APD - Teil 1 von CptJH ================================================================================ Kapitel 22: File 22 ------------------- File 22 Noch einmal durchstreiften wir den Zug von vorne bis hinten – Aiko blieb verschwunden. „Das gibt’s doch nicht.“, meinte ich. „Sie kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen...“ Dies war ein Schnellzug. Und viele Verstecke gab es hier nicht. Ich hatte einige Leute gefragt, doch die hatten Aiko nicht gesehen. „Das ist merkwürdig, äußerst merkwürdig!“, stimmte Fye zu. „Ich hab auch ein paar Leute gefragt – niemand hat sie gesehen, zumindest nicht, nachdem sie im Speisewaggon war...“ „Wo kann sie denn sein?“ „Sollten wir den Zug anhalten lassen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Falls sie irgendwer eventuell entführt hat, machen wir ihm das nur noch leichter...“ „Entführt?! Aber Kuro-ta...“ „Sie ist die Tochter des Bürgermeisters... Vielleicht hat sie jemand erkannt...“ „Hm. Meinst du wirklich?“ „Ausschließen würde ich es nicht.“ „Dann müssen wir wohl jeden Einzelnen im Zug fragen.“, schlug Fye vor. Ich hob eine Augenbraue. „Da stehen wir hier ja bis übermorgen. Nein... das dauert viel zu lange. Bald kommt ein Bahnhof und wenn sie tatsächlich entführt wurde, dann werden wir noch mehr Probleme bekommen, sie zu finden.“ „Dann sollten wir uns beeilen.“, meinte Fye und nickte. „Aber...wir haben den Zug schon zweimal durchgekämmt.“ „Sie ist auf jeden Fall nicht an uns vorbei gekommen. Eigentlich könnten wir den vorderen Teil des Zuges ausschließen.“, meinte ich. Aber soweit war es nicht vom Restaurant zur Toilette. Eigentlich nur den Gang herunter. Und deshalb wunderte ich mich, dass Aiko so plötzlich verschwunden war. Noch unwahrscheinlicher hielt ich es, dass sie sich eventuell verlaufen hatte. Denn in einem Zug ging das einfach nicht. „Fye-chan! Kuro-san!” Fye wirbelte herum. „Aiko-chan! Da bist du ja!“ „Wo warst du?“, fragte ich. „Ich hab mich ein bisschen umgeschaut! Und dann hab ich euch nicht gefunden... Tut mir Leid.“ „Na ja. Jetzt bist du ja wieder da.“, sagte Fye erleichtert. „Du siehst müde aus, Aiko-chan.“ Sie nickte. „Ja, ein bisschen.“ Es war ja auch schon 21 Uhr und sie war ja gestern Nacht recht spät schlafen gegangen. Dass die Zeit so schnell vorbeiging... Langsam gingen wir zu unseren Plätzen zurück. „So, aber nicht wieder weglaufen.“, sagte ich und Aiko nickte. „Nein. Aber ich bin ja nicht weggelaufen...“ „Aber du hast uns nicht gesagt, wo du hinwolltest.“, mischte sich Fye ein und war damit mal auf meiner Seite. Aiko sah kurz schmollend drein. „Ich hab euch ja nicht gefunden...das nächste Mal sag ich Bescheid.“ „Ah, ist sie nicht vernünftig~“, meinte Fye schnurrend zu mir und Aiko grinste. „Spielen wir weiter Karten?“ Also spielten wir noch eine Weile, bis Aiko sich schließlich auf den zwei Sitzen ausstreckte und einschlief. Fye drehte sich mit dem Rücken zu mir, schwang die Beine über die Armlehne am Gang und ließ sie baumeln, bevor er sich an mir anlehnte. „Nya. Ich mag Zugfahren.“, sagte er. „Das ist gemütlich.“ „Warum fahren wir eigentlich Zug? Wir hätten auch fliegen können...“, fragte ich und setzte mich ein wenig bequemer hin und Fyes Kopf verlagerte sich von meinem Schulterknochen an meine Brust. „Aiko-chan verträgt Fliegen nicht. Ich hab sie das schon gefragt.“, meinte er. „Und ich mag Fliegen auch nicht unbedingt. Aber – zurück können wir ja ein Flugzeug nehmen, das geht schneller.“ „Ja.