Spirit of Dragons von Fumiyo ================================================================================ Kapitel 2: Begegnung mit den Drachenrittern ------------------------------------------- Sayuki hatte sich von Fumiko verabschiedet und war nun auf dem Weg nach Hause. Langsam hatte sie sich damit abgefunden, dass sie Masao egal war und er sie nie lieben würde. Auch wich nun der Schmerz und die Verzweiflung über Masao dem Hass, der sie schon seit einigen Tagen begleitete und sie von innen heraus aufzufressen drohte. Siewollte nicht mehr das dumme kleine Mädchen sein, dass sich verzweifelt an einen Jungen klammerte, nur um nicht allein zu sein. Sie wollte Masao einfach nur noch vergessen. Diesen eingebildeten, selbstverliebten Typen, der ihr von Anfang an nur falsche Hoffnungen gemacht hatte. Wut packte sie und brachte ihren Körper zum Beben. Ihre Hände zitterten. Sie war doch viel zu gut für Masao. Warum war sie ihm nur immer wieder nachgelaufen? Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen, da sie sich wegen ihrer Dummheit schämte. Doch das half nun auch nichts mehr. Sayuki schüttelte sich, als wollte sie die ganze Vergangenheit abwerfen. »Ich werde ihn wohl vergessen müssen«, seufzte sie. Als sie aus ihren Gedanken erwachte, stellte sie erschrocken fest, dass sie schon tief-schwarze Dunkelheit umgab. Sie beschleunigte ihre Schritte. Sie konnte schon die Dorflichter von Gosha sehen, als sie plötzlich einen hellen rötlichen Schein in ihrem Blickwinkel sah. Sie blieb stehen und sah in diese Richtung. Sein Ursprung schien nur ein paar Meter entfernt zu sein. Sayuki wusste, dass es gefährlich sein könnte, aber ihre Neugierde siegte und so ging sie langsam darauf zu. Die Strahlen stiegen in den Himmel auf und verloren sich nach ein paar Metern in der Dunkelheit. Als sie kurz davor stehen blieb, und sehen konnte, was den Schein hervorbrachte, hielt sie erstaunt den Atem an. Es war ein Armband, aber nicht irgendeins, sondern das kostbarste, das sie je gesehen hatte. Seine Diamanten erstrahlte die Umgebung von bis zu fünf Metern in rotes Licht. Sie bückte sich und streckte ihre Hand nach dem Armband aus. Es war so wunderschön! Es schien ihr, als könne niemand der Schönheit widerstehen. Ihre Fingerspitzen berührten einen der vielen Diamanten und just in dem Moment durchzog ein greller Blitz ihren Körper. Sie schrie laut auf. Doch genauso schnell, wie es gekommen war, so hörte es auch wieder auf. Jetzt durchfloss sie eine unvorstellbare Wärme und sie fühlte sich außergewöhnlich stark. Ihr Körper wurde von einer hellen Schale umgeben und sie schien zu schweben. Da hörte sie eine Stimme, die sagte: »Du, Sayuki, bist auserwählt worden, die Seele der Drachengöttin Feyâ, eine der fünf Drachenrittern, zu tragen, die gemeinsam mit den übrigen vier die Welt einst vor der Dunkelheit beschützt haben. Nun ist es eure Aufgabe, die neue herannahende Bedrohung zu vernichten. Finde deine Verbündeten!« Und plötzlich war sie nicht mehr sie selbst.... Zur selben Zeit saß Fumiko noch immer am Flussufer. Sie war schon oft abends nicht nach Hause gekommen, denn sie liebte es, noch Stunden im Dunkeln zu sitzen und dann unter freiem Himmel einzuschlafen. Sie blickte auf das Wasser, das die Lichter Gamons auf der anderen Uferseite widerspiegelte. Während sie verträumt dasaß, stieg plötzlich etwas vom Himmel herab und schwebte schließlich eine Handbreit vor ihren Augen. Fumiko hatte es zuerst gar nicht bemerkt, bis sie ein bläulicher Schein zum blinzeln brachte. Erschrocken wich sie nach hinten. Doch bei näherem Hinsehen, konnte sie erkennen, dass es ein Ring war. Sein oben aufgesetzter Diamant erstrahlte in hellem Blau. Als Fumiko ihren ersten Schreck überwunden hatte, überwältigte sie die Schönheit, die von ihm ausging. Sie stand auf und ging darauf zu. Langsam legte sie ihre Hand unter ihn. Kaum hatte er sie berührt, durchzog auch sie ein greller Blitz. Ihr Körper krümmte sich kurz und schon war sie ebenfalls von einer hellen Schale umgeben, in der sie eine unvorstellbare Wärme durchfloss. Auch zu ihr sprach eine Stimme, die ihr sagte, dass sie ebenfalls ihre Seele mit der Seele der Drachengöttin Valîn teile