Filth von Junlicious (Toshiya X Kyo || Toshiya X DIE?) ================================================================================ Kapitel 1: Part of me --------------------- Die FF hab ich fürs Warumono_kyo geschrieben^^...bin schon n stück weiter...is ja auch nur n kleiner teil den ich hier veröffentliche...möchte wissen, wie das bei anderen ankommt...aber ich geb mir auch weiterhin große mühe^^v Handlung: Totchilein is ins Kyo-chan verschossen, weiß aber nicht wie er's ihm sagen soll, holt bei Kao (oder vielleicht doch bei Die? O.o *überleg*) Rat, der is natürlich eifersüchtig, hält sich aber zurück. Toto verhält sich gegenüber Kyo ziemlich blöd und unsicher. Irgendwann (1/2 Jhdt. later XD) besucht Kyo den Toto, weil er 2mal net zur Probe gekommen is und dann eskaliert die ganze Sache (Kyo geht's gleich wie Toto) ~~~...~~~ Das alles hat mit diesem blöden kleinen Knutscher angefangen. Klar, wir waren beide sternhagelvoll, aber dass es solche Nachwirkungen haben kann, hätten wir uns wohl beide nicht gedacht. Ich fang aber lieber von Beginn an zu erzählen... ~~~...~~~ "So das wär's dann für heute. Das waren die letzten Aufnahmen für unser neues Album" verkündete Leader-san quer durchs Studio. "Das muss gefeiert werden!" gab Die von sich. Alle stimmten zu. Völlig überrumpelt, zerrt dieser Gitarrist dann auch noch meine Hand in die Höhe, sodass es nicht blöd aussieht. Hab auch nur ihm erzählt, dass ich nicht so viel Alkohol vertrage. "Keine Angst, du kriegst nur Wasser und Cola light" flüstert er mir beim verlassen des Studios in Ohr. "Hey, ich komm mir ja vor wie ein Strafgefangener, muss ich denn unbedingt mit???" und schon setze ich gekonnt meinen Dackelblick auf. "Nun sieh das ganze nicht so schwarz. Schließlich sind wir ne Band...Wie würde das denn aussehen, wenn wir nur zu viert in den Club gehen???" "Hast ja recht Die..." "Siehste, ich hab dir schon mal gesagt, ich hab immer recht" Schon klopft er mir auf den Rücken, sodass mir (im wahrsten Sinne des Wortes) die Spucke wegbleibt. Menno, irgendwann ging ich dann doch zu diesem besagten Club, obwohl ich wirklich nicht die geringste Lust dazu hatte. Warum muss Die mir immer alles ausreden...das nächste Mal mach ich ihm nen Strich durch die Rechnung. Das hab ich mir, für die Zukunft, fest vorgenommen. "Na endlich erscheinst du auch noch auf der Bildfläche..." Da sieht man es wieder, wie pingelig unser lieber Kaoru werden kann, wenn es um Pünktlichkeit geht. Genau das mag ich an ihm nicht. Schon gar nicht, wenn er diesen Blick draufhat und die Arme verschränkt. Echt gruselig, wenn er noch bei dieser Nachtzeit so dunkel angezogen ist. Ansonsten ist es ja mit ihm auszuhalten...Ehrlich. "Schön, bei unseren künftigen Besuchen, zieh ich mich eben wie eine billige Schlampe an" gab ich zurück und zündete mir noch schnell eine Zigarette an. "Hey Totchi, was ist denn dir über die Leber gelaufen??? Hast du vielleicht vorher noch was Falsches gegessen???" Anscheinend versuchte Die mich auf diesem Weg zu beruhigen. So puste ich also den Rauch aus meinen Lungen und antworte ihm. "Nein, alles in Ordnung. Nur hasse ich es wenn man mich einfach so mitschleppt..." Nun bekommt er nen vorwurfsvollen Blick von mir geschenkt, während ich das halb gerauchte Stäbchen wegschnipse "Soll ich dich vielleicht abschleppen???" scherzte er. Was ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass unser Vocal das ganze Szenario verfolgte. Hat er mir erst kürzlich gestanden. Hätte ich das nur früher gewusst, dann... "Ne du, lass mal, ich hab's nicht so mit Pferden..." sagte ich, als wir in das Gebäude wollten. "Wie war das???" nahm mich unser zweiter Gitarrist, mit ernstem Ton, in den Schwitzkasten. So hab ich das nämlich noch nie von ihm gehört "Ich nehm ja schon zurück, was ich gesagt hab..." Schon ließ er auch wieder von mir ab. "Weißt du was ich komisch an dir finde..?" legte dieser mir nun den Arm um die Schulter. "Was denn?" Die tippte mit dem Finger immer wieder an seine Schläfe, so als würde er überlegen. Man hat aber genau gesehen, dass er das nicht tat. "Du bist zu~ gutmütig, zu dir und anderen...Lass das lieber...Bringt nix als Ärger..." "Sorry, so bin ich nun mal" gab ich trotzig von mir und so setzten wir uns an den Tisch, an dem sich schon die anderen niedergelassen hatten. "Ich meine es ja nur gut mit dir. Dich kann man doch nicht mal alleine einkaufen gehen lassen, ohne dass du jedem X-beliebigen ein Autogramm gibst..." Und schon waren wieder einige Schluck seines Lieblingsgetränks in seinem Mund verschwunden. "Ich weiß, was du meinst Die..." Niedergeschlagen schau ich auf das letzte bisschen Cola light in meinem Glas und merkte nicht, wie Kyo mir was zu trinken hinstellte. Fragend blickte ich ihm direkt in die Augen. Jetzt weiß ich auch, warum manche Mädchen in seinen Fan-Briefen schrieben, sie hätten sich in seinen dunklen Augen verloren. Irgendwie ging's mir auch grad wie eines. Aber so schnell wie dieser Gedanke auch kam, so verwarf ich ihn dann auch wieder. Währenddessen deutete er Shinya, er solle mit ihm die Plätze tauschen. Für Worte war die Musik einfach zu laut. Und verraten wollte er sich an diesem Abend auch nicht. Kaum war diese Aktion von den Beiden beendet, erntete ich nen unverständlichen Blick von Kao, den ich nur zurückgeben konnte, als ich den kleinen Rest aus dem Glas saugte. Irgendein Trottel hat sich den Spaß mit mir erlaubt und mir nen Strohhalm rein geworfen. Bin doch kein Kleinkind. Oder sehe ich vielleicht so aus? Manche sagen das einfach so über mich, obwohl sie mich noch nicht mal kennen... Aber ich wusste schon wer das war. Kaum hatte ich das, dank unserem Blondschopf, gewusst, bekam der Rothaarige einen saftigen Tritt gegen sein Schienbein und nen tödlichen Blick von mir gratis dazu. Zum Glück guck ich sehr selten so drein. Wer weiß, ob ich dann auch so komische Fans wie unser Leader bekommen hätte? Das stell ich mir besser nicht vor... "Jetzt musst du nicht mehr dieses Kinderzeugs runterschlucken..." sprach der Knirps mit einem süßen Lächeln auf seinen Lippen. Wär ich jetzt ein Mädchen, dann wär ich dem bei diesem Anblick schon längst um den Hals gefallen. "Arigatou, Kyo-kun" grinste ich entschuldigend. Doch dieser winkte nur ab. Seit wann, druckse ich so rum, wenn ich mit ihm rede...Hmm, das muss ich mir so schnell wie möglich wieder abgewöhnen. Ansonsten denkt der noch von mir ich hab sie wirklich nicht mehr alle. Bis jetzt hatte er das ja nur aus Spaß gesagt. "Lass stecken...Die hat eben wieder seinen la~ngen und berühmten 5 Minuten-Anfall" grinste dieser vor sich hin. Ich konnte einfach nicht anders, als es ihm gleich zu tun. Als ich dann auf das Glas, das Kyo mir gebracht hatte, starrte, fiel mir auf, dass es diesem blöden Cola light verdammt ähnlich sah. Wollte der mich etwa auch auf die Schippe nehmen??? Langsam reicht's mir aber wirklich. Dann gibt's hier ein Massaker... Nya, so nahm ich eben meinen Strohhalm und gab den in das neue Getränk. Als ich mir dann diesen Geschmack auf der Zunge zergehen ließ, fiel mir auf, dass es um einiges besser schmeckte. Zog ich eben mehr Schlucke raus. "Hey, Toto, trink das nicht zu~ schnell. Das Zeug hat es in sich." Mir blieb nichts anderes übrig, als zu Kyo zu schielen und sah, dass er dasselbe im Glas hatte. "Wirklich?" fragte ich nach. Was ich erhielt war ein einfaches Nicken. "Wirk-lich..." und schon blickte er verloren in die Menschenmenge zurück, die sich auf der Tanzfläche vergnügten. Nach drei Gläsern hab ich aufgehört zu zählen. Nicht weil ich nicht weiter zählen kann. Ganz im Gegenteil. Der Alkohol benebelte meine Gedanken. Zumindest weiß ich das meiste von diesem Abend nicht mehr. Die anderen waren ja auch schon schräg drauf. Außer unser Shishi. Der hält sich ja mit reden immer zurück, wenn dann quasselt er nur das nötigste, wie wir wissen. In Punkto Spiritus war er der Einzige, der was vertragen kann. (Dieses Schwein muss irgendwann heimlich geübt haben!) So machten wir dann alle dieses Spiel 'Wer kriegt den Finger zwischen Nase und Oberlippe?'. Oh, Mann. Ich bin direkt ins Messer gelaufen. Wenn Die das rauskriegt, bin ich mausetot... Inzwischen hatten Kao und Shinya diesen Krimskrams hinter sich gebracht. Nun war der Vocal an der Reihe. Und der traf tota~l daneben. Musste sich ja voll auf die Nase hauen. Was haben wir über diese Aktion gelacht. Doch jetzt war ja ich an der Reihe. Zuerst sah ich zögerlich in die Runde, wobei dann mein Blick entschuldigend bei Die hängen blieb. Der hat das natürlich so schnell nicht gerafft und sah nur verdutzt zurück. "Machst du dir vor Angst etwa ins Hemd?" rief unser Leader durch die laute Musik, welcher mich wieder aus den Gedanken zurück in die Realität holte. So waltete ich meines Amtes und knallte voll gegen mein Kinn. Um den anderen den Spaß nicht zu verderben, hab ich eben mitgelacht. Die ist das dann wieder nicht passiert. Das Raunen von Kao war ja nicht zu überhören. (Irgendwann verrät er uns alle noch damit...>..<) Hoffentlich ist der Anrufer noch dran, damit ich ihm durch den Hörer eine reinwürgen kann. So einfach kam mir der Störenfried nicht davon. Aber... Allein schon wenn ich diesen Namen, sei es jetzt auf dem Display oder sonst wo, las, geschweige denn einer diesen Namen ausspricht, wird mir ganz anders. Wie? Das ist schwer zu beschreiben. Keine Ahnung, das Gefühl ist erst seit kurzem da und abstellen lässt es sich auf Kommando auch nicht mehr... "Moshi-moshi?" Doch ich wusste schon von Anfang an, wer es am anderen Ende der Leitung sein würde. Also war diese Frage irgendwie unwichtig. "O-hayo Totchi. Hier is Kyo..." Das weiß ich doch selbst schon oder hast du dich umtaufen lassen? Bin doch nicht hohl in der Birne, sonst hätte ich's nicht entziffern können, dass du's bist. Also raus mit der Sprache, warum du mich mit meinem Kater stören musst. "Wollte nur fragen ob du noch unter den Lebenden bist...und nya~..." Wie lange willst du dieses 'nya' noch hinauszögern? Wenn du schon überlegen musst, dann mach das gefälligst etwas leiser...doch wenn ich so recht nachdenke, dann wünschte ich, diese Stimme würde niemals verstummen. "...ob du vielleicht Bock hast, dass wir den Tag gemeinsam verbringen..." "Klar, kein Problem. Ist ja nicht weit, also finde ich auch allein zu dir. Mach mich dann auch gleich auf den Weg, ja?" "Willst du mir denn keine Zeit lassen, meine Bude wenigstens 'etwas' aufzuräumen?" lachte Kyo am anderen Ende. "Nö wieso denn? Außerdem kann es bei dir nicht viel schlimmer aussehen als bei mir" Bei diesem Lachen könnte man regelrecht dahin schmelzen...Wenn dieser Augenblick doch nur ewig anhalten könnte. "Dann tu dir keinen Zwang an. Mata ne..." und schon hatte der Blonde aufgelegt. Also verschwand ich wieder kurz im Bad (diesmal nicht um zu kotzen) zog mich danach schnell an, und machte mich sofort auf den Weg zu Kyo. Musste ja buchstäblich nur zweimal hinfallen und schon war ich fast vor seiner Haustür. Kaum hatte ich einen kleinen Gedanken an ihn, in seinem Treppenhaus verschwendet, muss der Teufel schon in seiner Wohnungstür stehen. "Na endlich...ich wollte dich schon abholen..." lächelte der Vocal. "So nötig hab ich's auch wieder nicht." und folgte diesem in sein Heim. Muss der denn auch die Tür so zudonnern, wo ich doch so nen riesen Kater hab? "Das nächste Mal mach die etwas leiser zu..." flehte ich regelrecht. Kyo schenkte mir lediglich nur einen merkwürdigen Blick, den ich nicht deuten konnte und verschwand in sein Bad. "Geh schon mal ins Wohnzimmer. Bin gleich da..." So tat ich, was mir gesagt wurde und setzte mich auf eine seiner Sitzgelegenheiten. Komische Bilder hingen an der Wand, dessen Maler ich nicht mal kannte. Interessiert mich auch nicht so~ sehr. Dann sah ich, wie der Winzling in seine Küche stürmte. Was hat der denn jetzt wieder vor? Noch bevor ich größere Gedanken daran verschwenden konnte, war dieser auch ins Zimmer gekommen. Mit Aspirin? "Ich dachte mir, du hast nen Kater von gestern...Mir geht's ja auch nicht anders..." "Tja, ich bin mit Alkohol nicht so vertraut wie du...trotzdem danke" grinste ich ihm entgegen. (Ich spielte auf die Alkoholvergiftung an, die er früher mal hatte X3~) "Deine Bude ist echt ein Schweinestall...schlimmer als bei mir..." kam es ungewollt von meiner Seite, nachdem ich die Arznei endlich unten hatte. (Ano~ müssen die Dinger so groß sein? O.o Gibt's die nicht noch ne Nummer kleiner?) "Ich sagte ja, du sollst mir Zeit geben, dass ich wenigstens das Nötigste wegräumen könnte." "'Das Nötigste' ist gut...da ist einiges...Soll ich dir vielleicht helfen?" Sag mal, wird der etwa rot? Hey, ich bin ein Kerl. Sieht man das denn nicht? Sieht aber tota~l kawaii aus, wie er da so hilflos mitten im Raum steht, mit geröteten Wangen und jetzt nicht weiß was er machen soll. Tja, dann ergreif ich eben die Initiative. "Ich hol dann schon mal ne Schachtel. Wo hast du die denn hingepackt?" fragte ich dann beiläufig beim hinausgehen. Will ja ihm gegenüber nicht unhöflich erscheinen und in allen Ecken rumspionieren. Wer weiß was mich sonst noch erwarten könnte... Aber ich hatte da schon ne Ahnung wo er die, nach seinem Einzug, verstaut haben könnte. Hab ihm ja schließlich geholfen alles die Treppen hoch zu tragen. Die anderen hatten ja was Besseres vor. Schöne Freunde. Nya~ wenigs-tens sind sie hilfsbereiter, wenn's um die Band selbst geht. Versteh die einer... "Die sind in dem Wandschrank im Flur..." gab der Vocal von sich, als er an mir vorbeitapste, um das Aspirin wieder ins Bad zu bringen. So schnappe ich mir dann gleich zwei dieser Pappdinger und gehe wieder zurück. Beim Aufräumen kamen die wüstesten Sachen zum Vorschein... "Du sag mal Kyo-kun, was sucht denn das Hemd unter der Couch?" "Lass doch endlich mal dieses blöde '-kun' weg. Das geht mir langsam auf den Sack. Außerdem ist das noch von unserer letzten Tour..." schon schnappte er sich das Teil, wie ein beleidigtes kleines Kind sein Spielzeug. "...das geb ich so schnell nicht her" drückte er es, wie etwas Wertvolles, an sich. Mann lass das, das macht einen ganz verrückt, besonders mich... "Du weißt aber schon, wie lange die letzte Tour hinter uns liegt?" fragte ich ungläubig. "So was kommt doch in die Wäsche und nicht unter die Couch." kicherte ich. "..waii..." "Hast du was gesagt?" richtete ich meinen Blick auf den Blonden. "Was? Öhm...iie. Vergiss es ein-fach..." Erschrocken, wohl weil ich das gehört hatte, schüttelte er energisch den Kopf und packte anschließend weiter. "Endlich sind wir fertig..." Völlig außer Atem ließ ich mich neben den Kleinen auf die Couch nieder. "Willst du noch was zu trinken?" erhob sich unser Warumono wieder und verschwand in der Küche. "Wasser reicht vollkommen aus..." Bei nem Kater konnte ich nie was anderes in mich reinkippen. "Das hätte ich mir auch so schon denken können. Bist bei solchen Sachen echt billig..." schritt er auch schon wieder herein. Zuerst wusste ich nicht so recht, was er mit 'billig' meinte, doch dann kam ich endlich auf den richtigen Gedanken...Was muss ich auch immer so zweideutig denken. Das verdank ich alles der langjährigen Freundschaft mit Die... "Du Toto, sag mal, bereust du das von gestern..?" kam es von ihm in einem Ton, den man nur in seltenen Fällen von ihm hörte. Fast hättest du es geschafft, dass ich an diesem kleinen Schluck Wasser beinahe erstickt wäre, du kleiner Giftzwerg. Na ja, erstmal den schlimmen Hustenanfall hinter mich bringen. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" kam es, fast schon schüchtern, von mir. Verdammt ich muss echt mal an meiner Redensart Kyo gegenüber arbeiten. Ist ja wirklich nicht mehr auszuhalten. "Nur so...Du hast dich nach dieser 'Strafe', die uns die anderen aufgebrummt hatten, irgendwie komisch verhalten..." "Hey, das mit Shishi hat mich ja auch nicht umgebracht. Also mach dir mal deswegen keine Sorgen..." knuffte ich ihn um von diesem Thema abzulenken. Wollte mir da ja auch noch nicht eingestehen, dass sich so was wie LIEBE in meinem Herzen eingenistet hatte. Auf einmal war das kleine Kerlchen total motiviert, warum, verstehe ich bis heute nicht. "So, dann bringen wir die Sachen in den Müll, den ganzen Krempel brauch ich ja nicht mehr..." und schnappte sich sogleich eine Kiste. Ich tat es ihm gleich und wollte die zweite gerade anheben, als auch schon der Boden dieses Scheißteils durchbrach und wieder alles auf dem Boden landete. Erst mal wusste ich nicht so recht, was passiert war. Geschah ja auch relativ schnell. Oh man, was haben wir vielleicht deswegen gelacht. "Die wollte ich eigentlich schon längst wegwerfen..." lachte Kyo und setzte seine Box auf den Fußboden um nicht auch noch alles fallen zu lassen. Kaum hatten wir endlich alles in die Tonne 'gekloppt' musste auch schon wieder mein Handy klingeln. Wenn das nicht wichtig ist, dann kannst du beim nächsten Besäufnis was erleben... Während wir wieder rauf in seine Bude gingen, hob ich ab. War mir jetzt auch egal, ob mir Waru reinredete oder nicht. "Was ist los, Die. Sonst rufst du an freien Tagen nie nachmittags an..." "Sag mal wo steckst du denn schon wieder...wollte doch nur mal nach dem rechten sehen, nachdem was mit dir gestern abgegangen ist..." Unser Vocal ist ja bekannt dafür, dass er Stimmen imitieren kann. Dass er aber auch Mädchenstimmen auf Lager hat, hätte ich selbst nicht gewusst. "Hey, du hast dir doch gestern nicht etwa noch jemanden aufgerissen..." sein breites Grinsen konnte man sich auch vorstellen, ohne ihn zu sehen. Ich konnte keine Antwort auf diese Frage geben, da mir der Kleine schon das Telefon aus der Hand riss. "Lass ja deine Finger von ihm. Der schnuckelige Bassist gehört bereits mir, du dreckige Schlampe!" Wenn man mich fragt, ist er ein richtig guter Schauspieler. Das würde man wirklich als eifersüchtig beschreiben. Nicht wie die Darsteller es in all den Soaps und Filmen spielen... Mit nem breiten Grinsen im Gesicht reicht mir dann das Chamäleon mein Mobiltelefon damit ich mich weiter mit Die unterhalten konnte. "Wow, die is ja schnell eifersüchtig...aber das mit der 'dreckigen Schlampe' nehm ich ihr übel..." sprach die Person am anderen Ende. (Mann, wenn du wüsstest, wer dich da gerade angebrüllt hat. X3) "Wenn du kurz wartest, ich bin gleich wieder zu Hause...Dauert auch nicht lange" "Na dann beeil dich mal. Steh mir schon seit ner viertel Stunde die Beine in den Bauch..." "Kann dir zur Abwechslung mal nicht schaden. Viel kleiner kannst du ja dabei auch nicht werden oder?" verdrehte ich die Augen und versicherte ihm dann, dass ich doch so schnell wie möglich auf meiner eigenen Matte stehen würde. "Sorry, Kyo, ich wär gern länger geblieben. Aber Die hat wieder einen seiner Gewichts-Komplexe..." sagte ich, als ich meine Jacke vom Kleiderständer nahm. "Tja, dann solltest du dich beeilen, sonst verhungert er bis du da bist." grinste dieser. "Meld dich doch wieder mal, wenn dir langweilig ist..." wuselte ich ihm durch die blonde Mähne, worauf der Vocal nur ein Grinsen parat hatte als er sich die Frisur wieder irgendwie zurecht zupfte. Kapitel 3: Remember the promise ------------------------------- So ging ich dann den ganzen Weg wieder zurück und verfluchte Die innerlich dafür, dass er mir den Tag mit Kyo versaut hatte. Aber es konnte ja nicht schlimmer werden. Oder vielleicht doch? Kaum hatte ich die letzten Stufen vor mir, rief der Rothaarige schon durchs Treppenhaus: "Na, wo hast du denn deine Freundin gelassen?" "Halt einfach die Klappe und sag warum du so früh dran bist..." schloss ich die Tür zu meiner Wohnung auf. "Na, nun sag schon...wie ist sie. Ist sie süß? Und wie oft hast du's mit ihr getan? Hm? Sag, sag, sag..." redete er mich zu und befummelte mich überall in