“ Ich hatte nichts gegen das Fliegen. Ich war erst einmal geflogen und das war länger her, aber mir war weder übel geworden noch hatte ich Flugangst oder so etwas bekommen. „Was meinst du, wie lange können wir bleiben?“, fragte Fye und wechselte die Position, in dem er sich auf seinem Sitz zusammenrollte und sich mit seinem Oberkörper noch mehr an mich kuschelte, sodass er jetzt halb auf meinem Schoss lag. „Ich weiß nicht. Ein paar Tage sicher. Aber zum Zehnten müssen wir wieder zuhause sein.“, meinte ich. „Hm. Hoffen wir, dass uns Shinsai nicht vorher zurück ruft, wegen dem Gerichtstermin.“ Jetzt klang er wieder ernster. „Kuro-ta... ich... irgendwie habe ich Angst gegen Ashura auszusagen.“, sagte er. „Das brauchst du nicht. Er wird dir nichts tun können, das schaffst du schon.“ Er seufzte. „Wenn du meinst~“ Er schwieg eine Weile. „Was machst du denn jetzt? Ich meine, jetzt hast du wieder keinen Partner mehr...“ Fye sah zu mir hoch. „Na ja. Ich hab ein paar Jahre auch ohne Partner gearbeitet...“ „Shinsai wird nicht begeistert sein.“ „Das ist sie nie.“ „Stimmt.“ Er kicherte leise. „Naah~ reden wir über was anderes, schließlich hast du Urlaub.“ „Hm. Und über was?“ „Weiß nicht. Vielleicht über das Treffen morgen? Ich bin schon gespannt. Vom Bürgermeister hab ich schon viel gehört – und jetzt lernen wir ihn und seine Frau sogar persönlich kennen!“, plapperte er los. Und immer so weiter. Ich hörte ihm einfach geduldig zu, gab hin und wieder meinen Kommentar ab. Alles in allem eine Unterhaltung wie immer... „Die Fahrkarten, bitte.“ Ich hatte vor mich hingedöst, nachdem Fye eingeschlafen war. Warum kam der Schaffner denn jetzt erst? Ach so. Wahrscheinlich waren wir am Bahnhof vorbei... Meine Fahrkarte fischte ich aus der Hemdtasche. Aiko hatte ihre im Mantel, soweit ich wusste. Tatsächlich, ich fand sie. Ich bemühte mich, mich so wenig zu wenig zu bewegen, um Fye nicht zu wecken. Der Schaffner wartete geduldig. Ich reichte ihm schon mal meinen und Aikos Fahrschein. Wo hatte Fye denn seinen? In seinem Mantel fand ich ihn nicht. In seiner Hemdtasche war er auch nicht. Kurzerhand schob ich meine Hand in seine Hosentaschen. Dort wurde ich dann auch fündig. Fye seufzte leise und bewegte sich ein wenig, schlief aber weiter. Der Schaffner grinste ein wenig schief und gab mir die drei Karten wieder. „Vielen Dank, eine angenehme Reise wünsche ich. Und entschuldigen sie die Störung.“ Damit verschwand er dann den Gang hinunter, in Fahrtrichtung, ins nächste Abteil. Ich steckte alle drei Fahrscheine in meine Tasche und sah auf die Uhr. Fast Zwölf. Ich sah eine Weile aus dem Fenster. Der Schnee setzte sich klar in der Dunkelheit ab und es sah aus, als gäbe es draußen nur eine schwarze und darunter eine weiße Fläche mit einigen verwaschenen Flecken darin. Das leise, aber stetige und gleichmäßige Rattern des Zuges machte mich ein wenig müde und ich döste auch wieder ein. „Verehrte Fahrgäste, wir erreichen in wenigen Minuten planmäßig den Hauptbahnhof in Beretin. Für Ihre Anschlussmöglichkeiten achten Sie bitte auf die Durchsagen auf dem Bahnsteig. Bitte steigen Sie alle aus, der Zug endet hier.“, erklang eine Durchsage. Aiko hibbelte schon seit wir gefrühstückt hatten auf ihrem Platz herum. „Bald sind wir da!!“, rief sie begeistert. Fye grinste. Er hatte mich heute morgen geweckt, als er aufgestanden war, um Frühstück zu besorgen. Aiko erst, nachdem das Frühstück da war. „Hm. Was ich merkwürdig finde, es war gar kein Kontrolleur da...