Fanbericht von JackStamper (Die Abenteuer des Tanós Denalson) ================================================================================ Prolog: Vorbemerkungen ---------------------- So, hatte eine erfolgreiche kleine Geschichte, die ich dem animexx nicht vorenthalten wollte. Für euch braucht sie aber einige Vorerklärungen, die ich hier mal in einem Lexikon darstellen. Flamengo Rio de Janeiro: Traditionsreicher Verein in Rio de Janeiro. Glanzzeit liegt leider etwas zurück. Vereinsfarben: Rot-Schwarz. Fluminense Rio de Janeiro: Rivalverein Flamengos, Glanzzeit auch etwas Zurück, Vereinsfarben: Rot-Grün Heiko Scholz: Mein Trainername in der ISL, also Trainer Flamengos ISL: Online-spiel, das der Ursprung des Fanberichts war. Ich hatte hier Flamengo übernommen, sie lange geführt und dann die Idee zur Geschichte, die ich zuerst dort veröffentlich habe (wer neugierig ist, http://www.isoccerleague.de.vu , aber wenn ihr euch anmeldet, sagt, ich ahbe euch geworben). Ligaleiter ist Martin. Nélio: neuer, junger Spielmacher Flamengos bei mir. World League: Liga, die Ligaleiter Martin in der ISL erfunden hat, um berühmte Vereine außerhalb Deutschlands, Italiens, Spaniens und Englands in der ISL benutzbar machen zu können. In der Geschichte wurde die World League im Jahre 2004 durch die Fifa ins Leben gerufen. bei mehr Fragen könnt ihr mich kontaktieren. achja, nicht wundern, wenn bekannte Namen plötzlich bei Flamengo spielen, bin in der ISL an der Transferbörse aktiv... also dann, ohne weitere Umschweife zum ersten Kapitel! Kapitel 1: 1. Kapitel-Flamengo, das ist Himmel und Hölle -------------------------------------------------------- Ich saß vor dem Fernseher, wie so oft. Meine WG-Genossen meckerten, wie so oft. Sie sagen, sie wüssten nicht, wieso ich mir immer diese Spiele anschaue, wo ich danach doch eh schlecht drauf bin. Doch sie können diesen Mythos, diesen Fußballvirus nicht begreifen. Deshalb blieb mir nur, ihnen zu sagen, dass ich lediglich einen Report auf TV1 gesehen habe. Ach du heiliger Papst, Heiko Scholz erwähnt, den Verein zu verlassen! Das war eine Hiobsbotschaft zuviel diesen Monat. Wir waren letzten Monat auf Rang zwei geklettert, doch gegen Ferencvaros sorgte ausgerechnet Nélio für den Knick. Jetzt waren es 4 Niederlagen in Folge, den ersten Platz können wir abhaken, momentan sind wir eh nur Sechster. 3 Punkte hinter dem Aufstieg. Plötzlich kam Gregory, der einzige Franzose bei uns, ging zum Fernseher und zog den Stecker heraus. "Wenn du dieses Spiel so magst, dann geh raus und spiele es draußen, hier drinnen liegst du nur noch wie ein fauler Sack herum!" Das saß. Mir blieb nichts anderes übrig, als herauszugehen und durch die Straßen zu ziehen. Unterwegs traf ich einige Fluminese-Fans, die auf den Weg zum Spitzenspiel der Campeonato Carioca, Fluminense gegen Botafogo waren. In UNSER Maracana, wohlgemerkt. Sie lästerten über Flamengo, sie behaupteten, wenn Flamengo so weitermacht, dann werden sie bald wieder in der Carioca spielen, während Fluminense, die blöderweise in den Ausscheidungsspielen zur World League in der letzten Qualifikationsrunde gegen Once Caldas waren, noch aufsteigen wird. Als sie dann auch noch sagten, sie werden Nélio- unser hochheiliges Juwel- in ihr Amateurelf schon noch unterbringen, wollte ich beinahe auf sie losgehen, doch ein paar Hände hielten mich davon ab. Sie zogen und zerrten, bis die Fluminense-Fans außer Reichweite waren. "Was soll das, sie haben meinen Verein beschimpft und besudelt" schimpfte ich, während ich mich umdrehte. Mir lächelte ein 16-jähriger Kerl mit rot-schwarzem Schal ins Gesicht. "Die sind es nicht wert, und wir wollen keine Krawalle riskieren.", sagte er. Ich schaute ihn fassungslos an, und fragte "Wieso? Das sind unsere Rivalen, und das Maracana gehört jetzt auch offiziell uns!" "Fragt sich nur, wie lange noch. Gibt genügend Leute, die alles daran setzen, das Fluminense nie wieder im Maracana spielt...wenn das so weiter geht, müssen wir es der Stadt zurückgeben. Sie es doch so, Fluminense muss jedes Mal zahlen, um nur in unser stadion zu kommen." Der 16-jährige nahm mich mit in das Gebäude, das sich als Hauptquartier der "Red Flamegos" herausstellte, eines neuen Fanclubs von Flamengo. Dort erfuhr ich seinen Namen, Felipé. Felipé war gerade hier, um sich Karten für das Santos-Spiel zu holen, als er sah, wie ich bei den Meldungen der Fluminense-Fans reagierte. Er fragte mich, ob ich nicht mit nach Santos wollte, und dafür sorgen will, das Flamengo zumindest die nächsten Spiele gewinnt. "Klar will ich, aber wie soll ich an Geld kommen?" "Das ist kein Problem, wir haben einen reichen Sponsor. Edilson selbst hat diesen Fanclub ins Leben gerufen und spendet ihm bis zu 50 Karten pro Saisonspiel, und die Flüge bezahlen wir aus der Klubkasse. Jedes Mitglied zahlt 30 Reals pro Monat in die Clubkasse, und den Rest verdienen wir durch Nebenaktivitäten. Wir putzen Autos, wir führen Touristen durch Rio, Luciano, ein Mitglied hier, passt sogar freiwillig auf seine sieben Brüder auf, um etwas Geld für die Clubkasse zu verdienen. Das Geld reicht dann meistens für die Auswärtsreisen." "Ja, aber das Spiel gegen Santos ist doch schon übermorgen, und ich hab noch nicht gearbeitet für den Club..." "Schon Ok, wie sind froh über jeden, der mitkommt!" Am Abend kam ich wieder in unsere WG, wo mich alle ungläubig ansahen. "Tanos, wo warst du so lange?", fragte mich Valdemar, der anscheinend schon lange essen fertig hatte. "Ihr sagtet doch, ich soll raus!" "Aber wir dachten, du drehst eh nur eine Runde um den Block und kommst dann wieder. Wie hast du dich so lange von deinem Fernseher ferngehalten?", wandte Gregory ein. "Ach, ich hab ein paar Freunde gefunden und mit denen noch ein wenig geredet." Den Gesichtsausdruck meiner WG-Genossen nach zu urteilen, hatten sie nicht die geringste Ahnung, wovon ich redete. "Ähm, Tanos...wir wussten nicht, das du hier noch andere Freunde hast", sagte Ricardo, der hier quasi Chef war, da er die gesammelte Miete jeden Monat bezahlte. "Ich bitte dich", sagte ich, während ich mich an den Tisch