der Hoffnung, dass er eventuelle Knutschflecke finden würde. "Verrat ich dir doch nicht. Und jetzt lass mich doch mal in ruhe meine Jacke aufhängen. Bist du etwa nicht richtig aus-geschlafen oder kommt das alles noch vom Restalkohol in deinem Blut..?" Bei diesen Worten ließ er sofort von mir ab. "Deswegen bin ich ja eigentlich hergekommen..." kam es in diesem ernsten Tonfall, den ich bei ihm nie richtig einschätzen konnte. "Wenn du Aspirin brauchst, ich nehm das Zeug schon lange nicht mehr..." "Bist du dir da völlig sicher?" warf er mir einen vorwurfsvollen Blick zu, als er sich in meinem Wohnzimmer niederließ. Er hat sich ja bei mir schon immer wohl gefühlt. Wahrscheinlich hängt er deswegen fast jeden Tag bei mir rum... "Worauf willst du hinaus?" lehnte ich mich, mit verschränkten Armen, gegen den Türrahmen. "Ich hab's gesehen..." "Was hast du gesehen..?" "Dass du Alkohol getrunken hast. Ich hab's an deinen Augen gesehen, bevor ich gegangen bin...Ich hätte gedacht, du lässt die Finger von diesem Zeug..." Ach, deswegen hat er mich dann noch so lange angesehen. Nein, angestarrt ist da die bessere Bezeichnung. Er hat es also irgendwie schon von Anfang an gewusst. "Hättest du mir nicht diesen vermaledeiten Strohhalm ins Glas gesteckt, hätt ich auch keinen angerührt. Außerdem war das ja nicht mit Absicht..." kam es kleinlaut von mir. "Was soll das nun wieder heißen 'nicht mit Absicht'?" "Es sah ja wie Cola light aus. Wo soll ich da denn den Unterschied sehen..." "Schon mal was von fragen gehört, Baka?" grinste der Gitarrist und kam auf mich zu. "Nya~ ich hab dir schon mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst. Du weißt genau warum..." spielte ich ihm den Schmollenden vor. "Wärst du jetzt ein Mädchen, würde ich dich deshalb sofort flachlegen..." sprach er noch immer mit diesem Grinsen auf den Lippen und zog mein Kinn etwas zu sich. Mann was soll diese Zweideutigkeit immer? Seh ich denn noch immer aus wie ein Flittchen? Dabei hab ich mir die Dreadlocks doch schon lange abschneiden lassen. Und hör auf mir meinem Gesicht jedes Mal so nahe zu kommen. Ist ja nicht auszuhalten. Da wird mir ganz flau im Magen... "Dich kann man doch immer wieder mit solchen Aktionen aufziehen..." ließ dieser endlich von mir ab und holte sich was zu trinken. "Bitte, fühl dich doch wie zu Hause..." rief ich ihm hinterher. "Was glaubst du, was ich denn schon die ganze Zeit mache?" scherzte dieser. Hätte ich mir auch denken können, dass dieser Satz irgendwann mal von seiner Seite kommt. Trotzdem frage ich mich, warum der Rothaarige mir in letzter Zeit so heftig an den Fersen klebt. Muss ich ihn bei Gelegenheit mal ausfragen. Kaum hab ich diesen Gedanken zu Ende gesponnen, schon kam besagte Person wieder mit Getränken zurück ins Zimmer. "So und nun erzähl mal...was habt ihr zwei gestern Abend noch alles angestellt..." faselte der Gitarrist. "Wen meinst du denn?" "Na, dich und unseren Vocal...um ehrlich zu sein, war mir bei der Sache nicht ganz wohl, musst du wissen..." "Wieso? Bist du etwa eifersüchtig auf den Kleinen?" stupste ich ihm meinen Ellbogen in die Seite als er nen Schluck aus seinem Glas nahm. Kaum stand sein Gesöff wieder auf dem Tisch, hatte ich auch schon seinen Arm um meine Schultern... "Kann mal wohl so sagen..." sprach er als er mich an sich drückte. "Die~...lass diese Scherze mit mir. Außerdem hast du mir damals versprochen, dass es bei diesem einen Ausrutscher bleibt..." winselte ich. Schließlich wusste ich ja nicht, wie ich mich ihm jetzt gegenüber verhalten soll. "Tja, aber für meine Verhältnisse ist die Sache noch nicht ganz vom Tisch..." Ich hör wohl schlecht. Du kannst dich für diese Art von Scherz echt gut verstellen...Was aber wenn... Sogleich nehme ich seinen Arm von meinen Schultern und setz mich so auf die Couch, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. "Sag mal du hast dich doch nicht etwa..?" Von seiner Seite kam nur ein Nicken. "...in mich..?" Dabei zeigte ich erst auf ihn und dann wiederum auf mich. Es kam ein Nicken. Diesmal allerdings ein wenig zaghafter. Kurz lachte ich auf. "Das ist jetzt aber nicht dein Ernst oder?" hinterfragte ich das Ganze. Erst blickte er mir direkt in die Augen. Solch einen Blick kannte ich noch gar nicht von ihm. Dann wendete er sein Gesicht von mir ab und sah auf den Boden. Nun erhielt ich ein sehr unsicheres nicken seinerseits. Tatsache. Die meinte es wirklich ernst. So hat er sich das letzte Mal verhalten, als seine Freundin gerade dabei war sich von ihm zu trennen. Aber das ist auch schon wieder einige Zeit her. Seitdem hing er eigentlich immer bei mir ab. Jetzt konnte ich auch nachvollziehen, warum... "Toto...was soll das werden wenn's fertig ist..." völlig überrumpelt blickte sich Die nach mir um, als ich mich hinter ihn gesetzt hatte. "Wirst du schon sehen..." grinse ich ihm entgegen, was ihm sichtlich Unbehagen bereitete. "Und was soll das nun wieder..." fragte der Gitarrist. "Will nur wissen ob du kein Fieber hast, da du solch einen Unfug verzapfst...oder ist dir die Röte in deinem Gesicht zu Kopf gestiegen?" Anscheinend hatte ich ihn auf frischer Tat ertappt. Doch anstatt sich in seinem Inneren zu verkriechen, fing er auf einmal an zu lachen. "Du bist echt schlimmer als ein Kleinkind und ein Mädchen zusammen..." "Habt ihr denn nichts anderes im Kopf als Mädchen und Kleinkinder, wenn ihr mit mir in einem Raum seid?" gab ich beleidigt von mir. Nicht genug, muss mich Die dann auch noch auf meinem eigenen Möbelstück überwältigen. "Lass es mich mal so formulieren: Du bist hübscher als jede Frau, die ich je in meinem Leben getroffen habe und süßer als jedes Kind, das mir Tag für Tag über den Weg läuft." Dabei drückte er gekonnt meine Handgelenke in den Bezug und näherte sich langsam wieder meinem Antlitz. "Du solltest dich mal reden hören...Bist du in meiner Küche etwa irgendwo mit dem Kopf angestoßen?" grinste ich ihm breit entgegen. So schnell auch mein Lächeln gekommen war, verschwand es auch wieder. "Wenn du mich noch einmal so angrinst, kann ich für nichts mehr garantieren..." legte er sich mit diesen Worten auf mich. Seinen Kopf bettete er auf meine Schulter und sein fester Griff an meinen Handgelenken ließ auch nach. Nachdem was er mir da gerade gesagt hat, war ich völlig bewegungsunfähig. Ich fand dafür auch keine passenden Gegenargumente. Es lag wohl wirklich daran, dass er übermüdet war. Man bemerkt es anfangs nicht, aber man konnte es eindeutig an seinen Bewegungen ablesen. "Sorry, konnte die restliche Nacht nicht schlafen...ständig warst du in meinen Gedanken..." hauchte mir Die ins Ohr. Dabei konnte ich seinen Atem direkt an meinem Hals spüren. "Du bist schwer, Die..." flüsterte ich. Doch er schien dies nicht zu hören oder er überhörte es einfach und begann mich mit Küssen zu überschütten. "Schon vergessen, du hattest damals was versprochen..." kam es von mir, als ich den innigen Zungenkuss endlich lösen konnte. "Dann besiegeln wir eben ein neues Versprechen..." mit diesem Satz fuhr seine Hand gekonnt unter mein Hemd und verwickelte mich erneut in einen leidenschaftlichen Kuss. Ich wusste nicht recht wie mir geschah, schon spürte ich seinen nackten Oberkörper auf meinem. Wie konnte er sich in dieser Zeit nur so enorm verbessern. Sowohl im küssen als auch in anderen Dingen? Noch nicht mal das Läuten unserer Mobiltelefone an diesem Abend konnte uns von unserem Vorhaben abhalten. Kapitel 4: Don't try to hurt me ------------------------------- Als ich wieder zu mir kam, war es noch mitten in der Nacht. Wie zum Teufel kamen Die und ich in mein Schlafzimmer? Ich weiß es nicht mehr. Obwohl ich nüchtern war. Na ja fast nüchtern wenn man es genau wissen will. Noch dazu weiß ich überhaupt nicht, wie oft wir uns an diesem Tag geliebt hatten. Ich hab da nicht aufgepasst. Fürs zählen war da Die zuständig. Er erzählte uns ja auch bei den Proben brühwarm wie oft er es mit welchem Weibstück getrieben hat. War ich denn auch nur so etwas wie eine Trophäe für ihn? Wenn ich ehrlich sein soll, will ich es auch gar nicht wissen, denn der erste klare Gedanke galt wieder unserem Vocal. Seit gestern schleicht er sich immer in meine Gedanken. So saß ich nun regelrecht verloren in meinem Bett neben dem Rothaarigen und blickte aus dem Fenster in eine entfernte Welt. "Toto...schlaf doch weiter..." murmelte der Gitarrist in eines der Kissen. Bei diesem Anblick musste ich einfach grinsen. Auch wenn ich wieder direkt Gefahr laufe in seine Klauen zu geraten. "Gomen, wenn ich dich geweckt hab..." flüsterte ich und streiche ihm eine dieser lästigen Strähnen aus seinem Gesicht. Als Dank zog er mich wieder zu sich hinunter und drückte mich an sich. "Ich krieg keine Luft mehr. Lass los, Die..." stemmte ich mich dagegen. "Nix da, du bist jetzt mein Teddy, ohne den ich nicht mehr einschlafen kann..." Mit diesen Worten fuhr er mit einer Hand durch meine schwarze Mähne und gab mir ein Küsschen auf die Stirn. Wie so oft machte er mir wieder nen Strich durch die Rechnung. So fielen wir dann auch wieder in einen ruhigen, bodenlosen Schlaf. Noch im Halbschlaf, bemerkte ich etwas an meiner Wange. Als ich mit geschlossenen Augen danach tasten wollte, blieb mir fast das Herz stehen. Ich hatte irgendetwas Haariges in meiner Hand. So reiße ich dann meine Augen auf und blickte mich erschrocken nach Besagtem um. "Haha...wusste gar nicht, dass du morgens auf einmal so schreckhaft bist." lachte mir Die entgegen. "Ich bin es eben nicht mehr gewohnt, dass ich nächtlichen Besuch hier bei mir hab..." nuschelte ich und streckte mich herzhaft dabei. "Dann müssen wir was an dieser Einstellung ändern..."setzte sich der Gitarrist neben mich. "Ich weiß worauf du hinaus willst aber..." Diesen Gedanken musste ich erstmal in geeignete Worte fassen. "Aber was?" bohrte der Rothaarige nach. "Nun ja...wie soll ich sagen...woher soll ich denn wissen, ob das nicht doch einer deiner Späße ist, die du auch mit all den Mädchen getrieben hast..." blickte ich ihm fragend entgegen. "Glaub mir, mit dir hab ich es schon immer ernst gemeint..." nahm er mich tröstend in den Arm. Beim gemeinsamen Frühstück wechselten wir kein Sterbenswörtchen. Schließlich wusste nicht ob ich ihm mein gesamtes Vertrauen schenken konnte. Zumal er mich ständig angrinste, wie irgendeine seiner vielen Eroberungen. Ging mir alles irgendwie doch zu schnell. Noch dazu war er mein bester Freund... In dieser Situation wusste ich einfach nicht, welche Entscheidung die richtige war. Glücklicherweise klingelte eines unserer Handys durch die Wohnung. "Ist bestimmt deins..." schob sich Die gerade grinsend das letzte Stück seines Brötchens in den Mund. "...ich hab ja nicht so nen bescheuerten Klingelton von ner Kindersendung aus der Steinzeit..." fügte er lachend hinzu. "Sehr witzig, Die..." schritt ich zurück ins Schlafzimmer, wo ich das Teil zuletzt gesichtet hatte. Was der Rothaarige allerdings nicht wusste war, dass ich diesen Ton schon länger zu einer bestimmten Nummer gespeichert hatte. So erahnte ich schon, wer sich am anderen Ende der Leitung befinden würde. "O-hayo, was gibt's denn?" hob ich mit diesen Worten ab und blickte aus dem Fenster. "...du hast gestern gesagt, ich könne dich anrufen...Hast du kurz Zeit?" fragte die Stimme durch den Hörer. Während ich völlig gespannt dieser Stimme lauschte, riss mich der Rothaarige aus meiner Traumwelt, indem er seine Arme um meine Hüften schlang und meinen Hals zu liebkosen begann. Diesmal schenkte ich ihm aber so gut wie keine Beachtung. "Klar hab ich die, worum geht's denn?" "Das kann ich dir nicht am Handy erklären..." "Dann komm ich eben bei dir vorbei und dann kannst du mir sagen was los ist, ja?" legte ich mit diesen Worten auf. "Wer war das..?" fragte der Gitarrist neugierig. "Ach das war nur das Mädchen, das dich neulich durch den Hörer angezickt hat..." log ich. Ein fataler Irrtum, wie sich später herausstellen sollte. "Das hat mir gestern echt wehgetan..." grinste mein Gegenüber verschmitzt. "Tja, dann ruh dich hier derweil aus, bis ich wieder da bin..." "Du willst doch nicht etwa zu der?" erkundigte sich Die ungläubig. "Und wie ich zu ihr gehe...komm ja auch gleich wieder zurück. Versprochen..." gab ich ihm beruhigend ein Küsschen auf die Stirn und stürmte regelrecht aus dem Zimmer ins Bad. Im Spiegel über dem Waschbecken, musterte ich mein Ebenbild genauestens und strich einige lästige Strähnen aus dem Gesicht. Währenddessen versuchte Die all die Spuren in dem Raum zu beseitigen, damit uns niemand auf die Schliche kommen konnte. Schließlich wären wir schon einmal fast aufgeflogen. "Die, was soll das werden..? Willst du vielleicht meine Putzhilfe werden?" fragte ich ungläubig. "Solange du nicht da bist, brauch ich doch Ablenkung..." jammerte dieser. "Mir soll's recht sein, wenn ich meine eigene Bude noch wieder erkenne..." grinste ich und nahm die Klinke in die Hand. "Betrüg mich ja nicht..." kam er, mit diesem breiten und zugleich dreckigen Grinsen im Gesicht, in den Flur. "Hab ich auch gar nicht vor..." lachte ich und marschierte aus der Wohnung. Kapitel 5: Don't try to disgrace us... -------------------------------------- So war ich nun wieder auf dem Weg zu unserem Warumono. Innerlich fragte ich mich die ganze Zeit, was er denn mit mir zu bereden hätte. Doch ich kam einfach nicht auf des Rätsels Lösung. Na, er wird schon seine Gründe haben, warum er mich als Kummerkasten brauchte. Kaum stand ich vor seiner Wohnungstür wusste ich nicht, ob ich das Richtige tat. Ich durfte das mit Die nicht mal ansatzweise erzählen. Sonst ginge wohl dasselbe wie früher los. Und das wollten wir beide nicht. Dabei bemerkte ich nicht, wie schnell mein Herz zu schlagen begann als ich an die Person hinter dieser Tür dachte. Ich nahm einfach all meinen Mut zusammen und wollte gerade anklopfen als mir auch schon das Warumono, aus seiner Wohnung, direkt in meine Arme lief. "Diesmal warst du aber echt lange weg..." vergrub Kyo sein Gesicht in meiner Schulter. Es sah echt doof aus, wie wir so in sein Heim zurücktapsten. "Du hast eben zu nem ungünstigen Zeitpunkt angerufen. Saß gerade beim Frühstück..." "War er auch dabei?" seine Umklammerung ließ nicht locker. "Wen meinst du denn?" versuchte ich meinen Mantel loszuwerden, ohne ihm eine runterzuhauen. "Na, Die..." löste sich der Kleine von mir und blickte mich unsicher an. "Der war auch da..." Ich suchte nach Worten, damit sich seine Laune nicht verschlimmerte. "...aber da war nix. Der wollte sich nur seine Probleme von der Seele reden. Glaub mir ich hab echt keinen Nerv, über irgendwelche Kilos oder ähnliches zu reden..." grinste ich ihm entgegen und wollte ihn auch schon wieder in den Arm nehmen, als der Vocal abblockte. "Darüber wollte ich ja auch nicht reden..." "Worüber dann..?" bohrte ich ungläubig nach. "Nun...ich weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen..." sprach er, als er sich auf seine Couch setze. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich einfach nicht, was wohl das Beste für ihn wäre. Darüber wollte ich mir auch keine Gedanken machen und gesellte mich einfach zu dem Blonden. "Kennst du das Gefühl wenn du vielleicht jemanden gefunden hast und willst, dass er immer bei dir ist?" fragte mich Kyo. "Sicher kenn ich das...wer denn nicht? Warum fragst du?" verwirrt über diese Frage, wusste ich nicht wie ich mich nun verhalten soll. "Das ist eben das, worüber ich eigentlich mit dir reden wollte..." sein Blick ging ins Leere und zog dabei seine Beine an sich. "Raus mit der Sprache, wer ist denn die Glückliche..?" "Die kennst du nicht...hab ich im Club vor einiger Zeit kennen gelernt. Aber jetzt weiß ich nicht, wie ich ihr meine Gefühle ausdrücken soll..." Mann ich glaubte, mir fiele ein Stein vom Herzen. Du hast mich echt erschreckt, Kleiner. Dachte schon, du meintest uns zwei...Aber wenn ich genauer darüber nachdenke, hat es mir schon einen Hieb ins Fleisch versetzt. "Dann sag ihr doch einfach, was dir so auf dem Herzen brennt. Kann doch bestimmt nicht schwer sein..." nahm ich ihn vorsichtig in den Arm. Denn wenn er in diese Stimmung verfallen ist, könnte man meinen, man würde im darauf folgenden Augenblick sehen, wie er zerbricht. Außerdem ist es bei ihm wirklich selten, wenn er sich einer Person so schnell anvertrauen konnte. "Meinst du ich könnte ihr das einfach so direkt sagen..?" "Wenn du dir das nicht zutraust, dann unternimm doch mal was mit ihr...irgendwann wird sie es auch so verstehen..." Dass diese Worte so teilnahmslos aus meinem Mund kommen würden, hätte ich mir im Leben nicht zugetraut. Nachdem ich endlich von Kyo loskam, trat ich wieder meinen Weg nach Hause an. Hoffentlich war Die mir nicht böse, dass es doch länger als erwartet gedauert hatte. Kaum hatte ich den Schlüssel ins Schloss gesteckt, hörte ich auch schon den Rothaarigen in meinem Heim wüten. "Gomen, dass es so lange gedauert hat..." Stürmisch nahm er mich in seine Arme, als gerade mal ne Sekunde zuvor die Tür einschnappte. "Gib's zu, du hast mich mit ihr betrogen..." gab er gespielt verärgert von sich. "Hattest du mir denn nicht zugehört, ich hab gesagt, dass ich das gar nicht vorhabe...schon gar nicht mit ihm..." die letzten Worte wisperte ich nur in sein Hemd. "Na ja, ist noch lange nicht so schlimm solange es nicht...mit WEM???" Dieser elende Bastard hatte wohl doch bessere Ohren als ich dachte... "Ist nicht so wichtig...das Mädchen war die ganze Zeit auf Kyo scharf...musste ihr ein paar Tipps geben, wie sie sich an ihn ranschmeißen kann..." log ich mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht. Toll Toto, jetzt lügst du schon deinen besten Freund an, ohne dabei rot zu werden. Sag mal wie tief willst du eigentlich noch sinken... "Also hat sie dich nur benutzt..? Schlimm...Nya~ du hast ja mich" knuddelte mich der Gitarrist und wollte mich schon wieder verführen. Sag mal bist du so blind, dass du nicht mal merkst, wie ich dich nach Strich und Faden belüge? Oder hast du es bereits gemerkt und willst mir es nur nicht sagen? "Die, gerade das brauch ich jetzt am wenigsten..." schubste ich ihn sanft von mir. "Sag mal geht dir die Abfuhr von der Kleinen so an die Nieren? Ich fass es nicht..." fuhr er sich mit einer Hand durch sein Haar. Mit der anderen hatte er mich fest im Griff. "Und was mach ich nun mit dir?" fragend blickte mich Die mit seinen treuherzigen Augen an. "Tja, keine Ahnung...jedenfalls muss ich hier raus, sonst krieg ich nen Anfall..." Also spazierten der Rothaarige und ich durch den nahe gelegenen Park und machten es uns auf einer kleinen Bank, unter einer alten Weide, gemütlich. Ihre Äste schienen sogar die Sitzgelegenheit unter sich zu verstecken. (Wir hatten die bewusst anvisiert, damit niemand auf den Gedanken kam, uns zu erkennen. Das war in dieser Zeit das letzte, was wir wollten.) Während Die sich einer seiner Zigaretten anzündete blickte ich verträumt ins Leere. Völlig desorientiert schreckte ich hoch. "Hey, ich hab dir doch nur eine Kippe angeboten...Von so was erschrickt man doch nicht." gab mein Gesprächspartner von sich. "Deswegen nicht...hab nur nachgedacht..." blickte ich ihm in seine dunklen, fast schwarzen Augen. "Und worüber hast du so geistesabwesend nachgedacht?" stieß er den Rauch aus und legte den Glimmstängel wieder zwischen seine Lippen um sich wieder einen wohlverdienten Zug davon zu gönnen. Ich hingegen lehnte mich an seine Schulter und gab ein "Nichts..." von mir. Dabei klaute ich ihm bewusst das Stäbchen und sog selbst daran. "Und nichts nimmt dich so mit?" drückte er mich an sich. Es war ne ziemlich blöde Situation, da ich ja die Fluppe zwischen meinen Fingern an meinen Mund hielt. Außerdem tat das auf Dauer echt weh... "Nya~ ich hab dir doch gesagt, dass es nichts ist. Vergiss es einfach, ja?" löste ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung und steckte ihm das rauchende Etwas wieder in den Mund. Der Gitarrist schenkte mir zwar nur einen fragenden Blick, stellte aber keine. Zum Glück hab ich Die nicht die ganze Wahrheit gesagt. Wer weiß, wie er darauf reagieren würde, wenn ich ihm gegenüber den Vocal erwähnen würde. Es ist zwar niedlich, dass er ein wenig eifersüchtig auf andere ist, aber manchmal artet das schon ins Extreme aus... "Du, Toto~?" jammerte der Rothaarige einige Zeit später. "Was denn?" wandte ich meinen Blick vom nahe angelegten Teich ab. "Mir ist la~ngweilig..." dabei konnte ich meinen, ich hätte ein kleines verzogenes Gör, anstelle eines erwachsenen Mannes neben mir. "Dann geh doch nach Hause zu Kao...der hat bestimmt Arbeit für dich..." entkam es mir sichtlich genervt. "Der hat mich über die freien Tage rausgeworfen..." klammerte sich dieser an mich. //Der wird sich auch mal ne Pause von dir gönnen!