A Story in the Past von Jess_400 (N&Z) ================================================================================ Kapitel 10: Der Brief meiner Liebsten ------------------------------------- Kapitel 10- Der Brief meiner Liebsten Die Königin lächelte ihren Sohn an. "Lern sie doch mal kennen.", Mit diesen Worten ließ sie ihren Sohn stehen. "Wenn du wüsstest, wie gut ich sie kenne." Zorro ging wieder seinen Pflichten nach. Nami hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel und lief nach unten. "Und?" "Also, der Gemüsehändler hatte keine Möhren mehr, aber sonst habe ich alles gekriegt." "Ach du bists, Jasmin." "Ich freu mich auch dich zu sehen, Nami." "Ich dachte, meine Eltern wären wieder da. Sie waren ja beim König." "Ich weiß, aber ich glaube, du musst dich mit meiner Wenigkeit abfinden." "Hast du mir was mitgebracht?" "Natürlich, ich bring dir doch immer was mit." "Oh zeig, zeig! *Augen-leucht*" "Dann komm mit in die Küche." Nami folgte Jasmin sofort in die Küche und half ihr, die schweren Taschen aus zu packen. "Und?" "Hier." "Oh danke, Jasmin. Die hatte ich lange nicht mehr." Nami hielt eine Laugenbrezel in den Händen, die sie sofort genüsslich verspeiste. "Hast du eigentlich schon zu Mittag gegessen?" "Nein, ich habe aber auch keinen Hunger. Ich geh dann mal wieder ins Bett." "Soll ich dich wecken, wenn deine Eltern ankommen?" "Ehm... nein." Nami lief die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür ab und suchte sich ein Buch aus ihrem Regal. Mit einem Liebesroman, Romeo und Julia von William Shakespeare (der Kerl hat's mir angetan) setzte sie sich an ihren Erker (das ist so ein bestimmtes Fenster, das aus dem Haus rausguckt) und öffnete das Fenster. Sie sah zum Wald und hoch zum Schloss. >Dann wollen wir mal< dachte sie sich und schlug das Buch auf. Nach einer Stunde hörte sie, wie die Haustür geöffnet wurde und vernahm die Stimmen ihrer Eltern. Auch hörte sie, wie jemand die Treppe hochkam und an ihre Türe klopfte. "Nami? Hey Nami, ich und dein Vater sind wieder da. Nami?" "Ich komme schon." Sie stand auf und öffnete die Tür und ihre Mutter kam sofort ins Zimmer herein. "Ich habe eine gute Nachricht für dich. Dein Vater will dir davon erzählen, komm." Nami folgte ihrer Mutter ins Arbeitszimmer ihres Vaters. Dieser saß grinsend an seinem Schreibtisch. "Setz dich, Nami." "Was gibt's denn?" "Setz dich erst mal, mein Kind." Nami nahm auf einem der Stühle Platz. "Ich wurde gerade vom König zum Fürsten von Schlesien erklärt." "Ich weiß." "Es geht ja noch weiter. Auf der Heimreise haben deine Mutter und ich uns Gedanken über deinen Mann gemacht und wir sind zu einem Entschluss gekommen." Nami sah ihren Vater fragend an. "Wir haben den perfekten Mann für dich gefunden." Nami wollte das nicht glauben. "Aber ihr wolltet doch den Ball abwarten." "Ja, eigentlich schon. Aber wir sind davon überzeugt, dass er der richtige für dich ist. Er ist der Sohn des Fürsten von Joire. Er erbt ein riesiges Vermögen und ist noch recht jung." "Aber... aber..." "Er ist wirklich ein anständiger Kerl. Sein Name ist Sir Gildoroy von Assburg." (schön zweideutig) In Nami stauten sich Wut und Trauer an, bis sie es nicht mehr unterdrücken konnte und ihre Eltern anschrie: "Ich werde ihn nicht heiraten! Auf keinen Fall! Ich werde niemals so einen eingebildeten, verlogenen, angeberischen Volltrottel heiraten! Niemals!" Plötzlich kam ein Mann ins Arbeitszimmer herein. Er war groß, hatte schwarze Haare, einen kurzen Bart und trug schwarze Kleidung. "Haben Sie es ihr schon gesagt? Ich hörte meinen Namen fallen. Darf ich mich vorstellen, ich bin Sir Gildoroy von Assburg. Und Sie sind wahrscheinlich meine zukünftige Braut?" Fragend sah er Nami an. "Ja, das ist sie.", meinte Namis Mutter plötzlich. Doch Nami hielt es nicht mehr aus. Sie wollte aus dem Zimmer rennen, wurde jedoch von Sir Assburg am Arm gepackt und festgehalten. "Nicht