setzte, "ein Flamengo-Anhänger ist niemals allein." Und als Krönung des ganzen sagten ich meinen jetzt völlig verwirrten Wohngenossen noch "übrigens, Samstag fahr ich den Tag über Weg, das macht euch doch nichts, oder?" Kapitel 2: 2. Kapitel-das brasilianische Derby, Teil 1 ------------------------------------------------------ (Hinweis, im Original hat dieses Kapitel schon sieben Teile, ein achtes soll es jetzt abschließen. hier fasse ich deshalb immer zwei Kapitel zusammen, an den Trennstrichen zu sehen) Punkt 6 war ich am Flughafen Rios, wo ich Felipé und die anderen Fans traf, die mitkommen. Den Freitag hab ich mit ihnen am Strand verbracht, wo wir die herumliegenden Müllstücke aufsammelten und dafür 300 Reals von der Stadt bekamen. Luciano, der, der für Flamengo sogar seine sieben Brüder erträgt, hatte sich diesen Job für die "Red Flamengos" an Land gezogen. Dadurch hatten wir auch die nächste Auslandreise sichergestellt. Doch jetzt ging es ja erstmal nach Santos, ins Vila Belmiro. Im Hinspiel hatte Flamengo nicht mal Heiko Scholz und trotzdem 5:1 gewonnen. Doch Santos war 4., und dort wollten wir heute hin. Felipé hatte ein kleines Taschenradio dabei, er wollte sich über die Spielständen in den anderen Stadien auf dem Laufenden halten. Nur hatte er Probleme, einen australischen Sender hereinzukriegen. "Mensch Felipé, Australien ist tausende Kilometer von hier entfernt, wie willst du das schaffen?", fragte Cristiano, ein 19-jähriger Amateurfußballer, der zu den ersten Mitgliedern der "Red Flamengos" gehörte. "Ich hab ein wenig dran gebastelt, jetzt müsste man sogar Frankreich empfangen können", sagte er, bevor sein Radio plötzlich französische Töne von sich gab. "Da hast du wohl Recht, aber das du damit auch Australienradio empfängst, steht noch lange nicht fest.", sagte Cristiano daraufhin, "Und jetzt beeilt euch, die Maschine nach Sao Paulo startet in 15 Minuten." Wir rannten mit unseren Rucksäcken, in die wir die wichtigsten Sachen (Essen, Fanschals, Wertsachen, Luciano hatte sogar eine Fahne heraushängen) gestopft hatten zum Schalter und checkten schnell ein. Nach zehn Minuten waren wir im Flugzeug. Das heißt wir waren fast alle drinnen, dann wurde Luciano aufgehalten. Seine Fahne war für den Innenraum zu groß. Er hatte die Wahl, sie in den Gepäckraum sperren zu lassen...oder den langen Stil abzusägen. Für einen echten Fußballfan keine Frage, auch wenn er sich ein wenig Sorgen machte, ob seine Fahne im Gepäckraum nicht verloren gehen würde. Er und Felipé rannten also zur Gepäckaufgabe zurück, wir anderen setzten und in die Maschine. Da Felipé nicht da war, suchte ich mir selber einen Platz auf und setzte mich neben dem kleinsten Mitglied der Red Flamengos. Dieser kam mit seinen Füßen nicht auf den Boden, weshalb er sich mit den Knien gegen den Sitz vor ihn lehnte, und dafür gleich böse angeschaut wurde. Nachdem er sich ein weg umgesehen hatte, sah er mich ein wenig verlegen an und fragte "Ähm...kann ich meine Füße auf deinen Schoß legen?" Ich war etwas überrascht, ließ ihn das aber tun. Dabei viel mir zum ersten Mal auf, das er Fußballschuhe trug. "Hast du heute selber noch ein Spiel?", fragte ich ihn und deutete auf die Schuhe. "Nein, das sind meine normalen Schuhe", erklärte er, "ich bin eben etwas Fußballverrückt, äh...wie heißt du noch mal?" "Tanós Denalson und du?" "Nélio...Nélio dos Santos." Mir stockte der Atem. Der hieß genau wie unser...tschuldige...Flamengos Nélio, nur das dieser mit vollem Namen Nélio José Lopes Rodrigues heißt. "Du heißt..." "Ich weiß, wer denselben Namen hat. Doch die dauernden Vergleiche nerven. Ich bin nicht Nélio, wenn du mich ansprichst, dann bitte mit ,dos Santos'", sagte er leicht genervt. Ich sah ihn eine Weile an. Musste der gleich so überreagieren? Bevor ich jedoch etwas sagen konnte, kamen Felipé und Luciano wieder. Felipé setzte sich neben mich, Luciano setzte sich eine Reihe vor Nélio...tschuldige, vor dos Santos. Schließlich zählte der Gruppenführer, heute Cristiano, alle Red Flamengos durch, und als er schließlich feststellte, das alle anwesend waren, setzte er sich zufriedenauf den freien Platz neben Luciano. Also direkt vor mir. Dann startete das Flugzeug. --- Der Flug war wenig interessant. Ich war ja nicht zum ersten Mal geflogen. Ich hatte einen reichen Onkel in Manaus, der uns mal eine Reise zu ihm spendiert hat. Deshalb war der Flug für mich nicht sehr aufregend. Für einen anderen schon. Hinter mir saß José. Der war gestren 16 geworden und durfte deshalb heute erstmals mitfliegen. Er schaute mit leuchtenden Augen aus dem Flugzeug, erstaunt, wie klein alles von hier oben aussieht. Sein Enthusiasmus gefiel dem Ehepaar, das neben ihm saß weniger, und als er erschrack, weil plötzlich eine Wolke in sein Blickfeld kam, sahen sie sich schnell um, ob irgendwo anders noch Plätze frei waren. Doch sie hatten kein Glück. Glück hatte ich auch nicht bei dos Santos. Er war immernoch beleidigt, weil ich ihn mit Nélio angesprochen hatte. Ich fragte leise Felipé, was ich jetzt machen solle, doch er sagte nur: "Ach, das ist nichts besonderes. Er hat jeden von uns diese Saison mal ignoriert, das ist sozusagen die Aufnahmeprüfung bei uns. Einmal die Ignorierungs-Aktion Nélios durchstehen." Bei der Erwähnung seines Namens drehte sich dos Santos wieder in richtung Fenster und verschränkte die Arme. Was, da er die Beine immer noch auf meinem Schoß hatte, eine leicht artistische Übung war. Schließlich setzten wir zur Landung an. Als das "Anschnallen"-Symbol kam, schnallten wir alle und ganz normal wieder an-nur José war noch dabei, aus dem Fenster zu gucken. Ich bemerkte dies, als ich mich umdrehte, weil die Frau des Ehepaares die Worte "Was für ein frecher Rotzbengel, hält sich nicht mal an die Sicherheitsregeln, geschweige denn an Benimmregeln..." Ich sah ihn eine Weile an, und fragte schließlich: "Ähm...willst du dich nicht anschnallen?" José drehte sich um, schaute mir ins Gesicht und sagte: "Ach was, das müssen wir doch nicht. Ihr deid doch auch nicht angeschanllt, und-" In dem Moment bemerkte er, das alle anderen sich