I will fight for you von Steinbock (Nur für dich würde ich kämpfen) ================================================================================ Kapitel 1: Meeting after a long Time ------------------------------------ So, hier ist das erste Kapi meiner neuen ff. Sie dreht sich natürlich um mein Lieblingspairing Taiora. Gewidmet ist sie allen Fans dieses Pairings und denen, die es noch werden wollen^^ Der Songtext der hier drin vorkommt ist von Westernhagen und heißt "Ich bin wieder hier". Ich dachte irgendwie das passt. Aber jetzt genug geredet. Viel Spaß mit dem ersten Kapitel von "I will fight for you"! Songtext: Westernhagen - Ich bin wieder hier Kapitel 1 Meeting after a long Time Ein Flugzeug landete. Geschäftiges Treiben herrschte auf dem Flugplatz. Gerade war ein Flugzeug gelandet. Der Flug von New York nach Tokio. Eine junge Frau machte sich auf die Suche nach ihrem Gepäck. So schnell wie möglich wollte sie dem Flugzeugwirrwarr entkommen. Viel zu laut war es hier, zu laut und es gab hier zu viele Menschen. Das hatte sie bereits in New York gestört. Egal wo sie hinkam, sie traf auf Menschenmengen und das machte sie unsicher. Endlich hatte sie es geschafft. Mitsamt ihrem Gepäck machte sie sich auf dem Weg zu einem Taxi. Nach einiger Zeit, um genauer zu sein zwei Stunden im undurchdringlichen Stau Tokios, kam sie endlich zu Hause an. Als sie in die Wohnung trat herrschte die gewohnte Stille. Sie war endlich wieder daheim. Erschöpft vom Flug setzte sie sich auf die Couch. Stille. Vertraute Stille. Durch die gekippten Fenster hörte man das Getöse der Straßen. Doch in Gedanken war die junge Frau an einem anderen Ort. An einem klaren See, mit Wäldern, so undurchdringlich wie vor Tausenden von Jahrzehnten. Und dort stand er, der, den sie so liebte. Sein übliches Grinsen aufgesetzt, sieht er sie an. Mit diesen braunen Augen in denen sie jedes Mal zu versinken droht, wenn sie sie sieht. Ich hab Dich wirklich lieb, wenn es so etwas gibt. Ich hab Dich wirklich lieb, in meinen Träumen. Ich find Dich wunderschön, zu schön um zu verstehn. Das alles mal vergeht, in meinen Träumen. Auf einmal klingelte es an der Haustür. Aus ihren Tagträumen abprubt herausgerissen, ging sie zur Tür. Ein bekanntes Gesicht stand dort vor der Tür. "Sora, ich freue mich ja so, dass du wieder da bist!" Mit diesen Worten fiel ihr der Gast um den Hals. Dunkel erinnerte sich Sora, dass sie ihre Mutter angerufen hätte, dass sie angekommen sei, aber momentan im Stau steckte. Obwohl auch sie glücklich war, ihre Mutter, mit der sie seit jeher wenig Zeit verbracht hatte, wieder zu sehen, hörte sie ihr gar nicht richtig zu und antwortete nur halbherzig auf Fragen wie: "Wie war der Flug?" oder "War es schön in New York?" Meistens nickte Sora nur müde, wenn ihre Mutter ihr irgendetwas voller Begeisterung erzählte. Sie spürte sogar eine tiefe Erleichterung, als ihre Mutter sich entschuldigte, dass sie weg müsse, da sie noch einen wichtigen Termin hätte. Nach dieser Verabschiedung machte Sora das Radio an, hörte auf die Meldungen, über den Verkehr, über Dürren in Afrika. Auf all das achtete sie nicht. Doch mit einem mal wurde sie hellhörig, als der Radiomoderator folgendes sagte: "Der, in Japan und auch den USA sehr erfolgreiche Sänger, Yamato "Matt" Ishida ist zur Freude vieler Frauen wieder solo. In einem Interview sagte er, dass seine vorherige Freundin ihm einfach keine Freiheiten gelassen hätte. Deswegen hätte er sich von ihr getrennt." Sora zog die Luft tief ein, murmelte dann: "Du bist ein verdammter Lügner, Matt." Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt. Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher, wieder zu Hause zu sein. Um sich auf andere Gedanken zu bringen hatte die junge Frau beschlossen, sich in ihrer alten Heimat etwas umzusehen. Erst schlenderte sie durch die Geschäftsviertel, setzte sich dann in ein kleines italienisches Café und kaufte sich danach noch eine aktuelle Zeitung. Sora versank gerade wieder in ihren Tagträumen, als jemand ihren Namen rief: "Sora, bist du das?" Überrascht sah sie auf. Vor ihr stand eine Frau in ihrem Alter, fröhlich lächelnd und mit einem extravaganten Kleidungsstil. "Mimi", murmelte Sora, etwas überrascht von dem Zufall, ihre beste Freundin mitten in Tokio zu begegnen. Sie hatte ihre Gedanken noch nicht ganz geordnet, als sie von Mimi auch schon umarmt wurde, um dann mit zu ihrer Wohnung gezerrt zu werden. "Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen! Wie ist es dir denn so in New York ergangen?", plapperte Mimi fröhlich drauf los. Müde lächelte Sora und meinte: "In New York ist es mir eigentlich ganz gut ergangen. Ich hab einige Leute kennen gelernt. Aber der Trubel dort war noch schlimmer als hier in Tokio. Trotzdem bin ich froh hierzu sein. Es verging nicht ein Tag wo nicht irgendwo von einem Mord erzählt wurde. Mal waren es Bandenkriege, mal Mord aus Eifersucht. Nachts hab ich mich meistens in meinem Zimmer verkrochen. Glaub mir, Manhattan hatte auch ganz schön gefährliche Ecken. Als junge Frau gibt einem das schon so manche Bedenken." "Aber zum Glück bist du ja heil wieder zurück gekommen, nicht wahr?", gab Mimi von sich. Im selben Augenblick änderte sich etwas in Soras Gesicht, sie wirkte bedrückt, traurig. "Hab ich was Falsches gesagt?", fragte Mimi zögernd. "Nein, mach dir keine Sorgen. Alles ist in bester Ordnung.", wehrte Sora ab. Für eine Weile herrschte eine drückende Stille in der kleinen Wohnung. Um diese zu unterbrechen sagte Mimi: "Was hast du jetzt eigentlich vor? Hast du schon einen Job?" Dankbar für den Themenwechsel nickte Sora. "Ja, ich werd Managerin von der hiesigen Fußballmannschaft." Jetzt war es Mimis Blick der sich verändert. Der Blick war überrascht, aber auch etwas besorgt. Sora wurde stutzig. "Ist irgendetwas?" Mimi schüttelte schnell den Kopf. "Es ist nichts.", sagte sie in ihrer gewohnt fröhlichen Art. Doch als sich Sora auf den Heimweg machte flüsterte sie: "Ich wünsche dir, dass es dieses mal gut geht." Sora hatte ihre Worte nicht gehört. Sie hatte sich so schnell wie möglich auf den Weg zur nächsten U-Bahnstation gemacht, um nicht im Regen nach Hause laufen zu müssen. Auch als sie zu Hause ankam stürmte es noch. Der Regen prasselte gegen die Fenster. Weil sie nicht wusste, was sie tun sollte, las sie sich noch einmal den Brief durch, den man ihr, nach ihrer Bewebung als Managerin, zugesandt hatte. Dort drin stand alles, was sie wissen musste. Wann und wo es stattfinden würde. Der Rest, so stand es im Brief geschrieben, würde dann vor Ort geklärt werden. Im Kalender hatte sie den Tag rot umrahmt. Nicht, weil sie so vergesslich war, sondern, weil sie das Gefühl hatte, dass an diesem Tag etwas ganz besonderes passieren würde. Müde geworden, durch Flug und Regen, sah sie auf die Uhr. Diese zeigte 15.00 Uhr japanische Zeit an. Das hätte sie ja fast vergessen, in den USA tickten die Uhren anders als hier. Vielleicht war sie deswegen auch so müde. Langsam stellte sie ihre Armbanduhr um und schlief dann auf dem Sofa ein. Am nächsten Morgen strahlte die Sonne. Die Luft schien vom Regen erfrischt. Verschlafen und mit einem, durch das Sofa, verspannten Nacken, ging sie in Richtung Bad. Das heiße Wasser, das über ihren Körper strömte beruhigte sie. "Heute ist also der erste Tag, meines neuen Lebens.", murmelte sie. Als sie mit Duschen fertig war zog sie sich an. Der Termin war für 11.00 Uhr vereinbart. Da sie sich ihr Auto erst noch besorgen musste, war sie auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Um nicht zu spät zu kommen stieg sie gegen 10.00 Uhr in die U-Bahn. Sie hatte richtig geschätzt, dass es eine Weile dauern könnte, bevor sie beim Stadion ankommen würde. Zwar war die U-Bahn pünktlich gewesen, aber sich danach mit dem Taxi durch den japanischen Verkehr zu kämpfen brauchte seine Zeit. Trotzdem kam ich pünktlich zu dem Termin. "Ah, Frau Takenouchi, nehme ich an? Es freut mich sie kennen zu lernen.", das war die Begrüßung die ihr ein älterer Herr gab. Er wirkte freundlich und erinnerte Sora irgendwie an einen alten, freundlichen Großvater. Zunächst wurde sie in sein Büro gebracht. Dort wurde einiges geklärt, wegen Bezahlung und ähnlichem. Nachdem das alles besprochen war, schlug der Mann vor, ihr nun die Mannschaft vorzustellen, die momentan trainierte. Durch lange Gänge wandelnd gelangten sie zum Trainingsplatz. Mit scharfem Blick überflog sie die Mannschaft, während ihr der Mann von ihnen erzählte. Nach einer Weile sagte er: "Nun möchte ich ihnen den Mannschaftskapitän vorstellen. Sein Name ist Taichi Yagami." Sora erschrak. Sollte das wirklich nur Zufall sein? Ein junger, braungebrannter Mann, um die 20, kam auf die beiden zu gerannt. Als er Sora von nahen sah, machte auch er einen überraschten Eindruck. Die Welt um die beiden herum schien still zu stehen. Beide sahen sich in die Augen und erkannten den Freund von einst wieder. "Wenn ich vorstellen darf", sagte dann der ältere Mann, "Diese junge Frau ist die zukünftige Managerin der Mannschaft. Ihr Name ist Sora Takenouchi. Und dieser Mann hier heißt Tai Yagami, der Mannschaftskapitän und das mit Recht. Er ist wirklich der beste von allen." Noch während sich Tai und Sora die Hände zum Gruß reichten, meinte Tai: "So sollten sie das nicht sagen. Eine Mannschaft besteht immer noch aus elf Personen. Allein hätte ich wahrscheinlich keine Chance." Dann lachte er, dieses Lache, dass so ziemlich jede Frau schwach werden ließ. "Heute Abend findet eine kleine Feier statt. Es würde mich sehr freuen, wenn sie mich dorthin begleiten würden.", sagte Tai dann zu Sora. Etwas unsicher willigte sie ein. Einige Zeit später saß sie schon mit Tai im Wagen. Es herrschte lange Zeit Stille im Auto. "Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.", sagte Tai nach einer Weile. "Da hast du wohl Recht.", antwortete Sora. "Warum hast du dich nie bei mir gemeldet, noch nicht mal einen Brief hast du mir geschrieben.", brummte Tai. Sora wollte gerade antworten, als Tai hielt. "Wir sind da.", sagte er kurz angebunden, "Kommen sie, Frau Takenouchi." Wieder dieses Lächeln was Frauen schwach werden ließ. Er hielt ihr die Hand hin, damit sie leichter aus dem Wagen steigen konnte. Es war ein nettes kleines Restaurant, in das sie Tai geführt hatte. Nette Musik spielte in Hintergrund, viele Paare tanzten. Nach einer Weile forderte Tai Sora zum Tanz auf. Als er sie so in den Armen hielt und mit ihr tanzte, drohte sie in seinen Augen zu versinken. Diese tiefen, unergründlichen Augen, die einen förmlich in ihren Bann zogen. Sie hatte das Gefühl sich nicht mehr zusammenreißen zu können, gab sich einfach seinen Augen hin und genoss seine Nähe. Ich hab Dich wirklich lieb, auch wenn ich Dir nie schrieb und Dich verleugnet hab, in meinen Träumen. Wenn Du vergessen kannst, alles vergessen kannst, dann schenk mir diesen Tanz, ich will nichts versäumen. Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt. Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher, wieder zu Hause zu sein. Wäre es nach Sora gegangen, der Abend hätte wohl nie enden sollen. Sie fühlte sich so wohl in seiner Nähe. Keiner von beiden sagte viel an dem Abend. Die beiden sahen sich einfach nur an, lächelten manchmal unsicher. Nach etwa zwei Stunden in dem Restaurant entschieden sich die beiden dafür, nach Hause zu fahren. Trotzdem saßen sie lange im Auto ohne irgendetwas zu sagen. "Ich glaube, dass wir uns schon so lange kennen, sollten wir erstmal für uns behalten. Das würde nur Probleme für uns bedeuten.", sagte Sora, leicht unsicher, aus Angst vor Tais Reaktion. Doch der lächelte und meinte nur: "Gut, dass du es ansprichst. Momentan wäre es wahrscheinlich wirklich nicht so gut, wenn jeder von unserer Freundschaft wüsste. Das gäbe nur Unruhe in der Mannschaft. Schließlich fanden viele aus meiner Mannschaft einen Anblick ziemlich interessant, wobei ich sie sehr gut verstehen kann." "Was?", flüsterte Sora in diesem Moment. Hatte Tai ihr da gerade wirklich so etwas wie ein Kompliment gemacht oder war das nur einer dieser dummen Scherze. Sie wollte ihn gerade fragen, als er losfuhr. Das Radio dröhnte, so dass eine Unterhaltung kaum möglich war. Dies war beabsichtigt von Tai, denn er wusste sehr wohl, was er dort gesagt hatte und er wusste auch, dass er vielleicht noch ganz andere Dinge gesagt oder gar getan hätte, hätte Sora nachgefragt. Bei Sora zu Hause angekommen meinte Tai: "Dann werden wir uns ja ab jetzt öfter sehen. Hab ich Recht, Frau Takenouchi?" Wieder dieses Lächeln. Sora musste aufpassen, dass sie bei diesem Lächeln nicht zu sehr zerschmolz. Trotzdem ging sie auf ihn ein, meinte: "Da haben sie wohl Recht, Herr Yagami. Und ich freue mich bereits jetzt, auf unsere Zusammenarbeit." Diesmal gab es auch von ihr ein leichtes Lächeln. Doch dann passierte etwas, womit sie nicht gerechnet hätte. Zum Abschied drückte Tai ihr einen leichten Kuss auf die Wange, flüsterte dann: "Schlaf gut, Sora." Verwirrt nickte diese und schwankte dann aus dem Auto. Das war echt zu viel für sie. Als sie ihre Wohnung geöffnet hatte taumelte sie nur noch zu ihrem Bett und schlief ein. Und in ihren Träumen, da sah sie ihn