\\, dachte ich mir insgeheim. "Außerdem haste ja sturmfrei...Da hätte ich schon so~ tolle Ideen für uns zwei..." flüsterte er mir ins Ohr. "Seit wann bekommst du selbst mal eigene Einfälle?" fragte ich gespielt ungläubig, als sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. "Keine Ahnung, muss wohl über die Zeit hinweg von Kaoru auf mich abgefärbt haben..." legte er mir auch schon seinen Mund auf den meinen. Nach einigen Augenblicken versuchte mich Die auf der Bank zu überwältigen. Allerdings hatte er wohl nicht damit gerechnet, dass ich soviel Kraft aufbringen konnte um ihn von mir zu drängen. "Sag mal hast du denn kein Schamgefühl? Noch dazu hier im Park, wo uns jeder erkennen könnte..." fuhr ich ihn an. Dabei bemerkte ich wie mir ein gesundes Rot zu Ohren stieg, welches Daidais Haarfarbe Konkurrenz zu machen schien... Und was macht der Baka, der lacht mich noch aus...wie ich das hasse... "Wenn sie alle so wie Superman sind und nen Röntgenblick draufhaben, dann wäre doch schon längst Funk und Fernsehen hier..." Ich schwörs, irgendwann kleb ich dem noch die Fresse zu...das Lachen hält auf Dauer niemand aus, schon gar nicht, wenn er so die gesamte Umgebung auf uns aufmerksam macht... "Die sei endlich still...kein Wunder, wenn dich unser Leader-san über die Tage rausgeschmissen hat..." Als dieser Satz über meine schmalen Lippen kam, machte es 'Klick'. Das ist es, schoss es mir durch den Kopf...KAORU... So blicke ich freudestrahlend zu meinem Bandkollegen, dem aber nicht mehr zum Grinsen zumute war. Was muss der auch wie ein Häufchen Elend da auf der Bank kauern? Mit einem fragenden Blick musterte ich ihn nun genauso, wie er es schon des Öferen bei mir gemacht hat...er dachte wohl, ich würde das nie bemerken...Denkste... Ach, nehm ich ihn eben mal tröstend und dankbar zugleich in den Arm. "Biste jetzt etwa böse auf mich..?" wisperte Die. Was redet der schon wieder für einen Schwachsinn daher...Typisch für ihn. Muss einem immer was einreden. So blickte ich ihm kurz in seine tiefbraunen Augen, schüttelte leicht den Kopf und drückte ihn sogleich wieder an mich. "Das bildest du dir ein..." "Meinst du? Weil du mich gerade eben noch so angefahren hast..." stammelte der Ältere. "Du redest dir gerade was ein, das gar nicht stimmt..." dementierte ich wobei ich mich zeitgleich von ihm löste, um von dieser Sitzgelegenheit aufzustehen. "Was hälst du davon, wenn wir jetzt ein bisschen die Straßen unsicher machen...Als kleine Aufmunterung..." Da sieht man's wieder. Lässt mich einmal was aussprechen, schon lacht der Kerl wieder...Entweder ist er so~ einfach gestrickt, oder er ist im Inneren noch mehr Kleinkind als ich...versteh einer den Rothaarigen... Kapitel 6: Just to think of it ------------------------------ "Schau mal Totolein, nehmen wir doch was davon mit...ich krieg langsam Hu~nger..." deutete er mir auf ein Schaufenster in dem es eines seiner Lieblingsessen gab. "Hör doch endlich auf, dich wie ein verzogener Bengel zu benehmen..." stupste ich ihm meinen Ellenbogen in die Seite. "Wieso? DU machst das doch auch andauernd..." konterte der Gitarrist. "Ich bin eben so. Sumimasen..." flüsterte ich, da schon die Passanten, die hinter uns vorbeigingen komische Blicke auf uns warfen. Wie gut, dass diese Scheiben wie eine Art Spiegel wirkten... Gab ich ausnahmsweise mal nach und spendierte Die das Essen. Allerdings musste er warten, bis wir bei mir zu Hause waren. //Nichts ist umsonst!\\, dachte ich mir und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Was grinste denn so ins Leere?" erkundigte sich mein verdutzter Begleiter. "Nix...Musste nur an einen Spruch von ner Jugendfreundin denken..." "Mann, jetzt schwelgst du schon in Erinnerungen..." verschränkte der Gitarrist seine Arme hinterm Kopf. "Wieso..." "...weil du dich so wie ein alter Tatagreis anhörst, wenn ich das mal so direkt aussprechen darf..." Perplex guck ich ihn mit nem entgeisterten Gesichtsausdruck an, woraufhin dieser wieder zu lachen begann. Kami-sama sei dank, waren wir schon bei mir auf der Schwelle. Lange hätte es nicht mehr gedauert, bis ich ihm eine gescheuert hätte... "Komm Totchi, lass uns endlich essen..." quengelte Die. Als ob ich seine Frau wäre. "Du kannst mir ruhig mal damit helfen...bin doch nicht deine Freundin die dir die ganze Zeit alles hinterher trägt!" rief ich ihm von der Küche ins Wohnzimmer. Und wer stand dann da mitten in der Küche? In diesem Augenblick kam er mir vor, wie ein wohlerzogenes Hündchen, das nun auf eine Aufgabe wartete. (Wenn man sich das so vorstellt X3~ *kawaii*) Nach einigem Hin und Her trug nun jeder sein Takoyaki in den anderen Raum, da wir uns für diesen Abend vorgenommen hatten einen gemütlichen Videoabend zu veranstalten. Da nichts Besonderes in der Glotze lief, beschlossen wir einfach ein paar DVDs aus meiner Sammlung anzusehen. Sagen wir besser, Die tat das. Er war ja schon immer neugierig und holte einfach ein paar zur Auswahl raus... "Warum hast du denn ,Gremlins 2'?" blickte mich der Rothaarige ungläubig an. "Ist doch nur ein Film. Außerdem hat er mir schon früher gefallen..." "Ach war das nicht, als du dich heimlich mit deiner Freundin zu diesem Streifen verabredet hast, um nicht von deinen Kollegen ertappt zu werden?" "Mich wundert's, dass du gerade die unwichtigsten Sachen in deinem Hirn behältst, Schätzchen..." tippte ich ihm mitten auf die Stirn. Ich tat das deshalb mit Absicht, da ich genau wusste, wie sehr er dies hasste. (Es war eben einfach ein verlockender Moment X3) So sahen wir uns einfach ein paar Horrorfilme an. (Zum Glück war Kao an diesem Abend nicht zu Besuch...der hätte bestimmt nen Koller bekommen...XD~) Aber Die... Tja, der machte ja anfangs einen auf tough und meinte ganz cool: "Wenn du Angst hast, beschütz ich dich vor den Bösen..." Gespannt sah er auf den flachen Bildschirm, mit einem Kissen an sich gedrückt. Ich kannte den Film ja schon...Schlich ich mich eben von hinten an ihn ran, da er mir sowieso keine Beachtung schenkte und legte ihm eine Hand beruhigend auf die Schulter. Und was macht der Depp? Schreit wie ein Mädchen...(War aber echt lustig wie er da so geschrieen hat...*kawaii desu*) Die hatte noch nicht mal geschnallt, dass ich das war und warf mir ,sein' Kissen an den Kopf. "Lass den Unfug, ist doch nur ein Film..." zupfte ich mir die wirren Strähnen wieder zurecht. Mann, war der Typ vielleicht kreidebleich. Nachdem er aber registriert hatte, welchen ,Geist' er mit dem Polster ,erschlagen' hatte, rutschte ihm sichtlich das Herz in die Hose. "Erschreck mich ja nicht mehr so, wenn ich in solch einen Kinofilm versunken bin..." strich er sich nervös durchs leuchtend rote Haar. "So viel zu dem Thema 'Wenn du Angst hast, beschütz ich dich vor den Bösen'..." lachte ich und gesellte mich zu ihm auf die Couch. Holte mir dann noch ne Decke raus, da sich langsam die Müdigkeit in meinem Körper ausbreitete und kuschelte mich hinein. "Willste mal von meinen Takoyaki probieren? Schmeckt echt gut..." kaum hatte er das ausgesprochen, hatte mir mein bester Freund schon ein Stück in den Mund gesteckt. "Und..?" fragte er sogleich nach. //Lass mich doch erst mal schlucken, oder ich spuck's dir vorher noch in die Visage, damit du deine Antwort bekommst!\\, knurrte ich in mich hinein. Nun schluckte ich endlich den Imbiss runter und antwortete ihm sogleich, nachdem mir aufgefallen war, wie schmackhaft das eigentlich war. "Echt lecker..." mehr kam auch nicht von mir, als ich mich wieder dem Film widmete und meinen Kopf dabei aus reiner Gewohnheit auf Dies Schulter legte. "Ich kenne aber etwas, das noch besser schmeckt..." flüsterte er und legte sein Haupt leicht auf den meinen. Um ihn herauszufordern, stellte ich mich blöd und hackte neugierig nach: "Und was ist das..?" Die Antwort ließ nicht allzu lange auf sich warten. Denn schon hatte der Gitarrist mit einer geschickten Handbewegung mein Gesicht zu seinem gedreht und verwickelte mich in ein leidenschaftliches Zungenspielchen, welches ich ihm einfach nicht abschlagen konnte. Um uns herum vergessend, achteten wir nicht mal, wie der Film eigentlich nun endete. Ehrlich gesagt, war mir das zu diesem Zeitpunkt auch egal. Denn ich wollte einzig und allein die Nähe des anderen spüren. Es war eine echt schmerzhafte Lage in der ich mich befand. Aber das Sofa war gerade so~ gemütlich, dass ich es ohne zu jammern einfach ignorierte. Die wusste wohl auch nicht, wann genug ist...löst er einfach den schier endlos andauernden Kuss, grinst mich so dreckig an, dass es sich bereits in ein Hentaigrinsen verwandelte. Ohne dass ich es überhaupt wusste, wanderte seine rechte Hand unter die Baumwolldecke. Beleidigt schenke ich dem Rotschopf einen verführerischen Blick, dem sich noch keiner entziehen konnte. Nachdem ich nun endlich Blickkontakt mit 'meinem' Gitarristen aufgebaut hatte, versiegelte dieser wieder meinen Mund mit dem seinen. Plötzlich begann mein bester Freund schwerer zu atmen. Genervt rollte ich, ihn weiterhin küssend, die Augen über und ahnte schon, warum er die Luft so stark einsog. Behutsam strich er mir zärtlich über meine schlanken Innenschenkel, wobei mir diese Art von Berührung ein ange-nehmes Prickeln verlieh. Hitze machte sich in meinem Körper breit, was der Ältere wohl bemerkt haben musste und mir in den Schritt fasste. Völlig überrumpelt von dieser Aktion entkam ein leises aber wohliges Seufzen aus meiner Kehle, welchem Die ver-suchte Konkurrenz zu machen. Da ich letztens eher in die passive Rolle geschlüpft war, hatte ich mir vorgenommen, dass ich diesmal auch mehr am aktiveren Teil mitmachen würde. So ließ ich also meine Hände an Daidais Rücken hinunterwandern, wobei sie nach einem kleinen Richtungswechsel ihren Weg zu seinem Bauch einschlugen. Nun öffnete ich die ersten Knöpfe seines angenehm duftenden Hemdes. Kaum waren auch die letzten geöffnet, streifte ich es ihm von den Schultern, das seinen gut gebauten Oberkörper zum Vorschein kommen ließ. Sanft strich ich ihm über die feinen Bauchmuskeln, die er den ganzen Tag über vor mir versteckt hielt. "Das fühlt sich echt gut an..." schnurrte er mir im selben Augenblick zu, woraufhin ich mir ein kurzes Auflachen nicht verkneifen konnte. Er selbst versuchte anfangs vergebens mir mein Shirt mit einer Hand auszuziehen. So blieb ihm nach misslungenen Versuchen nichts anderes übrig, als seine Hand von meiner Erregung nach oben wandern zu lassen. (Daidai, du Lu-der...X3~) Kaum war auch diese Hürde geschafft, rutschte dieser Gitarrist vom Sofa. //Was für ein Part soll das jetzt werden, wenn ich mal so am Rande anmerken darf..? Erst aufheizen und dann so was? Die, mach da weiter wo du aufgehört hast...\\, knurrte ich in mich hinein. Kapitel 7: Can't repeat your thoughts... ---------------------------------------- Der Rotschopf machte jetzt nicht so einfach einen Rückzieher. Nein, denn er wollte dasselbe wie ich. Und es sah so aus, als würde er es sich einfach ohne Vorwarnung nehmen. Egal um welchen Preis es sich handeln würde. Sogar einen Pakt mit dem Teufel wollte er eingehen, man brauchte ihn ja nur zu beobachten. Dann wusste man schon alles. Zuerst kniete er nur am Ende meiner zweiten Schlafgelegenheit, zog meine Beine etwas auseinander. Total angespannt packte ich ihn an seinen Handgelenken, zog ihn zu mir hoch und er begann mich mit Küssen zu übersäen. Wie sehr ich mich an diesem Abend nach diesem jungen Mann verzehrte. Er gab mir genau das was ich bei jedem anderen vergeblich gesucht hätte. In letzter Zeit hatte ich mich immer öfter nach jemanden gesehnt, der mich in die Arme nimmt, küsst und einfach bei mir ist. Aber...war das auch schon alles? "Na, willste mich denn nich?" blinzelte mich der Rotschopf mit halbgeschlossenen Augen an. Schließlich wusste er schon längst, welche Wirkung er damit bei mir erzielen konnte. Und doch verursachte er damit, dass mir abwechselnd heiß und kalt wurde. Mir huschte ein Lächeln, vergleichbar mit dem eines unschuldigen naiven Mädchens, über die Lippen. Dabei lugte ich unter einigen schwarzen Strähnen hervor, die sich zuvor in mein Antlitz verirrt hatten. (Die sagte zumindest, dass ich so um einiges schnuckeliger aussehen würde...Stimmt das denn? *überleg*) Ein prickelndes Gefühl hinterlassend, glitten seine Hände zu meinem Hosenbund. [Anm. d. Autorin: Das kann noch dauern...u.u° *entschuldigend verbeug*] Nun begann er auch leicht an meinem Hals zu knabbern und hinterließ an meinem Schlüsselbein einen rie~sen großen Knutschfleck... ~~~...~~~ [Toto~...übertreib's nich...u.u°] (Verbiet mir ja nich den Mund, du...du...*überleg* *Kopf schief leg*...<< >> >< SCHNEPFE!!! Is schließlich meine Story) [Halt endlich den Rand, ICH muss die aba schreiben, Baka-nii-chan...] ~~~...~~~ Währenddessen schlang ich meine Beine um seine schmalen Hüften und presste ihn somit näher an mich. Eingehüllt in dieser Decke wurde ich durch Sonnenstrahlen, die langsam den Raum erhellten geweckt. Zuerst konnte ich nur mit zusammengekniffenen Augen was erkennen. Doch mit der Zeit gewöhnten sie sich ans Tageslicht. Mein Blick fiel auf Die, der nun an der Innenseite des Sofas pennte. Man, war echt ein verlockendes Angebot diese Lippen zu berühren. Ließ es dann aber doch bleiben, zog mir schnell Shorts und Hose an, um dann mit meinem Mobiltelefon schnell ins Bad zu flitzen um ein ernstes Gespräch mit dieser Person zu tätigen. (Wollte Die beim ratzen nicht stören...Womöglich wär mir der noch an die Gurgel gegangen...Zuzutrauen wär's ihm...u.u) Nachdem ich dann von meinem Bandkollegen das Einverständnis eingeholt hatte, putzte ich mich erstmal ordentlich raus. Es schien Stunden zu dauern, bis ich endlich die Wohnung verlassen konnte. Zuvor lugte ich aber nochmals in das Zimmer in dem der Rothaarige lag. Als ich dann zufrieden feststellte, dass er noch immer in einem tiefen Schlaf versunken war, tapste ich leise ins Treppenhaus... Eigentlich hätte ich mit meinem Auto zum verabredeten Ort fahren können. Was muss ich Trottel auch zu Fuß dorthin latschen...Ach ja, ich wollte während diesem Spaziergang meine Gedanken neu anordnen um herauszufinden, wem ich nun mehr verfallen war...Hin und Her gerissen gab ich vor seiner Haustüre resigniert auf. Da unser lieber Kaoru mir schon am Telefon mitteilte, dass er bestimmt nichts hören würde, benutzte ich eben den Schlüssel, den er mir mal anvertraut hat. Jeder hatte von jedem einen für die Wohnung des anderen bekommen. Nur wieso ist Die so faul und benutzt seinen nie...(Baka...-.-v) So schritt ich eben in den Flur, entledigte mich meiner Jacke und suchte erstmal das Oberhaupt. Er konnte ja überall sein. (Ich lugte sogar zur Decke hoch...aber da war er auch nirgendwo) Schlussendlich blieb nur noch sein Arbeitszimmer übrig. (Hätte ich mir ja auch gleich denken können...u.u) Wohlerzogen wie ich war, klopfte ich erstmal...keine Reaktion... Diesmal hämmerte ich regelrecht die Tür ein...wieder keine Antwort... Schulterzuckend drückte ich die Klinke nach unten und schritt in sein Reich. Da ich ja noch nie in diesem Zimmer war, dachte ich zuerst, ich höre schlecht. Die Musik (wahrscheinlich) bis zum Anschlag in der Anlage aufgedreht, spielte die Musik seiner Lieblingsband. Ein Wunder, dass er deswegen noch nicht schwerhörig ist... Von draußen war ja nix zu hören, also musste dieser Raum schalldicht sein. (Schlussfolgerung meinerseits *stolz desu*) Also hielt ich mir die Lauscher zu und ging auf meinen Leader zu. Den Rücken zu mir gewandt war er nebenbei noch in ein Buch vertieft...und mit dieser Brille sieht der ja intelligenter aus, als sonst. Nicht, dass er dumm wäre... Aber er kommt mir so erst recht wie ein Intelligenztiger vor. Genau deshalb wollte ich ihn ja auch um Rat bitten, da ich wirklich mit meinem Latein am Ende war. So überlegte ich erst mal, wie ich seine Aufmerksamkeit von diesem Kitschroman (oder was auch immer...) auf mich lenken konnte... Da kam mir die Idee, dass ich ihm mal nen gehörigen Schrecken einjagen könnte. Horrorfilme guckt der Gute ja nie mit uns, was ich bis heute nicht verstehen kann. Sonst hat er doch auch (stahl-) harte Nerven. Ich hob die Arme und wollte ihm über seinen Schreibtisch an seine Schultern tatschen. Ich hatte die noch nicht mal zur Hälfte auf seiner Seite, schon hörte ich eine tiefe Stimme, die sagte: "Toto, lass den Scheiß..." und schon drehte sich dieser um. (Mist, dabei hätte ich zu~ gern sein Gesicht gesehen...u.u) Noch immer in dieser Bewegung verharrend, blickte ich ihm direkt in die Augen. "Och menno, immer musst du mir diese Scherzchen verderben...und mach die Musik leiser!!" Doch der schien es nicht zu verstehen, drehte das Gerät leiser und fragte anschließend: "Hast du vielleicht was gesagt?" "Nö~, ist ja nicht mehr wichtig...", antwortete ich dem Pinkhaarigen. "Du siehst nicht gut aus, hast du schlecht geschlafen?" erkundigte sich Kaoru. "Nein, mich beschäftigt diese Sache nur so sehr..." fuhr ich mir mit einer Hand über den Nacken, als ich mich ihm gegenüber in den weichen Sessel fallen ließ. Fast hätte ich wieder dem Schlaf nachgegeben, so bequem war dieses Möbelstück. (Wo bekommt man die denn zu kaufen, da hätt ich mir mein Bett auch sparen können...XD~) "Ich mach uns erstmal Kaffee, dann kannst du mir alles in Ruhe und von Anfang an erklären..." stand er auf und verließ für einige Minuten das Zimmer. Kaum war er verschwunden, beschloss ich für einige Augenblicke die Lider zu senken... "Hey, pennen kannst du zu Hause...oder hast du dir wieder die Birne zugekippt!?!", versuchte Kaoru witzig rüber zu kommen und stellte mir eine Tasse mit dem Gesöff vor die Nase. Doch ich schreckte nur aus meinem Sekundenschlaf. Nachdem ich nun einige Schlucke davon getrunken hatte, fragte der Ältere: "Also, was ist denn der Grund, warum du so früh herkommen wolltest?" "Dass ich ja ein Problem habe, hab ich dir ja bereits am Telefon gesagt...", begann ich. "Ja, schon...aber du hast mir nicht gesagt welches..." Kapitel 8: Just one reason... ----------------------------- Kao war ja bekannt dafür, dass er für einen da ist, wenn man Schwierigkeiten hatte. Außerdem war in seinem Unterton herauszuhören, dass er sich Sorgen machte. Also versuchte ich alles so ausführlich wie möglich zu erzählen... In manchen Sachen ging ich nicht genauer ins Detail...er musste ja nicht genau wissen, was Die und ich miteinander am Laufen haben... "So ist das also..." gab der Ältere von sich, als ich mit Erzählen fertig war. Ich war echt überrascht. Normalerweise hätte ich einen Anfall oder sonst was von ihm erwartet. Dass er so gelassen wirkt, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Mich in Gedanken ermahnend, kam ich wieder zu mir. "Du bist jetzt aber nicht sauer, oder so?" "Nein, warum sollte ich...ist doch jedem seine Sache, ob er nun hetero, bi oder sogar das Ufer wechselt...da misch ich mich nicht ein..." Über diesen Gedanken von Kaoru war ich echt erstaunt. Führte er vielleicht was im Schilde? Wohl kaum. Also konnte ich diesen Einfall wieder verwerfen... "Weißt du eventuell, was denn dann das Beste für mich nun in dieser Situation wäre...ich weiß echt nicht, wie ich weiter handeln sollte...", bettelte ich regelrecht um eine altkluge Antwort meines Gegenübers. Nachdenklich zog Kaoru die Augenbrauen zusammen. Doch er kam anscheinend auf keinen grünen Zweig. "Tut mir leid Totchi, aber bei dieser Entscheidung kann ich dir diesmal nicht weiterhelfen...da musst du wohl oder übel selbst durch...wobei Kyo ja nun, wenn ich dem mal Glauben schenken kann, eine Freundin hat..." "Da kann man wohl nichts dran ändern...", gab ich resigniert von mir. "...trotzdem danke, dass du mir zugehört hast, Kao..." Da er mir auch keine konkrete Antwort auf meine Frage geben konnte, hielt mich hier nichts mehr und wollte mich schon auf den Heimweg machen... "Toto, wenn was ist, sag Bescheid..." "Ich dachte, du wolltest über die freien Tage, deine Ruhe haben?", fragte ich nach. "Ja schon..." fuhr er sich durchs Haar. "...aber bei solchen Dingen braucht man doch immer jemanden, der einem zuhört, oder etwa nicht?" grinste er leicht, was ich ihm nur zurückgeben konnte. So schnappte ich mir meine Jacke und nahm die Klinke in die Hand. "Ich werd, wenn nötig daran den-ken...arigatou!" bedankte ich mich nochmals und verschwand durch die Tür. Hätte echt nicht gedacht, dass ich erst mitten am Vormittag von Kaorus Appartement losging. Wahrscheinlich war er noch nicht mal richtig ausgeschlafen und hat deswegen nicht so übertrieben darauf reagiert... Allerdings verwarf ich diesen Gedanken gleich wieder, da mein Handy in der Jackentasche zu vibrieren begann. Hatte es nur vorsichtshalber lautlos gestellt, damit ich nicht bei dem Gespräch mit Kao unerwartet unterbrochen werden würde. Und wer ruft mich um diese Zeit schon an..? Ein Blick auf den kleinen Bildschirm bestätigte diese Vermutung. So nahm ich wohl oder übel ab... "O-hayo Totchi..." gähnte mir die Person am anderen Ende in den Hörer. "Was gibt's denn..? Bist du nun wenigstens ausgeschlafen..?" fragte ich mit einem sarkastischen Lächeln auf den Lippen. "Wollte nur wissen, wo du steckst, hab schon gedacht du bis in ne Ritze in der Couch gerutscht..." grinste der Rothaarige förmlich durch das Mobiltelefon. "Deine Witze werden nicht besser, sondern schlechter..." gab ich naiv von mir. Auf diese Antwort erntete ich lediglich ein Lachen. Die restlichen freien Tage verbrachte ich darin, mit Die die Zeit tot zu schlagen. Eigentlich hätte ich bessere Dinge im Sinn gehabt als er...aber der denkt ja auch immer nur ans eine... (ein paar Mal ließ ich ihn aber schmoren...das hättet ihr sehen müssen X3~ DAS war Rache auf meine Art und Weise...