“, meinte er. Ich sah zu ihm. „Doch. Da habt ihr aber schon geschlafen...“ Fye hob eine Augenbraue. „Na, na... bist du denn gut an meinen Fahrschein gekommen?“, fragte er dann grinsend und legte eine Hand auf die entsprechende Gesäßtasche. Ich zog seine und Aikos Karten aus meiner Tasche und reichte ihm seine. „Klar.“, sagte ich und er grinste noch breiter. „Schäm dich, Kuro-ne! Mich einfach im Schlaf anzu-...“ Weiter kam er nicht, denn der Zug wurde langsamer und ruckte um eine Kurve. Darauf war er nicht gefasst und er kippte nach vorne, genau auf mich. Seine eine Hand landete auf meinem Oberschenkel und die andere ein wenig weiter mittig. „...grapschen...“, beendete er den Satz und grinste mich wieder an. „Aber jetzt sind wir ja quitt, neh?“ Er richtete sich wieder auf, bevor das dann doch zu augenscheinlich wurde. „Juhu!“, rief Aiko. „Wir sind da!“ „Dann zieh dich schön warm an, Aiko-chan!“, sagte Fye und streckte mir meinen Schal entgegen. „Und du auch~“ Der Zug rumpelte in den Bahnhof ein und hielt dann. Ich hatte inzwischen das Gepäck aus der Ablage gewuchtet und die Tasche Fye in die Hand gedrückt. Aiko wollte losflitzen, doch Fye hielt sie zurück. „He, nicht so schnell, Aiko-chan! Sonst gehst du wieder verloren.“ Kaum eine Minute später standen wir am Bahnsteig. Dieser Bahnhof war sogar noch etwas größer als der in Abaton. Und es war voll hier... „Gut. Nehmen wir ein Taxi.“, meinte ich. „Weißt du die Adresse?“, fragte ich an Aiko gewandt. „Nein. Aber...wir können anrufen, dann holt uns unser Chauffeur ab!“ „Ein Chauffeur? Hyuu!“, sagte Fye bewundernd. „Klingt besser als Taxi, was meinst du, Kuro-rin?“ „Mir soll’s egal sein.“ Also telefonierte Aiko mit dem Chauffeur. „Er kommt gleich, dauert eine halbe Stunde.“, verkündete sie, nachdem sie aufgelegt hatte. „Theo ist total nett!“, redete sie weiter. „Und das Auto ist totaaal~ gemütlich!“ Und so erfuhren wir dann alles über Theo, während wir Richtung Ausgang gingen, wo wir auf Besagten warteten. Knapp eine halbe Stunde später fuhr ein silberner Chrysler vor und ein braunhaariger, schlanker junger Mann mit Brille und im schicken Anzug stieg aus. „Theo!“ Aiko flitzte auf ihn zu. „Aiko-chan!“, erwiderte er freundlich lächelnd und wuschelte ihr durch die Haare. „Hattest du eine gute Reise?“ „Oh ja! Kuro-san und Fye-chan haben gut auf mich aufgepasst!“, sagte sie. „Ja, das sieht man!“, stellte er fest und nickte uns zu. „Sie werden schon erwartet! Mein Name ist Theodor Sinnis, aber alle nennen mich Theo.“ „Ah, du hast also Mama und Papa schon Bescheid gesagt?“ „Oh ja. Und sie haben natürlich nichts dagegen. Allerdings gibt es morgen eine nachträgliche Neujahrsfeier, deshalb konnten sie auch nicht selbst kommen, weil sie zu tun haben.“ „Och, das ist nicht so schlimm!“, winkte Aiko ab, aber irgendwie klang es doch traurig. „Soll ich Ihnen das Gepäck abnehmen?“, fragte Theo, aber ich schüttelte den Kopf. „Nein, das geht schon.“ Er öffnete den Kofferraum und Fye stellte die Tasche hinein und ich die Koffer. Dann schob uns Aiko zu den Türen. Theo schloss gemächlich die Heckklappe und hielt dann die Tür auf. „Danke, Theo!“, sagte Aiko und rutschte auf den Rücksitz. Dann klopfte sie neben sich. „Kommt schon, sonst wird es noch kalt~“ „Ja, natürlich...“, meinte Fye, und zog mich am Ärmel mit.