wieder. Tai war ein Stück gefahren, als er dann auf einem kleinen, schäbigen Parkplatz halt machte. "Was hab ich da nur angestellt. Das sollte ich doch überhaupt nicht.", murmelte er zu sich selbst. "Das gibt bestimmt noch einige Schwierigkeiten." Dann atmete er tief durch und fuhr nach Hause. Wo er jedoch die Nacht über kein Auge zu machte, weil er in Gedanken immer noch bei ihr war, ihren zarten Körper in seinen Armen spürte, ihre Augen sah, aber vor allem, ihre Haut an seinen Lippen spürte. Dabei schwor er sich im Stillen, dass er das nie wieder tun würde und in Zukunft nicht so unvernünftig handeln wollte. Allerdings dachte er noch, dass es ja eigentlich okay wäre, wenn dieses Geschehen, auch in Soras Sinne wäre. Deshalb wollte, nein, deshalb musste er ihr Herz für sich gewinnen. Ich bin wieder da, noch immer ein Star, noch immer ein Held, für kein Geld der Welt. War nie wirklich weg, hab mich nur versteckt und eines ist sicher, ich geh nie wieder weg. Ich bin wieder hier, in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt. Ich rieche den Dreck, ich atme tief ein und dann bin ich mir sicher, wieder zu Hause zu sein. So, das war erstmal das erste Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Es wär echt nett von euch, wenn ihr mir ein Kommi hinterlasst. Das kann schließlich nicht so schwer sein, wenn ihr euch bis hier hin durchgekämpft habt. Über jegliche Kritik, Lob und Mordandrohungen würde ich mich sehr freuen. Ciao euer Steinbock^^ Kapitel 2: Strange Feelings --------------------------- So, hier ist mal wieder n neues Kapi. Wie immer danke an meine Kommischreiber. Die ff scheint ja direkt einigen zu gefallen *sich freu* Na ja, ich hoffe mal euch gefällt das neue Kapi auch gut. Der Songtext stammt von dem Lied "Als ich fort ging" von der Gruppe Karussel. Ich dachte es passt ganz gut. Na ja, und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapi! Songtext: Karussel - Als ich fortging Kapitel 2 Strange Feelings Am nächsten Morgen weckten sanfte Sonnenstrahlen die schlafende Sora. Wahrscheinlich hätte Sora hätte sich davon nicht abhalten lassen, weiter zu schlafen, schließlich war es gestern ziemlich spät geworden, doch als ihr Wecker klingelte war sie endgültig wach. Müde rieb sie sich in den Augen, stand dann auf und sah aus dem Fenster. Dann lächelte sie sanft. Gestern war wirklich ein schöner Abend gewesen, ob sie Mimi wohl darüber berichten sollte? Erst einmal nicht, dachte Sora sich, denn für sie war es ein zu schöner Abend gewesen, als sich von Mimi vielleicht noch die ganze schöne Stimmung, durch dumme Sprüche, verderben zu lassen. Als ich fort ging, war die Straße steil kehr wieder um Nimm an ihrem Kummer teil mach sie heil Nach einem guten Frühstück fuhr sie mit dem Taxi zu ihrer Arbeit. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Leise ging sie durch die Gänge des Gebäudes, das jetzt ihr Arbeitsplatz sein würde. Wahrscheinlich wäre sie noch eine Weile durch die Gänge geirrt, wäre ihr da nicht ihr Chef entgegengekommen. "Ah, Miss Takenouchi, wie schön sie zu sehen.", begrüßte dieser sie. Dann führte er sie zu ihrem Büro. Es war ein großer, heller Raum, mit Blick auf das Feld des Stadions. Wie immer lächelte der ältere Herr freundlich und meinte, als er auf eine andere Frau, in Soras Alter zeigte: "Das hier ist Kaori Takarashi, sie wird ihr Ansprechpartner sein, falls sie irgendwelche fragen haben." Damit verschwand der Mann aus dem Raum und ließ die beiden Frauen allein. Als ich fort ging, war der Asphalt heiß kehr wieder um Red ihr aus um jeden Preis was sie weiß. Sora war bereits vorher das Computersystem erklärt worden und so machte sie sich gleich an die Arbeit. Als ihr die Augen weh taten sah sie auf das große Fußballfeld, auf dem jetzt viel los war. Tais Mannschaft trainierte. Kaori bemerkte Soras Blick und meinte: "Er ist wirklich ein netter Anblick nicht wahr?" Sora erschrak, als sie so jäh aus ihren Tagträumen gerissen wurde. "Ähm, na ja, also...ich denke, dass er ziemlich sympathisch sein müsste, aber so gut kenne ich ihn ja auch noch nicht.", antwortete Sora freundlich. Zwar ließ sie es sich nicht anmerken, aber es tat ihr weh, die lange Freundschaft mit Tai verleugnen zu müssen. "Sie sollten sich nicht zu viele Hoffnungen bei ihm machen, er könnte jede haben.", warf Kaori ein, als Sora wieder, auf Tai starrend, ihren Erinnerungen nachhing. Diese Aussage machte Sora wütend. Mit vor Verlegenheit leicht erröteten Wangen konterte sie: "Ich bin hier um meine Arbeit zu erledigen, nicht um mit einem Spieler anzubandeln. Was sie sich unter diesem Job hier vorgestellt haben weiß ich nicht, aber ich werde lediglich meiner Pflicht nachgehen, alles andere wäre schlecht für das Arbeitsklima." Ohne Kaori noch eines Blickes zu würdigen, machte sich Sora an die Arbeit. Sie verstand selbst nicht, warum sie so ausgetickt war, es konnte ihr doch egal sein, was diese Frau behauptete. Nichts ist unendlich so sieh das doch ein Ich weiß, du willst unendlich sein schwach und klein Feuer brennt nieder wenn's keiner mehr nährt Kenn ja selber, was dir heut widerfährt "Endlich frei!", stöhnte Sora, als sie aus dem Gebäude ausgetreten war. Die Stimmung zwischen ihr und Kaori war ziemlich angespannt und irgendwie ahnte Sora, dass es mit dieser Person noch Probleme geben würde. Um etwas zu entspannen ging sie in einen Park. Es war gegen 17.00 Uhr und noch angenehm warm. Erschöpft vom heutigen Tag ließ sich Sora auf eine Bank fallen, da hörte sie jemanden sagen: "Nein, du musst anders an den Ball rangehen. Du musst mehr auf die anderen achten, das ist keine Ein-Mann-Mannschaft." Soras Neugier war zu groß, als dass sie ihr hätte nicht nachgegeben. Nach einigen Schritten gelangte sie zu einer großen Wiese. Einige Jungs standen dort versammelt, alle nicht älter als zehn und unter ihnen war Tai, der ihnen alles was sie wissen wollten ruhig erklärte. Wie gut er mir Kindern umgehen kann, dachte Sora. Er wäre bestimmt ein guter Vater. Als sie sich dieser Gedanken bewusst wurde, wurde sie knallrot. Was hatte sie da nur wieder gedacht. Ob Tai nun en guter oder ein schlechter Vater wäre, was interessierte sie es denn schon? "Warum beobachten sie denn meinen Bruder? Haben sie einen Anschlag geplant?" Eine Sora vertraute Stimme stellte ihr diese Frage. Langsam drehte sie sich um und erblickte Kari. "Kari, bist du das?", fragte Sora vorsichtig, denn sie war sich unsicher, ob die junge Frau die vor ihr stand wirklich Kari war. Wenn sie es wäre, so hätte sie sich verändert. Ihr Haar hatte sie wachsen lassen und trug es zu einem kleinen Zopf, generell glich sie nicht mehr dem Teenager von einst, sonder mehr einer jungen Frau, die Sora noch nicht kennen gelernt hatte. Kari lächelte währenddessen freundlich und meinte: "Sora, bist du es?" Die beiden jungen Frauen umarmten sich glücklich. Doch nach einer Weile wandte Sora sich wieder der Wiese zu. Noch immer trainierte Tai mit der Gruppe von Kindern. "Tai macht das wirklich gut, nicht wahr? Er übt fast jeden Tag mit ihnen, obwohl er schon durch sein eigenes Training so viel zu tun hat.", meinte Kari, nachdem sie Sora eine Weile beobachtet hatte. "Möchtest du ihn zu irgendetwas abholen?", fragte Sora nebenbei, denn sie hatte bemerkt, dass Kari sich für einen bestimmten Anlass gekleidet hatte. Doch diese wandte nur ab: "Nein, nein. Ich treffe mich mit T.k. und wollte Tai daran erinnern, dass er heute mit meinen Eltern essen geht. Sie wollen mal wieder mit ihm reden. Von wegen er solle endlich erwachsen werden und so." Sora nickte verständnisvoll. Sie kannte Tais Eltern gut genug, um nachvollziehen zu können, wie sie auf Tai einreden würden. Der Arme konnte einem glatt Leid tun. "Ich werde dann gehen.", meinte Sora und wollte gerade losgehen, als ein Ball knapp ihren Kopf verfehlte. Sora bückte sich und hob ihn auf, als ihr ein kleines Mädchen entgegen gerannt kam. "Entschuldigen sie, das war nicht beabsichtigt. Ich wollte nur einen neuen Schuss üben und dann..." Im nächsten Moment kam ein Junge dazu. Beide Kinder sahen nicht viel älter aus als 12. Der Junge meinte: "Es war nicht Hitomis Schuld. Ich habe ihr einen Ball zugeschossen, den sie dann abgeben sollte. Ich hab dem Ball zu viel Drill gegeben. Bitte geben sie nicht ihr die Schuld, sondern mir!" Als Sora die beiden Kinder vor sich stehen und um Verzeihung bitten sah, da erinnerte sich Sora auf einmal an ihre eigene Kindheit. Auch Tai hatte die Strafe immer für sie mit abgefangen oder zumindest mit Sora geteilt. Wie gut konnte sie sich in die Lage der beiden versetzen. Deshalb lächelte sie die Kinder auch nur freundlich an und meinte: "Es ist ja nichts passiert. Passt in Zukunft einfach besser auf, okay?" Etwas verwundert über die Reaktion nickten die Kinder. Als ich fort ging, warn die Arme leer kehr wieder um Machs ihr leichter, einmal mehr nicht so schwer Als ich fort ging kam ein Wind so schwach warf mich nicht um Unter ihrem Tränendach war ich schwach Sora sah ihnen nach. Als sie auf die Wiese sah, begegnete ihr Blick Tais. Kurz wendete er sich von ihr ab, um die Runde aufzulösen, dann kam er zu Kari und ihr. "Hallo Sora, hallo Schwesterchen. Was macht ihr beide denn hier?" Sora war total perplex, deshalb ergriff Kari das Wort: "Wir haben uns zufällig hier getroffen und ich wollte dich nur daran erinnern, dass du heut mit Mum und Dad im Restaurant verabredet bist." Tai lächelte wieder freundlich und meinte nur, dass er das schon nicht vergessen würde und er sich auch gleich auf den Weg nach hause machte, um sich umzuziehen. Auch er hatte die Szene mit den Kindern beobachtet und sich an die alte Zeit erinnert. Als sich heute die anderen Mannschaftsmitglieder über Sora unterhalten hatten, vor allem über ihren Formvollendeten Körper musste sich Tai schwer zusammenreißen, um nicht auf einen der Kerle loszugehen. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass sie Sora, als eine Art Beute betrachteten. Ein Stück gingen Tai, Sora und Kari noch gemeinsam durch den Park. Sie unterhielten sich blendend, bis sich Kari von den beiden verabschiedete, um sich mit T.k. zu treffen. Mit einem Mal wurde es still zwischen den beiden. "Kannst du mir 'nen Gefallen tun, Sora", fragte Tai nach einer Weile vorsichtig. Sora war überrascht über diese Frage und wollte wissen, bei was sie denn helfen könnte. Tai meinte, dass er nicht genau wisse, was er anziehen sollte und Sora sich damit gewiss besser auskennen würde. Also willigte Sora dazu ein, Tai zu helfen. Bei ihm zu Hause angekommen zeigte Tai Sora die Klamotten, die er in die engere Auswahl gezogen hatte. "Ich würde glauben, dass das Hemd hier am besten zu der Hose passen würde.", sagte Sora nach einer Weile. "Okay, ich zieh es mal drüber.", sagte Tai entschlossen. Dabei hatte Sora jedoch nicht damit gerechnet, dass er es vor ihren Augen anprobieren würde. Er zog sein T-Shirt aus und nahm sich das schlichte Hemd, um es drüber zu ziehen. Sora konnte nicht anders, als ihn zu beobachten. Sein Oberkörper war muskulös und braun gebrannt. In Sora machte sich eine nie zuvor gefühlte Sehnsucht breit. Wie gern wäre sie jetzt einfach auf ihn zu gegangen und hätte ihn umarmt, seine Nähe gespürt. Doch sie tat es nicht. So etwas geziemte sich schließlich nicht für eine Managerin, schon gar nicht gegenüber ihres besten Freundes. Nichts ist unendlich so sieh das doch ein Ich weiß, du willst unendlich sein schwach und klein Nichts ist von Dauer was keiner recht will Auch die Trauer wird da sein schwach und klein Nach einer Weile hatte Tai sich noch ein Jackett angezogen und fummelte jetzt an einer Krawatte herum. Sora sah dies nicht ohne ein kleines Lächeln mit an. Trotzdem entschloss sie sich, ihm ihre Hilfe anzubieten. "Kann ich dir behilflich sein?", fragte sie übertrieben höflich. Tai sprang darauf an und meinte: "Es wäre mir eine Freude, wenn du mir helfen würdest." Also machte sich Sora an die Arbeit. Irgendwer hatte ihr mal das Krawattenbinden beigebracht. Und trotzdem, war es ein komisches Gefühl. Tai hatte noch einige Knöpfe des Hemdes offen und generell brachte es seinen Körper gut zur Geltung. Als sie mit dem Binden der Krawatte fertig war lächelte Tai sie mit einem ungewohnten Lächeln an. "Danke Sora", flüsterte er. "Gern geschehen", murmelte Sora nur. Dann gingen sie zum Auto. Tai war der Meinung Sora unbedingt noch nach Hause bringen zu müssen. "Meld dich bei mir, wenn das Essen mit deinen Eltern zu Ende ist. Ich will wissen, um was es geht.", meinte Sora noch zum Abschied. Tai sagte, er würde danach vorbei kommen, wenn es ihr Recht wäre. Sora meinte, es wäre ihr Recht. Im ihrer Wohnung angekommen setzte Sora sich vor den Fernseher. Doch auf nichts konnte sie sich konzentrieren. Und so begann sie zu warten. Sie wartete und wartete. Als gegen 22.00 Uhr die Klingel läutete, rannte Sora förmlich zur Tür. Doch als Sora die Tür öffnete wirkte Tai erschöpft und nachdenklich. Leise fragte Sora nur: "Was ist mit dir, Tai?" Dieser sah sie ernst an und meinte: "Ich muss mit dir über etwas wichtiges reden." So, ich hoffe euch hats gefallen. Ich fänds sehr nett von euch, wenn ihr mir ein liebes kleines Kommi schreiben könntet. ber Verbesserungsvorschläge u.