Kann ich lieben? von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 19: Zurück bei mir -------------------------- Hier kommt das nächste Kapitel. Es ist besser geworden als das letzt muss ich sagen. Der Anfang und der Schluß sind ganz gut, aber der Mittelteil ist mir nicht so gelungen finde ich. Zum Kapitel: Tyson denkt über seine Gefühle zu Kai nach und Kai rettet Tyson. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ Tyson schaute auf seine Armbanduhr. Kai war schon seit 5 Minuten weg und hatte ihn alleine gelassen. Er hatte sich nicht vom Fleck gerührt. Zum einen aus Angst, das Boris doch noch auftauchte und nur vom kleinsten Geräusch seinerseits auf ihn aufmerksam wurde, zum anderen da Kai gesagt hatte, er solle hier warten. Kai hatte was von Garland und Brooklyn gesagt, inzwischen war Tyson darauf gekommen, das die beiden nicht gerade zu den gängigen Leuten in seinen Leben gehörten. Um es genau zu sagen, hat er sie schon lange nicht mehr gesehen und fragte sich was die beiden wohl hier machten. Allerdings konnte er sich auch schon gleich denken, das seine Freunde die beiden wahrscheinlich um Hilfe gebeten hatten, weil sie eine Boris-Info brauchten. Wieder schaute Tyson auf die Uhr. Jetzt waren es schon 9 Minuten. Tyson war das warten langsam leid. Er fühlte sich in diesem ganzen Gebäude nicht wohl. Er wollte endlich mal wieder frische Luft atmen und die Sonne sehen. Stattdessen saß er hier rum und machte sich Sorgen um Kai. Was musste dieser auch unbedingt wegrennen und Boris suchen. Tyson hatte so sehr gehofft, das der Albtraum endlich zu ende wäre und sie von hier abhauen würden. Doch dann hatten sich beider Blicke getroffen. Tyson hatte es so sehr genossen wieder in Kais Rubinrote Augen zu blicken und das Gefühl zu haben in ihnen zu versinken. Doch dann wurde Kai auf einmal so komisch. Als würde ihn etwas quälen und dann musste er ja Boris hinterher jagen. War das denn wichtiger als hier rauskommen? Tyson fühlte sich bestellt und nicht abgeholt. Dabei war er nur abgestellt und nicht abgeholt. Tyson schaute den Gang entlang und fragte sich, warum Brooklyn und Garland denn nicht auftauchten, wenn Kai es doch gesagt hatte. Natürlich könnte Kai sich auch einfach verguckt haben auf seinen Plan, der Tyson eher bekannt vorkam von diesen kleinen Kinderheften, wo man den Weg durch ein Labyrinth finden musste. Es war ein Labyrinth mit einer roten Linie drauf. Immer blöder und blöder kam sich Tyson vor, wie er so dasaß. Selbständig weggehen und doch Kai seinen kleinen "Superman" Trip lassen, konnte er aber auch nicht wirklich. Sein Bein war immer noch verletzt und er würde mehr schlecht als Recht hier rauskommen, wo er doch nicht mal wusste, wo der Ausgang war. Und was würde Kai sagen, wenn er plötzlich nicht mehr da wäre. Okay er würde eine heftige Standpauke von Kai bekommen, einen Gefrierblick und schließlich die total Ignorierung. Was könnte man sich mehr wünschen? Dabei wurde Tyson aber klar, das ihn das nicht wirklich so stark stören würde. Er versuchte somit sich selbst einzureden, dass er nicht blieb, weil er sehr besorgt um Kai war. Er musste sogar zugeben dass es der einzige Grund war. Er machte sich wahnsinnige Sorgen. Sie hatten ihn doch gerade vor Boris gerettet, er wollte nicht dass nun Kai an der Reihe war. Kais Verlust wäre für ihn unerträglich, denn er musste sich eingestehen dass er mehr für den