A Story in the Past von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 26: Kies und Splitter ----------------------------- hier mein urlaubskapi^^ bin nämlich weg^^ Kapitel 26- Kies und Splitter "Meine Frau?" "Ja, wenn Ihr den Prinzen und seinen ersten Offizier frei lasst und den Krieg gegen den König stoppt." "Da kommen ja immer mehr Forderungen hinzu! Soll ich auch noch die Steuer in meinem Land senken?" "Nun…" "Nagut, ich lasse den Prinzen und diesen anderen Mann frei, wenn Ihr meine Frau werdet." "Und was ist mit dem König?" "Ich werde ihm einen Boten schicken, einen einzigen. Wenn der König einwilligt, werde ich die Waffen niederlegen." "Also ist es beschlossene Sache." "Sehr schön. Ihr werdet verstehen, dass meine Diener noch keine Gemächer für Euch zurechtmachen konnten, deswegen werdet Ihr wohl oder übel woanders untergebracht werden. Außerdem muss ich testen, wie stark Euer Wille ist, meine Frau zu werden", grinste er schelmisch. "Was meint Ihr damit?" "Das wirst du schon sehen, Mädchen…" Wenige Sekunden später wurde Nami von zwei Wachen gefasst und rabiat nach draußen geschleift. "Los, bringt ihn hier her!", sagte Chopper. Zwei Soldaten trugen den schwer verletzten Zorro auf einer Trage in ein Zelt und legten ihn auf ein Bett. "Lasst mich alleine mit ihm!", forderte Chopper und die Soldaten verließen das Zelt. Chopper kümmerte sich sofort um die Wunden und Verletzungen Zorros, als dieser allmählich das Bewusstsein zurückerlangte. "… mein… mein Vater…" "Nicht reden, dafür seid Ihr zu schwach!" "… mein Vater… wo ist…" "Er kommt gleich. Schweigt, Ihr seid zu schwach zum Reden!" Zorro begnügte sich mit dieser Aussage und verfiel erneut in Ohnmacht. "WAS?" "Mein Herr, ich-" "Wie konnte das passieren? Warum habt Ihr sie nicht sofort zurück geschickt? Sie hatte nichts in diesem Lager verloren!" "Sie hat darauf bestanden…" "Und wie konntet Ihr sie aus den Augen verlieren? Als Zorros Partnerin und vielleicht Eure baldige Königin hättet Ihr sie keinen Moment alleine lassen dürfen!" "Sie hat direkt am ersten Tag darauf bestanden, dass die Wachen für wichtigere Dinge eingesetzt werden sollen, Sir…" "Was ist denn wichtiger als sie zu schützen, wo der Feind so nah an den eigenen Linien ist?!" O'Reilly kannte keine Antwort. Jean sah ihn immer noch wütend an, doch dann wandte er sich wieder dem Bericht vor ihm auf dem Tisch zu. "Bringt ihre Sachen in mein Zelt und erwartet weitere Befehle." "Ja, Sir." O'Reilly salutierte und ging davon. Jean fuhr sich mit der rechten Hand durchs Gesicht… das konnte doch alles nicht möglich sein! Wo war Nami nur hin? Jetzt, wo Zorro sie so sehr brauchte, war sie nirgends aufzufinden… es sei denn… nein, das konnte nicht sein… das hatte sie nicht getan… nein, Zorro hatte es ihr sogar verboten… aber wenn sie doch… Nami ließ sich erschöpft auf dem Boden sinken und besah sich ihre geschundenen Füße und Hände. Man hatte ihr ihre alte Kleidung abgenommen und ihr "neue" gegeben, diese Kleidung bestand aus einem abgewetzten Oberteil und einer Hose, doch es waren keine Schuhe dabei gewesen, sodass die junge Frau barfuss über den kiesigen und mit Splittern überzogenen Innenhof der Burg hatte laufen müssen. Assburg hatte sie an den Händen gefesselt, eine Sicherheitsmaßnahme, wie er es nannte; und dann musste sie alleine eine Mauer wieder aufbauen. Die nötigen Steine waren auf der Westseite, die Mauer auf der Ostseite, der Innenhof hatte einen Durchmesser von 60 Fuß… und da ihre Hände gefesselt waren, konnte sie nur einen Stein heben… außerdem hatte Assburg dafür gesorgt, dass alle Schießscharten besetzt waren, sodass sie keinen Blick nach draußen vor die Burg werfen konnte… Die Sonne stand direkt über ihr, doch schenkte sie kaum Wärme, der Herbst war nun deutlich zu spüren… ein Soldat bemerkte, dass Nami auf den Boden gesunken war, und rief ihr zu: "Hey, steh wieder auf! Wird’s bald!" Langsam kämpfte Nami sich wieder auf die Füße und machte weiter… "Wie geht es ihm?" "Naja, den Umständen entsprechend…" "Wie geht es ihm?! Er wird doch durchkommen?!" "Wir müssen die Nacht abwarten, der Blutverlust macht ihm zu schaffen. Morgen früh weiß ich mehr." "Und ich kann nichts machen?" "Ich denke nicht, nein." "…Danke Chopper." Jean sah ein letztes Mal auf seinen verletzten Freund, ehe er das Zelt verließ und sich zurück in sein eigenes begab, wo