APD - Teil 1 von CptJH ================================================================================ Kapitel 3: File 3 ----------------- File 3 Ich riss angesäuert die Tür auf. Fye! "Dein Timing ist echt miserabel!", knurrte ich ihn an und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Ein verdutztes "Eh?" kam durch die Tür. Ich stapfte zurück ins Bad. Ich war gerade aus der Dusche gekommen, als es geklingelt hatte und somit tropfnass und nur im Handtuch zur Tür. Ich zog mir meine Hose über und schnappte mir mein Hemd. Es klingelte noch mal. Ich zog mir das Shirt über den Kopf und kehrte zur Tür und öffnete sie. Fye schaute mit verlegen-unschuldigem Blick zu mir hoch. "Heeeeehe. Hätte ich später kommen sollen?" "Wäre besser gewesen.", brummte ich und meine Miene verdüsterte sich. "Bleib da stehen.", sagte ich und deutete knapp auf die Stelle, auf der er gerade stand. Dann drehte ich mich um, zog mich vollständig an, suchte meine Schlüssel, stellte Blacky eine Schale Milch hin, schnappte mir meinen Mantel und rauschte an meinem Partner vorbei, die Tür zuschlagend, in Richtung Lift. Wieder musste Fye fast rennen, um mit mir Schritt halten zu können. "Soll ich lieber vorher anrufen?", fragte er, während er noch schnell mit in den Aufzug huschte. "Es wäre besser, wenn du ein Taxi nehmen oder dir einen eigenen Wagen anschaffen würdest.", brummte ich und stiefelte aus dem Fahrstuhl. "Was machen wir heute?", fragte Fye und wechselte damit das Thema. Wir stiegen ein und ich ließ den Motor an. "Möglichst diesen Fall lösen und pünktlich Feierabend machen." Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass damit nichts werden würde und der Tag auch nicht besonders gut laufen würde... Im IC berichtete mir Sakura-chan, dass Grisham endlich angerufen hatte und bereit war, uns heute wenn nötig, auch noch persönlich zu sprechen. Fye war nämlich gerade in der SpuSi, den Bericht abzuholen. "Ach, und Kurogane-san, die Chefin will dich sprechen.", richtete sie mir noch aus, als ich Mokona von meiner Schulter pflückte und Sakura-chan die Pelzkugel in die Hand drückte. Bestimmt wieder eine Ermahnung der Beichte. Ein paar konnte ich ihr sogar abliefern, ich hatte schließlich bis spät in die Nacht daran gesessen. Ich war gerade auf dem Weg zu Shinsais Büro, als Fye mir entgegen kam. "Ich hab dir ne Tasse Kaffee mitgebracht!", meinte er. "Ich trinke keinen Kaffee.", meinte ich. Damit war ich auf dem Revier der einzige. "Oh." Er schaute in den Becher. "Dann trink ich ihn.", meinte er und nahm einen Schluck. Na dann Prost. Den Kaffee hier konnte man vergessen. Ich fragte mich, was die anderen daran fanden. Die Reaktion meines Partners kam auch prompt. "Uh. Ich hab schon mal besseren getrunken...", meinte er, trank das Zeug aber trotzdem. Den sollte einer verstehen. Ich klopfte an der Tür, woraufhin ein "Herein." ertönte. "Ah, Detective. Sie müssen sofort zu diesem Grisham fahren.", sagte Shinsai und trank einen Schluck Kaffee - was auch sonst. "Das hatte ich vor. Und diesen Weißberg und seiner Freundin wird ich auch noch auf den Zahl fühlen." "Gut, dann machen Sie das am besten jetzt gleich.", meinte sie und schwenkte mit der Tasse. Ich nickte. "Und~" "Der