angeschnallt haben. "Aber im Landeanflug ist nunmal Gurtpflicht", belehrte ich ihn. Er schnappte sich schnell seinen Gurt, da wackelte es schon. Das Flugzeug war nicht das neueste, deshalb war die Landung eine echte Tortur. Die, die sich angeschnallt hatten, wurden andauernd hin und her gestoßen, und nicht wenige stießen mit den Kopf gegen die vor ihnen postierte Rückenlehne, als das Flugzeug am Flughafen landete. Und José traf es noch schlimmer. Während der Landung schaffte er es nciht mehr, sich anzuschnallen. Er hielt nur die beiden Gurthälften fest, was ihn zumindest daran hinderte, gegen das Dach zu knallen. Dafür kam er mehr als einmal in Kontakt mit dem Ehepaar, die nach der Landung am schnellsten in Richtung Ausgang stürzten. "Nie wieder...nie wieder ohne Gurt", hörten wir José sagen, während er mit uns das Flugzeug verließ. Luciano war schon draußen und wartete an der Gepäckanholstelle. Als wir ihn schließlich einholten, sahen wir ihn in Tränen aufgelöst. Den Grund sahen wir sofort. Ratlose Flugbegleiter hielten ihm seine Fahne entgegen. Eher seine zwei Fahnen. Der Stiel war in der Mitte zerbrochen. Seine stolze 2-Meter-Fahne war jetzt nur noch 75 Zentimeter Fahne mit Stangenrest an der Seite und eine 1,25 Holzstange. Wir konnten ihn gerade noch damit beruhigen, das wir ihn bei Flamengos aufstieg eine neue Fahne spendieren werden. Dann mussten wir aber sofort weiter. "Unser Bus fährt in zehn Minuten, Beeilung!" Und so rannten 10 in rot und schwarz gekleidete Mannen durch den Flughafen Sao Paolo. Darunter ein Mann, der nur 1,66 groß war, ein sehr traurig aussehender Mann, der eine Holzstange in den Händen hielt, ein Mann, der an einem sehr experimentel aussehenden Radio rumbastelte (auch im Rennen), ein Mann, der sich immernoch den Kopf hielt und ich. Ich glaube, einen auffälligereren Fanclub kann es nicht geben. Fortsetzung folgt Kapitel 3: 3. Kapitel-das brasilianische Derby, Teil 2 ------------------------------------------------------ Im Bus fanden wir erstaunlicherweise alle Platz. Die letzten drei Reihen waren komplett frei, weshalb wir den hinteren Teil des Busses rot-schwarz färbten. Der Busfahrer schaute nicht gerade erfreut. Anscheinend hatte er nciht gerade gute Erinnerungen an Fangruppen. Ich wollte gerade nach vorne gehen und ihn beruhigen, das wir eine ruhige Fangruppe sind, da ertönte ein fürchterliches Quietschen. Felipé suchte mit seinem Radio erneut einen Sender, wobei sein Radio einen ungeheuren Krach machte. Schließlich kriegte er etwas englischsprachiges rein. "Was hast du da denn reingekriegt?", fragte Luciano, der hinter uns saß. "Hört sich nach dem Polizeifunk in Los Angeles an...", antwortete Felipé enttäuscht. "Jetzt schalt das doch mal aus, bevor uns der Busfahrer rauswirft!", sagte Cristiano, der zwischen dem immer noch beleidigten dos Santos und Antonio, einem 1,93 großen Mitglied saß und sich ein wenig eingeengt fühlte. Dem Busfahrer waren wir aber inzwischen eh nicht mehr sympatisch. Nach Santos war es nur ein Katzensprung, und während der Fahrt hörte endlich der Tränenfluss von Luciano auf. Die Vorzeichen waren also gut, als wir schließlich das Vila Belmiro erblickten. Ein hübsches Stadion, aber nichts gegen das Maracana. Auch den Fanartikelständen konnten wir nichts abgewinnen. Vom FC Santos wollten wir eh nichts kufen, und die Flamengo-Sachen waren überteuert. Cristiano, der auch das Geld, das wir zum Ausgeben während des Spiels genommen haben, verwaltet, schickte uns auf die Suche nach billigen Souvenierständen. Ohne die Fahne hatten wir schließlich nichts richtiges zum anferuern mehr. Er teilte Dreiergruppen ein. Er selber ging mit Luciano und Antonio, ich wurde mit dos Santos und einem Mädchen namens Ramanta zusammengesteckt, Felipé ging alleine. Anscheinend dachte Cristiano, er würde sich eh nicht viel mühe geben, und tatsächlich, kaum war Cristiano mit seiner Gruppe außer Sichtweite, da kramte Felipé sein Radio hervor und suchte wieter einen australischen Sender. "Der ist irgendwie ein wenig verrückt", sagte Ramanta zu mir, "aber doch ganz nett. Er hielt mich davon ab, mit einem Brett auf einen frechen Fluminense-Fan loszugehen." "Du wolltest einen Fluminense-Fan verprügeln?", fragte ich überrascht. "Du doch auch! Nur ich war klug genug, ein Brett als Hilfe zu nehmen.", antwortete sie mir. Ich persöhnlich konnte nicht genau sagen, ob das klug war, oder nur die Haftstrafe verlängern würde, wurde beim Denken jedoch eh durch dos Santos gestört: "Wir haben einen Auftrag, vergessen? Jetzt suchen wir mal einen billigen Souvenirstand." Eine halbe Stunde später trafen wir uns alle vor dem Haupteingang des Stadions. Alle-außer Felipé. "Wo steckt der denn schon wieder?", fragte Cristiano wütend. "Der sucht bestimmt noch Sachen, die auf seiner Wellenlänge liegen", sagte ich, und anscheinend verstand Luciaono. "Ich geh ihn kurz suchen", sagte er und rannte dorthin zurück, wo wir uns getrennt haben. "Gut...was habt ihr gefunden?", fragte Cristiano, der etwas außer Atem schien. Unser Ergebniss war kläglich. Die Gruppe um Cristiano hatte durch seine Hilfe einen Flamengo-Santos Fanschal bekommen. Allerdings hatte Flamengo auf dem Schal die Farbkombination Rot-Grün, was eindeutig Fluminense-Farben waren. Wir hatten nur eine Fanmütze "Falmengo-Campeonato Carioca-Sieger 1996". Mehr bekamen wir nicht, weil Luciano ein Trikot von Nélio aus Gründen, die wir alle kennen abgelehnt hat. Die andere Gruppe hat das Stadionmagazin aufgegabelt, und Felipé, der später mit Luciano angerannt kam, hatte in der Eile wohl eine Flamengo-Brosche gefunden. "Gut, das muss wohl reichen...nagut, dann wollen wir mal in das Stadion...", erklärte und ein sichtlich enttäuschter Cristiano. Er ging auch als erster hinein, ich ging hinter dos Santos und neben Ramanta hinein. Felipé war am Ende-er war wieder mit dem Radio beschäftigt. --- Die Plätze zu finden war weniger das Problem. Wie es sich gehörte, hatte und unser Sponsor Edilson Plätze direkt am Spielfeld besorgt. Spruchbänder hatten wir noch nicht, und eine Fahne konnten wir inzwischen auch nicht mehr