*evil grin*) "Toto, was soll denn der Scheiß nun wieder!?" funkelte mich Kaoru böse an. "Da kann ich gleich nen Anfänger zu den Proben mitbringen und der spielt sogar noch um Ecken besser als du..." Man...hier ist er nicht so wie bei unserem Gespräch neulich... "Tut mir leid...", wisperte ich wobei ich die Blicke der anderen an mir spüren konnte. "Diese Mitleidstour kannst du dir sparen...das gehört hier nicht her...lern endlich privates von der Musik zu trennen...", brüllte er noch lauter als überhaupt nötig war. Ich konnte einfach nicht anders handeln, als dass ich meinen Bass ruhig an seinen Platz stellte und den Raum verließ. Wäre ich noch länger mit denen in einem Raum gewesen, hätte ich bestimmt angefangen zu heulen. In manchen Situationen nutzte ich diese Schwäche zwar schamlos aus, doch diesmal wollte ich es ihnen nicht so leicht machen. Also setzte ich mich erstmal an die frische Luft um etwas Zeit für mich zu haben und eine dabei zu rauchen. Das war jetzt eigentlich das einzige, was ich wollte. Was ich nicht wusste war, dass mir kurze Zeit später jemand folgte. Mir war es anfangs auch egal, wer es war. Ich ließ mich davon nicht ablenken. Nur als die Schritte hinter mir abrupt stoppten, wurde ich skeptisch. "Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leid tut...", gab ich mürrisch von mir. "Warum sagst du das mir und nicht Kao selber?", antwortete eine bekannte Stimme. Mit nem erstauntem Gesichtsausdruck drehte ich mich um und blickte dem Blonden direkt in die Augen, wandte mich aber kurz darauf wieder von ihm ab. "Willst du denn nicht sagen, was mit dir heute los ist?", sorgte sich der Ältere um mich, legte seine Hand auf meinen Rücken und strich beruhigend darüber. Fand ich ja irgendwie süß, aber sollte ich ihm die ganze Sache einfach so eiskalt ins Gesicht klatschen? Genüsslich machte ich einen Zug von der Kippe und machte keine Anstalten ihm sofort zu antworten... "Was willst du denn von mir wissen? Kannst doch unseren Schlauberger fragen..." motzte ich ihn, ohne erdenklichen Grund, an. "Sag mir doch einfach die Wahrheit...", wisperte dieser hörbar und stieß den Rauch seines Glimmstängels, den er zuvor angezündet hatte, aus. Allerdings konnte man seine Besorgnis auch schon aus seinem Gesicht lesen, was ich wirklich nicht von ihm erwartet hätte. Ich überlegte ganz genau, wie ich ihm die Sache schonend beibringen könnte. Wollte ihm ja, in diesem Zusammenhang, auch meine Gefühle ihm gegenüber offen legen. Also holte ich erstmal tief Luft, woraufhin der Vocal sich schon auf was gefasst machte. "Kyo~...sind die Proben schon vorbei?", rief uns eine quietschige Stimme entgegen. "Sakura?...Was machst du denn schon hier?" wunderte er sich über diesen Abholdienst seines Mädchens. "Ich hatte ausnahmsweise früher Schluss und da wusste ich nicht, was ich mit der restlichen Zeit anfangen soll...Also bin ich gleich hierher...", erzählte sie ihm, als Kyo seine Freundin in Empfang nahm. Bei dem Haarschnitt hätte man meinen können, sie hätte Bekanntschaft mit 'nem Rasenmäher gemacht. Nun ja, auf jeden Fall konnte ich mir die beiden nicht länger ansehen. Allein schon, weil er mit ihr so glücklich aussah. Das gab mir an diesem Tag wirklich den Rest. Ich wollte nur noch weg...und das tat ich dann auch, da ich spüren konnte wie die Tränen versuchten, sich ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen. So warf ich die Zigarette achtlos auf den Boden und lief von all dem davon. Zuerst glaubte ich, der Vocal würde mir nachlaufen, doch diese Sakura hielt ihn wahrscheinlich zurück. Einzig und allein wie er mir hinterher rief, hallten seine Worte, noch den gesamten Weg zu meiner Wohnung, in meinem inneren Ohr wider. Kapitel 9: Little world of imagination -------------------------------------- Als ich dann endlich die Tür zu meinem Appartement erreichte, war ich völlig außer Atem. So schnell ich konnte, schloss ich auf und knallte das Ding hinter mir zu. Hatte nachdem echt keine Lust mehr überhaupt noch etwas zu tun. Ich lehnte mich total erschöpft mit dem Rücken gegen die Tür und ließ mich an ihr hinabsinken. In Gedanken schlich ich mich in meine eigene kleine Welt, um mich nicht an das Geschehene erinnern zu müssen. Wobei ich nicht mal bemerkte, wie sich unzählige Krokodilstränen über meine geröteten Wangen ihren ganz eigenen Weg suchten... Plötzlich holte mich das Klingeln meines Mobiltelefons in die Realität zurück. Das war jetzt wirklich das allerwenigste, was ich gebrauchen konnte. Trotzdem riskierte ich einen Blick auf den winzigen Bildschirm... Musste er mich ausgerechnet jetzt anrufen? Hatte er nicht noch was zu tun? Nahm ich eben meinen Mut zusammen, um überhaupt mit ihm reden zu können und versuchte meine zittrige Stimme so gut es ging unter Kontrolle zu halten... "Hey, Totchi..." begann er schon fröhlich wie ein Kind das gerade seine Geschenke ausgehändigt bekommen hatte. "Was ist denn? Hast du denn nicht ne Verabredung oder so was in der Art mit der..?" motzte ich ihn durch den Hörer an. Im Hintergrund hörte ich dann auch schon diese komische Stimme, durch die mich auch schon wieder ein Gefühl des Schwindels beschlich. "Warte...lass mich doch erklären..." versuchte er den soeben gescheiterten Versuch, mich aufzumuntern, noch zu retten. Doch dazu ließ ich ihn nicht mehr kommen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, wie er sich so urplötzlich um mich kümmerte. Ich wusste wirklich nicht mehr weiter. Und Die wollte ich nicht fragen...der versteht das sowieso immer wieder falsch und denkt es sei auf ihn bezogen. Dieser selbstsüchtige Egoist! Den Leader musste ich wohl auch vergessen. Auch wenn er gesagt hat, dass ich mich melden soll, wenn was sein sollte...hab aber beobachtet, wie er in den letzten Tagen und Proben mit unserem Drummer umging. Da wäre ich sicher nur eine Last für ihn... Also legte ich einfach ohne ihm richtig zugehört zu haben auf, da sich schon wieder Tränenflüssigkeit auf meinen Wangen ausbreitete... Am darauf folgenden Tag, ging ich wieder schön brav zu den Proben, wie es sich gehört. Obwohl ich dafür echt keinen Nerv hatte. Schon gar nicht, wenn wieder diese Ziege aufkreuzen würde. Kaoru war, wie sonst auch, der erste. Ich konnte mir keinen Reim daraus machen, warum ich diesmal so früh dran war. "Na, hast du deine kleine Midlife-Crisis nun überwunden?", fragte der Leader in einem mürrischen Ton und nem hämischen Grinsen auf den Lippen. Diese Frage beantwortete ich allerdings mit einem unverständlichen Murren. Hatte echt keine Lust mir was erzählen zu lassen, von wegen wie ich mein Leben zu leben habe...Das weiß ich doch wohl selbst am besten, oder etwa nicht? Nach diesem 'freudigen' Empfang, marschierte ich quer durch den Raum zu meinem Bass. Doch weder stimmte ich das Instrument, noch spielte ich mich ein. Ich stand einfach nur vor dem Saiteninstrument und zerstörte es imaginär, bis ein weiteres Bandmate das Studio betrat. "Was war denn gestern bei dir los? Bevor ich dir noch was sagen konnte, hattest du schon wieder aufgelegt...", meinte das Warumono und hielt meinen Arm so fest, wie ein Kind das seine Mama partout nicht loslassen will. Dies holte mich langsam wieder zurück in die Wirklichkeit, wobei ich ihn nur mit einem leeren Blick ansehen konnte. Darauf gab ich ihm keine Antwort, sondern löste ihn von mir und setzte mich mitsamt meinem Bass auf einen der Barhocker, die einfach in der Gegend standen. Ich spielte wirre Töne, die keiner von mir erwartet hätte, bis der Rest der Truppe eintrudelte. Während der ganzen Zeit spielte ich mehr für mich selbst, als für die Band. Warum war ich denn eigentlich hierher gekommen? Wollte ich noch mehr zugrunde gehen, als ich es überhaupt schon war? Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht. Nachdem wir alle Songs durchgespielt hatten, machten sich unser Leader und Shin nach Beendigung der Session davon. Kaum hatte ich mein Instrument an seinen Platz gebracht, wollte ich auch schon die Fliege machen. Doch ich wurde aufgehalten... "Totchi? Kann ich kurz mit dir reden?", fragte mich das blonde Etwas und wollte gerade einen Schritt aus dem Studio machen. "Und worüber willst du reden..?", antwortete ich skeptisch darauf. Wobei ich registrierte, wie Die sich zu uns gesellte. Auch konnte ich die eisige Kälte, die sich zwischen den beiden gebildet hatte, bemerken. Mann, ich hatte echt vergessen, welche Dimensionen die Eifersucht des Rothaarigen erreichen konnte. Wenn ich es nicht besser wüsste, so fochten die zwei ihren eigenen, stillen Kampf aus. Einige Augenblicke später spiegelte sich ein Grinsen auf Kyos Lippen, welches mir galt. "Eigentlich...wollte ich das mit dir unter vier Augen besprechen..." Der Gitarrist hatte es wohl anders aufgefasst, gab sich aber dennoch ziemlich cool. "Tja, dann geh ich besser...wir sehen uns, Toto", spazierte der Rothaarige aus der Tür. "So, nun ist er weg...also, sag was du zu sagen hast und dann geh..." gab ich von mir, als ich zu einem der Fenster schritt und nach draußen blickte. Schwere schwarze Wolken verdeckten nun den, noch vor einigen Minuten, klaren Himmel. Es schien nicht mehr lange zu dauern, bis es endlich beginnen würde zu regnen. "Wenn du mir versprichst, dass du mir bis zum Schluss zuhörst. Ansonsten spiel ich dir einen Monat lang Streiche!" grinste mir dieser Blondschopf breit entgegen. Mann, in punkto Hartnäckigkeit könnte der doch glatt Weltmeister werden. Nun, ich wollte ja nicht so sein... Schließlich fing schon mein Gesicht an, sich zu verkrampfen. Bin eben nicht so wie Kaoru mit 'dem Blick'. Sondern ich bin und bleibe ich selbst. Ein fröhlicher Mensch eben, der mit den anderen gerne den Chibi ärgert. "Na gut, versprochen. Dann erzähl mal und bitte so, dass ich auch von Anfang an durchsteige!" gab ich mit nem frechen Grinsen auf den Lippen von mir. Meiner einer konnte echt nie lange böse auf jemanden sein. Ihm schon gar nicht. Kapitel 10: Thoughts of a destroyer ----------------------------------- Wusste nicht, wie lange der die Story jetzt schon erklärte, aber mir kamen es langsam wie Stunden vor. "Ähm...Kyo~?" "Was'n?" "Du hast doch echt nichts dagegen, wenn ich kurz auf die Toilette verschwinde. Die fünf Wasserflaschen, während den Proben, zollen ihren Tribut." lachte ich. "Ja ja, mach nur...Verdammt noch mal, wer klingelt mich die ganze Zeit an..." hörte ich ihn knurren, als ich den Proberaum verließ. Auf dem Weg zu den Waschräumen kam mir so ein komisches Mädchen entgegen. Sie sah gar nicht mal so schlecht aus hätte sie den Hut, oder was die Mülltüte auf ihrem Kopf auch hätte darstellen sollen, nicht so weit ins Gesicht gezogen. Beim Händewaschen konnte ich über Kyos Erklärung nachdenken. Soweit ich verstanden hatte, waren sie beide ehemalige Klassenkameraden, die sich durch Zufall wieder getroffen hatte. Er beteuerte ja auch, dass zwischen ihm und ihr nichts, absolut nichts, laufe. //Aber wer war dann die andere, über die er mit mir vor ein paar Tagen gesprochen hatte?\\ fragte ich mich, in Gedanken, selbst. "KUSO...ist das kalt!" entkam es mir lauthals, als ich bemerkte, dass sowohl das Wasser als auch meine Hände eisig waren. "Wie lange ich wohl darüber nachgedacht habe?" sagte ich zu meinem Spiegelbild, während ich den Hahn abdrehte und meine Hände trocknete. Kurz darauf machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Wollte den Älteren ja nicht länger warten lasse, als überhaupt schon. Kaum war ich in dem kleinen Vorraum, welches ins Studio führte, beschlich mich ein wahnsinnig bedrückendes Gefühl. Noch dazu sagte mir etwas, dass ich nicht weiter gehen sollte. Doch ich ignorierte diese inneren Stimmen und öffnete die Tür. Was ich da sah, verschlug mir gänzlich den Atem. Dieses Weibsstück von vorhin, machte sich doch glatt gerade an den Vocal ran. Es schien so, als würde ich diese Sakura hinter diesem hässlichen Teil namens Hut erkennen. (Ich bitte dich Kleines, so was kann man nie und nimmer trendy nennen! Hast du doch bestimmt von der Caritas bekommen!) Und Kyo...ja Kyos Gesichtsausdruck darauf konnte ich nicht richtig deuten. Entweder er genoss dies in diesem Augenblick oder er versuchte sie irgendwie von sich zu lösen. Dieses Szenario beobachtete ich, völlig bewegungsunfähig, einige Augenblicke lang, während ich in der Tür stand. "So was nennst du also 'ehemalige Klassenkameradin'?" erkundigte ich mich in einem gehässigen Unterton, wodurch sich dieses Flittchen erschrocken zu mir umdrehte. Dies nutzte der Blonde sogleich und schubste sie von sich weg. "Warte, das verstehst du falsch..." wischte er sich den scharlachroten Lippenstift von den Lippen. "Was soll man da denn bitte falsch verstehen?! Das hier war doch mehr als offensichtlich!" brüllte ich ihn an, wobei sich meine Stimme fast überschlug. Das kleine flachbusige Etwas stand einfach mitten im Raum und glotzte abwechselnd zu Kyo und mir, in der Hoffnung den Grund für dieses Szenario zu erfahren. Noch immer stand ich unter dem Türrahmen, wich aber langsam einige Schritte zurück. Dabei begann ich meinen Kopf zu schütteln, um die Bilder, die sich in mein inneres Auge gebrannt hatten, zu eliminieren. Auch versuchte ich, die aufgekommene Hoffnung wieder im Keim zu ersticken. Doch es funktionierte nicht. Ich wollte jetzt nur noch weg. Egal wohin. Hauptsache ich bin aus dem Proberaum und muss nicht mehr in diese Gesichter sehen. Allerdings schlug der erste Versuch fehl, denn ich wurde am Handgelenk gefasst und zurückgehalten. Meinen Blick senke ich zu Boden, als er sich vor mir aufbaute. In diese Augen konnte und wollte ich einfach nicht mehr blicken. "Bitte...lass uns das in Ruhe ausdiskutieren, ja?" bettelte der Blonde mich nun regelrecht an. Ich hasste es schon immer, seit ich ihn kenne, wenn er diesen Unterton in seiner Stimme versteckt hatte. Nicht mal im Traum würde ich ihm jetzt deshalb nachgeben. So riss ich mich einfach von ihm los und rannte die paar Stockwerke, übers Treppenhaus hinunter. Ansonsten hätte er mich ja eingeholt, wenn ich auf den Fahrstuhl gewartet hätte. Diesen Gefallen wollte ich ihm nicht machen. Inzwischen hatte es auch schon angefangen zu regnen. Doch dies registrierte ich durch die aufgekommenen Gefühle, von Wut und Trauer, nicht. Ich rannte einige Straßen weiter, bis ich mich wieder vergewisserte, dass er mir nicht folgte. Auf eine Art und Weise war ich deswegen schon erleichtert, dass der Vocal dies nicht getan hatte. Schließlich wollte ich nicht, dass er mich so sieht. Andererseits aber, wäre ich froh gewesen, wenn er all meinen Erwartungen getrotzt hätte und mir hinterher gelaufen wäre. Im strömenden Regen ging ich einfach die Straßen entlang. Ich achtete auch nicht darauf, wohin meine Füße mich trugen. War eben wie sonst, wenn ich allein war, in Gedanken versunken. Meine Gefühle hatte ich zu diesem Zeitpunkt gänzlich abgeschaltet. Wollte einfach nicht noch einmal von irgendje-mand verletzt und verraten werden. Ich bemerkte noch nicht einmal, wie ich Passanten unabsichtlich anrempelte und einige sich deshalb bei mir beschwerten oder mich anzickten. Es kam mir eben alles wie eine fremde, entfernte Welt vor. Wie war ich eigentlich in diese Wohngegend gekommen? Kann mir auch egal sein. Vielleicht kann ich doch mit ihm reden. Hoffe er hört mir überhaupt zu, wenn ich ihm alles erzähle, während er so beschäftigt ist. Aber erstmal muss ich zu dieser Wohnung hoch, die er mit seinem Mitbewohner teilt. Wieso muss dieses Gebäude, als einziges in dieser Umgebung, keinen Aufzug haben? In diesem Moment fiel mir auf, dass ich mir wegen jeder beschissenen Kleinigkeit Gedanken machte. So kann das doch nicht mit mir weitergehen. Endlich ist dann auch schon das lang ersehnte Ende in Sicht. Nur noch diese Tür trennte mich von ihm. Doch gerade als ich anklopfen wollte, hielt ich mitten in der Bewegung inne. //Was, wenn er nicht da ist? Würde er womöglich unerwarteten Besuch haben? Störe ich ihn wohl auch nicht bei irgendwelchen Vorbereitungen?