Bericht? Hab ich zufällig dabei.", brummte ich und reichte ihr den USB-Stick auf dem die Daten gespeichert waren. Hoffentlich hörte sie jetzt auf, mich damit zu nerven. Sie musterte mich mit einem erstaunten Blick. "Na, Endlich! Wird auch Zeit. Das nächste Mal schreiben Sie die Berichte am besten sofort!", hörte ich es noch, als ich dir Tür hinter mir schloss. Ich schnaufte genervt. Wieso eigentlich immer ich?! "Fiuuu. Fahren wir dann?", hörte ich eine Stimme neben mir. Mein Partner stand neben der Tür an die Wand gelehnt und grinste mich an. "Ja, allerdings. Komm schon, ich will zur Abwechslung mal pünktlich Feierabend machen.", meinte ich und ging zum Auto. "Komme schon, Kuro-wan!" "Nenn mich nicht so!!" "Okay~ Kuro-rin!" Wir standen bei Grisham im Wohnzimmer. "Ich bin gestern spät wiedergekommen. Deshalb habe ich erst heute morgen anrufen können.", erklärte er uns. "Wo waren Sie denn?", wollte ich wissen. "Auf einer Geschäftsreise." "Und vorgestern, so gegen 14:00-15:00 Uhr?", fragte ich weiter. "Ähm. Da habe ich gerade die Reise vorbereitet." "Gibt es dafür Zeugen?" "Nein, meine Frau war zur Arbeit und meine Tochter in der Schule." Fye schrieb eifrig mit. Wozu hatte ich denn ein Diktiergerät in der Tasche, das mitlief? Mir fiel ein, das hatte ich ihm noch gar nicht gesagt. Na ja, auch egal... "Wieso wollen Sie das eigentlich wissen? Verdächtigen Sie etwa mich?" , meinte Grisham etwas ungehalten. "Sie und ein paar andere.", brummte ich. "Schließlich waren die beiden ja Kollegen von Ihnen." "Wieso, was ist denn passiert? Haben die beiden jemanden umgebracht, oder wie?" "Nein. Sie sind ermordet worden." "Oh mein ... Gott!! Sie sind... tot...?" Grisham musste sich erst mal setzen. "Ja. Erschossen. Vorgestern.", brummte ich. "Das war nicht sehr taktvoll, Kuro-mune...", mischte Fye sich ein, und hielt mit dem Schreiben inne. Ich warf ihm einen genervten Blick zu. "Todesnachrichten zu überbringen ist nie taktvoll und außerdem mein Job. Und jetzt halt die Klappe und schreib." Danach fuhren wir zu Weißbergs Freundin. "Wer sind Sie?", fragte sie. Sie schien nicht sehr erfreut. Außerdem sah sie sehr gereizt aus. "Was wollen Sie?" "Mordkommission. Kennen Sie Peter Weißberg?" "Mordkommission?", sie runzelte die Stirn. "Klar kenn ich Peter, er ist mein Freund. Aber das habe ich doch schon am Telefon gesagt." "Wo waren sie denn zum Tatzeitpunkt?", fragte Fye. "Im Kino. Hab ich das nicht erwähnt?" "Sie waren nicht im Kino..." "Wie kommen Sie denn bitte darauf?!", rief sie und schaute wieder zu mir. "Wir haben uns das Band von der Überwachungskamera im Foyer des besagten Kinos geben lassen. Weder Sie noch Ihr Freund waren drauf.", konfrontierte ich sie. Wir hatten im Kino angerufen und danach gefragt und da sie es digital aufgenommen hatten, konnten sie es uns, beziehungsweise Sakura-chan sofort zukommen lassen. Diese hatte es sofort überprüft, aber die beiden nicht auf dem Band entdeckt. Sie schwieg eine Weile und schien zu überlegen. Dann seufzte sie. "Okay, okay. Das mit dem Kino stimmt nicht." "Und wieso haben sie es behauptet?", bohrte ich. "Weil, ... weil es ein schlechtes Alibi ist, allein zuhause zu sein." Sie sah weg. Log sie schon wieder? "Sie waren