„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 42: Zwergentanz ^^ -------------------------- solringen sola gjekk i ringen, sumaren sende, hanar galar rismâl, for alvar i enga. avl i bringa – avl i jordi (quelle - wardruna – yggdrasil) weiter aus Lyriels Sicht gesehen... “Oh ihr seid es Lyriel, was macht ihr denn da so allein?” Es ist Bofur, der ganz plötzlich völlig unvermutet hinter mir auftaucht, wie als wenn ich ihn gerufen hätte. Na wenn man vom….spricht, kommt er angelaufen oder wie war das noch gleich? Doch witzigerweise achtet er dabei gar nicht mal so sehr, auf die für meine Begriffe doch sehr ungewohnte Kopfbedeckung, die ja eigentlich ihm und nicht mir gehört. Statt dessen spricht er mich auf etwas völlig anderes an. Etwas das mich nun doch ein wenig stutzig macht, vor allem weil er es unweigerlich gehört haben muss, um es mir gegenüber zur Sprache zu bringen. Der Zwerg mit dem schwarzen Gabelbart und dem jetzt so ganz ohne seinen Knautschhut, doch recht wild anmutenden Haarschopf, legt den Kopf ein wenig schief und betrachtet mich dabei aufmerksam. “Wisst ihr eigentlich, dass ihr eine ganz annehmbare Singstimme habt Heilerin!? Ich ammm...habe euch vorhin zufällig singen gehört, verzeiht mir die Direktheit, aber es war fast nicht zu überhören.” Sagt er anschließend recht gelassen zu mir, wobei sich ganz plötzlich ein breites amüsiertes Grinsen über sein furchiges Gesicht zieht, das ihn so sympathisch wirken lässt. Ich verziehe jedoch fast sofort argwöhnisch das Gesicht , während sich meine Augenbrauen dabei skeptisch in die Höhe heben. Was also soll ich denn nun davon halten? Vor allem weil er etwas anspricht, was eigentlich nur mich alleine etwas angeht. “Ach das sagt ihr mir jetzt sicher nur, weil ihr mich nicht kränken wollt?” Entgegne ich ihm daher sichtlich zurückhaltend. Bofur lenkt fast sofort danach, überraschend ernsthaft ein. “Nein..nein, ich meinte es durchaus ernst, hört ihr Lyriel? Ich..ach ihr habt ein ungewöhnliches und angenehm warmes Timbre, sehr seltsam, vor allem wenn man eure Herkunft betrachtet?!” Meine Augenbrauen ziehen sich noch einen Tick höher, wobei ich ihn weiterhin kritisch mustere. “Wenn MAN meine Herkunft betrachtet? Nun WAS bitte wollt ihr jetzt damit andeuten, mein Freund?” Hake deshalb ich nicht eben erfreut, über diesen sichtlich unbedachten Spruch nach. Bofur grinst mich jedoch abermals spontan gutmütig an, ehe er mir antwortet. “Na ihr seid doch eine Elfe, zumindest zum Teil, reicht das denn nicht?” Ich reagiere eher verhalten auf diese Aussage von ihm, auch da ich dem Zwergenmann nicht wirklich darauf antworten will, da ihn meiner Meinung nach überhaupt nichts angeht, welches Blut durch meine Adern fließt, nicht mal im Ansatz. Wie käme ich denn dazu, ihm etwas anzuvertrauen, was im Grunde nicht mal Thorin über mich weiß? Ich mag Bofur, aber das ist auch alles, ich würde ja nicht mal Thorin freiwillig anvertrauen, wie es um meine Vergangenheit bestellt ist, auch da ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen könnte, wie er es auffassen würde, wenn er es wüsste. “Ah ja so ist das also? Na wenn ihr das sagt, dann wird es wohl stimmen!” Der darauf folgende Konter ist daher verständlicherweise entsprechend unterkühlt und einsilbig. Doch Bofur lässt sich von meinem abweisenden Tonfall, wie üblich nicht im Mindesten abschrecken. Er hat es offenbar schon geahnt und versucht statt dessen hastig vom eigentlichen Thema abzulenken. “Was war das für ein Lied, wenn ich euch das fragen darf? Es hat mir gefallen.” Sagt er statt dessen gelassen. Er sieht mich an, der Blick mit dem er mich mustert, scheint ehrlich interssiert. Also entschließe ich mich dazu wenigstens in