Das Schicksal nimmt seinen Lauf... von Black_Taipan ================================================================================ Kapitel 8: Trauriges Missverständnis ------------------------------------ In den folgenden Tagen arbeiteten sowohl das FBI als auch Conan und Keiko hartnäckig an dem Fall. Ran konnte mit einigen ihrer Erkenntnisse, die sie in den letzten Jahren gesammelt hatte, aufwarten und es gelang ihnen einige Leute festzunehmen. Ausserdem wurde ihnen klar, was das Ziel der „neuen“ Organisation war. Sie sass am Tisch und blickte überrascht auf den Gegenstand vor ihr auf dem Tisch, der die Form eines Desserttellers hatte. „Das wollen die Typen von der Organisation?“ Die Verblüffung ins Rans Stimme war nicht zu überhören. Ernst antwortete Shinichi: „Unter anderem. Ich habe dir ja erzählt, dass in den USA die Patronus- und Gedankentechnologie sehr weit fortgeschritten ist. Allerdings wurden Entwicklungen nur dem FBI erlaubt. Die Organisation möchte wahrscheinlich an solche Waffen herankommen.“ „Und woher willst du das wissen?“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Mit der Sprengung der ‚alten’ Organisation haben wir in gewisser Weise die ‚neue’ gegründet. Um Tote zu vermeiden wurden Patroni und Pugnatores verwendet, die aber eigentlich noch nicht bekannt waren. Die Mitglieder, die entkommen konnten, wurden darauf aufmerksam und haben es sich in den Kopf gesetzt diese Waffen in die Hände zu bekommen.“ Ran blickte unsicher auf die Schale in ihrer Hand. „Ist das ein Pugo-„ „Nein, das ist ein Patronus, ein Schutzschild sozusagen. Ein Pugnator ist ein Kämpfer, eine Art Waffe.“ Misstrauisch drehte sie den Schild. „ Wie funktioniert das? Auch über Telepathie?“ Er nickte und beobachtete die Reaktion auf ihrem Gesicht. „Jetzt verstehe ich, weshalb du damals gesagt hast. So ein Schild könnte vielen Menschen das Leben erleichtern, aber das FBI muss sie verbergen, da es Verbrecher gibt, die nur ihre üblen Pläne damit durchsetzen wollen.“ Sie legte die Scheibe wieder auf den Tisch. „Sag einmal, Shinichi...“ „Hm?“ Er hörte auf Dinge auf den Computer einzutippen und sah sie aufmerksam an. „Was machen wir eigentlich, wenn alles vorbei ist?“ Als er nicht antwortete, fuhr sie hastig fort: „Wollen wir nicht zurück nach Japan gehen? Deine Eltern...“ „Nein!“ Sie erschrak über seinen heftigen Ausbruch und zuckte zusammen. „Meine Eltern sind für mich gestorben und das weisst du ganz genau!“ Sie schrie zurück: „Aber meine Familie für mich nicht! Ich würde sie gerne wieder sehen!“ „Dann geh doch! Ich habe dich nie darum gebeten zu mir zu kommen...“ Er hüpfte wütend vom Stuhl. „Und warum brichst du immer fast zusammen, wenn ich nicht da bin? Ich bin wegen dir hier her gekommen, das stimmt, aber...“ „Was aber?“ fauchte er zurück. Selten hatte sie ihn so zornig gesehen. „Ich brauche auch mein bisschen Freiheit..“ „Dann hau ab. Ich habe dich nie gezwungen zu bleiben.“ Sagte er bitter und verschwand aus dem Raum. Erbost schrie Keiko ihm nach: „Du verdammter, arroganter Egoist! Ich hasse dich!“ „Ich hasse dich!“ Shinichi blieb stehen, sein Blick wurde leer. Die Erde begann, sich unter ihm schneller und schneller zu drehen. Der Raum drückte ihn nieder, die Wände zitterten. Hastig verliess er das Haus. Ran schlug sich die Hand vor den Mund. Das stimmte doch gar nicht, was sie da gesagt hatte. Das Gegenteil war der Fall, sie liebte ihn. Aber wieso war er so stur? Seinen Eltern tat es schon längst Leid, aber wie ein kleines Kind schmollte er und verkroch sich. Gegen Verbrecher kämpfen konnte er, aber mit sich selbst kam er nicht ins Reine. Auch wenn es nach aussen hin so aussah, als hätte er seinen Kinderkörper akzeptiert, so hasste er ihn eigentlich. „Jason, bleib da! Ich hab es nicht so gemeint!