also mit Ihrem Freund zu Hause?" "Ja. Richtig. Eigentlich wollten wir ja ins Kino gehen...aber dann ist uns etwas dazwischengekommen und wir haben uns entschieden, zu Peter zu gehen..." "Soso... Und das ist jetzt die Wahrheit, oder gibt's da noch ne andere Varianten?" "Nein, das ist jetzt die Wahrheit..." Ich musterte sie skeptisch. "Okay. Komm, wir gehen.", meinte ich dann zu Fye. "Vielen Dank für Ihre Geduld, Miss!", meinte Fye und folgte mir. "Glaubst du ihr?", fragte er, als wir im Wagen saßen und auf dem Weg zur Wohnung von Weißberg waren. "Nein, keineswegs. Ich glaube, dass Peter Weißberg der Mörder ist. Und sie weiß das." "Also sollten wir uns beeilen, bevor er über alle Berge ist, oder?" "Wenn ich schneller fahre, dann krieg ich noch ein Strafmandat wegen Geschwindigkeitsüberschreitung." Ich überfuhr eh schon alle möglichen Schilder. Im Rückspiegel bemerkte ich dann ein auffälliges Auto. War das eine Zivilstreife? Ich fuhr ein ganz bisschen langsamer. Ich konnte es mir nicht leisten, angehalten zu werden. Doch da hatte ich nichts zu befürchten. Verfolgte der uns etwa? Ich behielt ihm über den Rückspiegel im Auge. In einer Kurve setzte der Wagen zum Überholen an. Und dann rammte er uns! Mitten auf dem Highway. Gut, es war nicht viel Verkehr, aber ein paar Autos waren doch da. Er rempelte uns noch einmal an und versuchte uns abzudrängen. "Festhalten.", knurrte ich und lenkte dagegen. Immer wieder lenkte der andere Fahrer sein Auto gegen unseren BMW. Funken sprühten und das schabende, schrille Geräusch, als die Karosserien aufeinander prallten , tat fast in den Ohren weh. Der zerkratzte mir meinen Lack. Ich versuchte den Fahrer zu erkennen, doch ich konnte ihn nicht richtig sehen. Außerdem trug er eine Sonnenbrille und eine Käppi. Und nebenbei musste ich mich darauf konzentrieren, nicht abgedrängt zu werden und auch selbst keine anderen von der Straße schob. "Kuro-chin!! Pass auf, der Alfa!!" Wo kam der so plötzlich her, verdammt noch mal?! Ich verriss das Lenkrad, und mein BMW kam ins Schleudern. Der Fahren des Wagens, der es auf uns abgesehen hatte, nutzte diese Chance und fuhr erneut gegen uns. Ich hörte ein Krachen. Das waren die Achsen gewesen. Der Alfa war neben uns und wir schlitterten genau hinein und schoben ihn noch eine Weile weiter, bis zur Leitplanke wo sowohl mein BMW als auch der Alfa knirschend und scheppernd zum stehen kamen. Die anderen Autos konnten zum Glück noch ausweichen und unser Verursacher war genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war. Ich sah zu meine Partner herüber. Er sah ziemlich verstört aus. "Fiuuu. Das ist ja gerade noch mal gut gegangen....", seufzte er und ließ das Armaturenbrett los. Nichts war gut. Mein BMW hatte wahrscheinlich einen Totalschaden und der Alfa war bestimmt auch nicht mehr ganz so heil. Ich stieß die verbogene Tür auf. Sie klemmte wie verrückt, da sie sich total verzogen hatte. Fye war auch aus dem Auto gekrabbelt. Ich sah mir den Schaden an. Meinen Wagen konnte ich vergessen. Die Seite, an der ich gerammt worden war, war eingedellt und der Lack völlig verkratz. Vorne rechts war der Kühler eingedrückt. Und einen Achsenbruch vorne hatte ich auch noch. Die Seite, mit der