der Beziehung nachzugeben. Ein leises Seufzen dringt aus meiner Brust, ehe ich ihm antworte, wobei ich es jedoch tunlichst vermeide, ihn weiter anzusehen. Statt dessen versuche ich ihm auszuweichen. “Es ist ein sehr altes Lied aus meiner Kindheit und es ist alles, was mir von meiner Mutter als Erinnerung geblieben ist, sie hat es mir vorgesungen, als ich noch ganz klein war!” Meine Stimme bekommt in dem Moment einen hörbar traurigen Klang, ich kann ihn nicht verhindern, so sehr ich es auch wollte. Ich bin sichtlich darum bemüht, meine Vergangenheit hinunter zu schlucken, mir nichts mehr dergleichen anmerken zu lassen und doch gelingt es mir nicht ganz. Bofur scheint das zu bemerken, denn er wirkt offenkundig betroffen. “Oh das ist schade...sehr schade, es...das tut mir aufrichtig leid für euch Heilerin. Wisst ihr, es klang sehr traurig, aber auch irgendwie schön, man hat es in eurer Stimme gehört. Sagt kennt ihr eigentlich unsere Art Musik zu machen oder zu singen?” Ich hebe hastig den Blick, wobei ein überraschter Laut aus meiner Kehle dringt, beinahe sofort danach schüttle ich den Kopf....woher sollte ich auch? “Nein Meister Zwerg, die kenne ich nicht, eure Art ist mir leider völlig fremd. Ich bin Zeit meines Lebens unter Elben aufgewachsen, das solltet ihr nicht vergessen!” Der Zwergenmann wirkt nachdenklich...ein seltsamer Zug legt sich um seine Mundwinkel, plötzlich hebt er jedoch den Blick und sieht mich ganz direkt an. Seine dunklen, käferschwarzen Augen leuchten mir wie Edelsteine entgegen, ebenso unschuldig, wie kostbar. "Wollt ihr es sehen? Ich würde es euch gerne zeigen, wenn ihr mögt? Im Moment haben wir ja ohnehin nichts weiter zu tun und mir wäre ehrlich gesagt, ein wenig mehr nach Zerstreuung zumute, nach all den ganzen Unannehmlichkeiten die wir bisher hatten. Also was haltet ihr davon?" Sagt er danach völlig überzeugt davon, dass ich ja eigentlich gar nicht ablehnen kann. Ich selbst hingegen bin vollkommen verblüfft. "Ahh..das würdert ihr tun?" Frage ich ihn nur Sekunden später entsprechend perplex. Bofur lächelt spontan. Sein Gesicht wirkt ungewohnt gelöst, ein seltener weicher Zug hat sich um seine Augen gebildet, ich sehe es und kann eigentlich gar nicht anders, als mich dem zu fügen. Indem spricht er das aus was, ich insgeheim denke. "Sehr gerne Heruin, ich könnte mir vorstellen, dass es euch ein wenig aufmuntern könnte, ich will euch nicht zu nahe treten, aber ihr seht schon eine ganze Weile recht betrübt aus, wenn ihr euch unbeobachtet fühlt. Na los kommt schon, gebt euch einen Ruck, ich will es euch gerne zeigen. Wisst ihr, wir Zwerge sind in der Hinsicht lange nicht so staubtrocken, wie dieses elbische Volk mit seinem erhabenen Getue!” Als er verstummt, muss ich spontan lachen...staubtrocken..und erhaben? Ttzzeeee für was hält er uns eigentlich? Schließlich gebe ich mir aber doch einen Ruck und trete näher an ihn heran. “Na schön...na schön, ganz wie ihr wollt mein Freund, dann zeigt es mir! Nun ich denke, ich könnte ein wenig Aufmunterung im Moment durchaus vertragen!” Entgegne ich ihm allerdings, etwas spröde, auch da ich recht unsicher bin, ob das wirklich das Richtige ist, was ich da tue? Der Zwerg lacht erneut, ihn scheint das überhaupt nicht zu stören. Nein er nimmt mich statt dessen völlig spontan an der Hand und zieht mich mit folgendem Spruch hinter sich her. “Gut, na das klingt doch prima...also dann...kommt schon lasst uns anfangen! Ach aber halt nicht hier zwischen dem Schuppen und der Scheune, hier gefällt es mir ehrlich gesagt nicht. Weiter vorne auf dem Platz vor dem Haus, erscheint die Luft klar und die Sonne warm und hell. Wisst ihr ich denke DAS ist der richtige Ort, um wenigtens