„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 46: Aufbruchstimmung 2 ------------------------------ ..einmal wissend, dies bleibt für immer, ist nicht rausch der schon die nacht verklagt...ist nicht farbenschmelz, noch kerzenschimmer, von dem grau des morgens längst verjagt... ...einmal fassend, tief im blute fühlend...es ist mein...und es ist nur durch dich... (Songtext ..”am Fenster”) Es ist für diese Spätsommernacht überraschend warm. Ich stelle fest, dass ich mich wohl gründlich getäuscht habe. Der Mantel den ich mitgenommen hatte, ist eigentlich völlig überflüssig, denn es ist wesentlich wärmer als angenommen... ...und dann fällt mein Blick just einen Moment später, ebenfalls wie zufällig auf das, was er mir eigentlich zeigen wollte. Ich bin komplett sprachlos. Die Nacht ist sternenklar, die Ewigkeit dahinter spürbar nahe. Einige einsame Glühwürmchen, tanzen in unserer Nähe und kleiden sie, in ein magisches Licht. Bodennebel ziehen sich, wie geisterhafte Tänzer durch die Senke dahin und narren die Sinne. Doch das, was ich da am Himmel über mir zu sehen bekomme, ist vielleicht das Faszinierendste und Schönste, was ich jemals erblickt habe. Es ist ein Feuermond, blutrot und uns vom Gefühl her so nahe, als könnte man ihn fast berühren. Die Vollmondscheibe, scheint in flüssiges Feuer getaucht und geradezu zu brennen. In alter Zeit galt er als schlechtes Omen, doch das ist lange her...und heute Nacht gehört er uns allein! Noch immer sprachlos drehe ich mich zu dem Mann an meiner Seite um. Ich muss dieses äußerst seltene Naturereignis erstmal etwas verdauen, aus diesem Grund fällt es mir entsprechend schwer, dem den gewünschten Ausdruck zu verleihen. “Oh Thorin..es...es ist wunderbar, atemberaubend schön! So etwas faszinirendes wie das, habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wo..woher hast du es gewusst?” Fährt mir daher einigermaßen verblüfft heraus, als ich mich wieder halbwegs gefangen habe. Der Zwergenmann macht einen zögernden Schritt auf mich zu. Seine sonst so kräftige Stimme klingt leise, ja fast schon entschuldigend...und deutlich belegt, als er endlich zu sprechen ansetzt. “Ich na ja..ich konnte nicht schlafen, weil...ich nachdenken musste und so bin ich vorhin kurz vor die Tür, um in Ruhe durchzuatmen und vor allem, um allein zu sein und so habe ich ihn eben entdeckt, ganz durch Zufall. Ich...wollte ihn dir zeigen, nein ich musste ihn dir einfach zeigen. Ist er nicht beeindruckend?” Thorin verstummt. Seine so ausdrucksstarken dunkelblauen Augen, glitzern mir in dem magisch leuchtenden Glühwürmchenlicht, wie zwei schimmernde Kristalle entgegen. “Das ist er...ohne Zweifel!” Entgegne ich ihm atemlos, ohne meinen Blick davon abwenden zu können und ich weiß in dem Augenblick wirklich nicht, wen ich denn nun faszinierender finde, den Feuermond oder ihn!“So so nachdenken wolltest du also, über was denn?” Frage ich ihn im Anschluss daran jedoch ein wenig neckisch überzogen, auch weil ich in etwa schon ahne, was gleich kommen wird. “Über uns!” Kontert er prompt, wie erwartet, für ihn typisch knapp und nicht sehr kommunikationsfreudig. “Über uns? Was, gibt es da nachzudenken?” Hake ich daher etwas naserümpfend nach, doch anstatt dessen dass er mir antwortet, macht er auf einmal etwas völlig unvorhegesehenes. Er dreht sich zu mir und zieht mich ganz plötzlich in seine kräftigen Arme. Ich spüre seine Nähe, die angenehm bruhigende Wärme, die von ihm ausgeht, seinen anziehenden Geruch, der mir immernoch weiche Knie beschert und wie er leise, auf diese so typische Weise zu