ä. würde ich mich wie immer freuen. Ciao euer Steinbock^^ Kapitel 3: We're only best friends, aren't we? ---------------------------------------------- So, hier ist mal wieder n neues Kapi von mir. Wie immer n ganz großes Danke an meine Kommischreiber. Und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapi! Songtext: Nickelback - Photograph Kapitel 3 We're only best friends, aren't we? Tai hatte seit einer viertel Stunde nicht mehr geredet. Die ganze Zeit hatte er nur in Soras Wohnzimmer gesessen und auf sein Glas gestarrt. Sora hatte einfach neben ihm gesessen und abgewartet. In der Stille spürte sie, dass es Tai nicht gut ging. Er wirkte furchtbar unsicher, so wie sie ihn gar nicht kannte. Nach einer Weile ging Sora in Richtung Balkon und sah hinaus. Es hatten sich viele dunkle Wolken gebildet und das Gewitter, das darauf folgen würde, würde gewiss bald anbrechen. Während Sora dort am Fenster stand beobachtete Tai sie. Ja, das war wirklich seine beste Freundin, die dort vor ihm stand und nachdenklich aus dem Fenster sah und doch..., es gab da etwas, was Tai sagte, dass auch Sora sich verändert hatte und das nicht nur äußerlich. Ja, sie war noch stiller geworden und schien sich mehr oder weniger von ihm fern zu halten. Dann seufzte Sora: "Willst du mir nicht langsam verraten, was mit dir los ist? Ich sehe doch, dass dich irgendetwas sehr bedrückt." Überrascht sah Tai sie an. Er wollte ihr wirklich etwas sagen, aber das war schwerer für ihn, als er das gedacht hatte. Trotzdem stand er auf und begann: "Also, es ist folgendes. Das mg jetzt vielleicht etwas...ähm merkwürdig klingen, aber...also... weißt du." Sora schüttelte leicht den Kopf, meinte mit ruhiger, liebevoller Stimme: "Wenn du mir nicht sagst, was dich bedrückt, dann kann ich es doch nicht wissen, oder?" Soras Stimme war in diesem Moment so sanft gewesen, dass es Tai leicht verlegen machte. "Also gut", versuchte es Tai von neuem, "Meine Eltern sind der Meinung, dass ich heiraten solle. Sie meinen ich sei alt genug und wenn ich wirklich als Fußballspieler bekannt werden würde, so würde es mir gut tun, jemanden zu Hause zu wissen, der mich liebt. Das ganze geht schon gut zwei Monate so, aber jetzt..." Plötzlich stoppte er. Es war so, als ob er Angst hätte, die Sache auszusprechen. Sora merkte seine Unsicherheit. Freundlich nahm sie seine Hand, um ihn dann aufmunternd anzusehen und zu sagen: "Nun rück endlich raus mit der Sprache. Ich werde dich nicht auslachen oder hassen. Was immer du mir sagen wirst, das wird nichts daran ändern, dass du mein bester Freund bist." Kurz schloss Tai die Augen. Jetzt war Sora wieder das Mädchen, das er einst gekannt hatte. Seine beste Freundin und... ja, und was eigentlich noch? Sein Blick wirkte verträumt, als er die Augen wieder öffnete und Sora hatte wieder das Gefühl in ihnen zu versinken. So wie damals, in der Digiwelt, wo sie zum ersten Mal so etwas wie Liebe gegenüber ihres besten Freundes fühlte. Aber was war eigentlich jetzt mit diesen Gefühlen geworden? Waren sie etwa für immer verschwunden oder waren sie noch irgendwo, tief in ihrem Herzen, eingeschlossen? Look at this photograph Every time I do, it makes me laugh How did our eyes get so red? And what the hell is on Joey's head? And this is where I grew up I think the present owner fixed it up I never knew we ever went without The second floor is hard for sneakin' out And this is where I went to school Most of the time had better things to do Criminal record says I broke in twice I must have done it half a dozen times I wonder if it's too late Should I go back and try to graduate? Lots better now than it was back then if I was them, I wouldn't let me in Oh, whoa, whoa, oh god, I... Als sich Tai der Situation bewusst wurde, beschloss er auf einmal, mit der Sprache rauszurücken: "Also, meine Eltern haben ein Omiai für mich organisiert." "Was?" Sora schien ebenso überrascht über diese Aussage wie Tai. Für eine Weile herrschte eine drückende Stille in der kleinen Wohnung. Tai sollte also heiraten. Irgendeine wildfremde Frau und das nur weil seine Eltern das wollten? Wie fies! "Das ist eine ziemlich üble Sache.", meinte Sora. "Aber... was hab ich damit zu tun?" Tai wurde etwas verlegen. Das Anliegen was er hatte, war nicht gerade alltäglich. Doch er musste es wagen. Wie sonnst sollte er wissen, was sie antworten würde? "Also, na ja, vielleicht klingt da jetzt komisch, aber, die Sache ist die, wenn ich eine Freundin hätte, dann würden meine Eltern das Omiai abblasen. Deshalb wollte ich fragen, ob du nicht so tun könnest, als ob du meine Freundin wärst. Meine Eltern konnten dich schließlich schon immer ziemlich gut leiden." Okay, wenn Sora alles erwartet hätte, aber DAS nicht! Schließlich hatte Tai sie mehr oder weniger darum gebeten fest mit ihm zusammen zu sein. Das ging doch nicht. Dann hätten sie nur noch mehr Probleme. Alles würde in einem einzigen Desaster enden. Die andere Frage war jedoch, ob sie Tai, ihren besten Freund, wirklich hängen lassen könnte. "Also, hör mal Tai. Glaubst du denn wirklich, dass das so eine gute Idee wäre? Schließlich sind wir beste Freunde. Das könnte vielleicht Probleme geben.", antwortete Sora nach diesen unendlichen Gedankenstrom. "Wenn wir es nicht ausprobieren können wir es nicht wissen. Aber ich verspreche dir, sobald es problematisch wird beenden wir das Ganze, aber bitte, lass es uns versuchen." Dann setzte er diesen Hundeblick auf. Dem konnte Sora noch nie widerstehen. Wie sollte das auch gehen, bei solchen treuen, lieben Augen? Resigniert seufzte Sora. "Also gut, aber nur, weil du es bist." Bei den letzten Worten setzte sie ein liebevolles Lächeln auf. Dieses lächeln war es, dass Tai weiche Knie machte. Alles würde er tun, um sie jetzt in den Arm nehme zu können. Doch das könnte sie falsch verstehen und ihre Freundschaft wollte er nicht verlieren. Nicht für alles Geld der Welt würde er sie hergeben. Tai wollte sich gerade verabschieden, als draußen das Gewitter begann. Es stürmte furchtbar und Autofahren wäre eine ziemlich riskante Angelegenheit. Bei so einem Sturm wollte Sora Tai nicht gehen lassen. Deshalb hielt sie ihn am Arm fest und meinte: "Vielleicht solltest du lieber hier bleiben, solange es stürmt. Du könntest auf dem Sofa schlafen, wenn du willst." Zwar war ihr das alles etwas unangenehm, aber sie könnte es sich niemals verzeihen, ihren Freund in den Sturm zu schicken und ihn dadurch vielleicht zu verlieren. Every memory of lookin' out the back door I have the photo album spread out on my bedroom floor It's hard to say it, time to say it Goodbye, goodbye Every memory of walkin' out the front door I found the photo of the friend that I was lookin' for It's hard to say it, time to say it Goodbye, goodbye (Goodbye) Tai hatte eingewilligt da zu bleiben und nun saßen beide im Wohnzimmer und sahen sich an. Sora hatte das Radio angestellt, doch irgendwie gelang es ihr nicht, sich darauf zu konzentrieren. Sie war sich noch immer unsicher, ob sie wirklich das Richtige getan hatte, indem sie zugestimmt hatte Tais Freundin zu spielen. Irgendwas in ihr sagte ihr, dass das Ganze nicht so leicht werden würde. Aber irgendwie würde sie das bestimmt schaffen. Die rage war nur wie? Irgendwann lächelte Tai Sora freundlich an. Es war dieses typische Tai-Lächeln. "Wollen wir tanzen?", fragte er ruhig. Sora war über das Angebot etwas überrascht, aber warum nicht. Es war ein ruhiger Tanz zu dem sich die beiden wiegten. Doch noch nie hatte Sora sich so wohl in den Armen eines Mannes gefühlt. Wäre es nach ihr gegangen, so wäre dieser Tanz wohl nie beendet worden. Am Schluss des Liedes jedoch blieb Tai stehen, drückte Sora etwas von sich weg, um sie anzusehen und lächelte sie liebevoll an. Dieses Lächeln jedoch war anders als jedes Lächeln, dass Sora je von Tai gesehen hatte. In ihm schien eine große Zuneigung zu stecken. "Sora...ich...ich muss" Sora jedoch ließ ihn nicht ausreden. Vorsichtig legte sie ihm einen Finger auf die Lippen. Ihr Blick war genauso von Zuneigung erfüllt, wie der seine. Leise flüsterte sie: "Sag jetzt nichts. Genießen wir einfach den Moment und sehen was kommt." Im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen. Und als Sora seine Lippen auf de ihren spürte da hatte sie das Gefühl, dass die Welt still stehen würde. We used to listen to the radio And sing along with every song we know We said someday we'd find out how it feels To sing to more than just the steering wheel And Kim's the first girl I kissed I was so nervous that I nearly missed She's had a couple of kids since then I haven't seen her since god knows when Oh, whoa, whoa, oh god, I... Auch für Tai schien die Welt still zu stehen. Nichts zählte mehr. Es gab keine Vergangenheit und Zukunft. Was zählte war nur das hier und jetzt. Behutsam strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, nur um dann ihren Rücken zu streicheln. Sora spürte, was hier auf sie zukam. Doch so weit sollte es nicht kommen, noch nicht. Es sollte mehr als nur eine tat aus lauter Sehnsucht sein. Nein, wenn, dann sollte es aus Liebe geschehen. Deshalb brach Sora den Kuss ab. Sie sah zu Boden, als sie meinte: "Wir sollten jetzt schlafen. Der Tag war für uns beide ziemlich stressig." Mit diesen Worten ging Sora in ihr Schlafzimmer. Tai hatte sie alles Notwendige ins Wohnzimmer getan. Als sie sich hinlegte fand sie keinen Schlaf. Immer wieder dachte sie an Tai, an das was geschehen war und vielleicht noch geschehen wäre, wenn sie es nicht beendet hätte. Und doch, sie sehnte sich danach ihm nahe zu sein. Sie wollte, dass ihre Freundschaft so wie einst war. Trotzdem wollte sie auch mehr. Das alles war so furchtbarschwer. Wenn sie doch bloß nicht hier her zurückgekommen wäre. Dann wäre sie wohl diesen Problemen entgangen, aber wäre sie dann glücklich gewesen? Sie war doch eigentlich von Anfang an unglücklich in New York gewesen, hatte geahnt, dass das, was sie sich erhofft hatte nicht aufgehen würde. Aber auch das konnte sie nicht ändern. Niemand konnte in die Vergangenheit eingreifen. Selbst, wenn man es wirklich wollte. Every memory of lookin' out the back door I have the photo album spread out on my bedroom floor It's hard to say it, time to say it Goodbye, goodbye Every memory of walkin' out the front door I found the photo of the friend that I was lookin' for It's hard to say it, time to say it Goodbye, goodbye (I miss) I miss that town (I can't) I can't believe it (So hard) So hard to stay (Too hard) Too hard to leave it If I could relive those days I know the one thing that would never change Auch Tai ging es nicht anders. Er wollte einfach keinen Schlaf finden. Er hatte Sora wirklich geküsst und sie hatte den Kuss erwidert. Doch dann, dieses abprubte Ende. Was hatte er denn falsch gemacht? Früher war alles ganz anders gewesen. Natürlich hatte er sie schon damals, bei ihren ersten Abenteuer in der Digiwelt, sehr gern gehabt. Trotzdem war jetzt irgendetwas anders zwischen ihnen. Als sie damals nach Amerika gegangen ist, da glaubte er, dass er verrückt werden musste. Und jetzt war sie wieder hier, er hatte sie sogar in den Armen gehalten. Und auch Tau sagte irgendetwas, dass die ganze Geschichte einen unvorhersehbaren Ausgang nehmen würde. Aber daran konnte man nichts ändern, man musste sich wohl überraschen lassen. Every memory of lookin' out the back door I have the photo album spread out on my bedroom floor It's hard to say it, time to say it (It's hard to say it) Goodbye, goodbye (Goodbye) Every memory of walkin' out the front door I found the photo of the friend that I was lookin' for It's hard to say it, time to say it (It's hard to say it) Goodbye, goodbye (Goodbye) Look at this photograph Every time I do, it makes me laugh Every time I do, it makes me So, ich hoffe euch hats gefallen. Über ein Kommi von euch würde ich mich sehr freuen. Der Song stammt übrigens von Nickelback und trägt den Titel "Photograph". Er hat relativ wenig mit der Handlung des Kapis zu tun. Aber er soll darstellen, dass beide sehr über ihre gemeinsame Vergangenheit nachdenken und darüber, ob die ganze Sache, mit dem Zusammensein auch richtig ist oder ob sie dadurch nur ihre Freundschaft zerstören. Das nur als kleine Erläuterung. Ich hoffe, dass ihr auch die nächsten Kapis lest. Ciao euer Steinbock^^ Kapitel 4: Now I'm your girlfriend, I think... ---------------------------------------------- So, nach langer Zeit mal wieder n neues Kapitel zu meiner Taiora. Sorry, dass ich so lange gebraucht habe, aber irgendwie hat ich einfach keinen Plan, wie es weitergehen soll. Dafür hab ich mich dieses Mal bemüht, dass das Kapitel etwas länger wird. Wie immer danke an meine Kommischreiber. Ohne euch würde es gar keinen Spaß (bzw. Sinn) machen, das hier zu schreiben. Aber jetzt: VIEL SPAß! Songtext: Rosenstolz - Der größte Trick Kapitel 4 Now I'm your girlfriend, I think... Die Sonne schien, als Sora am nächsten Morgen erwachte. Eigentlich wäre sie sofort aufgestanden, wenn...ja wenn da nicht der Gedanke an Tai gewesen wäre. Er lag dort drüben, im Wohnzimmer und schlief vermutlich noch. Gedankenverloren starrte Sora die Decke an. "Wie soll das alles