“ Sie rannte ihm nach, doch er befand sich nicht ihm Nebenraum. Sie suchte das ganze Gebäude nach ihm ab, ihr Freund war bereits gegangen. Warum verstand sie nicht, weshalb er nicht zurück nach Japan konnte? Alles dort erinnerte ihn an sein altes Leben, an sein wahres Ich. Die Strassen, die Geschäfte, die Leute. Alles holte seine Vergangenheit zurück und die Zukunft, die ihm eigentlich versprochen gewesen wäre. Er sass in seiner Vergangenheit fest, die sowohl gestern, heute als auch morgen seine Gegenwart darstellen würde. Eine Zukunft gab es für ihn nicht wirklich. Wie sollte er mit seinen sechs Jahren eine Arbeit bekommen oder eine Familie gründen? Es war unmöglich. Verzweifelt spazierte er durch die Strassen. Es war ihm bewusst, dass die Organisation ihm jetzt ohne Probleme eine Kugel in den Kopf jagen könnte, aber es kümmerte ihn nicht. Vielleicht war es wirklich besser, dass Ran wieder ging. Etwas Heisses streifte seine Wange und riss ihn aus seinen Gedanken. Brennende Fetzen flogen umher, er hörte das Geschrei der Menschen und die Sirenen der Feuerwehr. Und dann war da noch etwas anderes. Es krachte und eine Explosion noch der anderen zerriss die Stille. Eine Hitzewelle nach der anderen überfiel die Menschen. Conan kümmerte sich nicht darum, ihn interessierte nur, woher diese Feuersbrunst herkam: Das FBI-Gebäude, das er vor wenigen Minuten verlassen hatte. „Mein Gott, ist das ein hübsches Feuerchen!“ Der schwarzgekleidete Mann grinste hämisch. Die Leute vom FBI dachten auch immer wie wären die Schlausten. Er spürte, wie sein Handy zu vibrieren begann und er holte es aus seiner Tasche hervor. „Ja?“, frage er entnervt. „Wie ist es gelaufen?“ Die Stimme am anderen Ende blieb kühl. „Brennt lichterloh!“ „Und der Junge?“ „War zusammen mit seinem Täubchen im Gebäude als ich die Ladung gezündet habe.“ Wenn er nur an das kleine Fegefeuer dachte, wurde ihm ganz warm ums Herz. „Ok, dann mache ich mich auf die Socken.“ Ohne ein paar Worte des Abschieds wurde aufgelegt. Utah konnte es egal sein, er hatte seinen Auftrag erfüllt und das Gebäude in Brand gesteckt. Jetzt mussten die anderen sehen ob sie an diese Superwaffen herankamen oder nicht. Er steckte das Mobiltelefon zurück in seine Tasche und holte sich ein Pack mit Zigaretten hervor. Als er gerade dabei war sie zu anzuzünden, traf ihn etwas am Kopf und er ging bewusstlos zu Boden. Ein Schatten huschte über ihn hinweg, liess ihn auf dem kalten Stein liegen. Ein abschätziger Blick wurde zurückgeworfen, dann verschwand die Gestalt im Innern des Gebäudes. ‚Schneller, schneller!’ , rief er sich selbst zu. Sein Herz raste und trotzdem legte er noch einen Zahn zu. Vor ihm lag das Gebäude, die Feuerwehr riegelte es bereits ab. Bevor irgendeiner der Männer etwas sagen konnte, war Shinichi bereits hindurchgehuscht. Er wusste nicht mehr, wie er hineingelangt war. Alles, was für ihn noch zählte war Ran. Einmal hatte er sie im Stich gelassen und dann geschah so etwas! Das würde er sich nie verzeihen! Die Stockwerke huschten an ihm vorbei, er realisierte es nicht einmal. Es wurde heisser und heisser, das Atmen wurde schwerer. Endlich war er dort, wo er Ran zurückgelassen hatte. Der rote