sprechen ansetzt, die ich so sehr an ihm mag. Ich spüre seine Lippen, direkt an meinem Hals, was mir just einen ganz spontananen aber durchaus angenehmen Schauer über den Rücken laufen lässt. “LIEBE...sie ist schon etwas eigenartiges! Unvohergesehen...bitter, manchmal leicht zu verwechseln mit Hass...nicht zu begreifen... ..und bedingungslos!” Ergänze ich den Satz leise, als er etwas ins Stocken gerät. “Und bedingungslos...du hast recht, das ist sie.” Sagt er tonlos, doch dann fährt er überraschend emotional fort, wobei seine Stimme diesmal, jedoch so klingt, als ob sie weit fort wäre. “Aber..aber sie ist vor allem unerwartet. Weißt du, jetzt wo ich schon alt werde, trifft es ausgerechnet mich noch einmal so heftig, dass ich es fast nicht begreifen kann. Es ist so so ungerecht Lyriel. Verstehst du nicht? Selbst wenn wir beide zusammen bleiben könnten, würdest du mich irgendwann nicht mehr wiedererkennen, denn..eines nicht allzufernen Tages, werde ich nicht mehr der Mann sein, für den du dich heute entschieden hast. Ich bleibe nicht immer so, es wird nicht mehr lange dauern, bis ich wie ein alter Narr auf mein Ende warten werde...unfähig etwas daran zu ändern. Was hilft es mir dann also noch, König unter dem Berge zu sein? Verstehst du nicht, was ich dir damit sagen will? Du bleibst immer so, wie du bist, jung und..und wunderschön...dein Elbenblut ist unsterblich...meines nicht!” Er bricht unwillkürlich ab und ich spüre, wie er stockend einatmet, es klingt fast schon verzweifelt. Meine Hand verirrt sich daher nur einen Augenblick später spontan und beruhigend auf seine Brust, direkt dahin wo sein Herz ist. Ich fühle es, es schlägt deutlich schneller als gewöhnlich, zeigt mir damit an, dass er im Moment echte Schwierigkeiten hat, seine Gefühle zu kontrollieren. “Sag so etwas nicht...bitte!” Hauche ich ihm leise aber mit einigem Nachdruck entgegen. Thorin rührt sich, er schiebt mich ganz kurz ein Stück von sich weg und sieht mir dann aufmerksam in die Augen. “Du weißt das, das die Wahrheit ist, willst du sie etwa leugnen?” Knurrt er plötzlich abermals aufgewühlt und deutlich ungehalten vor sich hin, wobei er mich weiterhin nicht aus den Augen lässt. Ich sehe ihn an, ein zärtliches Lächeln zieht sich ganz spontan über mein Gesicht, bevor ich ihm antworte. Aber nicht ohne ihm vorher noch sachte, eine seiner vorwitzigen, dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht geschoben zu haben, was er schweigend, aber sichtlich verwirrt geschehen lässt.“Hast du da nicht etwas wichtiges vergessen? Nya meldo?” Antworte ich ihm im Anschluss daran sanft. Er blickt mich noch immer völlig verblüfft an, ich sehe es in seinen Augen. Schon diese Worte allein, waren Ausdruck dessen, was ich ihm eigentlich sagen wollte, denn dass ich ihn liebe, ist für mich längst unumkehrbar und wahrhaftig. “Wa..was?” Hakt er daher entsprechend unsicher nach.“Na ja normalerweise hast du nicht unrecht mit deiner Annahme und gut überlegt. Du hast nur eines nicht wirklich bedacht und vor einiger Zeit, offenbar auch nicht sonderlich gut zugehört, als ich es Bofur auf dem Weg über den Berg schon mal erklärt hatte. Ich sagte ihm, ich hätte mich noch nicht entschieden, ob ich denn ein sterbliches oder ein unsterbliches Leben führen will. Denn ich habe eben nicht nur Elbenblut allein in den Adern Thorin. Also du hast Glück...!” “WAS? Das ist jetzt nicht dein Ernst, das kommt nicht in Frage, das kannst du nicht tun!” Faucht er mich postwendend unwirsch an, noch ehe ich den Satz ganz beendet hatte, der ihm eigentlich sagen wollte, dass ich