\\ spukte es mir durch den Kopf. "Ach, er wird schon ne Lösung parat haben!", entwich es mir nuschelnd, sodass nur ich es hören konnte. All meiner Sorgen trotzend, klopfte ich dennoch an. Einen Versuch war es ja schließlich wert. Langsam aber stetig wuchs meine Anspannung. Ließ sie mir aber nicht anmerken, als geöffnet wurde. "Wa...Was machst du denn hier?", glotzte mich der Gitarrist entgeistert an. "Ja, auch hi und danke mir geht's gut! Ist Kaoru auch da?" "Ne, Kao ist übers Wochenende bei Shin...Sag mal...wieso bist du so klatschnass?" zog mich Die in die Wohnung und vergewisserte sich, ob uns niemand gesehen hatte, bevor er die Tür hinter sich schloss. "Hab nen Spaziergang, nachdem ich mit Kyo geredet hatte, gemacht...das ist alles..." "Bei solchen Dingen sollte man nicht scherzen, Toto...Du holst dir noch den Tod..." schnappte sich der Rothaarige mein rechtes Handgelenk und zerrte mich in sein Zimmer. Diesmal war's wenigstens halbwegs ordentlich. An anderen Tagen sieht's ja aus, als hätte ein Taifun darin gewütet. Ohne Wasser, versteht sich. Aber vielleicht war ihm wieder mal langweilig. "Hier, zieh dir was Trockenes an..." warf der Ältere ein paar Klamotten auf das Bett. "Die, ich..." "Shht...Ich weiß..." legte er mir einen Finger auf meine Lippen. "Ich will mir deinetwegen später nur keine Vorwürfe machen!" lächelte er mir sanft entgegen. "Aber du darfst nicht gucken..!" warf ich ihn daraufhin aus seinem eigenen Reich. "Mann, du bist echt kindisch, Kleiner!", lachte der Gitarrist und stapfte kopfschüttelnd in die Küche. Vorsichtshalber schloss ich noch die Tür ab. Nicht, dass der Kerl bei mir noch anfängt zu spannen. Kapitel 11: Let it be my secret ------------------------------- "Hey, Die, woher hast du die Klamotten?" tapste ich ihm nach einiger Zeit hinterher. "Hm?...Ach, die...hab ich mal von Kaoru zu Weihnachten bekommen...Sind mir allerdings zu groß! Dir scheinen sie ja zu passen...", entgegnete der Rothaarige. "Entweder Kao hat sie nicht für dich gekauft, oder du bist eingegangen, als du zu heiß gebadet hast!", witzelte ich. Ein kurzes Auflachen von Die sagte mir, dass er das eben nicht ernst genommen hatte. Mit einem halbvollen Glas kam er auf mich zu und setzte sich neben mich. "Und was wolltest du von Kaoru bei so einem miesen Wetter?" fragte er mich mit einem kindlich-hämischen Grinsen auf den Lippen. "Wollte mit ihm nur über etwas reden, was mich gerade sehr beschäftigt..." "Ist es denn so wichtig, dass du das nur unserem Leader erzählen kannst? Sonst springst du doch auch wegen jeder noch so winzigen Kleinigkeit zu mir..." stupste mir der Ältere mit seinem Ellenbogen in die Seite, woraufhin ich weiter von ihm wegrückte. "Hör auf mich zu piesacken...Wenn du so weitermachst, lass ich in Zukunft woanders meinen Kummer aus..." drohte ich ihm. "Schon gut...brauchst doch deswegen nicht gleich angefressen zu sein. Hab dir ja schließlich auch alles gesagt, wenn mir was bedrückt hat. Besonders seit der Sache mit Misaki..." murmelte der Gitarrist. "Ich weiß...aber du neigst bei manchen Dingen einfach zu übertreiben..." antwortete ich. Misaki war mal seine Freundin. Immer wenn es Ärger zwischen ihnen gab, stand er bei mir auf der Matte, redete sich seinen Kummer von der Seele oder wollte einfach seinen besten Freund als Stütze. Warum sollte es dann umgekehrt nicht auch so laufen? "Das weiß ich doch selbst. Aber ist es so schlimm, dass du es mir, deinem besten Freund, nicht sagen kannst?" blickte er mich besorgt an. "Solange du mir versprichst, dass du einen Anfall, jeglicher Art, vermeidest. Es geht nämlich um eine ernste Sache. Hatte zwar vorher schon mal mit Kao darüber geredet, doch du solltest mir erstmal zuhören..." dementierte ich. "Na dann, red einfach drauflos. Wird schon nicht so schlimm sein. Ich halte meine Klappe, bist du mit der Geschichte fertig bist..." entgegnete mir mein Gastgeber. So versuchte ich ihm die Story und die Gefühle, die ich Kyo gegenüber seit geraumer Zeit hegte, schonend rüberzubringen. Auch die Problematik, welche ich schon bei Kaoru zur Sprache brachte, kam nur schwer über meine Lippen. "...Dann bin ich eben ohne zu überlegen hierher..." schniefte ich. Es war ja auch ein gewaltig großer Schritt für mich, Die alles zu gestehen. Das ganze nahm mich dann ja auch dementsprechend mit. "So ist das also...deswegen hast du dich in letzter Zeit so komisch verhalten..." durchbrach der Gitarrist die kurze, unangenehme Stille. "Und du bist nicht böse auf mich?" fragte ich schluchzend, worauf der Ältere aufrückte. "Ach, warum sollte ich dir denn böse sein? Hast ja da drin sowieso nur für einen Platz!" drückte dieser mich anschließend an sich und tippte mir mit seinem Zeigefinger gegen die Brust. Mann, wie war ich doch froh, so was Verständnisvolles als besten Freund und als Bandmate zu haben. Wer wäre das an meiner Stelle wohl nicht? "Trotzdem hast du da eine Kleinigkeit vergessen, Die..." "Und die wäre?" "...dass du nen Ehrenplatz hast!" grinste ich. "Wozu hab ich denn diese Ehre verdient?" hakte dieser nach. "Weil du mein bester Freund bist, Baka!" gab ich ihm nen leichten Klaps auf die Backe. "Du bist echt nicht sauer, dass ich mich zu unserem Vocal mehr hingezogen fühle, als zu dir?" "Nenn mir einen Grund, warum ich das sein sollte...Klar, im ersten Moment hat's mir schon weh getan, aber ich muss ja deine Entscheidung so hinnehmen, wie sie von dir gefällt wird!" begann der Ältere meinen Hals zu liebkosen. Obwohl ich das eigentlich nicht wollte, ließ ich ihn gewähren. Konnte ihm ja noch nie was verbieten. Und wenn ich das tat, zog er die Sache erst recht durch. Doch er wurde mit seinen Liebkosungen immer stürmischer, sodass ich mal bei einem Schluck Wasser kleckerte. "Mann, Totchi~...mutierst du schon zum Kind zurück?" gab Die neckisch von sich. "Sieht wohl so aus...brauch wohl bald Hilfe, wenn das so weiter geht..." stieg ich darauf ein. "Na, wenn's nur das ist..." entgegnete der Gitarrist und nahm einen Schluck aus dem Glas, welches ursprünglich für mich bestimmt war. //Was soll denn das nun wieder?\\, fragte ich mich, als mein Gesicht diese Frage wohl widerspiegelte. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Denn nachdem die Flüssigkeit in seinem Mund verschwunden war, versiegelte er meine Lippen mit den seinen. Das war's also, was er vorhin damit gemeint hatte. Allerdings landete das Getränk nicht gänzlich in meiner Mundhöhle. Es ging auch so einiges daneben. "Hey, Die~...was soll das!?!" stieß ich ihn von mir weg. "Du sagtest doch eben, dass du Hilfe beim Trinken benötigst..." grinste mir dieser verschmitzt ins Gesicht. "Aber so~ bescheuert bin ich nun auch wieder nicht!" kam es beleidigt von mir. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich diese Aktion eben schon genossen hatte. "Na komm...verarsch wen anderen...Hab doch gesehen, dass dir das gefallen hat..." gab der Ältere von sich. Hatte der mich doch glatt auf frischer Tat ertappt. So sah ich gezwungenermaßen zur Seite, um mir nicht anmerken zu lassen, wie ein gesundes rot in meine Wangen schoss. "Jetzt hab dich doch nicht so...ich spendier dir noch einen..." verkündete der Rothaarige. "Ja toll...und in welchen Klamotten soll ich denn raus? Meine eigenen sind noch am Trocknen und die hier sind ja, nach deiner 'Fütterungsaktion', auch nass...Außerdem passen mir weder die Sachen von Kaoru, geschweige denn von dir..." protestierte ich. Gerade wollte ich aus dem Raum stapfen, schon wurde ich von diesem Vorhaben abgehalten. "Kannst du mich nicht einmal was zu Ende bringen lassen!?" fragte ich Die genervt. "Ich halte dich ja auch nicht davon ab..." grinste mir dieser dreckig entgegen und schulterte mich. "Was soll das nun wieder? Lass mich runter!" keifte ich, während ich dabei mit meinen Fäusten auf seinen Rücken einschlug. Doch der ignorierte mich einfach und grinste bestimmt nur so vor sich hin. Hätte eigentlich von Anfang an wissen müssen, was der wieder im Schilde führte. //Hey, warum kommt mir dieser Gang so bekannt vor?\\ überlegte ich in Gedanken. War ja selten hier zu Besuch. Außerdem verirrte ich mich bei diesen vielen Türen jedes Mal, bis ich genau das Zimmer gefunden hatte, in das ich eigentlich wollte. Kapitel 12: Faint ----------------- "Du~ wohin gehst du denn?" erkundige ich mich in einem unschuldig, naiven Ton. Jetzt fängt der Doofi auch noch an zu Lachen. Seit wann sind solche Fragen als Witze anzusehen? "Du kennst dich hier ja wirklich null Komma Josef aus...Solltest mich wohl öfter besuchen...nur so als kleiner Ratschlag von mir..." sprach der Älter, als er mit mir in sein Schlafzimmer schritt. "So~ für die lieben Kleinen ist es an der Zeit schlafen zu gehen..." Mit diesen Worten schleuderte mich dieses rothaarige Etwas regelrecht in die Matratze, wobei ich unerwarteter Weise einen sehr weichen Aufprall hatte. "Aber ich bin doch noch gar nicht müde, Onkel..." mimte ich stimmlich einen dieser Zwerge nach. Dabei wollte ich mich aber aufsetzen, doch Die kam mir zuvor und drängte mich wieder zurück. "Willst du wohl brav sein, Toto? Ansonsten bekommst du ne Strafe!" Worauf er damit hinaus wollte, war mir zu diesem Zeitpunkt erst völlig klar. Also mobilisierte ich kurz meine Kraft und überwältigte ihn diesmal, sodass meine Wenigkeit nun auf ihm saß. "Oh...Stell dir vor, ich war heute ganz doll unartig. Hab Leute angerempelt und bin einfach weitergegangen, ohne mich zu entschuldigen. Musst du mich jetzt bestrafen?" redete ich auf ihn ein. Dabei strich ich mit meiner Hand erst über seine Wange. Anschließend fuhr ich mit zwei Finger seine Lippen nach, die er auch flüchtig küsste. Ich empfand das eben als Scherz, doch wie Die eben so ist, macht er aus der Mücke immer einen Elefanten. Kurz: Er übertreibt wieder mal maßlos. "Tja, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben..." grinste dieser dreckig, zog mich zu sich hinunter und verwickelte mich in einem leidenschaftlichen Kuss. //Hatte er mir denn vorhin nicht zugehört oder ging's beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus? Vielleicht heißt das auf die gute, alte 'Daidai'-Art so was wie 'Sayonara'...\\ dachte ich mir im Geheimen, als dieser wieder die Oberhand übernahm. Noch immer in dieser Liebkosung verharrend, bekam ich nur beiläufig mit, wie mir der Ältere meine Arme hinter meinen Kopf streckte. Sanft strich er mit seinen Fingern über meine Haut hinweg, zurück in Richtung Oberkörper. Fragend blickte ich ihn an, als er sich von mir löste und seine rechte Hand unter die Matratze wanderte. Ich erschrak innerlich, als meine Augen plötzlich die silbern aufblitzenden Handschellen erblickten. "Willst du dich jetzt etwa selbst verhaften, weil du zu weit gegangen bist?" "Soweit kommt's noch...bin doch nicht bescheuert oder so...Warte doch einfach mal ab..." grinste mir der Rothaarige im Hentai-Stil entgegen. So schnell konnte ich gar nicht gucken, als die Dinger an meine Handgelenke angebracht wurden und mich mit dem Gerüst am Kopfende verband. Kurz lugte ich am linken Arm hoch, um mich zu vergewissern, ob er die so genannten Schmuckstücke nun wirklich fest gemacht hatte oder nicht. Daraufhin neigte ich meinen Kopf in gewohnte Haltung und blickte dem Gitarristen traurig entgegen, da mir dies doch ziemlich makaber vorkam. Nur verschwommen nahm ich wahr, wie dieser anschließend langsam die ersten paar Knöpfe meines Hemdes aufknöpfte. "Was guckst du denn so?" fragte der Ältere ein wenig erstaunt. "Also...das hätt ich jetzt nicht erwartet..." antwortete ich auf seine Frage. In meinem Schritt sitzend und mit einem unsicheren Blick bewaffnet, überlegte er nun, wie er mir wohl am besten das Hemd auszieht. //War ja sehr klug von dir, Die...erst Handschellen, dann Hemd weg? Du 'Kinderschänder'\\ grinste ich, wie ein kleiner, frecher Ghettoboy vom Lande. Unerwartet stand er schließlich von mir auf und verließ das Zimmer, während er sich noch immer nachdenkend am Kopf kratzte. "Hey~ wo gehst du hin?" winselte ich. "Läuft grad Fußball, will ich mir im Fernsehen ansehen..." lachte der andere so laut, dass man meinen konnte, er würde noch immer im selben Raum sein. Einige Augenblicke später, kam er zurück...mit einem Messer? Was für ein derber Scherz soll das denn nun wieder sein? Als sich dieses Angstgefühl in meiner Magengegend ausbreitete, lehnte er sich mit gezücktem Messer über mich. In Gedanken schloss ich bereits die letzten Zeilen meines Testaments ab, als auch schon die Klinge herab sauste. Um nicht sehen zu müssen, wie mein eigenes Blut durch die Bude spritzte, kniff ich meine Augen zusammen und drehte mein Gesicht zur Seite. "Was hast du denn jetzt schon wieder?" machte sich Die über mich lächerlich. "Bin ich schon tot?" fragte ich weinerlich und hob langsam meine Lider. Ich blickte meinen Gegenüber ängstlich an, als dieser mir auf einmal ein Kleidungsstück präsentierte. Mein Blick wanderte an mir hinunter...das Hemd war verschwunden. "Den Trick musst du mir unbedingt mal verraten, Daidai..." entgegnete ich ihm mit einem erleichterten Grinsen. "Den verrat ich dir, sobald ich mit dir fertig bin..." grinste er von einem Ohr zum anderen. "Dann steck zuerst das Küchenmesser weg..." bettelte ich. "Nö~...mit dem hab ich noch was vor..." gab der Gitarrist von sich. Noch bevor ich weiter nachfragen konnte, spürte ich einen kurzen, stechenden Schmerz auf der Brust. Dies wiederholte sich noch weitere zweimal. Die rote Flüssigkeit schien darauf einen kleinen Fluss zu bilden und bevor es sich seinen eigenen Weg bahnen konnte, kam Die mit seiner Zunge entgegen. Wenn ich (auch zu mir selbst) ehrlich sein soll, muss ich gestehen, dass mich das schon angeregt hatte. "Hey, ich will auch ein Stück von dem Kuchen abhaben..." kam es kleinlaut von meiner Seite, wobei der Rotschopf meine Wunde nun mit seinen Lippen bedeckt hatte. "Nicht so ungeduldig, mein Kleiner!" lächelte er mir sanft entgegen, als er von mir abließ und anschließend das Blut von der Klinge leckte. Sogleich zückte er das Messer und zog es über seine Haut. Sein Gesichtsausdruck war etwas schmerzerfüllt. Doch Die schnitt sich in dieselben Stellen, wie er es bereits bei mir getan hatte. Der Typ hatte mir also ein kleines Anarchiezeichen geritzt, welches ich ja gern verwende. "Jetzt darfst du auch mal kosten..." sagte der Gitarrist, als dieser schon wieder auf mir saß und sich über mich beugte. "Warum machst du das?" ließ ich von ihm ab, um ihm diese Frage stellen zu können. "Gute Frage...einerseits, damit ich dich wieder finde und andererseits..." "Was..." blickte ich ihn ungläubig an. "...damit der blonde Kobold checkt, was ihm an dir liegt!" rutschte dieser hin und her, als er antwortete. "Die, geh runter. Ich hab darauf keine Lust mehr..." atmete ich daraufhin hörbar ein. Hätte diese Hitze meinen Körper nicht regelrecht überflutet und wäre ich nicht ans Bett gefesselt, würde sich schon längst ein Handabdruck im Gesicht des Älteren abzeichnen. Aber trotzdem gefiel mir das, was er gerade tat. "Das schlimmste was du tun kannst ist, dich selbst zu belügen...Deine Augen und dein Gesichtsausdruck sagen nämlich das genaue Gegenteil...und übrigens...der hier will wohl auch was dazu beitragen..." deutete er auf meine Erregung, welche sich direkt unter ihm befand. Er hatte ja Recht mit dem was er sagte. Konnte ihm darauf nur ein leichtes Nicken zurückgeben. Denn ich wollte dasselbe... Gelassen legte ich meinen Kopf in die Kissen und versuchte mich der Situation hinzugeben. Doch der Rothaarige wollte es mir nicht so einfach machen. Zunächst fasste Die es als okay auf und fing an, mich intensiv am Hals mit Küssen zu überschütten. Während er damit beschäftigt war, mir zusätzlich zur Verletzung, am ganzen Oberkörper Knutschflecke zu verpassen, machte er sich daran mich von meiner bereits zu eng gewordenen Hose zu trennen. Jeden einzelnen Quadratzentimeter seiner Haut wollte ich mit meinen Finger erkunden und meine Hände über seinen Rücken gleiten lassen. Doch diese scheiß Handschellen hielten mich von meinem Vorhaben ab. Unweigerlich seufzte ich hörbar. Der Baka hingegen lag einfach nur auf mir drauf und glotzte blöd aus der Wäsche. Kapitel 13: Little happy sadness -------------------------------- "Was hast du denn auf einmal?" wurde ich von ihm gefragt. "Ach nichts...außer, dass ich mir hier vorkomme, wie der gekreuzigte Heiland persönlich..." spielte ich alles herunter. "Die Rolle steht dir, aber ich will ja nicht so sein..." Diesen Sarkasmus in seinem Tonfall hasste ich in diesem Augenblick, wie nichts anderes auf der Welt. Hätte ich aber gewusst, dass dies keine echten, sondern Spielzeughandschellen waren, hätte ich die mir auch selbst abnehmen können. Kaum waren die ab, klammerte ich mich wie ein Äffchen an den Älteren. "Totchi? Bist du krank?" "Nö~ bin ich nicht...mach das nie wieder mit mir..." setzte ich mich in seinen Schoß. Das hat er mit mir schon einmal gemacht und danach vergessen mir die Teile abzunehmen. Drei Stunden musste ich dann warten, bis er zurückkam und mir half. (Das vergesse ich nie~ mehr >.<) "Du~ das ist nicht lustig!" "War's ja auch bei solchen Szenarien, für mich, nie..." antwortete Die mit einem Hentaigrinsen von einem Ohr zum anderen, als ich seine Erregung unter mir spürte. "...dann hör auf damit!" "Geht nicht..." kam es von seiner Seite. "Warum nicht?" hakte ich nach. "...weil ich mitten in einer Beschäftigung nicht einfach aufhöre!" kniff mir der Gitarrist neckisch in die linke Wange. "...oder du bist schlicht und einfach schwanzgesteuert!" stellte ich in diesem Moment, mit einem breiten Grinsen, fest. "Ist auch eine Möglichkeit" näherte sich mit diesen Worten, sein Gesicht dem meinem. Neugierig wie ich normalerweise bin, wollte ich ihn auch schon mit der nächsten Frage bombardieren. Doch das ließ ich gleich wieder sein, da mein Körper wieder mit seinen heißen, sinnlichen Küssen bedeckt wurde. Das Ganze hier wurde mir langsam zu blöd. Hab ihm doch gesagt, dass ich mir nun im Klaren bin, dass diese Gefühle -meine Gefühle- für Kyo bestimmt sind. Aber wenn ich ihn zurückweise, holt er sich so oder so, was er will. (Aber ich versuch's trotzdem mal *nod*) So drückte ich ihn von mir weg und ging von ihm runter. "Welche Aktion ist das denn wieder?" kam es mit einem enttäuschten Unterton von Die. "Das ist keine Aktion, ich hab darauf echt keinen Bock...Du willst mir nur ein schlechtes Gewissen machen, wenn ich Kyo gegenüber stehe..." redete ich und wollte nachsehen, ob meine Klamotten wieder trocken sind. Hatte ich ein Schwein, der Trockner war gerade mit seiner Aufgabe fertig, sodass ich gleich wieder in meine Sachen schlüpfte. "Toto..." stand der Gitarrist unter dem Türrahmen und fuhr sich mit der rechten Hand durch sein Haar. "...wenn du spannen willst, dann benutz das Schlüsselloch..." knurrte ich ihn an, als die Hose oben war. "...ich will das hier wieder gut machen..." "...dann zieh dir was an, oder willst du in Shorts in den Club?" meinte ich, mit einem leichten Grinsen. Schließlich kannte ich den Typen schon zu~ lange, als dass ich nicht wusste, was er mit solche einer 'Entschuldigung' meinte. Mein Gegenüber nickte nur und ging in sein Zimmer zurück um sich fertig zu machen. Während er sich neue Klamotten aus seinem Schrank suchte, ging ich in Kaorus Arbeitszimmer und durchstöberte einfach so mal, seine Sachen. (Wollte ich schon immer mal machen X3~) "Lass das und geh da raus, Kleiner!" rief der Ältere. "Was soll ich denn lassen?" spielte ich das Unschuldslamm. "Na das, was du gerade vorhattest...kann dich nämlich in meinem Spiegel beobachten..." "Du bist ein eitler Gockel, Die!" latschte ich wieder in den Flur. "Also von mir aus, können wir los...