ich in den Alfa geknallt war, konnte ich nicht sehen, aber da sah es bestimmt auch nicht anders aus. Der Alfa sah nicht ganz so mitgenommen aus, aber trotzdem war er wohl kaputt. Da kam auch schon der Fahrer des Alfas auf mich zu. "Sagen Sie, geht's noch?!", brüllte er wütend. Hinterdrein kam eine Frau. "Chris, so beruhige dich doch..." "Ich will mich aber nicht beruhigen!! Mein Alfa! Der ist total im Eimer!" "Das war doch sicher keine Absicht..." "Aber mein Auto!!" Der Typ sah wütend zu mir hoch. "Sie haben meinen Wagen kaputt gemacht!! Sind Sie noch ganz dicht, he?" "Chris...", versuchte es die Frau noch einmal. "Nein, Sandra, ich beruhige mich jetzt nicht...!!!, meinte er und wendete sich wieder mir zu. "Haben Sie Ihren Führerschein im Lotto gewonnen, oder was?" "Hören Sie mal zu!! Man wollte uns abdrängen und mein Wagen ist auch schrottreif!!", knurrte ich. Als ob ich das geplant hatte!! "Ist das hier so Sitte, oder wie?? Da fährt man in den Urlaub und dann so was! Echt ey...." "Mir ist die Achse gebrochen, als ich beim Gegenlenken gerammt wurde. Da konnte ich nichts mehr tun.", erklärte ich, beherrscht nicht auch zu schreien. "Aber mein Alfa!!" "Mein BMW ist auch nicht besser dran." "Den Schaden werden Sie mir ersetzen!!", drohte er. Ich fragte mich, ob ich das auf die Spesen setzen konnte. "Wenn ich den Typen finde, der mich und meinen Partner umbringen wollte, dann....!!", grollte ich. "Hey, hören Sie mir gefälligst zu!!" "Jetzt hören Sie mir mal zu! Ich bin von der Mordkommission und da wollte uns einer aus dem Weg räumen, ja? Also, halten Sie jetzt die Klappe oder ich vergesse mich!! Ich hatte eh schon einen schlechten Tag....", knurrte ich ihn an. Der war tatsächlich ruhig. "Aber mein Alfa...!". jammerte er. Ich sah mich nach Fye um. Der hatte inzwischen, mit Hilfe der Frau, die Unfallstelle gesichert und unterhielt sich mit ihr. Ich ging zu den beiden hinüber und auch der Typ stapfte hinterher. "Ah, Kuro-ta! Das ist Sandra Nitka, von der Anwaltskanzlei Lenßen und Partner.", stellte er sie mir vor. Anwalt? Das war ja so klar "Und das ist mein Kollege Christian Storm. Christian, das ist Fye, Lieutenant bei der Mordkommission.", meinte Frau Nitka zu dem Typen. "Es tut uns wirklich aufrichtig Leid.", entschuldigte sich Fye. "Ich ruf Ingo an.", brummte Storm und stapfte davon. "Ich sag Shinsai Bescheid.", knurrte ich im selben Augenblick. Weißberg konnten wir vergessen. Und ich meinen BMW. Verdammt noch mal! Shinsai war natürlich nicht sehr erfreut. Sie traf fast zeitgleich mit Ingo Lenßen, dem Chef der beiden Ermittler, bei uns ein. Sie gab ihm die Hand. "Mina Shinsai, Inspektor des 13. Reviers. Abaton Police Department. » "Ich bin Ingo Lenßen, Anwaltskanzlei Lenßen und Partner." Er deutete hinter sich. "Meine Ermittler Sandra Nitka und Christian Storm." "Das sind Detective Kurogane und Lieutenant Fye." Sie warf mir einen Blick zu. "Also, was ist passiert?" Ich erklärte es ihr und sie seufzte resigniert. "Ich bin sicher, dass ihr Detective keine Schuld an dem Unfall hat.", lenkte Lenßen ein. "Aber mein Alfa...!" "Chris!" "Ist doch so. Ich will mein Auto wiederhaben..." Ich sah zu Storm. Was sollte ich denn sagen? Jetzt musste ich mir einen