und sie die anderen vier Drachenseelen finden müsse. Und da schien sie zu schweben - nur in einem anderen Körper.... Als Masao aufwachte, befand er sich auf dem Boden gegen eine Hauswand gelehnt. Er rieb sich den schmerzenden Kopf. Er konnte sich an nichts mehr erinnern, außer dass er mit seinen Freunden unterwegs gewesen war. Wahrscheinlich hatte er zu tief ins Glas geblickt - noch milde ausgedrückt! Vorsichtig stand er auf. Er blickte sich um und sah, dass er sich in einer Seitengasse in Helos befand. Aber in welcher? Es würde wahrscheinlich ewig dauern, bis er zu Hause sein würde. Er seufzte und ging langsam auf eine der Hauptwege zu. Er kam gerade aus dieser Gasse heraus, als ihn das Gefühl überbekam, beobachtet zu werden. Er drehte sich um und sah einen hellen gelblichen Schein. Zuerst wollte er einfach weitergehen, aber es schien, als würde er auf magische Weise dort hin gezogen. Er lief fast wie von selbst. Als er um die Hausecke ging, konnte er im ersten Moment, geblendet von den gelblichen Strahlen, die die ganze Gasse erfüllten, gar nichts erkennen. Doch dann gewähnten sich seine Augen an das Licht und er sah eine Kette in der Luft schweben. Ein mit Diamanten besetztes Kreuz hing daran. Er konnte den Blick nicht mehr davon abwenden und ging zielstrebig darauf zu. Als er kurz davor stand, legte sie sich wie von selbst um seinen Hals. Fast gleichzeitig Wurde sein Körper von einem grellen Blitz durchzogen. Er schrie laut auf. Doch genauso schnell, wie es gekommen war, so war es auch schon wieder verschwunden. Jetzt durchfloss eine unvorstellbare Wärme seinen Körper. Und kurz darauf schwebte er in einer hellen Schale, die ihn umgab. Ihm verkündete die Stimme, dass in ihm nun der Drachengott Dathôr wohne und zusammen mit seinen Verbündeten die Welt beschützen müsse. Und es ging eine großartige Veränderung mit ihm vor, bei der er seinen Körper in einen aus Stahl austauschte.... Kaito und Aiko spazierten zusammen in der Abenddämmerung durch den Yení-Wald. Dies hatten sie schon lange nicht mehr getan und sie träumten glücklich vor sich hin, während sie auf dem Laubbedeckten Boden dahin schritten. Kaito hielt sie an der Hand und führte sie über geheime Pfade an seinen Lieblingsplatz. Es war eine kleine Lichtung, auf der das Wasser eines schmalen Bachs als Wasserfall sprudelnd in einem kleinen Teich endete. Direkt daneben stand eine riesige, uralte Eiche, deren Äste schon bis zum Boden reichten. Dort breiteten sie eine Decke aus und setzten sich. »Hier ist es wunderschön!« flüsterte Aiko und legte ihren Kopf auf Kaitos Schulter. Es wurde dunkel und die beiden sahen nun schläfrig den Fröschen zu, die leise quakend aus dem Teich kamen. Dann schliefen sie Arm in Arm ein. Plötzlich wurde Kaito von einem hellen Schein geweckt. Er öffnete verschlafen seine Augen und was er da über dem Teich schweben sah, verschlug ihm schier den Atem. »Aiko, wach auf!« sagte er und schüttelte sie sanft. Als Aiko dann ebenfalls die Augen öffnete, wich sie erschrocken etwas zurück. Vor ihr schwebte ein Diadem, in dessen Mitte ein großer Diamant war, der sie in strahlend weißes Licht hüllte. Sie war sofort bezaubert von der Schönheit, die es umgab. Daneben, direkt vor Kaito, schwebte ein Medaillon, welches mit Diamanten gespickt war, die ihre Umgebung mit einen hellen grünlichen Schein erfüllten. Auch Kaito konnte seinen Blick nicht mehr davon abwenden und fast gleichzeitig standen beide auf und gingen darauf zu. Sie streckten die Hände danach aus, worauf sich das Diadem wie von selbst auf Aikos Stirn platzierte und das Medaillon in Kaitos Hand fiel. Augenblicklich durchzog ein greller Blitz ihre Körper und sie schrieen laut auf. Doch genauso schnell, wie es gekommen war, so verschwand es auch wieder. Jetzt erfüllte sie eine unvorstellbare Wärme und sie wurden in eine helle Schale gehüllt, die über dem Boden schwebte. Eine Stimme sagte ihnen, nun sei in Aiko die Seele der Drachengöttin Thalâ und in Kaito die Seele des Drachengottes Yagûm. Und plötzlich waren ihre Körper, wie der Sayukis, Fumikos und Masaos, die der prächtigen Drachenritter längst vergangener Zeiten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)