werde darüber wachen, dass ihr diese Abmachung auch einhaltet. Von da ab müsst ihr laufen, meine Tiere sind nicht dafür gemacht, den verborgenen Schrecken dieses Waldes zu trotzen. Beherzigt das und euch wird nichts geschehen!” Der Zauberer sieht den Gestaltwechsler mit ernster Mine an, ehe er ihm antwortet. “Natürlich Herr Beorn, wie ihr es wünscht...wir werden euer großzügiges Angebot nicht missbrauchen, ihr könnt mir vertrauen...notfalls werde ich diesen Zwergen höchstpersönlich Beine machen, sollten sie es vergessen!” Beorn lächelt schwach, ein kurzes aber recht amüsiertes Lachen zieht sich über sein furchiges, sonnengebräuntes Gesicht, mit dem dichten schwarzen Bart. “Gut das ist gut, so in etwa hatte ich mir das auch vorgestellt.” Sagt er anschließend gelassen, wobei er Thorin jedoch kurz aufmerksam mustert, auch da ihn selbiger mit recht verkniffenem Gesichtsausdruck ansieht. Offenbar ist es unserem Anführer nicht so recht, vielleicht hatte er insgeheim doch damit gerechnet, die Ponys weiterhin als Reittiere für uns nutzen zu können. Nun ja, um einiges schneller wären wir damit zweifellos gewesen, auch da uns langsam aber sicher die Zeit davon läuft, was Thorin natürlich weiß. Der Durinstag rückt unbestritten näher und wir sind noch nicht mal in Sichtweite des Berges gelangt. Aber was hilft es uns, abgemacht ist nun mal abgemacht und ich würde den Zorn des Bären an seiner Stelle lieber nicht herausfordern. Denn das könnte unter Umständen höchst ungemütlich für uns enden, was der Zauberer ebenfalls sehr wohl weiß. Nun bleibt uns eigentlich nur die schwache Hoffnung, wenigstens so schnell voran zu kommen, dass wir die Meute die uns folgt täuschen oder wenigstens in soweit auf Abstand halten können, bis wir den Waldsaum erreicht haben. Denn dort drinnen dürfte es zweifellos auch den uns folgenden Orks um einiges schwerer fallen, unsere Fährte wieder zu finden. Das war im Moment erstmal alles. Beorn verliert indessen keine unnötige Silbe mehr, als uns mit einem kurzen brummigen Kommentar zu unserem letzten gemeinsamen Frühstück unter seinem Dach aufzufordern, das nachdem wir alle an seinem Tisch Platz genommen haben, dieses mal allerdings äußerst schweigsam ausfällt. Keiner von uns verspürt sonderlich große Lust sich zu der frühen Stunde zu unterhalten. Nicht mal unser Dauerspaßvogel Bofur will etwas sagen und das, wo er ansonsten meist alle Mühe hat, den Mund zu halten. Mithrandir ist so ziemlich der Einzige, der sich leise mit dem Gestaltwechsler und Thorin unterhält, auch da alle drei dicht nebeneinander sitzen. Ich sehe zufällig in Thorins Gesicht und dabei, die steile Sorgenfalte, die sich unübersehbar auf seiner Stirn gebildet hat und komme zu dem Schluß, dass mir die ganz und gar nicht gefällt. Doch da ich zu diesem Gespräch offiziell nicht eingeladen bin, halte ich mich lieber raus und beobachte statt dessen den Rest der Männer, die übrigens allesamt mit essen beschäftigt sind. Nun ja eigentlich nicht ganz alle...Bilbo der wie durch Zufall zwischen Kili und mir sitzt, hat offenbar alle Mühe etwas hinunter zu bringen. Höchst ungewöhnlich für den Halbling, wie ich feststelle, da ich inzwischen recht schnell gelernt habe, dass Hobbits durchaus keine Kostverächter sind, wenns drauf ankommt. Das wundert mich nun doch etwas. In dem Fall wage ich es den Halbling vorsichtig anzusprechen. Vielleicht will er mir ja anvertrauen, was ihm so den Appetitt verdorben hat? “Herr Beutlin ihr seht nicht sehr gut aus..fehlt euch etwas...ihr esst ja gar nichts?” Frage ich ihn, sobald ich seine Aufmerksamkeit gewonnen habe. Bilbo sieht mich an, ein leicht verkniffener Zug hat sich um seine Mundwinkel gebildet. "Ach ja...Heilerin ihr habt gut reden...ihr wisst doch, dass ich nicht der beste Reiter bin, allein die Tatsache daran zu denken nachher auf eins dieser Viecher steigen zu müssen, hat mir ehrlich gesagt den Appetitt verdorben!” Bilbos Stimme klingt deutlich verkrampft, als er ausspricht was er denkt. Es entlockt mir ein leises, spontanes Lachen, auch da mir dabei unwillkürlich die Szene von damals in den Kopf kommt. Ja unser erster gemeinsamer Ausflug, das wars...als sein Pony ausgebüxt ist und Thorin und mich dabei auch