“ Ich hatte meinen Mantel gerade ins Innere des Wagens gezogen, da schlug auch die Tür zu und keine zwei Sekunden später fuhr Theo los. Er hatte einen halsbrecherischen Fahrstil! Dabei sah er so besonnen aus... Aiko schien das nichts auszumachen und Fye auch nicht unbedingt – nachdem man sich daran gewöhnt hatte ging es dann aber auch. Das Hotel war groß. Es ragte in der Nähe des Strandes – der jetzt natürlich im Schnee versunken war und das Meer nicht blau sondern eher grau aussah – inmitten kleinerer Häuser auf. Der Wind vom Meer pfiff um die Häuserecken und machte die Gegend hier kälter als sowieso schon. Warum machten sie denn gerade hier eine Kur zur Erholung? Im Sommer war es hier sicherlich schön, aber im Winter? „Ich parke schnell den Wagen, dann komme ich nach. Aiko-chan, du kannst ja schon hochgehen!“, sagte Theo und ging zum Wagen zurück. „Ja, bis gleich!“ Aiko winkte und zog uns dann durch die Eingangstür in die Empfangshalle, wo es gleich viel wärmer war. Aiko tappte zur Rezeption. „Ah, die kleine Aiko!“, zwitscherte die Empfangsdame. „Ich bin nicht klein!“, protestierte sie und stellte sich auf die Zehenspitzen um über den Tresen gucken zu können. „Sind meine Eltern da?“, fragte sie und die Rezeptionistin nickte. „Ja. Sie müssten hier irgendwo sein.“ Dann sah sie zu uns. „Was kann ich für Sie tun?“ „Oh~“, fing Fye an, doch Aiko meinte: „Sie sind meine Gäste. Allerdings brauchen sie noch ein Zimmer.“ Die Empfangsdame lächelte. „Okay, ich nehme an, die selbe Etage?“ „Ja, bitte.“ „Na, dann. Zimmer 204 und 205 wären noch frei.“ Sie reichte Aiko die Schlüssel. „Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.“ „Aiko-chan, so was machst du öfter, hm?“, fragte Fye, während wir mit dem Lift in den dritten Stock fuhren. „Ich hab’s bei Mama und Papa abgeschaut.“, meinte sie, auch ein klein wenig stolz. Es schienen nicht viele Gäste hier zu sein – kein Wunder, Hauptsaison war jetzt ja nicht gerade. Wahrscheinlich waren sie deshalb hier, dann war weniger Rummel. Zimmer 204 und 205 lagen direkt nebeneinander und waren durch eine Tür miteinander verbunden, wie in Tokitas Villa. Wir räumten unser Gepäck ein und Aiko half uns begeistert dabei. Als wir fertig war, sagte sie: „Ich suche mal Mama und Papa, vielleicht haben sie ja ein wenig Zeit!“ Damit verschwand sie aus dem Zimmer. „Hyuu. Riesiges Hotel, hm?“, fragte Fye und schmiss sich aufs Bett. „Und so weiche~ Betten.“ Er richtete sich wieder auf und sah zu mir. „Das wird sicher toll, oder?“ „Sicher besser, als unser letzter ‚Urlaub’.“, antwortete ich und er grinste. „Fye-chan, Kuro-san!“, rief Aiko und stürmte nach kurzem Anklopfen ins Zimmer. „Gleich gibt es Mittagessen und da haben Mama und Papa Zeit!“ „Ah, wirklich? Das ist ja schön!“, sagte Fye und sah zu mir. „Dann lernen wir sie also bald kennen.“ Ich nickte. „Ja, sieht wohl so aus.“ Aiko kletterte zu uns aufs Bett. Wir hatten ein wenig ferngesehen, zur Zeit liefen Nachrichten. „Ratet mal, was es zum Mittagessen gibt!“, sagte sie. „Hm. Spagetti?“, riet Fye. ,,Fast! Lasange~”, teilte uns Aiko begeistert mit. „Ich liebe Lasange.“ „Wann gibt es denn Mittag?“, erkundigte sich Fye. „Um halb Eins!“, antwortete Aiko. „Das ist gleich. Soll ich euch den Speisesaal zeigen?“ „Oh, ja. Gern.“, meinte Fye und erhob sich. „Komm schon, Kuro-nyan!“ „Ja, ich bin ja schon da.“, sagte ich und stand ebenfalls auf. „Und heute Abend gibt es noch eine nachträgliche Neujahrsfeier!“, erzählte Aiko fröhlich. „Da kommen ganz viele wichtige Gäste. Und ich darf mein Lieblingskleid anziehen! Und Leute von der Zeitung sind auch da...“ „Sind wir auch eingeladen?“, fragte ich. „Ich glaube schon!