öhm...wo bist du nun wieder, Toto?" kam er endlich wieder aus dem Bad. "Nya~ hier bin ich..." "Was heißt bei dir 'hier'?" "...Wohnzimmer..." rief ich und versteckte mich in dem Raum vor dem Gitarristen. (Das Kind in mir wollte besänftigt werden XD~) "Wir sind hier doch nicht im Kindergarten...komm endlich raus..." war dieser genervt. "Erst musst du mich finden..." gab ich naiv von mir. "Das hab ich schon..." "Ach ja? Und wo...AUA!" Wenn ich eines hasse dann ist es das, an den Haaren gezogen zu werden. "Dieser 'Pinsel' hat dich verraten. Außerdem ist das doch schon ein uraltes Versteck, Totchi." lachte der Ältere und zog abermals an dieser Strähne. Das hatte zur Folge, dass ich ihm reflexartig auf den linken Oberarm schlug (Nya, schlagen ist übertrieben...sagen wir, es war ein Klaps XD) Daraufhin zog Die die Augenbrauen ein wenig verärgert zusammen und schleppte mich, aus der Wohnung hinaus, auf die Straße. Frische Nachtluft schlug mir ins Gesicht. "So und jetzt gehen wir in den Club, basta!" sagte Die streng und ging schon voraus. "Du könntest, bei dem Tonfall, als Soldat abgestempelt werden..." lachte ich, wobei ich mich beeilen musste, um ihn überhaupt einholen zu können. (Was muss der auch so nen schnellen Gang draufhaben ><) Tja, da saßen wir nun Seite an Seite an der Theke und ich kippte mir ein Glas nach dem anderen rein. "Lass das, übertreib's nicht, sonst können wir uns gleich morgen nach einem neuen Bassisten umsehen..." "...und du dich nach einem neuen Lover..." lachte ich und schubste ihn leicht von mir. Der wollte auch schon wieder kontern, als ich entgeistert zum Eingang blickte. "Was macht der denn hier? Und das ausgerechnet mit der?" fragte ich den Gitarristen, obwohl das nicht meine Absicht war. (Da sieht man, wie sehr der Alkohol von mir unterschätzt wird ^-^v) "Soll ich mal mit ihm reden?" sah mich der Ältere besorgt ein. Ich konnte darauf nur leicht den Kopf schütteln. Wenn, dann wollte ich die Sache selbst mit ihm klären. Zumal ich ja auch wusste, was er mit 'klären' meinte. Ich konnte meine Blicke einfach nicht von unserem Vocal lassen. Und es machte mich wirklich rasend eifersüchtig, ihn mit diesem Besen zu sehen. (Ich nehm bei solchen Dingen eben kein Blatt vor den Mund.) Die Beiden ließ ich solange nicht aus den Augen, bis sie sich schließlich einen Platz in der dunkelsten Ecke ergattert hatten. So kippte ich mir nebenbei noch den letzten Rest dieses Gesöffs hinter die Binde. (Muss wohl die Eifersucht veranlasst haben...><) Nachdem ich dann auch gleich wieder das Glas auf die Ablage setzte, verabschiedete sich wohl das kleine Mistvieh irgendwohin. Das war die Gelegenheit, offen mit meinen Gefühlen, mit Kyo zu reden. "Die~...wo befindet sich mein Kopf im Verhältnis zu meinen Füßen?" jammerte meine Wenigkeit. (Irgendwie hatte ich davor ja doch Schiss) "Immer dem Arsch nach..." antwortete dieser sogleich. "Das ist eine große Hilfe, danke!" machte ich mich auf den Weg zu dem Blonden, der mich auch überrascht ansah, als er mich erblickte. "Was suchst du denn hier?" erkundigte sich das Warumono sogleich, als ich an dem Tisch stand. "Langweilen, was sonst...Kann ich kurz mit dir reden?" gesellte ich mich, nach einem Deut seinerseits, zu ihm. "Klar, worum geht's?" "Sag ich dir gleich...Aber zuerst musst du mir noch eine Frage beantworten..." schwafelte ich. "Immer raus damit...solang es nicht unter die Gürtellinie geht..." grinste mein Sitznachbar leicht. "Kommt die 'Klassenkameradin' wieder zurück?" blickte ich ihm unsicher in die tiefbraunen Augen. "Bitte was?...Ach so~...Ne...ich musste sie nur begleiten. Die ist sich zu fein, sich alleine mit nem anderen zu treffen. So ne Art 'Begleitschutz'...Wieso?" erwiderte der Blonde meinen Blick. "...Weil ich was mit dir zu besprechen habe, dass sie nichts angeht...ü~berhaupt nichts!" drehte ich mein Gesicht von ihm weg und sah mich nach dem Gitarristen um, der noch immer auf seinem Platz saß und sich aufgeregt mit einer jungen Frau unterhielt. "Und was macht er da?" fuhr mich Kyo plötzlich an. Ich versuchte daraufhin noch ruhiger zu wirken, als ich es in Wirklichkeit war. In meinem Inneren war ich ziemlich angespannt. (Was muss der mich mit diesem Satz auch so erschrecken...-.-v) "Du meinst Die? Mit ihm bin ich öfter hier. Hab euch nur durch Zufall gesehen, deswegen kann man ihn auch mal alleine auf die Weiber loslassen. Der muss sich ja an alles ranmachen, was zwei Beine hat..." grinste ich ihm wieder entgegen, was dieser nur erwidern konnte. (Hätte nicht gewusst, dass ich ihn so schnell wieder beruhigen kann. o.O?) Wie sehr ich mich doch täuschen konnte. "Ich hol uns schnell was zu trinken..." grinste der Winzling mir eiskalt entgegen. Da bekam ich echt Angst, als ich sah, dass er auf die Theke zuging. Nicht, dass er das eben von mir Gesagte, falsch aufgefasst hatte. Aber ich hatte Glück und er kam einige Augenblicke später schon wieder mit den Getränken zurück. "Hast recht, was Die anbelangt...Der schmeißt sich richtig an die Eine da ran!" lächelte dieser sichtlich erleichtert und stellte die Gläser auf den Tisch. "Jetzt kann auch der nicht in unser Gespräch pfuschen..." "Sag mal...ist das nicht das Zeug, das es so in sich hat?" fragte ich und erhielt nur ein Nicken. (Bei diesem spärlichen Licht kann man doch nichts erkennen. Ahnte es aber anhand des Geschmacks *nod*) "Aber jetzt sag mal, worüber willst du denn nun mit mir reden?" hakte er wieder nach. Worauf ich ihn nur anlächelte und mir noch mehr Mut antrank. (Wusste ja nicht, wie viel ich in meinem Ärger schon getrunken hatte >< *peinlich*) Noch bevor ich zum Reden ansetzen konnte, kam auch schon wieder sein 'Schützling' mit Anhang vorbei. "Danke fürs bringen, Kyo...Wir verschwinden dann mal...Viel Spaß noch euch beiden!" verschwanden die zwei auch schon wieder in der Menge. Der Vocal winkte ihr noch kurz hinterher, als er seine ganze Aufmerksamkeit wieder mir widmete. In diesem Augenblick wusste ich nicht, wo ich anfangen soll. So vieles schwirrte mir durch den Kopf, dass es schon wieder schmerzte. "Ich...weiß einfach nicht, wo ich anfangen sollte..." begann ich verzweifelt. Schließlich waren wir beide 'etwas' angeheitert und das brachte es wohl auch nicht so ganz. Erkannte es ja an seinem glasigen Blick, dass er nicht mehr ganz er selbst war. (Womöglich hatte er vorher auch schon was getrunken...) Außerdem kam mir alles wie damals vor, als das Ganze begonnen hatte. Es war ja so eine ähnliche Situation. "Red doch einfach drauflos...werd damit bestimmt fertig...du hast mir ja schließlich auch zugehört, als ich jemanden brauchte..." sah mich der Ältere mit verträumten Blick an und nahm meine rechte Hand in seine linke. //Was soll das? Du machst die Sache, für mich noch schwerer, als sie es überhaupt schon ist\\ keifte ich meinen Gegenüber in Gedanken an. Kapitel 14: My person has two souls ----------------------------------- Ich war nervlich echt am Boden. Wollte ihm ja die ganze Geschichte aus meiner Sicht erklären...warum ich mich ihm gegenüber so schrecklich verhielt und so...aber das konnte ich nun auf keinen Fall mehr machen. Das mit Die durfte ich einfach nicht preisgeben. Wer weiß, was die sich alles antun könnten. Genau das wollte ich nicht. Denn erstens, war der Gitarrist mein bester Freund und zweitens wollte ich nicht, dass die beiden sich gegenseitig die Köpfe einschlugen... "Ich...wollte dich mal fragen, ob wir zusammenziehen könnten. Versteh das nicht falsch, aber meine Wohnung wird mir langsam zu groß, weil ich ja alleine wohne...und du hast ja auch niemanden...Aber, das ist ja nur ein Vorschlag. Du musst das ja nicht..." lenkte ich vom eigentlichen Thema ab. "...du meinst so wie Kao und Die..." Kyo sah auf eine Art irgendwie enttäuscht aus, ließ meine Hand aber dennoch nicht los. Doch ich brauchte noch etwas Zeit, bevor ich ihm die nackte Wahrheit unter die Nase reiben konnte. Die Situation war einfach zu verzwickt... "Ich muss dir auch was sagen..." kam es kleinlaut vom Vocal. "Gut oder schlecht..?" fragte ich einfach nur. "Da du ja auf meine Anrufe nicht reagiert hast, sag ich dir die Sache eben von Angesicht zu Angesicht..." "Oh, du meinst diesen 'Ausrutscher'..." Allein schon wenn ich an das, was an diesem späten Nachmittag passiert war, zurückdenke, begann sich mein Herz wieder zu verkrampfen. "Schön umschrieben...Aber das ist es nicht...Es geht um die, die ich im Club kennen gelernt hatte..." "...Wer ist denn die Glückliche...? Wartest du vielleicht hier auf sie?" fragte ich nun neugierig nach und hielt nach ihr Ausschau. Weiß ja so ungefähr, auf welchen Typ Frau er steht. "...es ist keine 'sie'..." gestand er. Völlig entgeistert wandte ich ihm wieder mein Gesicht zu und blickte ich ihn an. "Was soll denn das nun wieder heißen? Lesen sie in der heutigen Ausgabe, die Schlagzeile: 'Dir en greys Vocal wechselt plötzlich das Ufer'?" scherzte ich. "Ganz so ist es nicht...mir geht's schon länger so..." "...darf ich denn fragen, wer das ist?" Irgendwie wusste ich nicht recht, wie ich damit umgehen sollte. Überraschenderweise lehnte sich Kyo ein wenig vor, sodass sich beinahe unsere Nasenspitzen berührten und mir in die Augen blickte. "Du kennst ihn sehr gut..." grinste er scherzhaft und blickte sich nach Die um. //Ne~ das kann doch nicht wahr sein, oder? Meinte er die ganze Zeit etwa Die?\\ schoss es mir durch den Kopf. Irgendwie konnte ich das Ganze hier nicht mehr glauben und versuchte den Gitarristen an der Theke zu erhaschen. Er saß noch immer an seinem Platz und textete seine Gesprächspartnerin zu, die ihm sichtlich gespannt zuhörte. "Hast du mir denn sonst noch was zu beichten?" fragte ich kleinlaut. "Eigentlich nicht...Bin froh, dass ich mir das endlich von der Seele reden konnte..." antwortete Kyo mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen. Ich überlegte, was ich nun machen sollte. Also focht ich in meinem inneren einen Kampf aus, der darüber entschied, ob ich hier bei unserem Vocal bleiben soll, oder ob ich gleich nach Hause gehen sollte. "Geht's dir nicht gut, Toto? Du bist irgendwie blass um die Nase..." sorgte sich der Ältere um mich und strich mir sanft über den Handrücken, bei dem mich ein Kribbeln durchjagte. "Nein, schon gut...Alles in bester Ordnung..." gab ich von mir und zog meine Hand zurück, die er noch immer in seiner gehalten hatte. "...ist wohl besser, wenn ich jetzt wieder gehe..." erhob ich mich von meinem Platz und stand mehr oder weniger auf unsicheren Beinen. "Soll ich dich nicht doch besser begleiten?" erkundigte sich der Blonde. "Lass mich einfach in Ruhe und kümmere dich um deinen eigenen Scheißkram. Ich weiß doch wohl selbst am besten, ob ich jemanden brauche oder nicht!!!" brüllte ich ihn an. Glücklicherweise war die Musik laut genug, sodass es die Leute, die an den Nachbartischen saßen nicht mitbekamen. Wär ja auch ziemlich peinlich gewesen, wenn wir beide auf einmal im Mittelpunkt gestanden wären. Reicht ja schon, wenn es bei Konzerten der Fall ist. Völlig perplex sah er mich an, unfähig etwas zu sagen. Auf eine Antwort von ihm wollte ich auch gar nicht warten und ging so (na ja, mehr oder weniger) aus dem Club. Die sagte ich auch nichts davon. Der wäre mir ja nur wieder hinterher gedackelt und ich wollte ihm seine Annäherungsversuche bei der jungen Frau nicht verbocken... Wieder an der frischen Luft überlegte ich nicht lange und machte mich gleich auf den Weg zu mir nach Hause. Kaum war ich in meiner Wohnung, schloss ich die Tür ab. Wollte an dem restlichen Abend nicht mehr gestört werden. Das Erste was ich tat war, dass ich in mein Schlafzimmer ging und mich gleich aufs Bett legte. Mir war auch egal, ob ich meine Anziehsachen noch anhatte oder nicht. Die Hauptsache war, dass ich endlich meine Ruhe hatte. Doch mein Schlaf war weniger als ruhig. Ständig schlich sich das Warumono in meine Träume. Aber als ich meine Augen aufriss, war es sowieso schon Mittag. Bis zu den Proben blieb mir auch nur mehr wenig Zeit. Gerade das hatte mir jetzt noch gefehlt. Wenn ich den Blonden und den Gitarristen heute sehe, wüsste ich nicht, was ich alles anstellen könnte. So gab ich mal meinem inneren Schweinehund nach und schwänzte die Proben. (Ich kam mir in diesem Augenblick vor, wie ein Schuljunge...^^;) Es war echt lustig mal einen ganzen Nachmittag lang all das zu machen, was mir Spaß machte. Zumal ich mich ja auch von dem ablenken konnte, was gestern passiert war. Hatte Die aber noch ne SMS geschickt, dass ich wegen dem Kater nicht zu der Session kommen konnte. (Wenn der den wahren Grund wüsste...) So konnte ich wenigstens legal fehlen. Ansonsten hätte mir Kaoru bestimmt gehörig den Marsch geblasen. Genau das wollte ich nämlich unbedingt vermeiden. Nachdem meine Bude endlich wieder so aufgeräumt war, wie ich sie kenne, ließ ich mich erschöpft auf die Couch im Wohnzimmer sinken und schloss meine Augen. (Was muss Die auch alles immer nach seinen Vorstellungen hinstellen...>.<) Kurz darauf wurde ich vom Läuten des Handys gestört. "Wenn das jetzt kein Notfall ist, dann Gnade dir Gott..." murmelte ich leicht schlaftrunken. Na klar, hätte mir doch gleich denken können, wer das ist. Aber denk nicht mal im Traum daran, dass ich jetzt mit dir reden möchte. Dazu hab ich echt nicht die geringste Lust, geschweige denn die geeignete Laune. So lasse ich mich wieder auf die Sitzgelegenheit zurücksinken und versuchte das Gebimmel bestmöglich zu ignorieren. Merkwürdig, sonst gibt der immer so schnell auf, wenn es nur vier- oder fünfmal geläutet hat...Vielleicht hat er ja was vergessen. Aber das glaube ich eher weniger. Was kann es denn sonst noch sein? Kapitel 15: The kind of fact ---------------------------- "Was...gibt's denn?" fragte ich unsicher in den Hörer. (Die Neugier hat schon wieder gesiegt...^-^v) "Ich wollte nur wissen, ob es dir schon besser geht..." antwortete der Ältere sogleich. "Rufst du in Kaorus Auftrag an?" verschlechterte sich meine Stimmung etwas. "Der hat damit nichts zu tun...aber es spiegelte sich in seiner Laune wider, dass du heute nicht da warst..." "Ach so...na dann ist ja gut..." sprach ich in den Hörer und wollte gerade wieder auflegen. "Gar nichts lief heute gut..." motzte der Gitarrist. "Wieso denn?" erkundigte ich mich. "...weil ich ihn noch nie so erlebt habe!" bekam ich von ihm zu hören. "Nya, wird bestimmt nur ne Phase sein. Ich denke, morgen ist alles wieder beim alten..." redete ich. "Meinst du?" "Klar, ich kenne ihn doch..." "Tja, wenn du es sagst, muss es ja stimmen..." lachte Die am anderen Ende. "Sag mal...kommst du morgen wieder zu den Proben?" fügte er sogleich hinzu. "Mal sehen...kann jetzt auch nix genaues dazu sagen..." sagte ich etwas leiser als gewöhnlich. "Hey, Toto, wenn du Probleme hast, kannst du sie mir jederzeit erzählen..." sorgte sich der Gitarrist um mich. "Weiß ich...trotzdem danke!" legte ich mit diesen Worten auf und konnte mir dabei ein erleichtertes Grinsen nicht verkneifen. Allerdings fragte ich mich, was Kaoru gemacht hatte. Denn wie Die mir ja berichtet hatte, schien er nicht, er selbst gewesen zu sein... Trotzdem zerbrach ich mir darüber nicht lange den Kopf und machte mir daraufhin einen Tee. (Mir war zu diesem Zeitpunkt eben danach...X3) Am darauf folgenden Morgen klingelte mein Wecker in aller Frühe. Warum hatte ich ihn eigentlich so zeitig gestellt? Ich wusste es nicht, oder wollte es nicht wissen... Na ja, jedenfalls döste ich noch eine Zeit lang vor mich hin, bis ich endgültig beschloss aufzustehen. Sollte ich denn heute wieder zu der Probe erscheinen? Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht. Ich war mir gerade in allen Dingen unsicher...Alles in meinen Gedanken endete in einer Sackgasse. Schließlich spielte auch wieder einmal mit dem Gedanken, meinem Leben ein Ende zu setzen. Aber dadurch würde ich den anderen (besonders Die) nur noch mehr Kummer bereiten, als überhaupt schon. So ließ ich den Einfall auch gleich wieder verschwinden. Was sollte ich denn sonst machen? Es wäre ja wohl zu schön gewesen, all dem davonzulaufen. Aber so einer bin ich nicht...Bin eben zu feige, so was durchzuziehen. Erschrocken über meine eigenen Gedanken, blickte ich durch den Raum, als wäre er mir völlig fremd. "Wie spät ist es eigentlich?" fragte ich einfach ins Zimmer, wobei ich meinen Blick auf die Wanduhr schweifen ließ. //Was werden die anderen wohl machen? Ohne mich sind die doch wohl aufgeschmissen...\\ dachte ich im Stillen, als es auch schon an der Tür klopfte. Ich fuhr zusammen. Wer konnte das nun wieder sein? Kann mir auch egal sein. Bin ja um die Zeit normalerweise nie da. Also tat ich einfach so, als wäre ich nicht zu Hause. Plötzlich hörte ich draußen, ein merkwürdiges Klimpern. Wer bitte, bricht um diese Tageszeit bei einem ein? War das denn überhaupt ein Einbrecher? Nya, es wird doch nicht das Wunder geschehen sein, dass Daidai mal den Schlüssel verwendet um in meine Wohnung zu kommen. (Sonst bettelte er immer übers Telefon, dass ich ihn reinlassen soll...) Scherzhalber stellte ich mich hinter die Tür, um ihn zur Feier des Tages mal einen gehörigen Schrecken zu verpassen. Mal sehen, was er dann dazu sagt. Er öffnete sie nur langsam. Wollte mich wohl auch erschrecken. (Pech, ich hatte den Einfall als erster XD) Ohne sich auch nur umzudrehen, ließ er das Ding langsam ins Schloss fallen. Ich dachte zuerst mich trete ein Pferd (nein, nicht Die XD~), als ich den Schopf erst richtig erkannte. "Was machst du denn hier? Hast du dich auf dem Weg zum Studio irgendwie verlaufen?" fragte ich kaltherzig. Völlig schockiert wirbelte der Kleine herum und sah so aus, als wäre ihm fast das Herz aus dem Brustkorb gesprungen. Sein Blick war total entgeistert und seine blonden Haare verdeckten einen Teil seines Antlitzes. "Erschreck mich ja nie wieder so...Denn das würde ich bestimmt nicht mehr überleben..." gab der Kleine von sich. "Eigentlich hab ich dich was gefragt..." knurrte ich. "Hey, beruhig dich wieder...brauchst auf mich nicht so sauer zu sein..." dementierte mein Gegenüber. "Du hast es also neulich nicht bemerkt..." wisperte ich und blickte zu Boden. "Ich sollte was..?!" fragte Kyo verwundert. //Mist, dabei hatte ich mich doch darum bemüht, dass er nichts hört!\\ ärgerte ich mich über mich selbst. "Nix...lass stecken..." gab ich von mir wie ein trotziges, verzogenes Gör und ging resigniert ins Wohnzimmer. "Wovon redest du denn eigentlich, hä??" tapste mir der Ältere hinterher. "Schalt dein eigenes Hirn ein, sofern du noch eines hast und es dir nicht raus gepoppt hast..." fuhr ich ihn an, als ich es mir auf die Couch gemütlich machte und die Beine anzog. Ich hatte echt keinen Bock darauf, ihm alles wieder vorzugeigen. Schließlich war er doch selbst dabei, als das Warumono sich mit mir unterhielt oder etwa nicht? "Was redest du denn da für einen Schwachsinn? Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst...So kenne ich dich ja gar nicht, Toto..." setzte er sich auf den kleinen Tisch vor mir und packte mich an den Armen, die ich um meine Glieder geschlungen hatte. "Das weiß ich doch selbst nicht...hach...das einzige, das ich weiß ist, dass ich sauer bin..." versuchte ich in einem gewohnten Ton von mir zu geben, was ich allerdings nur mit Müh und Not schaffte. "Worüber regst du dich denn so auf? Hat dich...Die...wieder geärgert?" Irgendwie schien es mir so, als hätte der Vocal Schwierigkeiten, den Namen des Gitarristen auszusprechen. Dabei schien ihn auch diese lästige Strähne zu nerven. Warum strich er sie dann nicht aus dem Gesicht? "Keine Ahnung, wohl über mich selbst, weil ich es dir nicht gesagt habe..." wurde ich immer leiser, bis ich die die letzten Worte fast gänzlich flüsterte. Verschwiegen sah er durch den Raum. Meinem Blick wich er gänzlich aus... "Eto~ willst du dir denn nicht die Strähne wegstreichen? Sieht echt krank aus..." Ich konnte die Rechte aus seinem Griff lösen und wollte ihm schon die Haare aus seinem Antlitz entfernen, als dieser plötzlich zurückschreckte. Daraufhin zog ich sofort einen Schmollmund. Der Blick war übrigens auch nicht ohne... "Na und...dann sieht's eben krank aus...kann dir doch egal sein oder?" fauchte mich der Blonde an. "Schön, dann lass es..." dementierte ich und blickte zur Seite. //Warum reg ich mich eigentlich so auf?