duchaus geneigt wäre, auf mein unsterbliches Leben, zugunsten eines das ich mit ihm teilen kann, zu verzichten. “Wie? Ach hör doch auf Herr Zwerg, das hast du sicher nicht zu entscheiden. Das, lass getrost meine Sorge sein, wenn es soweit ist und es sich zu entscheiden gilt. Ich mache, was ich für richtig halte, denn es ist mein Leben, Thorin Eichenschild!” Antworte ich ihm ebenso unwirsch, wie nachdrücklich. “Das lasse ich nicht zu, ich verbiete es dir, das kannst du nicht tun..Lyriel. Nicht für mich, oder für sonst jemanden!” Kontert er abermals, aber zwischenzeitlich schon deutlich matter, als eben noch. “Hmmm...also ich muss sagen, im Anschaffen bist du unübertroffen, das muss man dir wirklich lassen. Nur gut, dass ich keiner jetzt deiner Kammeraden bin und daher nur bedingt tun muss, was dir so einfällt, mein Liebster und nun Schluss damit, ich will über dieses Thema nicht mehr länger mit dir diskutieren...hast du mich gehört?” Es ist alles was ich dazu zu sagen habe, er hat ohnehin keine andere Wahl, als es zu akzeptieren. Thorin strafft sich hinsichtlich meiner Abfuhr deutlich, knurrt jedoch leise vor sich hin, ohne mir anschließend eine direkte Antwort zu geben. “Gut, dann lass uns endlich dieses verwünschte Thema wechseln. Du hast vorhin überdies meine Frage nicht wirklich beantwortet? Ich wollte eigentlich von dir wissen, was du über uns gedacht hast? Denn das, kann ja wohl nicht das Einzige gewesen sein oder?” Hake ich daher erneut mit einigem Nachdruck nach.“Oder wolltest du mir damit andeuten das, dass dies etwa der Grund für dein absolut merkwürdiges Verhalten von vorhin gewesen ist?” Fahre ich unerbittlich fort wobei ich ihn nicht aus den Augen lasse. Thorin weicht mir prompt aus. Er sieht deutlich betreten weg und ich spüre instinktiv, dass ihm das Thema sichtlich unangenehm ist. “Nein, das war nicht alles Lyriel! Kalil ra narag...hast du mir meine Eifersucht also wirklich so deutlich angesehen?” Sagt er plötzlich leise. Ich muss kurz aber heftig schlucken, ehe ich etwas erwiedern kann. “Das wars also tatsächlich...ich habs fast geahnt!” Antworte ich ihm anschließend ebenso lautlos. “Du bist manchmal schon ein rechter Hitzkopf, weißt du das? Thorin...niemand ist wie du und du bist unumstritten der Einzige für mich. Also wie oft soll ich dir das jetzt eigentlich noch sagen?” Ergänze ich gleich darauf mit einem leisen aber deutlich resignierten Seufzen, wobei ich ihn mit meinem Blick festzunageln versuche. “Verzeih mir Lyriel, ich war ein kompletter Narr. Ich verstehe es ja zeitweise selbst nicht, wie konnte ich nur so unglaublich dumm sein? Ich habe das Gefühl manchmal nicht mehr klar denken zu können!” Hakt er einen Augenblick später ebenfalls reichlich ernüchtert nach. “Nein, wir waren beide törichte Narren Thorin. Also tu mir bitte einem Gefallen und lass uns darüber nie wieder streiten, versprichst du mir das?” Antworte ich ihm daher nochmals mit deutlichem Nachdruck, auch um das jetzt ein für allemal zu klären. Plötzlich grinst er, es wirkt tatsächlich etwas verlegen, ich kann es im leicht rötlich schimmernden Mondlicht gerade noch so erkennen. “Ich werds versuchen!” Sagt er einen Moment später überraschend ehrlich. Das entlockt mir ein ebenso spontanes Lächeln. “Schön, dann wären wir uns ja endlich mal, wenigstens über einen Punkt einig. Meine Güte mit deinem ausgesprochenen Sturkopf klar zu kommen ist schon nicht einfach.” Brumme ich anschließend kaum hörbar vor mich hin. Er lacht abermals leise. “Hmm..sagst gerade du...Nya Mela!” Kontert er anschließend deutlich belustigt. “Ach hat irgend jemand behauptet, dass Liebe immer einfach ist?” Antworte ich ihm daraufhin sanft. “Vermutlich nicht.” Sagt er leicht brummig. “Vermutlich.” Ergänze ich lächelnd. “Komm her..” Flüstert er plötzlich leise, wobei er mich abermals spontan in seine Arme zieht.