“, meinte Aiko. „Ich hab noch nicht gefragt.“ „Hyuu! Kuro-ne! Das wird dann sicher lustig.”, stellte Fye fest und hängte sich an meinen Arm. „Eine Party~“ „Hm. Schon möglich.“ Ich erinnerte mich an die letzte Party. Danach hatte es acht Leichen gegeben... das würde ich wohl nie vergessen. „Ach komm, nicht jede Feier endet in einer Katastrophe, Kuro-ta!“, sagte Fye, anscheinend hatte er den selben Gedankengang gehabt, wie ich. Ich nickte. „Ist mir klar.“ Aber ich war trotzdem skeptisch. Im Speisesaal saßen Herr und Frau Takeda schon am Tisch. „Mama, Papa!“ Aiko lief begeistert auf sie zu. „Aiko, im Speisesaal rennt man nicht.“, sagte Herr Takeda bestimmt. „Entschuldigung.“, sagte sie und ließ sich von den Beiden umarmen. „Schön, dass du wieder da bist!“, sagte Frau Takeda. „Geht’s dir gut, tut dir irgendwas weh...?“ „Mamaaa~ mir geht’s toll! Es ist ja gar nichts passiert.“, winkte sie ab. „Kuro-san und Fye-chan haben ja auf mich aufgepasst.“ „Guten Tag.“, sagte ich, nachdem wir an den Tisch herangetreten waren und Fye fügte hinzu: „Vielen Dank für die Einladung.“ „Mama, Papa, das sind Kurogane und Fye.“, stellte Aiko uns freudestrahlend vor. „Fye-chan, Kuro-san, das sind meine Eltern.“ Die Beiden gaben uns die Hand und baten uns, Platz zu nehmen. Aiko rutschte auch auf einen Stuhl. „Sie haben also auf unsere Tochter aufgepasst?“, fragte Frau Takeda freundlich. „Herzlichen Dank.“ „Ach, das war doch kein Problem. Sie war ja ganz brav!“, meinte Fye. „Ah, sicher nicht immer...“, meinte Herr Takeda. „Manchmal kann sie nämlich ziemlich eigensinnig sein.“ Aiko stöhnte auf. „Papa~“ Fye lachte leise und warf mir einen kurzen Blick zu. „Da haben Sie wohl recht, Takeda-san.“ „Wie dem auch sei, wir sind froh, dass sie wieder da ist.“, sagte Frau Takeda. „Wir hatten uns erst Sorgen gemacht, als wir hörten, sie sei entführt worden, aber dann wurden wir ja informiert, dass es Aiko gut geht.“ „Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.“, sagte ich. „Es war aber lustig!“, meinte Aiko. „Ich durfte ganz lange aufbleiben, an Sylvester und...“ „Aiko, erzähl uns das bitte nach dem Essen.“, unterbrach der Bürgermeister sie. „Gleich kommt das Essen.“ Aiko sah kurz etwas enttäuscht drein, nickte dann aber. „Sie sind von der Polizei?“, wandte er sich jetzt an uns und wir nickten. „Ja, das ist richtig.“, antwortete ich. „Ich habe gehört, dass Sie den Mafiaboss verhaften konnten.“, sagte er und seine Frau nickte eifrig. „Ich finde das wirklich großartig.“ „Oh – Aiko-chan hat uns dabei sogar sehr geholfen.“, meinte Fye. „Aber, war das nicht gefährlich?“, meinte Frau Takeda leicht entsetzt. „Wir haben gut auf sie aufgepasst.“, antwortete ich. Am Ende war es schon etwas knapp geworden, aber das sagte ich nicht, um die Beiden nicht noch zu beunruhigen. Da kam auch schon das Essen, was das Gespräch dann unterbrach. Und während des Essens schnitt Frau Takeda dann gleich ein neues Thema an, den heutigen Abend. „Mama, darf ich dann mein Lieblingskleid anziehen?“, fragte Aiko. „Ah und dürfen Kuro-san und Fye-chan auch kommen, och bitte~“ „Natürlich sind sie eingeladen, Schatz.“, meinte diese und sah zu uns. „Wir würden uns wirklich sehr freuen.“ „Die Freude ist ganz auf unserer Seite, nicht wahr, Kuro-ne?“, meinte Fye und ich nickte. Aiko strahlte und beschäftigte sich dann mit der Lasange. Sie schaffte es, nicht zu kleckern, nicht so wie bei den Spagetti im Zug. Nach dem Essen entschuldigten sich Aikos Eltern, weil sie noch eine Menge für heute Abend vorbereiten mussten und fragten, ob wir auf Aiko aufpassen könnte, bis Theo, der einige Erledigungen machte, zurück war. Wir hatten nichts dagegen und Aiko war begeistert. „Na, was willst du denn machen?