Russen empfand als er jemals zugeben würde. Es wurde ihm immer klarer, mit jedem Tag und besonders in letzter Zeit. Als Kai damals ging und Tyson sagte, er würde gehen, weil er ihn verändern wollte, da hatte Kai Tyson sprichwörtlich das Herz gebrochen. Tyson fühlte sich einfach nur mies und jede Sekunde mehr in der Kai fehlte, wurde der Schmerz in seinen Herzen unerträglicher. Umso größer war seine Freude als Kai endlich wieder da war. Er war so froh ihn wieder bei sich zu haben. Allein Kais Nähe macht Tyson schon glücklich. Und auch jetzt während seiner Gefangenschaft war es Kai der Tyson am meisten gefehlt hatte. Er konnte nur an ihn denken. Hat in der Nacht an ihn gedacht um sich selbst Trost zu spenden und als er dann urplötzlich in der Tür stand, konnte Tyson seine Freudentränen kaum zurückhalten. Ja! Tyson liebte Kai. Er hatte sich in ihn verliebt. Und nun war es ihm auch klar. Aber warum ausgerechnet Kai? Tyson konnte es sich kaum erklären. Kai war der personifizierte Kühlschrank. Ein Wunder wenn er mal lächelte und es dann nett gemeint ist und nicht Kampflust oder Hohn. Tyson konnte es einfach nicht verstehen. War es etwa Kais gutes aussehen? Oh ja. Augen in der Farbe von Blut und Kriegsbemalung sind ja auch so erotisch oder sogar romantisch, das man sich gleich in denjenigen verliebt. Und der Charakter? Wenn Kai mal nicht unbedingt schlecht gelaunt ist kann man ihn sogar ertragen. Nicht das Tyson das wirklich stören würde. Die ganze Zeit höhnische Kommentare, Gemeckere, aggressive Antworten auf die einfachsten Fragen, ein Eiskalter Blick, oder einfach ignoriert zu werden. Kai war nicht gerade der Traum jeder Schlaflosennächte. Aber er war Tysons Traum. Auch wenn ein Eisklotz mehr Gefühle hätte, als Kai. Er war einfach einzigartig. Tyson war fast das genaue Gegenteil von Kai. Liebte er ihn deshalb? Suchte er die Ruhe zwischen ihnen? Den Ausgleich, der durch sie beide entstand? Tyson fand einfach keine Erklärung, aber brauchte Liebe das überhaupt? Musste man sie erklären können? Doch was war wenn Tyson zwar jetzt zu seiner Liebe stand, oder sie besser gesagt, endlich begriffen hatte, was war dann mit Kai? Kai und Schwul? Kai und verliebt? Kai verliebt in ihn? Tyson wollte schon fast anfangen zu lachen, obwohl ihm mehr zum heulen zumute war. Kai würde ihn wahrscheinlich niemals lieben können. Nicht weil er es nicht konnte, sondern weil er nun mal Tyson war. Tyson hatte schon so schwer zu kämpfen um Kais Freundschaft zu wahren. Wie sollte Kai dann Liebe für ihn empfinden können? Tyson war so sehr in seinen Gedanken versunken gewesen, das er gar nicht bemerkte, das nun schon eine halbe Stunde vergangen war. Es wurde ihm erst durch einen Blick auf seine Uhr bewusst. Nun war Tyson wirklich in Sorge. Es war doch gar nicht viel Zeit vergangen, zwischen Boris Abgang und Kais Verschwinden. Waren die beiden schon aufeinander getroffen? Und wenn ja. Wie war es ausgegangen? Oder suchte Kai noch nach Boris und hat sich verlaufen? Eins war sicher. Tyson konnte nicht länger warten. Es waren ja noch nicht mal Brooklyn und Garland aufgetaucht. Und weiter rum sitzen kam für Tyson nicht in Frage. Er hatte keine Ahnung wohin er gehen sollte. In die Richtung aus der Garland kommen sollte oder wo Kai verschwunden war? Auf jeden Fall richtete er sich erstmal auf. Das war aber leichter gesagt als getan. Durch das lange sitzen war sein Bein nicht