“Hast du mich vermisst?” Frage ich ihn etwas atemlos, als ich ihn so nahe bei mir spüre, dass ich fast nicht mehr klar denken kann. “Ein bisschen?” Sagt er belustigt und nicht ganz ernst. “Du elender Schuft..ich weiß, dass du lügst!” Entgegne ich ihm mit gespielter Entrüstung, wobei sich eine meiner Brauen etwas in die Höhe zieht. Thorin kontert indem er mich ein Stückchen von sich wegschiebt. “Komm, lass uns zum Haus zurück gehen.” Sagt er dabei mit einem eigenartig jungenhaften Ausdruck auf seinem Gesicht, den ich so noch nie zuvor bei ihm gesehe habe. “Wa..wie..willst du etwa schon schlafen gehen? Jetzt? Ich..ahh ich dachte..?” Frage ich ihn derweil entsprechend überrumpelt und kann den Satz zudem nicht ganz vervollständigen, da ich nur eine Sekunde später, schon von ihm unterbrochen werde. “So..könnte man es auch nennen!” Sagt er indessen trocken und ziemlich von sich überzeugt. Wobei ich in dem Augenblick nicht ganz sicher bin, wie der das jetzt wieder gemeint hat? Nur ein paar Sekunden ahne ich allerdings langsam, was er mir damit eigentlich andeuten wollte. Wir sind zurück auf der keinen Veranda..doch rein gehen kommt für ihn offenbar noch nicht in Frage. “Ich amm..würde gerne noch ein bisschen bleiben und mit dir allein sein?” Spreche ich ihn daraufhin fast schon ein wenig schüchtern an. Thorin sieht mich an, im Licht des langsam verblassenden Feuermondes wirken seine Gesichtszüge älter, reifer und noch männlicher als sonst. “Geht mir auch so, na worauf wartest du dann noch?” Er sieht mich an, streckt mir daraufhin die Hand entgegen. Ich ergreife sie spontan, wobei ich fühle, wie er sie sachte drückt. Nur Sekunden später sitzen wir beide nebeneinander auf der großen Holzbank des Fellwechslers, die direkt vor der Türe steht und blicken atemlos und beide spürbar nervös, in die uns umgebende stille Dunkhelheit hinaus. “Lyriella ist dir kalt?” Fragt er mich auf einmal überraschend zuvorkommend. “Ich na ja, ein wenig?” Antworte ich ihm entsprechend ehrlich und verblüfft zugleich, da ich ihn so normalerweise nicht kenne. “Gib mir den Mantel!” Sagt er prompt gewohnt nüchtern. “Wa..welchen?” Fährt mir sichtlich verwirrt heraus, da ich inzwischen schon lange vergessen hatte, dass ich das gute Stück ja immernoch mit mir herum trage. “Na meinen!” Hakt er indessen, wie üblich trocken nach. “Oh...den...ähh hatte ich ehrlich gesagt fast vergessen.” Antworte ich daher entsprechend verlegen. Er lacht leise. “Hmm sieht man, ich wusste ja gar nicht, dass ich so sinneraubend sein kann und jetzt gib schon her!” Thorins Gesicht überzieht sich auf einmal, mit einem deutlich belustigten aber zeitgleich so anziehenden Lächeln, das mir total weiche Knie macht. Eine Sekunde später drücke ich ihn den Mantel in die Hand, unsere berühren sich dabei sachte und ich spüre, wie er kurz zurück zuckt, doch dann legt er ihn behutsam über uns beide und seinen Arm anschließend beschützend um meine Schultern....ganz selbstverständlich. Ich kann mir ein amüsiertes Grinsen angesichts dessen nicht ganz verkneifen, schmiege mich dann aber doch in seine Arme und genieße seine angenehme Nähe in vollen Zügen, die ich ja sowieso nicht mehr lange für mich allein haben kann, was ich sehr wohl weiß. Thorin schweigt, er scheint nachzudenken, ich merke es am Gesichtsausdruck, den