“, fragte Fye sie, als wir den Speisesaal verließen. „Was lustiges.“, sagte sie und Fye lachte leise. „Ah, und was wäre lustig?“, erkundigte er sich. „Hm~ ich weiß nicht. Schwimmen gehen?“ „Aber doch nicht im Meer, oder? Dazu ist viel zu kalt~“ „Natürlich nicht! Die haben hier ein Schwimmbad!“, erklärte Aiko. „Lasst uns dahin gehen!“ „Aber wir haben doch keine Badesachen dabei.“, meinte ich, doch Fye grinste. „Doch haben wir~ Aiko hat gemeint ich soll welche einpacken.“ „Na dann.“ Also holten wir unsere Sachen und Aiko führte uns voller Begeisterung zum Hotelschwimmbad. Es war ziemlich groß, hatte zwei Becken, ein Sportbecken und eines, das nicht so tief war und es war angenehm warm hier drin. Außer uns befand sich hier auch niemand – was wohl daran lag, dass wir sowieso fast die Einzigen im Hotel waren. Fye ließ sein Handtuch auf eine der Liegen fallen und musterte das Becken. Dann grinste er und hängte sich an meinen Arm, als ich mein Handtuch ebenfalls ablegte. In seinen Badeshorts sah er wirklich umwerfend aus. Ein wenig bedauerte ich es, nicht mit ihm allein zu sein... „Naaa, dann wollen wir doch mal sehen, ob unser Schwärzli auch schwimmen kann.“, meinte er grinsend und zog in Richtung Becken, was mich aber bloß einen Schritt in diese Richtung brachte. Denn dann blieb ich einfach stehen. „Aiko-chan~ Kuro-wanwan traut sich wohl nicht!“, meinte Fye grinsend. „Ich helf ihn dir reinschmeißen!“, kicherte Aiko. Na, da war ich ja mal gespannt, wie die beiden das anstellen wollten. Ich blieb eine Weile stehen und ließ sie eine Weile schieben beziehungsweise ziehen, ohne dass ich mich auch nur einen Millimeter rührte. „Och, Kuro-ta~ das is gemein!“, meinte Fye und hörte kurz auf zu ziehen. Dann piekte er mich in die Seite. „Traust dich nicht? Bist du wasserscheu?“, fragte er grinsend. „Nein, aber ich glaube nicht, dass es dem Verband so gut tut, nass zu werden~“, meinte ich. „Oh... na, aber verboten hat dir der Arzt schwimmen nicht, oder~?“ Ich dachte kurz nach. „Nein, hat er nicht.“ „Na siehst du.“, meinte er und schob mich wieder in Richtung Becken. „Also, kannst du ja auch mit ins Wasser...“, meinte er. Ich ließ mich bis zum Beckenrand mitziehen, doch dann blieb ich erneut stehen. „Huh?“, machte Fye und Aiko meinte: „Och...fast~“ „Tja~ Aiko, da müssen wir uns wohl anstrengen, ihn reinzuschmeißen...“ Er lachte leise und piekte mich in die Seite. „Von allein traut~ er sich nicht~“, summte er fröhlich und fing an zu ziehen. „Ich hab aber keine Lust, zu schwimmen.“, meinte ich. „Oh doch, hast du, das weißt du nur noch nicht.“, meinte Fye. „So, so...“, brummte ich. „Aber wenn ihr darauf besteht...“ Ich schnappte mir Aiko und stieß Fye an, der sowieso schon halb über dem Beckenrand hing, und der jetzt mit einem erstaunten Quietschen ins Wasser platschte. Aiko ließ ich auch ins Wasser fallen. „...unbedingt schwimmen gehen zu müssen, halte ich euch davon nicht ab.“ Jetzt grinste ich. Fye und Aiko sahen mich an. „Das war gemein.“, sagten sie dann unisono. „Na warte!“, kicherte Fye dann und ließ dann einen Schwall Wasser zu mir herüber spritzen, weshalb ich dann auch nass war. „Naaa? Willst du nicht doch reinkommen? Das Wasser ist toll~ Und jetzt wo du schon mal nass bist...?