nur enden?", murmelte sie. Auf einmal war sie hellwach, als sie hörte, dass irgendjemand in ihrer Küche werkelte. Verschlafen zog sie sich um und ging zu eben genannten Zimmer. Was Sora dort sah verschlug ihr den Atem. Nicht nur, dass Tai hellwach war und das Frühstück machte, sondern auch, dass er dies mit freiem Oberkörper tat brachte ihn in Verlegenheit. In jenem Moment bemerkte Tai Soras Anwesenheit. Sanft lächelte er: "Guten Morgen!" "Morgen", meinte Sora. Nach einer drückenden Stille fragte Tai: "Hast du Hunger?" So kam es, dass beide gemeinsam frühstückten. Dies taten sie in stiller Vertrautheit. Als sie noch klein waren hatten sie manchmal beieinander übernachtet und beim Frühstück dann die ganze Zeit geredet und gelacht. Doch nun waren beide still. Keiner hatten den vergangenen Abend vergessen. Und doch...beide fühlten sich in dieser Stille, in dieser Nähe zu einer vertrauten Person vollkommen glücklich. Wäre es nach ihnen gegangen, so hätte dieser Moment ewig gedauert. Aber wie jedes Frühstück verging auch dieses irgendwann. Als beide gemeinsam den Tisch abdeckten und sich dabei in die Quere kamen, wurden sie leicht rot, als sich ihre Hände berührten. Wieder schweigen. Bis Tai meinte: "Das ist doch irgendwie kindisch, oder? Am besten wir vergessen die Sache von gestern Abend einfach. Das zwischen uns ist nie passiert, okay?" Sora nickte stumm. Aber obwohl Sora glücklich war, dass diese Angelegenheit geklärt war, so taten ihr Tais Worte doch, tief in ihrem Herzen, weh. Tai hatte sie ohne es zu wissen verletzt. Um auf andere Gedanken zu kommen fragte Sora: "Wann ist eigentlich das Essen mit deinen Eltern?" Tai hatte die ganze Sache anscheinend schon wieder total verdrängt. Überrascht starrte er Sora an. Dann kratzte er sich am Hinterkopf und murmelte: "Schon heute Abend." "Was? Und das sagst du mir erst jetzt?", meinte Sora empört. Tai hielt schützend die Hände über den Kopf: "Sorry, dafür kann ich ja nun echt nichts!" Seufzend schüttelte Sora den Kopf. "Manchmal frage ich mich wirklich, ob du jemals erwachsen wirst, Taichi Yagami." So verging noch einige Zeit, in der die beiden ausmachten, dass Tai sie zu dem Essen mit seinem Wagen abholen würde. Kurz nachdem Tai gegangen war ging Sora in ihr Schlafzimmer. Sie stellte sich vor ihren Kleiderschrank und begann darin zu kramen. Aber irgendwie schien nichts dabei zu sein, was angemessen für das Essen mit Tais Eltern wäre. Schließlich sollten sie ja meinen, dass Tai und sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellten. Da musste sie sich auch dementsprechend kleiden. Nach einer geschlagenen Stunde des Suchens kam Sora zu dem Entschluss, dass ihr Schrank ihr nichts bot, was sie zu jenem Abend anziehen könnte. Nun hatte sie nur noch eine Wahl. Schnell wählte sie in ihrem Handy eine Nummer. "Hallo. Mimi? Ich brauche deine Hilfe!", meinte sie verzweifelt. "Wobei denn?", wollte Mimi wissen. "Lange Geschichte. Am besten ich komme vorbei und erkläre dir dort alles", antwortete Sora. "Ist gut. Bis gleich.", beendete Mimi das Gespräch. Auf dem weg zu Mimi wurde Sora mulmig. Wie wollte sie denn das Ganze erklären? War das nicht eigentlich total schräg? Sie gab sich als Tais neue Freundin aus, damit seine Eltern ihn nicht zu einer arrangierten Hochzeit zwangen. Irgendwann würde das alles doch sowieso rauskommen. Warum tat sie dann das alles für ihn? Sora konnte sich keinen Reim darauf machen. Glaubst du, dass du siehst, was du siehst. Glaubst du, dass wir miteinander fühlen? Du denkst du stürzt nie ab, und merkst gar nicht, dass du längst, längst gefallen bist. Als sie bei Mimi ankam war sie still. Irgendwie traute Sora sich nicht, Mimi die Wahrheit zu sagen. Diese Wahrheit machte ihr irgendwie Angst. Aufmerksam betrachtete Mimi ihre alte Freundin. Irgendwie hatte sie im Gefühl, dass mit Sora etwas nicht stimmte. Lächelnd fragte sie: "Willst du mir nicht endlich erzählen, was los ist?" Leicht errötet sah Sora auf: "Ich brauche was zum Anziehen." Resigniert seufzte Mimi: "So wie du aussiehst, ist das nicht alles. Also, erzähl schon! Was ist los? Und was brauchst du zum Anziehen?" Sora schwieg. Es fiel ihr schwer, Mimi das ganze zu erzählen. Nach einem Seufzer begann sie dann jedoch zu erzählen: "Also, es ist so. Tais Eltern wollen unbedingt, dass er heiratet. Wenn er nicht mit einer Frau beim nächsten Essen mit seinen Eltern erscheint, dann muss er zu einem Omiai und eine Person heiraten, die er nicht liebt. Das will er natürlich nicht. Als wir uns unterhalten haben hat er mich gefragt, ob ich mich nicht als seine Freundin ausgeben wolle, weil seine Eltern mich schon immer gemocht hätten. Und...na ja...also..." Stotternd beendete Sora die Erklärung. Mimi nickte nur. "Versteh schon. Du wirst also heute zu diesem Essen mit Tais Eltern gehen und dich als seine feste Freundin ausgeben. Dazu brauchst du jetzt was Schickes zum Anziehen, richtig?" "Richtig", antwortete Sora. Für einen Augenblick überlegte Mimi, dann sprach sie: "Ich glaube ich habe da genau das Richtige für so einen Anlass. Komm mit!" Sora folgte ihrer Freundin. Diese kramte kurz in ihrem Schrank und heilt Sora dann ein Abendkleid hin. Sora sah das Kleidungsstück erstaunt an. "Glaubst du wirklich, dass mir so was steht?" Mimi war sich ihrer Sache völlig sicher und meinte nur, dass Sora es anprobieren solle. Nach einiger Zeit stand Sora in dem schlichten, schwarzen Abendkleid vor dem Spiegel und betrachtete sich. Unschlüssig drehte sie sich um die eigene Achse. "Meinst du wirklich, dass das zu dem Essen passt?" Mimi musterte Sora. Das Kleid stand ihr perfekt. Das orangefarbene Haar und die helle Haut hebten sich perfekt von der dunklen Farbe des Abendkleides ab. In diesem Kleid wirkte Soras zierlicher Körper regelrecht majestätisch. "Glaub mir, das ist genau das Richtige!" Nachdem Sora sich wieder umgezogen hatte und das Kleid in den Armen hielt, dass sie an diesem Abend tragen würde, sah Mimi sie noch eine Weile lang skeptisch an. Sora bemerkte ihren Blick und wollte wissen, was los sei? Mimis Blick war ernst. Nie zuvor hatte Sora sie so gesehen. Hörbar atmete Mimi die Luft aus. Dann legte sie die Hände auf die Schultern ihrer Freundin und fragte sie ernst: "Bist du dir wirklich sicher, dass das gut ist, was du hier machst, Sora? Du gehst hier ein ziemlich gefährliches Spiel ein." Doch ich kämpf um dich wo immer du jetzt bist egal was du versprichst du gehst immer und immer viel zu weit du schießt hoch übers Ziel du bringst mich damit um doch ich, ich kann kann dich verstehn Zunächst verstand Sora nicht. Was sollte denn schon gefährlich daran sein, dass sie sich als Tais Freundin ausgab? Als Mimi Soras Unwissenheit bemerkt, erläuterte sie ihre Aussage: "Wenn du dich als Tais Freundin ausgibst, dann belügst du erstens seine Eltern. Und zweitens", Mimi machte eine kurze Pause, " ist es vielleicht gar nicht so gut für dich, Tai so nahe zu kommen." In Sora machte sich eine unerfindliche Wut breit. "Warum soll ich Tai denn nicht helfen? Schließlich ist er mein bester Freund! Ich verstehe nicht, was du meinst, Mimi?" Tief in ihrem Herzen wusste sie schon längst, was Mimi meinte, aber dies wollte sich Sora einfach nicht eingestehen. "Ich meine damit, dass da immer noch Gefühle für Tai in dir sind, die nicht sein sollten. Und es würde mich bei Tai nicht wundern, wenn es bei ihm ebenso wäre. Aber so könnt ihr nie auf normale Weise miteinander umgehen." Für lange Zeit schweigen sich die beiden Frauen an. Die Stille schien sie schier zu erdrücken. Irgendwann raffte sich Sora dazu auf, etwas zu sagen: "Mag sein, das das immer noch mehr als nur Freundschaft bei mir ist, wenn ich mit Tai zusammen bin. Mag sein, dass sich mein Herz danach sehnt, bei ihm zu sein. Aber dies alles hat keine Bedeutung. Er ist mein bester Freund und ich lasse ihn jetzt nicht im Stich. Er soll erst dann heiraten müssen, wenn er wirklich liebt. Das ist alles, was ich will." Kurz bevor Sora ging meinte Mimi nur: "Du hast Recht, wenn du meinst, dass das deine Sache ist und ich werde dir nicht reinreden, aber bitte pass auf dich auf. Ich will nicht, dass du wieder auf jemanden hereinfällst." "Glaub mir, das wird nie mehr passieren", antwortete Sora noch, bevor sie sich auf den Weg nach Hause machte. Mit dem Kleid in einer Tüte, versuchte Sora krampfhaft sich abzulenken. Aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Mimis Worte hatten die junge Frau völlig aufgewühlt. Genauso aufgewühlt hatten sie jedoch ihre eigenen Worte. Als sie an einem kleinen Café vorbei kam, machte sie halt. Sie setzte sich an einen Tisch und sah nach draußen. Es herrschte wunderbarstes Wetter. Viele Leute verbrachten den Tag heute draußen. Deutlich erkannte Sora die jungen Paare, die schüchtern die hand des anderen hielten, sah die jungen Familien, die sich auf den grünen Wiesen des Parks austobten. Ob ich auch noch mal so glücklich sein werde?, fragte sich Sora in Gedanken. Betrübt seufzte sie und konzentrierte sich auf ihren Kaffee. In letzter Zeit beschäftigte sie diese Frage häufiger. Wie wäre das leben wohl gewesen, wenn sie nicht nach Amerika gegangen, sondern hier geblieben wäre? Würde sie dann glücklich sein? Hätte sie vielleicht schon selbst eine kleine Familie gegründet, mit einem Mann, den sie wirklich liebte? In diesem Moment kam ihr Tais Gesicht in den Sinn. Als sie nach einiger Zeit bezahlt hatte und heimwärts ging, dachte sie noch einmal über ihre eigenen Worte gegenüber Mimi nach. Hatte sie damit nicht offen zugegeben, dass da mehr Gefühle gegenüber Tai waren, als nur Freundschaft? Genervt schüttelte Sora den Kopf. Warum musste das alles nur so schwer sein? Zu Hause angekommen verrichtete sie einige kleinere Hausarbeiten und zog sich dann, eine Stunde bevor Tai sie abholen kommen wollte, um. Ihre haare steckte sie hoch und leckte zaghaft etwas Lippenstift auf. Sora hatte noch nie viel vom Schminken gehalten und ihre Meinung würde sie wohl so schnell auch nicht ändern. Gegen 19.00 Uhr klingelte es an Soras Wohnungstür. Schnell griff die junge Frau nach ihrer Tasche und öffnete ihrem Freund die Tür. Tai war sprachlos, als er Sora vor sich stehen sah. Sollte das wirklich seine beste Freundin sein, die da stand. Tai konnte es nicht glauben. Das dunkle Abendkleid stand ihr einfach perfekt. Tai konnte gar nicht anders, als sie anzustarren. Nach einer Weile wurde Sora dies jedoch ziemlich unangenehm. Etwas unsicher murmelte sie: "Es ist nicht gerade das, was ich üblicherweise trage, aber ich glaube, dass es dem Anlass angemessen ist. Auch wenn es mir nicht so gut steht." Verlegene Röte trat in ihr Gesicht. Trotzig schüttelte Tai den Kopf. "Sag so was nicht. Das Kleid steht dir perfekt. Du siehst wunderschön aus, Sora." Beinahe hätte er an ihren Namen noch ein chan drangehangen, doch er besann sich eines besseren. Freundlich hielt er ihr seinen Arm hin und führte sie zu seinem Wagen. Beide waren still. Keiner schien die richtigen Worte für diese Situation zu finden. Aber beide genossen die Nähe des anderen. Es war keine Stille, die einen zu erdrücken drohte. Nein, es war die Art Stille, die von tiefer Vertrautheit erzählte, die die beiden so sehr genossen. Der größte Trick den der Teufel je hatte ist, dass er die Welt hat glauben lassen dass es ihn nie gab und das ist nicht wahr selbst das ist nicht wahr Du und ich wir sind der beste Beweis für die Unerträglichkeit der Wartenden auf ne bessere Zeit egal wann das ist egal wo das ist Tai führte seine Freundin noch immer am Arm, als sie das Restaurant betraten. Unsicher sah Sora sich um. Das Restaurant wirkte teuer und Sora fragte sich, was Tais Eltern jetzt erwarteten. Ihr wurde vor Aufregung etwas mulmig in der Magengegend. Und doch, Tai war in ihrer Nähe und das beruhigte sie auf eine gewisse Weise. Er wirkte regelrecht stattlich mit dem Anzug und der Krawatte. So wirkte er gar nicht mehr, wie der fußballverrückte Junge von einst. Diesen konnte man in ihm an jenem Abend nur erahnen. Tais Eltern saßen bereits an dem bestellten Tisch und warteten. Ihr Blick war ernst und sie schienen über irgendetwas zu diskutieren. Als sie jedoch ihren Sohn, zusammen mit Sora am Arm, sahen, erhellten sich ihre Mienen. Sora lächelte, noch immer etwas verunsichert darüber, was nun geschehen würde. Gemeinsam mit Tai setzte sie sich seinen Eltern gegenüber. "Es ist wirklich schön, dich wieder zu sehen, Sora", meinte Tais Mutter und lächelte der jungen Frau freundlich zu. "Ich finde es genauso schön, sie wieder zu sehen", entgegnete Sora. Tai spürte ihre Unsicherheit, sah, dass ihre Hände, die sie über ihren Schoß gefaltet hielt, zitterten. Beruhigend legte er seine Hand auf die ihre und streichelte sanft ihre zarte Haut. Auch Tais Vater zwang sich ein Lächeln ab und meinte zu seinem Sohn: "Ich hab ja schon immer geahnt, dass zwischen dir und Sora mehr ist, als nur Freundschaft! Tja, du solltest eben ab und an auf deinen alten Herrn hören, was mein Junge!" Tai lachte zurück und stimmte seinem Vater zu, während Sora bei dieser Aussage wiederum errötete. Ihr behagte die ganze Situation nicht und sie ersehnte das Ende dieses Abends. Aber für Sora zog sich der Abend in erschreckende Art und