er dabei macht und der so typisch für ihn ist. Spontan lasse ich meine Fingerspitzen zärtlich an seiner Gesichtskontour entlangstreichen. “Hmmm...weißt du eigentlich, dass du ein wirklich interessantes Seitenprofil hast?” Frage ich ihn wenig später leise und etwas schüchtern. Er dreht sich zu mir. “Ach habe ich das?” Hakt er anschließend etwas irritiert nach. Ich nicke indessen kurz, mit einem fast schon träumerisch anmutenden Lächeln auf den Lippen, das mir überdeutlich sagt, dass ich längst nicht mehr in der Lage bin, in seiner Nähe klar denken zu können. Und das war wohl auch der Auslöser, für das was jetzt folgt, denn nur einen Moment später beugt er sich vor und zieht mich ganz nahe an sich heran. Der völlig spontane, wie hitzige Kuss, den er mir dabei gibt, lässt mir fast die Sinne schwinden. Oohhhh Wahnsinn...fährt mir noch durch den Kopf, doch weiter komme ich gedanklich nicht mehr, denn spätestens ab da, hat sich mein sonst so kühler, klarer Verstand längst sonstwohin verabschiedet. Er zieht mir im wahrsten Sinne des Wortes, den Boden unter den Füßen weg...komplett und so völlig unverbereitet, dass ich nicht mehr weiß wo ich bin. Alles verliert sich im Nichts, verschwimmt, driftet ins Bodenlose. Himmel und Erde ich weiß nicht mehr wo oben und unten ist, kann nichts mehr anderes wahrnehmen als ihn allein. Ich reagiere somit fast wie in Trance auf ihn...ebenso wie er auf mich. Ihm geht es nicht viel anders als mir. Thorin zieht mich noch näher an sich heran. Ich spüre die hitzige Wärme, die er ausstrahlt und weiß nur zu gut, worauf die abzielen würde, wenn ich ihn denn weiterhin gewähren ließe...und doch würde ich mir in diesem Augenblick wohl nichts sehnlicher wünschen als das. Meine Arme schlingen sich daher wie von selbst, besitzergreifend um seinen Hals. Er hebt mich hoch und nur den Bruchteil von Sekunden später finde ich mich auf seinem Schoß wieder. Wir beide küssen uns wie im Rausch. I Valar helft mir...ich war noch nie so verliebt..noch nie. Er hat alle Mühe sich zu kontrollieren...so wie ich auch. Seine Hände sind quasi überall und lassen mir die Verlegenheitsröte heftig und heiß ins Gesicht schießen. Nur zögernd und ziemlich kurzatmig gelingt es mir ihn wieder halbwegs auf normal Abstand zu bringen.“Ni...nicht bist du verrückt? Das geht nicht...nicht jetzt und nicht hier!” Flüstere ich ihm nur einen Moment später schweratmend ins Ohr. Er lacht leise und antwortet mir prompt wie erwartet, wenn auch ebenso kurzatmig wie ich selbst. “Ach und woher willst du wissen, was meine Absicht ist?” “Ich kenne dich du Schuft, niemand kennt dich und deine Absichten zwischenzeitlich besser als ich!” Kontere ich indessen zärtlich, aber auch etwas beunruhigt angesichts dieser Erkenntnis. Er scheint es jedoch nicht weiter ernst zu nehmen. Statt dessen zieht er mich wieder nahe an sich heran. Ich spüre wie er sein Gesicht einen Moment später an meiner Schulter vergräbt und merke auch, wie er tief einatmet, als wollte er meinen flüchtigen Duft festhalten. “Du riechst so gut, weißt du das?” Seine tiefe, warme Stimme ist fast nur ein Flüstern in der stillen Dunkelheit, als er sagt, was ich längst geahnt habe. “Hmmm..du auch. Himmel ich weiß noch, als ich deinen Geruch das erste mal in der Nase hatte, da hab ich fast vergessen zu atmen, das ist mir noch nie zuvor passiert...noch nie zuvor. Was glaubst du also, was ich da dachte?” Antworte ich ihm anschließend zögernd aber wahrheitsgemäß. Er lächelt, es wirkt etwas versonnen. “Wann war das?” Fragt er mich anschließend sichtlich neugierig. Ich muss ebenfalls