“ Er kam an den Backenrand geschwommen und grinste mich an. „Na komm.“ Dann packte er mein Handgelenk und zog. Darauf war ich zwar gefasst gewesen, aber ich stand zu nah am Rand, also fiel ich doch mit ins Wasser. Als ich wieder auftauchte, lachte Fye. „Ah~ du kannst ja wirklich schwimmen~“, kicherte er und stupste mich an. „Klar kann ich schwimmen.“, meinte ich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wie lange kannst du die Luft anhalten?“, fragte ich dann und er schaute mich an. „Oh, neeeein~ Kuro-wan, aus!“ Doch er schnappte noch rechtzeitig nach Luft, als ich ihn runterdrückte. Er zappelte und nach etwa zehn Sekunden durfte er dann wieder auftauchen. Prustend kam er wieder hoch. „Kuro-ta...das war fies~“, maunzte er und schlang schnell die Arme um meinen Nacken, damit er nicht nochmal unterging. „Das war fürs reinschmeißen...“, meinte ich. „Mach das nicht noch mal~“, sagte er und kniff mich in den Nacken. „Ach und wenn doch?“, fragte ich, natürlich hatte ich gar nicht vor ihn noch mal auf Tauchstation gehen zu lassen. „Äh~ da fällt mir schon was ein~“, meinte Fye nach einer Weile und grinste. „Wasserschlacht~“, rief er dann und stürzte sich mit viel herumplanschen auf mich und Aiko war auch keine halbe Minute später da um mitzumachen. Eine Weile später hing Fye nach Luft schnappend über dem Beckenrand und Aiko saß schon auf den Fliesen daneben. „Von wegen zwei gegen einen ist unfair~“, meinte Aiko. „Fye-chan, das hat ihm gar nichts ausgemacht~“ Fye sah sie grinsend an. „Tja...wir sind eben kleine~ Fische.“ Aiko kicherte. „Und er ist der große schwarze Hai~“ Fye sah zu mir. „Ja~ pass auf, sonst frisst er uns noch.“ Ich hob bloß eine Augenbraue. „Ihr habt doch mit der Wasserschlacht angefangen.“ „Jaaah~ und dann hast du dich nur gewehrt und uns beide fertig gemacht~“, grinste Fye zurück und hängte sich an mich. „Hyuuu. Jetzt hab ich wieder Hunger. Wie spät ist es denn?“ Aiko lehnte sich ein Stück nach hinten und sah auf die Uhr. „Fast Drei.“ Die Zeit war ja schnell herum gegangen, fast zwei Stunden waren wir schon hier. „Ich brauch ne Pause~“, sagte Fye und hievte sich aus dem Wasser. Ich kletterte auch aus dem Becken. Die Zwei konnten schwimmen wie die Fische und es war gar nicht mal so einfach gewesen, sich gegen die beiden zu erwehren. Aber erstaunlicherweise saß der Verband an Ort und Stelle. Er war durch das Wasser zwar etwas unangenehmer geworden, aber sobald er trocknete, würde das wohl auch wieder vorbei sein. Aiko taperte neben uns her, um sich auch abzutrocknen. „Das hat Spaß gemacht~“, meinte sie und pflanzte sich auf ihre Liege. „Oh ja! Ich war schon lange nicht mehr schwimmen!“, sagte Fye. „Und du, Kuro-wanko?“ „Seit meinem unfreiwilligen Bad?“ Er grinste. „Ah, das war doch kein Schwimmen.“, sagte er und hockte sich auch auf die Badeliege, sich das Handtuch um den Nacken hängend. „Ah, hier steckst du, Aiko!“ Theo stand in der Tür zum Schwimmbad. „Ah, Hallo!“, begrüßte er uns auch noch. „Aiko, kommst du? Wir müssen doch noch in die Stadt, du solltest doch zum Friseur.“ „Oh ja! Stimmt!“, sagte Aiko und sprang auf. „Ich komme.“ Dann drehte sie sich zu uns um. „Wir sehen uns später, okay?“ „Klar~“, sagte Fye. „Viel Spaß! Aber fön dir vorher die Haare trocken, sonst erkältest du dich noch.“ „Mach ich! Ah...sagt am besten Mama nichts davon, dass wir schwimmen waren, sie macht sich sonst wieder Sorgen~“ Diese Bitte fand ich ein wenig merkwürdig, aber so wichtig, dass Frau Takeda das unbedingt wissen musste, war es ja auch nicht. Fye nickte. „Wenn du meinst~“ „Danke!