APD - Teil 1 von CptJH ================================================================================ Kapitel 16: File 16 ------------------- File 16 Die anderen trafen wir beim Frühstück. Harry schien auch ein wenig Kopfschmerzen zu haben, während Kate sehr munter aussah. Auch John und Lars schienen nur etwas unausgeschlafen. Martin hatte Wache, deshalb war er nicht hier. „Ah, seid ihr gut zurückgekommen?“, begrüßte Kate uns und winkte uns an den Tisch, wo wir uns auch niederließen. „Ja~ ich glaube schon.“, meinte Fye grinsend. „Kuro-wan hat ja auf mich aufgepasst.“ „Die Wache meinte, er hätte dich sogar getragen~“, meinte Harry. „Also...so einen Service hätte ich auch gern.“ Er sah seine Kollegen an. „Sicher nicht...dazu bist du viel zu schwer!“, sagte Lars und lachte leise. „Außerdem...es hätte nichts gebracht, wenn wir dich getragen hätten...dann wären wir wohl alle umgekippt!“, fügte John hinzu. „Wart ihr noch lange da?“, erkundigte ich mich. „Bis ein Uhr~“, antwortete Kate. „Dann sind wir auch gegangen.“ Harry nickte. „Sonst würden wir jetzt wahrscheinlich noch schlafen.“ „Kate, wie machst du das eigentlich, dass du keinen Kater hast?“, fragte Lars. „Viel trinken~“, meinte Kate und lachte. „Natürlich Wasser oder Saft. Das hilft, den Alkohol abzubauen... Habt ihr in der Schule nicht aufgepasst?“ „Hey, Henry!“, rief John plötzlich. Lake hatte gerade den Speisesaal betreten und steuerte auf unseren Tisch zu. Mir fiel ein, dass ich Fye ja noch erzählen musste, was er und Houston gesagt hatten... Bisher hatte ich dafür ja keine Zeit gefunden. Lake setzte sich und sah kurz prüfend zu Fye und mir herüber. Ich ließ mir nichts anmerken und Fye wusste davon eh nichts. „Schade, dass du gestern nicht dabei warst, Henry. Es war sehr lustig!“, meinte Lars. „Ich hab übrigens geguckt... du hattest gar keine Wache.“, sagte Kate. „Hab ich auch gemerkt. Aber dann war es schon zu spät.“, erwiderte Lake. Aber er schien genau gewusst zu haben, dass er keine Wache hatte. Was also hatte er gemacht? „Na ja... ist ja auch egal.“, meinte Harry. Ich wartete darauf, dass Fye mit seinem Frühstück fertig wurde und hörte weiter zu, was die anderen so redeten. Jetzt redeten sie hauptsächlich über die Arbeit – was wohl heute anstehen würde und so weiter. Als Fye dann endlich fertig war, meinte ich leise zu ihm: „Komm mal mit... ich muss dir was sagen.“ Er schaute mich fragend an, nickte dann aber. Etwas später standen wir in einem der vielen Gänge, in der Nähe des Lagerraums. „Was gibt’s denn, Kuro-ta?“, fragte Fye und sah mich erwartungsvoll an. „Dieser Lake steckt mit Houston unter einer Decke.“, antwortete ich. „Ich hab ein Gespräch zwischen den Beiden mitbekommen, gestern im Lagerraum.“ „Hat es gestern deshalb so lange gedauert, bis du da warst?“ „Ja.“ Ich nickte. „Sie haben herausgefunden, dass wir von der Polizei sind. Leider haben sie nicht mehr gesagt, weil Kinley dazugekommen ist, da haben sie abgebrochen.“ „Was? Das klingt gar nicht gut.“, sagte er und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Haben sie denn gemerkt, dass du sie belauscht hast?“ „Ich glaube nicht. Aber anscheinend vermutet Lake, dass wir was wissen... Ich nehme an, dass sie es vielleicht auf uns abgesehen haben...“ „Dann sollten wir vorsichtig sein!“, meinte Fye. „Aber... wenn sie wirklich hinter dem Mord stecken, warum sind sie dann noch hier?