Drei Wochen ... von Jellyfish (... dann muss ich ihn heiraten!) ================================================================================ Kapitel 8: Nach dem Ball ------------------------ 8 Ich lag die halbe Nacht wach und grübelte, was mit Kaibas Verhalten los war. Schließlich beruhigte ich mich mit dem Gedanken, dass er wohl keinen Alkohol abkonnte und ihm das Glas Sekt, das er getrunken hatte, zu Kopf gestiegen war. Halbwegs überzeugt schlief ich dann doch ein. Am nächsten Morgen war ich todmüde und ebenso miserabel drauf, wie ich mich fühlte. Beim Frühstück kaute ich mit halb geschlossenen Augen an meinem Brötchen und beachtete Kaiba nicht eine Sekunde. Als er sich nach meinem Befinden erkundigte, fauchte ich ihn an, er solle mich gefälligst in ruhe lassen, woraufhin er die Augen verdrehte und sich wortlos wieder seinem Laptop zuwandte. Nach dem Essen kehrte ich in meine Suite zurück und packte meine Sache. Um drei würden wir die Rückreise antreten. Als wir dann in der Limousine saßen und uns von dem Chauffeur nach Hause kutschieren ließen, schaute ich stur aus dem Fenster. Kaiba hatte sich nicht zu dem Kuss geäußert und ich wollte ihn auch nicht drauf ansprechen. Nach gut zwanzig Minuten brach Kaiba das Schweigen: „Was hast du denn heute morgen, du bist so abweisend?“, seine Stimme klang spöttisch. Ich warf ihm einen zornigen Blick zu. „Ich bin nicht abweisend, ich habe nur schlecht geschlafen, das ist alles“, zischte ich ihn an. Er grinste. „Was ist daran so witzig?“ „Nichts“, erwiderte Kaiba und sein Grinsen wurde noch breiter. „Du wirst nur gerade so rot wie eine überreife Tomate.“ WASSS? Wieso das denn? Das war ja total peinlich. Was jetzt? „Ich…mir ist nur etwas warm, dass ist alles“, verteidigte ich mich. „Etwas? Wenn das stimmt musst du ja glühen“, spottete Kaiba. „Hast du Fieber?“ Scheinbar besorgt legte er mir die Hand auf die Stirn. Wütend schlug ich sie beiseite. „Danke, der Nachfrage, aber mir geht es ausgezeichnet.“ „Dann ist ja gut.“ Kaiba wandte sich wieder dem Fenster zu. Verwirrt starrte ich ihn an. Was hatte der denn? In letzter Zeit war er so verboten freundlich. Dann wurde mir klar, dass man meinen Gedankengang von meinem Gesicht ablesen konnte und ich ärgerte mich darüber. Bloß nicht zugeben, dass er dich durcheinander gebracht hat, Maggi, rief ich mich selbst zur Ordnung und funkelte Kaiba an, was dieser jedoch nicht zu bemerken schien, denn er starrte weiter gebannt aus dem Fenster. Die Landschaft auf seiner Seite musste wirklich interessant sein und ich fragte mich, ob ich vielleicht mit ihm den Platz tauschen sollte, denn ich sah auf eine Reihe eintöniger Felder. Gut, ab und zu stand da auch mal ein Baum, aber sonst…! Als wir ankamen, war es bereits vier Uhr. Wir stiegen aus und Kaiba stiefelte auch gleich auf den Eingang zu. Ich folgte ihm schweigend. Kurz vor der Tür blieb Kaiba plötzlich stehen und wandte sich um. Da ich nicht damit gerechnet hatte, lief ich prompt in ihn hinein. Ich kam ins stolpern und kämpfte eine Weile um mein Gleichgewicht, bis Kaiba mich an den Schultern packte und wieder gerade hinstellte. Unwillkürlich wurde ich rot. Damit er es nicht bemerkte, fuhr ich ihn an: „Du kannst doch nicht einfach stehen bleiben!“ Er grinste. „Warum nicht?“ Mist, jetzt hatte er mich schon wieder! „Äh…weil…weil ich das sage.“ „Ach ja, seit wann sagt man seinem Chef, was er zu tun hat?“ Seine Stimme hatte einen bedrohlichen Ton angenommen. Ich schluckte. Hoffentlich dreht der jetzt nicht wieder durch, schoss es mir durch den Kopf, doch Kaiba schien nichts dergleichen im Sinn zu haben. Bevor ich eine Antwort auf seine Frage gefunden hatte, fuhr er fort: „Du kannst gehen.“ „BITTE?“ Überrascht sah ich ihn an. „Aber ich hab doch erst in zwei Stunden Schluss“, wagte ich einzuwerfen. „Spreche ich undeutlich oder bist du taub? Ich gebe dir für den Rest des Tages frei.“ Kaiba klang genervt. Ich starrte ihn immer noch an. „Ähm…ja…danke.“ „Du kannst die Limousine nehmen, der Chauffeur wird dich nach Hause bringen.“ Damit verschwand Kaiba in der KC. Ich schüttelte verwundert den Kopf und stieg wieder in die Limo. Versteh einer meinen Chef! Erst brüllt er mich dauernd an und dann ist der plötzlich so verdammt…nett! Zu Hause packte ich meinen Koffer aus, kochte mir einen Kaffee und machte es mir vor dem Fernseher gemütlich. An diesem Tag ging ich ausnahmsweise mal früh ins Bett. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)