“ Dann schnappte Aiko sich ihr Handtuch und lief zu Theo. „Ich zieh mich nur schnell um!“, sagte sie und der Chauffeur nickte. „Ja, wäre ne Idee...“, meinte er grinsend und folgte dem Mädchen aus dem Schwimmbad. „Tjaaa...“, machte Fye. „Hm?“ Ich sah zu ihm. „Und, was machen wir jetzt?“, fragte er und grinste schelmisch. „Ich dachte du hast Hunger und brauchst eine Pause.“, meinte ich. „Stimmt, das hab ich gesagt~“, meinte er und rückte etwas näher. „Was hältst du davon, wenn wir auf unser Zimmer gehen und es uns da gemütlich machen?“, schnurrte er. „Das halte ich für eine ausgezeichnete Idee.“, erwiderte ich und er strahlte mich begeistert an. Dann erhob er sich und ergriff meinen Arm. „Wir können ja auch den Zimmerservice rufen und uns Kuchen oder so bestellen~ Kaffeezeit~“ Er zeigte grinsend auf die Uhr und zog mich in Richtung Tür. „Na, wenn du meinst.“ „Oh ja~ meine ich!“ Eine Weile später hockte er zufrieden an mich geschmiegt auf meinem Bett und schob mir glücklich eine Gabel voll Kuchen in den Mund. Auch wenn ich keine zwei Sekunden zuvor gesagt hatte, dass er das lassen sollte. „Nya~ Kuro-tan~ der Kuchen ist so lecker, den allein zu essen wäre schade.“, schnurrte er und nahm selber einen Bissen. „Ah? Und wo ist da die Logik?“, fragte ich. Normalerweise würde man dann doch nichts abgeben, wenn es einem selber wirklich gut schmeckte und der andere sowieso nichts wollte. „Hm? Das ist Fye-Logik, das stimmt so.“, meinte er und schwenkte grinsend die Gabel vor meinem Gesicht umher. Dann beugte er sich zu mir herunter und küsste mich kurz. „Außerdem schmeckst du jetzt sogar noch besser~“, meinte er und lachte leise. „Ach, tue ich das?“ Ich nahm ihm die Gabel und den Teller aus der Hand, die ich aufs das Nebenschränkchen stellte, und zog ihn dann noch etwas näher zu mir heran. „Du hast gekleckert~“, stellte ich fest und wischte ihm ein paar Krümel und Schokolade aus dem Mundwinkel. Er hielt meine Hand fest und knabberte kurz an meinem Finger. „Hm...das war Absicht!“, meinte er grinsend und legte dann seine Arme wieder um meinen Nacken. „Du bist so~ aufmerksam.“ „Natürlich, was denkst du denn? Dich kann man ja auch nicht allein lassen.“ „Kann man wohl~“, meinte er gespielt schmollend. „Aber ich bin sowieso lieber bei dir~“ „Na...das will ich auch hoffen.“ Ich strich ihm über den Rücken und küsste ihn wieder. „Hmhm~“, machte er und kuschelte sich an mich. „Hyuu. Heute Abend wird sicher lustig, was meinst du?“ „Kann sein... Vielleicht wird’s ja auch eine total langweilige Veranstaltung...“, meinte ich. „Dann verschwinden wir eben unauffällig~“, antwortete Fye und strich mit seinen Händen über meine Brust, zumindest da, wo der Verband nicht fixiert war. „Auch wenn Aiko-chan das wohl auffallen wird und dann ist sie sicher böse auf uns~“ „Schon möglich...“, meinte ich und knabberte an seinem Hals. „Aber...jetzt wo wir mal unsere Ruhe haben...sollten wir nicht reden, was meinst du?“ „Hm~ ja, du hast recht~“, meinte er leise und schmiegte sich noch ein wenig mehr an mich, und ich beugte mich leicht über ihn, drückte ihn sanft auf das Laken und küsste ihn. File 22 – Closed Yay. Fertig. Hat wieder gedauert....XD Und es geht immer noch weiter.... Gott... Und ein Bonuskapitel ist auch in Arbeit~ uff~ Balld sind die Ferien zuende... nyaaaaaa~ mal sehen wie viele Kapitel es noch werden~ XDDDDDD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)