“ Mir fiel ein, was Lake gesagt hatte: ‚Es lässt sich nicht mehr verschieben’. „Irgendwas haben die noch vor.“, meinte ich. Fragte sich nur was... Da mussten wir wirklich die Augen offen halten. „Hey, was steht ihr da noch rum?“ Wir haben gleich Besprechung!“, unterbrach uns Stevenson, der mit Kate und Harry auf dem Gang aufgetaucht war. „Wir kommen!“, rief Fye und setzte sich in Bewegung. „Komm schon, Kuro-ne! Wir wollen doch nicht zu spät kommen~“ Ein paar Stunden später, machte ich eine Entdeckung. Wir waren wieder von unseren Abteilungsleitern übernommen und eingeteilt worden. Fye war allerdings nicht in meinem Team gelandet, dafür aber Lake. Ich vermutete, dass Houston das absichtlich gemacht hatte. Während ich die Kisten kontrollierte, schaute ich mich gleichzeitig nach Hinweisen um, die Lake eventuell verraten würden und behielt ihn im Blick. Er war sehr nervös und wartete anscheinend auf etwas. Er sah immer wieder auf die Uhr und dann verließ er plötzlich den Raum. Ich folgte ihm, weil ich ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache hatte. Er hatte sicher irgendetwas vor. Er ging in einen der anderen Lagerräume, der aber schon voll beladen war und durchquerte ihn fast vollständig. Ich ließ ihn nicht aus den Augen und ging hinter einigen Kisten in Deckung, als ich sah, dass er nicht allein war. Einige andere Offiziere, die ich nicht kannte und Houston waren anwesend. Was sie wohl hier wollten? Als Lake bei der Gruppe angekommen war, öffnete Houston einige der Kisten und sie schienen sich darüber zu unterhalten, aber ich war zu weit weg, um sie verstehen zu können, aber ich glaubte, dass einer von ihnen sagte: „Wir haben die Kisten gestern ohne Problem austauschen können!“ Nach einer Weile nickte Lake zufrieden und die Kisten wurden wieder zugemacht. Die Gruppe zerstreute sich und ich wich noch ein Stück zurück, damit sie mich nicht entdeckten, wenn sie an mir vorbei gingen. Nachdem ihre Schritte verklungen waren, wartete ich noch ein paar Sekunden und sah mich vorsichtig um. Doch sie waren wohl alle weg. Ich beschloss nachzusehen, was in den Kisten war. Ich war mir sicher, dass der Inhalt der Kisten nicht auf der Liste stand. Und ich hatte recht. Auf den ersten Blick schien die Ladung harmlos zu sein, doch unter der Oberfläche lagerten Waffen. Also war es das, was sich nicht mehr verschieben ließ: Waffenschmuggel. Und so wurde mir auch einiges klar. Es ging Lake oder Houston nicht um den Mord, sondern sie dachten ich wäre hinter ihnen her, weil sie die Waffen schmuggelten. Nur blieb trotzdem die Frage, wer die Kellnerin ermordet hatte. Ich verschloss die Kiste, die ich geöffnet hatte wieder und wollte zurück gehen, sonst würde es wohl auffallen, dass ich nicht da war, wo ich sein sollte. Außerdem musste ich Fye sofort davon erzählen. „Ich wusste doch, dass er uns nachspionieren würde!“, hörte ich plötzlich Lakes Stimme. „Gefunden, was Sie suchen?“, fragte er, als er hinter einem Kistenstapel hervorkam. „Nein, hab ich nicht.“, antwortete ich. „Eigentlich bin her gekommen, um einen Mörder zu finden. Aber Waffenschmuggel ist ja auch kein Kavaliersdelikt.“ „Tja, nur schade, dass das niemand erfahren wird.“, meinte Lake. Ich war mir sicher, dass er nicht allein hier war. Mindestens einer war noch hier – wahrscheinlich Houston. Nur konnte ich gerade nicht ausmachen, wo sich dieser befand. „Und mit Mord hab ich nichts zu tun!