„Mál er, dverga telia, þeir er sótto til Erebor von Ithildin (Thema - the Hobbit (Thorin / OC)) ================================================================================ Kapitel 32: der bleiche Ork --------------------------- weiter aus Thorins Sicht heraus gesehen... Erst als Gandalf uns alle bei der Flucht aus dem Berg heraus durchzählt und dann auch noch so überaus nett darauf aufmerksam macht, dass uns der Halbling offenbar unterwegs abhanden gekommen ist, stelle ich fest, dass ich keine Ahnung habe wo und wann das passiert sein muss?! In dem Augenblick geht mir nur ein einziger Gedanke durch den Kopf. Verdammt, ausgerechnet der so ziemlich wichtigste Mann fehlt! Gandalf hatte recht, wenn wir an Smaug vorbei kommen oder ihn wenigstens auskundschaften wollen, brauchen wir ihn. Der Drache kann mit ihm, oder besser mit seinem Geruch nichts anfangen, uns riecht er dagegen Meilenweit, aber der Halbling ist so gut wie fremd für ihn, das war genau die Art von Vorteil, an die Gandalf gedacht hatte, als er mir den Vorschlag den Halbling mitzunehmen in Bree unterbreitet hat. Damals habe ich nur halbherzig zugestimmt. Ich meine, die Auenlandbewohner gelten selbst bei uns, nicht gerade als verwegene Krieger und bisher...na ja sagen wir so, hatte er auch nicht gerade unbedingt den Eindruck erweckt, der Mutigste zu sein. Dennoch ärgere ich mich darüber, ausgerechnet ihn verloren zu haben, unser einziger Trumpf im Kampf mit dem Drachen und wie Gandalf schon sagte, vielleicht steckt mehr in ihm, als man auf den ersten Blick zu sehen vermag?! Die Diskussionen dauern noch etwas an, in denen jeder dem Anderen die Schuld zuschiebt, nicht besser auf Bilbo aufgepasst und ihn so schlußendlich verloren zu haben. Derweil wird es dunkler. Viel Zeit haben wir also nicht mehr. Ich höre mir das ganze Spektakel erstmal schweigend an, was soll ich auch sagen? Doch als die Sprache darauf kommt, wieso Bilbo fehlt, kann ich mich nicht länger zurück halten. Ich bin entsprechend wütend auf meine Leute, weil sie so unvorsichtig waren, ihn zu verlieren und auf den Halbling selbst, weil er uns soviel unnötigen Ungemach beschert, dass ich meinem Ärger unmittelbar Luft machen muss. Ich spreche das aus, was wahrscheinlich jeder von den anderen Zwergen denkt...ja, dass er höchst wahrscheinlich längst auf dem Weg nach Hause ist, er uns einfach im Stich gelassen hat, der undankbare Hobbit. Aber ich habe den Satz noch nicht ganz beendet, als er plötzlich unmittelbar danach unter uns auftaucht. Mein Blick streift kurz den von Gandalf, der in dem Augenblick wohl genauso überrascht wirkt wie ich, aber nur einen Moment, dann hat der Zauberer sich wieder im Griff. Bilbo lässt überdies kaum einen Ton darüber verlauten, wo er die ganze Zeit gesteckt hat. Merkwürdig etwas an der Version seiner Geschichte gefällt mir nicht, aber ich habe im Moment nicht die Zeit dazu, weiter nachzuhaken. Auch Gandalf sieht das ähnlich. Überraschend ist die eine Aussage, mit der Bilbo mir wenig später gegenüber tritt doch und das erstaunlich offen und mutig. Er sagt, dass er uns helfen würde, unsere Heimat zurück zu erobern, weil er verstehen könnte, wie wichtig es ist eine Heimat zu haben, wie wichtig es wäre, das Gefühl von Zugehörigkeit zu haben und in dem Moment weiß ich, dass er recht hat, auch wenn ich es mir vielleicht nicht offen eingestehen kann. Mein Blick wandert über die Runde, bleibt kurz an jedem Gesicht hängen. Alle sind sichtlich erschöpft, wirken müde und niedergeschlagen. Ich