etwas Spaß zu haben!” Bofurs tiefe Stimme klingt wunderbar gelöst und wirklich fröhlich, er meint es offenbar ehrlich. Also folge ich ihm zögernd nach, doch als wir schließlich ein paar Sekunden später auf dem hellen, sonnigen Platz vor dem Haus ankommen, hält er plötzlich an und fängt leise an zu singen. Wir sind allein niemand ist zu sehen, von den Anderen fehlt jede Spur, na die müssen dann ja offensichtlich alle noch im Haus sein? Überrascht von dem was dann geschieht merke ich auf. Bofurs schöne klare und tiefe Baritonstimme dringt leise aber deutlich durch die Stille und füllt die Luft, die nur vom geschäftigen Brummen von Beorns Bienen durchbrochen wird. Es ist eine fröhliche ansteckende Melodie und es fällt mir tatsächlich weniger schwer als ich dachte, sie nachzuahmen. Es dauert daher gar nicht lange, bis sich in der Lage bin ihm zu folgen. Unsere beiden Stimmen mischen sich in der klaren Luft harmonisch und weich. Ja es macht mir sogar Spaß mit ihm zu singen, denn seine Stimme klingt wunderschön...ich bin fast versucht wirkliche Freude daran zu empfinden und auch echte Lust zu tanzen. Es geht quasi ins Blut und in die Beine, etwas was mich zutiefst erstaunt, da ich sowas normalerweise nicht so ohne weiteres von mir kenne. Bofur der mich beobachtet hat, packt die günstige Gelegenheit beim Schopf und mich gleich dazu, ehe ich es mir wieder anders überlegen kann, denn noch ehe ich mich versehe ist er bei mir. “Na und habt ihr jetzt vielleicht Lust mit mir zu tanzen und ich meine damit die Art, wie wir sie bevorzugen?” Fragt er mich nur einen Moment später zwergisch verschmitzt. Ich muss spontan lächeln, ehe ich ihm in leicht spöttischem Tonfall antworte. “Sehr gerne mein Herr, nun ich denke eine kleine Kostprobe eures Könnens hatten wir ja meines Wissens schon an meines Herrn Tafel und die war wirklich überaus beeindruckend, habe ich mir sagen lassen. Also gut, wollt ihr es mich lehren?” Er lacht, streckt mir dabei spontan seine Hand entgegen. “Nur zu gerne Heilerin, dann kommt, unsere Art ist spontan und vielleicht etwas rau, aber gewiss nicht weniger interessant, als die eure!” Ich zögere kurz, doch dann siegt endlich die Neugierde. Ich gehe auf ihn zu ergreife seine Hand, ein amüsiertes Lächeln teilt meine Lippen, als ich die angenehme Wärme seiner Hand spüre. Ach, ich war schon so lange nicht mehr richtig glücklich, warum also nicht? Warum nicht...wenigstens für einen kurzen Augenblick! Bofur lässt sich indessen nicht lange bitten, ehe er erneut ansetzt. Diesmal jedoch mit einer völlig anderen Melodie, wesentlich rasanter und temporeicher. Er singt in seiner Sprache, ich in meiner. Ich folge ihm spontan und so gut es geht. Die Melodie mischt sich ganz überraschend zu einer harmonischen Einheit...es ist wie Zauber, der uns ungewollt einfängt. Ich spüre die archaische Kraft, die davon ausgeht. Die wilde Kraft der Natur, stärker als alle Magie und sie reißt mich einfach mit sich fort. Es dauert etwas, bis ich seinen Schritten folgen kann, aber dann vergesse ich irgendwann alles um mich herum und wir tanzen beide ausgelassen wie die Kinder, völlig selbstvergssen draußen im hellen Sonnenschein. Beide zusammen und doch jeder für sich allein. Die Schönheit und die Zerstörungskraft der Natur, liegt dieser Melodie zugrunde. Sie singt vom Wachsen und Werden und von der Tiefe, im inneren der Erde, die alles beschützt und am Ende auch für immer zu sich nimmt. Merkwürdigerweise formen sich Bofurs Worte und meine zu einem Ganzen. Khuzdul und Elbisch, es verschwimmt und der Zauber, der ungewollt davon ausgeht, reißt quasi alles mit sich fort...weit..fort! Dieses Gefühl es..es ist fast, als könnte ich fliegen, so frei wie ein