\\ fragte ich mich selbst in Gedanken, wobei Kyo währenddessen hörbar einatmete. "Hör mal...ich...hab heut auch mal die Proben geschwänzt...das hat aber nen Grund..." "Wieso? Hast du keinen Bock mehr, oder was?" erkundigte ich mich mit einem verschmitzten Lächeln. Daraufhin lehnte sich mein Gegenüber etwas nach vorne du verabreichte mir einen Klaps. In einem kurzen Augenblick bekam ich die Gelegenheit, um zu sehen, was er nun hinter der Strähne verbarg... "Du hast sie doch nicht mehr alle...Sag das nie wieder...Hast du verstanden!?" Ich konnte nicht anders, als eingeschüchtert zu nicken. Nun beherrschte ab diesem Zeitpunkt wieder die Stille den Raum. So was hasse ich abgrundtief. "Ano~...kann es sein, dass du Angst hast hinzugehen?" durchbrach ich als erster die unangenehme Ruhe, wobei ich den Vocal wohl aus seinen Gedanken riss. "Iie...das nicht gerade...aber so was in der Art..." schüttelte er sachte seinen Kopf und lächelte etwas. Skeptisch blickte ich ihn an. "Eto~ deswegen auch das da...?" hakte ich weiter nach und deutete mit der freien Hand auf den Schopf. Die andere hielt er ja noch immer in seiner. Es kam nur ein leichtes Kopfneigen von ihm. So lehnte ich mich ein wenig vor, um das was ich vorhatte auch in die Tat umsetzen zu können. Seine Reaktion darauf, verstand ich im ersten Moment gar nicht. Der Vocal schlug meine Hand einfach weg, ohne mir einen Grund zu nennen. Stattdessen starrte er mich an. Durchbohrte mich regelrecht mit seinem Blick. Kapitel 16: Pure Confession --------------------------- "Wa...Was soll das?" fragte dieser mit einem ängstlichen Unterton. "Das könnte ich dich fragen...du bist so geistesabwesend...warum bist du denn hier?" wollte ich nochmals in Erfahrung bringen. Der Ältere sah mich zwar an, antwortete allerdings nicht darauf. Oder er wollte einfach nicht... Irgendwie wurde mir das ganze dann doch zu blöd. Fehlte mir gerade noch, dass er mit offenen Augen schläft. Wieso starrte er mich denn mit diesem komischen Blick an? "Was siehst du mich denn so an?" bohrte ich nach. Keine Antwort. Also kniff ich ihm einfach mal in den Handrücken... "Hast du sie nicht mehr alle beisammen, Toshiya?" brüllte er mich an. Kyo nennt mich immer so, wenn er tota~l angepisst ist. Damit kann er einem echt nen Schrecken einjagen. "Schon gut...hab's ja nicht so gemeint..." antwortete ich ihm ängstlich, woraufhin er sich auch wieder zu beruhigen schien. Auch wenn's mir unbehaglich erschien. "Tut...tut mir leid...ich war eben mit den Gedanken woanders..." entschuldigte er sich. "Das hab ich selbst auch schon bemerkt..." versuchte ich mir ein Grinsen zu unterdrücken, da mir die Art und Weise wie er sich entschuldigte, komisch vorkam. "Behalt deinen Kommentar lieber für dich..." motzte dieser mich an. "Hatte ich ja auch vor...darf ich dich mal was fragen...?" gab ich leicht verunsichert von mir. "Tu dir keinen Zwang an..." So überlegte ich erstmal, wie ich ihn am besten fragen könnte. Lieber auf die direkte Art, oder um den heißen Brei reden. Am besten wäre es doch gewesen, wenn ich es ihm ins Gesicht geworfen hätte. Doch ich tat es nicht. Dafür war ich viel zu gutmütig. Ließ das dann auch sein und dachte einfach weiter darüber nach. "Worüber denkst du denn so heftig nach..? Wolltest du mich nicht was fragen..?" erkundigte sich der Ältere. "Doch schon...aber ich weiß nicht, wie ich das in Worte fassen soll..." gab ich von mir. "Sag's doch einfach...sonst bist du auch nicht so verklemmt..." wuselte mir der Vocal neckisch durch die Haare. So etwas hasste ich bis aufs Blut...aber bei ihm war das so...so...anders... Ich war mir meinen eigenen Gefühlen zwar im Klaren, allerdings wusste ich nicht, ob er diese auch erwidern würde. Kurz hörbar, atmete ich aus. Jetzt stand ich wieder da wo ich eigentlich nicht wieder hinwollte...am Anfang...meine Gedanken drehten sich ständig im Kreis. Nur um diese eine Person, die mir gegenüber saß und meine Hand hielt. //Komm schon, Toto, riskier es einfach...\\ ermutigte ich mich selbst in Gedanken. "Ano~ das da..." "Was da...?" "Na, das da..." deutete ich auf seine verdeckte Gesichtshälfte. "Was soll damit schon sein..." bohrte er, mit einem verwunderten Gesichtsausdruck, weiter nach. "Das...ähm...das eben...das war...Die...hab ich recht?" Völlig perplex starrte mich das Warumono an. Verunsichert blickte es durch den Raum und begann leicht zu zittern. Dennoch lächelte er... Sah irgendwie beängstigend aus, wie dieser darauf reagierte. "Woher...woher willst du das denn wissen?" wollte er von mir hören. "Na, weil er immer so darauf reagiert..." "Worauf...?" Unweigerlich musste ich anfangen zu lachen. "Was ist denn jetzt schon wieder..? Findest du das etwa lustig?!" knurrte der Vocal. "Nein...das nicht..." "...wieso dann..?" Resigniert hörte ich auf. Ich wollte ihn nicht noch mehr verärgern. Was hätte ich denn sonst machen sollen? Sicher, ich kam mir vor wie das letzte Stück Dreck. Doch ich wollte es ihm nicht zeigen. Der hätte sich bestimmt noch sonst was von mir gedacht, wie wohl in den letzten Tagen und Monaten auch... "Was ist denn auf einmal mit dir...sonst redest du über jeden Schwachsinn einen regelrechten Wasserfall, ohne Luft zu holen..." Wie fiel ihm das in den wenigen Augenblicken nur so schnell auf? "Nun ja...ich hab da was...was ich dir sagen möchte..." stotterte ich herum. //Wieso stotter ich auf einmal? Es ist doch nur Kyo...genau das ist es ja...\\ sagte ich zu mir selbst. "Dann sag's doch...wir sind hier doch nicht im Kindergarten...oder hab ich mich doch an der Tür getäuscht!?" zog mich der Vocal auf. "Nein, sind wir nicht..."lächelte ich leicht. Der Ältere tat es mir gleich. "Na also, geht doch...dann rück endlich raus mit der Sprache...so schlimm kann das doch nicht sein, oder?" "Ich hoffe doch nicht..." murmelte ich. "Ewig warte ich aber nicht darauf...ich hab noch so einiges in meinem Leben vor..." jammerte der Ältere. "Tja, also die Sache ist so...ich...ich..." "Du...?" "...unterbrich mich nicht..." meckerte ich. "...ist ja schon gut...musst ja nicht gleich so rum zicken...habs ja nicht so gemeint..." beschwichtigte dieser. "...also...ich...hab dich echt gern..." //Oh man, nicht schon wieder Toto...reiß dich endlich mal zusammen und heul nicht rum wie ein Schlosshund...\\ tadelte ich mich, um die aufkommenden Gefühle und Tränen zu vermeiden. "...ich hab dich doch auch gern..." lächelte er mit diesem süßen Gesichtsausdruck. "...aber bestimmt nicht so wie ich...nicht auf diese Art...und Weise..." Nun beobachtete ich die Reaktion des Warumono. Langsam aber sicher verschwand das Grinsen von seinen Lippen, als er endlich begriff, worum es in diesem "Geständnis" eigentlich ging. "Das hat Die also gemeint..." nuschelte er. "Was...was hat Die..." fragte ich nach. Besser gesagt, ich versuchte es ansatzweise. Auf einmal stieg ein gesundes Rot in sein Gesicht. Von Sekunde zu Sekunde wurde der Ältere nervöser. Ich wusste echt nicht, was ich machen sollte. Also rückte ich ein Stück weiter vor, damit ich mich vor Kyo auf den Boden setzen konnte. Dafür erntete ich ein paar überraschte Augen, seinerseits, die auf mich gerichtet wurden. "Die redet eben zu viel..." plapperte ich. Hatte doch gewusst, dass er, früher oder später, alles ausplaudern würde. Ich nahm es so gelassen wie nur irgend möglich. "Und deswegen auch das da..." redete Kyo, mehr zu sich selbst, wie mir auffiel. "Wieso das denn...ohne Grund...haut der doch nicht zu..." meinte ich. Sag mal, bist du so blind, oder willst du es nicht wahr haben? Nun...erst verstand ich wirklich nicht, wie er das gemeint hatte... Aber als ich so überlegte, bekam ich einen leisen Verdacht darauf, was er wirklich meinte. "Du sag mal...willst...willst du...mir nicht was sagen..." bekam ich gerade so noch heraus. "Wovon redest du..? Was soll ich dir sagen wollen?" wunderte sich der Vocal. "Ach...schon gut...vergiss es..." bekam er von mir beleidigt zu hören. "Ich dachte eben nur..." Kapitel 17: Thousand things of a relief --------------------------------------- Er lehnte sich leicht zu mir hinunter und biss sich auf die Lippen. "Ano~...is was..?" fragte ich und wurde immer nervöser, je näher er meinem Gesicht kam. "Eigentlich...eigentlich nicht..." rückte er von seiner Sitzgelegenheit und setzte sich auf meinen Schoß. //Hey...was soll das?...Wenn...\\ "...wenn du jemanden verarschen willst, dann jemand anderen...aber nicht mich..." wandte ich meinen Kopf zur Seite. Ich bemerkte etwas Kühles an der Wange. Dies versuchte ich anfangs zu ignorieren, doch mein Vorhaben schlug fehl. "Das hab ich nie gesagt...denke aber kaum, dass ich das je vorhaben werde..." antwortete Kyo und strich mir sanft über die Backe. //Was macht der da...das ist bestimmt nur ein Scherz von ihm...\\ Ich schlug seine Hand weg und schubste ihn von mir. Das war ich einfach nicht gewohnt...nicht von ihm... "Hey, Toto...was ist denn jetzt wieder...du benimmst dich...jedes Mal...so komisch..." sorgte sich der Ältere. In der Zwischenzeit stand ich auf und wollte aus dem Zimmer. Unter dem Türrahmen wandte ich mich noch einmal um. "Komisch?...Ich...Das sagst ausgerechnet du..." //Außerdem weißt du genau warum...\\ dachte ich für mich und machte mich nun endgültig auf den Weg in die Küche. War mir jetzt auch egal, wie ich mich ihm gegenüber verhielt. Mich kotzte in diesem Moment einfach alles an. "Warum bist du eigentlich so abweisend zu mir...? Hab ich dir denn was getan?" stapfte mir der Vocal hinterher. Gute Frage...warum bin ich so zu ihm...ist mir bis dahin selbst noch nicht aufgefallen. Während ich so darüber nachdachte, bemerkte ich nicht, wie er seine Hände auf meine Hüften legte. "...teru mo..." murmelte Kyo, als er seinen Kopf gegen meinen Rücken lehnte. Diesmal konnte ich meine Gefühle wirklich nicht mehr unterdrücken. Ich schluchzte. "Was...was ist los, Totchi?" stellte der Ältere sich zwischen das Küchenfenster und mich. "Nichts...gar nichts..." wimmerte ich. "Da ist doch was...sag schon..." Darauf wusste ich in diesem Augenblick keine Antwort. War es die Wut, die sich in meinen Tränen widerspiegelte, oder doch die Tatsache, dass ich überglücklich darüber war, was Kyo gerade aus seinem Mund gelassen hatte? So musste sich wohl oder übel ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen haben. "Was ist denn nun wieder..." wunderte sich das Warumono. Kurz kicherte ich erleichtert auf. "Mir geht's nur wieder besser..." erwiderte ich. "Das seh ich...und warum so plötzlich..." Mein Lächeln wandelte sich zu einem Grinsen. Über Kyos Kopf mussten wohl imaginäre Fragezeichen erschienen sein, so wie sein Gesichtsausdruck in diesem Augenblick war. "Toto~, was machst du da~...?" erkundigte sich der Vocal. "Knuddeln...was sonst..." antwortete ich ihm darauf. "Das weiß ich selbst...und warum?" "Die Antwort kennst du genauso gut, wie ich...baka..." legte ich mit diesen Worten meinen Kopf in seine Halsbeuge. Der Kleinere nickte daraufhin nur und erwiderte die Umarmung. Diese Sekunden, so dachte ich, würden ewig andauern. Genau diese Nähe wollte ich einfach nicht mehr missen. Zu lange schon hatte ich auf diesen Moment gewartet... "Hai...ich weiß..." gab er zurück und lachte. Wie sehr ich dieses Lachen liebe. Heute denke ich, war das einer der Gründe, warum sich diese anfängliche Bewunderung in Schwärmerei und später schließlich in Verliebtheit verwandelte. Doch irgendetwas nagte an mir. Wo kam dieses seltsame Gefühl nur her? Der Ältere löste sich wieder aus der Umarmung und blickte mir direkt in die Augen. "Du bist echt nicht überrascht?" "Worüber denn..?" "Na...du...ach, du weißt schon wovon ich rede..." "Sollte ich?...Hm...bin ich aber nicht..." grinste ich ihm entgegen und knuffte ihn. Man sah ihm richtig an, dass er erleichtert war. Es spiegelte sich auch in seinem Lächeln wider. "Ano~ ich muss los...Wollte das nur schnell los werden, bevor ich noch wahnsinnig geworden wäre..." gab der Vocal von sich. "Jetzt schon..?" erkundigte ich mich. "Hai...ich hab noch ein paar Lyrics zu Hause rum liegen, die ich zu Ende bringen will..." entschuldigte er sich "Ist schon klar..." begleitete ich ihn zur Tür, die ich ihm auch öffnete. "Dann...bis morgen? Sonst ist Kaoru noch wütender, als überhaupt schon..." "Kann ja nicht einfach so, ohne Grund fehlen..." antwortete ich, hauchte ihm ein Küsschen auf die Wange, das er anscheinend nicht mehr von mir gewohnt war und versprach ihm abermals, dass ich morgen wieder zu den Proben erscheinen würde. An diesem Tag, oder von dem was noch davon übrig war, machte ich mich daran, die Songs auf meinem Bass rauf und runter zu spielen. Nicht, dass Leader-san wieder sauer auf mich ist, wenn ich mich wieder im Ton vergreife. Kapitel 18: Shiny, little cherry tree ------------------------------------- Am nächsten Morgen wachte ich, wie gewohnt früh auf. Andere würden das wiederum als spät nennen... [Anm. d. Autorin: Denkt euch selbst ne Uhrzeit aus...XP] Alles hatte eben wieder seinen gewohnten Gang. Gegen Mittag machte ich mich wieder daran, mich an meinem In-strument einzuspielen bis... Tja, bis sich eben mein Handy zu Wort meldete. "Ja...wer stört?" hob ich genervt ab, was auch in meiner Tonlage zu hören war. "Hey, Toto, kommst du heute wieder zu den Proben? Mir ist sonst la~ngwei~lig..." //Hätt ich mir auch denken können, du Scherzkeks, dass du mich nur deshalb anrufst...\\ "Sonst geht's dir gut was? Bist sonst auch immer so einfallsreich, ne?" fragte ich. "Schon...aber nicht, wenn du fehlst..." bekam ich zu hören. Kurzerhand klemmte ich das kleine Telefon zwischen Kopf und Schulter, wobei ich versuchte weiterzuspielen. "Hörst du mir überhaupt zu..?" fragte der Gitarrist. "Sicher...aber ich bin grad am proben..." rollte ich die Augen über. "...und beim anderen Ohr geht's wieder raus, oder wie..." "...nicht ganz..." grinste ich in mich hinein. "Sag mal...warum rufst du denn wirklich an?" Ich wollte wissen, warum er eigentlich anrief...wegen Kleinigkeiten macht er das sonst nicht. Na ja, fast nicht...es gibt Ausnahmen. "Ich wollt fragen, ob ich dich abholen kann..." "Danke, aber den Weg finde ich schon alleine..." //...oder...sehe ich vielleicht so aus, als ob ich keine zehn Schritte geradeaus laufen könnte, ohne mich zu verirren...\\ "Dann...dann sehen wir uns eben im Studio..." gab der Rothaarige resigniert von sich. "Hai...bis später..." legte ich mit diesen Worten auf und wollte mich schon wieder meiner musikalischen Leidenschaft widmen, als mich auf einmal das Gefühl beschlich, beobachtet zu werden. So wollte ich mich daran machen, dem Grund nachzugehen. Ich stellte meinem Bass an seinen ursprünglichen Platz zurück und wollte gerade in den Flur... Doch bevor ich aus dem Raum konnte, wurde mir erstmal gehörig der Schrecken eingejagt. "Was...machst du denn hier..?" fragte ich völlig entgeistert. "...freust du dich denn nicht..." murmelte mein Gegenüber und sah wie ein schüchterner Schuljunge auf den Boden. "...doch schon...ano~..." begann ich. "Hai...?" wartete er sichtlich ungeduldig auf eine Antwort. "Ach nix...wenn ich das Wort aussprechen würde, würdest du mir an die Gurgel springen...Trotzdem freut es mich..." lächelte ich leicht. //Kann doch nicht sagen, dass ich ihn kawaii finde...bin doch nicht lebensmüde...oder etwa doch..?\\ Na, das kann mir momentan auch egal sein. "A..." "...ich weiß...bin früh dran..." unterbrach mich der Blonde. "Das meinte ich eigentlich nicht...wollte eher wissen, warum du da bist..." Für diese Frage erntete ich einen gekonnten Warumono-Blick. Kein Wunder. Er ist ja eines schlechthin. "...baka...du hast ein Hirn...also benutz es auch...Außerdem haben wir die Sache doch schon gestern geklärt..." Er schritt, mit einem vertrauenserweckenden Ausdruck in den Augen, auf mich zu und schnappte sich meine Hand. Ich versuchte Blickkontakt zu ihm aufzubauen, doch der Ältere wich meinem Versuch aus, indem er zur Seite schielte und en gesundes Rot seine Wangen färbte. "...wer war das eben am Telefon...?" durchbrach er das kurze, unangenehme Schweigen. "...das war...Die..." gab ich von mir, als sich seine Augen zu kleinen Schlitzen verengten. "...ano~...hab ich was falsches gesagt?" erkundigte ich mich. Wohl aus den Gedanken gerissen, blickte er mich wieder liebevoll an. Ein Kopfschütteln seinerseits gab mir zu verstehen, dass dem nicht so war. "...schon gut...hat sich erledigt..." lächelte er mir zu. "Hast du Lust noch etwas raus zu gehen, bevor die Proben anfangen?" fragte er mit unsicherem Unterton, den man nur schwer herausfiltern konnte. Den ganzen Weg lang redeten wir kein Wort. Die Ruhe war aber alles andere als unangenehm. Es kam mir vor, als würde der andere auch so wissen, was im Kopf des anderen vorging. "Ne, Totchi..." begann der Ältere. "Hmm..." gab ich von mir, während ich verträumt (oder auch blöd, wie es der Vocal später interpretierte) vor mich hingrinste. "...dich stört's doch nicht, oder?" "Was..." Doch bevor ich die Frage zu Ende stellen konnte, hatte er schon meine Hand in seine genommen. "Baka...da musst du doch nicht fragen..." kicherte ich. "Schon...aber die Situation mit dir ist was Besonderes..." zwinkerte er mir zu. "Ich fühle mich geehrt..." entgegnete ich. Er nickte darauf nur. "Hai...solltest du auch..." grinste er als dieser an einer der entlegendsten Stellen des Parks ste-hen blieb. Ich blickte mich um. Überall standen Kirschbäume die in dieser Zeit ihre volle Blüte erreicht hatten. Und doch war weit und breit kein Mensch zu sehen. Oder irrte ich mich da etwa? Ach, mir konnte das eigentlich auch egal sein, denn ich hatte nur Blicke für Kyo übrig, der sich wie ein neugieriger Junge das Farbenspiel betrachtete. "Mich wundert so was eben nur immer wieder..." lächelte der Ältere und wandte sich mir zu. "Das hab ich gesehen..." grinste ich und umarmte ihn noch im selben Augenblick. "Erzähl mir nur das nicht...du hast doch die ganze Zeit nur mich beobachtet..." erwiderte er und strich mir sanft über den Rücken. "Mou...du hast mich auf frischer Tat ertappt..." antwortete ich und schloss kurz meine Augen um dieses Gefühl vol-lends genießen zu können. Plötzlich löste er sich ohne Vorwarnung aus meinen Armen. "Was ist denn?" fragte ich erschrocken. Erst dachte ich, ihm war das was ich hier tat peinlich. Doch er schüttelte den Kopf und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf, während er in seiner Jackentasche herumkramte. Dabei deutete er mir, leise zu sein. Anfangs konnte ich damit nichts anfangen. Aber als ich sah, dass das nur wegen dem Vibrationsalarm seines Handys passiert war, musste ich unweigerlich grinsen. "Was ist denn jetzt schon wieder?" verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck und drehte mir einfach den Rücken zu. Unweigerlich legte ich den Kopf leicht schief und schlich mich an. Er schien sichtlich vertieft in das Gespräch zu sein, als ich in ein erschrockenes Gesicht blickte, nachdem ich meine Hände auf seine Hüften gelegt hatte und mein Haupt in seine Halsbeuge bettete. Ich wollte ihn einfach in meiner Nähe haben und ihn nicht mehr missen. Zu weit schon war ich gegangen. Nun gab es kein zurück mehr. Für mich zumindest. Ich wusste ja nicht wie es mein Koibito sah. "Kannst du nicht jemand anderem die Ohren voll jammern..." murrte er in das kleine Telefon. Ich hingegen hielt meinen Mund. Anfangs dachte ich ja, er meinte mich damit. Dies musste er bemerkt haben, blickte mich an und lächelte dabei. Bei diesem Ausdruck wurde mir gleich wohler. "Jaja...is ja gut...lass den Scheiß und nerv nicht mich damit..." meckerte er in den Hörer und legte auf. "Die nervt eben..." grinste er. "Wer denn..?" sah ich ihn fragend an. "Den Namen sag ich besser nicht...sonst denkst du wieder was Falsches von mir..." kniff er mir dabei in die Wange. Ich wollte ihm daraufhin auf die Hand hauen...aber er war schneller. So klatschte ich mir wohl oder übel selbst eine. Kapitel 19: Marginal note ------------------------- Mein Gegenüber kriegte sich schon gar nicht mehr ein. Musste anscheinend wirklich so witzig gewesen sein. „Mou…das tat weh…“ meinte ich leise. „So wie sich das angehört hat muss es auch wehtun…“ „Wenn du meinst…“ seufzte ich, woraufhin ich nur ein Nicken erhielt. „Hai…mein ich…“ „Ano müssen wir nicht langsam los?