Teppich brannte, hungrige Flammen züngelten überall auf. Sein Magen drehte sich ihm um. Unter einem Büchergestell erblickte er etwas und er rannte darauf zu. Die rechte Hand eines Mädchens lag da, der Rest vom Körper war nicht zu sehen. Shinichi hätte sich am liebsten übergeben, denn am Handgelenk baumelte eine silberne Kette mit einer Anhänger. Verzweifelt wandte er sich ab. Das Feuer näherte sich immer mehr, ihm war es egal. Mit seiner Selbstsucht hatte er Keiko in den Tod getrieben und sich entgültig der Einsamkeit übergeben. Das Knacken der Holzes drang nicht an seine Ohren, er stand einfach da. Ein Schlag traf seinen Kopf und er fiel zu Boden. Der schwarze Schatten schüttelte den Kopf und nahm den Jungen auf den Arm, trug ihn aus dem brennenden Haus heraus. Eine eindringliche Stimme weckte ihn aus der Bewusstlosigkeit, aus welcher er eigentlich gar nicht erwachen wollte. Ein dumpfer Schmerz am Kopf pochte, als er sich vorsichtig aufsetzte und in das besorgte Gesicht eines jungen Mannes blickte. „Are you okay?“ Shinichi begriff zuerst nicht, doch dann schaltete er. Er war immer noch in den USA. Automatisch wandelten sich die Worte des Arztes um und er verstand sie. „Junge?“ Er nickte müde und versuchte die grauenhaften Bilder in seinem Kopf in eine tiefe Ecke seiner Seele zu vergraben. Ran war tot, es bestand keine Möglichkeit, dass sie die gewaltige Feuersbrunst im Innern des Gebäudes überlebt hatte. Immer wieder tauchte das Bild ihrer Hand auf, das silberne Armband mit dem Buchstaben S funkelte rot im Schein des glühenden Feuers. Vorsichtig stand er auf und folgte dem freundlichen Mann, der ihn untersuchen würde. Das Leben ging weiter, wie immer, ob er es wollte oder nicht. -----------------*-*-*-------------- Leider wieder ein kurzes Kapitel. >_< Dafür wird das nächste wieder etwas länger, ich verspreche es! Ich danke euch herzlich für 30 Kommentare! *verbeug* Ich hoffe, dass ich es auch weiterhin wert bin, dass man eine Kommi hinterlässt. @ShinichiKudo: Mir ist leider für den Typen (Peter Parker) kein anderer Name eingefallen. ^^ Im Erfinden von jap. Namen, da gehen mir nie Ideen aus. Aber bei engl. Namen bin ich unglaublich verloren. ^^ Lansing, man würde es nicht glauben, ist die Hauptstadt vom Bundesstaat Michigan. So sagte es jedenfalls meine Amerika-Karte. ^^ @Eri_Kisaki: Zitat: "Unser kleiner Shinichi ist verletzt. Was du seiner armen Freundin alles antust..." - Wie du siehst, kann ich noch mehr. ^^ Es hat grauenhaft weh getan, aber ich musste es tun. ;_; An dieser Stelle schon ein Happy-End einzuführen liegt mir nicht. James umbringen, nein, das kann ich nicht. Mit dieser Figur kann man viel anstellen, weil er im Manga nicht so oft erscheint wie z.B. Conan oder Ran. Mal sehen, was ich mit dem FBI noch so anstellen kann. ^^ Angel wollte ich nicht nehmen, weil: a) Ran Angel ist und eine Waffe nach ihr zu benennen... Nein, das würde ihn nur zu sehr an die verlorene Zeit erinnern b) Ich finde, "Star" passt einfach besser zu dieser speziellen Waffe. ^^ Was den Anfang angeht: Da muss ich noch schauen, ob ich da etwas weitermache. Momentan konzentriere ich mich auf diesen Part und da er noch nicht vorbei ist, kann ich auch noch nicht sagen, wie viele Seiten/Kapitel es geben wird. Lasst euch überraschen! So, jetzt habe ich gelabbert und gelabbert, obwohl es zu diesem Mini-Kapitel gar nicht so viel zu sagen gäbe..oder doch? XD Bai-bai xXx Taipan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)