Dienstwagen leihen. Es wurde alles zu Protokoll genommen und dann wurden die beiden Unfallwagen abgeschleppt. Danach verabschiedeten wir uns von Lenßen und Partner und Fye und ich stiegen in eines der Polizeiautos. Während der Fahrt sagte Shinsai nichts. Sehr schlechtes Zeichen. Eine Weile später stand ich mit verschränkten Armen in Shinsais Büro und meine Chefin tigerte vor dem Fenster hin und her. "Wie konnte das passierten, Detective?!" Ich machte gar nicht erst den Versuch, etwas sagen zu wollen, denn sie ließ mich eh nicht zu Wortkommen. "Das ist jetzt schon das dritte Mal!!" Auch bei den ersten zwei Unfällen trug ich keine Schuld. Zumindest nicht die Ganze. Was konnte ich denn dafür, dass die Gangster an denen ich dran war, dauernd irgendwelche Verfolgungsjagden veranstalten mussten und mir dann plötzlich immer irgendwas in die Quere kam? Shinsai warf mir einen wütenden Blick zu und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Die Chance nutzte ich. "Ich kann doch nichts dafür, wenn uns jemand rammt.", brummte ich. "Sind sie sicher, dass das kein Versehen war?" "Ein Versehen? Das war volle Absicht. Er hat uns erst verfolgt und uns dann mehrere Male gerammt. Der wollte uns ganz klar abdrängen." "Ich warne Sie, Detective. Dass das nicht noch mal passiert!!" Ich nickte. Schließlich konnte ich wegen dieser Sache meinen BMW vergessen. "Natürlich. Kommt nie wieder vor." Zumindest, wenn nicht wieder jemand versuchte, mich umzubringen. "Schön. Dann dürfen Sie gehen.", sagte Shinsai. "Und denken Sie an den Unfallbericht!" Ich zog die Tür zu. Unfallbericht. Klasse. "Fiuuu. Passiert dir das öfter?" Fyes Stimme klang ein wenig spöttisch. "Was? Dass mich jemand umbringen will?", knurrte ich. "Nein, eine Standpauke von Shinsai-san." "Mindestens einmal die Woche. Manchmal auch mehr." Meistens waren die Dinge aber banal. Mein Partner lachte auf. "Na dann..." "Wir sollten uns jetzt um diesen Weißberg kümmern.", brummte ich und schlug den Weg zum Fuhrpark ein. Ich bedauerte, dass mein Auto länger in der Reparatur war. Der Mechaniker hatte gemeint, dass ich mir gleich ein neues kaufen sollte, aber ich hatte ihm geantwortet, dass er es sicher wieder hinkriegen würde. Der Mechaniker hatte mich angesehen, als wäre ich verrückt, aber meinte, dass er es versuchen würde. "Wie wär's mit dem hier?" Fye deutete auf einen der Wagen. "Nein, wir brauchen ein Zivilfahrzeug." Die standen weiter hinten. Und die waren lange nicht so gut. Aber daran konnte ich ja leider nichts ändern. Wir liehen uns einen alten VW Passat. Wenn wir mit der Karre umhergurkten, kam bestimmt niemand darauf, dass wir von der Polizei waren, dachte ich zynisch. Als wir bei Weißberg ankamen, machte niemand auf. Dieser Tag war nicht unbedingt mein Glückstag. Gut, dass wir einen Durchsuchungsbefehl hatten. Also verschafften wir uns Zutritt zu dem Haus uns sahen uns vorsichtig um. Mir fielen ein paar Handschuhe auf. Sie waren erstaunlich sauber, obwohl sie oft getragen wurden, wie es aussah. Dabei war draußen nicht gerade schönes Wetter. Ich musterte sie skeptisch. Da fiel mir unter der Naht ein dunkler Fleck auf. Das war doch nicht etwa Blut? Ich tütete sie als Indiz ein. Da kam Fye aus dem oberen Stockwerk zurück. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu, doch er schüttelte nur den Kopf. Anscheinend war unser Vogel ausgeflogen. Obwohl, in der Küche hatte ich noch nicht nachgesehen. Vorsichtig gingen wir zur Küche. Da hörten wir eine Tür knallen. Die Hintertür. Wir rannten hin und sahen Weißberg davon stürmen. "Hey! Bleiben Sie stehen! Polizei!", brüllte ich ihm nach und setzte ihm nach. Dieses Viertel in Debitor war weit verzweigt. Hier konnte er leicht flüchten, wenn wir ihn aus den Augen verloren. Doch wir konnten ihm den Weg abschneiden. "Bleib du an ihm dran, ich versuche ihn abzufangen.", rief ich Fye zu, der knapp hinter mir war. Dieser nickte. "Viel Glück!" Ich bog in eine Seitenstraße ab. Hoffentlich war ich schnell genug und konnte Weißberg den Weg abschneiden. Ich schaffte es. Er rannte mich beinahe um - Fye mich auch fast, weil er Weißberg zeitgleich mit mir erwischte-. Weißberg stolperte gegen eine Hauswand und ich nahm ihn in den Polizeigriff. Ich hasste es, immer irgendwem nachrennen zu müssen. "Sie haben das Recht zu Schweigen, alles was Sie jetzt sagen, kann gegen Gericht gegen Sie verwendet werden.", klärte Fye ihn über seine Rechte auf. "Sie haben das Recht auf einen Anwalt, wenn Sie sich keinen leisten können, wird Ihnen vom Staat einer zur Seite gestellt." Wir schleiften ihn zum Auto. "Ich hab doch gar nichts getan!!", protestierte er. "Das werden wir ja sehen!", schnappte ich und verfrachtete ihn ins Auto. "Wie wär's, wenn wir Ihre Freundin auch abholen, he?" Nach stundenlangem Verhör gestand Peter Weißberg endlich den Mord an seinen beiden Freunden. Auch seine angebliche Freundin war nicht seine Freundin. Er hatte sie als Alibi benutzt. Der Fleck auf dem Handschuh, den ich bei ihm in der Wohnung gefunden hatte, war Blut - das von Susan Klein - und er hatte es wohl übersehen. Er hatte die beiden aus Eifersucht getötet, erzählte er uns. Er war in Susan verliebt gewesen, doch diese wollte nichts von ihm, sondern von Tom. Und der wiederum hatte gedacht, dass Susan Weißberg geliebt hatte. Nachdem die drei zusammen aus waren, kam es zu einem Streit, in dem Weißberg die beiden erschoss. Das Motiv war also Eifersucht. Weißberg hatte alle Spuren verwischt - außer den Handschuh. Seine Freundin, beziehungsweise sein falsches Alibi, wusste nichts von dem Mord, sie hatte einfach nur bestätigt, dass er mit ihr im Kino war, weil er sie erpresst hatte. Grisham war erleichtert, dass der Mörder seiner Kollegen gefasst war. Und ich war froh, diesen Fall abgeschlossen zu haben. Es war schon Abend, denn die DNA-Analyse hatte länger gedauert und Weißberg zum Singen zu bringen hatte auch seine Zeit gebraucht. Ich war müde und wollte einfach nur nach Hause. Also packte ich meinen Partner in den VW und fuhr erst ihn und dann mich selbst nach Hause. Mir fiel der Bericht ein. Am besten, ich schrieb ihn sofort, sonst schob ich das wieder monatelang vor mir her und Shinsai war eh schon mies gelaunt, da wollte ich sie lieber nicht noch mehr Gründe geben, mir den Kopf abzureißen. Also kramte ich zuhause mein Notebook wieder hervor und machte mich an den Bericht. File 3 - Closed Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)