schwenken. Uns blieb nur übrig, den komisch aussehenden Fanschal mit der Brosche zu bestücken. Antonio bekam die Mütze-er war der Größte von uns, bei ihm sah man sie am ehesten. Bis wir diese Vorbereitungen alle abgeschlossen hatten, war das Stadion inzwischen bis auf den letzten Platz voll. "Das haben wir bei uns bisher noch nie geschafft", staunte José. "Kunststück, das Villa Belmiro hat 20.000 Plätze, wir 100.000 mehr...", erklärte Cristiano fachmännisch, "Also denkt dran, wir feuern unseren Verein an, machen aber keine Randale. Wenn ich hier irgendjemanden sehe, der was auf das Spielfeld wirft oder unpassende Gesänge anstimmt, schick ich den sofort-" Bei dieser logischen Ansprache wurde er wieder durch ein lautes Quietschen gestört. Felipé war wieder mit seinem Radio beschäftigt. "Kannst du das nicht mal sein lassen?", fragte Christiano genervt. "Nicht jetzt...ich glaube, ich kriege was rein...", antwortete Felipé. Und tatscächlich, plötzlich hörte man statt des Quietschen ein lautes "GOOOOOOAAALLLL!" "Was hast du da denn reinbekommen?", fragte Cristianos Bruder Rafaldo. "Scheint Fußball zu sein...", antwortete er, gebannt der Radiostimme horchend. Wir alle horchten mit, und bekamen so schnell heraus, das wir bei einem mexikanischen Sender waren, der live vom Spiel America Mexiko City-Spartak Moskau berichtete. America hat gerade das 1:0 erzielt. "Nicht übel...", kommentierte Rafaldo. Felipé war weniger zufrieden: "Hab das falsch gekoppelt...muss das nochmal ganz umpolen...sonst krieg ich nie den Spielbericht von Perth rein..." "Dann mach das leise!", bestimmte Cristiano, der ungeduldig zum Spielfeld guckte. Die Mannschaften waren schon auf dem Feld. Nélio spielte nach einer Sperre wieder. Auch Fahrnehorst war wieder mit von der Partie. Und während Felipé noch dabei war, sein Radio leiser zu stellen, pfiff der Schiedsrichter das Spiel an. Es war eine klasse Partie! Auch wenn Flamengo einige Nicht-Brasilianer im Team hatte, man m erkte das gar nicht. Oder ich merkte es nicht. Noch nie war ich so hautnah am Spielgeschehen dran. Das einzige, was ich bisher an Spilen im Stadion miterlebt hatte, war ein Spiel der Campeonato Rio de Janeiro gegen Friburguense. Und das auch nur, weil dort so wenig Karten verkauft wurden, das die letzten verschenkt wurden. Als damals 7-jähriger Junge sah ich dem Mythos Flamengo zu, die Friburguense keine Chance ließen. Inzwischen war es aber anders. Der Gegner hieß nicht Friburguense, sondern FC Santos. Und Flamengo war dem nicht überlegen, die Vereine waren ebenbürtig. Nach zehn Minuten stand es schon 1:1, die Führung durch Edilson durften wir nur zwei Minuten bejubeln, bevor Ricardinho ausglich. "Das könnte knapp werden", murmelte dos Santos neben mir. "Da könntest du recht haben, dos Santos", sagte ich. Und hätte es lieber verschweigen sollen. Denn die um uns stehenden Flamengo-Fans hatten zum Teil nicht richtig zugehört und dachten, dos Santos wäre Santos-Fan. Wir baruchten schon Hände und Füße, um ihnen zu erklären, das wir ein eingeschworener Flamengo-Haufen waren. Als wir sie schließlich überzeugt hatten, konnten wir gerade nboch sehen, wie einer unser Stürmer vom Platz getragen wurde. "Oh mein Gott, doch hoffentlich nicht-", begann Ramanta, doch Luciano beruhigte sie, "Ist eh nur Adriano, der hat noch nie getroffen." Wir hörten, das Reinaldo für ihn reinkommen sollte, was uns ein wenig Freude bereitete. Warum Scholz an Adriano festhält, war uns unklar, Reianldo traf häufiger und spielte besser. "Was meinst du, warum zieht er Adriano manchmal vor, dos-" Santos. So wollte ich den Satz beenden. Doch dieser sah mich streng an und sagte leise: "Nenn mich nie wieder dos Santos, ok?" Und während sich die anderen fragten, warum Flamengo es nciht schaffte, nachzulegen, fragte ich mich, wie ich dos-wie ich diese Person in Zukunft nennen soll. Kapitel 4: 4. Kapitel - das brasilianische Derby, Teil 3 -------------------------------------------------------- Während des Spiels war nicht viel Zeit für Gespräche, außer es waren Verletzungspausen, oder Standardsituationen, oder andere Spielunterbrechungen. So bei einem Eckball in der 25. Spielminute. Felipé war mit seinem Radio beschäftigt, Christiano sah im Stadionheft nochmal den Kader des FC Santos an und Luciano sah mit feuchten Augen zu unserem "Fanschal". Er dachte wohl noch an seine Fahne, die er im zerbrochenen Zustand noch in seinem Rucksack hatte. José war selbst beim Eckball nicht vom Zaun zu trennen, Rafaldo und Antonio unterhielten sich, und Nélio dos Santos...nun, über den wollte ich ja reden. Übrig war nur Ramanta und ihr Bruder Emanuel. "Was soll ich jetzt machen? Er will auch nciht mehr dos Santos genannt werden und scheint mich zu verabscheuen!", flüsterete ich ihr zu. Ramanta sah zu mir und überlegte: "Hmm...das Problem ist, das man ihn nicht mehr ansprechen kann, ohne angeschnautzt zu werden. Er ist momentan quasi namenlos..." Wir bemerkten nicht, das der Eckball schon ausgeführt wurde und Santos bereits den Konter startete. "Was er braucht, ist ein Name, mit den man ihn ansprechen könnte...aber wir können ihn nicht einfach umbennenen..." "Das ist ja das Problem solange er immer beleidigt reagiert, wenn ich ihn anspreche, kann ich mich nicht entschuldigen...", sagte ich und sah mal aufs Spielfeld. Dort startete gerade Vampeta durch. Das sah gut aus...für einen Moment vergaß ich mein Problem. Die Art, wie Vampeta den Ball führte war unglaublich. Und dann dieser Speed! Doch Vampeta war nciht eigenwillig und schoß einfach aufs Tor, nein, er spielte den Ball hoch in den Strafraum, wo Edilson an den Ball kam und ihn in den Winkle schoß. Bei der jetzt einsetzenden Lautsatärke hätten wir eh nciht mehr reden können. "TOOOOOOOOR", jubelten wir und zeigten mit allem, das wir hatten, welchen Verein wir angehören. José und Luciano erklommen den Zaun, um den jubelnden Edilson, unseren Sponsor persöhnlich zu gratulieren. Dieser war jedoch zu der neben uns postierten Fangruppe gelaufen. Und der hatte-sehr zu Lucianos Leidwesen-eine 3-Meter große Flamengo-Fahne. Traurig kletterte Luciano wieder