verstehe den unbewussten Wunsch, der sie alle antreibt so wie mich. Es ist nicht allein das Gold, oder die verlorenen Schätze unserer Väter...nein es ist der Gedanke daran, die alten Hallen wieder in ihrem Glanz erstrahlen zu sehen, den vertrauten Geruch im Berg in der Nase zu haben und das alles, ohne den verpesteten Atem des Drachens. Genau diese Gedanken gehen mir bei Bilbos Worten durch den Kopf, ich blicke ihn an, merke, dass er sagt, was er meint, was mir eine gewisse Hochachtung ihm gegenüber abringt. Was immer er getan hat und wo immer er auch gewesen sein mag, jetzt ist er hier und ich denke er wird sein Versprechen einhalten. Viel Zeit bleibt mir jedoch nicht mehr, dem weiter nachzuhängen, ich kann noch kurz den leicht zweifelnden Ausdruck auf Balins und auch auf Bofurs Gesichtern ablesen, dann holt uns ein unangenehm nahes Heulen, aus vielen rauen Kehlen allesamt ernüchtert zurück in die Realität. Es sind Wölfe oder besser Warge und der vielzahl, der Stimmen nach zu urteilen, nicht wenige. Gandalf hatte recht, wir werden verfolgt! Indem bleibt uns allen nichts, als die sofortige Flucht nach vorne übrig. Wie war der alte Spruch noch? Aus der Pfanne, ins Feuer! Also so in etwa kommt es hin. Gandalf macht uns nur Sekunden später Beine und das, obwohl es gar nicht nötig gewesen wäre. Denn so ziemlich jeder ist im Angesicht solcher Stimmen im Nacken stark darum bemüht, sich schleunigst aus dem Staub zu machen, egal wie! Ich habe meine Leute, einschließlich mich, noch nie so schnell laufen sehen. Es geht im Eiltempo den Berg hinunter. Jeder der irgendetwas tragen kann, rafft an sich, was ihm heilig ist und gibt schleunigst Fersengeld, um der jagenden Meute zu entgehen, die sich da im Schutz, der langsam aufkeimanden Dunkelheit an uns heranwagt und uns offenkundig verfolgt. Es müssen die sein, mit denen uns der Orkkönig zuvor im Berg gedroht hatte. Er sagte er wolle meinen Kopf für jemand bestimmten. Ich habe zwar keine noch so kleine Ahnung, wen er damit gemeint haben könnte und dennoch beschleicht mich ein höchst ungutes Gefühl in der Magengegend. Wer immer uns verfolgt, es sind auf jeden Fall Orks und die sind erstaunlich hartneckig. Also stimmt es, was Gandalf mir in Bree sagte...jemand will mich tot sehen, lieber heute als morgen. Aber wer? Es bleibt leider keine Zeit mehr, sich länger damit zu beschäftigen, denn als die ganze Gruppe im Laufschritt den Berg hinunter hetzt, stellen wir igendwann sehr ernüchtert und vor allem bestürzt fest, dass es sich hier um eine Sackgasse handelt und das ohne Ausweg, um genau zu sein. Der nach unten hin abfallende Berg endet jäh an steilen Klippen, ohne irgend einen begehbaren Weg hinüber. Nur wenn man Flügel hätte könnte man wohl hinunter gelangen, aber die haben wir nicht. Nun und das Einzige was es hier statt dessen als Schutz gibt, sind einige hohe alte Bergkiefern. Ich bleibe kurz stehen um mich umzusehen, Gandalf ist direkt hinter mir. Der Rest der Truppe kommt eiligst hinter her gerannt, nachdem mein jüngster Neffen die ersten heranjagenden Warge mit Pfeil und Bogen zur Strcke gebracht hat. “Hier hinauf...los....alle...schnell!” Tönt des Zauberers Stimme ungewohnt schneidend und vor allem drängend, durch die aufkeimende Dunkelheit, die unweigerlich die letzten goldenen Sonnenstrahlen, des sterbenden Tages schluckt und die Stimmen kommen indessen eindeutig näher und zwar sehr schnell. Kili und Fili sind prompt auch die beiden ersten, die elegant und vor allem recht flink einen Platz, auf