bereits Namis Sachen eingetroffen waren. Jean durchsuchte ihre Kleidung, danach die wenigen Unterlagen, doch er fand nichts Außergewöhnliches… erschöpft vom Tag ließ sich Jean auf seinem Bett nieder, als auch schon ein Soldat in sein Zelt kam. "Der König möchte Euch sprechen, Sir." "Jaja, ich komm sofort." Der Soldat verließ das Zelt, Jean seufzte, stand auf und verließ ebenfalls sein Zelt. "Ihr habt nach mir gerufen, eure Majestät?" Der König stand an einem Tisch, ihm waren die Spuren des Krieges deutlich anzusehen, er hatte einiges angenommen, seine Haare hatten mehr graue Strähnen, sein Gesicht war faltiger und sorgenvoller. "Oh Jean, ja…" Langsam ließ er sich auf einen Stuhl nieder und bot Jean einen an, doch dieser lehnte ab mit dem Satz: "Ich setze mich in Anwesenheit des Königs nicht." William lächelte schwach und sprach: "Ach vergessen wir mal die Gepflogenheiten, wir sind schließlich im Krieg." Jean nahm also Platz. "Ich wollte Euch etwas fragen. Wo ist Miss Mellosé? Bei meiner Abreise war sie doch noch im Lager." Er sah Jean eindringlich an, der dem Blick nicht standhielt und etwas nervös seine Hände knetete. "Naja… also sie…" "Raus mit der Sprache! Ich habe nämlich eine Nachricht von ihrer Mutter erhalten, ihr Vater ist erkrankt. Sie soll so schnell wie möglich zurück. Also wo ist sie?" "Ich kann es Euch nicht sagen, Majestät." "Dürft Ihr es nicht oder könnt Ihr es nicht, weil Ihr es nicht wisst?" "Ich weiß es nicht, Sir." William stand auf. "WAS? Wieso wisst Ihr es nicht? Sie ist meines Sohnes Freundin, sie sollte eigentlich bewacht werden und den besten Schutz genießen! Wo ist sie? Wurde sie entführt? Seit wann wisst Ihr von ihrer Abwesenheit? Antwortet!" "Eure Majestät, ich habe eine Vermutung, wo sie sein könnte, aber sicher bin ich mir nicht." "Und wo soll sie Eurer Meinung nach sein?" "Ich denke, sie ist bei Assburg." "Was? Hat er sie entführt?" "Nein, das hätten meine Soldaten bemerkt." "Aber was… oh nein." Die Stimme des Königs erstarb, er ahnte schreckliches. "Ihr könnt gehen." Jean stand auf, verbeugte sich und verließ das Zelt. Die Nacht brach herein, es wurde stiller im Lager des Königs. Nami war nach Sonnenuntergang in die Burg gebracht worden, man steckte sie in ein Verließ unten im Kerker. Die Wärter lachten, als sie nur eine Fackel anließen und den Kerker verließen. Nami sah sich um, getrocknetes Blut ließ den dunklen Steinboden rot schimmern… Knochen lagen in den Ecken, sie wagte es nicht, näher hinzusehen… Mäuse rannten an den Rändern des Kellers entlang, immer auf der Suche nach frischem Fleisch… sie zog die Beine so dicht es ging an den Körper, schlang die Arme drum und legte die Stirn auf die Knie. »Oh Gott, lass das alles bitte ein Ende haben! Bitte, mach, dass Zorro nichts passiert ist! Gott, ich bitte dich!« Sie traute sich nicht, die Augen zu schließen… Am nächsten Morgen musste sie allerdings einsehen, dass die Erschöpfung sie doch noch hatte einschlafen lassen. Die Wärter ließen nicht lange auf sich warten, gaben ihr einen Becher Wasser und ein Stück trockenes Brot, dann musste sie auch schon wieder nach draußen. Es war eisig kalt, die Sonne war gerade eben erst aufgegangen, der Boden war noch gefroren von der Nacht, als Nami erneut über den Hof lief… Die Soldaten machten sich jetzt offensichtlich einen Spaß daraus, ihr bei der schweren Arbeit zuzugucken. Manchmal stellten sie sich ihr auch in den Weg, sodass sie die Männer umrunden musste, was noch mehr Schritte auf dem kalten, spitzen Boden und damit mehr Schmerzen bedeutete. Die Sonne stieg immer weiter empor, Namis Lauftempo hatte sich drastisch verlangsamt, bis sie plötzlich vor Erschöpfung hinfiel… Zorro riss die Augen auf. Ein unglaublicher Schmerz ließ seine Muskeln im Brustkorb zusammenzucken, der Krampf brannte, Zorro rief… Wenige Sekunden später sah er Chopper, doch dieser wirkte etwas verzweifelt. Zorro sah ihn an. "Hilf mir, Chopper! Hilf mir…" "Ich weiß nicht, was den Schmerz auslöst, Zorro! Ich… ich kann dir nicht noch mehr Schmerzmittel geben, das würde dein Herz nicht aushalten… es tut mir leid." Der Elch ließ die Ohren hängen, Zorro verkrampfte erneut, durchlebte Höllenschmerzen… Chopper konnte nur hilflos zusehen, bis er plötzlich des Prinzen Stimme vernahm. Sie war leise, aber bestimmt: "Nami…" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)