nach unten. "Und noch ein Problem...", sagte ich etwas genervt. Egal, wieviel gutes auch passierte, mindestens ein Problem war immer aktuell. "Kopf hoch", wollte ich ihn aufmuntern, "du kriegst eine größere Fahne..." Christiano machte weiter hinten einige Zeichen, ich solle aufhören. Anscheinend dachte er, eine größere Fahne würde nur zuviel Geld verschlingen. "Du wirst schon eine neue kriegen", sagte ich ihm nochmal. "Das ist es nicht...", sagte er mit trauriger Stimme, "...die Fahne hatte ich von meinem Vater. Er hat sie mir geschenkt, als wir zum ersten Mal ins Maracana gingen. Dafür ist ein ganzes Monatsgehalt draufgegangen. Die Fahne hatte ich nun schon neun Jahre...und jetzt ist sie kaputt...einfach so." Das war in der Tat schon was zum Heulen. Luciano's Vater ist nämlich für 4 Jahren gestorben, wie ich von Felipé erfahren habe. "Hey...wer sagt denn, das sie unwideruflich kaputt ist? Man kann doch alles reparieren. Hol sie doch mal heraus." Er holte sie heraus und ich, Ramanta und Antonio, die das ganze mit angesehen hatten, sahen den Schaden genau an. "Kleben ist nicht, die Enden sind unwiderruflich auseinander, man müsste sie glatt sägen...aber dann wär sie nicht mehr so groß..." rätselte Antonio, der uns als Tischler in der Sache etwas voraus war. Ramanta überlegte auch weiter: "Wenn wir sie zumindest provisorisch Flicken könnten...irgendwie den Flaggenteil an die Stange binden...aber mit was?" Da hatte ich eine glorreiche Idee. Ich sah kurz, ob Christiano zu uns sah, und als ich mich vergewisserte, das die Luft rein war, schnappte ich unseren mit der Brosche ausgestatteten Fanschal und verwendete ihn zur Reperatur. Mit dem Schal banden wir die Hälften aneinander, und die Brosche half, den Schal zu befestigen. Nach einigen Minuten war Santos wieder im Vorwärtsgang. Christiano und die anderen (außer Felipé, der noch an seinem Radio beschäftigt war) verfolgten den Ball, und bemerkten dadurch, das unser Schal weg war. "Wo ist der Schal?", fragte uns Christiano gereizt. Wir hatten gerade alle Reparaturarbeiten abgeschlossen und hielten die provisorisch reparierte Fahne wieder nach oben. "Ich glaube die werden wir nicht vermissen", sagte Ramanta freudig strahlend, während die anderen nur baff guckten. Christiano fand als erstes seine Stimme wieder: "Klasse! Jetzt können wir unsere Flamengos wieder tatkräftig-" Weiter kam er nicht, denn das Villa Belmiro explodierte. Christiano hatte ein wenig Angst, weil er auch unsere versteinerten Gesichter sah, doch dann traute er sich doch, sich umzudrehen. Er sah gerade noch, wie der Schiri abpfiff, während Robinho noch bei seinem Jubellauf war. Er hatte kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte den Ausgleich erzielt. Wie ich bereits wusste, egal, wie viel Gutes passiert, ein Problem ist immer da. Mindestens! ---------------------- Halbzeit. Das hieß, sich durch die Massen zu kämpfen, um entweder noch eine freie Toilette oder eine freie Trinkbude zu finden. Luciano dachte jedoch nicht daran. Die Gefahr, in dem Gedrängel seiner Fahne den endgültigen Todesstoß zu verpassen, war ihm zu groß. José versuchte, den Zaun vollständig zu erklimmen, um von dort das ganze Spielfeld überblicken zu können, während Felipé inzwischen einen kolumbianischen Kochsender reinbekommen hatte. Christiano, Rafaldo, Emanuel, Ramanta und Antonio haben jedoch den Versuch gewagt, sich etwas zu Trinken zu besorgen, hatten uns aber vorsorglich gesagt, das sie nichts mitbringen werden. Das war uns aber egal. Genaugenommen mir wars egal. Während Luciano, José und Felipé einer beschäftigung widmeten und Nélio dos Santos die Halbzeitshow ansah, startete ich nämlich einen Versuch, mich mit ihm zu vertragen. Ich setzte mich neben ihm, was ihn gleich dazu veranlasste, in die andere Richtung zu schauen. Ich nahm meinen Mut zusammen und fing an: "Komm schon...so schlimm ist es nicht...ich meine, es steht doch erst 2:2, und wir haben noch einen Né-" ich stoppte. Falscher Ansatz. Nélio dos Santos sah immernoch in die andere Richtung und sagte: "Lass mich doch einfach in Ruhe, ok?" Ich blieb still. Blieb jedoch bei ihm. denn so schnell gab ich nicht auf. Wir beide guckten stillschweigend der Halbzeitshow zu. Diese Bestand aus einem Elfmeterschießen zwischen Fans von beiden Vereinen. Jedoch hatte man einen Bogen um die Gästekurve gemacht, und auch die Stehplätze der Santos-Anhänger wurden außer Acht gelassen. Man suchte in der Sitzplatztribüne einige Fans aus, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie fünf Flamengo-Fans gefunden hatten. Aber das waren natürlich keine echten Fans. Die echten Fans sind bei den Stehplätzen, oder im Gästeblock. Kein echter reisender Fan setzt sich zu einer Heimtribüne, auch wenn es dort Sitzplätze gibt. Und jeden echten Heimfan findet man bei den Stehplätzen. Deshalb konnte an dieses Elfmeterschießen auch nicht richtig zählen. Zumal bei den Flamengo-Fans eine echte Niete im Tor stand. Santos brauchte nur drei Elfer verwandeln, da verließ der Torwart schon beleidigt den Platz. Flamengo schoß insgesamt nur ein Tor, und das durch einen, der blöderweise ein „Nélio-Trikot“ trug und danach wie ein wilder jubelte und dabei an der Gästekurve vorbeikam. Das verbesserte Nélio dos Santos Leistung nicht gerade. Doch diesmal blieb er nicht still: „Wieso, wieso musste ich von meiner Mutter diesen blöden Namen kriegen?“ Ich sah ihn erstaunt an: „Wieso, hat der dir vor dieser Saison auch Probleme gemacht?“ Nélio dos Santos sah eine Weile zu Boden und sagte dann: „Nicht direkt…aber ich wurde immer wegen irgendetwas aufgezogen. Meistens wegen meiner Größe, doch als sich dieses Thema endlich erübrigt hatte, wurde Nélio berühmt und man hielt mir dauernd vor, ich werde nie so gut sein wie er. Eben wurde aus meinem Nachnamen geschlossen, ich sei Santos-Fan. Können die Leute mich nicht einfach mal in Ruhe lassen?!