spontan lachen, ehe ich ihm antworten kann. “Hilfe, kannst du dich denn wirklich nicht mehr daran erinnern?” Er schüttelt den Kopf. “Nun dann will ich dir mal kurz auf die Sprünge helfen Liebster...es war, lass mich überlegen? Ah ja genau, es war in deinem Quartier, als ich dich das erstemal halbwegs wieder hergestellt hatte. Du hast mich da sowas von verwirrt und ich weiß noch, dass ich noch Stunden hinterher nicht wirklich ich selbst war. So jemand wie du, ist mir bis dahin noch nie zuvor untergekommen! Weißt du nicht mehr? Ich sagte dir damals doch, dass ich dich interessant finde, du hast mir da nur nicht richtig zugehört.” Antworte ich ihm ruhig, wobei ich ihm meine Fingespitzen erneut zärtlich durch sein an sich dunkles Haar, mit den im Mondlicht deutlich sichtbaren, silber Strähnen gleiten lasse. Ein leises, tiefes Grollen dringt aus seiner Brust...eins, das zumindest momentan durchaus zufrieden mit sich wirkt. “Zuhören ist nicht gerade meine größte Stärke!” Brummt er einen Moment später trocken. “Weiß ich..und übrigens Diplomatie auch nicht!” Entgegne ich ihm lächelnd und nicht ganz ernst gemeint, obwohl es im Grunde eigentlich stimmt. Thorin fährt indessen überrascht hoch. “Du bist manchmal unmöglich Frauenzimmer, weißt du das?” “Habe ich denn jeh etwas anderes behauptet?” Antworte ich ihm zärtlich, wobei ich ihm direkt in die Augen blicke. Dabei fällt mir just etwas unangenehm berührt auf, dass ich ja dummerweise immer noch auf seinem Schoß sitze und nun ja nicht nur das, unser kleines romantisches und völlig spontanes Zugeständnis an die Liebe, hatte eine gewisse Wirkung auf uns...und die offenkundig nicht nur bei mir. Der Mann unter mir dürfte im Moment wohl noch so einige Probleme haben, sein deutlich in Wallung geratenes Blut wieder halbwegs in den Griff zu bekommen, was er aber ziemlich gelassen hin nimmt, wie es den Anschein hat. Zumindest solange, bis wir beide so unschön, von einem leisen Räuspern in der Dunkelheit unterbrochen werden, das uns beinahe sofort in die harte Realität zurück holt. Ich wollte ihm zuvor eigentlich noch gesagt haben, dass es jetzt wohl besser wäre, wenn er mich wieder herunterließe, doch schon zu spät. In dem Moment reagiere ich entsprechend erschrocken, so wie er auch, indem ich mich wohl eher unbewusst an ihn klammere, um möglichst nicht gesehen zu werden, was natürlich völliger Blödsinn ist. Jeder Dummkopf sieht auf den ersten Blick, was hier los ist.“So so, habt ihr beide eure Streitigkeiten also endlich behoben? Das ist gut, das ist sehr gut! Wurde aber auch Zeit, findet ihr nicht? Schön, dass du zur Abwechslung mal auf mich gehört hast Thorin! Dann brauche ich mir ja für die kommenden Abenteuer, keine Sorgen mehr zu machen! Du hast da eine kluge Frau...hör ab und zu auf sie, wenn ich dir einen guten Rat geben darf!” Es ist die tiefe, etwas kratzige Stimme des Zauberers, der uns überdies so prompt und unschön in unserer trauten Zweisamkeit erwischt hat. Dennoch innerliches Aufatmen. Mithrandir...na dem Himmel sei Dank nur der Zauberer, ich hatte schon sonstwas gedacht. Thorin reagiert jedoch wieder erwarten überraschend gelassen, wobei ich aber spüre, wie er mich kurz beruhigend an sich drückt, ehe er dem Zauberer antwortet. “Gandalf, ich bin sicher nicht derjenige, der immer nur mit Bedacht vorgeht...aber irgendwann kann sogar ich begreifen, wenn es an der Zeit ist besser nachzugeben. Und ich habe es begriffen! So und jetzt wäre es nett, wenn wir beide noch ein paar Minuten allein sein könnten...wenn du nichts dagegen hast?” Der alte Mann lacht