einer der hohen Kiefern für sich ergattern. Alle anderen Zwerge müssen zusehen, wo sie selbst unterkommen. Lyriel die direkt mit Gandalf zusammen angerannt kommt, steuert zunächst auf den Baum neben meinem zu. Der Zauberer ist indessen schon auf dem an weitesten am Rand stehenden geilt, da überlegt sie es sich nochmal anders. Mit einem hastigen, etwas unüberlegten Satz, springt sie auf den untersten Ast meiner Kiefer und verliert dabei fast noch das Gleichgewicht. Ich kann ihr gerade noch die Hand entgegen strecken, ehe sie abgerutscht wäre. Unterdessen hetzt die Meute auch schon heran, ich kann sie gerade noch weiter auf die höher gelegnen Äste hochziehen, ehe die ersten Wölfe gierig nach ihr schnappen. Bilbo ist so ziemlich der Lezte, der noch nach ihr kommt, er springt auf den Baum direkt neben uns, gerade noch im letzten Moment. Hier halt dich fest!” Ich handle ohne weiter darüber nachzudenken, da es jetzt im Augenblick sowieso nebensächlich ist, hier zählt nur eins, uns alle in Sicherheit zu bringen und das so schnell wie möglich. “Das war wirklich knapp, danke Thorin! Ich, ich dachte schon ich schaffs nicht mehr!” Sagt sie anschließend noch immer schwer atmend von dem schnellen Lauftempo, wobei sie mich fast entschuldigend anlächelt. “Ich glaube, den Weg auf den anderen Baum hätte ich sicher nicht mehr geschafft, ohne im Rachen einer dieser gierigen Bestien zu enden!” Hakt sie anschließend sichtlich sarkastisch nach.“Na ja Glück gehabt würde ich sagen, zumindest fürs erste! Aber ich früchte wir sitzen erstmal fest!” Antworte ich ihr trocken, wobei ich sie aufmerksam mustere. Niemand hat in dem Durcheinander darauf geachtet, wer sich wohin geflüchtet hat, also ist das schon mal beruhigend. Außerdem war so ziemlich jeder so mit sich selbst beschäftigt, dass niemand weiter darauf geachtet hat, wie wir miteinander sprechen und langsam ist es mir auch egal, um ehrlich zu sein. Lyriel wirkt indessen ungewohnt nervös. “Was ist los mit dir, fürchtest du dich?” Frage ich sie hastig alarmiert, als ich es sehe. “NEIN, aber ich hasse Wölfe und Orks noch mehr!” Antwortet sie mir sofort danach entschuldigend aber nachdrücklich. “Warum?” Lyriel sieht mich direkt an. “Und warum hasst du sie Thorin?” Stellt sie die Gegenfrage, wobei mich ihre Augen nicht entkommen lassen. “Frag mich nicht solche Sachen, das geht dich nichts an!” Weise ich sie indessen unwirsch ab. Sie verzieht das Gesicht zu einer sichtlich genervten Grimasse. “Siehst du, du bist auch nicht gesprächiger, also warum sollte ich dir meinen Grund verraten, wenn du mir deinen nicht sagen willst?” Kontert sie anschließend trocken, womit sie natürlich recht hat. “Hnnn..dann lass es doch, was interessiert mich das?! Wir haben im Moment wohl andere Probleme Lyriel!” Fahre ich sie indessen weiterhin ungehalten an. Da ich im selben Moment überdeutlich zu sehen bekomme, wo unser Problem herkommt und vor allem WIE es aussieht und das sind sicher nicht nur die Warge. Nein viel mehr ist es das, was sich dahinter verbirgt! Ich bin keine ängstliche Natur. Mut ist eine Tugend, die man mir sicherlich nicht absprechen kann und doch habe ich in dem Augenblick das Gefühl, als würde mein Herz stehen bleiben, als ich ihn sehe. Der bleiche einarmige Ork auf seinem weißen Wolf. Wahrscheinlich entgleisen mir bei dem Anblick so ziemlich alle Gesichtszüge, denn Lyriel reagiert sofort, sie wirkt offenkundig bestürzt. “Thorin was ist los mit dir? Du, du siehst aus als hättest du eben einen Geist gesehen!?” Sagt