Weise in die Länge. Immer wieder wurden sie und Tai von seinen Eltern mit allen möglichen Fragen überhäuft. Sie versuchte sich auf Tais Hand zu konzentrieren, versuchte ihr Herz zu beruhigen. Doch auf einmal stellten Tais Eltern die Frage, die weder Sora noch Tai, im Geringsten bedacht hatten. "Wie steht es denn mit euren Kinderwunsch? Können wir uns darauf freuen, bald Großeltern zu werden?" Beide sahen sich überrascht an und versuchten in den Augen des anderen die Antwort zu lesen. Doch ihre Augen schienen sich gegenseitig nur zu fragen: Was jetzt? Tai räusperte sich nach diesem intensiven Blickwechsel mit Sora und meinte: "Erst mal wollen wir unser Glück allein zu zweit genießen. Schließlich haben wir ja noch mehr als genug Zeit!" Ein unsicheres Lachen seinerseits folgte. Sora starrte auf ihre Hände, die Tai umschlossen hielt. Tais Mutter beobachtete die Freundin ihres Sohnes, wandte sich vertrauensvoll an sie: "Ich könnte mir vorstellen, dass du eine sehr liebevolle Mutter wärst. Also mach da mal keine Sorgen." Am liebsten hätte Sora gesagt, dass das das Geringste wäre, worüber sie sich Sorgen machte, doch dann hätte sie Tai verraten und das könnte sie sich nie verzeihen. Der Rest des Abends verlief harmlos. Eines der üblichen Gespräche nahm ihren Lauf und die Stimmung wurde lockerer. Noch lange zeit saßen sie dort an dem Tisch und unterhielten sich über alte Zeiten. Soras Herz jedoch, war schwer geworden. Ich wein doch nur, damit du nicht mehr weinst und trinke, damit du nicht ertrinkst ich tausch im Meer deiner Lügen um nicht unter zu gehn doch glaubst du glaubst du, was du hörst? Es war bereits Mitternacht, als Tai Sora nach Hause brachte. Beide waren erschöpft von dem Abend. Aber Sora hatte das Bedürfnis, noch etwas Zeit mit Tai zu verbringen. Kurz bevor sie bei ihr Zuhause ankamen, fragte sie Tai: "Ich muss mit dir reden. Kommst du noch mit rauf?" Tai nickte nur als Antwort. Oben in ihrer Wohnung angekommen meinte Sora: "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee war, mich gegenüber deinen Eltern, als deine feste Freundin vorzustellen. Wir haben so viele Dinge nicht bedacht. Nehmen wir doch mal die Sache mit den Kindern. Sie hatten einen ziemlich verwunderten Eindruck auf mich gemacht, als du ihnen gesagt hast, dass wir uns da noch Zeit lassen wollen. Vielleicht sollten wir ehrlich sein und du deinen Eltern einfach richtig sagen, was du davon hältst, dass sie der Meinung sind, dass du unbedingt heiraten musst." Tai sah Sora überrascht an. Er hatte sich viel erhofft, als sie sagte, dass er noch mit hoch kommen solle, aber nicht das. Unschlüssig fuhr er sich mit der Hand über den Nacken. Jetzt konnte er Sora nicht ansehen. Die Antwort, die er ihr gab, war kaum hörbar: "Ich verstehe dich, sehr gut sogar. Ich will dich zu nichts zwingen. Dafür bist du mir viel zu wichtig. Ich werde mich einfach mit meinem Schicksal abfinden. Wer weiß, vielleicht ist die Frau, die meine Eltern für mein Omiai aussuchen ja auch meine große Liebe. Wer weiß das schon?" Sora brach es das Herz, ihren Freund so geknickt vor sich zu sehen. Sie fühlte sich, als hätte sie ihn betrogen. So vieles hätte sie ihm in jenem Moment sagen wollen, aber sie fand einfach nicht die richtigen Worte für das, was sie ihm sagen wollte. Das was ihr schon so lange auf der Seele brannte. Nach einer langen Zeit des Schweigens, sagte Tai: "Es ist spät ich werde besser gehen." Mit diesen Worten ging er zur Wohnungstür. Noch einmal stoppte er und drehte sich zu Sora um: "Ich will nur, dass du eines weißt. Dieser Abend heute, war seid langem mal wieder ein schöner Abend mit meinen Eltern. Das hab ich dir zu verdanken. Außerdem hast du heute Abend wirklich wunderschön ausgesehen. Nie zuvor habe ich etwas Schöneres gesehen. Aber das wäre auch so nie möglich gewesen, denn ich hatte stets nur Augen für dich. Ich liebe dich, Sora-chan. Ich habe dich schon geliebt, bevor ich überhaupt die Bedeutung dieses Wortes wusste und ich werde es auch immer tun. Egal wen ich heirate, mein Herz wird immer dir gehören. Das solltest du nur noch wissen." Gerade wollte er aus der Tür treten, als Sora ihn festhielt. Unsicher hielt sie seinen Arm fest. Verzweifelt sah sie ihn an. "Bitte Tai, glaub mir, du bedeutest mir mehr als irgendetwas anderes. Aber ich habe Angst. Was wird dann aus unserer Freundschaft? Ich habe Angst dich zu verlieren, wenn unser scheinbares Glück zerbricht. Bitte, lass mir etwas Zeit. Ich muss mir erst meiner Gefühle bewusst werden." In diesem Moment wurde Tais Blick sanft. Sora spürte, dass er es ernst meinte, als er zu ihr sagte: "Egal, wie lange du brauchst, um dich zu entscheiden. Ich werde immer auf dich warten, egal was geschieht." Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn, wünschte ihr eine gute Nacht und ging nach Hause, während er eine völlig verwirrte Sora allein in ihrer Wohnung zurückließ. Doch ich kämpf um dich wo immer du auch bist egal was du versprichst du gehst immer und immer viel zu weit du schießt hoch übers Ziel du bringst dich damit um doch ich, ich kann kann dich verstehn Der größte Trick Den der Teufel je hatte ist, dass er die Welt hat glauben lassen dass es ihn nie gab und das ist nicht wahr selbst das ist nicht wahr Du und ich, wir sind der beste Beweis für die Unerträglichkeit der Wartenden auf ne bessere Zeit egal wann das ist egal wo das ist Doch ich kämpf um dich So, das wars mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen. Und eins garantiere ich euch, das ist noch längst nicht alles. Ich sage nur, dass es immer spannender wird. Zumindest werde ich versuchen, dass es für euch so spannend wie möglich wird. Als Song hab ich dieses Mal Der Größte Trick von Rosenstolz gewählt. Zum einen, weil ich ein großer Rosenstolz-Fan bin, zum anderen weil ich finde, dass dieses Lied eine unheimliche Aussagekraft besitzt. Wie immer würde ich mich über Kommis von euch freun. Ciao euer Steinbock^^ Kapitel 5: I can't forget the past - Part 1 The beginning --------------------------------------------------------- Tja, und weil die Muse so gnädig war und mich mal wieder geküsst hat, habe ich jetzt gleich noch ein neues Kapitel für euch. Wie immer danke für die lieben Kommis. Ich hoffe das neue kapitel gefällt euch und wünsche euch viel Spaß. Anmerkung: In diesem Kapitel und vermutlich auch im nächsten wird es um die Vergangenheit von Sora gehen, weshalb ich in der Geschichte nach dem ersten Auftreten des Liedes vom Erzählstil in den Ich-Stil wechsle, weil ich so Einiges besser erklären kann. Nur, damit ihr euch nicht wundert. Aber jetzt: VIEL SPAß!!! Songtext: Kate Winslet - What if Kapitel 5 I can't forget the past - Part 1 The beginning Mit einem überraschten Ausdruck starrte Sora die gerade geschlossene Tür an. Dann senkte sie die Lider und murmelte: "Wenn du nur wüsstest, worauf du dich da einlässt, Tai." Von den Worten Tais wie benommen ging sie ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch und starrte einen imaginären Punkt auf der Zimmerdecke an. "Tut mir Leid, aber ich kann nicht vergessen, was geschehen ist, Tai. Der Schmerz sitzt einfach zu tief.", sagte sie zu sich selbst. Niemand hätte momentan ihre Worte verstehen können, außer ihr allein. Nur sie konnte momentan in einer Welt ihrer Vergangenheit wandeln, der ihren Freunden, die in Japan geblieben waren, bislang gänzlich fremd war. Und obwohl sie es nicht wollte. Obgleich sie ihre Vergangenheit in den USA vergessen wollte, so drängte sie sich ihr doch augenblicklich auf. Immer deutlicher sah sie sein Bild vor Augen. Sein Bild. Deutlich sah sie die scharfen Konturen, das blonde Haar, die kühlen, blauen Augen, die damals so verführerisch auf sie gewirkt hatten. Sora fragte sich noch, wie das alles eigentlich angefangen hatte, bevor sie die Augen schloss und sich Stück für Stück zu erinnern begann... Here I stand alone With this weight upon my heart And it will not go away In my head I keep on looking back Right back to the start Wondering what it was that maybe you change "Alles begann, als ich 16 Jahre alt war. Die ehemaligen Digi-Ritter hatten alle mit ihren Prüfungen zu tun. Es blieb kaum noch Zeit, die geliebten zurückgelassenen Freunde in der Digi-Welt zu besuchen. Neue Digi-Ritter erschienen, erlebten neue Abenteuer. Kurz zuvor hatte alles begonnen. Es begann damit, dass Matt seine Band, die "Teenage Wolfs" gründete. Bald darauf merkte ich, dass er mir immer wieder verstohlene Blicke zuwarf. Soviel Aufmerksamkeit von seiner Seite war ich nicht gewohnt, was mich sehr verunsicherte. Ob Tai gemerkt hatte, dass es mir nicht gut ging oder ob er einfach nur so, mehr Zeit als sonst mit mir verbrachte, wusste ich nicht. Alles was ich wusste war, dass ich mich sowohl in Tais, als auch in Matts Nähe merkwürdig geborgen fühlte. Schon lange hatte ich mir meine Schwäche für Tai eingestanden, es aber einfach nicht gewagt, es ihm zu gestehen, aber jetzt, dieses merkwürdige Gefühl, wenn ich mit Matt Zeit verbrachte. Es war mir völlig fremd und ähnelte doch der Zuneigung zu meinem Tai so sehr. Dieses Gefühl schleppte ich einige Zeit mit mir herum, bis ich nach und nach merkte, dass ich mich, anscheinend, in Matt verliebt hatte. Was es an ihm war, was mich zu solchen Gefühlen bewegte, vermochte ich nicht zu sagen. Vielleicht war es seine kühle, erwachsene Art, die ihn so sehr von Tai unterschied, welche mich so faszinierte. Vielleicht waren es seine kühlen Augen, die mich mit jedem Blick zu durchbohren schienen, die ein Gefühl der Zuneigung in mir aufkeimen ließen. Vielleicht sind die Gründe, weshalb ich mich in ihn verliebte auch einfach nicht zu bestimmen. Möglich, dass es nur eine kurzzeitige Phase der Verliebtheit eines Teenagers war, die dazu führte, dass Matt mir an einem heißen Sommertag, in einem schattigen Teil des Parks, seine Gefühle auf folgende Art gestand: Tief sah der Blonde mir in die Augen. Ich war wie gefangen von seinem Blick, der mir gegenüber zum ersten Mal so unglaublich sanft und verletzlich wirkte. Unsicher, was ich sagen sollte, wartete ich Matts Worte ab. Dieser nahm zögerlich meine Hand, setzte ein unsicheres Lächeln auf und meinte: "Wie du bestimmt schon bemerkt hast, ist es mir in letzter Zeit besonders wichtig gewesen, viel Zeit mit dir zu verbringen. Die Sache ist...also...na ja...weißt du..." Er seufzte tief, ihm schien es schwer zu fallen, die richtigen Worte zu finden. Er stand auf, sah mich jedoch nicht an, als er die Worte an mich richtete, die den Anstoß, für alle Geschehnisse der folgenden Jahre geben würde: "Die Sache ist, dass ich mich in dich verliebt habe!" Ich weiß nicht, wie lange ich stumm auf dieser Parkbank saß und krampfhaft versuchte, meine Gefühle mit Matts Worten zu vereinbaren. Alles was ich noch weiß ist, dass es ziemlich lange unheimlich still war. Ich konnte Matts Gesicht nicht sehen, doch ich wollte ihm sagen, was ich für ihn empfand. Unschlüssig darüber, was ich tun sollte, stand ich auf, ging langsam auf Matt zu. Dann geschah alles wie automatisch. Ich umarmte Matt von hinten, drückte mein Gesicht an seinen Rücken und meinte: "Ich liebe dich auch." "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich diese Worte machen. Ich verspreche dir, dass ich dir niemals wehtun werde, Sora-chan." An jenem Tag war ich so glücklich, dass ich das alles für einen schönen Traum hielt. Noch lange standen wir dort in dem Park und umarmten uns. Niemals hätte ich geglaubt, dass sich an dieser Situation etwas ändern würde. Well I tried But I had to draw the line And still this question keeps on spinning in my mind Am Tag darauf traf ich mich mit Tai. Er bemerkte sofort, wie glücklich ich war. Aber vorerst wollte ich nichts sagen, ich wollte irgendwie, dass er mich darauf anspricht. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, als ob Tai versuchen würde, diese Frage zu umgehen, wenn ich ihm immer mal wieder kleine Hinweise zukommen ließ. Und jedes Mal, wenn ich ihn anlächelte, ihn freundlich auf die Schulter klopfte oder etwas anderes, derartiges machte, dann wirkte der Blick, den er mir schenkte so furchtbar traurig auf mich, dass es mir beinahe das Herz brach. Das war nicht zuletzt der Grund, weshalb ich ihn fragte: "Was ist denn los mit dir, Tai? Du wirkst so traurig." Tai schüttelte als Antwort jedoch nur den Kopf. Nach dem er mich eine Weile lang angeschwiegen hatte, meinte er: "Was ist jetzt? Ich meine, zwischen Matt und dir?" Überrascht sah ich ihn an, um ihm zu antworten: "Ich dachte schon, du würdest es gar nicht bemerken, mich nie danach fragen. Matt und ich, wir sind seit gestern ein Paar!" Den ungläubigen Blick, den mir Tai daraufhin schenkte, werde ich nie vergessen. Im Nachhinein glaube ich, dass er damals bereits ahnte, was geschehen würde. Ich wusste seinen Blick damals nicht so Recht zu deuten, sah ihn nur fragend an. Als Tai dies bemerkte setzte er ein Lächeln auf, dass nur so vor unterdrückter Trauer strotzte, um mir dann zu sagen: "Dann wünsche ich dir viel Glück, mit Matt. Ich hoffe, du wirst glücklich, denn du hast es dir verdient." Nach diesen Worten schweifte Tais Blick in die Ferne. Vorsichtig berührte ich ihn am Arm. Verunsichert durch Tais Worte murmelte ich: "Ich bin mir sicher, dass du auch glücklich werden wirst. Und egal was passiert, wir werden immer beste Freunde bleiben." Tai sah mich darauf mit seinen sanften, braunen Augen an: "Das hoffe ich." Und obwohl in jenem Moment keiner wagte, noch etwas zu sagen, so wussten wir doch beide, dass nichts mehr so sein würde wie früher, nachdem ich Tai dies mitgeteilt hatte. An jenem Tag wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich meinen Tai wohl auf irgendeine Art und Weise wehgetan hatte. Mir wurde bewusst, dass nun nie wieder etwas so sein würde, wie früher, wenn ich mit Matt zusammen blieb. What if I had never let you go Would you be the man I used to know If I'd stayed If you'd tried If we could only turn back time But I guess we'll never know In der nächsten Zeit kamen Matt und ich uns immer näher. Als wir uns dann, an einem lauen Spätsommerabend auf einer Aussichtsplattform trafen, geschah es, dass ich meinen ersten Kuss bekam. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass der Mond unendlich nahe schien und in seiner vollen Pracht am Himmel strahlte. Ich erinnere mich, an Matt, der mir ein paar Haarsträhnen sanft aus dem Gesicht strich, um sich dann mit seinen Lippen langsam den meinen zu nähern. Automatisch schloss ich die Augen. Dieser Moment gehörte einzig und allein uns beiden. Mein Herz raste, als seine Lippen vorsichtig die meinen berührten. Nie zuvor war ich einem Jungen so nahe gewesen. Da gab es nur eine Sache, die den Moment störten, denn als ich die Augen schloss, war es nicht Matts Bild, dass vor meinem inneren Auge erschien, sondern klar und deutlich das Bildnis Tais, was mich sanft anlächelte. Vielleicht werden jetzt einige sagen, dass ich es doch hätte damals merken müssen, wem wirklich mein Herz gehörte, aber ich war 16, ein Teenager und ich war mir so sicher, dass ich Matt aus vollem herzen liebte. Many roads to take Some to joy Some to heart-ache Anyone can lose the way And if I said that we could turn it back Right back to the start Would you take the chance and make the change Und so verging die Zeit. Stunden wurden zu Tagen, Tage zu Wochen, Wochen zu Monaten und diese Monate wurden wiederum zu Jahren. Matt und ich, wir waren wiederum seit 3 Jahren ein glückliches Paar. Mit Stolz verfolgte ich, den Ruhm, den er mit den "Teenage Wolfs" erreichte. Aber unter all diese Freude, über das glückliche Zusammensein mit Matt, der Treue, die wir uns hielten, mischte sich ein Gefühl der Angst. In diesen 3 Jahren hatte sich viel verändert. Vor allen Dingen zwischen Tai und mir hatte es zu kriseln begonnen. Wir hatten uns irgendwie auseinander gelebt. Wenn wir uns trafen, dann musterten sich unsere Blicke auf dieselbe Art und Weise, wie 3 Jahre zuvor, ich bekam das Gefühl in diesem sanften Brunton zu versinken. Vielleicht war das der Grund, weshalb ich mich von Tai entfernte, weil ich die Beziehung zu Matt einfach nicht aufs Spiel setzen wollte. Aber nicht nur ich entfernte mich zunehmend von Tai, auch Tai entfernte sich zunehmend von mir. Ab und an hörte ich von Kari noch etwas über ihn, selbst sprach ich kaum mit Tai. Von Kari erfuhr ich von der einen oder anderen Freundin, die Tai hatte und jedes Mal, wenn mir Kari erzählte, wie glücklich er sei, brach es mir beinahe das Herz. Ich wusste damals einfach nicht, was mit mir los war. Do you think how it would have been sometimes Do you pray that I'd never left your side Aber auch zwischen Matt und mir änderte sich einiges. Er gab mir zwar noch immer das Gefühl, mich so zu lieben, wie am ersten tag, aber manchmal machte er mir nur all zu stark klar, dass er mehr wollte, als nur Händchen halten und sich ab und an küssen. Genau das war es, was mir Angst vor Matt machte. Es war nicht so, dass er mich dazu drängte, ganz im Gegenteil. Er meinte, ich solle selbst entscheiden, wann es zwischen uns so weit wäre. Doch immer, wenn ich Matts musternden Blick auf meinen Körper spürte, machte ich mir Vorwürfe, dass ich es nicht einfach zuließ. Schließlich war es doch etwas ganz Normales, dass man miteinander schlief, wenn man sich liebte. Außerdem waren wir schon seit 3 Jahren zusammen, ich konnte ihm vertrauen und Tai hatte es bestimmt auch schon getan. Mit einer seiner tollen Freundinnen. Vielleicht war es diese Eifersucht, die dazu führte, dass ich mir ein Herz fasste und Matt sagte, dass ich bereit wäre. Unser ersts Mal erlebten wir im Winter. Ich war allein zu Hause, hatte Matt zu mir eingeladen und wusste, was jetzt geschehen würde. Zuerst begann mich Matt sanft zu küssen, wanderte dann mit seinen Lippen zu meinem Hals hinab, öffnete dabei mein Oberteil und küsste sich weiter vor zum Schlüsselbein. Wie er mir versprochen hatte tat er mir nicht weh. Immer wieder achtete er auf meine Mimik, bereit jederzeit aufzuhören, wenn ich es wollte, aber ich wollte nicht, dass er aufhörte. Ich genoss seine sanften Berührungen, seine mir vertraute und doch so unbekannte Nähe. Als ich mit Matt schlief, zerriss ich damit das letzte Band, was mich an meine Kindheit, und somit auch an Tai band. Ich weiß noch, dass ich in dieser Nacht lange Zeit wach lag. Neben mir hörte ich Matt gleichmäßig atmen, doch ich nahm es nur undeutlich wahr, so als wäre alles durch eine dichte Nebelschicht verschlungen worden. Ich hingegen lag wach da, dicht an Matt gekuschelt und dachte nach. Nun war ich kein Kind mehr. Was mir aber am meisten durch den Kopf ging war, wie Tai sich nach seinem ersten Mal mit einem dieser Mädchen gefühlt hatte. Und da war er schon wieder! Der Gedanke an Tai ließ mir einfach keine Ruhe! Selbst jetzt, wo all meine Gedanken hätten um meinen Liebsten neben mir hätten kreisen sollen, verweilten selbige bei Tai. Um diese Gedanken abzuschütteln kniff ich die Augen zusammen, dachte an das vor kurzem Geschehene und schlief endlich ruhig und traumlos ein. What if I had never let you go Would you be the man I used to know If I'd stayed If you'd tried If we could only turn back time But I guess we'll never know If only we could turn the hands of time If I could take you back would you still be mine Nachdem das Band zwischen Matt und mir durch diese gemeinsame Nacht noch mehr gefestigt worden war, glaubte ich vollends daran, dass uns beide niemand mehr auseinander bringen könnte. Die Abschlussprüfungen traten auf uns zu. Wir alle waren mit Lernen beschäftigt, damit wir die Prüfungen schafften, was auch allen gelang. Matt und ich feierten natürlich zusammen die bestandenen Prüfungen. Selbiger Tag, oder viel mehr Abend war es, der mich von meinen Freunden wegführen sollte. Gerade saß ich mit Matt in meinem Zimmer und wir hatten einen Riesenspaß miteinander, als er auf einmal ernst wurde. Er näherte sich mir, gab mir einen Kuss und flüsterte mir dann sanft ins Ohr: "Wie wäre es, wenn ich dich entführen würde?" Ich kicherte unsicher. "Wie meinst du das denn, Matt?" "Na ja, die Jungs und ich, wir haben mit den "Teenage Wolfs" einen Plattenvertrag bekommen. Da würde bedeuten, dass wir nach Amerika kämen, um genauer zu sein nach New York. Und was ich mir am meisten wünschte wäre, dass du mich begleitest." 'Cos I tried But I had to draw the line And still this question keeps on spinning in my mind What if I had never let you go Would you be the man I used to know What if I had never walked away 'Cos I still love you more than I can say If I'd stayed If you'd tried If we could only turn back time But I guess we'll never know We'll never know Tja, und das wars auch schon wieder. Na, wollt ihr jetzt wissen, wie es weitergeht? Dann seid doch bitte so nett und schreibt mir ein Kommi mit eurer Meinung zum neuen Kapitel. Bis zum nächsten Mal euer Steinbock^^ Kapitel 6: I can’t forget the past – Part 2 A new world – A new Life? --------------------------------------------------------------------- So, hier ist nach längerer Zeit mal wieder ein neues Kapitel zu meiner Taiora. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte zwar die Story im Kopf, aber kein passendes Lied, womit ich das Kapitel unterlegen könnte. Zum Glück hab ich das Album von Rosenstolz bekommen. Daraus hab ich das Lied "Anders als geplant" ausgewählt, da es meiner Meinung nach eine sehr starke Ausdruckskraft besitzt. An alle Kommischreiber natürlich wieder danke, danke, danke...1000 Mal danke. Und jetzt: Viel Spaß! Songtext: Rosenstolz - Anders als geplant Kapitel 6 I can’t forget the past – Part 2 A new world – A new Life? Überrascht sah ich Matt an. Hatte ich ihn da gerade richtig verstanden? Er wollte, dass ich ihn nach New York begleite? Ich wusste nicht, wie ich ihm antworten sollte. Ich wollte bei ihm bleiben, mit ihm glücklich werden, ja, aber, war ich wirklich bereit, alles, was mir etwas bedeutete hinter mir zu lassen. Ich war in Tokio zu Hause, seit ich denken kann lebte ich hier. Hier hatte ich meine Freunde, meine Familie, einfach alles, was für mein leben wichtig war. Und doch, wenn ich hier blieb, dann wäre Matt immer so furchtbar weit weg und unsere Beziehung würde gewiss zerbrechen. Wollte ich das? Konnte ich es mir überhaupt noch vorstellen, das Leben ohne Matt? Ich war zu aufgewühlt, um ihm meine endgültige Antwort mitzuteilen, deshalb sagte ich nur: „Bitte, das kommt alles so überraschend, Matt. Lass mir noch etwas Zeit.“ Matt lächelte mich sanft an: „ich würde dir gern alle zeit der Welt für diese Entscheidung lassen, meine Schöne, aber leider musst du sie bald treffen. Es ist schon alles in Planung, wenn du mir bis Sonntag nicht endgültig sagst, ob du mitkommst oder nicht, dann muss ich ohne dich fahren. Also, ich hoffe, du überlegst es dir gut, damit du dein Entscheidung nicht später noch mal bereust.“ Matt gab mir noch einen sanften Kuss auf die Stirn, flüsterte mir noch ins Ohr: „Ich liebe dich.“ Dann verabschiedete er sich von mir. Und kurz nachdem er gegangen war, da übermannte mich ein merkwürdiges Gefühl. Ich vermag es nicht genau zu beschreiben. Es war eine Art Aufeinandertreffen von tausenden von Gefühlen, was dazu führte, dass ich in Tränen ausbrach. Wieso klingt es traurig Wenn du sagst: Ich liebe dich Weiß ich's nicht Warum muss ich weinen Wenn du plötzlich laut lachst Glaub ich's nicht Ich weiß nicht mehr, wie lange ich so in meinem Zimmer saß und weinte. Alles, was ich weiß ist, dass ich erst am nächsten Morgen wieder erwachte. Zum Glück hatte ich heute frei, sonst wäre ich viel zu spät gekommen. Es war Freitag, bis Sonntag, bis zu meiner endgültigen Entscheidung, blieb mir nicht mehr viel Zeit. Meine Augen fühlten sich irgendwie geschwollen an, vermutlich davon, dass ich einen Großteil der Nacht aller Wahrscheinlichkeit nach mit Weinen verbracht hatte. Matts Worte hallten in meinem Kopf, als entsprangen sie einem weit entfernten, vernebelten Traum. Ich hielt mir den schmerzenden Kopf: „Was soll ich nur tun?“ Um auf andere Gedanken zu kommen, entschied ich mich dazu, in die Stadt zu gehen. Tokio bot schließlich genug Dinge zum Ablenken. Ich glaubte, dass ich mich durch Shoppen ablenken könnte, aber irgendwie wirkte es nicht. Überall schien ich die amerikanische Flagge zu sehen oder irgendetwas anderes, was ich mit Amerika verband. Ich seufzte resigniert. Es hatte ja doch keinen Sinn. Ablenken durch Shopping half nichts, warum dann also noch unnötiges Geld dazu ausgeben? Betrübt ging ich in den nahe gelegenen Park. Kinderstimmen drangen zu mir. Anscheinend spielten sie irgendwo im Park. Ich musste lächeln. Wiesehr wünschte ich mir diese Zeit doch zurück. Alles war damals so wunderbar leicht gewesen. Wenn ich gekonnt hätte, so hätte ich wohl die zeit zurückgedreht und sie bei meiner Kindheit stehen bleiben lassen. Gerade war ich in diesen Tagtraum versunken, als mich eine Stimme daraus weckte: „Hey Sora! Was treibst du denn hier? Überrascht sah ich in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Tai stand vor mir. Wir hatten uns lange nicht mehr gesehen. Warum eigentlich? „Hallo, Tai“, antwortete ich, „Ich musste mich irgendwie ablenken. Über bestimmte Dinge klar werden. Und was treibst du hier?“ Freundlich grinsend setzte er sich neben mich. Irgendwie wirkte er unsicher, als er sagte: „In etwa dasselbe wie du!“ Wir saßen lange nebeneinander. Schweigend nahmen wir nur die Gegenwart des jeweils anderen wahr. Nach einer Weile dieser vertrauten, allumfassenden Zweisamkeit, begann Tai: „Worüber musst du dir denn klar werden?“ Bei dieser Frage schrak ich auf. So weit hatte ich gar nicht gedacht. Würde ich nach Amerika gehen, dann müsste ich mich von Tai trennen, meinem ach so geliebten Tai! Ich erschrak kurz über meine Gedanken. Ich liebte Matt, nicht Tai! Wie konnte ich da auf solche Gedanken kommen! „Also, was ist nun? Willst du mir nicht antworten“, hakte Tai nach. „Nun ja…also…weißt du…es fällt mir nicht so leicht…ich weiß nicht...wo ich...also…“ Ich fand einfach nicht die richtigen Worte. Doch es nützte alles nichts! Früher oder später würde Tai es sowieso erfahren. Darum antwortete ich, nun mit fester Stimme: „Matt hat einen Plattenvertrag mit den „Teenage Wolves“ bekommen. Das bedeutet, dass er mit ihnen nach New York gehen wird. Um ehrlich zu sein Tai, er hat mich gefragt, ob ich mit ihm kommen will.