Uchiha-WG von Chi_desu (...das is einfach nur total gestört...) ================================================================================ Kapitel 17: Wie Orochimaru seinen Akatsuki-Ring loswurde -------------------------------------------------------- Eigentlich hatte Sasuke bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Er hatte im Geiste seine letzten Gebete gesprochen, seine Vorfahren um einen warmen Empfang im Jenseits gebeten und alle Gottheiten, die ihm so schnell eingefallen waren, um Gnade für seine Sünden anfleht. Sakura war vor etwa einer Viertelstunde gegangen und nach einer kurzen aber ereignisreichen Hetzjagd durch das Haus hatte Itachi ihn erwischt. Seinen einzigen Trumpf hatte Sasuke blöderweise verspielt. Mit dem schweren Gewicht seines Bruders auf sich hatte er versucht, die Anbu zu alarmieren, und war von Itachi kurzerhand geknebelt worden. Blöderweise war sein Bruder nicht der Hellste. Die letzten fünf Minuten hatte er auf ihn eingeredet, hatte von Sasuke verlangt, sich zu entschuldigen und ihm sein Wort zu geben, diese absurde Hochzeit abzublasen. Sasuke, geknebelt und bewegungsunfähig, hatte nicht antworten können, eine Tatsache, die Itachi wohl entgangen war. Er hatte sich rittlings auf Sasuke gesetzt, die Hände um seinen Hals gelegt und während er seinen Brüder würgte, rief er: "Du. Blöder. Sturkopf. Wirst. Du. Jetzt. Wohl. Endlich. Nachgeben?!" Sasuke sah schon Sterne und in der Ferne glaubte er seine toten Eltern zu erkennen, die lächelnd auf ihn warteten. Nun, so hatte er sich sein Ableben nicht vorgestellt. Wenigstens war er sich gewiss, dass Itachi seines Lebens danach nicht mehr froh werden würde. Entweder er müsste Chiyo heiraten oder sie würden ihn achtkant aus dem Dorf werfen und dann müsste er sich wieder den gruseligen Tierfetischisten anschließen. Am wahrscheinlichsten war allerdings, dass Sakura persönlich ihm den Hals umdrehen würde. Wahrhaftig im letzten Moment wurde die Tür mit einem Tritt geöffnet (was angesichts der Tatsache, dass Itachi gar nicht abgeschlossen hatte, einigermaßen übertrieben wirkte) und Shisui stand mit in die Hüften gestemmten Händen im Raum. Der Druck um Sasukes Hals löste sich etwas, als Itachi aufsah. "Shisui. Kann ich was für dich tun?" "Äh… war nicht so… wichtig… sag… sag mal, störe ich euch bei irgendwas?" "Ah nein. Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Brüdern." "Der Kleine ist schon ganz blau im Gesicht." Mit einem nicht allzu intelligenten Gesichtsausdruck blickte Itachi zu Sasuke runter. "Oh." Sein stahlharter Griff löste sich und seine Augen wurden riesengroß. "SASUKE!", keuchte er. "Wieso sagst du denn nichts?!" Okay, das war zu viel. Sasuke wusste nicht genau, woher er die Kraft nahm, jedenfalls zog er seinen Fuß mit ungeahnter Gelenkigkeit an und beförderte Itachi damit von sich runter. Jetzt, wo seine Hände frei waren, riss er sich den Knebel los und schrie Itachi an: "SAG MAL HAST DU SIE NOCH ALLE?! WIE DENN, WENN ICH GEKNEBELT BIN?!!" Er wollte unverzüglich auf seinen Bruder losgehen, aber Shisui ging dazwischen. "Ah-ah-ah! Keine Streitereien mehr, solange ihr Gäste habt!" Was war denn das für ein Idiot? Sasuke ließ sich schon mal gar nichts von ihm sagen und wenn er wirklich dachte, ausgerechnet Itachi würde sich von so einem dahergelaufenen Tierfetischisten was sagen lassen… Shisui warf Itachi einen finsteren Blick zu. "Itachi? Keinen Streit mehr." Wie ein kleines Kind verzog Itachi das Gesicht. "Aber er hat angefangen!" "Mir egal, wer angefangen hat!" Er machte jetzt einen Schritt nach hinten. "Ich jedenfalls werde es beenden." Und scharf fügte er hinzu: "Itachi, bei Fuß!" Sasuke fiel quasi die Kinnlade runter, als Itachi aufstand und sich friedlich wie ein Lamm zu Shisui gesellte. Er brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Danach blickte er Shisui geradezu verzückt an und hauchte: "Wie hast du das gemacht?" "Was gemacht?" "Itachi… er… hört aufs Wort…" "Ach das. Mh, ich habe meine Methoden." Sasuke kamen sehr beängstigende Gedanken, als er sich die "Methoden" vorstellte