Adler hoch in den Lüften. Ich spüre mich selbst, wie noch nie zuvor, mehr noch als in der Liebe zu dem Einen, von dem ich dachte, er wäre mein Schicksal. Ich kann nicht mehr, irgendwann komme ich wieder zu mir, fühle heftiges Seitenstechen, von dem wilden Umhergehüpfe und auch, dass ich meinem Lehrer dabei wohl andauernd unabsichtlich auf die Füße trete. Bofur trägt es jedoch halbwegs mit Fassung, ich muss lachen, als ich in sein zerknittertes Gesicht sehe. Er hält ganz spontan an, gerade so, wie wir auch begonnen hatten. Plötzlich lacht er, Bofurs Züge wirken dabei jedoch überraschend weich. “Also nein irgend etwas stimmt nicht, sagt mir was das ist? Es geht einfach nicht, es ist ja gerade so, als wollte man einer Elfe das Tanzen beibringen!” Sagt er anschließend mit einem sichtlich vergnügten Augenzwinkern zu mir. Ich halte ebenfalls verwundert inne. “Was wollt ihr damit schon wieder andeuten..ich BIN eine Elfe, zumindest zu einem guten Teil, wie ihr selbst ja schon festgestellt habt!” Der Zwergenmann lacht erneut. “Hmm also DAS merkt man finde ich!” Hakt er anschließend sichtlich amüsiert nach, als er mein Gesicht sieht. Wa...macht er sich etwa über mich lustig...oder wie? Fährt mir dabei allerdings etwas weniger erfreut durch den Sinn. Schweratmend halten wir beide inne und sehen uns schließlich an, prompt müssen wir beide über den derart belämmerten Blick, mit dem wir uns anstarren, glattwegs wieder lachen. Es dauert daher etwas, bis ich mich wieder insoweit fangen kann, um mich höflich, wie es sich eigentlich anschicken würde, bei meinem Lehrer zu bedanken. Allerdings nichts davon ahnend, dass wir dabei von mindestes einem Augenpaar aufmerksam beobachtet werden. “Oh ich es tut mir sehr leid Meister Bofur, ich glaube ich habe eure Füße mehr als strapaziert, aber diese Art zu tanzen ist mir völlig fremd verzeiht mir und doch war es auch wunderschön. Wisst ihr ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt...danke!” Die Worte sind wirklich ehlich gemeint und sie kommen fast etwas schüchtern von meinen Lippen, auch weil ich etwas derartiges tatsächlich noch nie zuvor erlebt habe. Das doppelte Blut beider Völker, das durch meine Adern fließt, hat mich dabei etwas gänzlich neues gelehrt. Nämlich das zu sehen, was gut an uns allen ist und, dass beide Völker etwas ganz wesentliches miteinander verbindet....nämlich die Liebe! Ja die Liebe zu dem was wachsen kann und zu dem, was schön ist. Wir lieben unser Land...Mittelerde ist wunderbar, man muss es sich nur mit offenen Augen ansehen. Was spielt es denn für eine Rolle, ob Imladris, der Grünwald oder auch der Erebor? Wir alle lieben das, was uns am Meisten am Herzen liegt...unsere Heimat! Und da ich ein Kind aus zwei Welten bin, sollte ich das besonders beherzigen. DAS hat Bofur mir eben gezeigt und dafür bin ich ihm unendlich dankbar, ich konnte es lange nicht sehen, doch jetzt ist es mir klar geworden. Er wirkt jedoch etwas peinlich berührt, als ich ihm das sage, sein Lachen klingt einen Moment später jedoch schon wieder ganz nach ihm und seinem spontanen fröhlichen Wesen. “Nein ist schon gut ihr habt euch wacker geschlagen und wesentlich besser angestellt, als ich dachte, für euer erstes Mal wart ihr eigentlich gar nicht so schlecht.” Sagt er anschließend gutmütig, wobei er sich ganz spontan vor mir verbeugt. “Oh ich danke euch, das war in der Tat wirklich sehr lehrreich für mich und auch lustig, vor allem mit euch mein Freund. Nun solltet ihr aber glaube ich, so langsam euren Hut wieder haben Meister Bofur? Der steht euch nämlich eindeutig besser als mir!” Mit diesen Worten nehme ich seinen geborgten Hut ab und setze ihm selbigen anschließend auf seinen dunklen