so schnell, wir müssen uns doch noch kennen lernen." "Ach halt die Schnauze, du geldgieriger Mistkerl!" "Na, so redet man aber nicht mit seinem zukünftigen Gatten. Ich muss dir wohl noch Manieren beibringen, junge Dame." Er festigte seinen Griff, dass Nami sogar Schmerzen hatte, die sie jedoch nicht zeigte. Sie gab ihm eine schallende Ohrfeige, riss sich los und lief in ihr Zimmer. Sie verschloss die Tür und stellte sich weinend gegen die Zimmertür. Sie hörte, wie jemand im Flur redete und zwar von ihr. Schnell schob sie mit großem Aufwand ihre Kommode vor die Tür. >Das dürfte reichen. < dachte sie und tatsächlich sah sie, wie wenige Sekunden später die Türklinke runtergedrückt wurde. Nami setzte sich an ihren Erker (eine Fensterart, die aus dem Haus rausschaut) und beschloss, dass sie Zorro unbedingt vor dem Ball noch einmal sehen musste. So setzte sie sich mit einer Feder und einem Blatt Pergament wieder ans Fenster und schrieb einen Brief an Zorro. Als sie fertig war, überlegte sie sich, wie sie ihn Zorro schicken sollte. Sie wusste ja nicht, wo er wohnte oder wie sein Nachname lautete. Doch plötzlich hörte sie von der Straße her das knarren einer Kutsche. Dieses Knarren kannte sie. So schnell es eben ging, warf sie sich einen Morgenrock über, schob die Kommode beiseite und lief mit dem Brief zur Haustür. Das Haus war wie ausgestorben, doch das war Nami egal. Vorsichtig öffnete sie die Tür und schaute raus auf die Straße. Dort stand die Kutsche, in der Zorro und sie gestern gefahren sind. Sie wollte schon zur Kutsche rennen, da stand plötzlich Tom vor ihr. "Wollt ihr wieder mitgenommen werden?" "Nein, nein. Ich habe einen Brief für Zorro. Könnten Sie ihm den Brief vielleicht geben?" "Ja, natürlich." "Danke sehr." Nami gab Tom den Brief und schloss wieder die Haustür. Geschwind lief sie wieder hoch in ihr Zimmer, schloss die Tür ab und ging zum Fenster. Zorro überprüfte gerade die Wasserverbrauchsstatistiken des Landes, als Arthur ins Zimmer kam. "Sir?" "Ich habe doch gesagt, ich will nicht mehr gestört werden." "Ich werde es Tom ausrichten." "Tom?" "Ja, Tom der Kutscher. Er hat eine Nachricht für euch." "Er soll rein kommen." "Wie Sie wünschen." Sofort kam Tom ins Zimmer und ging auf Zorro zu, der an seinem Schreibtisch saß. "Du hast eine Nachricht für mich?" "Ja, persönlich von der Frau, die wir gestern mitgenommen haben." >Nami... < Tom holte den Brief heraus. "Danke, Tom." "Gern geschehen." Tom verließ das Zimmer wieder und Zorro sah auf den Brief, der nun vor ihm lag. Am liebsten würde er ihn einfach öffnen und lesen, was Nami geschrieben hatte. Aber warum schrieb sie ihm? Es muss wirklich wichtig gewesen sein, dass es nicht bis Sonntag warten konnte. Vielleicht schrieb sie ja in dem Brief, dass sie nichts mehr mit ihm zutun haben wollte. Vielleicht schrieb sie auch, dass sie verlobt worden war. Vielleicht schrieb sie auch einfach nur einen Brief an ihn um ihn auf zu muntern. Vielleicht war der Brief ja auch gar nicht von ihr, aber... nein, dass konnte nicht sein. Sie musste Tom den Brief gegeben haben, sonst hätte er nicht gesagt, dass der Brief persönlich von ihr war. "Jetzt mach ihn schon auf, sonst werfe ich ihn weg.", meinte plötzlich eine bekannte Stimme. Zorro sah auf und erkannte seinen Freund Jean. "Öffne ihn schon." "Aber was ist, wenn..." "Ich kann ihn auch wegschmeißen." Jean griff nach dem Brief, doch Zorro war schneller. "Nein, den schmeißt du nicht weg." "Ist er von deiner Liebsten?" "Ich... ehm, du weißt, dass ich keine anderen Beziehungen zu einer Frau haben darf, als Geschäftsbeziehungen." "Also doch." Zorro sah ihn grinsend an. "Klar, wer könnte dem Prinzen schon wiederstehen?" "Jetzt halt endlich den Mund, Jean. Ich öffne ihn ja schon." Zorro griff nach dem Brief und öffnete ihn, nahm den Brief heraus und las folgendes: Mein Liebster, Wäre die Leibe das Licht , dann wäre ich von dir geblendet. Wäre