“ Das saß. Ich verstand ihn durchaus. Es muss schrecklich sein, wegen Kleinigkeiten gehänselt zu werden. "Wer hänselt dich denn?" fragte ich ihn schließlich. "Jeder...", sagte er nur traurig. "Etwa auch Christiano? Auch Rafaldo, Antonio oder Félipe? Hat dich irgendjemand aus dem Fanclub absichtlich mal geärgert?" Die Worte schienen zu wirkne. Er schaute kurz auf und sagte dann "Nein...nie absichtlich..." "Da siehst du es", sprach ich weiter, "Wir sagen nichts, weil wir keinen Spaß daran haben, dich niederzumachen. Die Leute, die sowas sagen haben doch nichts im Hirn und wollen damit nur runterspielen, das du ihnen deutlich überlegen bist." Ich wusste nicht genau, wobei Nélio ihnen überlegen sein könnte, so gut kannte ich ihn noch nicht, aber ich schien trotzdem die richtigen Worte gefunden zu haben. Nélio schaute mich mit feuchten, aber fröhlichen Augen an und sagte nur: "Danke, Tanós" Dann ertönte die Durchsage, die das Ende der Halbzeitpause verkündete. Kapitel 5: 5. Kapitel - das brasilianische Derby, Teil 4 -------------------------------------------------------- In der zweiten Halbzeit spielte Flamengo Santos an die Wand. Scholz hatte auf Risiko gesetzt und spielte nur noch mit drei Verteidigern, und seine Taktik schien aufzugehen. Unsere Taktik bei der Reperatur schien auch aufzugehen. Der Schal und die Brosche hielten die Flagge ohne größere Probleme zusammen, und durch diese ungewöhnliche Kombination fielen wir mehr auf als die Fangruppe neben uns, obwohl die eine größere Flagge hatten. Nélio schloß sich uns beim Anfeuern wieder an, und der einzige, der nicht in erster Linie stand und Flamengo nach vorne brüllte, war Felipé. Dieser machte in der 53. Minute kurz auf sich aufmerksam, als er einen Sender für klassische Musik aus Neuseeland rein bekam, was man durch das erstaunlich laut eingestellte Radio schnell mitbekam. Immerhin war er schon in Ozeanien. Kurze Zeit später sprach mich Ramanta an: „Wollen wir ihn nicht langsam mal sagen, er solle damit aufhören? Er verpasst noch das ganze Spiel, und wir werden sicher noch erfahren, wie Perth gespielt hat.“ Genau dasselbe ging mir auch die ganze Zeit durch den Kopf, doch wie kann man ihm diese Nachricht schonend sagen? Er bastelt schon die ganze Zeit am Radio und hat mehrfach bewiesen, wie viel es empfangen kann. Und seit dem Missverständnis mit Nélio pass ich lieber auf, was ich sage. „Lass ihn doch erstmal…er bastelt gerade so begeistert und hat anscheinend nicht viel dagegen, das Spiel zu verpassen.“, sagte ich, und Ramanta stimmte mir nach kurzem überlegen zu. Damit war die Sache geklärt. Bis zur 67. Spielminute. Dort schoss Robinho das 3:2 für Santos. Marco Antonio hatte das ganze mit einem Fehlpass eingeleitet. Doch das war nicht das schlimmste. Zeitgleich bekam Felipé einen Sender hereinbekommen, den er für einen australischen Sender hielt, da er deutlich das Wort „Perth“ hörte. Sein damit verbundener Jubelschrei passte nicht mehr so ganz ins Bild. Wir mussten zum zweiten Mal mit Händen und Füßen erklären, das das ein Missverständnis ist und wir ein eingeschworener Flamengo-Haufen waren. Da dummerweise jemand den deutlich Fluminense-farbenden Fanschal an unserer Fahne sah, war das ganze noch schwieriger zu erklären. Als wir sie schließlich überzeugt hatten, sah mir Ramanta in die Augen, und ich verstand. Wir mussten jetzt endlich mit Felipé reden. Wir gingen auf ihn zu, als er wieder dabei war, die Antenne zu verbiegen. Während des Tumults war ihm aufgefallen, das er einen peruanischen Sender hatte, die über einen Radprofi berichtet hatten, der in Perth eine Stadtrundfahrt gewonnen hatte. „Ähm…Felipé?“ begann ich, doch er beachtete mich nicht. Dann versuchte es Ramanta, ebenso verständnisvoll: „Jetzt hör mal zu! Wir haben dir was Wichtiges zu sagen!“ Da sah er endlich auf, sichtlich überrascht. „Was ist denn?“, fragte er uns. „Nunja…wir haben uns gefragt, ob du überhaupt noch auf das Spiel achtest.“, versuchte ich es und bekam gleich seine Antwort, die er in einem leicht gereiztem Ton von sich gab: „Natürlich! Was denkt ihr denn?“ Ich persöhnlich wusste schon jetzt nicht weiter, doch Ramanta sprang für mich ein: „Wie steht es denn?“ Felipé wollte antworten, doch ihm viel nichts ein. Er versuchte an uns vorbeizusehen, um einen Blick auf die Anzeigetafel werfen zu können, doch Ramanta stellte sich in den Weg und fragte erneut: „Und, kannst du?“ Felipé kratzte sich am Kopf, um Zeit zu gewinnen, doch dann versuchte er es einfach: „Ähm…2:1 für Flamengo?“ „Schön wärs, Santos führt 3:2.“ Felipé sah sie überrascht an, doch dann fing er sich wieder und sagte: „Na und? Ihr werdet mir noch dankbar sein, wenn ich erstmal herausgefunden habe, wie es in Perth steht!“ „Du meinst also, wir werden nie herausfinden, wie das Spiel von Perth ausging? Das ein glorreich errungener Sieg heute bei einem gleichzeitigem Sieg von Perth nichts wert ist? Felipé, das ist Blödsinn.“ Und so gerne ich Ramanta diese Worte zugeschrieben hätte, aber diesmal war ich es, der sich lautsark zu Wort meldete. Felipé sah mich überrascht an und senkte dann den Kopf. Nach einer Weile sagte er dann: „Habt ja Recht…ich wollte nur einmal etwas für die Fangruppe machen, also etwas anderes als Ärger…“ „Du machst doch was für die Gruppe“, sagte ich ihm dann, „du kommst zu den Spielen mit, hilfst beim Anfeuern, hast mich und Ramanta davor bewahrt, einige Fluminense-Fans zu verprügeln…“ „Christiano auch“, warf Ramanta ein. „…Christiano au-Was?“, fragte ich erstaunt. Felipé lächelte: „Er hatte versucht, einen von einer Brücke zu stoßen. Ich hab ihn aufgehalten und bin dabei selber runtergefallen. Zum Glück kam grade ein Kahn mit Abfall vorbei, der mich aufgefangen hat.“ Die Geschichte hat mich echt überrascht. Nicht nur, das ich mir das landen in einem riesigen Abfallberg nicht als Glück vorstellen kann, die Tatsache, dass der für verrückte Aktionen bekannte Felipé den ruhigen Christiano vor einer verrückten Aktion aufgehalten hatte, war erstaunlich. „Da siehst du es doch, du machst genügend für uns. Am meisten hilfst du uns jetzt, indem du uns beim Anfeuern hilfst.“, begann ich wieder. Felipé sah auf die Uhr und fluchte: „Heilige Mutter Maria, es sind ja nur noch drei Minuten! Das wird eng!