leise, ehe er uns die entsprechende Antwort gibt. “Aber natürlich, ganz wie ihr wünscht und keine Angst, ich werde euer kleines Geheimnis schon nicht ausplaudern, wobei ich aber allerdings fürchte, dass es zumindest einige der Anderen ohnehin schon ahnen dürften.” “Na das wissen wir inzwischen selbst..Zauberer!” Kontert Thorin etwas unwirsch und nicht eben begeistert auf Gandalfs eher gutmütigen Kommentar. “Hör auf, das führt doch zu nichts Thorin, irgendwann müssen wir es ihnen so oder so sagen!” Unterbereche ich ihn daher leise. “Ja schon, das weiß ich auch...aber noch ist der Zeitpunkt dafür nicht gekommen! Ich entscheide wann ich es will und niemand sonst!” Macht er jedoch nicht eben kooperativer in Richtung des Zauberers weiter. “Ach so? Du sagst mir dann aber bitte schön schon rechtzeitig Bescheid, wenn es denn soweit ist?” Hake ich etwas unwillig ein, wobei ich nicht umhin komme ein ziemlich nachdenkliches Gesicht zu ziehen, ehe ich fortfahre. “Thorin, hör mir zu, der Zauberer ist auf deiner Seite...so wie wir letztendlich alle. Also hör schon endlich auf damit!” Versuche ich ihn weiter zu beschwichtigen, da es ja sowieso nichts nützt. Mithrandir hat es überdies doch ohnehin schon von Anfang an gewusst, oder es zumindest geahnt, also was regt er sich eigentlich so auf? “Also gut, bevor wir drei uns jetzt noch anfangen zu streiten, trete ich alter Mann gerne freiwillig den Rückzug an. Aber denkt dran, wir brechen sehr früh auf und daher solltet ihr wenigstens halbwegs ausgeschlafen sein!” Thorin seufzt leise. “Das weiß ich auch, wir kommen gleich und jetzt lass uns endlich in Frieden Gandalf! Ach noch was, wo warst du eigentlich?” Hakt er einen Moment später erneut typisch zwergenmäßig stur nach. Mithrandir lacht leise und es dauert einen ganzen Augenblick ehe er sich soweit gefangen hat, dass er uns endlich antworten kann. “Die Lage weiter auskundschaften wie üblich...und den Fellwechsler etwas im Auge behalten, der hier übrigens auch noch um euch beide herum schleicht. Also ihr beide hättet in eurer Unvorsichtigkeit auch wesentlich unangenehmere Gesellschaft bekommen können, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Nun ja und immerhin hat der Bär eine ziemlich gute Nase was das betrifft, also seid froh dass ihr auf mich getroffen seid und nicht auf Beorn!” “Also schön, wo du Recht hast hast du wohl Recht...Zauberer! Danke für die Belehrung und jetzt?” Kontert Thorin inzwischen sichtlich unwirsch.“Und jetzt gehe ich...ich wünsche euch eine gute Nacht und obendrein eine nicht all zu kurze, seid vernünftig und schlaft noch ein bisschen, wenn ihr könnt...habt ihr gehört?” “Ja ja haben wir, danke für den Ratschlag!” Antworten wir ihm beide beinahe wie aus einem Munde und müssen anschließend beide prompt darüber lachen...besser wir versuchen es uns möglichst krampfhaft zu verbeißen. “Hmm tja blöde Sache würde ich sagen!” Moniert er anschließend leise. “Was? Das mit dem Zauberer?” Frage ich ihn sichtlich belustigt. Er nickt knapp. “Ach nicht doch, er wusste es doch ohnehin schon die ganze Zeit!” Antworte ich ihm anschließend ebenso leise. “Was, bist du ganz sicher?” Thorins Stimme klingt etwas unsicher. Doch diesmal nicke ich, da ich es weiß. “Und jetzt...was machen wir jetzt?” Fragt er mich einen Moment später, wobei er etwas atemlos klingt. “Wolltest du nicht noch ein paar Minuten mit mir allein sein?” Entgegne ich ihm daher mit einem fast schon lasziven Lächeln auf den Lippen. “Ach wollte ich das?” Hakt er ebenso lächelnd nach. “Ich denke schon!” Antworte ich ihm trocken. Das wars, mehr