“ „Wir haben Ihre Fingerabdrücke auf der Tatwaffe.“ „Ach ja? Das muss eine Verwechslung sein.“ „Geben Sie doch zu, dass Sie ihre Ex-Frau erstochen haben.“ „Karin? Erstochen? Ha! Die Mühe würde ich mir nicht mal machen, wenn ich was erben würde!“ „Wo waren Sie denn, vorgestern, gegen 0 Uhr und 0:30 Uhr?“, fragte ich. „Eigentlich geht Sie das ja nichts an, aber da war ich hier! Hier, an Bord und habe diese Kisten dort vertauscht.“ Er deutete auf ein paar andere Kisten. „Für den Waffenschmuggel könnten Sie mich drankriegen, aber nicht für Mord! Aber – leider, werden wir Sie wohl zum Schweigen bringen müssen. Zumindest, bis dieser Deal gelaufen ist und wir über alle Berge sind~“ „Nein, wir werden ihn endgültig zum Schweigen bringen! Genau wie deine Ex!“, mischte sich Houston ein, der jetzt auch dazukam. „Du bist einfach zu naiv! Glaubst du etwa, dass die uns dann nicht kriegen werden?“ „Was? Hast du sie etwa umgebracht?!“, fuhr Lake Houston erschrocken an. „Sag mal, spinnst du?!“ „Sie hat es rausgefunden und wollte uns verpfeifen...das konnte ich nicht zulassen! Und wenn du auch nicht die Klappe hältst, leg ich dich auch um!“ „Du wolltest doch von Anfang an alles für dich allein einkassieren!“ „Ich will Sie ja nicht stören, aber wie wäre es, wenn sie sich im Gefängnis weiterstreiten?“, ging ich dazwischen, bevor sich die Beiden wirklich noch was antaten. Wie schnell sich Komplizen doch gegenseitig hintergingen... „Verdammt!“ Houston stieß Lake in meine Richtung und rannte los. Schnell ließ ich die Handschelle um sein Handgelenk schnappen und die andere um eine Verstrebung, der daraufhin anfing vor sich hinzufluchen. „Dieser Verräter...!!“, knurrte er. Mehr konnte ich dann auch nicht hörne, weil ich schließlich Houston verfolgen musste. Und der hatte jetzt einen ziemlichen Vorsprung. Und wahrscheinlich hätte ich ihn auch nicht eingeholt, wenn er nicht ausgerechnet mit Fye zusammengestoßen wäre, der mich anscheinend gesucht hatte, und plötzlich um eine Ecke bog. Beide gingen zu Boden. „Halt ihn fest! Schnell!“, rief ich Fye zu, der etwas verblüfft dreinblickend auf dem Boden saß, und sich das Handgelenk hielt. Aber er reagierte und packte Houston am Hosenbein, als dieser aufsprang, sodass er durch den eigenen Schwung wieder auf den Boden knallte. Und dann kam ich auch schon bei ihnen an. Fye sah zu mir hoch. „Was ist denn los?“, fragte er. „Ich dachte, Lake wäre unser Täter...“ „Anscheinend nicht. Oder – zumindest ist er nicht der Mörder.“ Später – als wir auch noch den Rest der Hehlerbande festgenommen hatten und Shinsai mit ein paar Streifenwagen kam, um sie alle abzuholen, kamen Kate, John, Lars und Martin zu uns. Sie hatten mit der Sache nichts zu tun gehabt. „Ihr seid von der Polizei?“, fragte John. „Hattet ihr von dem Waffenschmuggel gewusst?“ Ich schüttelte den Kopf und Fye meinte: „Nein, eigentlich sind wir hier hergekommen, um einen Mordfall zu klären~“ „Ist gar nicht aufgefallen, dass ihr nicht bei der Marine seid!“, sagte Kate und grinste. „Dabei habt ihr eigentlich keine Ahnung, wie?“, fügte Lars hinzu. „Richtig. Absolut nicht!“ Fye lachte leise. „Aber jetzt schon, zumindest ein bisschen~“ „Tja. Hey! Wenn’s euch bei der Polizei nicht mehr gefällt, dann kommt doch einfach zurück!“, meinte Kate zwinkernd. „Bleibt doch einfach hier...