besser geworden und schmerzte jetzt umso mehr. Auch war sein Körper schwach. Erst gefesselt irgendwo sitzen und jetzt auch noch gelangweilt wo sitzen. Das konnte für einen sonst so Hyperaktiven Menschen ja nicht gesund sein. Nach einer schieren Unendlichkeit hatte es Tyson dann geschafft sich aufzurichten. Zwar tat sein Knöchel jetzt noch mehr weh und Schweiß rann vor Anstrengung von seiner Stirn, aber wieder hin setzen kam nicht in Frage. Jetzt überlegte Tyson wo er hinsollte. Es zog ihn eindeutig in die Richtung in die Kai verschwunden war. Er wollte wissen was mit ihm war. Aber würde er ihn überhaupt finden und was würde Kai dazu sagen? Zuerst rettet er ihn und nun läuft Tyson allein und ungeschützt im Revier des Feindes herum. Kai würde ihn zur Schnecke machen. Also lenkte Tyson gegen seine Gefühle in die andere Richtung. Richtung ,angeblich Brooklyn und Garland'. Tyson musste sich an der Wand abstützen, um laufen zu können und bei jedem Auftreten schmerzte sein Knöchel wie die Hölle, aber er biss die Zähne zusammen und ging tapfer weiter. Er war nur ein paar Meter gelaufen, doch schon fühlte er sich erschöpft. Nach ein paar weiteren Metern, war seine erste Hürde geschafft und die zweite erreicht. Eine Abzweigung. Der eine Weg führte weiter gerade aus, der andere nach Links. Tyson versuchte sich den Plan von Kai in Erinnerung zu rufen und wie die rote Linie darauf verlief. Dann fiel ihm aber ein, das es Kais Weg gewesen war und nicht der von Garland. Also weiterdenken. Tyson wusste das eine Richtung die falsche war, war nur die Frage welche. Er schaute in den linken Gang und lauschte, in der Hoffnung Stimmen zu hören, aber es kam nichts. Tyson lehnte sich an die Wand und seufzte schwer. Jetzt war er wieder da wo er angefangen hatte, keine Ahnung was tun. Nur war das Problem jetzt ein anderes. Kai muss sich schon was gedacht haben, als er ihn sagte er solle hier auf ihn warten. Doch leider war Tyson das warten leid. Er würde bestimmt keine 30 Minuten mehr warten bis man an ihn dachte. Wer weiß, vielleicht hatte Kai ihn schon längst vergessen. /Ja, das kann doch gut sein. Er war viel zu nett zu mir, das ist nicht seine Art. Bestimmt sitzt er schon wieder daheim, liest sein Buch und hat das Gefühl etwas vergessen zu haben./ Tyson wusste das diese Gedanken unfair waren, aber Kai hatte ihn alleine gelassen um Boris zu jagen. War Boris denn wichtiger als er? Was hatte Kai davon, wenn er diesen Irren hinterherlief? Tyson musste sich stark zusammenreißen um nicht in Wuttränen auszubrechen. Er hatte es so was von satt. Zuerst wurde er entführt, dann gerettet und dann einfach sitzengelassen. Es könnte ja auch sein, das Kai mit Boris durchgebrannt ist. Nein! Jetzt fantasierte Tyson auch schon. Aber was groß anderes machen, wenn man nur in der Gegend rum stand und der Angebetete nicht mehr auftauchte. Tyson versuchte endlich von seinem Selbstmitleid loszukommen und wieder klar zu denken. Er atmete tief durch und verbannte alle Gedanken die etwas mit Kai zu tun hatten. Dann schaute er sich noch mal beide Wege an. Links oder gerade aus? Ein weiteres Mal lauschte er. Immer noch nichts zu hören. Er könnte ja nach Garland und Brooklyn rufen, so wie nach Kai, aber dann würde Boris eventuell auf ihn aufmerksam. Und der wäre nicht gerade begeistert ihn auf der Flucht anzutreffen. Kurz kam Tyson auch der Gedanke eines Auszählspiels, aber