sie leise und ehrlich erschrocken, als sie mein Gesicht sieht. “AZOG..der Schänder!” Kommt tonlos über meine Lippen. Mein Todfeind, er ist hier...er lebt noch, ich kann es nicht fassen. Auch die anderen wissen es und Dwalin reagiert entsprechend. "THORIN...NEIN...hörst du, sei vernünftig!” Höre ich die Stimme des alten Kämpfers durch die Nacht dringen. Doch sie kommt nicht bei mir an, da ich alles andere um mich herum auszublenden versuche. Der Ork wartet oberhalb der Lichtung auf der die Bäume stehen. Er schickt die Meute abermals los, um uns alle zu vernichten. Die Warge sind dabei wie von seinem bösen Geist besessen. Die Viecher versuchen auf die Bäume zu klettern, beißen vor Wut, weil sie uns nicht kriegen können, die untersten Äste ab und es wird von Minute zu Minute brenzliger. Ich und wohl nicht nur ich, habe dabei das höchst ungute Gefühl im Feuer zu sitzen und am lebendigen Leib geröstet und gefressen zu werden. Es muss etwas geschehen sonst siehts finster für uns aus. Entkommen können wir so nicht, keine Chance. Was ich jedoch nicht weiß, ist dass der Zauberer indessen nicht müssig gewesen ist und längst Hilfe organisiert hat, mit der wohl niemand von uns rechnen würde. Aber auch er selbst ist nicht untätig. Gandalf kommt auf die wirklich lebensrettende Idee, die großen Zapfen die jeder dieser Bäume hat, mit einem seiner Zauber in Brand zu stecken und der Wolfsmeute danach direkt zwischen die Pfoten zu werfen. Schnell sind alle, der restlichen Gruppe, mit den brennenden Geschossen versorgt. Der staubtrockene Boden, fängt fast sofort Feuer und nicht nur der, auch das struppige Fell der Wölfe, die in Panik geraten und sich dadurch gegenseitig anstecken. Die Tiere treten unwillkürlich den unfreiwilligen Rückzug an. Doch zu spät, der große bleiche Ork, jagt sie weiter unbarmherzig in unsere Richtung. Fast alle Bäume brennen mittlerweile lichterloh. Es gibt keinen anderen Ausweg mehr. Nur noch die Kiefer von Gandalf, sie ist die Einzige, die nicht Feuer gefangen hat. Alles was Beine hat rettet sich von Wipfel zu Wipfel der umstürzenden brennenden Kiefern in den letzten noch stehenden Baum, der das Gewicht sovieler jedoch nicht mehr tragen kann und dadurch selbst auch über den abfallenden Bergabhang umzustürzen droht. Darunter nichts weiter als bodenlose Leere. Kein schöner Tod, nun um zu sterben kann ich mir was wesentlich besseres vorstellen. Aber noch sind sie in Sicherheit, alle bis auf die Elfe und mich selbst. Und trotdem fasse ich einen Entschluß, ich werde mich dem Ork stellen, denn ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen! Moria habe ich bis heute nicht vergssen und das, was dort geschah. Niemals werde ich das vergessen können...niemals! Er hat mich meinen Großvater gekostet und meinen Bruder. Er hat mich einen nicht unwesentlichen Teil meiner Familie gekostet, den ich einmal sehr geliebt habe und das ist in unseren Augen unverzeihlich. Mein Baum fängt irgendwann unweigerlich Feuer so wie der der anderen Zwerge auch, aber anstatt mich zu Gandalf zu flüchten und den Rückzug anzutreten, wie ich eigentlich aus der Venunft heraus tun sollte, entscheide ich mich für den Angriff. Das Feuer lodert, nicht nur im Baum hinter mir. Nein auch tief in meinem Herzen. Ich spüre den unbändigen Zorn, die Wut und den kalten Hass. Orkrist wird meine Familie rächen und sollte ich dabei umkommen, es spielt keine Rolle. Dieser Gegner duldet keinen Aufschub mehr! Niemals wieder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)