“ „Nichts da... das war eine einmalige Aktion!“, ertönte Shinsais Stimmt hinter uns. Natürlich hatte sie Kaffee in der Hand, der aber bei dieser Kälte wohl schon kalt geworden war. „Außerdem ist die Arbeit noch lange nicht beendet! Schließlich müssen Sie noch den Täter verhören, ihn vors Gericht bringen und die Schmuggelware einkassieren.“, zählte sie auf. „Ach... und natürlich alles in den Bericht!“ Als ob sie das jemals vergessen würde... „Stehen Sie nicht rum Detektive, Lieutenant, schließlich sind Sie im Dienst!“ Damit ging sie dann wieder zu ihrem Auto. Und das seit geschlagenen drei Tagen. „Oho, im Dienst, heh?“, stichelte John. „Und dann trinken, hm? Also wirklich...“, fügte Kate hinzu. „Da müsst ihr uns aber mal besuchen kommen und uns einen ausgeben!“ „Machen wir.“, grinste Fye. „Wenn wir je wieder frei bekommen.“ Dann verabschiedeten wir uns von ihnen und fuhren mit zurück zum Revier. Dort brachten wir recht schnell ein Geständnis aus Houston und Lake heraus. Houston hatte erfahren, dass Lakes Ex-Frau wind von der Sache bekommen hatte. Also war er in das Restaurant gekommen und hatte sie erstochen – mit einem Messer, dass Lake gehörte. Da er Handschuhe getragen hatte, waren seine natürlich nicht auf der Tatwaffe. Der Waffenschmuggel lief schon einige Monate. Aber es waren keine großen Ladungen gewesen, wie es zum Beispiel die Mafia zu pflegen übte, sondern nur welche, die wohl eher zum „Privatgebrauch“ bestimmt waren. Bisher waren nie Vermutungen darüber angestellt worden, weil die Schmuggler sehr geschickt vorgegangen waren. Wahrscheinlich wäre er auch nicht aufgeflogen, wenn Houston nicht Lakes Ex-Frau ermordet hätte. Lake war dementsprechend wütend auf Houston, weil er jetzt auch in den Knast wanderte. Dann sorgten wir dafür, dass die Beweislage fürs Gericht ausreichte und das die Schmuggelware in Verwahrung gelangten. Und deshalb wurde es herzlich spät, als wir das Revier verließen – ohne dass wir den Bericht geschrieben hatten. „Wie wär's...wenn wir noch was trinken gehen?“, fragte Fye und hängte sich an meinen Arm, als ich die Hände in die Taschen schob, und ich schaute zu ihm. „Du glaubst doch wohl nicht, dass du mehr verträgst, als gestern?“, fragte ich. „Na ja... eigentlich nicht.“ Er lachte. „Aber warum sollten wir nicht drauf anstoßen, dass wir schon wieder einen Fall erfolgreich gelöst haben?“ „Weil ich keine Lust habe, dich hinterher wieder nach Hause zu tragen, darum!“ „Ich kann selber laufen!“, behauptete er. „Das hab ich ja letztens gesehen! Außerdem bin ich müde... ich will einfach ins Bett.“ Fye seufzte. „Na...dann eben nicht~ Du musst ja eh noch Auto fahren...“ „Eben.“ Ich nickte. Dann fuhren wir nach Hause und es dauerte auch nicht lang, bis zumindest ich fest schlief. Was in diesem Punkt Fye betraf konnte ich nicht wissen, drüben war auf jeden Fall nichts zu hören gewesen, also nahm ich an, dass er auch schlief. Den Bericht würden wir eben morgen schreiben... File 16 - closed joa~ XD das nächste...hat auch wieder lange gedauert, dafür, dass es so kurz ist... aber naja. Ich hoffe es war trotzdem spannend... im nächsten Kapitel werd ich wohl ein wenig auf die Andeutungen eingehen...vielleicht wird Fye ja sogar deutlicher~ ... Endlich Ferien~!! Schöne Ferien, übrigens~ XDDDDDD (Für die, die welche haben~) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)