das war dann doch zu albern. Also raffte er sich einfach zusammen, setzte wieder zum laufen an und...wählte den linken Weg. Rein aus Intuition. Irgendwo musste er ja lang. Aber er blieb weiterhin wachsam und hörte auf alle Geräusche in der Umgebung. Tyson war wieder nicht weit gelaufen bis er auch etwas hörte. Schritte. Schwere Schritte. Das war nicht Kai. Auch nicht Brooklyn oder Garland. Tysons Herz machte einen Hüpfer und er verkrampfte sich. Langsam drehte er den Kopf in Richtung Schritte. Noch konnte er nichts erkennen, aber er wusste wer gleich um die Ecke treten würde. Schnell schaute sich Tyson um. Kein Raum in der Nähe in den er treten konnte, auch keine Abzweigung in unmittelbarer Nähe und rennen konnte er ja nicht. Es würde auch zu viel Lärm verursachen. Immer hektischer wurde Tyson und die Schritte immer lauter. Dann entdeckte Tyson etwas. In der Wand war, warum auch immer, eine Nische eingelassen. Einfach ein kleiner Spalt durch den man schlüpfen konnte. Allerdings war der Spalt gute 4 Meter weiter vorne. So schnell ihn sein verletzter Knöchel das erlaubte, humpelte er auf den Spalt zu. Doch jede Sekunde kam ihn wie eine Ewigkeit vor und er hatte manchmal schon das Gefühl das Boris ihn schon längst entdeckt hatte, aber die Schritte klangen nicht hektisch. Endlich war Tyson angelangt und lies sich in den Spalt fallen. Er war gerade breit genug für ihn. Er rutschte ganz rein, wobei er aber nicht besonders groß war. Kurz lugte Tyson um die Ecke, um zu sehen, was sich nun tat. Zuerst sah er den riesigen Schatten und dann Boris selbst. Tyson zog wieder den Kopf ein und zog die Beine an. Ohne dass er es wollte, fing er an zu zittern. /Kai, wo bist du? Ich habe Angst. Bitte hilf mir./ Kurz herrschte vollkommenen Ruhe. Boris schien stehen geblieben zu sein. Doch viel zu schnell hörte man wieder Schritte und zu Tysons Kummer auch noch in seine Richtung. Je lauter die Schritte wurden, je mehr Tyson die Präsenz von Boris spürte, umso größer wurde seine Angst. Als Boris ganz nah war, traute er sich nicht einmal zu atmen. Er konnte ganz genau spüren wie sein Blick den ganze Gang entlang ging. Tyson bettete das er ihn doch bitte nicht bemerkte. Und dann, hörte Tyson wie die Schritte sich nicht mehr nährten, sondern wieder entfernten. Boris war an ihm vorbei und hatte ihn nicht bemerkt. Immer noch leise, aber doch etwas erleichtert, traute sich Tyson wieder auszuatmen. Doch auf einmal wurde er hart am Kragen gepackt und aus seinem Versteck herausgezerrt. Boris musste ihn doch bemerkt haben, denn dessen Gesicht war nun nur Millimeter breit von seinen entfernt. Tyson roch Boris widerwärtigen Atem und ihm wurde auf der Stelle schlecht. "Wem haben wir denn da?", fragte Boris gehässig. Er nahm Tysons Armgelenke in einen Schraubstockfesten Griff und zerrte die Hände auf den Rücken. Tyson unterdrückte einen Schmerzschrei, als man ihn so grob packte. Nun wurde sein Rücken an Boris gedrückt und er schaute nach vorne in den leeren Gang. Dann spürte er etwas Kaltes an seinen Hals und als er den Blick senkte um zu erkennen was es war, sah er nur etwas aufblitzen und ihm kam der Gedanke eines Messers. "Los! Ruf nach Kai, oder ich schneid dir die Kehle durch", befahl Boris und drückte seine Arme etwas weiter nach oben, was Tyson aufkeuchen lies. Aber Tyson unterdrückte weiterhin einen Schrei. Boris schien nicht auf Kai getroffen zu sein, aus