noch sowas von heftig in Verlegenheit gebracht hat. Damals, es scheint mir jetzt schon ewig her zu sein.....unser erster Kuss...ja der..den werde ich wohl nie wieder vergessen können. Indem werde ich schlagartig ernst. “Oh ja ich fürchte das ist mir nicht entgangen Bilbo, stimmt wenn ich so darüber nachdenke? Nun ja, der beste Reiter werdet ihr wohl tatsächlich nicht werden, aber vielleicht gibt es dafür ja trotzdem eine vernünftige Lösung? Macht euch keine Sorgen, ich denke Beorn wird euch sicher ein ganz sanftes Tier geben. Ihr braucht euch dahingehend nicht zu fürchten.” Bilbo sieht mich kritisch an. “Wenn ihr das sagt Lyriel?” Antwortet er mir im Anschluss daran jedoch immer noch deutlich verkrampft, wobei er mich weiterhin aufmerksam mustert. Indem fasse ich einen höchst spontanen Entschluss. “Wisst ihr was, ich mache euch ein Angebot. Also solltet ihr tatsächlich kein geeignetes Pony finden, das euch tragen kann oder will, werde ich euch gerne mitnehmen, wenn ihr mögt. Ich bin ein geübter Reiter, mit mir müsst ihr euch keine Sorgen machen.” Die deutlich verkrampfte Mine des Halblings hellt sich schlagartig auf. “Ahh das würdet ihr für mich tun?” Fragt er mich anschließend ehrlich verblüfft. Ich sehe ihn aufmerksam an, ein kurzes ernsthaftes Nicken ist meine Antwort darauf. “Es wäre mir eine Freude euch mitzunehmen, wisst ihr, wir sollten zusammen halten und ihr gehört zweifellos ebenso zu der Gemeinschaft Eichenschild, wie die Zwerge oder der Zauberer.” “Oder wie ihr...!” Unterbricht er mich plötzlich lächelnd. “Oder wie ich...!” Entgegne ich ihm mit entsprechender Ernsthaftigkeit. Bilbo sieht mich für einen Augenblick lang aufmerksam an, doch dann antwortet er mir ganz spontan. “Wisst ihr, ihr habt ein gutes Herz Heilerin, das wollte ich euch noch gesagt haben und ich werde gerne über euer Angebot nachdenken.” Damit ist von unserer Seite aus eigentlich alles gesagt, wohingegen sich Kili jedoch auf einmal ganz schnell und ziemlich entschlossen in unser Gespräch einmischt. Was er natürlich, weil er auf der anderen Seite neben Bilbo sitzt, ungewollt mitangehört hat. “Bilbo du solltest ihren Rat vielleicht beherzigen, denn aus dir wird sicher nie ein Reiter werden und na ja, den seltenen Luxus hinter einer schönen Frau Platz nehmen zu dürfen, nun den hat ja auch nicht jeder und schon gar nicht jeden Tag. Weißt du, der eine oder andere Mann, würde dich um dieses Angebot vielleicht sogar heftig beneiden? Also überleg dir gut, was du machst!” Über die markanten Züge des junges Zwerges zieht sich urplötzlich ein breites Grinsen, dass ihn in dem Moment mehr denn jeh wie Thorin aussehen lässt. Die Familienähnlichkeit ist hiermit wirklich nicht länger zu leugnen. “Ach inzwischen auch schon aufgewacht....Herr Zwerg? Oh bitte, halt doch einfach den Mund Kili...das will doch keiner wissen!” Fahre ich den jungen Zwerg einen Augenblick später, entsprechend unwirsch und sehr deutlich über diesen ach so unnützen, wie unüberhörbar provokativen Spruch an. Doch der grinst nur noch einen Tick breiter. “Wieso stimmt doch...oder?” Macht er dabei unbestritten weiter. “Also was hier stimmt oder nicht, entscheide immer noch ich allein und jetzt genug damit...es reicht!” Würge ich ihn entschlossen ab, wobei ich etwa zeitgleich mit einem tiefen, wie unwilligen Seufzer bestrebt bin vom Tisch aufzustehen, um mir diesen Unsinn nicht noch länger mitanhören zu müssen. Ich bin fertig mit essen und in dem Fall habe ich nichts weiter zu tun, als meine übrigen Sachen in soweit in meine Reichweite zu bringen, dass es nacher ohne größere Verzögerung los gehen kann. Kili, der unterdessen mit Bilbo am Tisch zurück bleibt, sieht mir allerdings mit einem deutlich breiten und nicht eben unauffälligen Grinsen hinterher, für das ich ihm am liebsten augenblicklich den Hals umdrehen würde. Ich meine ich mag den Jungen, ja klar..aber so langsam frage ich mich wirklich ernsthaft, woher er die unangenehm scharfsinnige Angewohnheit hat, mir ständig auf die Nerven zu gehen? Hnnn..damit sind es schon zwei von der Sorte und sein Onkel ist in der Hinsicht ja zuweilen auch nicht viel besser, wenns drauf ankommt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)