“ sagte er als Antwort und stürmte zum Zaun. Wir lächelten und gingen hinterher. Felipé kletterte den Zaun hoch und begann laut, Lieder zu singen. Er kam nicht zu spät. Flamengo drehte das Spiel doch noch mal und gewann durch Tore von Oliveira und einem Hammer von Hamann 4:3. Und das schönste daran, der junge Oliveira entdeckte unsere besondere Fahne und kletterte zu uns hoch. Felipé und José konnten ihn dabei die Hand geben, Luciano kam nicht schnell genug hoch. Er ärgerte sich und wollte schon wieder vom Zaun klettern, doch Felipé hielt ihn fest. „Hier ist noch nichts verloren“, sagte er. Und er sollte Recht behalten. Nach seinem Treffer rannte Hamann Oliveira über den Weg, der ihm anscheinend von der verrückten Fangruppe (wir) erzählte, weshalb er auf uns zu rannte und noch mal Luciano für die Unterstützung dachte. Dieser brach fast in Tränen aus: „Danke…danke das du mich oben gehalten hast, Felipé“ „Ach was“, sagte dieser, „ich helfe doch gerne.“ Nach dem Schlusspfiff waren wir noch in Feierlaune. Wir wollten wie viele anderen schnell rauskommen, um unseren Helden noch mal um Autogramme bitten zu können. Doch leider verhakte sich Lucianos Fahne im Zaun, und wir mussten ihm erst helfen, sie herauszubekommen. José wollte an der Fahne ziehen, wurde dafür jedoch von Luciano beschimpft und leif schnell los, weshalb er rückwärts gegen Felipés Radio fiel. „Autsch…tschuldige Felipé, ich hoffe, ich habe es nicht kaputt gemacht…“ Doch wir hörten nicht mehr auf ihn. Durch diesen Anstoß ging das Radio wieder an, und wir hörten tatsächlich die letzten Sekunden vom Spiel Krakau-Perth. Doch was wir hörten, gefiel uns ganz und gar nicht. Perth gewann 2:1, blieb also vor uns. Wir waren alle niedergeschlagen. Alle-außer Felipé. „Kopf hoch“, sagte er, „war doch ein super Tag heute“ „Von wegen super“, sagte Christiano, „Perth hat gewonnen, wir haben es nicht geschafft.“ „Was redest du da? Wir haben Santos in der Nachspielzeit geschlagen, wir haben sie überholt, wir haben super gespielt! Und schließlich ist das wichtiger als die Platzierung, oder?“ er lächelte mich an. Und ich musste dann auch lächeln. Es stimmte ja! Wir hatten nach vier Niederlagen endlich mal wieder gewonnen! Johannesburg, unser nächster Gegner, kann sich schon mal warm anziehen. Gegen uns werden die keine Punkte holen. Mit diesem Gedanken verließen wir schließlich das Vila Belmiro. Und allen voran Felipé, der sein Radio mit sich trug. Und das spielte-wie sollte es auch anders sein-Liebeslieder aus Paraguay. --------------------------------- Durch jubelnde Massen rannten wir zum Bus, der uns wieder zum Flughafen bringe sollte. Ja, wir rannten, denn Christiano fiel gerade noch ein, das unser Flugzeug ziemlich früh abhebt. Der Bus wollte gerade die Türen schließen, da kamen wir herein gerannt. Nun ja, aber einer hätte langsamer sein können. Als ich drinnen war, drehte ich mich um und rief schnell: „Langsam, Luciano, deine Fahne!“ Doch er hörte mich zu spät, die reparierte Fahne, die oben aus seinem Rucksack heraushing, prallte gegen das Dach des Busses und wurde erneut in Zwei hälften geteilt. Es ist Felipés schneller Reaktion zu verdenken, dass das oberer Fahnenteil und die Brosche, die ebenfalls heraus fiel, noch mitkamen. „Wenn kein spiel läuft lässt du die Fahne lieber in zwei Hälften in deinem Rucksack, Luciano“, meinte Ramanta, und Luciano, der einen leichten Schock erlitten hatte, stimmte dem zu. Am Flughafen rannten wir alle sofort zum Gate, von dem unser Flugzeug starten sollte. Doch zu unserer Überraschung konnte man noch nicht einsteigen - alle Passagiere standen noch im Raum. „Was ist denn los?“, fragte Christiano. Ein ungefähr 17-jähriger Junge im Flamengo-Schal drehte sich zu uns um und sagte: „Ein paar Santos-Fans fanden es witzig, unseren Flieger zu kapern um so ihr Unentschieden zu feiern“ Wir sahen durch das Fenster und sahen eine Santos Fahne aus dem Pilotfenster hängen, während das gesamte Flugzeug bedrohlich wackelte. Doch kaum hatte man den ein oder anderen Koffer aus der geöffneten Gepäckluke fliegen sehen, da hörte man schon eine andere Stimme brüllen: „Dante! Was suchst du bei diesen Versagern?“ Ein großer Mann im kompletten Flamengo-Outfit kam zu uns und zog den Jungen, der uns die Auskunft gegeben hat, am Schal zurück. Anscheinend war der Mann bei den anderen bekannt, denn schlagartig verfinsterten sich alle Minen. „Auch deinen Flieger verpasst, Márcio?“, fing sich Christiano als erstes. Márcio sah zu Christiano und fing an zu grinsen. „Christiano Nascimento, welche Ehre! Hat dein Verein diesmal genügend Geld zusammengesammelt? Oder musstest du hierher auswandern?“ Ein paar jetzt auch auf uns guckende Flamengo-Fans fingen an zu lachen, während Christiano hochrot anlief. „Du konntest doch eigentlich gar nicht kommen, musst dich doch jeden Tag bei der Polizei melden!“, antwortete Nélio dos Santos daraufhin hitzig. Márcio sah zu ihm herunter und antwortete: „Darfst du überhaupt mitkommen? Ich denke, sie lassen keine Kleinkinder mehr in die Stadien.“ Nélio lief hochrot an und hätte sich beinahe auf Márcio gestürzt, wenn ich und Felipé ihn nicht festgehalten hätten. „Oh, da hat aber jemand Feuer…aber deshalb machst du deinem Namen immer noch keine Ehre, Null-Nélio.“, sagte Márcio und lachte. Hinter ihm stimmten alle dem lachen ein, selbst Dante, auch wenn er dafür erst einen Schlag auf die Schultern bekommen musste. Nélio blieb jetzt ruhig stehen, und wir drehten uns alle nach für nach um und gingen in ein Café, das in der nähe unseres Gates war. „Hör nicht auf die, die sind doch nur Idioten“, sagte Felipé, der dem ziemlich wütenden Nélio dos Santos einen Eistee spendierte. Dieser trank diesen, ohne ein Wort zu reden. Ihm schien die Begegnung ziemlich die Stimmung vermiest zu haben. Die Stille nutzte ich, um mich mal generell zu informieren: „Ähm…wer waren das denn überhaupt?“, fragte ich. „Die gehören zur Fangruppe ‚Flamengo Power’ und halten sich für die Größten“, antwortete Emanuel. Und Rafaldo gab noch ein wenig mehr Auskunft: „Nur weil sie die reichste Gruppe sind, bei jeder großen Veranstaltung dabei sind, dreimal in Folge die Fanmeisterschaften an der Copacabana gewonnen haben…“ „Das reicht, Rafaldo…“, sagte Christiano etwas gereizt, „wir alle wissen, wie groß und edel Márcio ist. Ich hab auch nichts dagegen, wenn du in seinen Club gehst“ „Aber Bruder!