irgendeinen Grund. "Ich weiß, dass er hier ist um dir zu helfen", hörte er wieder Boris an seinem Ohr. Er spürte wie die Klinge an seinen Hals näher gedrückt wurde, und seine Arme mehr gestreckt. Vor Schmerz kniff Tyson ein Auge zusammen. "Schrei gefälligst nach ihm." So sehr Tysons Arme auch schmerzten und wie sehr die Klinge auch gegen seinen Hals drückte, er würde nie nach Kai rufen. Boris wollte dass Kai herkam, und das würde nichts gutes Bedeuten, er wollte ihn in eine Falle locken. Aber Tyson würde nicht zulassen, das diese Falle zuschnappte. "Du willst nicht?", fragte Boris. "Dann eben anders." Tyson konnte nicht sehen was Boris tat, aber im nächsten Moment konnte Tyson einen Schrei nicht unterdrücken, denn Boris hatte mit voller Wucht seinen verletzten Knöchel getreten. Er tat schon ohne großes Zutun weh, aber das war dann doch zu viel. Boris wiederholte die Tourtour noch einmal, und so sehr Tyson es auch verhindern wollte, er konnte auch dieses Mal einen Schrei nicht unterdrücken. Der Schmerz an seinen Knöchel, seine Arme im Schraubstockgriff und die Klingen an seinen Hals, als das führte dazu das Tyson sogar schwindelig vor Augen wurde, aber er würde nicht in Ohnmacht fallen, dann war er nämlich Boris völlig ausgeliefert. Aber was sollte er jetzt tun? Seine Schreie waren laut gewesen. Kai würde ihn bestimmt gehört haben, wenn er nicht schon längst Kilometer weit weg war. "So ist es brav", konnte er Boris sagen hören, und er konnte auch das Grinsen erkennen das in der Stimme mitschwang. Und dann folgten wieder ein Tritt und wieder ein Schrei. Tyson wollte langsam nicht mehr. Alles schmerzte und er wünschte sich weit, weit weg. Konnte dieser Albtraum denn nicht enden? Konnte er nicht einfach wieder nach Hause und bei seinen Freunden sein? Tyson hatte nicht viel Zeit für seine Gedanken, da hörte er schon hektische Schritte und nur kurz darauf erschien auch Kai auf der Bildfläche. Er kam den Gang, in dem er ihn alleine gelassen hatte, entlang gerannt und hatte einen kurzen Blick in den Gang in den er nun war, geworfen. Er brauchte nur ein paar Sekunden um die Situation zu erhaschen und dann verfinsterte sich seine Miene. Seinen Augen wurden kalt und sein Mund zu einer schmalen Linie. Nun gemächlich trat er auf Boris und Tyson zu. Sein Blick auf Boris gerichtet und Tyson konnte den Hass spüren, der von diesen Blick ausging. "Kai...", flüsterte Tyson. Er wollte doch nicht dass Kai nun hier war. Was hatte Boris nun mit ihnen vor. 3 Meter vor Tyson kam Kai dann zum stehen. Sein, schon vor Hass sprühender Blick, galt allein Boris. Dann streckte Kai eine Hand aus. "Los, gib ihn mir!" "Wie bitte?", sagte Boris nur gehässig. "Gib mir Tyson. Lass ihn frei", wiederholte Kai mit deutlichen Nachdruck in der Stimme. "Ich glaube, das unterlasse ich lieber", sagte Boris. Und ignorierte Kais ausgestreckte Hand einfach. "Der Kleine ist ganz nützlich." Kai knurrte und zog die Hand wieder zurück. Setzte aber keinen Fuß zurück oder noch vorne. "Schließlich hat der Kleine dazu geführt, das du hier auftauchst", sprach Boris weiter und starrte nun auch auf Kai, lies den Griff um Tyson aber nicht locker. "Ist zwar nicht ganz so gut gelaufen wie ich es mir vorgestellt habe, ist aber auch ganz gut." Boris sprach als hätten sie sich zum Picknick verabredet und Kai würde nun einen Tag vorher ankommen und stände nun mit einen Picknick Korb vor