die Liebe das Feuer , würde mein Körper für dich brennen. Wäre die Liebe das Wasser , wäre ich ein Fisch,, der wild durch dieses Wasser schwimmt. Wäre die Liebe der Wind , so würde ich wie ein Adler in der Luft nahe bei dir fliegen. Wäre die Liebe die Dunkelheit , würde ich für dich erblinden. Du erinnerst mich daran , was der Sinn meines Lebens ist und der Sinn meines Lebens ist meine Liebe zu dir. Meine Feder soll von dieser Liebe geleitet werden , dass sie dir das sagt, was ich mir nie zu träumen wagte . Du hast mir gezeigt , was leben bedeutet . Du hast mir gezeigt , was lieben bedeutet . Ohne dich kann ich nicht leben und ohne dich kann ich nicht lieben . Du wurdest zum Wichtigsten in meinem Leben und du wirst es immer sein . Aber warum tut Gott mir das an ? Warum muss ich adlig sein und mein Liebster nicht ? Es ist nicht gerecht , einfach nicht gerecht , wie ein Vogel mit nur einem Flügel , der bestimmt nicht fliegt. Ohne dich bin ich kein ganzer Mensch , ohne dich soll die Erde sich nicht weiter drehen . Sie soll stehen , wenn ich dich nicht mehr sehen darf . Man sagt mir , halb so schlimm , es geht weiter , wie du siehst . Um zu sehen, dass das nicht stimmt , braucht es keinen Detektiv . Ich könnte meinen Zweck nicht erfüllen , wie eine Kerze ohne Docht . Ich versuche meinen Eltern nicht zu zeigen , wie sehr ich dich vermisse . Es ist leicht zu erkennen und schwer zu ertragen , wie konnte man uns trennen ? Mein Herz trägt deinen Namen . Ohne dich fehlt ein Stück , dass nicht ersetzt werden kann . Ich will nicht gehen in eine Welt ohne dich , denn diese Welt würde ich nicht ertragen . Ich muss dich wieder sehen , sonst macht mein Leben keinen Sinn . Treffe dich mit mir in zwei Tagen am See , wenn die Sonne den Himmel begrüßt . Dort will ich dich wieder sehen . Ich kann nicht warten , bis die bunten Paare den Ballsaal des Schlosses schmücken . Deine Liebste Nami Zorro las diesen Brief einige male durch, bis er ihn schließlich beiseite legte und aufstand. Jean sah ihn fragend an. Zorro ging zum Fenster und sah raus auf den Wald. "Und?" "Lies ihn!" "Aber der ist doch priv..." "Lies ihn, das ist ein Befehl!" "Wie ihr wollt." Jean griff nach dem Brief und las ihn durch. Als er fertig war, sah er Zorro mit großen Augen an. "So einen bewegenden Brief habe ich noch nie gelesen..." "Ich auch nicht." "Sie muss wirklich verzweifelt sein, wenn sie so etwas schreibt." "Das ist es ja, was mich beunruhigt. Es muss etwas wichtiges oder gar schlimmes vorgefallen sein, sonst würde sie niemals so einen Brief schreiben." "Aber was ist passiert?" "Wenn ich das nur wüsste..." "Soll ich es herausfinden?" "Nein, sie will es mir persönlich sagen." "Welchen See meint sie?" "Den See im Wald." "Warum gerade dort?" (leise)"Wahrscheinlich dort, weil wir uns dort das erste mal geküsst haben..." "Was? Du hast sie bereits geküsst und ich weiß noch nichts davon?" "Jean, die Lage ist ernst. Ich weiß nicht, was mit Nami los ist und im Brief wollte sie mir es nicht sagen... ich muss nachdenken." "Ich lasse das Pferd satteln." "Danke." Jean verließ das Zimmer und keine Viertelstunde konnte Zorro auf Shadow losreiten. Er ritt über die Felder der umliegenden Bauern und dachte nach. Die Sonne knallte auf seine Schultern, während er mit Shadow auf einen Bauernhof zuritt. Die Leute auf dem Hof kannten ihn, er kam öfters zu ihnen um dort sein Pferd zu tränken, wenn er so über die Felder ritt, und um nach zu denken. "Einen schönen Tag wünsche ich dir, Zorro." "Danke, gleichfalls Jim." Die Leute sprachen ihn hier draußen mit seinem Vornamen an. "Was führt dich zu uns?" "Ach ich musste mal raus aus dem Schloss und nachdenken." "Heute Nacht sind drei Fohlen gekommen. Möchtest du sie mal sehen?" "Gern." Jim brachte Zorro zu den Ställen und sofort als sie diese betraten, hörten sie schon das Wiehern der Pferde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)