sprechen wir beide nicht mehr. Für den Moment zählen allein andere Dinge. Wir geben uns noch einmal für ein paar Minuten gänzlich der Illusion hin, als gehöre uns die Welt allein...wobei keiner von uns beiden an Morgen früh denken will. Am Liebsten würde ich diesen Augenblick für immer festhalten wollen. Entsprechend schwer fällt es uns beiden vernünftig zu sein...und das zu tun was wir sollten und nicht das was wir wollten. Der Feuermond verblasst und damit auch das rötliche Licht, das die Szene in eine allzu verlockende Stimmung getaucht hat. Leise seufzend löse ich mich schließlich irgendwann aus einen Armen und flüstere ihm zu. “Thorin wir sollten besser rein gehen...es ist schon spät...komm!” Er nickt kurz. “Ich weiß!” Das ist alles was er sagt. Wortlos steht er gleich darauf auf und zieht mich etwa zeitgleich mit sich hoch, ich spüre noch, wie er mir im Anschluss daran einen kurzen Kuss auf die Stirn gibt...damit ist es unumstößlich, Morgen früh wird all das Vergangenheit sein, für wie lange? Keiner von uns beiden weiß es mit Sicherheit zu sagen. “Weißt du, was ich mir wünsche?” Meine Stimme klingt leicht traurig, als ich ungewollt das ausspreche, was schon so lange in mir vorgeht. Er schüttelt den Kopf. “Nein keine Ahnung...was?” Sagt er leise. “Ich würde so gerne in deinen Armen aufwachen, nur einmal...nur einmal. Das ist alles, was ich mir wünsche!” Er bleibt stehen, wobei er meine Hand spontan in seine nimmt, ehe er mir etwas belegt antwortet. “Ein schöner Gedanke...irgendwann! Du wirst sehen, irgendwann kommt dieser Tag, ich verspreche es dir. Nicht mehr allzulange!” Thorins Stimme klingt rau und doch kann ich den schwachen Schimmer Hoffnung darin deutlich heraushören, den ich mir eben so sehr wünschen würde, aber ich weiß auch, dass das im Moment unmöglich ist. Noch...aber wer weiß? Er zieht mich indessen noch einmal nahe an sich heran, ehe wir beide im Begriff sind endlich hinein zu gehen und diese schöne, wie zugleich schicksalsträchtige Nacht hinter uns zu lassen. Doch indem fällt mir plötzlich etwas ein. Hastig drehe ich mich um und gehe noch einmal zurück zu der Bank, auf der wir eben noch saßen, wobei ich ihn kurz loslasse. Thorin bleibt stehen, er wirkt sichtlich verblüfft. “Wa..was ist was hast du?” Sagt er entsprechend verwirrt. Ich hebe auf, was dort noch auf dem Boden vor der Bank liegt und drücke es ihm anschließend mit einem listigen kleinen Lächeln in die Hand. “Ahhh...hast du da nicht was vergessen? Hier hast du deinen Mantel zurück mein Lieber, bevor du ihn heute Nacht noch vermisst? Na und wer will schon gerne frieren....so allein?” Er packt mich ganz plötzlich und zieht mich abermals ganz nahe zu sich heran. “Du...du elendes Biest, ich wusste es. Gegen dich und dein vorlautes Mundwerk ist wirklich kein Kraut gewachsen!” Ich spüre den spontanen Kuss und lasse ihn gewähren, wobei ich ihn noch einmal fest in meine Arme schließe.“Warum sollte es das, dir würde doch sterbens langweilig, wenn ich nicht so wäre wie ich bin, gibs schon zu, genau aus diesem Grund liebst du mich doch Thorin.” Antworte ich ihm anschließend leise. “Nicht nur aus diesem.” Brummt er daraufhin etwas unwirsch vor sich hin, was mir just ein leises Lachen entlockt. “Ach..nein wirklich?” Kontere ich belustigt, dann sind wir im Haus angelangt, damit ist es entgültig... ...was der Morgen bringt, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Nur eines ist sicher, so vertraut wie eben noch, können wir uns da nicht geben...zumindest nicht im Moment! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)