ihm. "Dabei hatte ich schon befürchtet du wärst mir entwischt", sagte Boris. "Wie?", fragte Kai sichtlich erstaunt. "Da warte ich extra ein bisschen bis ich ganz sicher sein kann das du das Schreien von Tyson auch gehört hast, und als ich dann endlich ankomme seid ihr weg." Tyson erschrak. Hatte er mit seinen Rufen nach Kai, diesen etwa auch schon da in Gefahr gebracht?! "Ich habe nun mal nicht vermutet, dass du die Handschellen aufkriegst. Ein Fehler wie ich feststellen musste. Und dann konnte ich euch auch nicht mehr finden. Ein Glück das unser lieber Tyson, ja eine Verletzung am Fuß hat und deshalb nicht so schnell vorankommt." Tyson lies ein Wimmern hören. Er fühlte sich so schuldig. Er brachte Kai in Gefahr. Seinen Kai den er doch so sehr liebte. Zuerst mit seinen Geschrei und nun auch hiermit. Wieso musste das alles nur so kommen? Hätte er doch nur auf Kai gehört und hätte auf ihn gewartet, dann wäre bestimmt alles gut geworden. Kai wendete seinen Blick nun zum ersten Mal von Boris ab und schaute zu Tyson. Dieser erwartete nun Wut in den Blick vom Russen zu sehen, aber da lag er falsch. Kais Blick war voller Sorge und... Schuldgefühle. Aber für was fühlte Kai sich schuldig? Es war doch alles nur seine Schuld. Kai hatte nichts getan. Es war schon seine Schuld gewesen, als er entführt wurde. Wäre er doch nur stärker gewesen um sich zu wehren. "Es tut mir Leid, Tyson", flüsterte Kai. "Ich hätte dich nie alleine lassen dürfen." Tysons Augen füllten sich mit Tränen, er konnte einfach nicht mehr. "Wie rührend", höhnte Boris. "Aber das hilft euch nun auch nicht." Boris drückte die Klinge nun etwas stärker gegen Tysons Hals und Tyson spürte schon wie sich eine Kleine Wunde auftat und etwas Blut daraus floss. "Hör auf, Boris!", schrie Kai ihn wütend an. "Wenn du dir so viel Mühe gemacht hast, um mich hier herzulocken, dann nimm auch mich und lass Tyson frei." "Wieso sollte ich?", fragte Boris nur gehässig. "Ich will mich auch noch an den anderen rächen. Dazu brauche ich noch Geiseln." Kai schaute zuerst etwas verwundert, fasste sich aber sofort wieder. Und auch Tyson kam ein Gedanke: Wusste Boris gar nicht das die anderen auch bereits hier waren? "Dann räche dich doch", sagte Kai und streckt die Arme aus. Bot sich Boris förmlich hin. "Du kannst mit mir machen, was du willst, wenn du nur Tyson nichts tust." "Nein Kai!", sagte Tyson verzweifelt. "Hei jetzt sollst du ruhig sein", sagte Boris und wieder wurden Tysons Arme etwas mehr nach oben gedrückt, was diesen nur noch mehr Schmerzen bereitete und ihn somit verstummen lies. Kai stand weiterhin mit ausgebreiteten Armen da. Seine Augen flackerten vor Sorge. "Mein Leben ist im Vergleich zu Tysons nichts wert." "Wie Opferbereit", sagte Boris nur kalt. "Aber das wird euch nicht weiterhelfen." Tyson konnte die Tränen nur noch schwer zurückhalten. Wie konnte Kai jetzt auch noch so was sagen. Wusste er denn nicht wie viel er allein ihm wert war? Auf Kais Gesicht zeigte sich kurz Überraschung auf, aber bevor Tyson sich überhaupt fragen konnte warum, da bekam Kai auch schon ein fieses Grinsen und er sah Boris gehässig an. "Du hast verloren!" "Was...?" Boris war sichtlich überrascht, aber auch Tyson. Und bevor Tyson auch nur einen weiteren Gedanken fassen konnte, hörte er hinter sich schnelles rennen und nur eine Sekunde später hörte er neben sich einen Kampfschrei und sah aus den Blickwinkel