und er kam zu dem Schluss, dass das Zusammenleben mit Itachi ihn jetzt schon bis in alle Zeiten verdorben hatte. Er warf Shisui einen möglichst neutralen Blick zu und fragte: "Gibt es irgendwas?" "Nun ja, es gibt da tatsächlich was. Du wirst das vielleicht nicht glauben, aber ich hatte einen Hintergedanken, als ich hierher ins Dorf kam." "Was du nicht sagst." "Ja. Also… nachdem uns Orochimaru schon vor vielen Jahren verlassen hat, ist Deidara seit einiger Zeit auch verschwunden. Meine wunderbare Organisation fällt langsam aber sicher auseinander und ich habe beschlossen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen." Offenbar hatte Shisui einen ganz schönen Hang zur Theatralik. "Und was kann ich da tun?" Shisui seufzte einmal tief, fuhr sich durch sein schwarzes Haar und bemühte sich offenbar redlich, sehr erhaben auszusehen. "Ich möchte dich als Oberhaupt des Clans offiziell bitten, uns Itachi zurückzugeben." Sasuke blinzelte. Und Itachi keifte: "Moment mal! Das hat nicht ER zu entscheiden! Ich will nicht…" "Ihr könnt ihn haben", sagte Sasuke eilig. Völlig entgeistert starrte Shisui ihn an. "Wirklich?!" "Ja. Nimm ihn dir. Wenn du ihn mitnimmst, spendier ich dir sogar das Zugticket." "HEY!", keifte Itachi. "Ich bin auch noch da! Ich WILL nicht wieder zu den Akatsuki! Mir gefällt es hier!" Lächelnd packte Shisui ihn am Arm. "Das Clanoberhaupt hat gesprochen. Du gehörst mir und kommst wieder mit zu uns." Heiter erzählte er: "Weil Deidara offenbar desertiert ist und wir nicht mehr mit ihrer Rückkehr rechnen, haben wir beschlossen, werden wir demnächst zu Orochimaru gehen und ihn bitten, wieder bei uns mitzumachen. Schließlich war es kindisch, dass wir uns wegen so einer Lappalie zerstritten haben." "Moment mal! Lappalie!?", keuchte Itachi. "Ich wachte morgens auf und er lag neben mir. NACKT!" Mit wachsender Erheiterung lauschte Sasuke der Unterhaltung und nahm sich vor, sich ganz besonders diese Information für später zu merken. Achselzuckend meinte Shisui: "Das war doch bloß ein Missverständnis. Weil du so ausgerastet bist, haben wir ihn dann halt rausgeworfen, aber inzwischen denke ich, das war ganz schön überzogen. Er wollte doch bloß deinen Körper übernehmen." "Entweder war seine Technik damals noch nicht wirklich ausgereift oder aber 'meinen Körper übernehmen' interpretiert Orochimaru überaus zweideutig!", ereiferte Itachi sich. "Du hast dich doch gerächt. Du hast ihm die Hand abgeschnitten, kannst du's damit nicht gut sein lassen?" "Ich glaube du verstehst das Ausmaß meines Traumas nicht ganz! Versuch du mal wachzuwerden und ein Geisteskranker mit einer überlangen Zunge hat sich nackt von hinten an dich geschmiegt und versucht gerade mit seinem…" "Beruhige dich", unterbrach ihn Shisui beschwichtigend. "Komm mit nach Hause und wir sprechen das in Ruhe durch." "Neiiiiiin!" Itachi klammerte sich am Türrahmen fest, als Shisui versuchte, ihn nach draußen zu zerren. Sasuke, der sein Glück kaum fassen konnte, stand daneben und winkte Itachi fröhlich zum Abschied. "Sasuke!!", schrie Itachi. "Sasuke, mein lieber Bruder, mein Blutsverwandter und bester Freund! Ich flehe dich an, hilf mir!" "Nun stell dich doch nicht so an", motzte Shisui und zerrte an Itachi. "Ich verspreche dir auch, dass du dieses Mal dein eigenes Zimmer kriegst. Es wird kein Sumoringen mit Kisame mehr geben." "WAAAAAHHHH!! SASUKÄÄÄÄÄ!" Itachi gebärdete sich wie ein kleines Kind und Sasukes Grinsen wurde immer breiter. Er hatte sich entschieden, Shisui auf jeden Fall etwas zu Weihnachten zu schenken. Itachis Finger rutschten ab, aber in dem Moment hatte er offenbar einen grandiosen Einfall. Er starrte Shisui an und musterte seinen Mantel ganz genau. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, er holte tief Luft und brüllte dann aus vollem Hals: "ALAAAAAAAAAARM! Ein Akatsuki ist hieeeeeer!!!" Und es geschah… Nichts. Man hörte irgendwo eine Grille zirpen, Shisui bohrte gelangweilt mit dem kleinen Finger in seinem Ohr rum und Sasuke war gedanklich schon lange ganz woanders, er überlegte nämlich gerade, was er mit einem akatsukifreien zu Hause so alles anstellen würde. Itachi sprang auf und brüllte: "Hinz und Kunz kann euch rufen, aber wenn mal ein echter Akatsuki auftaucht, seid ihr nicht da oder wie?!" "Sag ma, mit wem redest du da?", erkundigte Shisui sich. "Mit den Anbu die nicht hier sind!" In dem Moment raschelte es irgendwo im Gebüsch. Und dann sprang ein Anbu hervor, erfasste die Situation mit einem messerscharfen Blick, zeigte auf Itachi und schrie: "DA IST ER!" "Das kann nicht wahr sein…", fiepte Itachi, der im Gegensatz zu Shisui weder den Akatsuki Mantel trug noch sein Stirnband mit dem durchgestrichenen Logo. Ein Dutzend Anbu stürzte sich auf Itachi und fesselte ihn, während Shisui seelenruhig danebenstand und von irgendwo eine Feile aufgetrieben hatte und sich jetzt fröhlich pfeifend die Nägel machte. Itachi war jetzt offenbar kurz davor, wirklich auszurasten. Er war eigentlich immer schnell auf 180, aber für ihn hieß ausrasten definitiv so etwas wie… nun, einen ganzen Clan auslöschen zum Beispiel. Nachdem nur noch zwei Uchihas übrig waren, war die nächstgrößere Kategorie dann wohl brandschatzend durch das Dorf zu stürmen. Im Augenblick vergaß er seine gute Kinderstube jedenfalls und brüllte aus vollem Hals und mit hochrotem Kopf: "Seid ihr eigentlich wirklich so dämlich oder hasst ihr mich einfach nur, ihr ARSCHGEIGEN!?" Sasuke entschied, dass das Massaker vor ein paar Jahren besser nicht bloß den Auftakt für einen ausgedehnten Genozid werden sollte und räusperte sich. "Jungs?", sagte er zu den Anbu. "Lasst es gut sein, ja?" "Ganz sicher?", fragte einer. Auf Itachis Schläfe pochte deutlich sichtbar eine Ader. "Jo, lasst ihn los." Wenige Augenblicke später waren die Anbu verschwunden. Sasuke stand an der Türschwelle, sein Bruder lag zu seinen Füßen, kurz vorm Explodieren. Shisui steckte seine Feile weg, schaute auf Itachi runter und sagte: "Pack deine Sachen. Wir brechen heute noch auf." Eigentlich rechnete Sasuke schwer damit, dass Itachi jetzt wirklich der Geduldsfaden reißen würde. Er trat deshalb vorsichtshalber einen Schritt zurück und überlegte schon mal im Geiste, wen er vorwarnen würde, sollte Itachi sich entschließen, mordend durch die Straßen Konohas zu ziehen. Aber Itachi tat nichts dergleichen. Er setzte sich auf und auf seinem Gesicht spiegelte sich äußerste Verzweiflung. "Ich kann nicht mitkommen", hauchte er. "Ach, und wieso nicht?" "Ich… ich…" Sasuke konnte beinahe sehen, wie über Itachis Kopf das Licht anging. "Ich habe anderweitige Verpflichtungen! Genau!" "Und die wären?" "Sasuke hat mir eine Braut ausgesucht!", rief Itachi enthusiastisch. "Als Oberhaupt kann er das! Die Hochzeit findet nächste Woche statt, es ist schon alles entschieden! Ich kann leider nicht weg, ich habe hier Verpflichtungen!" Mit allem hätte Sasuke gerechnet aber nicht damit, dass sein eigener teuflischer Plan sich so gegen ihn wenden würde. Wenn Itachi Chiyo benutzte, um im Dorf bleiben zu können, dann… dann… "Das ist schon okay!", sagte er verzweifelt. "Ich habs mir überlegt, die Akatsuki können dich haben!" "Das ist ja so nett von dir, Sasuke", sagte Itachi giftig. "Aber das Oberhaupt kann eine einmal gefällte Entscheidung nicht rückgängig machen. Ich bin Chiyo versprochen und muss deshalb leider hierbleiben." Jetzt warf Shisui Sasuke einen finsteren Blick zu. "Du hast gesagt, ich könnte ihn haben!" "Ich hab doch nicht mehr daran gedacht, dass er…" Shisui hob abwehrend die Hand. "Schon gut. Wenn Itachi wirklich heiratet, muss ich ohne ihn zurück nach Hause. Ich werde bei der Heirat dabei sein, um mich selbst davon zu überzeugen, dass das Wiesel wirklich heiratet. Und danach verschwinde ich und ihr seht mich nie wieder." Er warf sein Haar zurück und zog schmollend von dannen. Sasuke und Itachi blieben beide etwas ratlos zurück. "U-und nun?", fragte Sasuke. Itachi zuckte die Achseln. "Lieber heirate ich die alte Funzel, als mit Shisui mitzugehen." "Na dann… sollten wir uns langsam an die Hochzeitsvorbereitungen begeben……" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)