“ Lass nicht los Ich halte dir deine Hand Lass nicht los Tai schien in eine Art Trance zu geraten als ich jene Worte aussprach. Irgendwie fühlte ich mich furchtbar hilflos. Ich hasste mich in jenem Moment selbst, da ich das Gefühl hatte, Tai furchtbar verletzt zu haben. „Tai, ich…also…weißt du…“, alles in meinem Kopf schien durcheinander, ich wusste nicht, wie ich Tai beruhigen sollte. Irgendwie wirkte sein Gesicht wütend. Er stand auf. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Abgewandt von mir stand er da. In jenem Moment, in welchem Tai so vor mir stand, ich sein Gesicht nicht erkennen konnte, da hatte ich das Gefühl mit einem Schlag die, in vielen Jahren aufgebaute, Freundschaft zerstört zu haben Lange Zeit stand er so schweigend vor mir, vermutlich darüber nachdenkend, was er sagen sollte. Als ich Tai so dastehen sah, begann ich unweigerlich zu zittern. Die Angst von vorhin kam in mir wieder auf. Vorsichtig stand ich auf, ging unsicher auf ihn zu, legte ihm beruhigend meine Hand auf die Schulter. Doch Tai drehte sich nur um und sagte mit ungewöhnlich kalter Stimme zu mir: „Lass mich in Ruhe!“ „Tai“, flüsterte sich. Erste Tränen bildeten sich in meinen Augen. Warum musste es so weit kommen? Tai erschrak, als er meine Reaktion sah. Zumindest sagten mir das seine Körperhaltung und sein Gesichtsausdruck. Trotz allem schwieg er wieder für lange Zeit. Stumm standen wir voreinander, bis Tai murmelte: „Du brauchst mir nichts zu erklären. Ich weiß ja, wie glücklich du mit Matt bist. Also, geh mit ihm, damit du glücklich werden kannst. Ich muss dann los. Bye!“ Mit diesen Worten rannte er los, entschwand langsam meinem Blickfeld. „Tai“, war das einzige was ich zu diesem Zeitpunkt noch zu sagen vermochte. Und wenn es besser wird Besser als du glaubst Und wenn es freier wird Freier sind wir auch Und wenn es schöner wird Schöner als du ahnst Und wenn es anders wird Anders als geplant Noch am selben Tag redete ich mit meiner Mutter über Matts Angebot. Zunächst fühlte sie sich wohl völlig überrumpelt. Irgendwie konnte ich sie sehr gut verstehen. Schließlich bekam sie nicht alle Tage von ihrer Tochter zu hören, dass diese mit ihrem Freund nach Amerika auswandern will. Meine Mutter war sehr besorgt um mich. Dementsprechend viele Einwände hatte sie. Was wäre denn mit meinem weiteren Leben, meiner Ausbildung, meinem Studium, meinem eigenen Verdienst? Aber ich versuchte sie auf beste Weise zu beruhigen. Studieren und eine Ausbildung bekommen, könne man auch in New York, in einigen Sachen sogar noch besser als hier in Tokio. Und Matt und ich würden das mit dem Geld auch irgendwie hinbekommen. Ich würde das schon irgendwie schaffen. Betrübt sah mich meine Mutter an. Es musste ihr schwer fallen, mich gehen zu lassen, obwohl wir uns doch so oft in die Haare bekommen hatten. „Wenn das so ist, dann darfst du mit ihm gehen. Aber wenn es Probleme gibt, dann musst du es mir sofort sagen. Hast du verstanden?“ Ich konnte nur noch nicken, denn als ich sah, wie meiner Muter die Tränen kamen, da konnte ich meine auch nicht mehr zurückhalten. Vermutlich hatte ich mein Leben klang noch nicht so viel geweint, wie in den vergangenen zwei Tagen. Noch am selben Abend rief ich Matt an. „Hi, Matt! Ich…na ja…ich wollte dir nur sagen, dass ich mitkommen werden…nach New York…meine ich.“ Matt schien sich sehr zu freuen: „Wirklich! Das ist ja eine großartige Neuigkeit, Sora! Ich freu mich ja so! Glaub mir, wir werden in New York mindestens genauso glücklich sein, wie hier in Tokio.“ Er redete so noch eine Weile über unsere Zukunft in New York. Ich sagte kaum noch etwas dazu, hörte ihm einfach nur zu. Und so zogen vier Wochen ins Land. Ich traf mich noch oft mir Kari, Yolei und den anderen neuen und alten Digi-Rittern, die mir über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen waren. Was würde ich nur ohne sie machen sollen, in einem fremden Land, in einer fremden Stadt, als Fremde unter Fremden? Mit den meisten traf ich mich nur kurz, lediglich mit Kari verbrachte ich viel Zeit. Wir beide wussten, dass auch Mimi in New York lebte, zumindest war es so gewesen, als wir die letzte Nachricht erhalten hatten. Aber egal wie lange ich mich mit Kari traf, worüber wir auch sprachen, beide umgingen wir stets das Thema Tai. Seitdem ich ihm im Park alles erzähl hatte, hatte ich ihn nicht mehr gesehen oder gehört. Vermutlich würde er sich auch nicht von mir verabschieden, aber warum sollte ich mich jetzt darüber beschweren? Ich hatte doch gewusst, was ich anrichten würde, wenn ich Tai von Matts Idee erzählte. Dass ich wirklich nach New York ziehen würde, würde mir erst später klar werden. Am Flughafen war sehr viel los. Bald müssten Matt und ich in die Maschine einsteigen, die uns nach New York bringen würde. Viele unserer Freunde und unserer Familie waren gekommen. Alle verabschiedeten sich herzlich von uns. Einzig und allein eine Person fehlte: Tai. Ich war traurig darüber. Warum wollte er sich nicht von mir verabschieden? Aber eigentlich wusste ich ja, weshalb er nicht kam oder zumindest konnte ich es mir danken. Am liebsten hätte ich ewig hier auf Tai gewartet, aber es würde Zeit. Matt und ich mussten einsteigen. Noch ein letztes Mal drehten wir uns unseren Freunden und Verwandten zu und winkten ihnen, dann stiegen wir ins Flugzeug. Als ich mich setzte wurde mir flau im Magen. Nicht, weil ich Flugangst hatte, aber irgendwie war es seltsam zu wissen, dass man die Heimat verließ, ohne sie so bald wieder zu sehen. Aber wer wusste schon, was kommen würde? Unser Leben in New York würde vielleicht besser werden, als ich es mir jemals erträumen könnte… Und wenn es besser wird Besser als du glaubst Und wenn es freier wird Freier sind wir auch Und wenn es schöner wird Schöner als ich ahn' Und wenn es anders wird Anders als geplant New York wirkte auf mich noch größer, als ich es mir immer vorgestellt hatte. Irgendwie erinnerte es mich mit dem geschäftigen Treiben fast ein bisschen an Tokio. Aber selbst wenn es mich noch so sehr an Tokio erinnerte, New York fehlte etwas, was Tokio immer haben würde: Meine Freunde, meine Familie und mein Gefühl, der Heimat. Trotz allem fühlte ich mich recht wohl in der kleinen Wohnung, von Matt und mir, im New Yorker Stadtteil Queens. Matt und ich lebten noch nicht lange in New York, als ich einen Brief erhielt. Er war an mich adressiert und gab als Absender Mimi an! Ich war durchaus darüber erfreut, da ich somit wusste, dass ich wenigstens eine alte Freundin hier in der Nähe hatte. Mimi wohnte in der Bronx, wolle mich aber bald besuchen kommen. Und so kam es, dass Mimi eines Nachmittages, fast zwei Monate nachdem mich ihr Brief erreicht hatte, als Matt mit seiner Band im Tonstudio, bei mir vorbeikam. Freudestrahlend nahmen wir uns in die Arme. Es war lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Mit reden schienen wir beiden gar nicht mehr aufhören zu wollen, so viel hatten wir erlebt, was wir beichten wollten. Es war bereits spät, als wir anscheinend zu erschöpft zum Reden waren. Nur Mimi meinte noch nach einer Weile: „Glaubst du, dass Matt und die „Teenage Wolves“ erfolgreich sein werden, hier in New York?“ „Na ja, in Tokio kamen sie ja schon mal gut an. Aber ich weiß ja nicht, ob die Amerikaner auf dieselbe Musikart stehen.“ „Vielleicht wäre es besser, wenn sie hier keinen Erfolg hätten“, entgegnete Mimi nachdenklich. „Aber Mimi“, meinte ich empört. „Lass mich erstmal ausreden. Du weißt doch, dass Matt schon in Tokio ein ganz paar weibliche Fans hatte. Dort ist er vielleicht noch nicht auf Angebote eingegangen, weil er ja bekannt bleiben wollte, aber…hier in New York kennt ihn noch keiner…von daher…“ Ich sprang auf, als Mimi diese Mutmaßung äußerte. „Wie kannst du nur so etwas sagen! Glaubst du etwa, Matt hätte mich mitgenommen, wenn er sich dann irgendein anderes Mädchen nehmen wöllte? Er liebt mich, Mimi und ich, ich liebe ihn auch.“ Als ich diese Worte aussprach, sah Mimi mich ernst an. „Bist du dir da auch sicher“, hakte sie nach. „Wenn ich mir nicht sicher wäre, wäre ich dann hier?“ Als Mimi mich so ernst ansah, da wurde mir unbehaglich in der Magengegend. Was wollte Mimi denn von mir? Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass ich Matt liebe, wäre ich dann mit nach New York gekommen? Hätte ich dann Tai so wehgetan? Einem lieben Freund Tai. Hätte ich ihn ansonsten einfach so zurückgelassen? „Ich bin 18, Mimi und vernünftig genug, um mir mein Leben so zu bauen, wie es richtig für mich ist.“ „Wenn du das so siehst. Aber sei vorsichtig. Ich will nicht, dass einer meiner besten Freundinnen das Herz gebrochen wird“, antwortete Mimi noch, dann verabschiedete sie sich von mir. Als sie aus meiner Wohnung verschwunden war, war ich wiederum total verwirrt. Ich war jetzt hier zu Hause. Schon seit gut drei Monaten. Nicht mehr lange, dann wäre ich 19. Mein Leben hatte doch gerade erst begonnen. Ich wollte mein Leben mit Matt führen und wir würden glücklich werden. Da war ich mir sicher! So ein starkes Band der Liebe konnte nicht einfach so zerstört werden! Und trotz alle dem, trotz dieser meiner eigenen Gedanken, Mimis Worte hatten mir Angst gemacht. Lass nicht los wir fall’n jetzt Und die Landung wird hart Halt mich fest Halt mich fest Und sind wir am Boden Noch taub vom tiefen Fall Lass nicht los Lass nicht los So zogen weitere Wochen ins Land. Wochen, die zu Monaten wurden und Monate, die zu Jahren wurden. Ich war mittlerweile 21. Matt und ich waren noch immer glücklich, auch wenn ein kleiner Alltagstrott unser Leben erfasst hatte. Ich liebte ihn. Mimis Befürchtungen waren mir jedoch nie richtig aus dem Kopf gegangen. Zwar hatte ich mich noch häufig mit Mimi getroffen, tat dies immer noch und sie hatte nie mehr ein Wort über dieses Thema verloren, aber ihre Worte von damals hallten noch immer in meinem Kopf, so als hätte sie sie eben gerade an mich gerichtet. In letzter Zeit lag ich häufig nächtelang wach. Ich hörte Matts regelmäßigen Atem, zumindest, wenn er mal früh nach Hause kam. Er hatte viel zu tun mit den „Teenage Wolves“ und daher kam er oft erst sehr spät in der Nacht wieder. Trotzdem legte er noch immer seinen Arm sanft um mich, wenn er sich neben mich legte, und gab mir noch einen sanften Kuss auf die Wange. Aber irgendwie, irgendwie hatte Angst, dass alles, was wir hier aufgebaut hatten, alles woran ich glaubte, das alles nur noch eine Fassade war. Lass nicht los Ich halte dir deine Hand Lass nicht los Und wenn es besser wird Besser als ich glaub Und wenn es freier wird Freier sind wir auch Und wenn es schöner wird Schöner als du ahnst Und wenn es anders wird Anders als geplant Und wenn es besser Besser als ich glaub Und wenn es freier wird Freier sind wir auch Und wenn es schöner wird Schöner als ich ahn' Und wenn es anders wird Anders als geplant Wieso war ich traurig Ich ahnte nicht, was bald darauf geschehen würde. Aber irgendwie spürte ich, dass etwas mit Matt nicht stimmt. Wieso war ich traurig Das soll’s auch schon gewesen sein, vom 6. Kapitel. Ich hoffe wie immer, dass euch das Kapitel gefallen hat. Ich werde mich auch bemühen, dass das nächste Kapitel eher fertig ist. Lied und Idee dazu hab ich schon. Von daher steht dem neuen Kapitel fast nichts mehr im Wege. Über Kritik und Lob von euch würde ich mich sehr freuen (Als ob ich jemals gesagt hätte, dass ich mich nicht über Kommis freuen würde -___-°) Ciao euer Steinbock^^ Kapitel 7: I can’t forget the past – Part 3 It’s all over --------------------------------------------------------- Hallo Leute! Erstmal gomenasai, dass ich versprochen hatte, dieses Kapitel bald abzuliefern und es trotzdem so spät geworden ist. Ich hoffe, dass ihr mir das verzeihen könnt. Wie immer bedanke ich mich hier für die lieben Kommis und wünsche euch nun viel Spaß beim Lesen! Songtext: Christina Stürmer - Bist du bei mir Kapitel 7 I can’t forget the past – Part 3 It’s all over Weitere Wochen zogen ins Land. Matt kam immer später nach Hause, manchmal erschien er sogar erst wieder am nächsten Morgen in unserer Wohnung. Wenn dies der Fall war, dann war er meistens furchtbar erschöpft, sein Hemd war leicht aufgeknöpft und ihm haftete der Duft eines süßlichen Parfums an. Nächtelang lag ich zu dieser Zeit manchmal wach. Immer auf Matt wartend, der mir immer seltener in der Nacht Gesellschaft leistete. Und die Sicherheit, dass das zwischen Matt und mir nichts für die Ewigkeit war, wuchs stetig. Es war ein schöner Morgen, als ich ausnahmsweise mal wieder in Matts Gesellschaft erwachte. Aber er hatte nicht mehr wie früher liebevoll seinen Arm um mich gelegt. Mit dem Rücken zu mir lag er da. Ihm schien es völlig egal, ob ich da war oder nicht. Die Sonne fiel so durch das Fenster, dass sie mich blendete. Daher entschloss ich mich dazu aufzustehen und mich um das Frühstück zu kümmern. Matt schien es gar nicht zu bemerken. Früher hatte er mich stets festgehalten, damit ich ihn nicht allein ließ, obwohl wir uns die ganze Nacht in den Armen gelegen hatten. Doch zunächst brauchte ich erstmal eine Dusche. Das warme Wasser beruhigte mein ängstlich rasendes Herz. Matts Interesse an mir ließ immer mehr nach. Ab und an mal ein sanfter Kuss auf die