wie Boris Hand, die immer noch das Messer hielt, mit einer Handkante hart getroffen wurde. Boris schrie schmerzerfüllt auf und seine Hand lies das Messer fallen. In dem Moment wurde Tyson gepackt und von Boris weggezerrt, denn Boris Griff um seine Handgelenke hatte sich auch gelockert. Tyson wurde gegen eine warme Brust gedrückt und beschützend festgehalten. Er sah zwar nicht, aber hörte wie Boris ein paar weitere Schläge abbekam. Dann hörte er einen dumpfen Aufprall. Die Umarmung in der sich Tyson befand, wurde etwas lockerer und er drückte sich etwas weg um in das Gesicht dessen zu sehen, der ihn festhielt und zwei grüne Augen strahlten ihn an. "Na, wie geht's dir, Tyson?" "Brooklyn", sagte Tyson überrascht. Brooklyn lächelte ihn nur lieb an. "Das wäre erledigt. Abschaum!" Tyson wandte seinen Blick hinter sich und sah Garland, der herablassend auf Boris blickte. "Und dürfte ich mal fragen, was du hier zu suchen hast?", wandte sich Garland nun an Kai. "Das hier ist unser Weg." Kai sagte nichts und sah nur zu Tyson, dieser sah zurück und dann riss Tyson sich von Brooklyn los und stürmte zu Kai. Oder besser gesagt, stürzte in Kais Arme. Denn seine Knöchelverletzung war nun schlimmer als vorher. Kai fing Tyson nur überrascht auf, der sich fest an Kais Körper drückte und anfing zu weinen. "Ist ja gut, Tyson", beruhigte ihn Kai und strich ihm durch die Haare. "Jetzt ist es doch vorbei. Boris kann dir nichts mehr tun." Tyson drückte sich mehr an Kai und weinte hemmungslos. "Das ist es doch nicht", sagte er dann zwischen Schluchzer heraus. Kai machte eine fragende Miene. "So was darfst du nicht sagen Kai!" "Was denn?" "Das du nichts wert bist. Das stimmt nicht. Was soll ich denn ohne dich tun? Du bedeutest mir doch so viel." Kai war zwar kurz überrascht, aber drückte Tyson fester an sich, um diesen wieder zu beruhigen. Garland und Brooklyn betrachteten die Szene nur ohne einen Kommentar abzugeben. Nachdem sich Tyson, aber wieder etwas beruhigt hatte, ergriff Garland das Wort. "Und was machen wir jetzt mit dem da?", fragte er und gab Boris einen kurzen Tritt. "Übergeben wir ihm der Polizei?" "Das wäre wohl das beste", meinte Kai und betrachtete Boris mit Abscheu. "Am besten ihr geht raus zu Kenny", sagte Garland dann. "Der hat bestimmt ein Handy dabei. Ich pass der weil auf, dass Boris sich nicht aus den Staub macht, wenn er denn mal zu sich kommen sollte." "Aber ich kenn den Weg nicht", sagte Brooklyn dann nur. "Und den blöden Plan versteh ich nicht. Da sieht doch jeder Gang gleich aus." Garland sah zur Decke und schien um Geduld zu bitten. "Ich kenn den Weg aber", sagte Kai. "Und ich will bestimmt nicht länger hier bleiben." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm Kai Tyson auf seine Arme. Wieder färbten sich Tysons Wangen etwas rötlich. Brooklyn strahlte sichtlich vor Freude. Hier schien es ihm anscheinend auch nicht zu gefallen. Wahrscheinlich zu wenig Tiere zum spielen. **^^** Kai wusste nicht wie lange er in diesen Kellerkomplex gewesen war, aber als er endlich wieder an der frischen Luft war, ging es ihm um einiges besser. Hilary war gleich zu Tyson gerannt und hatte ihn in den Arm genommen und durchgeknuddelt. Kenny war anscheinend auch kurz vor einen Weinkrampf, als er seinen Freund endlich wieder sah. Brooklyn hatte den beiden kurz die Situation geschildert und Kenny hatte daraufhin sofort die Polizei