Haarschopf. Zum Dank gebe ich ihm noch einen spontanen, wie flüchtigen Kuss auf die Wange, wobei ich ihn freundlich anlächle. Bofur ist hingegen völlig überrumpelt, von meiner eher unplanmäßigen Aktion, vermutlich von dem Kuss und wohl auch, dass ausgerechnet ich seinen Hut habe. “Wie seid ihr denn an den gekommen?” Fragt er mich entsprechend verwirrt, als würde ihm erst jetzt auffallen, dass ich ihn getragen habe. Ich muss prompt lachen, ehe ich ihm antworten kann. “Nun den habe ich gefunden, vorhin als ich meine Sachen gewaschen habe. Ich fürchte ihr müsst ihn wohl bei eurer etwas übereilten Flucht vor Beorn oder aber eurer spontanen Waschaktion verloren haben....Meister Zwerg! So und jetzt werde ich wohl besser nochmal nach meinen nassen Sachen sehen, ehe mir die noch eins von Beorns Tieren wegschafft, denn dann fürchte ich, kann ich weiterhin in viel zu langen Männerhemden reisen und das ist nun ja, sagen wir so....nicht sehr erstrebenswert oder angenehm, zumindet nicht für mich! Ihr entschuldigt mich daher mein Freund?” Der Zwerg sieht mich plötzlich durchdringend an...warum müsst ihr denn immernoch so förmlich sein? Ich bin Bofur!” Er streckt mir kurz die Hand hin und ich weiß, was er mir damit sagen will. Ein sanftes Lächeln teilt meine Lippen, nur ganz kurz und doch ist mir in dem Augenblick klar, dass ich es tun will. Also ergreife ich seine mir spontan und ehrlich dargebotene Hand und als wir uns berühren, um sie zu schütteln, antworte ich ihm leise. “Ich bin Lyriel Bofur...und ich sehe dich durchaus als meinen Freund an, einen guten Freund, denn das, warst du schon von Anfang an. Aber mehr kann ich dir nicht geben, bitte verzeih mir!” Ein seltsamer Zug bildet sich um seinen Mund, den ich so nicht deuten kann. “Das weiß ich und mehr will ich auch gar nicht!” Entgegnet er mir daraufhin ebenso leise. “Ich muss jetzt gehen!” Ist alles was ich ihm darauf sagen kann, auch da ich instinktiv spüre, besser nicht weiter nachzuhaken. Noch im selben Moment als ich mich umdrehen will, um zurück zu meinen Sachen zu gehen, stelle ich aus dem Augenwinkel heraus sichtlich überrascht fest, dass unser kleines spontanes Liedchen offenbar doch nicht ganz ohne Zuschauer beziehungsweise Zuhörer geblieben ist, wie zunächst angenommen. Die große schwere Holztüre zum Hof steht unübersehbar offen, also könnte uns so ziemlich jeder der anderen Zwerge oder auch sonstwer gesehen haben. Mein suchender Blick fällt dabei einen Augenblick später, sicher nicht zufällig direkt auf Thorin, der wie ich bemerke, als Einziger sichtbar, aber scheinbar relativ gelassen an einer der vielen Holzbalken lehnt und etwas abwesend erscheint. Er sieht nicht in unsere Richtung, doch an seiner Gesichtsmimik, die ich inzwischen schon sehr gut interpretieren, oder besser lesen kann, erkenne ich sofort, dass er emotional gesehen, innerlich kurz vor dem Überkochen sein muss...und das, obwohl Bofur und ich eigentlich nichts getan haben, was in irgend einer Weise verwerflich wäre. Ja es war im Grunde doch völlig harmlos und Thorin weiß das eben so gut, wie ich! Daher kann ich sein sichtlich mürrisches Gesicht jetzt eigentlich nicht so ganz nachvollziehen. Zumindest wenn es wirklich etwas mit mir zu tun haben sollte wie ich befürchte. Nun ich kann mich auch täuschen. Aber ich weiß auch, dass dieser durchaus eigensinnig, störrische Zwerg manchmal nur äußerst schwer zu berechnen ist und was im Moment in seinem königlichen Kopf vor sich gehen mag, möchte ich lieber nicht wissen. Ich fürchte, dass ich das nur all zu bald in Erfahrung bingen werde und es wird sicher nicht sehr angenehm, soviel steht fest. wird fortgesetzt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)