Wange oder auf die Stirn, mehr nicht. Als ich aus der Dusche heraustrat, fiel mein Blick auf ein Hemd von Matt, dass er wohl gestern Abend, als er nach Hause gekommen war, lustlos auf den Wäschekorb geschmissen hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken hob ich das Hemd hoch und wollte es mit in die Waschmaschine geben, als mein Blick auf einen roten Fleck fiel. Und als ich diesen Fleck näher betrachtete und versuchte ihn abzuwischen, bemerkte ich, dass es Lippenstift zu sein schien. Außerdem fuhr mir wieder der süßliche Duft des Parfums in die Nase, dass Matt so oft anhaftete, wenn er nach hause kam. „Bitte, lass das nicht wahr sein“, flüsterte ich und drückte das weiße Hemd an meinen noch nassen Körper. Aber ich wusste, dass ich hiermit einen klaren Beweis in den Händen hielt, der mir sagte, dass Matt eine andere hatte. Nun kam ich nicht mehr darum herum, ihn darauf anzusprechen. Der nächste morgen graut und du liegst neben mir Die Sonne scheint mir ins Gesicht ich schieb dich weg um aufzustehen Drehst dich einfach um Als wär ich gar nicht hier Ich spüre deinen Atem längst nicht mehr Ich fühle dass es besser wär Ich fühle dass es besser wär Mit leerem Blick zog ich mich an und ging dann in die Küche. Monoton bediente ich die Kaffeemaschine und bereitete das Frühstück vor. Mir selbst machte ich erstmal einen Tee, um mich zu beruhigen. Ich war durch das eben Entdeckte völlig verunsichert. Außerdem stellte sich mir die Frage, ob ich Matt bereits jetzt darauf ansprechen oder lieber auf den Abend verschieben sollte. Vielleicht sollte ich auch erstmal mit Mimi darüber reden, aber das wollte ich auch nicht. Das hier ging ganz allein Matt und mich etwas an. Also würde ich das auch allein regeln! Ich konnte mich doch nicht andauernd auf den Rat anderer verlassen. Der Vormittag schritt voran, aber Matt schlief weiter. Mittlerweile hatte ich allein gegessen. Irgendwann würde er schon wach werden. Ich jedoch hatte nicht vor, ihn zu wecken. Leise beschäftigte ich mich im Haus mit kleineren Aufgaben, die so anfielen. Aber ich tat es nicht richtig. Mit meinen Gedanken war ich immer nur bei Matt. Als ich mich daran machte, dass Mittagessen vorzubereiten, hörte ich, dass Matt aufgestanden war. In mir machte sich Wut breit, als er ein müdes „Morgen“ murmelte. Er schien mich kaum zu bemerken, gar nicht richtig da zu sein, obwohl ich für ihn doch so ziemlich alles tat. „Ich gehe in die Stadt. Ich brauche etwas frische Luft“, meinte ich nur tonlos. Matt, der am Küchentisch saß und seinen Kaffee trank gab nur zurück: „Ist gut, aber komm nicht zu spät wieder, okay?“ Darauf antwortete ich bereits nicht mehr. Ich wollte jetzt nur noch raus hier, nicht mit Matt auf engstem Raum eingepfercht sein. Es war ein heißer Nachmittag. Und ich wusste gar nicht genau, wohin ich eigentlich ging. Der einzige Gedanke, den ich hatte war „nichts wie weg von hier.“ Einen anderen Gedanken konnte ich einfach nicht fassen. Nach einer Weile gelangte ich in einen Park. Die dichten Baumkronen spendeten mir Schatten. Hier schien mit einem Mal alle Last von mir abzufallen. Erschöpft setzte ich mich auf eine Bank, genoss das schöne Wetter, ließ meine Seele baumeln. Tief atmete ich durch, schloss die Augen. Und mit einem Mal war er wieder da: Tai! Klar konnte ich sein freches Grinsen erkennen. Was wohl aus ihm geworden war? Es war lange her, dass ich mit Kari telefoniert und über ihren Bruder gesprochen hatte. Ich sollte es bald wieder tun. Und da meine Sehnsucht so groß war, etwas Neues über Tai zu erfahren, entschied ich mich Kari jetzt anzurufen. Es würde zwar nicht billig werden, doch ich brannte darauf, etwas über meinen alten Freund zu erfahren. Ohne lange zu überlegen tippte ich Karis Nummer ein und wartete ab. Das Freizeichen erschien, doch niemand ging ran. Dann musste ich wohl später noch einmal versuchen durchzukommen. Ich war mir sicher, dass Matt sich nicht um mich sorgen würde und entschied mich aus diesem Grund dafür, den Rest des Tages in der Stadt zu verbummeln. Schließlich gab es hier niemanden, der auf mich wartete. Bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier bist du bei mir bist du es den ich neben mir spür bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier auch wenn wir beisammen sind fühl ich mich allein Der Abend war bereits angebrochen, als ich wieder zu unserer Wohnung zurückkehrte. Zu meiner Verwunderung war Matt zu Hause. Aber in der Wohnung war es dunkel. Nur aus dem Wohnzimmer hörte ich den Fernseher laufen. Unsicher rief ich in die Wohnung hinein: „Matt, ich bin wieder zurück!“ Sofort kam Matt auf mich zu, sein charmantestes Lächeln aufgesetzt und ungewöhnlich herausgeputzt. Sanft raunte er mir zu: „Ich hab schon auf dich gewartet, meine Liebste.“ Dann nahm er behutsam meine Hand in die seine und führte mich in die Küche. Der Tisch war gedeckt, das Essen zubereitet und das Zimmer war erfüllt vom sanften Licht der beiden Kerzen, die Matt angezündet und auf den Tisch gestellt hatte. „Was hast du vor“, wollte ich wissen. Matt sah mich nur an, antwortete: „Du wirst schon sehen.“ Nachdem er mich zu meinem Platz gebracht hatte, setzte er sich mir gegenüber. Der Raum war still, als wir aßen und als wir das Essen beendet hatten, suchte Matts Blick den meinen. Verwundert sah ich ihn an. Ich war mir nicht sicher, was Matt von mir wollte. Hatte er etwa irgendeinen merkwürdigen Plan? Lange Zeit starrten wir uns einfach nur stumm an. Mir fiel ein, was ich heute früh erfahren hatte und ich fragte mich, ob Matt das vielleicht bemerkt hatte. Eigentlich hatte ich doch vorgehabt, Matt spätestens jetzt zu sagen, dass ich sein Geheimnis endgültig herausgefunden hatte. Aber angesichts dieser Situation verließ mich der Mut. Matt hatte sich so eine Mühe gegeben, da konnte ich doch nicht einfach die ganze Stimmung zerstören, oder? Um wenigstens irgendetwas zu tun zu haben, machte ich mich daran, den Tisch abzuräumen. Daraufhin gesellte sich Matt hinter mich. Von hinten legte er seine Arme um meinen Bauch und drückte mich sanft an sich. Er war mir so nahe, wie schon lange nicht mehr und ich konnte seinen heißen Atem im Nacken spüren. „Ich hab dich vermisst“, hörte ich ihn in mein Ohr flüstern. Kurz darauf fuhr er küssend meinen Hals entlang. „Matt,…ich“, versuchte ich ihn davon abzuhalten, aber seine Berührungen machten mich fast ohnmächtig. Mit einem gekonnten Griff drehte er mich zu sich um und begann mich zu küssen. Seine Küsse schmeckten jedoch nach Zigaretten. Zwar sehnte ich mich danach, dass mich Matt endlich wieder beachtete, mich berührte, doch als seine Finger sich daran machten, meine Bluse aufzuknöpfen, hielt ich inne. „Hör auf damit, Matt“, stieß ich hervor. „Was ist denn, Schätzchen?“ „Glaubst du, du kannst das alles dadurch ungeschehen machen. Glaubst du das, Matt“, fragte ich ihn wütend. „Wie meinst du das, Sora? Was habe ich dir denn getan?“ „Was du getan hast? Was du getan hast, willst du wissen?“, fuhr ich ihn an. „Du bist fremdgegangen! Du hast mich belogen und betrogen, mich nicht einmal mehr richtig wahrgenommen und jetzt tust du so, als ob nichts gewesen wäre! Ich habe dich geliebt, Matt! Ich habe dir bisher alles verziehen, aber das geht eindeutig zu weit! Wir sollten uns trennen, Matt.“ Matt schien immer noch nicht zu verstehen. „Wovon redest du denn, Sora? Wann soll ich dich denn betrogen haben? Wie könnte ich?“ Ich sagte nichts, ging nur ins Bad. Er kam hinter mir her. Im Bad warf ich ihm sein Hemd entgegen. „Weißt du jetzt, wovon ich rede?“ Matt wollte sich aus der Situation befreien, doch es gelang ihm nicht. Ich hatte zu viele Argumente gegen ihn zu verwenden. Zwangsläufig musste er sich geschlagen geben. Nach einer Weile meinte er: „Okay Sora, ich hab Mist gebaut, ich weiß. Aber es tut mir Lied. Ich liebe doch nur dich allein.“ Wieder ging er auf mich zu und versuchte mich zu bezirzen. Aber das würde ich nicht mehr zulassen. Erneut schubste ich ihn von mir weg. „Dann eben nicht“, murrte Matt nun wütend. „Ich schlafe heute Nacht auf dem Sofa! Wenn du unbedingt willst, dann verschwinde doch einfach!“, fügte er hinzu. Betrübt ging ich ins Schlafzimmer. Mein Herz tat weh und ich konnte kein Auge schließen über die ganze Nacht. Doch nun waren wenigstens die Fronten geklärt, so glaubte ich zumindest. Die letzte Nacht war lang ich schlief trotzdem neben dir Wir diskutierten eine Ewigkeit und kamen wieder nicht ans Ziel Schreibe meinen Abschiedsbrief auf ein leeres Blatt Papier Ich spüre deinen Atem längst nicht mehr ich fühle dass es besser wär wär ich jetzt nicht mehr hier bei dir Als ich am nächsten Morgen erwachte, spürte ich, dass etwas um meinen Körper herum lag. Erschrocken stellte ich fest, dass Matt es war, der mich in den Armen hielt. Was sollte das denn jetzt? Es war vorbei! Entschlossen stand ich auf. Anscheinend weckte ich Matt dadurch, denn ich hörte, wie er sich bewegte und dann, an mich gewandt, meinte: „Früher bist du immer liegen geblieben, wenn ich dich so in den Armen hielt.“ „Früher waren die Dinge auch anders. Die Zeit ist vergangen und zwischen uns haben sich unüberwindbare Klippen gebildet. Es ist aus, Matt. Ich packe noch heute meine Sachen und werde erstmal sehen, ob ich bei einer Bekannten unterkommen kann.“ Ich möchte dich nie wieder sehen Kannst du das denn nicht verstehen ich seh's in aller Deutlichkeit Wie ich geht von dir, nur fort Will weg von dir Dann ging ich aus dem Zimmer. Mir war schwindlig und ich hätte jetzt liebend gern Mimi besucht, aber diese war ja zurück nach Tokio gegangen. Wir hielten Kontakt, aber die Strecke zwischen uns war zu groß. Kurzerhand rief ich bei einer Bekannten von mir an. Ich hatte sie hier in Amerika kennen gelernt und wir hatten uns sehr schnell angefreundet. Sie tat mir den Gefallen und fragte nicht lange nach, wo denn der Grund dazu liege, dass ich bei ihr unterkommen wolle. Nein, sie meinte einfach nur, dass es klar ginge, wenn ich eine Weile zu ihr käme und bei ihr wohnen würde. Nach dem Telefonat sah ich mich in der Wohnung an. Der Gedanke, dass ich diese Wohnung nie wieder betreten würde, nachdem ich all meine Sachen gepackt hätte. Nicht ohne Wehmut packte ich meine Sachen zusammen. Meine Freundin kam vorbei, holte mich und meine wichtigen Utensilien mit dem Auto ab. Als ich gerade aus dem Haus gehen wollte, stand auch Matt auf und machte sich in der Küche Frühstück. „Ich werde jetzt gehen“, meinte ich tonlos. Matt gab keine Antwort. Ich hätte nicht gedacht, dass es so wehtun würde, aber gleichermaßen fühlte ich mich befreit, als ich den Schlüssel der Wohnungstür auf dem Tisch ablegte, aus der Wohnung verschwand und die Tür für immer hinter mir verschloss. Bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier bist du bei mir bist du es den ich neben mir spür bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier auch wenn wir beisammen sind fühl ich mich allein Bei meiner Freundin verbrachte ich einige Tage. Ich erklärte ihr alles und sie versprach mir, es für sich zu behalten. Den Gedanken Kari anzurufen hatte ich verworfen. Mich beschäftigte so vieles, doch Kari war einfach nicht zu erreichen. Und trotzdem, ich weiß bis heute nicht, warum ich es tat, nahm ich mir eines Tages das Telefon und versuchte erneut bei Kari durchzukommen. Dieses Mal gelang es mir. Kari war froh, wieder mal etwas von mir zu hören. Fröhlich plapperte sie drauflos. Es tat gut, sie so ungezwungen reden zu hören. Aber auch ich hatte ihr etwas mitzuteilen. Ich hatte mich darum bemüht, wieder nach Tokio zurückkehren zu können und war so, durch ein paar nützlich Kontakte, an den Job einer Fußballmanagerin zu kommen. Dies teilte ich Kari mit. Sie schien überrascht, freute sich aber allerdings auch. Ich bat sie, niemandem etwas zu erzählen und ich glaube, sie war damals so durch den Wind, dass sie es wohl schon bald wieder vergessen hatte, dass ich wieder zurückkehren würde. Und dann, einige Zeit später, kam endlich der Tag, an dem ich nach Tokio zurückkehren konnte. Es gab hier nichts mehr, was mich hielt, zwar würde ich einige Freunde vermissen, aber ich musste weg von hier, musste zurück, zurück in meine geliebte Heimat Tokio. Im selben Moment öffnete Sora die Augen. Wenn sie bedachte, wie viel in den wenigen vergangenen Jahren in ihrem Leben geschehen war, so wirkte da alles merkwürdig unwirklich auf sie. Gemütlich streckte sie sich und seufzte einmal tief, als es auf einmal an der Wohnungstür klingelte. Bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier bist du bei mir bist du es den ich neben mir spür bist du bei mir sind wir wirklich zu zweit hier auch wenn wir beisammen sind fühl ich mich allein Das soll es dann auch schon wieder gewesen sein. Ich verspreche euch lieber nicht, dass ich das nächste Kapitel bald abliefere, denn ich will mich nicht zum Lügner machen. Aber für alle "Fans" dieser FF habe ich eine gute Nachricht: Die FF wird aller Wahrscheinlichkeit nach länger als vorher geplant. Ich habe nämlich noch ganz neue Einfälle für diese Geschichte bekommen. Wie immer würde ich mich über Kommentare (gerne auch mit etwas Kritik) freuen. Ciao Steinbock Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)