“ redete ich mich aus der jetzigen Situation heraus. Zumindest versuchte ich es. Kyo atmete hörbar aus und riskierte einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. Sogleich schnappte er sich meine Hand und so stapften wir aus dem „Kirschblütenmeer“. „Hey, was wird das...?“ zog mich der Blonde hinter sich her. „Wir sind spät dran…“ drehte sich dieser um und grinste mich an. „Und das sagst du mir erst jetzt?“ fragte ich wobei ich fast in ihn rein gerannt wäre. „Hey, lass dir doch Zeit…würden so oder so zu spät kommen…“ Gekonnt packte er mich am Handgelenk und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Diesen Augenblick genoss ich wie keinen anderen zuvor. Auch wenn dieser mir endlos erschien. Ich schlang meine Arme um ihn und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. „Was hast du denn?“ meinte er leise. „Ich…hab Angst…“ gab ich flüsternd von mir. „Wovor denn?“ löste er sich von mir und sah mir etwas besorgt in die Augen. „Vor Kao…“ Der Ältere begann zu lachen und zog mich weiter. „Der frisst dich doch nicht…“ „Trotzdem…“ „Kindskopf…“ piekste er mir in die Seite. „Bin ich nicht…“ dabei konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Als wir denn im Studio ankamen erwischen wir erstmal Kao und Shishi. Nicht direkt…aber hören konnte man sie. Die war noch gar nicht hier. „Die zwei sind ja heftig bei der Sache…“ lauschte Kyo mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht. Perplex stand ich kurz im kleinen Vorraum und blickte zu Boden. Kurz sah ich auf. Als ich ihn aber so beim Lauschen beobachtete schossen mir die wildesten Gedanken durch den Kopf. „Hey, guck nicht so…da würde ich auf Ideen kommen…“ meinte der Vocal regelrecht beiläufig ohne mich einmal an-gesehen zu haben. Da musste ich doch knallrot anlaufen, wenn der mich so auf frischer Tat ertappt. Plötzlich kam ein atemloser Big Red ins Studio. Hatte wohl wieder mal verschlafen früh genug loszugehen. Das war schon einige Male der Fall. Wahrscheinlich war er deswegen so in Eile. Erstaunt sah er uns an. Wohl deswegen, weil wir noch nicht bei den eigentlichen Proben waren. „Was macht ihr denn noch hier?“ fragte er und hob eine Augenbraue, wobei ich ihm sofort den Mund zuhielt. Der hätte uns noch verraten bei seiner Lautstärke. Nach einigen Augenblicken verstand er aber mein Handeln und gab mir zu verstehen, dass ich von ihm ablassen konnte. „Siehst du doch…“ murmelte das Warumono. Die blickte verwirrt zwischen uns hin und her, bevor er auf die Tür zuging. „Also ich weiß wirklich nicht was ihr habt…wie die kleinen Kinder…“grinste er und nahm dabei die Klinke in die Hand. Kyo sprang währenddessen zur Seite. Ich konnte nicht mal mehr antworten, schon ging die Tür auf. Die steckte seinen Kopf durch den Türspalt, blickte dann aber mit leicht geröteten Wangen wieder zu uns. „Das ist nicht gut…“ meinte dieser leise. „Schlimmer als dich singend unter der Dusche zu sehen bestimmt nicht…“ murmelte der Blonde woraufhin der Gitarrist ihm eine Kopfnuss verpasste. Vor sich hin grummelnd rieb er sich über die schmerzende Stelle. Meine Wenigkeit legte derweil die Hände auf den Mund um nicht laut loszulachen. Zumindest versuchte ich das…aber Nein, ich Ober-Baka musste mich ja verschlucken. Die Beiden bekamen das mit und hielten mir zeitgleich den Mund zu. Zum Teil wurde es noch schlimmer. Es kratzte dermaßen schrecklich in meinem Hals, dass ich einige Male heftig schlucken musste. Ansonsten wäre ich da Gefühl mich übergeben zu müssen nicht losgeworden. Nachdem dies nun auch überwunden war, versuchten wir zu dritt durch den Türspalt, einen Blick auf Kaoru und Shinya zu erhaschen. Offensichtlich war unser Leader gerade damit beschäftigt den Oberkörper unseres Jüngsten mit Küssen zu überschüt-ten und sich dabei langsam daran machte seine Hose zu öffnen. Unglücklicherweise wurden wir alle von Dies plötzlichem Niesen überrascht. „Was war das?“ kam es ängstlich von unserem Chibi. „…Keine Ahnung…“ gab der Violett-haarige ruhig von sich. „mir kam es aber so vor als hätte ich Dai niesen gehört…“ murmelte der Drummer und legte dabei die Hände in Kaos Nacken. „Hast du dir bestimmt eingebildet…“ strich er ihm sacht eine wirre Strähne aus dem Gesicht und küsste ihn innig. „So nun aber Schluss mit kuscheln…“ platzte Die plötzlich in die gerade spannend werdende Situation. Shinya fiepste auf und drückte einen perplexen Leader von sich. „Hab ich mir nur eingebildet, was?“ murrte er zu Kaoru. Dieser hob beschwichtigend die Arme und funkelte Die an, nachdem er aufgestanden war. „Man wird sich wohl noch irren dürfen…“ murmelte er entschuldigend und half dem Chibi hoch. „Die du spinnst doch einfach so reinzuplatzen…“ kam Kyo gleich hinterher. „Wo ist Toto?“ fragte Shin hysterisch. „Reg dich ab…wir fressen dich schon nicht…“tätschelte der Rothaarige den Kopf des Drummers. „Lass den Scheiß und sag mir wo er ist…“ fauchte er, wie eine Katze, Dai an. Allerdings wie eine Zahnlose, um ehrlich zu sein. „Schon gut…“ gab der Gitarrist von sich, deutete auf die Tür. „Komm aus deinem Versteck, Totchi…“ vernahm ich Kaos Stimme. Diese ließ mich auch kurz zusammenzucken, bevor ich hervor trat. „Hast du auch gespannt?“ kreischte Shin leise. Inzwischen hob Kaoru sein Hemd vom Boden auf. „Ich hab nicht gespannt…die Beiden waren’s…“ zeigte ich abwechselnd zu Kyo und Die. Daraufhin erhielten sie als „Dank“ eine deftige Kopfnuss. Mit einem schmerzerfüllten Laut, hielten sich beide den Kopf. Kapitel 20: Phone Call ---------------------- „Itaii~“ gaben beide leise von sich. „Euch tut gleich noch mehr weh wenn ich so was noch mal hören muss...“ murrte der Drummer. „Shin...beruhig dich...“ versuchte der Violetthaarige seinen Koi zur Ruhe zu bringen. Was ihm anscheinend auch ge-lang. „Toto~“ jammerte Die und versteckte sich hinter mir. „Shinya ist gemein zu mir...“ Kyo passte dies anscheinend gar nicht, was auch sein Gesichtsausdruck verriet. Mich ging die Sache zwischen den Beiden nichts an. Also ging ich einfach zu den anderen zweien. „Shishi..?“ gab ich vorsichtig von mir. „Was denn noch..?“ hörte ich von einem genervten Chibi. Kao hielt derweil noch immer das Hemd in seiner Hand und guckte mich verwundert an. „Du hast da...“ murmelte ich. Dabei deutete Meinewenigkeit auf seine Brust, woraufhin er an sich runterguckte. Shinya sah seinen Seme kurz an, schnappte sich dann einfach sein Hemd und verdeckte die vermeintliche Fläche. „Ich hab Kaoru noch gesagt er soll das lassen...“ murmelte er, wandte uns den Rücken zu und zog sich das Kleidungs-stück an. Ich erhaschte Kaos amüsierten Blick, wobei dieser mit den Schultern zuckte. „Können wir jetzt bitte mit den Proben anfangen...“ warf Kyo, fast schon gelangweilt, in die Runde. Nach anfänglichem Hin und Her deswegen, konnten wir das auch endlich. Allerdings dauerte das noch, bis unsere Instrumente eingestimmt waren. ~+~+~+~ Einige Stunden später beendeten wir unser „Treffen“ und machten uns getrennt auf den Weg nach Hause. Immerhin musste ich mir um einiges klar werden. Was ich in der kurzen Zeit ja nicht so wirklich konnte. Und das mit Die hatte ich auch noch nicht abgeschlossen... Es ist immer wieder dasselbe...wenn ich was anfange...dann bringe ich es nie zu Ende. Meistens zumindest... Ich war aber noch nie in solch einer Situation...es ist einfach zum verrückt werden...hatte ich einen Gedanken weiter gesponnen, landete ich in einer Sackgasse... Ich lehnte mich an die Wand in meinem Badezimmer und sank an ihr hinab. Die kühlen Fliesen in meinem Rücken taten mir irgendwie gut...es hatte etwas Angenehmes an sich. Nur half mir dieses Gefühl leider nicht bei meinen Über-legungen... Auch das penetrante Klingeln des Mobiltelefons in meiner Hosentasche holte mich nicht aus meiner „Abwesen-heit“ zurück...bis ich es leid war und doch ran ging...anstatt es zu ignorieren... „...Toto..?“ sagte die Stimme. „...“ „Hast du kurz Zeit..? Ich bleib auch nicht lange...“ vernahm ich sie leise. „Du kennst die Antwort doch besser als ich...“ murmelte ich und legte auf. Ich wusste warum er das tat. Warum er angerufen hatte… Also rappelte ich mich auf. Verließ das Bad. Auch wenn mich alles in meiner Wohnung in diesem Moment ausgerech-net an die Zwei erinnerte... Ich konnte nicht anders...In meinem Innersten fragte mich eine Stimme warum ich das tat? Ehrlich gesagt wusste ich es zu dieser Zeit auch nicht...oder wollte ich es nicht einfach wissen? So ignorierte ich sie einfach...darauf hören konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht...vielleicht hatte ich selbst auch Angst vor der Antwort...wer weiß... Einige Zeit später schlenderte ich dann in die Küche...dort war der Raum wenigstens nicht mit „ihren“ Gedanken gefüllt. So genehmigte ich mir eine Kleinigkeit und setzte mich an den Tisch... Dauerte schon eine gewisse Weile bis sich der Anrufer blicken ließ...soll mir nur recht sein. War sowieso gerade dabei zu essen und ließ mich da nur ungern stören. Die Person wusste wie ich reagierte wenn ich gestört wurde... Doch...ich aß nicht wirklich...das war wohl ein Vorwand meinen „Hunger“ zu stillen...nur erwischte ich mich selbst dabei wie ich, Erinnerungen nachtrauernd, aus dem Fenster starrte. Ohne auch nur das kleinste Stück auf meinem Teller angerührt zu haben... Ich wippte mit dem Barhocker vor und zurück...wobei mir der „Gast“, der sich inzwischen in meine Wohnung geschli-chen hatte, nicht auffiel. Wie auch? Den Rücken hatte ich ihm ja zugewandt... Zuckte merklich zusammen, als ich die schlanken Finger auf meinem Bauch bemerkte. „Warum so schreckhaft?“ hauchte er mir ins Ohr. „Weil ich nachgedacht habe...“ antwortete ich leise und lehnte mich etwas zurück. „Ist das denn so wichtig?“ schmiegte mein Hintermann die Wange an meine. „Weiß nicht...“ murmelte ich. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass ich mich langsam entscheiden musste was ich eigentlich wollte. Und vor allem WEN. „...denke nicht.“ gab ich, mit etwas mehr Sicherheit in meiner Stimme, von mir. „Willst dus mir sagen..?“ hauchte derjenige und koste die Haut an meinem Hals. Reflexartig streckte ich diesen und bot ihm mehr Fläche an. „Nein...“ löste ich mich von ihm und drehte mich auf dem Hocker zu ihm um. Schlang die Arme um seinen Hals „...vielleicht wenn ich den Mut dazu habe, Die“ lächelte ich etwas unsicher und kuschelte mich an dessen Brust. Es war wohl schlicht und einfach Gewohnheit dass ich das tat. Schließlich existierte das zwischen uns schon eine Weile. Selbst als wir unseren Gefühlen auf dem gefliesten, kühlen Küchenboden freien Lauf ließen, hatte ich diese Stimme in meinem Hinterkopf. Auch wenn der Rothaarige zärtlicher als sonst zu sein schien...sah ich für einen kurzen Augenblick jemand anderen als ihn über mir. „Du bist ja ganz woanders...“ hielt er mitten in der Bewegung inne und holte mich so ins Diesseits zurück. Statt ihm einfach zu antworten, schüttelte ich energisch den Kopf. „Hör nicht auf...“ brachte ich kaum hörbar heraus und zog ihn zu mir hinunter. Keuchend versiegelten wir dabei unsere Lippen und machten genau dort weiter, wo wir einige Augenblicke zuvor auf-gehört hatten... Mit lautem Stöhnen, der von uns beiden stammte, ergossen wir uns. Zeitgleich. Bemerkte wie sich eine Last auf mich legte. Alles andere als bedrückend. Nach Atem ringend wurde mir eine Schweißperle, die sich gerade ihren Weg meinen Hals abwärts suchte, weggeküsst. Als „Big Red“ mir wieder in die Augen blickte brannte mir ein einziger Satz auf der Zunge. „Warum hast du das gemacht?“ fragte ich leise, strich ihm dabei eine Strähne aus dem Antlitz. Kurz irritiert sah mich der Ältere an, lächelte mich aber im nächsten Augenblick sanft an. „Du weißt genau warum...“ hauchte er und strich mir über die Wange. Wie ein kleines Kind schmiegte ich mich an seine warme Hand und schloss meine Lider. Sie hatte etwas beruhigend Wohltuendes an sich. Mit dieser simplen Frage wusste ich auch schon was Die für mich empfand. Hätte ich das doch nur eher gewusst wär ich nicht in so eine missliche Lage geraten. Typisch ich eben... Kapitel 21: Many things ----------------------- „Dai? Was machst du hier?“ gab der Schwarzhaarige leise von sich. Dabei rieb er sich den Schlaf aus den Augen. „Hier liegen und darauf warten, dass du aufwachst…“ antwortete der Gitarrist sanft, mit einem Lächeln auf den Lippen. Ein halbes Jahr war vergangen, nachdem Toshiya Kyos Gefühle für ihn erfahren hatte. Beide behielten die Sache für sich. Genau wie Die und der Bassist. „Seit wann bist du eigentlich bei mir?“ musterte er den Älteren, setzte sich auf und hielt sich anschließend den Kopf. „Seit gestern…hast dir ganz schön die Birne zugekippt…“ murrte der Gitarrist und gab dem Größeren noch zusätzlich einen Klaps auf den Kopf. „Die~ du bist ein Arsch…“ jammerte Totchi, kippte auf dessen Seite und machte sich ganz klein. „Irrtum mein Lieber…“ leckte sich ’Big Red’ dreckig grinsend über die Lippen. „…du bist der Arsch“ und beugte sich etwas über den Jüngeren. „Wieso hast du mich nicht einfach davon abgehalten?“ winselte dieser, schmiegte sich vorsichtig an den Körper des Anderen. Daisuke schmunzelte. „Du hattest dich regelrecht in irgendetwas reingesteigert, wovon ich nichts weiß. Aber versucht hab ichs jedenfalls…“ nuschelte er leise, streckte Toto seinen Arm hin. „…und ich hab dich gebissen?“ wisperte der Größere, fuhr mit den Fingerspitzen die noch sichtbaren Spuren nach. „Hey…ich bin ja nicht daran gestorben…“ witzelte sein Gegenüber. „…immerhin hab ich das bekommen, was ich gern als ’Entschädigung’ gehabt hätte.“ „Ausgenutzt hast du das…“ murrte der Bassist, schubste den Älteren von sich, der für dessen Reaktion lediglich ein lautes Lachen übrig hatte. ~+~+~+~ „Verdammt noch mal…verspielst du dich jetzt etwa mit Absicht?!“ knurrte der Blonde nach hinten. „Ich bin kein Gott…ich mach auch mal Fehler…“ murrte der Angesprochene zurück. Die Proben verliefen mehr schlecht als recht. Der Vocal musste nicht lange suchen, als er den Jüngeren vor dem Mischpult sitzend, in Gedanken versunken, antraf. So setzte sich Kyo neben ihn auf den Boden, zu faul um sich einen Stuhl zu angeln und legte den Kopf auf Totos Oberschenkel, was diesen völlig aus seiner Gedankenwelt riss. „Tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren hab…hatte ne lange Nacht“ ergriff er die Initiative. Sein Gegenüber hatte lediglich mit einem Ohr zugehört. „Schon in Ordnung...“, nuschelte der Größere und gab ein lautloses Seufzen von sich. Der Vocal richtete sich auf, da er sehr wohl bemerkt hatte, dass dieser Bassist ihm nicht die Aufmerksamkeit schenkte, die er gern gehabt hätte. So stand er wieder auf, stellte sich vor den Schwarzhaarigen und beugte sich zu eben diesen hinab. „Sag mal was ist eigentlich los mit dir, hm? Ständig gehst du meinen Fragen aus dem Weg, weichst meinen Blicken aus oder hörst mir nicht mal zu wenn ich dir was zu sagen habe...“, der Kleinere musste sich zusammennehmen dem Anderen dies nicht lauthals an den Kopf zu knallen. Was ihm auch nur schwer gelang und das hatte sein Gesprächspartner gemerkt. „Es ist...nichts...“, erhielt er darauf als Antwort. Was bei Kyo das Fass auch langsam zum überlaufen brachte. „Nichts? Es ist jedes beschissene Mal dasselbe mit dir.“, genervt fuhr er sich dabei durch die Haare. Um seinen Freund nicht gleich wieder anzufahren, atmete der Blonde tief durch und stützte sich an den Armlehnen an Toshiyas Stuhl ab. „Hör zu...ich mach mir einfach Sorgen...und wenn du so spielst, dann stimmt mit dir etwas nicht. Und das weiß ich.“, begann er. „Nur, wenn du nicht erzählst WAS dir solches Kopfzerbrechen bereitet, dann kann dir auch keiner helfen.“ „Ich weiß...“, entgegnete Toto leise. „Aber du wirst das nicht machen was?“, hinterfragte der Sänger, woraufhin er nur ein Kopfschütteln erhielt. „Dachte ich es mir doch...“, seufzte dieser schwer und wuschelte ihm durch die Haare. //Du ahnst ja nicht das Geringste...//, schoss es dem Bassisten durch den Kopf und lächelte leicht traurig unter dieser Berührung. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht...das steht dir nicht.“, hauchte er und verschloss kurzzeitig die Lippen des Dunkelhaarigen mit den Seinen. „Tosh!“, stürmte Daisuke mit in den Raum. Die beiden Anderen waren so erschrocken, dass Kyo einen Satz nach hinten machte und beinahe auf dem Mischpult landete. „Stör ich etwa?“, erkundigte sich der Rothaarige, und lehnte sich über den Stuhl auf dem der Bassist saß. „Nein, überhaupt nicht…“, nuschelte der Blonde und rollte die Augen über. „Na dann ist ja gut. Hast du Zeit, Kleiner?“, drängelte er den Sitzenden indem er ihm durch die Haare wuschelte. Und da war er wieder, dieser Blick des Blonden der Die sagen sollte, dass er die Finger von Toshiya lassen sollte. „Kommt ganz darauf an wofür…“, murmelte der Schwarzhaarige und stand leicht genervt auf, befreite sich so aus der Aktion des Gitarristen. Dai blieb an seinem Platz und blickte zwischen den Beiden hin und her. „Da war doch was…oder?“, stellte er mit etwas Unsicherheit fest. Er konnte und war sich dessen auch sicher. Nur ob dies von der anderen Seite auch bestätigt wurde, war wieder eine andere Frage. „NEIN, hast du nicht.“, murrte Kyo und seufzte abermals schwer. „Ich geh nach Hause…bis morgen, Toto.“, mit einem Kopfschütteln trottete der Vocal aus dem Raum und hob zum Abschied kurz die Hand, ehe er durch die Tür verschwand. „Jetzt sag schon was hier war…“, nun setzte sich der Rotschopf auf den Platz, den vorher der Größere besetzt hatte. „Gar nichts…reicht dir das nicht als Antwort?“, nun war es an Toshiya genervt zu erwidern. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen, wobei der Ältere den Anderen lediglich musterte. „Okay, wenn du meinst…”, entgegnete er schließlich resigniert und rollte mit dem Stuhl auf den Bassisten zu. Der Schwarzhaarige konnte sich das Schmunzeln nur schwer verkneifen, denn es sah einfach nur zu niedlich aus, wie Daisuke damit angefahren kam und ihn mit einer kindlich-unschuldigen Miene von unten her ansah. „Baka…“, nuschelte er unweigerlich und strich dem vor ihm Sitzenden sacht über die Wange. „…jetzt verrate mir mal, warum ich Zeit haben sollte?“ „Du sollst mit mir rausgehen…“ „Kannst du das denn nicht alleine?“ „Nein…Kaoru steht vor der Tür.“ Toto konnte sich nicht auf den Beinen halten vor Lachen, taumelte rückwärts gegen die Wand. „So etwas Blödes hab ich noch nie gehört!“, kam es glucksend von dem Bassisten und rutschte nun gen Boden. „Was soll daran bitte blöd sein? Er will sich an mir rächen…“, ließ der Gitarrist bei diesen Worten den Kopf ein wenig hängen. „Nur weil du geniest hast?“ Wenn dem nun tatsächlich so gewesen wäre, dann wäre er vor Lachen sicher geplatzt. So stellte er sich diese Situation schon mal vor. „Nein, ich bin gestolpert und gegen ihn gekracht…aber so dass er das Mikro geknutscht hat…“, rückte Die nun endlich mit der Wahrheit heraus. „Oh man du bist ja selten doof…“, das muss zu dem Zeitpunkt gewesen sein, als er den Proberaum schon verlassen hatte, weil er unter dem Vorwand ging, dass ihm nicht wohl sei. „Na gut…dann lass uns mal gehen.“ Und wieder hatte sich Toshiya von ihm breit schlagen lassen. So nahm er den vermeintlich Kleineren bei der Hand und zog ihn aus dem Stuhl, damit er dieses kindische Getue schnell hinter sich bringen konnte. Doch ein Gutes hatte es ja, denn ausgerechnet der Rothaarige hatte ihn wieder auf andere Gedanken gebracht. Zwischenzeitlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)