“, entgegnete Rafaldo überrascht, „das meinte ich nicht, ich dachte nur, das wäre auch noch interessant zu wissen, ich hab noch nicht mal gesagt, das sie die größte Autogrammsammlung aller Fanclubs in Rio…“ „Du redest gelegentlich etwas zu viel, Rafaldo…“ Felipé riss mich aus diesem Bruderstreit, indem er mir auf die Schulter tippt und auf Nélio dos Santos zeigte. Oder eher auf Nélio dos Santos’ leeren Stuhl. Wir beide verschwanden unauffällig, während die anderen versuchten, Christiano zu beruhigen und Rafaldo am Sprechen zu hindern. Nach längerem Suchen fanden wir Nélio dos Santos (der Name ist irgendwie umständlich) hinter einigen Topfpflanzen im Wartebereich. „Hey Nelly, du hast deinen Eistee noch gar nicht ausgetrunken“, sagte Felipé und setzte sich neben ihm. Dieser sah uns erst überrascht an, und sagte dann: „Bitte lasst mich alleine…“ „Ach was, du musst dir weder von Márcio noch von Rafaldo einreden lassen, wie toll die Flamengo Powers sein sollen. Die sind nur eine Sammlung von reichen Schnöseln und Schlägern, da sind wir besser dran, Nelly“, antwortete Felipé. „Ach, und wieso sind die dann immer erste Wahl, wenn Flamengo einen Fanclub braucht? Und hör auf, mich Nelly zu nennen!“ „Wie soll ich dich sonst nennen?“, fragte Felipé, „deine echten Namen willst du ja nicht, und Spitznamen scheinste auch nicht zu mögen.“ Nelly (der Name ist echt nicht gut) sah zu Boden und sagte nach einiger Zeit: „Die machen mir alles kaputt…meine Hoffnungen, in ihrern Club zu kommen, mein Knie im letzten Fanclub-Turnier, und jetzt auch noch meinen Namen.“ Das war für mich persöhnlich etwas zuviel Information auf einmal, aber bevor ich nachfragen konnte, kam noch jemand zu uns hinter die Topfpflanzen: Dante, von den ‚Power Flamengos’: „Bei der Mitgliedschaft hast du nichts verpasst.“ Wir drei sahen ihn überrascht an, als er sich zu uns setzte. „Wie meinste du das?“, fragte Nelly. „Ganz einfach…du wirst nur aufgenommen, wenn du eins von zwei Sachen beherrschst…Einschüchtern oder Zahlen. Márcio ist der beste Einschürterer, ich gehöre zu den Zahlern…“, sagte Dante und sah zu Boden. „Und wieso steigst du nicht aus?“, fragte ich ihn, worauf er mir antwortete, „Das geht nicht. Mein Vater war früher einer der Power Flamengos. Und entweder waren die damals anders, oder er denkt, es wäre heute anders, auf jeden Fall will er mich in keinem anderem Fanclub sehen…“ Dante sah zu Boden, und jetzt schien selbst Nelly seine Probleme vergessen zu haben. „Ich wäre gerne woanders, ich mag es nicht, wie sich Márcio und die anderen aufspielen…und ich bin überrascht, wie du das immer aushälst, Nélio“ Nelly sah ihn an und wurde dann wieder wütend. „Verdammt, wegen ihnen wird irgendwann auf meinem Grabstein stehen ‚namenlose Person’, ich wünschte, ich hätte mehrere Namen, wie die meisten Brasilianer…“ „Naja“, meldete sich Felipé wieder, „die haben dafür Probleme, ihre Namen auf die Trikots zu bekommen. Was meinst du, warum viele von unseren Topstars Künstlernamen haben? Einige haben sich so komplett neu benannt!“ Ohne es zu ahnen hatte Felipé die Lösung geliefert. „Natürlich!“, reif ich, „Du brauchst keinen Spitznamen, du brauchst einen Künstlernamen, denk dir einfach irgendwas aus!“ „Ähm, warte Tanós“, sagte Nélio dos Santos, „muss man für so einem Namen nicht Profifußballer sein? Oder zumindest irgendein Künstler?“ „Das geht doch leicht“, sagte Dante, „Ich hab mal gehört, das in Deutschland ein Spieler ein primitives Bild gemalt und versteigert hat, um so einen Künstlernamen durchsetzen zu können. Mal doch einfach was auf ein Blatt Papier.“ Nélio dos Santos war jetzt ganz aufgeregt und kramte Papier und Stift aus seiner Tasche. „Was soll ich zeichnen?“, fragte er. „Hey, wir sind hier alle Fans eines Vereins, wie wärs, wenn du etwas davon malst?“, antwortete ich. Nélio dos Santos überlegte kurz und malte kurzerhand das Wappen von Flamengo. Es war kein Musterbild, aber es war eins. Dann setzte er an, seinen Künstlernamen zu schreiben. Doch er stockte. „Ähm…wie soll ich mich nennen?“, fragte er uns. „Wie wärs mit…Edilson?“, schlug Felipé vor. Wir ignorierten diesen Vorschlag. „Nellos, wäre das eine Idee?“, fragte Dante, doch Nélio dos Santos verneinte, „Klingt wie eine Insel in Griechenland.“ Ich persöhnlich überlegte inzwischen still weiter…Nélio wollte ich nicht verwenden, aber aus dos Santos ließ sich doch sicher was machen…ich sah kurz in die Runde, von Felipé, der Beto als Namen vorschlug, über Nélio dos Santos, der beim Überlegen am Stift lutschte und dabei seine Zunge schwarz färbte, zu Dante…und da fiel mir was ein. „Wie wärs mit Dantos?“ Alle sahen mich an, doch sie schienen die Idee nicht lächerlich zu finden. Schließlich setzte Nélio dos Santos den Stift wieder an und schrieb in schwungvollen Buchstaben ‚Dantos’ drauf. Daraufhin zückte Felipé sein Portmonee und sagte: „Im Namen der Fangruppe ‚Red Flamengos’ kaufe ich dieses Gemälde für…36 Centavos.“ Nachdem Zettel und Geld den Besitzer gewechselt hatten, war Nélio dos Santos…tschuldige…Dantos in blendender Laune. Das war aber auch höchste Zeit, den jetzt kam die Lautsprecheransage durch, das unser Flugzeug Santos-frei war. „Ich muss schnell weg“, sagte Dante aufgeregt und verschwand im Nu, bevor die ‚Flamengo Powers’ ihn suchten und bei uns fanden. Wir drei hingegen standen in aller Ruhe auf und gingen zu unseren Mit-Mitgliedern. „Hey, wir haben ein neues Wandbild für unseren Clubraum, Dantos hat es gezeichnet!“ Die anderen, mit einem ziemlich fertig aussehenden Christiano an der Spitze, sahen uns fragend an. „Wer bitteschön hat was bitteschön gezeichnet?“, fragte Ramanta das, was allen anderen ins Gesciht geschrieben stand. „Wie, ihr kennt Dantos nicht?“, fragte Felipé gespielt erstaunt, „Er ist ein großer Künstler, mit einem erstklassigen Fanclub. Achja, und er trinkt nie seinen Eistee aus.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)