verständigt. Und da Hiro ebenfalls ein Handy bei sich hatte, rief er diesen auch noch an und sagte, das Tyson endlich wieder frei war und er doch die anderen einsammeln sollte und wieder rauskommen sollte. Hiro wollte zwar sofort mit Tyson reden, doch als Kenny ihm das Handy geben wollte, sah er nur noch wie dieser mit Kai verschwand. Nun saß Kai mit Tyson in Tysons Zimmer und verarztete das verletzte Bein von Tyson. Großvater hatte seinen kleinen Enkel freudig umarmt, als er ihn wieder bei sich hatte, doch Kai hat gemeint er müsste Tyson verarzten und somit erreicht, das er nicht auch noch Rippenbrüche, entstanden durch zu starke Umarmung, versorgen musste. Tyson saß auf seinem Bett und Kai kniete vor ihm. Sorgsam und gründlich wickelte Kai den Verband um Tysons Knöchel, damit der verstauchte Knöchel gestützt war. Dieser saß auf seinen Bett und betrachtete Kai dabei. "So das wäre es", sagte Kai als er fertig war. "Danke Kai", sagte Tyson. Kai schaute auf Tysons Hände. "Die sollten wir auch noch verarzten", meinte er dann. Er hatte schon eine Schüssel mit heißen Wasser bereitgestellt und reinigte Tysons Hände mit einen Lampen. Schließlich war an den Handgelenken immer noch getrocknetes Blut. Tyson sah dabei zu, und stellte dann eine Frage die ihn schon die ganze Zeit bedrückte. "Du Kai?", fragte er langsam an. "Was ist denn?" "Wieso hast du solche Dinge gesagt? Das du weniger wert wärest als ich und das Boris mit dir tun dürfte was er will, wenn er mich nur frei ließe. Ich verstehe das nicht." Kai hielt inne in seiner Arbeit, sah aber nicht zu Tyson auf. Seine Hände lagen auf Tysons Schenkeln und er überlegte sich eine Antwort, aber ihm fiel keine ein. Tyson hob seine Hände und umfasste damit Kais Gesicht. Drehte es zu sich und zwang Kai so ihn anzusehen. Tysons braune Augen schauten fragend in die von Kai. Dessen rote Augen schauten intensiv in die von Tyson. Sie schauten sich lange so an. Dann richtete sich Kai etwas auf, aber nur so dass er mit Tyson auf einer Höhe war. Er entfernte sanft Tysons Hände von seinem Gesicht und legte stattdessen eine von seinen in Tysons Nacken. Er kam Tysons Gesicht etwas näher. Als sich ihre Nasenspitzen schon berühren konnten hielt er inne und immer noch sahen sich die beiden in die Augen. Jeder spürte den Atem des anderen auf der Haut. Langsam schlossen sich Tysons Augen. Ganz entspannt und vertrauensvoll war nun Tysons Gesicht. Auch Kai schloss nun seine Augen. Und blind fand er Tysons Lippen mit den seinen. Sie verschmolzen sanft zu ihren ersten gemeinsamen Kuss. So! Sind nun alle zufrieden? Ein Kuss. Und endlich ist Tyson wieder zu Hause. Das freut besonders mich, denn jetzt fallen mir die Kapitel leicht. Wie ich leider sagen muss, werden es nicht mehr so viele sein. Wahrscheinlich noch ein Kapitel und ein Epilog, wenn mir nicht noch plötzlich ein Geistesblitz kommt. Kai: *Curin tätschel* So ists brav, endlich habe ich meinen Tyson. Curin: Du bist mal zufrieden? Ein Wunder. Kai: Und jetzt noch ein Lemonteil, dann ists perfekt. Curin: Vergiss es. Es gibt keinen. Kai: Waaaaaaaaaaaaaas? Ich will gefälligst ne heiße Nacht mit Tyson. Tyson: Bin ich etwa nur fürs Bett da? *schmoll* Kai: Nein, ich liebe dich doch. Tyson: Du hast es aber noch nicht gesagt. Kai: Curin!! Schreib gefälligst mal ein Liebesgeständnis. *flüstert* Und ein Lemonteil ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)